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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Ändern
der Struktur einer Halbleiterschicht mit mindestens einem ersten und
einem zweiten Laserlicht.
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Es
ist bekannt, Laserbestrahlung zur Initiierung thermische Prozesse
an amorphem Silizium und anderen Halbleitermaterialen einzusetzen.
Die Halbleitermaterialen werden dabei beispielsweise zur Dotierungsaktivierung,
zur Kristallisierung amorpher Schichten für drei-dimensionale Schaltkreise und
zum Heilen von Kristalldefekten bestrahlt.
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Die
Kristallisierung amorpher Schichten und das Heilen von Kristalldefekten
wird bei der Vorbereitung von Halbleiterfilmen für die Herstellung von Flüssigkristallanzeigen
(LCDs) und Organic Light Emitting Diode-(OLED)Anzeigen, insbesondere
für großflächige Anzeigen
wie Flachbildschirme, verwendet. Solche Anzeigen verwenden Dünnfilmtransistoren
(TFTs), um auf der Anzeige anzuzeigende Pixel zu schalten. Durch
die Bestrahlung der Halbleiterfilme mit Laserlicht kann insbesondere
die Elektronenmobilität
der Halbleiterfilme erhöht
werden. Dadurch ist es möglich,
kleinere Transistoren zu erzeugen, wodurch Anzeigen mit höherer Auflösung bei kompakterer,
leichterer und dünnerer
Bauweise hergestellt werden.
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Um
die Größe, das
Gewicht und die Dicke von Anzeigen noch weiter verringern und die
Auflösung
der Anzeigen noch weiter erhöhen
zu können, werden
qualitativ noch hochwertigere Halbleitermaterialien benötigt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bestrahlen eines Halbleiterschicht bereitzustellen, mit deren
Hilfe die Uniformität
der Halbleiterschicht erhöht
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren zum Ändern
der Struktur einer Halbleiterschicht durch Bestrahlen mindestens
eines Bereichs der Halbleiterleiterschicht mit einem ersten Laserlicht
und Bestrahlen des mindestens einen Bereichs der Halbleiterschicht
mit mindestens einem zweiten Laserlicht gelöst, wobei das Bestrahlen mit dem
zweiten Laserlicht zeitlich nach dem Bestrahlen mit dem ersten Laserlicht
erfolgt, das erste Laserlicht eine geringere Strahlungsintensität als das
zweite Laserlicht aufweist und das erste und das zweite Laserlicht
aus einem Laserstrahl erzeugt werden.
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Durch
das zeitlich versetzte Bestrahlen des mindestens einen Bereichs
der Halbleiterschicht zuerst mit einem Laserlicht mit einer ersten
Strahlungsintensität
bzw. Energiedichte und nachfolgend mit einem Laserlicht mit einer
höheren
Strahlungsintensität
bzw. Energiedichte als bei dem ersten Bestrahlen kann der mindestens
eine Bereich der Halbleiterschicht durch das erste Bestrahlen für das zweite
Bestrahlen vorbereitet werden. Durch diese Vorbehandlung des mindestens
einen Bereichs der Halbleiterschicht kann das zweite Bestrahlen
zu besseren Schichteigenschaften führen. So kann beispielsweise
bei dem erste Bestrahlen Wasserstoff aus deponierten Schichten der
Halbleiterschicht ausgedampft werden. Dies kann insbesondere ohne
Mikroexplosionen erfolgen. Durch das erste Bestrahlen können auch
Defekte in bzw. auf der Halbleiterschicht (z. B. Kontaminationen)
ohne Zerstörung
der Halbleiterschicht beseitigt werden. Folglich wird durch das
erste Bestrahlen die Wirksamkeit des zweiten Bestrahlens erhöht. So wird
durch das erste Bestrahlen insbesondere das Prozessfenster für die zweite
Bestrahlung erweitert. Somit liefern das erste und das zweite Bestrahlen
gemeinsam einen Synergieeffekt, durch welchen eine erhöhte Uniformität und eine
glattere Oberfläche
der Halbleiterschicht erreicht werden kann.
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Durch
die Erzeugung des ersten und des zweiten Laserlichts aus einem Laserstrahl
können mit
einem Scan-Vorgang beide Bestrahlungen bzw. Belichtungen erzeugt
werden. Folglich ermöglicht das
erfindungsgemäße Verfahren
mit der Doppelbelichtung in einem Scan-Vorgang einen hohen Durchsatz.
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Ferner
müssen
keine zwei separaten Laserstrahlquellen zum Erzeugen des ersten
und des zweiten Laserlichts bereitgestellt werden. Somit kann ein
zusätzlicher
Steuerungsaufwand zur Steuerung der durch die beiden Laserstrahlquellen
erzeugten Laserlichter im Verhältnis
zueinander vermieden werden. Folglich können die Kosten der Vorrichtung
verringert werden.
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Bei
dem ersten und dem zweiten Laserlicht handelt es sich bevorzugt
um Laserlichtpulse, die mit Hilfe einer gepulsten Laserlichtquelle
erzeugt werden können.
Es ist aber auch denkbar, dass es sich bei dem ersten und dem zweiten
Laserlicht um Dauerstrich-(Continuous Wave – CW)Laserstrahlen handelt.
