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GEBIET
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Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Steuersystem in einem Getriebe zum Steuern einer Achskupplung in einer Differentialanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie es beispielsweise aus der
US 5,754,970 A bekannt geworden ist.
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HINTERGRUND
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Ein typisches Kraftfahrzeug umfasst eine Differentialanordnung, die mit einem Paar von Halbachsen gekoppelt ist, wovon jede ein Rad des Kraftfahrzeugs trägt. Die Differentialanordnung kann eine Kupplung umfassen, die dazu verwendet wird, die relativen Drehzahlen der Halbachsen, auch als ”Schlupf” bekannt, zu steuern, um das Verhalten und die Sicherheit bei unterschiedlichen Straßenoberflächenbedingungen zu maximieren.
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Die Differentialschlupfkupplung wird typischerweise mittels einer Schraube an einem Steuersystem gesteuert, das vom Steuersystem des Getriebes des Kraftfahrzeugs getrennt ist. Dieses Zusatzsteuersystem zum Steuern der Differentialschlupfkupplung kann das Gewicht, die Packungsgröße und die Herstellungskosten erhöhen. Daher besteht ein Bedarf auf dem Gebiet an einem Steuersystem für eine Differentialanordnung, das in die Getriebesteuerungen integriert ist, um das Gewicht, die Packungsgröße und die Herstellungskosten zu reduzieren, und dabei eine genaue und schnell ansprechende Steuerung der Differentialanordnung gewährleistet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Steuersystem anzugeben, das diesem Bedarf gerecht wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Steuersystem, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die vorliegende Erfindung schafft ein Steuersystem zum Steuern einer Achsenkupplung zwischen zwei Halbachsen in einem Kraftfahrzeug. Das Steuersystem umfasst zwei Solenoide, einen Drucksensor, einen Controller und eine Ventilanordnung. Die Ventilanordnung arbeitet mit einem der Solenoide zusammen, um die Achsenkupplung auszurücken.
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Erfindungsgemäß umfasst das Steuersystem einen Controller zum Liefern eines ersten Steuersignals, eines zweiten Steuersignals und eines dritten Steuersignals, ein erstes Solenoid, das mit dem Controller in Verbindung steht und einen ersten Anschluss zum Empfangen eines ersten Fluidstroms sowie einen zweiten Anschluss, der mit dem ersten Anschluss in Verbindung steht, um wahlweise den ersten Fluidstrom zu empfangen, besitzt, ein zweites Solenoid, das mit dem Controller in Verbindung steht und einen ersten Anschluss zum Empfangen eines zweiten Fluidstroms sowie einen zweiten Anschluss, der mit dem ersten Anschluss in Verbindung steht, um wahlweise einen dritten Fluidstrom zu empfangen, besitzt, wobei das zweite Solenoid dazu dient, den dritten Fluidstrom entsprechend dem dritten Steuersignal zu verändern, eine Ventilanordnung mit einem Ventil, das in einem Ventilgehäuse beweglich angeordnet ist, wobei das Ventilgehäuse einen ersten Einlassanschluss, der mit dem zweiten Anschluss des ersten Solenoids in Verbindung steht, einen zweiten Einlassanschluss, der mit dem zweiten Anschluss des zweiten Solenoids in Verbindung steht, und einen Auslassanschluss, der mit dem zweiten Einlassanschluss in Verbindung steht, um wahlweise den dritten Fluidstrom zu empfangen, besitzt, und einen Drucksensor, der mit dem Controller in Verbindung steht und mit dem Auslassanschluss der Ventilanordnung in Verbindung steht, wobei der Drucksensor dazu dient, einen Druck des dritten Fluidstroms zu erfassen und ein Drucksignal zum Controller zu übertragen, das für den Druck des dritten Fluidstroms bezeichnend ist. Das erste Steuersignal aktiviert das erste Solenoid zum Öffnen, so dass der zweite Anschluss des ersten Solenoids den ersten Fluidstrom empfängt und den ersten Fluidstrom zum ersten Einlassanschluss der Ventilanordnung überträgt, um das Ventil in eine erste Stellung zu bewegen, während das zweite Steuersignal das erste Solenoid zum Schließen aktiviert, so dass der zweite Anschluss des ersten Solenoids den ersten Fluidstrom nicht empfängt und sich die Ventilanordnung in eine zweite Stellung bewegt. Die erste Stellung des Ventils lenkt den dritten Fluidstrom zum Auslassanschluss, um die Achsenkupplung einzurücken, während die zweite Stellung des Ventils verhindert, dass der dritte Fluidstrom mit dem Auslassanschluss kommuniziert, um die Achsenkupplung auszurücken.
