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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Spender-Ventilanordnung für ein Gefäß nach dem
Patentanspruch 1.
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An
vielen von Personen aufgesuchten Orten existiert keine Wasserversorgung über ein
Wasserleitungsnetz. Soll den Personen Gelegenheit gegeben werden,
Trinkwasser zu sich zu nehmen, ist hierfür ein Gefäß erforderlich, aus dem dann über eine Spendervorkehrung
die Personen portionsweise Trinkwasser entnehmen. Eine derartige
Situation besteht zum Beispiel an Wallfahrtsorten. Es ist dabei wichtig,
dass hygienische Anforderungen erfüllt werden.
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Aus
DE 554 131 A ist
eine Spenderventilanordnung für
ein Gefäß bekannt
geworden, das in einer Wandung im unteren Bereich ein Loch aufweist. Im
Loch ist ein ringförmiger
Adapter anbringbar, und ein rohrförmiges Ventilgehäuse ist
mittels kraft- oder formschlüssiger Verriegelung
vom Adapter aufnehmbar. Ein rohrförmiges Ventilglied ist vom
Ventilgehäuse
verschiebbar aufnehmbar und weist an einem inneren Ende einen Dichtungsteller
auf, wobei das Ventilglied nahe dem Dichtungsteller mindestens eine
radiale Ausgleichsöffnung
aufweist. Auf das Ventilglied wirkt eine Ventilfeder im Ventilgehäuse, die
den Ventilteller gegen das Ventilgehäuse vorspannt.
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Aus
DE 198 27 015 A1 ist
eine Spenderventilanordnung für
ein Gefäß bekannt
geworden, bei der in einem Loch in der Wandung des Gefäßes ein
ringförmiger
Adapter anbringbar ist. Ein rohrförmiges Ventilgehäuse ist
mittels kraft- oder formschlüssiger Verriegelung
vom Adapter aufnehmbar. Ein rohrförmiges Ventilglied ist vom
Ventilgehäuse
verschiebbar aufnehmbar, und eine Ventilfeder im Bediengehäuse wirkt
auf das Ventilglied einer äußeren Tülle am äußeren Ende
des Ventilglieds.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spenderventilanordnung
für ein
mit Flüssigkeit, insbesondere
Wasser, zu befüllendes
Gefäß zu schaffen,
das eine hygienische portionsweise Abgabe der Flüssigkeit bei einfacher Betätigung ermöglichen
soll. Darüber
hinaus soll die Ventilanordnung einfach herstellbar und montierbar
sein.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Wie
im bekannten Fall ist bei der erfindungsgemäßen Spenderventilanordnung
ist ein ringförmiger
Adapter vorgesehen, der in einem Loch in der Wandung des Gefäßes anbringbar
ist. Der ringförmige
Adapter nimmt ein rohrförmiges
Ventilgehäuse auf,
das mittels formschlüssiger
Verriegelung mit dem Adapter verbindbar ist. Das Ventilgehäuse nimmt
seinerseits ein rohrförmiges
Ventilglied auf, das im Ventilgehäuse verschiebbar ist und an
dem inneren Ende einen Dichtungsteller aufweist. Erfindungsgemäß wirkt
der Dichtungsteller dichtend mit dem zugekehrten Ende des Ventilgehäuses zusammen.
Das rohrförmige
Ventilglied hat nahe dem Dichtungsteller mindestens eine radiale Öffnung.
Ferner ist eine Ventilfeder im Ventilgehäuse vorgesehen, die auf das
Ventilglied wirkt und den Ventilteller gegen das Ventilgehäuse vorspannt.
Das Ventilglied weist außerdem
am äußeren Ende
eine Tülle
auf. Die radiale Öffnung
im Ventilglied befindet sich normalerweise innerhalb des Ventilgehäuses, sodass
ein Durchtritt von Flüssigkeit
in das Ventilglied hinein nicht möglich ist. Wird hingegen das
Ventilglied durch Druck betätigt
und in Richtung des Gefäßes verschoben,
gelangt die radiale Öffnung
außerhalb
des Ventilgehäuses,
und die Flüssigkeit
kann über
die radiale Öffnung
in den rohrförmigen
Kanal des Ventilgliedes strömen
und von dort über
die Tülle
nach außen.
