DE102008047742A1 - Allzweckreiniger mit verbesserter Reinigungsleistung bei verdünnter Anwendung - Google Patents

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DE102008047742A1
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Ryszard Katowicz
Stefan Karsten
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Abstract

Ein wässriges Reinigungsmittel für harte Oberfläche, das mindestens eine Fettsäure oder ein Salz derselben sowie mindestens ein Alkylamidoalkylamin enthält, kann nach dem Verdünnen zur Reinigung harter Oberflächen verwendet werden. Das Mittel kann dementsprechend in einem Verfahren zur Reinigung harter Oberflächen eingesetzt werden, das aus den Schritten Herstellung einer Reinigungsflotte durch Verdünnen des Reinigungsmittels mit Wasser, Auftragen des verdünnten Reinigungsmittels auf die zu reinigende Oberfläche, Wischen mit einem Tuch, einem Schwamm, einem Leder oder einem anderen für diesen Zweck geeigneten Substrat, um das Mittel auf der gesamten Oberfläche zu verteilen, sowie Trocknenlassen besteht.

Description

  • Gegenstand dieser Anmeldung ist ein wässriges Reinigungsmittel für harte Oberflächen, das mindestens eine Fettsäure oder ein Salz derselben sowie mindestens ein Alkylamidoalkylamin enthält. Dieses ist insbesondere zur verdünnten Anwendung geeignet und kann in einem Verfahren zur Reinigung harter Oberflächen eingesetzt werden.
  • Allzweckreiniger, die zur verdünnten Anwendung vorgesehen sind, enthielten bislang üblicherweise lineare Alkylbenzolsulfonattenside (LAS). Diese weisen eine hervorragende Reinigungsleistung auf, sind jedoch nur schlecht anaerob abbaubar. Die aus ökologischen Gründen erstrebenswerten LAS-freien Tensidkombinationen führten dagegen bislang zu vergleichsweise schlechten Reinigungsergebnissen. Daher war es wünschenswert, ein LAS-freies Reinigungsmittel zu formulieren, das eine bessere biologische Abbaubarkeit besitzt und gleichzeitig eine gute Reinigungsleistung zeigt.
  • Es hat sich nun gezeigt, dass ein Reinigungsmittel mit einer Kombination aus einer Fettsäure oder einem Fettsäuresalz und einem Alkylamidoalkylamin gegenüber bisher bekannten LAS-freien Reinigungsmitteln eine deutlich verbesserte Reinigungsleistung aufweist, insbesondere gegenüber fett- oder ölhaltigem Schmutz. Ein solches Mittel ist auch, verglichen mit anderen bisher bekannten Reinigungsmitteln, deutlich besser biologisch abbaubar.
  • Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist dementsprechend ein wässriges Reinigungsmittel für harte Oberflächen, welches mindestens eine Fettsäure oder ein Salz derselben sowie mindestens ein Alkylamidoalkylamin enthält.
  • Das erfindungsgemäße Mittel eignet sich zur verdünnten Anwendung und kann zur Reinigung harter Oberflächen verwendet werden. Ein weiterer Gegenstand dieser Anmeldung ist daher die Verwendung eines erfindungsgemäßen Reinigungsmittels zur Reinigung harter Oberflächen nach dem Verdünnen.
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann in einem Verfahren zur Reinigung harter Oberflächen eingesetzt werden. Geeignet ist dabei ein Verfahren, bei dem zunächst das erfindungsgemäße Reinigungsmittel mit Wasser zu einer Reinigungsflotte verdünnt wird, das verdünnte Reinigungsmittel dann auf die zu reinigende Oberfläche aufgetragen und anschließend mittels eines Tuchs, eines Schwamms, eines Leders oder eines anderen geeigneten Hilfsmittels durch Wischen auf der Oberfläche verteilt wird, um schließlich zu trocknen.
  • Noch ein weiterer Gegenstand dieser Anmeldung ist daher ein Verfahren zur Reinigung harter Oberflächen, bestehend aus den Schritten
    • a) Herstellung einer Reinigungsflotte durch Verdünnen eines erfindungsgemäßen Reinigungsmittels mit Wasser,
    • b) Auftragen des verdünnten Reinigungsmittels auf die zu reinigende Oberfläche,
    • c) Wischen mit einem Tuch, einem Schwamm, einem Leder oder einem anderen für diesen Zweck geeigneten Substrat, um das Mittel auf der gesamten Oberfläche zu verreiben,
    • d) Trocknen lassen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren Derivate – soweit nicht anders angegeben – stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen. Erstere sind insbesondere wegen ihrer pflanzlicher Basis als auf nachwachsenden Rohstoffen basierend aus ökologischen Gründen bevorzugt, ohne jedoch die erfindungsgemäße Lehre auf sie zu beschränken. Insbesondere sind auch die beispielsweise nach der ROELENschen Oxo-Synthese erhältlichen Oxo-Alkohole bzw. deren Derivate entsprechend einsetzbar.
