DE102008045952A1 - Schienenfahrzeug mit Umschaltung zwischen Winter- und Sommerbetrieb - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug (1) mit einer Kühlanordnung für in einem Unterflurbereich (2) angeordnete Komponenten, wie ein Energieversorgungsblock, ein Stromrichter, ein Transformator oder ein Fahrmotor (4), die entweder direkt oder über einen zugehörigen Kühler gekühlt werden, wobei die Kühlanordnung wenigstens eine erste Eintrittsöffnung für als Kühlluft zu verwendende Frischluft, die in dem Unterflurbereich (2) angeordnet ist, und wenigstens einen Lüfter (5) zum Führen der Kühlluft in Richtung auf mindestens eine der Komponenten (4) aufweist, und die Kühlanordnung wenigstens eine mit dem Lüfter (5) strömungstechnisch verbundene zweite Eintrittsöffnung für als Kühlluft zu verwendende Frischluft aufweist, die oberhalb von Seitenschürzen (8) des Schienenfahrzeugs (1) angeordnet und über einen Luftkanal (13) mit dem Unterflurbereich (2) verbunden ist, wobei die erste Eintrittsöffnung mit einem Schneefilter (16) ausgestattet ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit einer Kühlanordnung für in einem Unterflurbereich angeordnete Komponenten, wie z. B. ein Energieversorgungsblock, ein Stromrichter, ein Transformator oder ein Fahrmotor. Diese werden entweder direkt oder über einen zugehörigen Kühler gekühlt, wobei die Kühlanordnung wenigstens eine erste Eintrittsöffnung für als Kühlluft zu verwendende Frischluft, die in dem Unterflurbereich angeordnet ist, und wenigstens einen Lüfter zum Führen der Kühlluft in Richtung auf mindestens eine der Komponenten aufweist, und die Kühlanordnung wenigstens eine mit dem Lüfter strömungstechnisch verbundene zweite Eintrittsöffnung für als Kühlluft zu verwendende Frischluft aufweist, die oberhalb von Seitenschürzen des Schienenfahrzeugs angeordnet und über einen Luftkanal mit dem Unterflurbereich verbunden ist.
- Zur Differenzierung unter den Eintrittsöffnungen werden nachstehend als erste Eintrittsöffnungen solche verstanden, die in einem Unterflurbereich des Schienenfahrzeugs angeordnet sind, während zweite Eintrittsöffnungen immer oberhalb der Seitenschürzen liegen, beispielsweise im Dachbereich.
- Ein solches Schienenfahrzeug ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 032 335 A1 bekannt. Das dort beschriebene Schienenfahrzeug ist dazu ausgelegt, zwischen einem Winter- und einem Sommerbetrieb umgeschaltet zu werden. Dazu dienen die beiden erwähnten Eintrittsöffnungen, von denen die ersten im Bereich der Seitenschürzen für einen Sommerbetrieb zum Einsatz kommen, während die zweiten Eintrittsöffnungen beispielsweise im Dachbereich einem Winterbetrieb zugeordnet sind. Im Winterbetrieb ist außerdem vorgesehen, dass sämtliche Eintrittsöffnungen im Seitenschürzenbereich verschlossen bleiben. - Für den Fall, dass die Umrüstung von Sommer- auf Winterbetrieb (und umgekehrt) an kalendarisch festgelegten Zeitpunkten stattfindet, die anhand der erwarteten Temperatur festgelegt werden, ergibt sich das folgende Problem: Auch nach Umrüstung auf den Winterbetrieb ist es möglich, dass entgegen den Erwartungen trotzdem hohe Außentemperaturen herrschen, die eine geeignete Kühlung insbesondere der Fahrmotoren erfordern. Dies lässt sich zwar über die Zuführung von Kühlluft über die zweite Einrittsöffnung, die im Dachbereich vorgesehen sein kann, grundsätzlich bewerkstelligen. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn für einen Übergangstemperaturbereich nicht ausschließlich auf die Kühlluftzuführung aus der zweiten Eintrittsöffnung zurück gegriffen werden müsste. Dies hat nämlich die Folge, dass sehr große Luftkanäle und Stützlüfter mit erhöhten Leistungsreserven vorzusehen wären.
- Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Schienenfahrzeug derart weiterzuentwickeln, dass den klimatischen Bedingungen in einem Übergangstemperaturbereich zwischen Sommer und Winter besser Rechnung getragen werden kann.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die wenigstens eine erste Eintrittsöffnung mit einem Schneefilter ausgestattet ist. Ein solcher Schneefilter hat die Eigenschaft, sich bei Beaufschlagung mit Schnee zuzusetzen. Dies bedeutet, dass in einer schneefreien Zeit innerhalb des Winterbetriebs die mit einem Schneefilter ausgestatteten ersten Eintrittsöffnungen weiterhin als Kühlluftzuführung nutzbar sind. Erst wenn die Temperaturen bzw. die klimatischen Verhältnisse allgemein so beschaffen sind, dass die Schneefilter mit Schnee zugesetzt werden, kommen ausschließlich die zweiten Eintrittsöffnungen im Dachbereich zum Einsatz. Dabei wird ausgenutzt, dass die Schneefilter die Eigenschaft haben, sich durch den Schnee zuzusetzen, so dass sie sich gewissermaßen ”automatisch” verschließen.
- Bevorzugt ist der Schneefilter hinter einem Schürzengitter angeordnet, d. h. an einer Stelle, die es gestattet, dass ein Zusetzen des Schneefilters ein Verschließen der Eintrittöffnung sicher zu Folge hat.
- Es ist vorteilhaft, wenn weitere erste Eintrittsöffnungen im Bereich der Seitenschürzen für einen Winterbetrieb verschließbar ausgebildet sind und die wenigstens eine erste Eintrittsöffnung einem Fahrmotorlüfter zugeordnet ist. Die weiteren ersten Eintrittsöffnungen können beispielsweise anderen unterflur angeordneten elektrischen Komponenten, die ebenfalls zu kühlen sind, zugewiesen sein. Diese sämtlichen Eintrittsöffnungen werden im Winterbetrieb geschlossen. Lediglich die Eintrittsöffnung für den Fahrmotor bzw. die Fahrmotoren ist dann mit dem Schneefilter ausgestattet.
- Alternativ dazu ist es auch möglich, dass an anderen Stellen des Unterflurbereichs Schneefilter angebracht sind, so dass eine Mehrzahl erster Eintrittsöffnungen mit Schneefiltern versehen ist. Ein Beispiel dafür wäre, das Vorsehen eines Schneefilters am EVB in einem Batteriewagen.
- Damit ist sichergestellt, dass im Winterbetrieb ein erhöhter Kühlluftbedarf der Fahrmotoren bei Außentemperaturen bis ca. 25°C durch einen zusätzlichen Lufteinstrom durch die Seitenschürzen (erste Eintrittsöffnung) abgesichert ist.
