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Die
Erfindung betrifft eine Lageranordnung zur Lagerung des Wellengenerators
eines Spannungswellengetriebes mit mindestens einem Lager zum Abstützen des
Wellengenerators. Die Erfindung betrifft ferner ein Spannungswellengetriebe
mit einer solchen Lageranordnung sowie eine Vorrichtung zum Überlagern
von Bewegungen, insbesondere eine Nockenwellen-Verstellvorrichtung
und ein Fahrzeuglenksystem.
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Technologischer Hintergrund
und Stand der Technik
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Spannungswellengetriebe,
welche auch Harmonic Drive-Getriebe genannt werden, weisen ein elastisches Übertragungselement
auf, welches von einem Wellengenerator angetrieben wird. Bei den üblichen
Bauformen des Spannungswellengetriebes ist das elastische Übertragungselement
ringförmig
oder topfförmig
ausgebildet und innerhalb des elastischen Übertragungselementes ist der
Wellengenerator angeordnet. Dabei ist das elastische Übertragungselement über den
Wellengenerator aufgezogen und liegt somit verformt in dem Spannungswellengetriebe
vor.
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Beispielsweise
kann der Wellengenerator einen elliptisch geformten Grundkörper aufweisen,
sodass das auf den Wellengenerator aufgezogene elastische Übertragungselement,
welches üblicherweise
auch als Flexspline bezeichnet wird, ebenfalls elliptisch verformt
vorliegt. Bei Rotation des Grundkörpers kommt es in einer umlaufenden
Wellenbewegung des Flexsplines, welche durch das umlaufende Wandern
der Hauptscheitelachsen des elliptischen Grundkörpers verursacht wird. Durch
die Rotationsbewegung des Wellengenerators wird der Flexspline ebenfalls
in eine Rotationsbewegung versetzt, wobei der Flexspline wiederum
mit einem starren Außenring
im Bereich der Hauptscheitelpunkte des elliptischen Grundkörpers in
Wirkkontakt steht, welcher hierdurch ebenfalls in eine Drehbewegung
versetzt wird. Je nach Bauformen des Spannungswellengetriebes kann
der starre Außenring
oder der Flexspline gehäusefest
angeordnet sein, sodass eine Bewegungsübertragung von dem Wellengenerator
lediglich auf den Flexspline oder den starren Außenring erfolgt.
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Üblicherweise
weisen der Flexspline und der starre Außenring jeweils Verzahnungen
auf, sodass Flexspline und starrer Außenring in dem durch den Wellengenerator
hervorgerufenen Koppelbereichen zwischen Flexspline und Außenring
miteinander kämmen.
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Der
Wellengenerator der bekannten Spannungswellengetriebe ist üblicherweise
mit einer Antriebswelle gekoppelt. Der Wellengenerator ist dabei durch
eine entsprechende Lagerung abgestützt. Wie insbesondere aus 1 ersichtlich
ist, dienen zur Lagerung wenigstens zwei Wälzlager, welche in unmittelbarer
Nähe zum
Wellengenerator in axialer Richtung links und rechts davon angeordnet
sind. Mittels dieser Lageranordnung werden von außen auf
das Spannungswellengetriebe, insbesondere auf den Wellengenerator
in radialer Richtung wirkende Kräfte aufgenommen.
Auch können
je nach Ausgestaltung der Wälzlager
in axialer Richtung von außen
auf das Getriebe wirkende Störkräfte aufgenommen
werden. Das Spannungswellengetriebe selbst bzw. dessen Getriebebauteile
sind hierdurch von derartigen Störkräften geschützt, sodass
etwaige Lageänderungen der
Getriebebauteile aufgrund einwirkender Störkräfte ebenfalls vermieden sind.
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Die
bei dem bekannten Spannungswellengetriebe vorgesehene Lagerung mittels
wenigstens zweier Wälzlager
führt dazu,
dass das Spannungswellengetriebe in axialer Richtung relativ groß baut. Darüber hinaus
ist eine solche Lagerung relativ aufwendig und teuer.