  • Wann immer im Folgenden Erdalkalimetalle als Gegenionen für einwertige Anionen genannt sind, so bedeutet das, dass das Erdalkalimetall natürlich nur in der halben – zum Ladungsausgleich ausreichenden – Stoffmenge wie das Anion vorliegt.
  • Stoffe, die auch als Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln dienen, werden nachfolgend ggf. gemäß der International Nomenclature Cosmetic Ingredient (INCI)-Nomenklatur bezeichnet. Chemische Verbindungen tragen eine INCI-Bezeichnung in englischer Sprache, pflanzliche Inhaltsstoffe werden ausschließlich nach Linné in lateinischer Sprache aufgeführt, sogenannte Trivialnamen wie ”Wasser”, ”Honig” oder ”Meersalz” werden ebenfalls in lateinischer Sprache angegeben. Die INCI-Bezeichnungen sind dem International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook – Seventh Edition (1997) zu entnehmen, das von The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA), 1101 17th Street, NW, Suite 300, Washington, DC 20036, USA, herausgegeben wird und mehr als 9.000 INCI-Bezeichnungen sowie Verweise auf mehr als 37.000 Handelsnamen und technische Bezeichnungen einschließlich der zugehörigen Distributoren aus über 31 Ländern enthält. Das International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook ordnet den Inhaltsstoffen eine oder mehrere chemische Klassen (Chemical Classes), beispielsweise Polymeric Ethers, und eine oder mehrere Funktionen (Functions), beispielsweise Surfactants-Cleansing Agents, zu, die es wiederum näher erläutert und auf die nachfolgend ggf. ebenfalls Bezug genommen wird.
  • Die Angabe CAS bedeutet, dass es sich bei der nachfolgenden Zahlenfolge um eine Bezeichnung des Chemical Abstracts Service handelt.
  • Fettsäuren und Fettsäuresalze
  • Das erfindungsgemäße Mittel enthält mindestens eine Fettsäure oder ein Salz derselben. Fettsäuren im Sinne dieser Anmeldung sind dabei verzweigte oder vorzugsweise unverzweigte, gesättigte oder ungesättigte Carbonsäuren mit vorzugsweise 6 bis 22, insbesondere 10 bis 22 Kohlenstoffatomen. Besonders bevorzugte Fettsäuren sind dabei unverzweigte, gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren mit einer geraden Anzahl an Kohlenstoffatomen, vorzugsweise C12 bis C18, da diese aus pflanzlichen Ölen und somit aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden.
  • Neben den Fettsäuren selbst können auch Seifen eingesetzt werden. Als Seifen werden die wasserlöslichen Ammonium-, Erdalkali- und Alkalisalze (vorzugsweise Natriumsalze oder Kaliumsalze) der gesättigten und ungesättigten höheren Fettsäuren (vorzugsweise C10- bis C22-) bezeichnet, die vorzugsweise als feste oder halbfeste Gemische vorliegen. Typische Beispiele sind die Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Ammonium- und Triethanolammoniumsalze der Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Vorzugsweise werden Kokos- oder Palmkernfettsäure in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze eingesetzt.
  • Das erfindungsgemäße Mittel enthält die mindestens eine Fettsäure oder das mindestens eine Fettsäuresalz vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,8 bis 2 Gew.-%.
  • Alkylamidoalkylamine
  • Das erfindungsgemäße Mittel enthält weiterhin ein oder mehrere Alkylamidoalkylamine. Die Alkylamidoalkylamine (INCI Alkylamido Alkylamines) sind Amphotenside und gehorchen Formel (I), R1-CO-NR2-(CH2)i-N(R3)-(CH2CH2O)j-(CH2)k-[CH(OH)]l-CH2-Z-OM (I)in der R1 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
    R2 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest, vorzugsweise H,
    i eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 2 oder 3,
    R3 ein Wasserstoffatom H oder CH2COOM (zu M s. u.),
    j eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere 1,
    k eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1,
    l 0 oder 1, wobei k = 1 ist, wenn l = 1 ist,
    Z CO, SO2, OPO(OR4) oder P(O)(OR4), wobei R4 ein C1-4-Alkylrest oder M (s. u.) ist, und
    M ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
  • Bevorzugte Vertreter genügen den Formeln Ia bis Id, R1-CO-NH-(CH2)2-N(R3)-CH2CH2O-CH2-COOM (Ia) R1-CO-NH-(CH2)2-N(R3)-CH2CH2O-CH2CH2-COOM (Ib) R1-CO-NH-(CH2)2-N(R3)-CH2CH2O-CH2CH(OH)CH2-SO3M (Ic) R1-CO-NH-(CH2)2-N(R3)-CH2CH2O-CH2CH(OH)CH2-OPO3HM (Id)in denen R1, R3 und M die gleiche Bedeutung wie in Formel (III) haben.
