-
Die
Erfindung betrifft einen Beschlag für Fenster, Türen oder
dergleichen mit
- – zumindest einem an einem
Flügel,
z. B. Fensterflügel
oder Türflügel, befestigbaren
Stulp,
- – zumindest
einer hinter dem Stulp verschiebbar geführten Treibstange,
- – zumindest
einem mit der Treibstange verbundenen Verriegelungselement,
- – zumindest
einem Betätigungselement,
z. B. Griff, Drücker
oder dergleichen, mit welchem die Treibstange verschiebbar ist,
und
mit zumindest einer Feststellvorrichtung zum Feststellen des Flügels in
einer gewünschten
Position, wobei diese Feststellvorrichtung einen Schwenkhebel aufweist,
der schwenkbar an einen Führungsschlitten
angelenkt ist, wobei der Führungsschlitten verschiebbar
in oder an zumindest einer Führungsschiene
des Beschlages geführt
ist und zum Feststellen des Flügels
in einer gewünschten
Position durch Drehen einer Arretierungsstange klemmend gegen Verschieben
gesichert wird,
wobei die drehbare Arretierungsstange über eine Umlenkkupplung
an eine von dem Betätigungselement
betätigbare
Treibstange angeschlossen ist, wobei die Umlenkkupplung eine im
Wesentlichen lineare Bewegung (Verschiebung) der Treibstange in
eine Drehbewegung der Arretierungsstange umsetzt.
-
Dazu
kann die Umlenkkupplung einen z. B. an die Arretierungsstange angeschlossenen
Kupplungsstift und eine z. B. an die Treibstange angeschlossene
Kupplungshülse
oder ein anderes Kupplungsmittel aufweisen, welches eine sich über einen vorgegebenen
Drehwinkelbereich und einen vorgegebenen Längenbereich erstreckende Steuerkurve bzw.
Steuerausnehmung aufweist, in die der Kupplungsstift eingreift.
Umgekehrt kann aber auch der Kupplungsstift an die Treibstange und
das Kupplungsmittel mit der Steuerkurve, z. B. die Hülse an die Arretierungsstange
angeschlossen sein.
-
Ein
solcher Beschlag ist insbesondere für Fenster, z. B. Klappfenster,
Kippfenster oder einflüglige
oder zweiflüglige
Drehfenster aber auch für
Türen und
insbesondere Fenstertüren
(Terrassen- oder Balkontüren)
bestimmt. In der Regel ist ein solcher Beschlag aus mehreren Beschlagteilen
zusammengesetzt, z. B. einem ersten Beschlagteil, an welchem das
Betätigungselement
(z. B. ein Griff oder Drücker) angeordnet
ist, einem zweiten Beschlagteil, an welchem die Feststellvorrichtung
angeordnet ist sowie einem dritten Beschlagteil, welches als Eckumlenkung
ausgebildet ist und das erste Beschlagteil mit dem ”über Eck” dazu angeordneten
zweiten Beschlagteil verbindet. Insofern ist es üblich, dass der Stulp aus mehreren
Stulpteilen und die Treibstange aus mehreren Treibstangenteilen
zusammengesetzt ist. Verriegelungselemente meint z. B. Schwenkriegel oder
Verriegelungsbolzen, welche in verschiedenen Bereichen des Beschlages
angeordnet sein können, z.
B. im Bereich der Eckumlenkung, aber auch im Bereich des Beschlagteils,
an welchem der Betätigungsgriff
angeordnet ist. Der Betätigungsgriff
arbeitet in der Regel über
ein Getriebe auf die Treibstangen, welche wiederum das Verriegelungselement bzw.
im Falle einer Mehrfachverriegelung die Verriegelungselemente ein-
und ausfahren. Mit Hilfe der Feststellvorrichtung, welche in der
Praxis auch als Bremsschere oder Scherenbremse bezeichnet wird, lässt sich
der Fensterflügel
bzw. Türflügel (stufenlos) in
einer gewünschten
Stellung feststellen und folglich arretieren, sodass das selbstständige Auf-
und Zuschwenken durch Wind, Zugluft oder dergleichen in einer (beliebigen)
Stellung verhindert wird. Diese Feststellvorrichtung wird mit Hilfe
des Betätigungselementes
betätigt,
welches auch die Verriegelungselemente betätigt, da die Treibstange bzw.
die Treibstangen nicht nur auf die Verriegelungselemente, sondern
auch auf die Feststellvorrichtung(en) arbeitet bzw. arbeiten. Zum
Arretieren wird der Führungsschlitten
in der Führungsschiene
des Beschlages arretiert, sodass der daran angeschlossene Schwenkhebel
nicht weiter verschoben wird.