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Bevorzugt
handelt es sich bei der Halbleiterschicht um eine amorphe Siliziumschicht.
Bei der Schicht kann es sich insbesondere um einen dünnen Film
handeln.
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Durch
die erfindungsgemäße erste
und zweite Bestrahlung kann eine homogene Umwandlung der amorphen
Siliziumschicht in polykristallines Silizium erfolgen. Dabei kann
die amorphe Siliziumschicht zumindest teilweise in polykristallines
Silizium umgewandelt werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung durchlaufen (überstreichen) das erste und das
zweite Laserlicht den mindestens einen Bereich der Halbleiterschicht
in einer Richtung. Insbesondere können das erste und das zweite
Laserlicht den mindestens einen Bereich in derselben Richtung überstreichen.
Dadurch können
auch großflächige Halbleiterschichten
mit dem ersten und dem zweiten Laserlicht bestrahlt werden. Bevorzugt
wird der mindestens eine Bereich der Halbleiterschicht jeweils nur einmal
von dem ersten und dem zweiten Laserlicht bestrahlt. Statt „überstreichen” kann hier
auch der Begriff „scannen” verwendet
werden.
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Weiter
bevorzugt bestrahlen (bzw. überstreichen)
das erste und das zweite Laserlicht, d. h. die Laserbestrahlung
durch das erste und das zweite Laserlicht, den mindestens einen
Bereich mit einem vorbestimmten zeitlichen und/oder räumlichen
Abstand zueinander. Dabei kann der zeitliche und/oder der räumliche
Abstand zwischen den Laserbestrahlungen vorbestimmt sein. Durch
diese zeitliche bzw. räumliche
Versetzung der Laserbestrahlungen ist es möglich, dass der durch die erste
Bestrahlung in der Halbleiterschicht ausgelöste thermische Prozess abgeschlossen
ist bzw. sich in einem gewünschten
Zustand befindet, wenn die zweite Bestrahlung stattfindet, durch
welche ein weiterer thermischer Prozess in der Halbleiterschicht
ausgelöst
bzw. der durch die erste Bestrahlung ausgelöste thermische Prozess weitergeführt wird.
Beispielsweise kann beim Bestrahlen einer amorphen Siliziumschicht
diese durch das erste Bestrahlen nur teilweise verflüssigt werden. Während der
Abkühlung
der Siliziumschicht (d. h. nach dem ersten Bestrahlen und vor dem
zweiten Bestrahlen) können
Kristalle aus der flüssigen Schicht
wachsen. Durch den vorbestimmten Abstand zwischen dem ersten und
dem zweiten Laserlicht, d. h. dem vorbestimmten zeitlichen Abstand,
wann die zweite Bestrahlung nach der ersten Bestrahlung erfolgt,
kann der Zeitpunkt bestimmt werden, zu dem die Abkühlung der
Halbleiterschicht nach der ersten Bestrahlung bzw. das Wachsen der
Kristalle beendet werden soll. Somit können auch durch den vorbestimmten
zeitlichen Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Laserlicht
die Auswirkungen von thermischen Prozessen in und an der Halbleiterschicht
beeinflusst werden.
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Bevorzugt
erfolgt die zweite Bestrahlung des mindestens einen Bereichs der
Halbleiterschicht, nachdem der Bereich nach der ersten Bestrahlung nahezu
auf Umgebungstemperatur abgekühlt
ist.
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Weiter
bevorzugt beträgt
die Zweitspanne zwischen dem ersten und dem zweiten Laserlicht,
d. h. die Zeitspanne zwischen dem ersten Bestrahlen des mindestens
einen Bereichs der Halbleiterschicht und dem mindestens zweiten
Bestrahlen des mindestens einen Bereichs der Halbleiterschicht,
10 μs bis
100 ms. Die Zeitspanne kann insbesondere 1 ms bis 5 ms betragen.
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Zum
Erzeugen der beiden Laserlichtstrahlen aus einem Laserstrahl kann
das Verfahren zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht ferner die
Verfahrensschritte Aufteilen eines Laserstrahls in zwei Laserstrahlanteile
mit unterschiedlichen Strahlungsintensitäten und Fokussieren der zwei
Laserstrahlanteile zu dem ersten und dem zweiten Laserlicht aufweisen.
Bei dem Aufteilungsschritt werden zum einen zwei Laserstrahlanteile
(welche die Grundlage für
das erste und das zweite Laserlicht bilden) erzeugt und zum anderen
kann das zweite Laserlicht mit einer höheren Strahlungsintensität als das
erste Laserlicht erzeugt werden. Bei den beiden aufgeteilten Laserstrahlanteilen
kann es sich um Strahlenbündel,
insbesondere Gauß'sche Strahlenbündel, handeln,
welche zum Bestrahlen des mindestens einen Bereichs der Halbleiterschicht
zu dem ersten und zweiten Laserlicht fokussiert werden.