  • Beispielhafte Alkylamidoalkylamine sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Cocoamphodipropionic Acid, Cocobetainamido Amphopropionate, DEA-Cocoamphodipropionate, Disodium Caproamphodiacetate, Disodium Caproamphodipropionate, Disodium Capryloamphodiacetate, Disodium Capryloamphodipropionate, Disodium Cocoamphocarboxyethylhydroxypropylsulfonate, Disodium Cocoamphodiacetate, Disodium Cocoamphodipropionate, Disodium Isostearoamphodiacetate, Disodium Isostearoamphodipropionate, Disodium Laureth-5 Carboxyamphodiacetate, Disodium Lauroamphodiacetate, Disodium Lauroamphodipropionate, Disodium Oleoamphodipropionate, Disodium PPG-2-Isodeceth-7 Carboxyamphodiacetate, Disodium Stearoamphodiacetate, Disodium Tallowamphodiacetate, Disodium Wheatgermamphodiacetate, Lauroamphodipropionic Acid, Quaternium-85, Sodium Caproamphoacetate, Sodium Caproamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Caproamphopropionate, Sodium Capryloamphoacetate, Sodium Capryloamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Capryloamphopropionate, Sodium Cocoamphoacetate, Sodium Cocoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Cocoamphopropionate, Sodium Cornamphopropionate, Sodium Isostearoamphoacetate, Sodium Isostearoamphopropionate, Sodium Lauroamphoacetate, Sodium Lauroamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Lauroampho PG-Acetate Phosphate, Sodium Lauroamphopropionate, Sodium Myristoamphoacetate, Sodium Oleoamphoacetate, Sodium Oleoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Oleoamphopropionate, Sodium Ricinoleoamphoacetate, Sodium Stearoamphoacetate, Sodium Stearoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Stearoamphopropionate, Sodium Tallamphopropionate, Sodium Tallowamphoacetate, Sodium Undecylenoamphoacetate, Sodium Undecylenoamphopropionate, Sodium Wheat Germamphoacetate und Trisodium Lauroampho PG-Acetate Chloride Phosphate. Vorzugsweise ist das Alkylamidoalkylamin ausgewählt aus der Gruppe umfassend Disodium Cocoamphodiacetate, Disodium Lauroamphodiacetate, Sodium Stearoamphoacetate, Sodium Cocoamphoacetate, Disodium Cocoamphodipropionate, Disodium Stearoamphodiacetate sowie Gemische derselben und insbesondere bevorzugt Disodium Cocoamphodiacetate (Natriumkokosamphodiacetat).
  • Das erfindungsgemäße Mittel enthält Alkylamidoalkylamine vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-%.
  • Nichtionische Tenside
  • In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel weiterhin mindestens ein nichtionisches Tensid. Als nichtionische Tenside sind vor allem langkettige Aminoxide mit 12 bis 20 C-Atomen, langkettige Alkylpolyglycoside mit 8 bis 14 C-Atomen im Alkylteil und 1 bis 3 Glycosideinheiten, C8-C18-Alkoholpolyglykolether, d. h. ethoxylierte und/oder propoxylierte Alkohole mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylteil und 2 bis 15 Ethylenoxid-(EO) und/oder Propylenoxideinheiten (PO), C8-C18-Carbonsäurepolyglykolester mit 2 bis 15 EO, beispielsweise Talgfettsäure+6-EO-ester und ethoxylierte Fettsäureamide mit 12 bis 18 C-Atomen im Fettsäureteil und 2 bis 8 EO zu erwähnen. Beispiele derartiger Tenside sind Oleyl-Cetyl-Alkohol mit 5 EO, Nonylphenol mit 10 EO, Laurinsäurediethanolamid, Kokosalkyldimethylaminoxid und Kokosalkylpolyglucosid mit im Mittel 1,4 Glucoseeinheiten. Besonders bevorzugt werden C8-10-Alkylpolyglucoside mit 1 bis 2 Glycosideinheiten, C12-18-Aminoxide sowie C8-18-Fettalkoholpolyglykolether mit insbesondere 2 bis 8 EO eingesetzt.
  • Das erfindungsgemäße Mittel enthält ein oder mehrere nichtionische Tenside vorzugsweise in einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-%.
  • Weitere Inhaltsstoffe
  • Neben den genannten kann das erfindungsgemäße Mittel weitere, üblicherweise in Reinigungsmitteln eingesetzte Inhaltsstoffe enthalten. Vorzugsweise sind diese ausgewählt aus der Gruppe umfassend weitere Tenside, Lösungsmittel, Basen, Säuren, Viskositätsveränderer, Polymere, antibakterielle Wirkstoffe, Konservierungsstoffe, Lösungsvermittler, Komplexbildner, Enzyme, Farbstoffe, Duftstoffe sowie Gemische.
  • Tenside
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann neben den genannten Inhaltsstoffen weitere oberflächenaktive Substanzen enthalten. Als oberflächenaktive Substanzen eignen sich für die erfindungsgemäßen Mittel Tenside aus den Klassen der anionischen, kationischen und amphoteren Tenside.