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Wie
erkennbar, ist die Abgabe von Flüssigkeit
durch einfache Druckbetätigung
des Ventilglieds möglich.
Bei Aufhebung des Drucks geht das Ventilglied automatisch in seine
Schließposition.
Personen, die über
die Spenderventilanordnung Flüssigkeit
aus dem Gefäß entnehmen,
kommen mit der Flüssigkeit
nicht in Berührung.
Die Abgabe der Flüssigkeit
erfolgt daher unter hygienischen Bedingungen.
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Die
erfindungsgemäße Spenderventilanordnung
ist aus einfachen Teilen zusammengesetzt, die ohne weiteres montiert
und auch demontiert werden können.
Zu Reinigungszwecken kann das Ventilgehäuse aus dem Adapter entfernt
und auf geeignete Weise gereinigt werden.
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Damit
auch der Adapter ohne weiteres aus dem Wandungsloch des Gefäßes entfernt
werden kann, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der
Adapter aus zwei teleskopisch und verriegelbar zusammensteckbaren
Abschnitten besteht, die jeweils einen Ringflansch haben, wobei
ein Ringflansch gegen die Innenseite und ein Ringflansch gegen die
Außenseite
der Gefäßwand anliegt.
Die Verriegelung der beiden Adapterabschnitte kann eine Schnappverbindung
sein, die ohne weiteres gelöst werden
kann. Der äußere Ringflansch
kann als konischer Dichtflansch ausgebildet sein, während der
innere Flansch eine Ringdichtung aufnimmt, damit über eine
Spalte zwischen Adapter und Wandung des Loches keine Flüssigkeit
austritt.
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Es
sind verschiedene Möglichkeiten
denkbar, das Ventilgehäuse
formschlüssig
im Adapter zu verriegeln. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht dazu
vor, dass das Ventilgehäuse über eine
Bajonettverbindung mit dem Adapter verbindbar ist. Der Adapter kann
zum Beispiel eine Bajonettnut aufweisen und das Ventilgehäuse mindestens
einen radialen Vorsprung, der mit der Nut im Adapter zusammenwirkt,
um das Ventilgehäuse
im Adapter festzulegen. Eine derartige Vorkehrung ermöglicht nicht
nur eine einfache Montage der Ventilanordnung, sondern auch eine
einfache Entfernung, falls erforderlich.
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Damit über einen
möglichen
Spalt zwischen Ventilgehäuse
und der Innenwandung des Adapters Flüssigkeit nicht austritt, sieht
eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das Ventilgehäuse einen
umlaufenden radialen Flansch aufweist, der über eine Ringdichtung an der
Außenseite
der Gefäßwandung
anliegt. Es ist vorteilhaft, wenn der Bereich der Außenseite
der Gefäßwandung
um die Ventilanordnung herum als plane Fläche ausgebildet ist, damit
eine wirksame Abdichtung des Ventilgehäuses ermöglicht ist.
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Der
Dichtungsteller hat naturgemäß einen größeren Durchmesser
als der Innendurchmesser des rohrförmigen Ventilgehäuses. Um
den Einbau des Ventilglieds zu ermöglichen, sieht daher eine Ausgestaltung
der Erfindung vor, dass der Dichtungsteller mittels eines radialen
Stiftes am Ventilglied anbringbar ist. Diese Anbringung erfolgt,
nachdem das Ventilglied in das Ventilgehäuse so weit eingeschoben wird,
dass das hintere Ende des Ventilglieds über das Ventilgehäuse übersteht,
sodass der radiale Stift durch radiale Bohrungen im Ventilglied
befestigt werden kann.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn
das Ventilglied mittels einer linearen Führung im Ventilgehäuse so geführt ist, dass
nur eine axiale Bewegung möglich
ist.