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Damit
das erste und das zweite Laserlicht mit einem gewünschten
Abstand die Halbleiterschicht bestrahlen bzw. den mindestens einen
Bereich der Halbleiterschicht überstreichen,
können
das erste und das zweite Laserlicht vor der Bestrahlung des mindestens
einen Bereichs der Halbleiterschicht parallel zueinander gerichtet
werden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das Verfahren zum
Bestrahlen einer Halbleiterschicht ferner die Verfahrensschritte auf Ändern der
Verteilung der Strahlungsintensitäten der beiden Laserstrahlanteile
bei der Aufteilung des Laserlichts und Ändern der Richtung, in welche
das erste und das zweite Laserlicht den mindestens einen Bereich
der Halbleiterschicht überstreichen
(gescanned). Durch diese Verfahrensschritte ist es möglich, dass
der mindestens eine Bereich der Halbleiterschicht abschnittsweise
in unterschiedlichen Richtungen von dem ersten und dem zweiten Laserlicht überstrichen
(gescanned) wird. Bevorzugt wird der mindestens eine Bereich der
Halbleiterschicht nur jeweils einmal von dem ersten und dem zweiten
Laserlicht bestrahlt. So kann, falls beispielsweise eine Halbleiterschicht mit
einer rechteckigen Fläche
bestrahlt werden soll, die Fläche
streifenweise abwechselnd von links nach rechts und von rechts nach
links, durchlaufen bzw. bestrahlt werden, bis die gesamte Fläche vollständig zweimal
bestrahlt wurde. Dadurch kann die Zeit zum Bestrahlen der gesamten
Halbleiterschicht verkürzt
werden, was zu verringerten Kosten führt.
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Weiter
bevorzugt bestrahlt das erste Laserlicht die Halbleiterschicht mit
einer Strahlungsintensität
bzw. Energiedichte, bei der die Halbleiterschicht nicht zerstört wird.
Beispielsweise kann die Strahlungsintensität des ersten Laserlichts derart
sein, dass Wasserstoff aus deponierten Schichten der Halbleiterschicht
ausgedampft oder Defekte in bzw. auf der Halbleiterschicht ohne
Zerstörung
beseitigt werden.
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Bei
der Bestrahlung einer amorphen Siliziumschicht kann die Strahlungsintensität des ersten Laserlichts
derart gewählt
werden, dass die amorphe Siliziumschicht nur teilweise in polykristallines
Silizium gewandelt wird. In diesem Fall handelt es sich bei der
ersten Bestrahlung um eine Vorbehandlung für die zweite Bestrahlung, bei
welcher unter besseren Voraussetzungen polykristallines Silizium
hergestellt werden kann.
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Bevorzugt
kann mit dem Verfahren zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht eine
dünne amorphe Siliziumschicht
bestrahlt werden, wobei die Dicke der amorphen Siliziumschicht bevorzugt
größer als
10 nm und bis zu 10 μm
ist. Die Dicke der amorphen Siliziumschicht kann auch größer als
10 μm sein.
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Es
ist insbesondere vorgesehen, dass durch die erste und/oder zweite
Bestrahlung über
die gesamte Dicke der Halbleiterschicht, d. h. bis zu einem darunter
liegenden Glassubstrat, Strahlungsenergie in die Halbleiterschicht
eingebracht wird.
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Weiter
bevorzugt beträgt
das Verhältnis
der Strahlungsintensität
des ersten Laserlichts zu der Strahlungsintensität des zweiten Laserlichts minimal 0,1
und maximal 0,9 mit besonders bevorzugten Werten zwischen minimal
0,25 und maximal 0,45.
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Eine
Verbesserung der Uniformität
der Halbleiterschicht kann bevorzugt bei einer Wellenlänge von
größer als
190 nm bis 1100 nm des ersten und/oder des zweiten Laserlichts erreicht
werden. Eine Verwendung von Laserlicht im grünen Spektralbereich ist dabei
für übliche Halbleiterschichtdicken geeignet.
In einer bevorzugten Ausführungsform
weisen das erste und/oder das zweite Laserlicht eine Wellenlänge von
450 nm bis 550 nm auf. Besonders bevorzugt weisen das erste und/oder
das zweite Laserlicht eine Wellenlänge von 515 nm oder 532 nm auf.
Trifft beispielsweise Laserlicht im grünen Spektralbereich auf eine
amorphe Siliziumschicht mit einer Schichtdicke von größer als
10 nm und bis zu 10 μm,
so wird über
die gesamte Dicke der amorphen Siliziumschicht das grüne Laserlicht
absorbiert. Im Vergleich dazu wird bei einer Bestrahlung einer amorphen
Siliziumschicht mit Laserlicht in einem Wellenlängenbereich kleiner 500 nm
das Laserlicht nur in einer dünnen
Oberflächenschicht
der amorphen Siliziumschicht absorbiert. Folglich ist Laserlicht
im grünen
Spektralbereich besonders gut zur Wandlung von Halbleiterschichten
einsetzbar.
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Bevorzugt
weist das erste und/oder das zweite Laserlicht, d. h. das gepulste
Laserlicht, eine Wiederholfrequenz von 10 kHz bis 250 kHz auf. Durch
die Steuerung der Wiederholfrequenz des ersten und/oder des zweiten
Laserlichts kann auch Einfluss auf die Geschwindigkeit genommen
werden, mit der das erste und/oder das zweite Laserlicht den mindestens
einen Bereich der Halbleiterschicht überstreichen.