  • Als anionische Tenside eignen sich vorzugsweise C8-C20-Alkansulfonate, C8-C18-Monoalkylsulfate, C8-C18-Alkylpolyglykolethersulfate mit 2 bis 6 Ethylenoxideinheiten (EO) im Etherteil sowie Sulfobernsteinsäuremono- und -di-C8-C18-Alkylester. Weiterhin können auch C8-C18-α-Olefinsulfonate, sulfonierte C8-C18-Fettsäuren, C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate, C8-C18-Alkylpolyglykolethercarboxylate, C8-C18-N-Acyltauride, C8-C18-N-Sarkosinate und C8-C18-Alkylisethionate bzw. deren Mischungen verwendet werden.
  • Die anionischen Tenside werden vorzugsweise als Natriumsalze eingesetzt, können aber auch als andere Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, beispielsweise Magnesiumsalze, sowie in Form von Ammonium- oder Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkylammoniumsalzen enthalten sein, im Falle der Sulfonate auch in Form ihrer korrespondierenden Säure. Beispiele derartiger Tenside sind Natriumkokosalkylsulfat, Natrium-sec.-Alkansulfonat mit ca. 15 C-Atomen sowie Natriumdioctylsulfosuccinat. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Mittel dagegen frei von linearen Alkylbenzolsulfonattensiden (LAS), die bislang in Reinigungsmitteln häufig als Aniontenside eingesetzt wurden.
  • Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel (Rii)(Riii)(Riv)N+CH2COO, in der Rii einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und Riii sowie Riv gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, insbesondere C10-C18-Alkyl-dimethylcarboxymethylbetain und C11-C17-Alkylamidopropyl-dimethylcarboxymethylbetain.
  • Geeignete Kationtenside sind u. a. die quartären Ammoniumverbindungen der Formel (Rv)(Rvi)(Rvii)(Rviii)N+X, in der Rv bis Rviii für vier gleich- oder verschiedenartige, insbesondere zwei lang- und zwei kurzkettige, Alkylreste und X für ein Anion, insbesondere ein Halogenidion, stehen, beispielsweise Didecyl-dimethyl-ammoniumchlorid, Alkyl-benzyl-didecyl-ammoniumchlorid und deren Mischungen.
  • Die Menge an anionischem Tensid liegt im erfindungsgemäßen Mittel üblicherweise nicht über 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 7 Gew.-%, insbesondere zwischen 1 und 6 Gew.-%. Sofern die Mittel kationische und/oder amphotere Tenside enthalten, liegt deren Konzentration im erfindungsgemäßen Mittel jeweils üblicherweise nicht über 3 Gew.-%, vorzugsweise jeweils zwischen 0,001 und 2 Gew.-%. Als besonders vorteilhaft hat es sich weiterhin erwiesen, wenn der Tensidgehalt insgesamt im erfindungsgemäßen Mittel nicht mehr als 8 Gew.-% beträgt.
  • Lösungsmittel
  • Als weitere Komponente kann das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ein oder mehrere wasserlösliche organische Lösungsmittel enthalten. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise gesättigte oder ungesättigte, vorzugsweise gesättigte, verzweigte oder unverzweigte C1-20-Kohlenwasserstoffe, bevorzugt C2-15-Kohlenwasserstoffe, mit mindestens einer Hydroxygruppe und gegebenenfalls einer oder mehreren Etherfunktionen C-O-C, d. h. die Kohlenstoffatomkette unterbrechenden Sauerstoffatomen. Bevorzugte Lösungsmittel sind die – gegebenenfalls einseitig mit einem C1-5-Alkanol veretherten -C2-5-Alkylenglykole und Poly-C2-3-alkylenglykolether mit durchschnittlich 1 bis 9 gleichen oder verschiedenen, vorzugsweise gleichen, Alkylenglykolgruppen pro Molekül wie auch die C1-6-Alkohole, vorzugsweise Ethanol, n-Propanol oder iso-Propanol, insbesondere Ethanol.
  • Beispielhafte Lösungsmittel sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Alcohol (Ethanol), Buteth-3, Butoxydiglycol, Butoxyethanol, Butoxyisopropanol, Butoxypropanol, n-Butyl Alcohol, t-Butyl Alcohol, Butylene Glycol, Butyloctanol, Diethylene Glycol, Dimethoxydiglycol, Dimethyl Ether, Dipropylene Glycol, Ethoxydiglycol, Ethoxyethanol, Ethyl Hexanediol, Glycol, Hexanediol, 1,2,6-Hexanetriol, Hexyl Alcohol, Hexylene Glycol, Isobutoxypropanol, Isopentyldiol, Isopropyl Alcohol (iso-Propanol), 3-Methoxybutanol, Methoxydiglycol, Methoxyethanol, Methoxyisopropanol, Methoxymethylbutanol, Methoxy PEG-10, Methylal, Methyl Alcohol, Methyl Hexyl Ether, Methylpropanediol, Neopentyl Glycol, PEG-4, PEG-6, PEG-7, PEG-8, PEG-9, PEG-6 Methyl Ether, Pentylene Glycol, PPG-7, PPG-2-Buteth-3, PPG-2 Butyl Ether, PPG-3 Butyl Ether, PPG-2 Methyl Ether, PPG-3 Methyl Ether, PPG-2 Propyl Ether, Propanediol, Propyl Alcohol (n-Propanol), Propylene Glycol, Propylene Glycol Butyl Ether, Propylene Glycol Propyl Ether, Tetrahydrofurfuryl Alcohol, Trimethylhexanol.