-
Aus
der Praxis kennt man eine Feststellbremse, bei welcher die Arretierung
des Führungsschlittens
in der Führungsschiene
durch ineinander greifende Verzahnungen realisiert wird. Bei dieser Ausführungsform
kann es im Zuge der Bedienung zu Problemen kommen, wenn die Arretierung
in einer Funktionsstellung ”Zahn
auf Zahn” versucht
wird. Bei Überbelastung
kann es dann zu erhöhtem
Verschleiß oder
sogar Beschädigungen
kommen.
-
Aus
diesem Grunde wurden in der Praxis Feststellbremsen vorgeschlagen,
bei denen auf ineinander greifende Verzahnungen verzichtet wird. Die
Arretierung erfolgt im Wege der Klemmung durch eine drehbare Arretierungsstange,
die einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist, sodass
die Arretierungsstange aus einer den Führungsschlitten freigebenden
Position in eine den Führungsschlitten
blockierende Position gedreht werden kann. Um die Arretierung mit
Hilfe der von dem Betätigungsgriff
bewegten und folglich linear verschobenen Treibstange zu ermöglichen,
ist eine Umsetzung der Linearbewegung der Treibstange in eine Drehbewegung
der Arretierungsstange erforderlich. Dieses wird in der Praxis über eine
Umlenkkupplung realisiert, bei welcher ein an die Arretierungsstange
angeschlossener Kupplungsstift in eine Steuerausnehmung einer an
die Treibstange angeschlossenen Kupplungshülse greift. Bei der bekannten
Ausführungsform
ist die Umlenkkupplung im Bereich der Eckumlenkung positioniert
und im Wesentlichen frei in der Euronut des Flügels angeordnet. Insbesondere hinsichtlich
Haltbarkeit und Bedienkomfort ist diese Ausführungsform weiterentwicklungsfähig.
-
Aus
der
DE 24 37 741 A kennt
man ein Kippschwingfenster, welches seitlich zu beiden Seiten mit Scheren
ausgerüstet
ist, wobei zwischen Fensterflügel
und Fensterrahmen eine Feststellvorrichtung zum Festlegen des Fensters
in zumindest einer bestimmten Fensterkippstellung vorgesehen ist.
Die Feststellvorrichtung kann von einer in Nuten des Fensterrahmens
geführten,
mit einem flexiblen Betätigungsband
gekuppelten Feststellkulisse gebildet werden, welche mit Bezug auf
die Fensterschließstellung
oberhalb eines Scherenlagerbockes gelegt ist und mit taschenförmigen Ausschnitten
versehen ist, welche jeweils bestimmten Kippstellungen des Fensterflügels zugeordnet
sind.
-
Ferner
kennt man einen Dreh-Kipp-Beschlag für ein Fenster, bei welchem
an dem der Beschlagtreibstange benachbarten Holm des Blendrahmens eine
Ausstelltasche schwenkbar gelagert ist, deren freies Ende in Kippstellung
des Dreh-Kipp-Beschlages in einer an der Beschlagtreibstange befestigten Führungsschiene
geführt
ist, wobei die Ausstelltasche mittels einer Feststellvorrichtung
blockierbar ist (vgl.
AT
371 887 B ).
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag für Fenster,
Türen oder
dergleichen zu schaffen, welcher sich durch einen einfachen und stabilen
Aufbau, hohe Haltbarkeit sowie hohen Bedienkomfort auszeichnet.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Beschlag
für Fenster,
Türen oder
dergleichen der eingangs beschriebenen Art, dass die Umlenkkupplung
in der Führungsschiene
(in welcher auch der Führungsschlitten
geführt
ist) gehalten ist. Diese Führungsschiene
weist dabei als (im Querschnitt) einseitig offene Führungsschiene
vorzugsweise einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf.