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Bei einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird das zweite Steuersignal zum ersten Solenoid übertragen, wenn das Drucksignal angibt, dass der Druck des dritten Fluidstroms einen Schwellenwert übersteigt.
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Bei einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Schwellenwert etwa gleich einem Druck des zweiten Fluidstroms.
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Bei einem nochmals weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Schwellenwert etwa gleich einem Druck, der durch das dritte Steuersignal angegeben wird und zum zweiten Solenoid übertragen wird.
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Bei einem nochmals weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst das Steuersystem ferner einen Raddrehzahlsensor, der mit dem Controller in Verbindung steht und dazu dient, eine Drehzahl eines mit der Achsenkupplung gekoppelten Rads zu erfassen und ein Drehzahlsignal zum Controller zu übertragen, das für die Drehzahl des Rads bezeichnend ist.
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Bei einem nochmals weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung verändert der Controller einen Druck des dritten Fluidstroms, um die Achsenkupplung entsprechend dem vom Raddrehzahlsensor übertragenen Drehzahlsignal zu steuern.
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Bei einem nochmals weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das erste Solenoid ein normal tiefes Ein/Aus-Solenoid.
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Bei einem nochmals weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das zweite Solenoid ein normal tiefes Solenoid mit veränderlicher Stellkraft.
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Weitere Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich durch Bezugnahme auf die folgende Beschreibung und die beigefügten Zeichnungen, worin gleiche Bezugszeichen auf die gleiche Komponente, das gleiche Element oder das gleiche Merkmal hinweisen.
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ZEICHNUNGEN
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In den Zeichnungen sind:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines hydraulischen Steuersystems für ein Doppelkupplungsgetriebe mit einem Subsystem für ein Differential mit elektronisch begrenztem Schlupf gemäß den Prinzipien der vorliegenden Erfindung;
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2 ein Schema einer Ausführungsform des Subsystems für ein Differential mit elektronisch begrenztem Schlupf gemäß den Prinzipien der vorliegenden Erfindung in einem eingerückten Modus; und
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3 ein Schema einer Ausführungsform des Subsystems für Differential mit elektronisch begrenztem Schlupf gemäß den Prinzipien der vorliegenden Erfindung in einem ausgerückten Modus.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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In 1 ist ein allgemein durch das Bezugszeichen 10 angegebenes hydraulisches Steuersystem zur Verwendung in einem Doppelkupplungsgetriebe in einem Kraftfahrzeug schematisch gezeigt. Obwohl in dem angegebenen Beispiel das hydraulische Steuersystem 10 in einem Doppelkupplungsgetriebe verwendet wird, können verschiedene andere Getriebetypen verwendet werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Das hydraulische Steuersystem 10 umfasst mehrere Subsysteme, die ein Leitungsdrucksubsystem 12, ein Aktorsteuerungssubsystem 14, ein Drehmomentwandler-Überbrückungskupplungs-(torque converter clutch, TCC)-Steuerungssubsystem 16, ein Schmierungssteuerungssubsystem 18, ein Kupplungssteuerungssubsystem 20 und ein Subsystem für ein Differential mit elektronisch begrenztem Schlupf (electronic limited slip differential, ELSD) 22 umfassen.