- Der Schneefilter kann aus einer oder mehreren porösen Filterlagen aufgebaut sein. Diese Filterlagen sind hinter den Schürzengittern der Bodenwanne im Winterbetrieb montiert.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines Triebwagens als Beispiel für ein Schienenfahrzeug und -
2 eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts einer Bodenwanne des Schienenfahrzeugs. - Die Darstellung eines Triebwagens
1 in1 zeigt einen Unterflurbereich2 , in dem verschiedene elektrische Komponenten untergebracht sind, die bei Betrieb zu kühlen sind. Drehgestelle3 sind mit zugehörigen Fahrmotoren4 ausgestattet, welche mit Hilfe von jeweiligen Fahrmotorlüftern5 gekühlt werden. Eine Unterseite des Triebzuges1 ist mit Hilfe einer Bodenwanne6 strömungstechnisch abgedichtet, so dass oberhalb der Bodenwanne6 Kühlluftströmungen geführt werden können. Oberhalb der Bodenwanne6 befindet sich außerdem ein weiteres elektrisches Aggregat7 , bei dem es sich um einen Energieversorgungsblock, einen Stromrichter oder einen Transformator, genauer Kühleinheiten der betroffenen Geräte, handeln kann. Die Bodenwanne6 setzt sich an ihren Außenkanten in Seitenschürzen8 des Triebzuges1 fort. Im Bereich dieser Seitenschürzen8 sind zur Ausbildung erster Eintrittsöffnungen erste Einlassgitter9 für als Kühlluft zu verwendende Frischluft vorgesehen. Über diese Einlassgitter9 eintretende Frischluft wird von den Fahrmotorlüftern5 beispielsweise zum Kühlen der Fahrmotoren4 verwendet. Die Stromrichterkühlanlage10 , die innerhalb der Bodenwanne6 und in Längsrichtung des Triebwagens1 etwa in der Mitte vorgesehen ist, zieht sich Kühlluft zur Kühlung des Stromrichters7 . Die Fahrmotorlüfter5 ziehen sich Luft zum Kühlen der Fahrmotoren4 . - Im Dachbereich des Triebwagens
1 finden sich zur Ausbildung zweiter Eintrittsöffnungen zweite Einlassgitter11 . Über die zweiten Einlassgitter11 einströmende Frischluft gelangt zunächst zu jeweils zugehörigen Abscheidegittern12 , die, in Längsrichtung des Triebwagens1 gesehen, schräg und in Richtung auf einen vertikal verlaufenden Luftkanal13 nach unten geneigt angeordnet sind. Ein Stützlüfter14 befördert Kühlluft aus dem Dachbereich in Richtung auf die Kühlanlage10 . Es können weitere Luftkanäle vorgesehen sein, die in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander angeordnet sind und Kühlluft zu dem Unterflurbereich6 transportieren, wobei dann alle Luftkanäle von zweiten Eintrittsöffnungen ausgehen. - Eine Kühlanordnung für den Unterflurbereich des Triebwagens
1 setzt sich somit aus zwei Einlassöffnungen mit den zweiten Einlassgittern11 im Dachbereich und zwei Einlassöffnungen der ersten Einlassgitter9 im Seitenschürzenbereich des Triebzuges1 , dem Luftkanal13 und der Kühlanlage10 , die mehrere Lüfter umfassen kann, zusammen. Unterhalb der Kühlanlage10 ist in der ansonsten abgedichteten Bodenwanne6 ein Luftauslass15 vorgesehen, der als Auslass für den Kühlluftstrom einer Kühlanlage dient. - Die Kühlanordnung kann manuell oder automatisch zwischen einem Sommerbetrieb und einem Winterbetrieb umgeschaltet werden. Dazu dient ein hier nicht näher dargestelltes Steuermodul, das derart ausgelegt sein kann, das bei Betrieb im Sommer der Anteil der Kühlluft von den ersten Einlassgittern
9 im Bereich zwischen 30 und 100% und der Anteil der Kühlluft von den zweiten Einlassgittern11 im Bereich zwischen 0 und 70% liegt. Im Winterbetrieb werden demgegenüber die weiteren Einlassgitter manuell oder automatisch verschlossen, so dass die Kühlluft grundsätzlich ausschließlich von den zweiten Einlassgittern11 bereitgestellt wird. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass im Winterbetrieb die als Kühlluft verwendete Frischluft im Wesentlichen schneefrei ist. Aufgrund der Anordnung der zweiten Einlassgitter11 im Dachbereich kann hochgewirbelter Schnee nicht auf die zweiten Einlassgitter11 treffen. Bei Schneefall wirken die Abscheidegitter12 in der Weise, dass in der Luft vorhandener Schnee gefiltert wird, bevor die Frischluft mit Hilfe des Stützlüfters14 weiter durch den Luftkanal13 befördert wird. -