-
Die
Erfindung geht dabei zunächst
einmal von der (bekannten) Erkenntnis aus, dass es vorteilhaft ist,
bei einer Feststellbremse auf ineinander greifende Verzahnungen
zu verzichten, da auf diese Weise die Probleme, die sich bei der
Funktionsstellung ”Zahn
auf Zahn” ergeben
können,
vermieden werden. Es wird eine gleichmäßige Betätigungskraft realisiert, und
zwar unabhängig
von der Fensterstellung bzw. Türstellung.
Die Arretierung erfolgt in an sich bekannter Weise durch Verklemmen,
da der Führungsschlitten
z. B. ein Federelement aufweist, welches im Zuge der Arretierung
von der Arretierungsstange gegen die Innenfläche der Führungsschiene gedrückt wird.
Durch Einsatz von unterschiedlich starken Federn lässt sich
die Bremswirkung erhöhen
oder absenken und folglich an die gewünschten Gegebenheiten anpassen.
Bei Überlastung
rutscht die Bremse einfach durch, sodass Bauteile, z. B. das Rahmenteil geschont
werden. Da auf Verzahnungen verzichtet wird, können Zähne oder andere Elemente nicht mehr
ausbrechen und die Bremse zerstören.
-
Darüber hinaus
werden im Rahmen der Erfindung aber auch die Nachteile vermieden,
welche in der Praxis bei Ausführungsformen
ohne ineinander greifende Verzahnungen beobachtet wurden. Denn dadurch,
dass die Umlenkkupplung und folglich die Kupplungshülse und
der darin eingreifende Kupplungsstift nun nicht mehr frei innerhalb
des Türflügelprofils
bzw. innerhalb der Beschlagnut des Türflügelprofils liegen, sondern
geschützt
und stabilisiert in der Führungsschiene
des Beschlages gehalten sind, wird dieser verhältnismäßig empfindliche Teil der Feststellbremse
zuverlässig
vor Beschädigungen
geschützt.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass es sich bei
der Führungsschiene,
welche die Umlenkkupplung aufnimmt, um die Führungsschiene handelt, welche
auch den Führungsschlitten der
Feststellbremse aufnimmt, sodass ein besonders kompakter Aufbau
realisiert ist. Im Rahmen der Erfindung wird die Umlenkkupplung
folglich nicht länger im
Bereich der Eckumlenkung angeordnet, sondern unmittelbar in dem
Beschlagteil, welcher auch die Feststellbremse aufnimmt. Die Umsetzung
der Linearbewegung der Treibstange in eine Drehbewegung der Arretierungsstange
wird folglich dort realisiert, wo sie benötigt wird, nämlich unmittelbar
im Bereich bzw. in der Nähe
der Feststellbremse. Auf diese Weise lässt sich auch mit verhältnismäßig kurzen
Arretierungsstangen arbeiten, da keine großen Längenunterschiede überbrückt werden
müssen.
Die verhältnismäßig kurzen
Arretierungsstangen werden deutlich geringeren Torsionsbelastungen
ausgesetzt. Der in der Praxis durch diese Torsionsbelastungen erzeugte
Hubverlust wird im Rahmen der Erfindung folglich minimiert bzw.
eliminiert.
-
Im Übrigen wird
durch das Integrieren der Umlenkkupplung in die Führungsschiene
ermöglicht, dass
sich der Beschlag einfach an verschiedene Fenstergrößen anpassen
lässt.
Der Beschlagteil mit der Feststellbremse arbeitet vollkommen unabhängig von
der Eckumlenkung oder den sonstigen Beschlagteilen, sodass der Beschlagteil
mit der Feststellbremse universell einsetzbar ist und mit verschiedensten
Eckumlenkungen und Getrieben kombiniert werden kann. Ferner ist
der Beschlag universell für alle
Arten von Fenstern oder Türen,
insbesondere Klappfenstern, Kippfenstern, Drehflügelfenstern oder vergleichbaren
Türen einsetzbar.
Die Bremse arbeitet in horizontaler wie in vertikaler Montageposition einwandfrei,
und zwar sowohl im oberen Bereich eines Fensters, im unteren Bereich
eines Fensters wie auch in dem bzw. den seitlichen Bereich(en).