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Das Leitungsdrucksubsystem 12 dient dazu, dem hydraulischen Steuersystem 10 druckbeaufschlagtes Hydraulikfluid, wie etwa Öl, bereitzustellen und überall in diesem zu regulieren. Dementsprechend kann das Leitungsdrucksubsystem 12 verschiedene Komponenten (nicht gezeigt), wie etwa eine Hydraulikpumpe, eine Hydraulikfluidquelle, ein Leitungsdruck-Ablassventil, ein Leitungsdruck-Regelventil und/oder ein Filter umfassen. Bei dem angegebenen Beispiel umfasst das Leitungsdrucksubsystem 12 einen durch das Bezugszeichen 28 angegebenen Fluidkommunikationskanal oder Leitungsverbindungsgang, der druckbeaufschlagtes Hydraulikfluid direkt zum Aktorsteuerungssubsystem 14, zum TCC-Steuerungssubsystem 16, zum Kupplungssteuerungssubsystem 20 und zum ELSD-Steuerungssubsystem 22 liefert. Der Leitungsverbindungsgang 28 ist in 1 schematisch als mehrere getrennte Leitungen gezeigt, jedoch sei erwähnt, dass der Leitungsverbindungsgang 28 ein einziger ununterbrochener Verbindungsgang oder eine Reihe verbundener Verbindungsgänge sein kann, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Das Aktorsteuerungssubsystem 14 steuert die Betätigung mehrerer Aktoren 30, wie etwa Synchronisiereinrichtungen, Kupplungen und/oder Bremsen. Die Aktoren 30 dienen dazu, wahlweise mehrere Zahnradsätze (nicht gezeigt) in dem Getriebe in Eingriff zu bringen, um mehrere Vorwärts- und Rückwärtsübersetzungsverhältnisse und einen Neutralzustand zu schaffen. Dementsprechend kann das Aktorsteuerungssubsystem 14 verschiedene Komponenten (nicht gezeigt), wie etwa Solenoide, Ventile und Dreiflächenkolbenanordnungen umfassen, die zum Betätigen oder Steuern der Aktoren 30 verwendet werden.
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Das TCC-Steuerungssubsystem 16 steuert den Betrieb eines Drehmomentwandlers (nicht gezeigt) in dem Getriebe. Das TCC-Steuerungssubsystem 16 steht durch einen Fluidverbindungsgang 36 in direkter hydraulischer Verbindung mit dem Schmierungssteuerungssubsystem 18. Der Fluidverbindungsgang 36 kann ein einziger Kanal sein oder mehreren hintereinander oder nebeneinander liegenden gekoppelten Kanälen entsprechen, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Das Schmierungssteuerungssubsystem 18 besorgt die Schmierung und Kühlung für eine Vielzahl von Komponenten in dem gesamten Getriebe. Beispielsweise kann das Schmierungssteuerungssubsystem 18 Hydraulikfluid durch mehrere Fluidverbindungsgänge (nicht gezeigt) zu Wärme erzeugenden Komponenten lenken.
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Das Kupplungssteuerungssubsystem 20 dient dazu, eine Doppelkupplungsanordnung, die eine erste Kupplung 38 und eine zweite Kupplung 40 umfasst, zu steuern. Die Kupplungen 38, 40 können dazu verwendet werden, eine oder mehrere Gegenwellen (nicht gezeigt) in dem Doppelkupplungsgetriebe in Eingriff zu bringen und durch zwischen den Kupplungen 38, 40 abwechselndes Einrücken ein dynamisches Schalten oder ”Schalten unter Leistung” zu gewährleisten.
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Das ELSD-Subsystem 22 dient dazu, eine Achsenkupplung 42, die in einem Differentialgetriebegehäuse (nicht gezeigt) des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, zu steuern. Die Achsenkupplung 42 ist mit einem Paar von Halbachsen 43 gekoppelt, die ihrerseits mit einem Paar von Radanordnungen 45 gekoppelt sind. Die Achsenkupplung 42 steuert die Drehzahldifferenz zwischen dem Paar von Halbachsen 43 und Radanordnungen 45, um die Differenz (oder den ”Schlupf”) zwischen den Halbachsen 43 und Radanordnungen 45 zu beseitigen, wie weiter unten näher beschrieben wird.