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Aufgabenstellung
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lageranordnung
zur Lagerung des Wellengenerators eines Spannungswellengetriebes
mit den eingangs genannten Merkmalen vorzuschlagen, welche technisch
einfach und kostengünstig
sowie platzsparend realisierbar ist.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird eine Lageranordnung zur Lagerung des Wellengenerators
eines Spannungswellengetriebes vorgeschlagen, welche die in Anspruch
1 genannten Merkmale aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Lageranordnung
zur Lagerung des Wellengenerators hat mindestens ein Lager zum Abstützen des
Wellengenerators. Die Lageranordnung zeichnet sich u. a. dadurch
aus, dass wenigstens ein, eine Getriebefunktion ausübendes Bauteil
des Spannungswellengetriebes als Lager der Lagerung dient.
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Durch
diese Maßnahme
wird zum Abstützen des
Wellengenerators das Getriebe selbst genutzt, sodass auf wenigstens
eines der bisher bei der bekannten Lageranordnung vorgesehenen beiden
Lager verzichtet werden kann. Erfindungsgemäß wird somit zugelassen, dass
etwaige äußere Störkräfte auf
den Wellengenerator wirken können,
wobei die Abstützung
des Wellengenerators durch das Getriebe bzw. die Getriebebauteile
selbst stattfindet. Damit ist eine Vereinfachung der Lagerung für den Wellengenerator
erreicht, da die mehreren bisher eingesetzten Lager in ihrer Anzahl
reduziert werden können. Die
Lageranordnung ist besonders kompakt bauend und technisch einfach
und damit kostengünstig
zu realisieren ist, da zur Lagerung auf die sowieso bereits vorgesehenen
Bauteile des Spannungswellengetriebes zurückgegriffen wird. Den zur Lagerung dienenden
Getriebebauteilen des Spannungswellengetriebes kommt somit eine
Mehrfachfunktion zu.
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Es
bietet sich an, dass das wenigstens eine Lager zum Abstützen des
Wellengenerators in radialer Richtung dient. Dadurch können gerade
solche Kräfte
von dem Lager aufgenommen und abgeleitet werden, welche in der Praxis
häufig
auftreten. Diese Kräfte
werden beispielsweise beim Ankuppeln eines Antriebes an die Eingangswelle
des Wellengenerators aufgrund von Fluchtungs- und/oder Verkippungsfehlern
zwischen der Abtriebswelle des Antriebs und der Eingangswelle hervorgerufen.
Aufgrund der in radialer Richtung in einer Reihe liegenden Getriebeteile
des Spannungswellengetriebes und ihrer koaxialen Anordnung bezüglich der
Drehachse, ist das Spannungswellengetriebe bauartbedingt besonders
zur Aufnahme derartiger in radialer Richtung wirkender Kräfte geeignet.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Lager
durch den Circular Spline und/oder den Dynamic Spline des Spannungswellengetriebes
gebildet ist. Als Circular Spline und Dynamic Spline ist im Sinne
der Erfindung das starre bzw. formstabile Übertragungselement eines Spannungswellengetriebes
zu verstehen, welches mit dem Flexspline des Spannungswellengetriebes
in Wirkverbindung steht. Je nach Ausführungsform des Spannungswellengetriebes
können
der Dynamic Spline und der Circular Spline jeweils drehbar als drehbewegliche
Bauteile vorliegen oder eines der beiden oder beide Bauteile können gehäusefest
angeordnet sein. Aufgrund der starren Ausbildung dieser Übertragungselemente
sind sie von den Bauteilen des Spannungswellengetriebes mit Getriebefunktion
besonders geeignet, um als Lager für den Wellengenerator zu dienen.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zum Lagern des
Wellengenerators ausschließlich
das wenigstens eine Lager vorgesehen ist. Dadurch ist die Lagerung
des Wellengenerators auf besonders einfache und kostengünstige Art und
Weise realisiert. Gleichfalls ist dadurch der Bauraumbedarf besonders
gering, da zur Lagerung des Wellengenerators ausschließlich das
Spannungswellengetriebe selbst bzw. dessen eine Getriebefunktion ausübenden Bauteile
dienen.