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Als
Ventilfeder sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine Schraubenfeder
vor, die das Ventilglied umgibt und zwischen einem Anschlag auf
der Außenseite
des Ventilglieds und einem das Ventilglied umgebenden Druckring
angeordnet ist. Der Druckring liegt über eine ringförmige Dichtung
gegen eine Ringschulter im Inneren des Ventilgehäuses an. Die Schraubenfeder
spannt das Ventilglied mithin in die Schließstellung vor.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Ventilglied
einen ersten geraden Rohrabschnitt auf, der im Wesentlichen vom
Ventilgehäuse
aufgenommen ist und ein äußeres geschlossenes
Ende aufweist. Das geschlossene Ende kann außen mit einer Einbuchtung versehen
werden, damit das Ventilglied leicht von einem Finger oder dem Daumen
einer Hand betätigt
werden kann. Ein seitlich nach unten vom ersten Rohrabschnitt abgehender
zweiter Rohrabschnitt bildet die Tülle, über welche die Flüssigkeit
bei geöffnetem
Ventilglied abgegeben wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
perspektivisch ein Gefäß mit einer
Ventilanordnung nach der Erfindung,
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2 zeigt
vergrößert die
Ventilanordnung nach 1,
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3 zeigt
einen Schnitt durch die Wandung des Gefäßes nach 1 im
Bereich der Ventilanordnung ohne Darstellung der Ventilanordnung,
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4 zeigt
perspektivisch die Ventilanordnung nach 2 vor dem
Einsetzen in einen Adapter gemäß 3,
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5 zeigt
die Ventilanordnung nach 4 nach der fertigen Montage,
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6 zeigt
eine Einzelteildarstellung des Adapters nach 3 in perspektivischer
Form,
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7 zeigt
perspektivisch die Einzelteile der Ventilanordnung nach den 2, 4 und 5,
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8 zeigt
einen Schnitt durch die Ventilanordnung in eingebautem Zustand entsprechend 2 und 5,
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9 zeigt
die eingebaute Ventilanordnung nach 8 in betätigtem Zustand,
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In 1 ist
ein Gefäß 10 dargestellt,
das zum Beispiel mit Trinkwasser gefüllt werden kann. Das Gefäß 10 weist
nahe seinem nicht dargestellten Boden eine Ausnehmung 12 auf,
deren Boden plan ist. In dem Boden der Ausnehmung ist ein Loch 14 geformt,
das eine Ventilanordnung 16 aufnimmt. Die Aufnahme der
Ventilanordnung 16 ist in den 3 und 4 näher dargestellt.
In dem Loch 14 wird ein Adapter montiert, der in 6 gut
zu erkennen ist. Er besteht aus einem ersten Ringabschnitt 18,
der an einem Ende einen Flansch 20 aufweist, der in einer
Nut eine Ringdichtung 22 aufnehmen kann. Ein weiterer Ringabschnitt 24 weist
einen konischen Flansch 26 auf. Der Einbau des Adapters
nach 6 zeigt 3. Die zylindrischen
Abschnitte der Adapterabschnitte 18, 24 werden
ineinander gesteckt, wobei sich der Adapterabschnitt 24 über den
Adapterabschnitt 18 schiebt. Beide bilden eine Schnappverbindung,
wodurch der Adapter im Loch 14 verriegelt ist. Diese Verriegelung
kann jedoch ohne weiteres aufgehoben werden. Der Flansch 20 mit
seiner Dichtung 22 legt sich gegen die Innenseite der in 3 gezeigten
doppelseitigen Wandung des Gefäßes 10,
während
der kegelige Flansch 26 sich gegen die Außenseite
der Wandung anlegt, die in diesem Bereich plan ist, sodass eine
ausreichende Dichtung erzielt wird.
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Aus
den 3 und 4 ist auch zu erkennen, dass
der Adapterabschnitt 18 an der Innenseite eine Nut 28 für eine Bajonettverbindung
aufweist.
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Die
Einzelteile der Ventilanordnung sind in 7 zu erkennen.
Es ist ein rohrförmiges
Ventilgehäuse 30 vorgesehen,
das etwa mittig einen radialen Flansch 32 an der Außenseite
aufweist. Auf der rechten Seite des Flansches 32 sind gegenüberliegend zwei
radiale Zapfen 34 zu erkennen. Der Flansch 32 nimmt
in einer radialen Nut (in 7 nicht
zu erkennen) einen Dichtring 36 auf. Die Ventilanordnung weist
ferner ein Ventilglied 38 auf, das rohrförmig ist und
einen ersten Rohrabschnitt 40 aufweist sowie einen zweiten
davon schräg
nach unten abgehenden zweiten Rohrabschnitt 42, der eine
Tülle bildet.
Nahe dem rechten Ende weist das Ventilglied 38 vier radiale Öffnungen 44 auf.