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Mit Bezug auf 2 wird nun das ELSD-Subsystem 22 näher beschrieben. Das ELSD-Subsystem 22 umfasst im Allgemeinen eine Ventilanordnung 50, ein erstes Solenoid 52, ein zweites Solenoid 54 und einen Drucksensor 56, die alle zusammenwirken, um die Achsenkupplung 42 zu steuern. Die Ventilanordnung 50 umfasst ein Ventil 60, das in einem Ventilgehäuse 62 angeordnet ist. Genauer weist das Ventilgehäuse 62 eine Bohrung 64 auf, die eine Ventilkammer 66 definiert, wobei das Ventil 60 in der Ventilkammer 66 gleitend unterstützt ist. Das Ventilgehäuse 62 ist vorzugsweise als integrale Komponente des Getriebes ausgebildet. Das Ventil 60 umfasst einen Mittelkörper 68, der sich entlang einer Länge der Ventilkammer 66 erstreckt. Vom Mittelkörper 68 weg erstrecken sich mehrere Stege 70, die mit der Bohrung 64 der Ventilkammer 66 in Eingriff stehen. Die Stege 70 sind an gegenüberliegenden Enden des Mittelkörpers 68 beabstandet angeordnet und wirken mit der Bohrung 64 der Ventilkammer 66 so zusammen, dass eine Fluidkammer 72 zwischen den Stegen 70 definiert wird. Das Ventil 60 ist in der Ventilkammer 66 zwischen einer ersten Stellung, wie sie in 2 gezeigt ist, und einer zweiten Stellung, wie sie in 3 gezeigt ist, beweglich. In der Ventilkammer 66 zwischen einem Ende des Ventils 60 und der Bohrung 64 ist ein Vorbelastungselement 74, wie etwa eine Feder, angeordnet. Das Vorbelastungselement 74 spannt das Ventil 60 in die zweite Stellung vor.
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Das Ventilgehäuse 62 definiert ferner mehrere Anschlüsse, die eine Verbindung mit mehreren Fluidkommunikationskanälen oder Fluidverbindungsgängen herstellen. Im angegebenen Beispiel weist das Ventilgehäuse 62 einen ersten Einlassanschluss 80 auf, der mit der Ventilkammer 66 an einem Ende des Ventils 60 kommuniziert, welches zu jenem Ende des Ventils 60, das vom Vorbelastungselement 74 in Eingriff genommen wird, entgegengesetzt ist. Der erste Einlassanschluss 80 kommuniziert mit einem ersten Fluidkommunikationskanal 82. Ein zweiter Einlassanschluss 84 kommuniziert mit der Ventilkammer 66 zwischen dem ersten Einlassanschluss 80 und jenem Ende des Ventils 60, das vom Vorbelastungselement 74 in Eingriff genommen wird. Der zweite Einlassanschluss 84 kommuniziert mit einem zweiten Fluidkommunikationskanal 86. Ein Auslassanschluss 88 kommuniziert mit der Ventilkammer 66 zwischen dem ersten Einlassanschluss 80 und dem zweiten Einlassanschluss 84. Der Auslassanschluss 88 kommuniziert mit einem dritten Fluidkommunikationskanal 90. Der dritte Fluidkommunikationskanal 90 steht mit der Achsenkupplung 42 in Fluidkommunikation. Schließlich kommunizieren mehrere Ausströmkanäle 92 mit der Ventilkammer 66 an verschiedenen Stellen entlang der Länge der Ventilkammer 66. Wohlgemerkt können verschiedene andere