  • Vorzugsweise ist das Lösungsmittel ausgewählt aus der Gruppe umfassend Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Butylglykol, Propylenglykol, Ethylenglykolpropylether, Propylenglykolbutylether, Propylenglykolpropylether sowie Gemischen derselben. Äußerst bevorzugt sind die Lösungsmittel Ethanol, Isopropanol, Propylenglykolbutylether und/oder Butylglykol.
  • Das erfindungsgemäße Mittel enthält wasserlösliche organische Lösungsmittel vorzugsweise in Mengen von bis zu 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%.
  • Komplexbildner
  • Komplexbildner (INCI Chelating Agents), auch Sequestriermittel genannt, sind Inhaltsstoffe, die Metallionen zu komplexieren und inaktivieren vermögen, um ihre nachteiligen Wirkungen auf die Stabilität oder das Aussehen der Mittel, beispielsweise Trübungen, zu verhindern. Einerseits ist es dabei wichtig, die mit zahlreichen Inhaltsstoffen inkompatiblen Calcium- und Magnesiumionen der Wasserhärte zu komplexieren. Die Komplexierung der Ionen von Schwermetallen wie Eisen oder Kupfer verzögert andererseits die oxidative Zersetzung der fertigen Mittel. Zudem unterstützen die Komplexbildner die Reinigungswirkung. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel daher einen oder mehrere Komplexbildner.
  • Geeignet sind beispielsweise die folgenden, nach Möglichkeit gemäß INCI bezeichneten, Komplexbildner: Aminotrimethylene phosphonic acid, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium EDTA, Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium Citrate, Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic Acid, Dipotassium EDTA, Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA, Disodium Pyrophosphate, EDTA, Etidronic Acid (HEDP, Hydroxyethylidene diphosphonic acid), Galactaric Acid, Gluconic Acid, Glucuronic Acid, HEDTA, Hydroxypropyl Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium Triphosphate, Methyl glycine diacetic acid (MGDA), Pentasodium Aminotrimethylene Phosphonate, Pentasodium Ethylenediamine Tetramethylene Phosphonate, Pentasodium Pentetate, Pentasodium Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic Acid, Polyamine, Potassium Citrate, Potassium EDTMP, Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Ribonic Acid, Sodium Chitosan Methylene Phosphonate, Sodium Citrate, Sodium Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate, Sodium Dihydroxyethylglycinate, Sodium EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium Glycereth-1 Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium Trimetaphosphate, TEA-EDTA, TEA-Polyphosphate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine, Tetrahydroxypropyl Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium EDTA, Tetrasodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium EDTA, Trisodium Dicarboxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium MGDA, Trisodium NTA und Trisodium Phosphate. Geeignete Komplexbildner sind beispielsweise von der Firma BASF unter dem Handelsnamen Trilon® kommerziell erhältlich. Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Mittel einen oder mehrere Komplexbildner ausgewählt aus der Gruppe umfassend Methylglycindiessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Hydroxyethylidendiphosphonsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Polyamine, anionisch modifizierte Polyamine sowie Gemische derselben, wobei unter den Säuren gegebenenfalls auch die korrespondierenden Natriumsalze zu verstehen sind. Komplexbildner werden vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-% eingesetzt.
  • Hydrophilierende Agenzien
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann auch Mittel zur Hydrophilierung von Oberflächen enthalten. Zur Hydrophilierung eignen sich insbesondere kolloidale Silica-Sole, in denen das Siliciumdioxid vorzugsweise nanopartikulär vorliegt. Kolloidale nanopartikuläre Silica-Sole im Sinne dieser Erfindung sind stabile Dispersionen von amorphem partikulärem Siliciumdioxid SiO2 mit Partikelgrößen im Bereich von 1 bis 100 nm. Vorzugsweise liegen die Teilchengrößen dabei im Bereich 3 bis 50 nm, besonders bevorzugt 4 bis 40 nm. Ein Beispiel für ein Silica-Sol, welches geeignet ist, im Sinne dieser Erfindung eingesetzt zu werden, ist das unter dem Handelsnamen Bindzil® 30/360 von der Firma Akzo erhältliche Silica-Sol mit einer Partikelgröße von 9 nm. Weitere geeignete Silica-Sole sind Bindzil® 15/500, 30/220, 40/200 (Akzo), Nyacol® 215, 830, 1430, 2034DI sowie Nyacol® DP5820, DP5480, DP5540 etc. (Nyacol Products), Levasil® 100/30, 100F/30, 100S/30, 200/30, 200F/30, 300F/30, VP 4038, VP 4055 (H. C. Starck/Bayer) oder auch CAB-O-SPERSE® PG 001, PG 002 (wäßrige Dispersionen von CAB-O- SIL®, Cabot), Quartron PL-1, PL-3 (FusoChemical Co.), Köstrosol 0830, 1030, 1430 (Chemiewerk Bad Köstritz). Bei den eingesetzten Silica-Solen kann es sich auch um oberflächenmodifiziertes Silica handeln, das mit Natriumaluminat behandelt wurde (Alumina-modifiziertes Silica).
