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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug, insbesondere
ein Messer, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Schneidwerkzeuge,
bspw. Messer für
den Gebrauch am Tisch, also Menümesser,
Dessertmesser, etc., werden gebräuchlicherweise
aus einem Stück
(Monoblockmesser), oder aus mehreren Komponenten mit ein-, oder
angesetzter Klinge (Hohlheftmesser) gefertigt. Ziel dieser Fertigungsweise
ist es, im Bereich einer Klingenschneide einen härtbaren Werkstoff einsetzen
zu können,
welcher gute Schneideigenschaften gewährleistet. Bei Monoblockmessern
und bei Klingen von Hohlheftmessern, werden hierzu martensitische
Stähle,
also gehärtete Stähle, verwendet.
Diese martensitischen Stähle
haben die Eigenschaft, dass sie bei geeigneter Wärmebehandlung eine höhere Härte erreichen
als vergleichbare Stähle,
mit welcher dann eine gute Schneidfähigkeit und hohe Schneidhaltigkeit
erzielt werden können.
Nachteilig bei derartigen martensitischen Stählen ist jedoch, dass diese
nur eingeschränkt
korrosionsbeständig
sind. Insbesondere bei Schneidwerkzeugen, welche in Bereichen der
Gastronomie eingesetzt werden sollen, in denen sie bspw. längere Zeiträume ungereinigt
lagern, werden immer wieder Korrosionsschäden an den Klingen beobachtet
und reklamiert.
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Zur
Verbesserung der Schneidfähigkeit
und der Schneidhaltigkeit, werden die Klingen häufig auch mit einem so genannten
Wellenschliff versehen, welcher bewirkt, dass die im Wellenschliff
ausgebildeten Spitzen leichter in das Schneidgut eindringen und
dadurch den Schneidvorgang an sich vereinfachen. Allerdings werden
derartige Spitzen durch einen direkten Kontakt mit einer harten
Schneidunterlage (bspw. Teller aus Porzellan), relativ schnell abgetragen
und dadurch Stumpf. Die wellenförmigen Schneiden
zwischen den Spitzen hingegen, bleiben deutlich länger scharf,
weil sie keinen Kontakt zur harten Schneidunterlage haben.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein gattungsgemäßes Schneidwerkzeug,
eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Klinge eines
Schneidwerkzeugs aus korrosionsbeständigen, hochlegiertem Chrom-Nickel-Stahl
herzustellen und diesen beim Herstellungsvorgang kalt umzuformen,
wodurch ein verformungsmartensitisches, das heißt also ein sehr hartes, Gefüge entsteht.
Mit einer derartig ausgebildeten Klinge am erfindungsgemäßen Werkzeug,
kann zum einen eine hohe Korrosionsbeständigkeit und zum anderen eine
verbesserte Schneidfähigkeit
und Schneidhaltigkeit erreicht werden. Dies ermöglicht insbesondere auch einen
Einsatz derartiger Schneidwerkzeuge im gastronomischen Bereich,
in welchem derartige Schneidwerkzeuge üblicherweise einer erhöhten Belastung
ausgesetzt sind. Idealerweise sind dabei die eingesetzten Klingenstähle darüber hinaus polierfähig, wodurch
auch ein ästhetisches
Erscheinungsbild verbessert werden kann. Generell sollen die Klingen
durch Kaltwalzen aus einem dickeren Ausgangsmaterial hergestellt
werden, wobei durch dieses Kaltwalzen das vorhandene austenitische
Gefüge
verformt und somit Verformungsmartensit geschaffen wird. Hierdurch
kann eine Klinge mit einer Härte
von bis zu 550 HV 10 erreicht werden, wodurch eine ausreichende
Schneidfähigkeit
und Schneidhaltigkeit gewährleistet
werden kann.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist
die Klinge einen Wellenschliff auf. Ein derartiger Wellenschliff
dient der Unterstützung
der Schneideigenschaften, wobei sich jedoch im Vergleich zu lediglich
gehärteten
martensitischen Klingenwerkstoffen folgende Vorteile ergeben: Bei
den aus dem hochlegierten, korrosionsbeständigen Chrom-Nickel-Stahl hergestellten
Klingen, führt
eine starke Beanspruchung der Klinge zu einer Deformation der Schneidspitzen,
wobei die vergleichsweise dünn
ausgeschliffenen Spitzen vorzugsweise in einem Winkel von ca. 90° umgelegt werden.
Die derart umgelegten Schneidspitzen bilden dabei Nebenschneiden,
wodurch der Erhalt der Schneidfähigkeit
deutlich verbessert werden kann. Ein weiterer Vorteil ergibt sich
aus der Eigenschaft, dass der erfindungsgemäß verwendete Chrom-Nickel-Stahl
bei Temperaturen von kleiner als 500°C keinen Verlust an Härte aufweist,
wodurch es bei einem Schleifen zum Herstellen des Wellenschliffs, nicht
zu einer Überhitzung
kommen kann, so dass die ursprünglich
durch die Verformung eingebrachte Walzhärte erhalten bleibt. Bei rein
martensitischen Klingenstählen
hingegen, tritt beim Anschleifen des Wellenschliffs häufig ein
Wärmeeintrag
statt, der zum einen einen für
die Schneideigenschaften abträglichen
Härteabfall
bewirkt, und der andererseits zu Korrosionsschäden im Bereich der Klingenschneide führen kann.