Anordnungen von Fluidkommunikationskanälen und Anschlüssen verwendet werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Das erste Solenoid 52 oder ELSD-Freigabesolenoid wird dazu verwendet, die Betätigung der Achsenkupplung 42 freizugeben, wie weiter unten näher beschrieben wird. Das erste Solenoid 52 weist im Allgemeinen einen ersten Fluidanschluss 94 auf, der mit einem druckregulierten Leitungskanal 96 in Fluidkommunikation steht. Der druckregulierte Leitungskanal 96 liefert einen ersten Strom druckbeaufschlagten Hydraulikfluids vom Leitungsdrucksubsystem 12 (1) zum ersten Solenoid 52. Das erste Solenoid 52 weist ferner einen zweiten Fluidanschluss 98 auf, der mit dem ersten Fluidkommunikationskanal 82 in Fluidkommunikation steht. Das erste Solenoid 52 kann so betätigt werden, dass es wahlweise öffnet und zulässt, dass sich der erste Fluidstrom vom druckregulierten Leitungskanal 96 vom ersten Fluidanschluss 94 durch das erste Solenoid 52 zum zweiten Fluidanschluss 98 bewegt und in den ersten Fluidkommunikationskanal 82 eintritt. Das erste Solenoid 52 ist vorzugsweise ein Ein/Aus-Solenoid, das entweder vollständig öffnet oder vollständig schließt und das geschlossen ist, wenn es von einer Leistungsquelle nicht erregt wird.
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Das zweite Solenoid 54 oder ELSD-Steuersolenoid wird dazu verwendet, die Betätigung der Achsenkupplung 42 mittels eines druckbeaufschlagten Hydraulikfluidstroms zu steuern, wie weiter unten näher beschrieben wird. Das zweite Solenoid 54 weist im Allgemeinen einen Einlassanschluss 100 auf, der mit dem Leitungskanal 28 in Fluidkommunikation steht. Wie bei 1 beschrieben worden ist, steht der Leitungskanal 28 mit dem Leitungsdrucksubsystem 12 in Fluidkommunikation und liefert einen zweiten druckbeaufschlagten Hydraulikfluidstrom zum Einlassanschluss 100. Das zweite Solenoid 54 weist ferner wenigstens einen Auslassanschluss 102 auf, der mit dem zweiten Fluidkommunikationskanal 86 in Fluidkommunikation steht. Wohlgemerkt kann mehr als ein Auslassanschluss 102 vorgesehen sein, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Das zweite Solenoid 54 weist außerdem einen Ausströmanschluss 104 auf, um den zweiten Kommunikationskanal 86 durch das zweite Solenoid 54, falls erforderlich, zu entleeren. Das zweite Solenoid 54 kann so betätigt werden, dass es variabel öffnet und den zweiten Fluidstrom vom Leitungskanal 28 empfängt und einen variablen dritten Fluidstrom zum Auslassanschluss 102 und zum zweiten Fluidkommunikationskanal 86 liefert. Demgemäß ist das zweite Solenoid 54 vorzugsweise ein Solenoid mit hohem Durchfluss und veränderlicher Stellkraft, das den Druck des Hydraulikfluids vom Auslassanschluss 102 reguliert. Außerdem ist das zweite Solenoid 54 vorzugsweise geschlossen, wenn es von einer Leistungsquelle nicht erregt wird.