-
Durch
einen besonders stabilen Aufbau zeichnet sich eine Ausführungsform
der Erfindung auf, bei welcher die einseitig offene Führungsschiene im
Bereich der Umlenkkupplung mit einer die Umlenkkupplung (zumindest
bereichsweise) abdeckenden Abdeckplatte bzw. Sicherungsplatte verschlossen
ist. Die Umlenkkupplung wird folglich nicht nur durch die einseitig
offene U-förmige
Führungsschiene
geschützt,
sondern mit Hilfe der zusätzlichen
Abdeckplatte ”rundum” einwandfrei
gehalten, sodass ein ”Ausbrechen” der Umlenkkupplung
im Zuge der Betätigung
vermieden wird. Die Umlenkkupplung kann in an sich bekannter Weise
einerseits den Kupplungsstift und andererseits eine Kupplungshülse mit
der Steuerkurve aufweisen. Die Erfindung umfasst jedoch auch Ausführungsformen,
bei welchen die Kupplungshülse
durch ein vergleichbares Kupplungsmittel ersetzt wird, welches mit
der Steuerkurve ausgerüstet
ist. So kann es sich beispielsweise um eine Halbschale mit der Steuerkontur
handeln. Das Kupplungsmittel, z. B. die Kupplungshülse kann
auch einstückig
mit der Abdeckplatte ausgebildet sein oder die Abdeckplatte bildet
selbst das Kupplungsmittel, indem die Steuerkurve in die Abdeckplatte
integriert ist. In diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn die Abdeckplatte
verschiebbar in der Führungsschiene
geführt
ist. Ein solches zugleich das Kupplungsmittel und die Abdeckplatte
bildendes Bauteil ist folglich entlang der Betätigungsrichtung verschiebbar,
jedoch quer zur Betätigungsrichtung
in der Führungsschiene
gesichert, sodass eine einwandfreie Handhabung und zugleich hohe
Stabilität
gewährleistet
ist. Ein solches einstückiges
Bauteil kann beispielsweise als Gussteil ausgebildet sein.
-
Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass die
U-förmige
Führungsschiene
in den Endbereichen der beiden U-Schenkel nach innen offene Führungskanäle aufweist.
Dieses ist beispielsweise dadurch realisiert, dass die oberen Endbereiche
der U-Schenkel selbst wiederum U-förmig geformt sind, und zwar
mit nach außen
vorkragenden aber nach innen offenen Schenkelabschnitten, welche
die nach innen offenen Führungskanäle bilden
(Einzelheiten sind in den Figuren erkennbar). Dieses hat zunächst einmal
den Vorteil, dass die Außenkontur
der Führungsschiene
an die Querschnittsform der Beschlagnut der bekannten Fenster- oder Türprofile
angepasst ist, welche auch als Euronut bezeichnet werden. Der von
derartigen Nuten zur Verfügung
gestellte Bauraum wird optimal ausgenutzt. Die beiden Führungskanäle ermöglichen
eine optimale Führung
des Führungsschlittens,
denn dieser Führungsschlitten
hat vorzugsweise beidseitig Führungsstege,
welche in den Führungskanälen geführt sind.
Im Übrigen
zeichnet sich diese Querschnittsform durch eine hohe Stabilität aus. Von
besonderer Bedeutung ist darüber
hinaus die Tatsache, dass sich diese Führungskanäle auch optimal im Bereich
der Umlenkkupplung ausnutzen lassen, denn vorzugsweise greift die
Abdeckplatte in diese Führungskanäle ein,
d. h. die Abdeckplatte wird zuverlässig und einfach in den Führungskanälen gehalten,
sodass sie die Umlenkkupplung optimal schützt. Die Abdeckplatte kann
auch verschiebbar in diesen Führungskanälen und
folglich in der U-Schiene geführt
sein. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Abdeckplatte
fest bzw. einstückig
mit dem Kupplungsmittel, z. B. der Kupplungshülse, verbunden ist oder wenn
die Abdeckplatte selbst das Kupplungsmittel mit der Steuerkurve
bildet.