  • Daneben lassen sich auch bestimmte Polymere zur Hydrophilierung von Oberflächen einsetzen. Als hydrophilierende Polymere sind insbesondere amphotere Polymer geeignet, beispielsweise Copolymere aus Acryl- oder Methacrylsäure und MAPTAC, DADMAC oder einer anderen polymerisierbaren quaternären Ammoniumverbindung. Weiterhin können auch Copolymere mit AMPS (2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure) verwendet werden. Polyethersiloxane, also Copolymere von Polymethylsiloxanen mit Ethylenoxid- oder Propylenoxidsegmenten sind weitere geeignete Polymere. Ebenfalls einsetzbar sind Acrylpolymere, Maleinsäure-Copolymere und Polyurethane mit PEG (Polyethylenglykol)-Einheiten.
  • Geeignete Polymere sind beispielsweise unter den Handelsnamen Mirapol Surf-S 100, 110, 200, 210, 400, 410, A 300, A 400 (Rhodia), Tegopren 5843 (Goldschmidt), Sokalan CP 9 (BASF) oder Polyquart Ampho 149 (Cognis) kommerziell erhältlich.
  • Flüchtiges Alkali; Basen
  • Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel flüchtiges Alkali enthalten. Als solches werden Ammoniak und/oder Alkanolamine, die bis zu 9 C-Atome im Molekül enthalten können, verwendet. Als Alkanolamine werden die Ethanolamine bevorzugt und von diesen wiederum das Monoethanolamin. Der Gehalt an Ammoniak und/oder Alkanolamin beträgt vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.-%; besonders bevorzugt wird Ammoniak eingesetzt.
  • Daneben können die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel auch geringe Mengen an Basen enthalten. Bevorzugte Basen stammen aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide und -carbonate, insbesondere der Alkalimetallhydroxide, von denen Kaliumhydroxid und vor allem Natriumhydroxid besonders bevorzugt ist.
  • Säuren
  • Alkalische Mittel können neben dem flüchtigen Alkali zusätzlich Carbonsäure enthalten, wobei das Äquivalentverhältnis von Amin und/oder Ammoniak zu Carbonsäure vorzugsweise zwischen 1:0,9 und 1:0,1 liegt. Geeignet sind Carbonsäuren mit bis zu 6 C-Atomen, wobei es sich um Mono-, Di- oder Polycarbonsäuren handeln kann. Je nach Äquivalentgewicht von Amin und Carbonsäure liegt der Gehalt an Carbonsäure vorzugsweise zwischen 0,01 und 2,7 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,01 und 0,9 Gew.-%. Beispiele geeigneter Carbonsäuren sind Essigsäure, Glykolsäure, Milchsäure, Citronensäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Gluconsäure, von denen vor zugsweise Essigsäure, Citronensäure und Milchsäure verwendet werden. Besonders bevorzugt wird Citronensäure eingesetzt.
  • Viskositätsregulatoren
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann weiterhin Viskositätsregulatoren enthalten. Geeignete Viskositätsregulatoren sind beispielsweise organische natürliche Verdickungsmittel (Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein), organische abgewandelte Naturstoffe (Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dergleichen, Kernmehlether), organische vollsynthetische Verdickungsmittel (Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide) und anorganische Verdickungsmittel (Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren).
  • Zu den Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen zählen beispielsweise die hochmolekularen mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI-Bezeichnung gemäß International Dictionary of Cosmetic Ingredients der The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA): Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren sind u. a. von der Fa. 3 V Sigma unter dem Handelsnamen Polygel®, z. B. Polygel® DA, und von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z. B. Carbopol® 940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol® 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000) oder Carbopol® 934 (Molekulargewicht ca. 3.000.000). Weiterhin fallen darunter folgende Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS-Bezeichnung gemäß Chemical Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® sowie von der Firma Degussa (Goldschmidt) unter dem Handelsnamen Tego® Polymer erhältlich sind, z. B. die anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn® 22, Aculyn® 28, Aculyn® 33 (vernetzt), Acusol® 810, Acusol® 823 und Acusol® 830 (CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von C10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind, z. B. das hydrophobierte Carbopol® ETD 2623 und Carbopol® 1382 (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol® AQUA 30 (früher Carbopol® EX 473).