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Der Drucksensor 56 steht mit dem dritten Fluidkommunikationskanal 90 zwischen der Ventilanordnung 50 und der Achsenkupplung 42 in Fluidkommunikation. Der Drucksensor 56 dient dazu, den Druck des dritten Fluidstroms im dritten Fluidkommunikationskanal 90 zu messen oder zu erfassen. Demgemäß dient der Drucksensor 56 dazu, ein Drucksignal zu liefern, das für den Druck des dritten Fluidstroms bezeichnend ist. Der Drucksensor 56 kann verschiedene Formen, beispielsweise jene eines Druckmesswandlers, annehmen, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Ein Controller 120 steht in elektronischer Kommunikation mit verschiedenen Komponenten des hydraulischen Steuersystems 10, die die ersten Solenoide 52, den zweiten Solenoid 54 und den Drucksensor 56 umfassen. Der Controller 120 kann ein integriertes Getriebesteuermodul, ein Motorsteuermodul oder ein gesondertes Zusatzsteuermodul sein, das vorzugsweise eine elektronische Vorrichtung ist, die einen vorprogrammierten digitalen Rechner oder Prozessor, eine Steuerlogik, einen Speicher, der zum Speichern von Daten verwendet wird, und wenigstens eine E/A-Peripherieeinheit besitzt. Die Steuerlogik umfasst mehrere Logikroutinen zum Überwachen, Manipulieren und Erzeugen von Daten. Jedoch können verschiedene andere Typen von Controllern verwendet werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Der Controller 120 empfängt die Raddrehzahl- oder Eingangssignale von mehreren Raddrehzahlsensoren 122. Die Raddrehzahlsensoren 122 sind vorzugsweise in unmittelbarer Nähe der Halbachsen 43 oder der Radanordnungen 45 mit dem Kraftfahrzeug gekoppelt und dienen dazu, die Drehzahl oder das Drehmoment der Halbachsen 43 oder der Radanordnungen 45 zu erfassen. Demgemäß sind die von den Raddrehzahlsensoren 122 zum Controller 120 gesendeten Eingangssignale für die Drehzahl der durch die Achsenkupplung 42 gesteuerten Halbachsen 43 bezeichnend. Der Controller 120 empfängt außerdem mehrere weitere Signale hinsichtlich des momentanen Zustands des Fahrzeugs sowie der Absicht des Fahrers, der das Fahrzeug bedient. Beispielsweise können die Signale hinsichtlich des Fahrzeugzustands Raddrehzahldaten von Sensoren von allen vier Rädern, um die absolute Drehzahl und die relativen Drehzahlen zwischen den Rädern zu bestimmen, ein Giersignal von einem Giersensor, um die Drehgeschwindigkeit des Fahrzeugs um eine vertikale Achse (d. h. die Giergeschwindigkeit in Grad/s), ein Querbeschleunigungssignal, ein Längsbeschleunigungssignal und/oder ein Motordrehmomentsignal umfassen. Die Signale hinsichtlich der Fahrerabsichten können den Lenkradwinkel und/oder die Fahrpedalstellung umfassen. Der Controller 120 enthält eine Steuerlogik oder Steuersoftware und Steueralgorithmen, um den momentanen Zustand des Fahrzeugs mit den Fahrerabsichten zu vergleichen, wobei er die Achsenkupplung 42 entsprechend den vorteilhaftesten fahrzeugdynamischen Ergebnissen einrückt. Außerdem kann der Controller 120 zur Druckbeaufschlagung auf einen spezifischen, befohlen Wert einen direkten Befehl von einem Fahrzeug-Überwachungscontroller oder einem elektronischen Bremsensteuermodul (electronic brake control module, eBCM) empfangen. Zum Steuern der Achsenkupplung 42 kommuniziert der Controller 120 elektronisch mit dem hydraulischen Steuersystem 10 einschließlich der Solenoide 52 und 54 anhand mehrerer Steuersignale, um die gewünschten Betätigung der Achsenkupplung 42 entsprechend den von den Raddrehzahlsensoren 122 übertragenen Eingangssignalen auszulösen.