Nahe der Tülle 42 ist
ein radialer Ringflansch 46 geformt, von dem radial nach oben
ein erster Führungsabschnitt 48 und
radial nach unten ein zweiter Führungsabschnitt 50 absteht.
Die Funktion der Führungsabschnitte
wird weiter unten noch erläutert.
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In 7 erkennt
man ferner eine Ventilfeder 52 (Schraubenfeder), einen
Druckring 54 und einen Dichtring 56. In 7 am
rechten Ende ist ein Dichtungsteller 58 zu erkennen, der
einen axialen Bund 60 aufweist, mit einer radialen Durchbohrung 62.
Die Durchbohrung 62 ist geeignet, einen radialen Stift 64 aufzunehmen.
Der Stift 64 kann außerdem
durch radiale Bohrungen 66 am rechten Ende des Ventilglieds
eingesteckt werden.
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In
den 4 und 5 ist die Montage der kompletten
Ventilanordnung dargestellt. Ventilglied 38 und Ventilgehäuse 30 sind
als fertige Einheit vormontiert, wie sich aus 4 ergibt.
Das Ventilgehäuse 30 ist
am äußeren Ende
mit zwei diametral gegenüberliegenden
schräg
nach außen
versehenen Laschen 68 geformt. Die montierende Person erfasst die
Ventilanordnung 16 an den Laschen 68 und führt das
innere Ende des Ventilgehäuses 30 in
den Adapter bzw. den inneren Adapterabschnitt 18 ein, wobei die
radialen Zapfen 34 zu den Eingangsabschnitten der Bajonettnut 28 ausgerichtet
sind. Das Ventilgehäuse
wird so weit vorgeschoben, bis der Flansch 32 an der planen
Fläche
um den Adapter herum anliegt. Anschließend wird die Ventilanordnung 16 um
90° im Uhrzeigersinn
verdreht in eine Stellung, wie sie in 5 dargestellt
ist. Da die Nut leicht schraubenförmig ist, erfolgt dabei eine
weitere Verspannung des Flansches 32 gegen die Außenseite
der Wandung des Loches 14.
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In 8 ist
die eingebaute Position der Ventilanordnung 16 gut zu erkennen.
Die Ventilfeder 52 spannt das Ventilglied 38 nach
außen
vor, sodass der Dichtungsteller 58 über den Dichtring 70 wirksam
an dem rechten Ende des Ventilgehäuses 30 anliegt. Flüssigkeit
kann mithin nicht in das Innere des Ventilglieds 38 eintreten.
Zwischen dem Adapter und dem Ventilgehäuse 30 verhindert
eine Dichtung 36, dass Flüssigkeit zwischen Ventilgehäuse 30 und
Adapter fließt.
Schließlich
ist auch, wie bereits beschrieben, der Adapter dichtend im Loch
im Gefäß 10 festgelegt.
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Wie
etwa aus den 2, 4, 5 und 8 hervorgeht,
weist der Rohabschnitt 40 des Ventilglieds 38 ein
geschlossenes äußeres Ende
auf, wobei von außen
in das geschlossene Ende eine Vertiefung 72 eingeformt
ist. Das Ventilglied 38 kann durch Drücken mit Hilfe eines Fingers
in die Vertiefung 72 gegen die Kraft der Ventilfeder 52 in
das Gefäß 10 hineingedrückt werden.
Dadurch gelangen die radialen Öffnungen 44 im
Ventilglied 38 außerhalb des
Ventilgehäuses 30,
sodass die Flüssigkeit
entsprechend den Pfeilen 76 in das Innere des Ventilglieds 38 strömen und über die
Tülle 42 nach
außen strömen kann.
In einer Darstellung rechts in 9 ist besonders
deutlich die Offenstellung des Ventilglieds 38 gesondert
herausgestellt. Sobald der Fingerdruck nachlässt, wird das Ventilglied 38 durch
die Kraft der Ventilfeder 52 automatisch in die in 8 gezeigte Schließstellung
zurückbewegt.
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Die
Führungsabschnitte 48 bzw. 50 des
Ventilglieds 38 sind in entsprechenden Nuten des Ventilgehäuses 30 geführt, sodass
das Ventilglied 38 nur eine axiale Bewegung ausführen kann.
Eine Nut für den
Führungsabschnitt 48 ist
bei 80 und eine Nut für den
Führungsabschnitt 50 ist
bei 82 in 8 dargestellt.