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Alternativ
kann es natürlich
vorgesehen sein, dass wenigstens ein zusätzliches Lager zum Abstützen des
Wellengenerators vorgesehen ist. Durch diese Maßnahme werden die von außen auf
den Wellengenerator wirkenden Störkräfte von
zwei Lagern aufgenommen, sodass die Belastung auf die als Lager
dienenden Bauteile des Spannungswellengetriebes reduziert ist.
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Es
bietet sich dabei an, dass sich das wenigstens eine zusätzliche
Lager gegen den Circular Spline, den Dynamic Spline oder ein Gehäuse abstützt. Durch
das zusätzliche
Lager zusammen mit den als Lager dienenden Spannungswellengetriebe ist
eine ausreichende Lagerung des Wellengenerators erreicht, um die
in der Praxis auftretenden äußeren Störkräfte ohne
Bauteilversagen aufnehmen zu können.
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Bevorzugt
ist der Circular Spline und/oder der Dynamic Spline topfförmig ausgebildet
und das zusätzliche
Lager stützt
sich gegen den Bodenabschnitt des topfförmigen Circular Splines bzw.
Dynamic Splines ab. Hierdurch ist vermieden, dass die von dem zusätzlichen
Lager aufgenommenen Kräfte
gerade dort wirken, wo der Dynamic Spline bzw. Circular Spline mit
dem Flexspline in Wirkkontakt steht, sodass voneinander getrennte
Abschnitte des Circular Splines bzw. Dynamic Splines für die Aufnahme
der äußeren Störkräfte und
für die
Aufnahme des zu übertragenden
Drehmomentes vorliegen.
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Bevorzugt
dient das zusätzliche
Lager zum Abstützen
des Wellengenerators in radialer Richtung, da die in der Praxis
auftretenden äußeren Störkräfte im Wesentlichen
in radialer Richtung wirken.
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Bevorzugt
ist der Wellengenerator dabei in axialer Richtung schwimmend gelagert.
Im Zuge der Erfindung ist unter einer schwimmenden Lagerung zu verstehen,
dass der Wellengenerator durch die Lagerung in axialer Richtung
nicht eindeutig fixiert ist, sondern aufgrund eines vorgegebenen
Spiels eine geringfügige
Bewegung des Wellengenerators in axialer Richtung zugelassen ist.
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Alternativ
kann es natürlich
vorgesehen sein, dass das zusätzliche
Lager zum Abstützen
des Wellengenerators in axialer Richtung dient. Hierdurch ist der
Wellengenerator in axialer Richtung fixiert und das zusätzliche
Lager kann in axialer Richtung auf den Wellengenerator wirkende äußere Störkräfte aufnehmen.
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Nach
einem weiteren unabhängigen
Erfindungsgedanken ist ein Spannungswellengetriebe mit der erfindungsgemäßen Lageranordnung
vorgesehen.
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Nach
einer Weiterbildung des Spannungswellengetriebes ist es vorgesehen,
dass der Wellengenerator des Spannungswellengetriebes einen die Wellbewegung
erzeugenden Grundkörper
aufweist, welcher an einer Hohlwelle oder einem hohlen Wellenabschnitt
angeordnet ist. Durch die hohle Ausgestaltung der Grundkörper-Welleneinheit
ist eine Materialeinsparung erzielt, sodass die Grundkörper-Welleneinheit
kostengünstig
herstellbar ist. Darüber
hinaus ist eine Gewichtsreduzierung erreicht.
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Bevorzugt
sollte der Grundkörper
an der Hohlwelle oder dem hohlen Wellenabschnitt angeformt sein.
Hierdurch ist die Grundkörper-Welleneinheit
herstellungstechnisch und montagetechnisch besonders einfach und
kostengünstig
realisierbar.