Der entscheidende Vorteil der erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuge liegt
in deren deutlich verbesserter Korrosionsbeständigkeit, welche insbesondere
den Einsatz in der Gastronomie ermöglicht.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch,
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1 ein
erfindungsgemäßes Schneidwerkzeug,
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2a–c mögliche Ausführungsformen
eines Wellenschliffs an einer Klinge des Schneidwerkzeugs.
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Entsprechend
der 1, weist ein als Messer ausgebildetes Schneidwerkzeug 1,
eine Klinge 2 sowie einen Griff 3 zum Festhalten
auf. Das Schneidwerkzeug 1 kann dabei bspw. als so genanntes
Monoblockmesser oder als Hohlheftmesser ausgebildet sein. Generell
soll dabei gelten, dass das gemäß der 1 dargestellte
Schneidwerkzeug 1 lediglich rein exemplarisch zu verstehen
ist, so dass auch andere Ausführungsformen
mit anders gestalteten Klingen 2 bzw. Griffen 3,
von der Erfindung mit umfasst sein sollen. Erfindungswesentlich
bei dem erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug 1 ist,
dass die Klinge 2 aus korrosionsbeständigem, hochlegiertem Chrom-Nickel-Stahl
hergestellt ist, der aufgrund einer Kaltumformung darüber hinaus
ein verformungsmartensitisches Gefüge aufweist. Dies macht die
Klinge 2 des Schneidwerkzeugs 1 nicht nur äußerst widerstandfähig und
garantiert eine hohe Lebensdauer, sondern ermöglicht insbesondere auch einen
Einsatz des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs 1 in
der Gastronomie, in welcher es durchaus vorkommen kann, dass das
Schneidwerkzeug 1 längere
Zeit mit Speiseresten behaftet liegen bleibt, was bei nicht korrosionsbeständigen Klingen 2 zu
Korrosion und damit auch zu Reklamationen führt. Generell weisen derartige
korrosionsbeständige
und hochlegierte Chrom-Nickel-Stähle
bei geeigneter Wärmebehandlung
eine höhere
Härte auf,
mit der sowohl eine gute Schneidfähigkeit als auch eine gute
Schneidhaltigkeit erzielt werden können. Darüber hinaus ist der erfindungsgemäß eingesetzte
Stahl polierfähig,
wodurch auch ästhetische
Gesichtpunkte befriedigt werden können.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform, des
erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs 1,
ist die Klinge 2 kalt umgeformt und dadurch verfestigt,
und weist eine Härte
von zumindest 300 HV 10, vorzugsweise sogar eine Härte von
bis zu 550 HV 10, auf.
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Zur
Verbesserung der Schneidfähigkeit
und der Schneidhaltigkeit, kann die Klinge 2 zusätzlich mit
einem Wellenschliff 4 versehen sein, der bewirkt, dass
die im Wellenschliff ausgebildeten Spitzen 5 (vgl. 2)
leichter in ein zu schneidendes Schneidgut eindringen und dadurch
den Schneidvorgang insgesamt erleichtern. Mit der Verwendung des
erfindungsgemäßen Werkstoffs
für die
Klinge 2 des Schneidwerkzeugs 1, kann darüber hinaus
gewährleistet
werden, dass die Klinge 2 auch bei einem Kontakt der Spitzen 5 mit
einer harten Schneidunterlage, bspw. einem Teller aus Porzellan,
nicht unmittelbar abstumpfen, sonder deutlich länger scharf bleiben. Insbesondere
führt der
hochlegierte und korrosionsbeständige
Chrom-Nickel-Stahl der Klinge 2 dazu, dass bei einem Kontakt
zwischen den Spitzen 5 der Klinge 2 und einer
harten Schneidunterlage die Spitzen 5 vorzugsweise in einem
Winkel von ca. 90° umgelegt
werden und die derart umgelegten Spitzen 5 scharfe Nebenschneiden
bilden, so dass die Schneideigenschaften des Schneidwerkzeugs 1 auch
bei einem Kontakt der Klinge 2 mit einem harten Schneiduntergrund,
nicht beeinträchtigt
werden.
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Der
gemäß den 1 und 2 gezeigte Wellenschliff 4 kann
bspw. eine Teilung von 0,1 bis 5,0 mm, vorzugsweise eine Teilung
von 1,0 bis 3,0 mm, aufweisen, wobei selbstverständlich denkbar ist, dass der
Wellenschliff 4 durchgeschliffen ausgeführt ist, so dass dieser auch
von einer Rückseite
der Klinge 2 leicht zu erkennen ist.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung, weist
die Klinge 2 eine Dicke von ca. 0,2 bis 0,6 mm auf, wobei diese
Werte bezogen auf einen Abstand von ca. 1 mm von einer Schneidkante 6 gemessen
sind. Die für die
Klinge 2 vorzugsweise verwendeten Stähle weisen dabei einen Kohlenstoffgehalt
von 0,05 bis 0,15 Gewichtsprozent und einen Nickelgehalt von größer als
8,0 Gewichtsprozent auf. Derartigen Stählen können bspw. Stähle mit
der Werkstoffnummer 1.4301, 1.4310, 1.4401, 1.4404 und 1.4406 subsumiert
werden.
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Wie
insbesondere den 2a bis 2c zu entnehmen ist, kann dabei der Wellenschliff
vier unterschiedlichste Ausgestaltungen aufweisen, wobei die dargestellten
Wellenschliffformen selbstverständlich einen
Anspruch auf Vollständigkeit
erheben.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug 1,
kann ein langlebiges und scharfes Schneidwerkzeug 1 geschaffen
werden, welches aufgrund seiner hohen Härte und seiner Korrosionsbeständigkeit
zudem in einem gastronomischen Bereich einsetzbar.