  • Weitere Verdickungsmittel sind die Polysaccharide und Heteropolysaccharide, insbesondere die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran, Traganth, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z. B. propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker, wie Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs und Stärkederivate, z. B. Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethylcellulose bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder Celluloseacetat. Ein besonders bevorzugter Polysaccharidverdicker ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid Xanthan Gum, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Spezies unter aeroben Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2–15 × 106 produziert wird und beispielsweise von der Fa. Kelco unter den Handelsnamen Keltrol® und Kelzan® oder auch von der Firma Rhodia unter dem Handelsnamen Rhodopol® erhältlich ist.
  • Als Verdickungsmittel können weiterhin Schichtsilikate eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise die unter dem Handelsnamen Laponite® erhältlichen Magnesium- oder Natrium-Magnesium-Schichtsilikate der Firma Solvay Alkali, insbesondere das Laponite® RD oder auch Laponite® RDS, sowie die Magnesiumsilikate der Firma Süd-Chemie, vor allem das Optigel® SH.
  • Bei der Wahl des geeigneten Viskositätsregulators ist darauf zu achten, daß der transparente Eindruck des Reinigungsmittels erhalten bleibt, d. h. der Einsatz des Verdickungsmittels sollte nicht zur Eintrübung des Mittels führen. Die Menge an Viskositätsregulator beträgt üblicherweise bis zu 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,3 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,2 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,01 bis 0,15 Gew.-%. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Mittel jedoch frei von Viskositätsregulatoren, da diese auch zur unerwünschten Streifenbildung beitragen können.
  • Daneben kann das erfindungsgemäße Mittel weitere der genannten Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel kann über einen weiten Bereich variiert werden, bevorzugt ist jedoch ein Bereich von 2,5 bis 12. Für das Desinfektionsmittel ist dabei ein neutraler oder schwach saurer pH-Wert, vorzugsweise 6 bis 7,5, insbesondere 6,5 bis 7, bevorzugt. Desinfizierende Reinigungsmittel für harte Oberflächen haben vorzugsweise einen pH-Wert von 7,5 bis 10, vorzugsweise 8 bis 9,5, und Mittel zur Hautdesinfektion sind bevorzugt auf einen schwach sauren pH-Wert von 5,0 bis 6,0, vorzugsweise 5,5 eingestellt. Sofern Verdickungsmittel im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt werden, liegt der pH-Wert vorzugsweise im neutralen Bereich (pH 6,5 bis 7,5).
  • Die erfindungsgemäßen Mittel werden vorzugsweise als vor der Anwendung entsprechend zu verdünnendes Konzentrat formuliert. Sie können durch Aufmischen unmittelbar aus ihren Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des Mittels bis zur Blasenfreiheit hergestellt werden.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel werden vorzugsweise zur Reinigung harter Oberflächen verwendet. Harte Oberflächen im Sinne dieser Anmeldung sind dabei Fenster, Spiegel und weitere Glasoberflächen, Oberflächen aus Keramik, Kunststoff, Metall oder auch Holz sowie lackiertes Holz, die sich in Haushalt und Gewerbe finden, etwa Badkeramik, Küchenoberflächen oder Fußböden. Dabei wird das Reinigungsmittel vorzugsweise vor der Anwendung mit Wasser verdünnt.
  • Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist daher die Verwendung eines erfindungsgemäßen Reinigungsmittels zur Reinigung harter O berflächen nach dem Verdünnen.
  • Zur Reinigung harter Oberflächen mit dem erfindungsgemäßen Mittel hat sich dabei folgendes ein Verfahren bewährt, bei dem das erfindungsgemäße Reinigungsmittel zunächst mit Wasser verdünnt wird, die so entstandene Reinigungsflotte auf die zu reinigende Oberfläche aufgetragen wird, das Mittel anschließend unter Zuhilfenahme eines Tuchs, eines Schwamms oder eines anderen geeigneten Substrats auf der Oberfläche verteilt wird und schließlich trocknet. Noch ein weiterer Erfindungsgegenstand ist dementsprechend ein Verfahren zur Reinigung harter Oberflächen, bestehend aus den Schritten
    • a) Herstellung einer Reinigungsflotte durch Verdünnen eines Reinigungsmittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 mit Wasser,
    • b) Auftragen des verdünnten Reinigungsmittels auf die zu reinigende Oberfläche,
    • c) Wischen mit einem Tuch, einem Schwamm, einem Leder oder einem anderen für diesen Zweck geeigneten Substrat, um das Mittel auf der gesamten Oberfläche zu verteilen,
    • d) Trocknenlassen.
  • Beispielhafte Zusammensetzungen:
  • Es wurden erfindungsgemäße Reinigungsmittel E1 bis E4 formuliert, deren Zusammensetzung in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben ist (Mengenangaben in Gew.-%). Der pH-Wert wird durch Zugabe von Natriumhydroxid eingestellt.