-
Von
besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Erfindung, dass die Umlenkkupplung
eine lineare Bewegung bzw. Verschiebung der Treibstange in eine
Drehbewegung der Arretierungsstange umsetzt, wobei durch Drehung
der Arretierungsstange um einen Drehwinkel bzw. Arretierungswinkel
der Führungsschlitten
blockiert bzw. freigegeben wird. Dieses lässt sich in an sich bekannter
Weise beispielsweise an einer Arretierungsstange realisieren, welche
bereichsweise ein im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt und zumindest
eine einseitige Abflachung aufweist. Ist die Abflachung der Feder
zugewandt, so ist der Führungsschlitten
freigegeben, wird demgegenüber
die kreisförmige
Umfangsfläche
der Arretierungsstange gegen die Feder gedrückt, so kommt es aufgrund des
in diesem Bereich größeren Radius
zu einem Spannen der Feder und damit zu einer Arretierung. Bei einer
solchen einseitigen Abflachung kann der Arretierungswinkel in an
sich bekannter Weise z. B. 90° betragen,
d. h. eine Drehung der Arretierungsstange um 90° blockiert den Führungsschlitten
oder gibt ihn frei. Die Erfindung umfasst jedoch auch Ausführungsformen,
mit einem von 90° abweichenden
Arretierungswinkel. So kann durch geeignete Formgebung bzw. Querschnittsgestaltung
der Arretierungsstange z. B. auch ein Arretierungswinkel von etwa
60° ausreichen,
d. h. durch eine Drehung der Arretierungsstange um 60° erfolgt eine
Blockierung bzw. Freigabe. Vorzugsweise liegt der Arretierungswinkel
in einem Bereich von 50° bis 90°, z. B. 60° bis 90°.
-
Es
besteht die Möglichkeit,
dass der Drehwinkelbereich der Steuerkurve bzw. Steuerausnehmung
in etwa dem Arretierungswinkel entspricht. Beträgt der Arretierungswinkel z.
B. 90°,
so kann auch der Drehwinkelbereich der Steuerkurve in an sich bekannter
Weise etwa 90° betragen.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung, dem selbstständige Bedeutung
zukommt, wird jedoch vorgeschlagen, dass sich die Steuerkurve über einen
Drehwinkelbereich erstreckt, der (in etwa) doppelt so groß ist, wie
der Arretierungswinkel. Beträgt
der Arretierungswinkel beispielsweise 90°, so schlägt die Erfindung einen Drehwinkelbereich
der Steuerausnehmung von etwa 180° vor.
Vorzugsweise beträgt
der Drehwinkelbereich der Steuerausnehmung etwa 100° bis 180°, z. B. 120° bis 180°. Dieser ”verdoppelte” Drehwinkelbereich
hat nun den Vorteil, dass – ausgehend
von einer neutralen Mittelstellung – die Umlenkkupplung in zwei
entgegengesetzten Richtungen gedreht werden kann, wobei es in beiden
Drehrichtungen zu einer Arretierung kommt. Dieses führt dazu,
dass beispielsweise bei Klappfenstern oder Kippfenstern mit zwei
Feststellbremsen auf einfach Weise eine Arretierung beider Feststellbremsen
mit einem einzigen Betätigungsgriff
erfolgen kann. Dabei ist es nicht erforderlich, dass der Betätigungsgriff über ein
gegenläufiges Getriebe
auf die Treibstangen arbeitet, sondern durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
kann auch mit einem gleichlaufenden Getriebe gearbeitet werden.
Auf diese Weise lassen sich die Fertigungskosten reduzieren.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
-
1a, 1b, 1c verschiedene
Ausführungsformen
eines Fensters mit einem Fensterbeschlag,
-
2 einen
Fensterbeschlag für
ein Fenster gemäß 1a,
-
3a, 3b jeweils
einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 2 in einer
montierten perspektivischen Darstellung und in einer Explosionsdarstellung,
-
4 einen
Teil des Gegenstandes nach 3a in
einer anderen Darstellung und Funktionsstellung und
-
5 einen
Querschnitt durch den Gegenstand nach 4.
-
In
den Figuren ist ein Beschlag in der Ausführungsform als Fensterbeschlag 1 dargestellt,
welcher eine Feststellvorrichtung zum Feststellen eines Fensterflügels F in
einer gewünschten
Position aufweist. In 1a, 1b und 1c sind
zunächst einmal
verschiedene Fenstertypen mit derartigen Feststellvorrichtungen
vereinfacht dargestellt. Die Fenster bestehen jeweils aus einem
Fensterflügel
F und einem Fensterrahmen R, wobei an dem Fensterflügel F der
Fensterbeschlag 1 montiert ist.