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Weiter
bevorzugt beträgt
die geometrische Halbwertsbreite des streifenförmigen ersten und/oder des
zweiten Laserlichts 2 μm
bis 10 μm,
jedoch bevorzugt 5 μm
bis 6 μm,
quer zur Längsrichtung
der Streifen.
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Das
Verfahren zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht kann für Linienlaserstrahl- und/oder Laserspot-Lasersysteme
verwendet werden. Folglich kann es sich bei dem ersten und/oder
dem zweiten Laserlicht um einen in eine Linie (Streifen) abgebildeten Laserstrahl
oder einen fokussierten Laserspot handeln.
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Die
eingangs gestellte Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung zum
Bestrahlen einer Halbleiterschicht gelöst mit ersten Bestrahlungsmitteln,
die dazu eingerichtet sind, mindestens einen Bereich der Halbleiterschicht
mit einem ersten Laserlicht zu bestrahlen und zweiten Bestrahlungsmitteln,
die dazu eingerichtet sind, den mindestens einen Bereich der Halbleiterschicht
mit mindestens einem zweiten Laserlicht zu bestrahlen, wobei die
ersten und zweiten Bestrahlungsmittel dazu eingerichtet sind, den
mindestens einen Bereich der Halbleiterschicht zuerst mit dem ersten
Laserlicht und anschließend
mit dem zweiten Laserlicht zu bestrahlen und die ersten Bestrahlungsmittel
dazu eingerichtet sind, das erste Laserlicht mit einer geringeren
Strahlungsintensität
als das zweite Laserlicht zu erzeugen.
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Die
Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht kann ferner Mittel
zum Steuern eines zeitlichen und/oder räumlichen Abstands zwischen dem
ersten und dem zweiten Laserlicht aufweisen.
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Weiter
bevorzugt weist die Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht
Mittel auf zum Steuern mindestens einer Geschwindigkeit, mit der das
erste und/oder das zweite Laserlicht relativ zu der Halbleiterschicht
bewegt werden, d. h. den mindestens einen Bereich der Halbleiterschicht überstreichen.
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Die
Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht kann auch einen
Laser aufweisen zum Erzeugen eines Laserstrahls und einen Strahlteiler zum
Erzeugen zweier Laserstrahlanteile aus dem Laserstrahl mit unterschiedlichen
Strahlungsintensitäten.
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Der
Strahlenteiler kann bevorzugt dazu eingerichtet sein, die Strahlungsintensitäten der
beiden Laserstrahlanteile einzustellen.
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Die
Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht kann ferner eine
Projektionslinse zum Fokussieren der beiden Laserstrahlanteile zu
dem ersten und dem zweiten Laserlicht aufweisen.
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Gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann die Vorrichtung zum
Bestrahlen einer Halbleiterschicht eine Optik zum Parallelrichten des
ersten und des zweiten Laserlichts zueinander aufweisen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
anhand beispielhafter Ausführungsformen
weiter erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Bestrahlen einer
Halbleiterschicht;
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2 eine
Strahlungsintensitätsverteilung zweier
Laserstrahlen;
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3 eine
schematische Darstellung einer Bestrahlung einer amorphen Siliziumschicht
mit zwei Laserstrahlen;
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4 eine
schematische Darstellung der Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht der 1 bei
umgekehrter Scanrichtung;
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5 einen
Graphen zur Veranschaulichung des Zusammenhangs zwischen der Wiederholfrequenz
von Laserlicht und dem zeitlichen Abstand zwischen zwei Bestrahlungen;
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6 eine
Darstellung, welche die Auswirkungen beim Full-Melt Prozess auf
eine Siliziumschicht veranschaulicht;
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7 eine
Darstellung, welche die Auswirkungen beim Partial-Melt Prozess auf
eine Siliziumschicht veranschaulicht; und
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8 eine
schematische Darstellung eines Lasersystems mit einer Vorrichtung
zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht.
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1 zeigt
schematisch ein Ausführungsbeispiel
eine Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht.
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Die
Vorrichtung umfasst eine Laserlichtquelle 10, einen Strahlteiler 13,
einen Spiegel 16 und eine Projektionslinse 19.
Bei der Laserlichtquelle 10 handelt es sich um einen diodengepumpten
Yb:YAG Laser. Der Laser 10 erzeugt einen gepulsten Laserstrahl 21 mit
einer Wiederholfrequenz zwischen 10 kHz und 250 kHz. Bei dem Laserstrahl 21 handelt
es sich um einen einzelnen Laserstrahl mit einer Wellenlänge von
515 nm. Der Laserstrahl 21 trifft auf den Strahlteiler 13.
Bei dem Strahlteiler 13 kann es sich um einen Intensitätsstrahlteiler
handeln. Der einfallende Laserstrahl 21 wird von dem Strahlteiler 13 in einen
transmittierten Anteil 25 und in einen reflektierten Anteil 33 aufgeteilt.