    E1 E2 E3 E4
    Natriumcocoamphodiacetat 3 3 3 3
    Fettsäure-Na 1 1 1 1
    Alkylpolyglycosid - 0,8 - 0,8
    Aminoxid - - 0,8 0,8
    Soda 0,16 0,16 0,16 0,16
    Ethanol 2 2 2 2
    Citronensäure 1,6 1,6 1,6 1,6
    Parfüm 0,2 0,2 0,2 0,2
    Wasser ad 100 ad 100 ad 100 ad 100
    pH 11 11 11 11
  • Daneben wurden die nicht erfindungsgemäßen Vergleichsformulierungen V1 bis V5 hergestellt. Der pH-Wert wurde ebenfalls durch Zugabe von Natriumhydroxid eingestellt, die Mengen sind wiederum in Gew.-% angegeben.
    V1 V2 V3 V4 V5
    LAS-Na 3 3 -- -- --
    Fettsäure-Na 1 1 1 1 1
    Alkylpolyglycosid -- 1 -- 4,5 --
    Aminoxid -- -- 4,5 -- --
    Fettalkoholethoxylat 7 EO 1 -- -- -- 4,5
    Soda 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16
    Ethanol 2 2 2 2 2
    Citronensäure 1,6 1,6 1,6 1,6 1,6
    Parfüm 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2
    Wasser ad 100 ad 100 ad 100 ad 100 ad 100
    pH 11 11 11 11 11
  • Die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E4 sowie die Vergleichsmittel V1 bis V5 wurden jeweils in verdünnter wässriger Lösung (12 g/l) einer Prüfung der Reinigungsleistung gemäß den Qualitätsnormen des Industrieverbands Putz- und Pflegemittel e. V. (IPP) unterzogen. Bei diesem Test wird eine mit Testschmutz (gealtertes Gemisch aus Öl, Kaolin und schwarzem Pigment) behandelte weiße Oberfläche mit einem mit dem zu prüfenden Produkt getränkten Tuch gewischt. Hierzu wird ein Mehrspurwischgerät eingesetzt. Das Reinigungsergebnis wird mit Hilfe eines Remissionsfarbmessgerätes gegen einen Weißstandard bestimmt.
  • Die erfindungsgemäßen Mittel zeigten dabei im Vergleich zu den Vergleichsrezepturen eine deutliche Steigerung der Reinigungsleistung.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook – Seventh Edition (1997) [0010]
    • - The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA), 1101 17th Street, NW, Suite 300, Washington, DC 20036, USA [0010]
    • - International Dictionary of Cosmetic Ingredients der The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA): Carbomer [0041]

Claims (11)

  1. Wässriges Reinigungsmittel für harte Oberflächen, umfassend mindestens eine Fettsäure oder ein Salz derselben, dadurch gekennzeichnet, dass es weiterhin mindestens ein Alkylamidoalkylamin enthält.
  2. Reinigungsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Alkylamidoalkylamin vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Disodium Cocoamphodiacetate, Disodium Lauroamphodiacetate, Sodium Stearoamphoacetate, Sodium Cocoamphoacetate, Disodium Cocoamphodipropionate, Disodium Stearoamphodiacetate sowie Gemische derselben und insbesondere bevorzugt Disodium Cocoamphodiacetate (Natriumkokosamphodiacetat) ist.
  3. Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet dass es Alkylamidoalkylamine vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-% enthält.
  4. Reinigungsmittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es weiterhin mindestens ein nichtionisches Tensid enthält.
  5. Reinigungsmittel gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% eines oder mehrerer nichtionischer Tenside enthält, besonders bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-%.
  6. Reinigungsmittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Alkylpolyglycosid enthält.
  7. Reinigungsmittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Aminoxid enthält.
  8. Reinigungsmittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es frei ist von linearen Alkylbenzolsulfonattensiden.
  9. Reinigungsmittel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es weitere, üblicherweise in Reinigungsmitteln eingesetzte Inhaltsstoffe enthält, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend weitere Tenside, Basen, Säuren, Viskositäts veränderer, Lösungsmittel, weitere Polymere, antibakterielle Wirkstoffe, Konservierungsstoffe, Lösungsvermittler, Komplexbildner, Enzyme, Farbstoffe, Duftstoffe sowie Gemische derselben.
  10. Verwendung eines Reinigungsmittels gemäß einem der vorangehenden Ansprüche zur Reinigung harter Oberflächen nach dem Verdünnen.
  11. Verfahren zur Reinigung harter Oberflächen, bestehend aus den Schritten a) Herstellung einer Reinigungsflotte durch Verdünnen eines Reinigungsmittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 mit Wasser, b) Auftragen des verdünnten Reinigungsmittels auf die zu reinigende Oberfläche, c) Wischen mit einem Tuch, einem Schwamm, einem Leder oder einem anderen für diesen Zweck geeigneten Substrat, um das Mittel auf der gesamten Oberfläche zu verteilen, d) Trocknenlassen.
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