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Nach
einer Weiterbildung des Spannungswellengetriebes ist es ferner vorgesehen,
dass der Wellengenerator mit einer Welle, Flansch, Nabe, Kupplung
oder dergleichen Verbindungselement zum Koppeln mit einem Antrieb
fest verbunden ist. Hierdurch ist eine definierte Koppelstelle für den Antrieb realisiert.
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Besonders
einfach und kostengünstig
ist diese Koppelstelle herstellbar, wenn die Welle, Flansch, Nabe,
Kupplung oder dergleichen Verbindungselement an dem Wellengenerator
angeformt ist.
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Es
bietet sich dabei an, dass das Verbindungselement mit dem Antrieb,
insbesondere dessen Abtriebswelle, drehfest koppelbar ist, um eine möglichst
spiel- bzw. rutschfreie Übertragung
der Drehbewegung von dem Antrieb auf den Wellengenerator zu gewährleisten.
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Alternativ
kann es auch vorgesehen sein, dass der Wellengenerator mit einer
Welle, Flansch, Nabe, Kupplung oder dergleichen Verbindungselement
zum Koppeln mit einem Antrieb fest verbunden ist, welches elastisch
ausgebildet ist. Dadurch ist eine Übertragung der Drehbewegung
von dem Antrieb auf den Wellengenerator auch dann problemlos möglich, wenn
die Abtriebswelle des Antriebes mit Versatz zu der Eingangswelle
des Wellengenerators oder verkippt dazu liegt. Durch das elastische Verbindungselement
können
derartige Lagefehler zugelassen werden, ohne dass dadurch die Übertragung
der Drehbewegung beeinträchtigt
ist. Das elastische Verbindungselement passt sich der Lage der zu
verbindenden Abtriebswelle und Eingangswelle entsprechend an und
stellt eine drehfeste Verbindung zwischen den beiden Wellen her.
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Bezüglich des
elastischen Verbindungselementes bzw. der elastischen Kupplung wird
Bezug genommen auf die Anmeldung mit der Bezeichnung „Kupplung,
Getriebe und Vorrichtung zum Überlagern
von Bewegungen”,
welche mit gleichem Anmeldetag wie die vorliegende Anmeldung beim
Deutschen Patent- und Markenamt eingereicht wurde. Deren Inhalt
wird hiermit in diese Anmeldung aufgenommen.
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Da
der in der Praxis auftretende Versatz bzw. die Verkippung zwischen
Abtriebswelle und Eingangswelle des Wellengenerators sich hauptsächlich in
radialer Richtung des Spannungswellengetriebes auswirkt, bietet
es sich an, dass das Verbindungselement zumindest in radialer Richtung
elastisch ist.
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Nach
einem weiteren unabhängigen
Erfindungsgedanken ist eine Vorrichtung zum Überlagern von Bewegungen, insbesondere
eine Nockenwellen-Verstellvorrichtung und ein Fahrzeuglenksystem vorgesehen,
mit einem Überlagerungsgetriebe
in Art eines Spannungswellengetriebes und mit einem eine Hilfs-
und/oder Zusatzbewegung erzeugenden Antrieb, dessen Bewegung über den
Wellengenerator in das Überlagerungsgetriebe
einkoppelbar ist. Die Vorrichtung weist dabei die erfindungsgemäße Lageranordnung
auf.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer
Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für
sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen:
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1 eine
bekannte Lageranordnung zur Lagerung des Wellengenerators eines
Spannungswellengetriebes in Querschnittsdarstellung,
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2 eine
mögliche
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Lageranordnung
zur Lagerung des Wellengenerators eines Spannungswellengetriebes
in Querschnittsdarstellung und
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3 eine
mögliche
weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lageranordnung
in Querschnittsdarstellung.
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1 zeigt – in schematischer
Darstellung – ein
bekanntes Einbaubeispiel eines Spannungswellengetriebes 300 mit
einer bekannten Lageranordnung zum Abstützen des Wellengenerators 310 des Spannungswellengetriebes 300.