Bei dem transmittierten Anteil 25 und dem reflektierten 33 Anteil
kann es sich jeweils um Gauß'sche Strahlenbündel oder
einen Gauß'schen Linienstrahl
(insbesondere mit einer Achsenhomogenität hinsichtlich der Linie) handeln. Der
transmittierte Anteil 25 tritt ohne Reflexion durch den
Strahlteiler 13 und trifft auf die Projektionslinse 19,
welche den transmittierten Anteil 25 auf eine amorphe Siliziumschicht 30 abbildet.
Bei der amorphen Siliziumschicht 30 handelt es sich um
einen dünnen
Siliziumfilm. Der Siliziumfilm liegt auf einem Glassubstrat (nicht
gezeigt) auf. Die Projektionslinse 19 ist eine Linseneinheit,
welche eine Gauß'sche Fokussierung
der einfallenden Strahlenbündel 25, 33 durchführt.
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Der
von dem Strahlteiler 13 reflektierte Anteil 33 wird
zu dem Spiegel 16 reflektiert, welcher den reflektierten
Anteil 33 auf die Projektionslinse 19 spiegelt.
Die Projektionslinse 19 fokussiert den reflektierten Anteil 33 auf
die amorphe Siliziumschicht 30. Die bestrahlte Oberfläche der
amorphen Siliziumschicht 30 fällt mit einer Abbildungsebene
der Laserstrahlen 27 und 35 zusammen.
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Neben
der Aufteilung des Laserstrahls 21 in Anteile mit unterschiedlichen
Strahlungsrichtungen legt der Strahlteiler 13 auch die
Strahlungsintensitäten
des transmittierten Anteils 25 und des reflektierten Anteils 33 fest.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird durch den Strahlteiler 13 die Strahlungsintensität des Laserstrahls 21 derart
aufgeteilt, dass 30% der Strahlungsintensität des Laserstrahls 21 dem
reflektierten Anteil 33 und 70% der Strahlungsintensität des Laserstrahls 21 dem
transmittierten Anteil 25 zugeführt werden. Entsprechend können mit
der gezeigten Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht
zwei Laserstrahlen 27 und 35 mit unterschiedlichen
Strahlungsintensitäten
erzeugt werden. Dabei weist der Laserstrahl 35 eine geringere
Strahlungsintensität
als der Laserstrahl 27 auf.
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Darüber hinaus
werden die beiden Laserstrahlen 27 und 35 mit
einem bestimmten räumlichen Abstand
a zueinander auf die amorphe Siliziumschicht 30 abgebildet.
Der Abstand a hängt
insbesondere von den Ausrichtungen der optischen Elemente Strahlteiler 13,
Spiegel 16 und Projektionslinse 19 und dem Abstand
b zwischen der Projektionslinse 19 und der amorpher Siliziumschicht 30 ab.
Sämtliche Strahlachsen
der in der 1 gezeigten Vorrichtung liegen
in einer Ebene.
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Folglich
ist es mit der in der 1 gezeigten Vorrichtung möglich, aus
einem Laserstrahl 21 zwei Laserstrahlen 27 und 35 mit
unterschiedlichen Strahlungsintensitäten zu erzeugen, welche mit
einem vorbestimmten Abstand a zueinander auf eine amorphe Siliziumschicht 30 abgebildet
werden können.
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Zum Ändern des
Verhältnisses
der Strahlungsintensität
des Laserstrahls 27 zu der Strahlungsintensität des Laserstrahls 35 kann
ein anderer Strahlteiler mit einem unterschiedlichen Teilungsverhältnis verwendet
werden. Beispielsweise kann der in der 1 gezeigte
Strahlteiler 13 mit dem Teilungsverhältnis 70:30 durch einen Strahlteiler
mit einem Teilungsverhältnis
20:80 ausgetauscht werden.
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Darüber hinaus
ist der Laser 10 derart ausgebildet, dass die Strahlungsintensität des Laserstrahls 21 geändert werden
kann, wodurch zusätzlich die
Strahlungsintensitäten
der Laserstrahlen 27 und 35 geändert werden können.
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Die
Laserstrahlen 27 und 35 weisen eine Wellenlänge von
515 nm auf. Bei der Bestrahlung von amorphem Silizium mit Laserlicht
im grünen Spektralbereich
kann ferner berücksichtigt
werden, dass die Absorption von grünem Laserlicht in Silizium stark
temperaturabhängig
ist. Folglich ist es auch denkbar, die Laserstrahlen 27 und 35 in
Abhängigkeit von
der Temperatur der bestrahlten Halbleiterschicht zu steuern.
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Der
Abstand a zwischen dem Laserlicht 27 und dem Laserlicht 35 kann
durch mechanisches Verstellen (beispielsweise Drehen, Schwenken
oder Verschieben) einer oder mehrerer der Komponenten Strahlteiler 13,
Spiegel 16 und Projektionslinse 19 erfolgen. Es
ist auch denkbar, dass zum Vergrößern des
Abstandes a zwischen dem Laserstrahl 27 und dem Laserstrahl 35 der
Abstand b zwischen der Projektionslinse 19 und der amorphen
Siliziumschicht 30 vergrößert wird. Andere Möglichkeiten
zum Ändern des
räumlichen
Abstandes a zwischen dem Laserstrahl 27 und dem Laserstrahl 35 sind
denkbar. Beispielsweise können
eine oder mehrere optische Einheiten vorgesehen sein, welche einen
oder beide der Laserstrahlen 27, 35 auslenken.