-
Ein
solcher Beschlag weist in seinem grundsätzlichen Aufbau zumindest einen
Stulp, zumindest eine hinter dem Stulp verschiebbar geführte Treibstange,
zumindest ein mit der Treibstange verbundenes Verriegelungselement
sowie zumindest ein Betätigungselement
auf, mit welchem die Treibstange verschiebbar ist und folglich die
Verriegelung des Fensters erfolgen kann. Ein solches Betätigungselement
ist im Ausführungsbeispiel
als Griff 5 bzw. Drücker
ausgebildet. Einzelheiten sind in den 1a, 1b und 1c nicht
dargestellt.
-
1a zeigt
ein an sich bekanntes Klappfenster, welches im Ausführungsbeispiel
nach außen geöffnet wird,
sodass der auf der Innenseite des Fensterflügels angeordnete Betätigungsgriff
nicht erkennbar ist. Demgegenüber
zeigt 1b ein nach innen zu öffnendes
Kippfenster mit Betätigungsgriff 5. Schließlich zeigt 1c ein
bekanntes einflügliges Drehfenster,
welches in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls nach
außen öffnet. Der grundsätzliche
Aufbau eines Beschlages 1 für ein solches Fenster ist in 2 beispielhaft
für ein Klappfenster
gemäß 1a dargestellt.
-
Der
Beschlag besteht aus einem ersten Beschlagteil 1a, an welchem
der Betätigungsgriff 5 unter
Zwischenschaltung eines Getriebes 6 befestigt ist. Dieses
erste Beschlagteil 1a wird in der Praxis auch selbst als ”Getriebe” bezeichnet.
Außerdem sind
zwei zweite Beschlagteile 2b erkennbar, welche jeweils
eine Feststellvorrichtung 7 aufweisen bzw. bilden, wobei
sich mit diesen Feststellvorrichtungen 7 der Fensterflügel in einer
gewünschten
(teilweise aufgeschwenkten) Position arretieren lässt. Schließlich ist
in 2 erkennbar, dass das erste Beschlagteil 1a mit
den zweiten Beschlagteilen 1b über so genannte Eckumlenkungen
als dritte Beschlagteile 1c verbunden sind. Die Beschlagteile 1a, 1b, 1c weisen jeweils
Stulpabschnitte 2a, 2b, 2c und dahinter
verschiebbar geführte
Treibstangenabschnitte 3a, 3b, 3c auf.
Stulp und Treibstange sind folglich mehrteilig ausgebildet, wobei
die Treibstangen 3a, 3b, 3c miteinander
verbunden sind, sodass durch Betätigung des
Griffs 5 einerseits die Verriegelungselemente 4 ein-
und ausfahrbar sind und andererseits die Feststellvorrichtungen 7 bzw.
Feststellbremsen betätigbar
sind. Im Ausführungsbeispiel
ist erkennbar, dass die Verriegelungselemente 4 als Schwenkriegel
ausgebildet sind, welche dort im Bereich der Eckumlenkungen 1c angeordnet
sind. Die Erfindung umfasst aber auch Ausführungsformen, bei welchen eine oder
mehrere Verriegelungselemente im Bereich des ersten Beschlagteils 1a oder
im Bereich anderer Beschlagteile angeordnet sind.
-
Aufbau
und Funktionsweise der Feststellvorrichtung 7 ergeben sich
anhand einer vergleichenden Betrachtung der 2 bis 5.
-
Die
Feststellvorrichtung 7 weist einen Schwenkhebel 8 auf,
der einerseits schwenkbar an einem Führungsschlitten 9 und
andererseits schwenkbar am Fensterrahmen R angelenkt ist. Der Führungsschlitten 9 ist
verschiebbar in oder an einer Führungsschiene 10 des
Beschlages 1 geführt.
Im Zuge des Öffnens
oder Schließens
des Flügels
F gleitet folglich der Führungsschlitten 9 innerhalb
der Führungsschiene 10.
Zum Feststellen des Flügels
F in einer gewünschten
Position lässt
sich nun durch Betätigen
des Betätigungselementes 5 über die Treibstangen 3a, 3b, 3c der
Führungsschlitten 9 innerhalb
der Führungsschiene 10 arretieren.