Die bekannte Lageranordnung weist dazu zwei Wälzlager 320, 330 auf, zwischen
denen der Wellengenerator 310 angeordnet ist, und welche
in unmittelbarer Nähe
des Wellengenerators 310 liegen.
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2 zeigt – in schematischer
Darstellung – ein
Spannungswellengetriebe 100 als Teil einer Vorrichtung 200 zum Überlagern
von Bewegungen. Die Vorrichtung 200 zum Überlagern
von Bewegungen kann beispielsweise bei Fahrzeugen zum Einsatz kommen,
dort beispielsweise in einer Nockenwellen-Verstellvorrichtung oder
in einem Fahrzeuglenksystem. Bei derartigen Anwendungen wird das
Spannungswellengetriebe 100 als Überlagerungsgetriebe genutzt.
Dabei ist das Spannungswellengetriebe 100 eingangsseitig
mit einem (nicht dargestellten) Abtriebselement gekoppelt, dessen
Drehbewegung von dem Spannungswellengetriebe 100 übertragen
wird. Sofern die Vorrichtung 200 in einem Fahrzeuglenksystem
zum Einsatz kommt, handelt es sich bei dem (nicht dargestellten)
Abtriebselement beispielsweise um einen Teil der Lenkhandhabe. Sofern
die Vorrichtung 200 in einer Nockenwellen-Verstellvorrichtung zum
Einsatz kommt, ist das (nicht dargestellte) Abtriebselement mit
der Kurbelwelle des Fahrzeugmotors wirkverbunden.
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Die
Vorrichtung 200 zum Überlagern
von Bewegungen ermöglicht
neben der Übertragung
dieser Drehbewegungen zusätzlich
die Einkopplung einer Hilfs- und/oder Zusatzbewegung, sodass die
Ausgangsdrehbewegung eine Überlagerungsdrehbewegung
von Eingangsdrehbewegung und Zusatz- bzw. Hilfsdrehbewegung ist.
Die in 2 dargestellten Pfeile 12, 13 und 14 zeigen
schematisch die Wirkrichtung der eingekoppelten Drehbewegungen von
der eingangsseitig angreifenden (nicht dargestellten) Abtriebswelle
(Pfeil 12) und der Hilfs- bzw. Zusatzdrehbewegung (Pfeil 13)
sowie der aus der Vorrichtung 200 ausgekoppelten Ausgangsdrehbewegung
(Pfeil 14).
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Das
Spannungswellengetriebe 100 gemäß 2 weist
einen Wellengenerator 1 auf, welcher mit einem elastischen Übertragungselement 15 in
Wirkverbindung steht, wobei wiederum das elastische Übertragungselement 15 in
Wirkverbindung mit zwei starren Übertragungselementen 3, 4 steht.
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Bevorzugt
sind die starren Übertragungselemente 3, 4 als
zylindrische Ringe ausgebildet, welche bevorzugt jeweils eine Innenverzahnung
aufweisen.
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Bevorzugt
drehen die starren Übertragungselemente 3, 4 um
eine gemeinsame Drehachse, welche bevorzugt die Drehachse 16 des
Spannungswellengetriebes ist. Dabei sind die starren Übertragungselemente 3, 4 in
axialer Richtung hintereinanderliegend angeordnet. Innerhalb der
starren Übertragungselemente 3, 4 liegt
das elastische Übertragungselement 15,
welches vorzugsweise als elastisch verformbarer Ring, bevorzugt
mit Außenverzahnung
ausgebildet ist. Das elastische Übertragungselement 15,
welches auch als Flexspline bezeichnet wird, steht mit seiner Außenverzahnung
in Wirkverbindung mit der Innenverzahnung der beiden starren Übertragungselemente 3, 4.
Innerhalb des Flexsplines 15 ist der Wellengenerator 1 angeordnet,
welcher über
den Innenumfang des Flexsplines 15 in Wirkkontakt steht.