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Die
in der 1 gezeigte Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht
ist dazu ausgelegt, dass die Laserstrahlen 27 und 35 die
amorphe Siliziumschicht 30 in eine Richtung S1 durchlaufen,
d. h. die amorphe Siliziumschicht 30 in Richtung S1 überstreichen
(abscannen). Die Laserstrahlen 27 und 35 durchlaufen
die amorphe Siliziumschicht 30 in der Richtung S1 mit der
selben Geschwindigkeit. Das Durchlaufen der Laserstrahlen 27 und 35 in
die Richtung S1 kann dadurch realisiert werden, indem die gesamte
Vorrichtung (d. h. alle Komponenten 10, 13, 16 und 19)
bei feststehender amorpher Siliziumschicht 30 in die Richtung
S1 bewegt werden. Es kann aber auch die amorphe Siliziumschicht 30 bei feststehender
Vorrichtung entgegengesetzt zu der Richtung S1 bewegt werden. Auch
kann die gesamte Vorrichtung im Uhrzeigersinn gedreht werden. Es
ist auch möglich,
eine zusätzliche
optische Vorrichtung (nicht gezeigt) zu verwenden, welche die Laserstrahlen 27 und 35 in
die Richtung S1 bewegt auf die amorphe Siliziumschicht 30 abbildet.
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2 zeigt
eine Strahlungsintensitätsverteilung
der beiden Laserstrahlen 27 und 35 der 1. Dabei
wird die Höhe
der Strahlungsintensitäten
in der Achse I über
die örtliche
Verteilung in der Achse x gezeigt.
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Die
Strahlungsintensitäten
der Laserstrahlen 27 und 35 sind in Scanrichtung
im Wesentlichen gaußförmig verteilt.
Die maximale Strahlungsintensität
I2 des Laserstrahls 35 ist geringer als die maximale Strahlungsintensität I1 des
Laserstrahls 27. In der 2 beträgt das Verhältnis der
Strahlungsintensität I2
zu der Strahlungsintensität
I1 in etwa 0,3. Die Strahlungsintensitätsmaxima der Laserstrahlen 27 und 35 weisen
zueinander einen räumlichen
Abstand a auf. Die Laserstrahlen 27 und 35 bewegen
sich synchron mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit entlang der
in 1 gezeigten amorphen Siliziumschicht 30 in
die Richtung S1. Folglich bestrahlt der Laserstrahl 35 vor
dem Laserstrahl 27 einen bestimmten Bereich der amorphen Siliziumschicht 30. Durch
die Bestrahlung der amorphen Siliziumschicht 30 mit den
beiden Laserstrahlen 27 und 35 wird diese homogen
in polykristallines Silizium gewandelt.
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3 zeigt
schematische eine Bestrahlung einer amorphen Siliziumschicht mit
zwei Laserstrahlen.
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Bei
den Laserstrahlen 27 und 35 handelt es sich um
die in der 2 gezeigten Laserstrahlen. Der
Laserstrahl 35 eilt dem Laserstrahl 27 um den Abstand
a voraus. Die Laserstrahlen 35 und 27 durchlaufen
die amorphe Siliziumschicht 30 in der Richtung S1 von links
nach rechts. Der erste Durchlauf von links nach rechts beginnt in
der linken oberen Ecke der amorphen Siliziumschicht 30 und
endet in der rechten oberen Ecke der amorphen Siliziumschicht 30.
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Nachdem
die beiden Laserstrahlen 27 und 35 die amorphe
Siliziumschicht 30 einmal komplett von links nach rechts
durchlaufen haben, erfolgt ein Durchlauf eines Abschnitts bzw. Streifens
der amorphen Siliziumschicht 30 direkt unterhalb des zuerst durchlaufenen
Abschnitts in umgekehrter Richtung S2, d. h. von rechts nach links.
Dazu wird die Ausrichtung der Laserstrahlen vertauscht, so dass
jetzt der Laserlichtstrahl 35' dem Laserlichtstrahl 27' vorausläuft. Der
Laserstrahl 35' entspricht
dabei dem Laserstrahl 35 und der Laserstrahl 27' entspricht
dem Laserstrahl 27, d. h. der Laserstrahl 35' weist eine
geringere Strahlungsintensität
als der Laserstrahl 27' auf.
Somit durchlaufen die Laserstrahlen 35' und 27' die amorphe Siliziumschicht 30 in
einem Bereich unterhalb des ersten Durchlaufs in der Richtung S2
von rechts nach links. Die Breite (quer zur Richtung S1 bzw. S2)
der pro Durchlauf bestrahlten Abschnitte der amorphen Siliziumschicht 30 hängt von
der Breite der Laserstrahlen 35 und 27 ab. Vorzugsweise
weisen die Laserstrahlen 35 und 27 die gleiche
Breite auf.