Dieses wird im Rahmen der Erfindung mit Hilfe einer drehbaren Arretierungsstange 11 realisiert,
welche einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist
(vgl. insbesondere 5). Der Führungsschlitten 9 weist
dazu eine Arretierungsfeder 12 auf, welche im Zuge der
Arretierung von der Arretierungsstange 11 gespannt und
damit gegen die Innenfläche der
Führungsschiene 10 gedrückt wird.
Denn die Arretierungsstange 11 weist zum einen bereichsweise einen
kreisförmigen
Umfangsabschnitt 11a und zum anderen eine Abflachung 11b auf,
sodass der Radius der Stange im Bereich der Abflachung 11b geringer ist
als im Bereich des (übrigen)
kreisförmigen
Umfangs 11a. 5 zeigt dabei eine Funktionsstellung, in
welcher die Abflachung 11b der Feder 12 zugewandt
ist, sodass der Führungsschlitten
ohne Weiteres verschoben werden kann. Wird die Arretierungsstange 11 demgegenüber um einen
Arretierungswinkel bzw. Drehwinkel von 90° gedreht, so wird die Feder 12 gegen
die Führungsschiene 10 gedrückt und der
Führungsschlitten 9 blockiert.
Eine solche Funktionsstellung ist in 5 nicht
dargestellt.
-
Um
zu gewährleisten,
dass die lineare Bewegung der Treibstange bzw. des Treibstangenabschnittes 3b in
eine Drehbewegung der Arretierungsstange 11 umgesetzt wird,
ist eine Umlenkkupplung 13 vorgesehen, d. h. die drehbare
Arretierungsstange 11 ist unter Zwischenschaltung der Umlenkkupplung 13 mit
der Treibstange 3b verbunden.
-
Die
Umlenkkupplung 13 weist im Ausführungsbeispiel einerseits einen
an die Arretierungsstange 11 angeschlossenen Kupplungsstift 14 und andererseits
eine an die Treibstange 3b angeschlossene Kupplungshülse 15 auf.
Die Kupplungshülse 15 weist
eine als Ausnehmung ausgebildete Steuerkurve 16 auf, in
welche der Kupplungsstift 14 eingreift. Diese Steuerkurve 16 erstreckt
sich über
einen bestimmten Längenbereich
sowie über
einen bestimmten Drehwinkelbereich, welcher in etwa dem doppelten
Arretierungswinkel entspricht. Im Ausführungsbeispiel beträgt dieser
Drehwinkelbereich etwa 180°. Die 3a, 3b und 4 machen
deutlich, dass im Zuge der linearen Bewegung der Treibstange 3b entlang
der Längsrichtung
L auch die Hülse 15 entlang
der Längsrichtung
L verschoben wird. Da in diese Hülse
der Stift 14 bzw. Führungsdorn 14 eingreift,
wird die Arretierungsstange 11 gedreht, und zwar im Ausführungsbeispiel
um 90°. 3 zeigt dabei die ”neutrale” Nullstellung, in welcher
die Bremse freigegeben wird. Durch Verschieben in der einen Richtung
oder anderen Richtung und folglich durch Drehung in der einen Richtung
oder anderen Richtung um jeweils 90° kann eine Arretierung erfolgen. Auf
diese Weise besteht nun die Möglichkeit,
dass die dargestellte Feststellvorrichtung 7 universell
auf beiden Seiten des Beschlages und folglich auf beiden Seiten
des Fensterflügels
gemäß 1a montiert werden
kann. Die Betätigung
erfolgt über
den Betätigungsgriff 5 mit
einem einfachen Standardgetriebe, welches nicht als gegenläufiges Getriebe
ausgebildet sein muss.
-
In
diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass nicht zwangsläufig der
Stift 14 an die Arretierungsstange 11 und die
Kupplungshülse 15 an
die Treibstange 3b angeschlossen sein muss, sondern dass
die Erfindung auch die ”umgekehrte” Anordnung
umfasst, bei welcher die Hülse 15 an
die Arretierungsstange 11 und der Stift 14 an
die Treibstange 3b angeschlossen ist. Statt einer Hülse kann
auch ein anderes Kupplungsmittel verwendet werden, welches eine
Steuerkurve aufweist, z. B. eine Halbschale.