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Beispielsweise zeigt 2 das ELSD-Subsystem 22 in einem normalen Betriebszustand, in dem die Achsenkupplung 42 während des Betriebs des Kraftfahrzeugs wahlweise durch den Controller 120 gesteuert wird. In diesem Zustand signalisiert der Controller 120 dem ersten Solenoid 52 mittels eines Steuersignals, geöffnet zu bleiben, wobei sich der erste Fluidstrom vom druckregulierten Leitungskanal 96 durch das erste Solenoid 52 in die Ventilkammer 66 der Ventilanordnung 50 bewegt. Der erste Fluidstrom gelangt mit dem Ventil 60 in Eingriff und stellt dieses entgegen der Vorbelastung durch das Vorbelastungselement 74 in die erste Stellung. Wenn sich das Ventil 60 in der ersten Stellung befindet, kommuniziert die Fluidkammer 72 sowohl mit dem zweiten Einlassanschluss 84 als auch mit dem Auslassanschluss 88. Unterdessen tritt der zweite Fluidstrom vom Leitungskanal 28 in das zweite Solenoid 54 ein. Das zweite Solenoid 54 steuert die Menge an hindurchgeleitetem Fluidstrom variabel entsprechend den Steuersignalen vom Controller 120 auf Grundlage der gewünschten Betätigung der Achsenkupplung 42. Demgemäß verlässt der dritte Fluidstrom das zweite Solenoid 54 durch den Auslassanschluss 102 und tritt in den zweiten Fluidkommunikationskanal 86 ein. Der veränderliche dritte Fluidstrom bewegt sich durch den zweiten Fluidkommunikationsverbindungsgang 86 und durch die Fluidkammer 72 und tritt in den dritten Fluidverbindungsgang 90 ein. Der veränderliche dritte Fluidstrom wird über den dritten Kommunikationsfluidverbindungsgang 90 zur Achsenkupplung 42 befördert, gelangt mit der Achsenkupplung 42 in Eingriff und betätigt diese. Der Controller 120 überwacht über den Drucksensor 56 den Druck des dritten Fluidstroms im dritten Kommunikationsfluidverbindungsgang 90 und stellt entsprechend den von den Radsensoren 122 gesammelten Raddrehzahldaten und den Drucksignalen, die für den Druck des dritten Fluidstroms bezeichnend sind, den Druck des dritten Fluidstroms und damit den Grad der Einrückung der Achsenkupplung 42 ein.
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Das ELSD-Steuerungssystem 22 dient dazu, die Achsenkupplung 42 unter bestimmten Bedingungen auszurücken. Beispielsweise empfängt der Controller 120 das Drucksignal vom Drucksensor 56 und vergleicht das Drucksignal mit einem Schwellenwert. Der Schwellenwert kann irgendein vorgegebener Wert sein, der für eine zu hohe Beaufschlagung des dritten Fluidstroms mit Druck und daher für eine zu starke Einrückung der Achsenkupplung 42 bezeichnend ist. Ein Beispiel eines Schwellenwerts ist der Druckwert des zweiten Fluidstroms. Alternativ kann der Controller 120 das Drucksignal mit einem erwarteten Druckwert vergleichen. Der erwartete Druckwert bezeichnet den auf Grundlage des vom Controller 120 zum zweiten Solenoid 54 übertragenen Steuersignals erwarteten Druck des dritten Fluidstroms vom zweiten Solenoid 54. In jedem Zustand, in dem der Controller 120 bestimmt, dass die Achsenkupplung 42 ausgerückt werden soll, weist er das erste Solenoid 52 an, sich zu schließen, so dass der erste Fluidstrom vom zweiten Anschluss 98 nicht empfangen wird und mit dem Ventil 60 nicht in Eingriff gelangt. Demgemäß wird das Ventil, wenn der erste Fluidstrom von der Ventilanordnung 50 abgeschnitten ist, durch das Vorbelastungselement 74 in die zweite Stellung gestellt, wie sie in 3 gezeigt ist. In der zweiten Stellung kommuniziert die Fluidkammer 72 mit dem Auslassanschluss 88 und einem Ausströmkanal 92, wobei einer der mehreren Stege 70 den Einlassanschluss 84 verschließt. Demgemäß wird verhindert, dass der dritte Fluidstrom die Achsenkupplung 42 einrückt, wobei jegliches im dritten Fluidkommunikationskanal 90 vorhandene Druckfluid durch den Ausströmkanal 92 abzieht und dadurch die Achsenkupplung 42 ausrückt oder löst.