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Bei
dem Spannungswellengetriebe 100 ist eine der beiden starren Übertragungselemente 3, 4 mit
der (nicht dargestellten) Abtriebswelle wirkverbunden, deren Drehbewegung
mittels des Spannungswellengetriebes 100 übertragen
werden soll. Die Ankopplung der (nicht dargestellten) Abtriebswelle
kann beispielsweise über
ein separates Zahnradgetriebe erfolgen. Hierzu ist bei dem Spannungswellengetriebe 100 gemäß 2 an
dem starren Übertragungselement 3 eine
Außenverzahnung 23 angeordnet,
welche Teil des separaten Übertragungsgetriebes
ist. Von dem angetriebenen starren Übertragungselement 3 wird
die Drehbewegung über den
Flexspline 15 auf das andere starre Übertragungselement 4 übertragen,
welches bei dem Spannungswellengetriebe 100 das Abtriebselement
bildet. Das starre Übertragungselement 4 ist
dazu mit einem Ausgangselement 17, vorzugsweise einer Ausgangswelle,
gekoppelt, vorzugsweise damit drehfest verbunden.
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Über den
Wellengenerator 1 erfolgt die Einkopplung der Zusatz- bzw.
Hilfsdrehbewegung in das Spannungswellengetriebe 100. Von
dem Wellengenerator 1 wird die Drehbewegung auf den Flexspline 15 übertragen
und von dort als Überlagerungsdrehbewegung
mit dem von dem starren Übertragungselement 3 kommenden
Drehanteil auf das als Abtriebselement dienende andere starre Übertragungselement 4 übertragen.
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Der
Wellengenerator 1 weist einen eine Wellbewegung erzeugenden
Grundkörper 6 auf,
welcher vorzugsweise elliptisch ausgebildet ist. Der Grundkörper 6 ist
mit einem Wälzlager 18 des
Wellengenerators 1 gekoppelt, welches mit seinem Innenring
auf dem Außenumfang
des Grundkörpers 6 sitzt,
vorzugsweise darauf aufgeschrumpft ist, sodass der Außenumfang
des Wälzlagers 18 im
Wesentlichen der Form, vorzugsweise elliptischen Form des Außenumfangs
des Grundkörpers 6 entspricht.
Aufgrund der Form des Grundkörpers 6 und
des Wälzlagers 18 ist
der Flexspline 15 ebenfalls verformt, und befindet sich
mit den starren Übertragungselementen 3, 4 in den
gegenüberstehenden
Bereichen der großen
Ellipsenachse in Eingriff. Mit Drehen des Grundkörpers 6 verlagert
sich diese Ellipsenachse und damit der Zahneingriffsbereich umlaufend,
und überträgt auf diese
Weise die Drehbewegung auf den Flexspline 15 und auf das
starre Übertragungselement 4.
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Der
Grundkörper 6 ist
vorzugsweise mit einer Hohlwelle bzw. einem hohlen Wellenabschnitt 7 gekoppelt,
vorzugsweise daran angeformt. Der hohle Wellenabschnitt 7 geht
dabei endseitig über
in ein Verbindungselement 8, vorzugsweise eine Nabe, welche
mit der Abtriebswelle 10 des Antriebes 9 drehfest
koppelbar ist. Der Antrieb 9 ist wiederum gehäusefest
angeordnet.
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Bauartbedingt
ist bei dem Spannungswellengetriebe 100 der Wellengenerator 1 bereits
durch die Getriebeteile gelagert. Das Lager ist bei der Ausführungsform
gemäß 2 im
Wesentlichen durch das starre Übertragungselement 4 gebildet,
welches sich über
die mit diesem gekoppelte Ausgangswelle 17 an dem Gehäuse 19 der
Vorrichtung 200 abstützt.