-
Von
besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Erfindung nun die Tatsache,
dass in der Führungsschiene 10 nicht
nur der Führungsschlitten 9 geführt ist,
sondern dass die Führungsschiene 10 ergänzend auch
die Umlenkkupplung 13 aufnimmt. Die Umlenkkupplung 13 ist
folglich in der Führungsschiene 10 gehalten,
d. h. in diese integriert. Diese Führungsschiene 10 ist
als einseitig offene Führungsschiene
und folglich mit einem im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt ausgestattet.
Diese einseitig offene Führungsschiene 10 ist
nun im Bereich der Umlenkkupplung 13 mit einer die Umlenkkupplung 13 abdeckenden
Abdeckplatte 17 verschlossen. Diese Abdeckplatte 17 bildet
zugleich eine Sicherungsplatte und eine Führungsplatte und verhindert,
dass Torsion auf die Treibstange 3b übertragen wird und sich die
Führungshülse 15 nach
oben, d. h. in Richtung der offenen Seite der Führungsschiene, drückt. Führungsschiene 10,
Führungshülse 15 und/oder
Sicherungsplatte 17 sind z. B. aus Metall gefertigt.
-
Im
Rahmen der Erfindung ist folglich einerseits die einwandfreie Halterung
bzw. Führung
der Umlenkkupplung 13 von Bedeutung, welche Beschädigungen und/oder
einen erhöhten
Verschleiß vermeidet.
Andererseits ist von Bedeutung, dass die Umlenkkupplung 13 unmittelbar
im Bereich des Beschlagteils 1b und folglich im Bereich
der Feststellbremse 7 angeordnet ist. Der Abstand zwischen
dem Schlitten 9 und der Umlenkkupplung 13 ist
folglich verhältnismäßig gering,
sodass auch die Länge
der Arretierungsstange 11 gering ist und folglich Torsionsbelastungen
bzw. Torsionsverluste minimiert werden.
-
Anhand
von 5 ist im Übrigen
erkennbar, dass die Führungsschiene 10,
welche sowohl den Schlitten 9 als auch die Umlenkkupplung 13 aufnimmt,
in ihrer Außenkontur
an die Querschnittsform einer üblichen
Beschlagnut bzw. ”Euronut” eines Fensterprofils
angepasst ist. Dazu weist die U-förmige Führungsschiene 10 eine
gleichsam schwalbenschwanzähnliche
Geometrie und folglich in den Endbereichen der beiden U-Schenkel 18 nach
innen offene Führungskanäle 19 auf.
Die Enden der U-Schenkel 18 sind folglich wiederum selbst
U-förmig
geformt bzw. gebogen. Diese selbst U-förmig gebogenen Führungskanäle 19 kragen
mit ihrer Basis nach außen
vor. In diesen Führungskanälen 19 ist
nun der Führungsschlitten 9 geführt, welcher
dazu beidseitig Führungsstege 20 aufweist,
die in die Führungskanäle 19 eingreifen
(vgl. 5). Außerdem
weist die Sicherungsplatte 17 beidseitig Haltestege 21 auf,
welche ebenfalls an die Führungskanäle 19 angepasst sind,
sodass die Sicherungsplatte 17 einwandfrei in der Führungsschiene
gehalten ist, da die Haltestege 21 in die Führungskanäle 19 eingreifen.
-
Im Übrigen sind
in den 3a, 3b angedeutet,
dass auch die Sicherungsplatte 17 innenseitig mit einer
der Steuerkurve angepassten Kontur 22 ausgerüstet sein
kann. Der Stift 14 kann also eine Länge aufweisen, welche dazu
führt,
dass der Stift die Ausnehmung 16 vollständig durchgreift und aus dieser
herausragt. Die Sicherungsplatte 17 kann also ebenfalls
mit der Kontur bzw. Steuerkurve 22 den Stift 14 führen. Es
besteht im Übrigen
die Möglichkeit, dass
die Kupplungshülse
oder ein vergleichbares Kupplungsmittel einstückig mit der Abdeckplatte 17 ausgebildet
ist oder dass die Abdeckplatte selbst die Funktion der Kupplungshülse übernimmt
und dazu die Steuerkontur aufweist. Dann ist es zweckmäßig, wenn
die Abdeckplatte verschiebbar in der Führungsschiene gehalten ist.