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Nachdem
die Laserstrahlen 35' und 27' die amorphe
Siliziumschicht 30 komplett in Richtung S2 durchlaufen
haben, wird die Ausrichtung der Laserstrahlen wieder in die erste
Ausrichtung (Laserstrahlen 27 und 35) geändert und
es erfolgt ein dritter Durchlauf von links nach rechts in Richtung
S1. Der dritte Durchlauf erfolgt räumlich direkt unterhalb des zweiten
Durchlaufs. Dieser Wechsel der Durchlaufrichtungen S1 und S2 und
der Ausrichtungen der Laserstrahlen 35, 27 bzw. 35', 27' zueinander
erfolgt bis die gesamte amorphe Siliziumschicht 30 von
oben bis unten zumindest zweifach bestrahlt wurde. Dann kann eine
Bestrahlung einer weiteren amorphen Siliziumschicht erfolgen.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die in der 3 gezeigten
Durchlaufrichtungen beschränkt.
Beispielsweise kann die Bestrahlung auch am unteren rechten Ende
der amorphen Siliziumschicht 30 beginnen. Es ist auch denkbar,
dass die amorphe Siliziumschicht 30 spiralförmig oder
entlang von Kreisen durchlaufen wird.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung einer Weiterbildung der Vorrichtung
zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht der 1. Gleich
Elemente der 1 und 4 weisen
die gleichen Bezugszeichen auf und es wird auf eine erneute Erklärung solcher
Elemente verzichtet. Mit der in der 4 gezeigten
Vorrichtung ist ein Vertauschen der Ausrichtung der Laserstrahlen
und ein Ändern
der Durchlaufrichtung der Laserstrahlen möglich.
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Die
in der 4 gezeigte Vorrichtung unterscheidet sich von
der in der 1 gezeigten Vorrichtung, indem
ein weiterer Spiegel 40 vorgesehen ist. Des weiteren ist
der Strahlteiler 13 drehbar bzw. verschwenkbar ausgebildet.
Der Strahlteiler 13 ist um eine Achse, die auf der Strahlachse
des Laserstrahls 21 des Lasers 10 und der Zeichnungsebene
senkrecht steht, drehbar bzw. verschwenkbar. So kann der Strahlteiler 13 aus
der in der 1 gezeigten in die in der 4 gezeigte
Position gedreht bzw. verschwenkt werden.
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Wie
in der Vorrichtung der 1 erzeugt der Laser 10 den
Laserstrahl 21, welcher auf den Strahlteiler 13 trifft.
Der Strahlteiler 13 teilt den Laserstrahl 21 in
einen transmittierten Anteil 25' und einen reflektierten Anteil 33' auf. In der
Vorrichtung der 4 wird der reflektierte Anteil 33' jedoch nicht
zu dem Spiegel 16, sondern zu dem Spiegel 40 reflektiert.
Der Spiegel 40 spiegelt den reflektierten Anteil 33' zu der Projektionslinse 19,
welche den reflektierten Anteil als Laserstrahl 35' auf die amorphe
Siliziumschicht 30 fokussiert.
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Der
transmittierte Anteil 25' wird
wie in der Vorrichtung der 1 durch
die Projektionslinse 19 als Laserstrahl 27' auf die amorphe
Siliziumschicht 30 abgebildet. Die Laserstrahlen 27' und 35' bestrahlen
dabei mit einem vorbestimmten Abstand a zueinander die amorphe Siliziumschicht 30.
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Der
Strahlteiler 13 teilt die Strahlungsintensität des Laserstrahls 21 derart
auf, dass 30% der Strahlungsintensität des Laserstrahls 21 dem
reflektierten Anteil 33' und
70% der Strahlungsintensität des
Laserstrahls 21 dem transmittierten Anteil 25' zugeführt werden.
Im Vergleich zu der 1 ist in der Vorrichtung der 4 die
Ausrichtung der Laserstrahlen 27 und 35 vertauscht.
Werden die auf die amorphe Siliziumschicht 30 abgebildeten
Lichtstrahlen 27' und 35' in die Richtung
S2 bewegt, so läuft
der Lichtstrahl 35' mit
der geringen Strahlungsintensität dem
Lichtstrahl 27' mit
der höheren
Strahlungsintensität
voraus.
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Folglich
kann mit der in der 4 gezeigten Vorrichtung die
amorphe Siliziumschicht 30, wie in der 3 gezeigt,
abwechselnd, d. h. ohne Unterbrechung von links nach rechts und
von rechts nach links durchlaufen werden. Die in der 4 gezeigte Vorrichtung
ist neben dem Bewegen der Laserstrahlen 35, 27 bzw. 35', 27' in die Richtungen
S1 und S2 dazu eingerichtet, die Ausrichtung der Laserstrahlen 35, 27 bzw. 35', 27' nach oben bzw.
unten zu versetzen. Folglich kann die in der 4 gezeigte
Vorrichtung die Laserstrahlen 35, 27 bzw. 35', 27' in sämtliche
Richtungen auf der amorphen Siliziumschicht 30 bewegen.
Die in der 4 gezeigte Vorrichtung weist dazu
eine entsprechend ausgebildete mechanische Bewegungsvorrichtung
bzw. optische Umlenkvorrichtung (nicht gezeigt) auf.