2 zeigt nun einen Abschnitt der Bodenwanne6 des Schienenfahrzeugs, und zwar von einer Innenseite aus gesehen. Dargestellt sind zwei nebeneinander angeordneten Einlassöffnungen, von denen die rechte in der2 zu einem ersten Einlassgitter9 gehört, über das Frischluft zur Kühlung von Fahrmotoren einströmt. Auf einer Innenseite des Einlassgitters9 ist für einen Winterbetrieb des Schienenfahrzeugs ein Schneefilter16 angeordnet. Der Schneefilter16 dient dazu, für einen Temperaturübergangsbereich, bei dem bereits eine Umrüstung auf Winterbetrieb stattgefunden hat, für eine zufriedenstellende Kühlung der Fahrmotoren4 zu sorgen. Liegt kein Schnee vor, erhalten die Fahrmotoren4 Kühlluft sowohl von den zweiten Einlassgittern11 im Dachbereich aus als auch über die ersten Einlassgitter9 , denn der Schneefilter16 ist vollständig luftdurchlässig. Bei schlechterer Witterungslage mit Anfall von Schnee setzt sich der Schneefilter16 bei entsprechender Beaufschlagung mit Schnee zu, so dass in diesem Fall eine vollständige Abdichtung der Bodenwanne6 verwirklicht wird und bereitzustellende Kühlluft ausschließlich über die zweiten Einlassgitter11 einströmt. - Der Schneefilter
16 ist somit unmittelbar hinter den Einlassgittern9 angeordnet. Er besteht aus einer oder mehreren porösen Filterlagen. - Der Schneefilter
16 kann an eine Lüftungsschürze montiert werden, um die dahinter liegenden Komponenten (Kühlluftverbraucher) auch im Winter mit Kühlluft zu versorgen. Bei Schnee setzt sich dieser Schneefilter16 zu, die Kühlluft kann dann nur noch über den Dachkanal incl. Lüftern zu den Komponenten gelangen. Dieser Dachkanal alleine kann den Luftbedarf bei Sommerlichen Temperaturen nicht gewährleisten. - Ggf. sind weitere erste Einlassgitter
9 mit Schneefiltern16 ausgestattet, so dass weitere Komponenten mit hohem Kühlluftbedarf auch im Winterbetrieb zusätzliche Kühlluft erhalten können. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006032335 A1 [0003]
Claims (4)
- Schienenfahrzeug (
1 ) mit einer Kühlanordnung für in einem Unterflurbereich (2 ) angeordnete Komponenten, wie ein Energieversorgungsblock, ein Stromrichter, ein Transformator oder ein Fahrmotor (4 ), die entweder direkt oder über einen zugehörigen Kühler gekühlt werden, wobei die Kühlanordnung wenigstens eine erste Eintrittsöffnung für als Kühlluft zu verwendende Frischluft, die in dem Unterflurbereich (2 ) angeordnet ist, und wenigstens einen Lüfter (5 ) zum Führen der Kühlluft in Richtung auf mindestens eine der Komponenten (4 ) aufweist, und die Kühlanordnung wenigstens eine mit dem Lüfter (5 ) strömungstechnisch verbundene zweite Eintrittsöffnung für als Kühlluft zu verwendende Frischluft aufweist, die oberhalb von Seitenschürzen (8 ) des Schienenfahrzeugs (1 ) angeordnet und über einen Luftkanal (13 ) mit dem Unterflurbereich (2 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Eintrittsöffnung mit einem Schneefilter (16 ) ausgestattet ist. - Schienenfahrzeug (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneefilter (16 ) hinter einem Einlassgitter (9 ) der ersten Eintrittsöffnung angeordnet ist. - Schienenfahrzeug (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Eintrittsöffnungen im Bereich der Seitenschürzen (8 ) für einen Winterbetrieb verschließbar ausgebildet sind und die erste Eintrittsöffnung einem Fahrmotorlüfter (5 ) zugeordnet ist. - Schienenfahrzeug (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneefilter (16 ) aus einer oder mehreren porösen Filterlagen aufgebaut ist.
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