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Vorzugsweise
bilden das starre Übertragungselement 3 und
das starre Übertragungselement 4 einen
Verbund zueinander, wobei trotzdem die relative Beweglichkeit der Übertragungselemente 3, 4 gegeneinander
erhalten bleibt. Dazu kann beispielsweise eine Anschlagelement 20 vorgesehen sein,
welches mit einem der beiden starren Übertragungselemente 3, 4,
beispielsweise mittels Gewindemitteln 24 fest verbunden
ist und zwischen Anschlagelement 20 und damit befestigtem
starren Übertragungselement 3 sich
das andere starre Übertragungselement 4 aufgenommen
ist. Hierdurch ist die Bewegungsfreiheit des starren Übertragungselements 3 in
axialer Richtung begrenzt ist. Es wird dabei bewusst in Kauf genommen,
dass sich die relativ zueinander bewegenden starren Übertragungselemente 3, 4 berühren bzw.
sich gegeneinander gleiten, um sich dadurch gegenseitig abzustützen und somit
von außen
wirkende Störkräfte aufnehmen
zu können,
da die Relativbewegung der beiden starren Übertragungselemente 3, 4 zueinander
relativ gering ist. Denn bei der Ausführungsform gemäß 2 unterscheiden
sich die starren Übertragungselemente 3, 4 lediglich
dadurch, dass das eine starre Übertragungselement
mindestens einen Zahn, vorzugsweise zwei oder vier Zähne mehr
aufweisen als das andere starre Übertragungselement.
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Vorzugsweise
weist das mit dem (nicht dargestellten) Abtriebselement gekoppelte
starre Übertragungselement 3 eine
größere Zähnezahl
auf als das andere starre Übertragungselement 4,
wobei das andere Übertragungselement 4 die
gleiche Zähnezahl
wie der Flexspline 7 aufweist. Das starre Übertragungselement 4 wird
bei Zähnegleichheit
mit dem Flexspline 15 als Dynamic Spline bezeichnet und
das andere starre Übertragungselement 3 mit
seiner größeren Anzahl
an Zähnen
als Circular Spline bezeichnet.
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Durch
den erzeugten Verbund von Dynamic Spline 4 und Circular
Spline 3 ist eine Lagerung realisiert, welche sowohl Störkräfte in radialer
Richtung als auch Störkräfte in axialer
Richtung aufnehmen kann.
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Zur
Erhöhung
der in axialer Richtung aufnehmbaren Kräfte ist bevorzugt ein weiteres
Anschlagselement 21 vorgesehen, welches als Anschlag für den Grundkörper 6 des
Wellengenerators 1 in axialer Richtung dient. Zwischen
dem weiteren Anschlagelement 21 und dem Grundkörper 6 ist
in axialer Richtung ein geringer Spalt vorgesehen, sodass ohne etwaige
wirkende äußere Störkräfte ein Kontakt
zwischen dem Grundkörper 6 und
dem zusätzlichen
Anschlagselement 21 nicht stattfindet, jedoch bei einer
Bewegung des Grundkörpers 6 in
axialer Richtung, beispielsweise aufgrund wirkender Störkräfte, die
Bewegung des Grundkörpers 6 in
axialer Richtung begrenzt wird.
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Die
Lagerung des Wellengenerators 1 wird bevorzugt durch ein
zusätzliches
Lager 5, vorzugsweise Wälzlager,
unterstützt.
Das Lager 5 stützt
sich zum einen gegen den Grundkörper 6 des
Wellengenerators 1 ab und zum anderen gegen das starre Übertragungselement 4.
Das starre Übertragungselement 4 ist
vorzugsweise topfförmig
ausgebildet und das zusätzliche
Lager 5 stützt
sich vorzugsweise gegen einen Bodenabschnitt des topfförmigen starren Übertragungselements 4 ab.
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Der
Dynamic Spline 4 ist vorzugsweise mit der Ausgangswelle 17 in
der Weise drehfest verbunden, dass der Dynamic Spline 4 mittels
Klemmmitteln 22, vorzugsweise einer Schraubenmitteln 24,
mit der Ausgangswelle 17 drehfest verklemmt ist, wobei
vorzugsweise der Dynamic Spline 4 und die Ausgangswelle 17 zusätzlich formschlüssig miteinander
verbunden sind.
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3 zeigt – in schematische
Darstellung – eine
weitere mögliche
Ausführungsform
einer Vorrichtung 200' zum Überlagern
von Drehbewegungen mit einem Spannungswellengetriebe 100', welches als Überlagerungsgetriebe
dient. Bauteile der Vorrichtung 200' gemäß 3, welche
mit den Bauteilen der Vorrichtung 200 gemäß 2 identisch
oder funktionsgleich sind, sind mit gleichen Bezugszeichen versehen,
insofern wird auf die Beschreibung zu 2 verwiesen.
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Die
Vorrichtung 200' gemäß 3 unterscheidet
sich von der Vorrichtung 200 gemäß 2 unter
anderem dadurch, dass zum Lagern des Wellengenerators 1 ausschließlich das
Spannungswellengetriebe 100' selbst
bzw. die eine Getriebefunktion ausübenden Bauteile des Spannungswellengetriebes 100' dienen. Ein
zusätzliches
Wälzlager,
wie dies beispielsweise in der Vorrichtung 200 gemäß 2 vorgesehen
ist, kommt bei der Ausführungsform
der Vorrichtung 200' nicht
zum Einsatz.
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Die
Vorrichtung 200' gemäß 3 zeichnet sich
ferner u. a. dadurch aus, dass der Antrieb 9 und der Wellengenerator 1 mittels
einer elastischen Kupplung 11 miteinander drehfest verbunden
sind. Bevorzugt wirkt die elastische Kupplung 11 in radialer Richtung
elastisch.
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Durch
die elastische Kupplung 11 ist eine drehfeste Übertragung
der Drehbewegung des Antriebes 9 auch dann möglich, wenn
die Abtriebswelle 10 des Antriebes 9 gegenüber der
Hohlwelle 7 mit dem daran angeordneten Grundkörper 6 verkippt
zueinander oder in einen Versatz oder dergleichen liegen, da die
Kupplung 11 aufgrund ihrer Elastizität dennoch eine Verbindung der
beiden von Abtriebswelle 10 und Hohlwelle 7 ermöglicht.
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Durch
die elastische Kupplung 11 ist vermieden, dass etwaige äußere Störkräfte, welche
durch eine falsche Ausrichtung des Antriebes 9 oder der Abtriebswelle 10 des Antriebes 9 verursacht
sein können,
auf den Wellengenerator 1 weitergeleitet werden. Insofern
ergeben sich bei der Ausführungsform
der Vorrichtung 200' gemäß 3 bezüglich der
Lagerung des Wellengenerators 1 geringere durch die Lagerung
aufzunehmende Kräfte,
sodass die Lagerung des Wellengenerators 1 ausschließlich durch
das Spannungswellengetriebe 100' selbst ausreichend ist.
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- 1
- Wellengenerator
- 2
- Lager
- 3
- starres Übertragungselement,
Circular Spline
- 4
- starres Übertragungselement,
Dynamic Spline
- 5
- zusätzliches
Lager
- 6
- Grundkörper
- 7
- Hohler
Wellenabschnitt
- 8
- Verbindungselement,
Nabe
- 9
- Antrieb
- 10
- Abtriebswelle
- 11
- Verbindungselement,
elastische Kupplung
- 12
- Pfeil
- 13
- Pfeil
- 14
- Pfeil
- 15
- elastisches Übertragungselement, Flexspline
- 16
- Drehachse
- 17
- Ausgangselement,
Ausgangswelle
- 18
- Wälzlager
- 19
- Gehäuse
- 20
- Anschlagelement
- 21
- zusätzliches
Anschlagelement
- 22
- Klemmmittel
- 23
- Außenverzahnung
- 24
- Gewindemittel
- 100
- Spannungswellengetriebe
- 200,
200'
- Vorrichtung
zum Überlagern
von Drehbewegungen
- 300
- Spannungswellengetriebe
- 310
- Wellengenerator
- 320
- Wälzlager
- 330
- Wälzlager
- 340
- Hohlwelle