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Die
hintereinander herlaufenden Laserstrahlen 35, 27 und 35', 27' wirken wie
eine zweimalige Belichtung der amorphen Siliziumschicht 30,
wobei durch den Abstand a zwischen den Laserstrahlen 35, 27 bzw. 35', 27' und die Geschwindigkeit
der Laserstrahlen (der sogenannten Vorschubgeschwindigkeit) die
Zeit festgelegt werden kann, die vergeht, bis die zweite Belichtung
nach der ersten Belichtung stattfindet.
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Die
Vorschubgeschwindigkeit ergibt sich durch den jeweiligen Vorschub
der Laserstrahlen 35, 27 bzw. 35', 27' pro Laserimpuls
multipliziert mit der Wiederholfrequenz des Lasers, der sogenannten
Repetitionsrate. Folglich ist die Zeit zwischen zwei Belichtungen
gleich dem Abstand a zwischen den beiden Strahlen geteilt durch
die Vorschubgeschwindigkeit.
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5 zeigt
den Zusammenhang zwischen der Wiederholfrequenz (d. h. Repetitionsrate)
der Laserlichtstrahlen und dem zeitlichen Abstand zwischen zwei
Bestrahlungen. Insbesondere werden für drei unterschiedliche Abstände (a)
zwischen den beiden Bestrahlungen (welche durch die Kurven 50, 55 und 60 dargestellt
sind) die Zeit in ms zwischen zwei Bestrahlungen über der
Wiederholfrequenz in kHz bei einem Vorschub von 1 μm pro Laserimpuls
gezeigt. Der Abstand a zwischen zwei Belichtungen beträgt 10 μm für die Kurve 50,
100 μm für die Kurve 55 und
1000 μm
für die
Kurve 60.
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Wie
aus der 5 ersichtlich ist, ergibt sich für Wiederholfrequenzen
um die 200 kHz und einem Vorschub pro Puls von 1 μm bei einem
räumlichen Abstand
a von 10 μm
zwischen den beiden Belichtungen (Kurve 50) ein Zeitabstand
von 50 μs
zwischen der ersten und der zweiten Belichtung. Größere räumliche
Abstände
zwischen den beiden Belichtungen (siehe Kurven 55 und 60)
erlauben einen zeitlichen Abstand von mehreren ms zwischen den beiden
Belichtungen. Folglich kann insbesondere durch Steuerung des Vorschubs
und/oder der Wiederholfrequenz der zeitliche Abstand zwischen den
Belichtungen gesteuert werden. Grundsätzlich ist es auch denkbar,
dass die beiden Belichtungen so gesteuert werden, dass sie sich
räumlich überschneiden.
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Bei
einem geringen zeitlichen Abstand zwischen den beiden Belichtungen
hat sich die bestrahlte Halbleiterschicht (z. B. eine amorphe Siliziumschicht)
noch nicht wieder auf Raumtemperatur abgekühlt. Dies ermöglicht eine
Ausnutzung zusätzlicher
Absorptionseffekte.
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Mit
Hilfe der vorliegenden Erfindung kann insbesondere die Uniformität von polykristallinen Halbleiterschichten
erhöht
werden. Auch ist die Oberfläche
der Halbleiterschicht weniger rau ist.
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Eine
weniger raue Oberfläche
der Halbleiterschicht bei erhöhter
Uniformität
der polykristallinen Struktur der Halbleiterschicht tritt dabei
sowohl bei dem sogenannten „Full
Melt-Prozess” also
auch dem „Partial
Melt-Prozess” auf.
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Beim
Full Melt-Prozess wird eine Halbleiterschicht (z. B. eine amorphe
Siliziumschicht) mit Laserlicht, welches eine relativ hohe Energiedichte
aufweist (z. B. 800 mJ/cm2), bestrahlt.
Die Bestrahlung mit der hohen Energiedichte führt dazu, dass die Halbleiterschicht
vollständig,
d. h. bis zu einer unter der Halbleiterschicht liegenden Glasoberfläche, verflüssigt wird.
Wenn es sich bei dem Laserlicht um einen gepulsten Laserstrahl handelt,
der die Halbleiterschicht nur kurzzeitig belichtet (z. B. 100 ns
bis 1000 ns), so wird die Halbleiterschicht auch nur kurzzeitig verflüssigt, wobei
die Abkühlung
der Halbleiterschicht zu einem lateralen Kristallwachstum bei der Verfestigung
der Halbleiterschicht führt.
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Bezugnehmend
auf den Full Melt-Prozess zeigt die 6 eine amorphe
Siliziumschicht 70, welche eine Dicke von 50 nm aufweist.
Der Bereich 75 der amorphen Siliziumschicht 70 wurde
durch einen Laserstrahl mit einer niedrigen Strahlungsintensität (Vorbelichtung)
und nachfolgend einen Laserstrahl mit einer hohen Strahlungsintensität (Hauptbelichtung)
belichtet, wohingegen der Bereich 80 nur mit dem Laserstrahl
mit der hohen Strahlungsintensität (Hauptbelichtung)
belichtet wurde.
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Die
Vorbelichtung erfolgte mit einer Energiedichte von 300 mJ/cm2 und die Hauptbelichtung erfolgt mit einer
Energiedichte von 800 mJ/cm2. Der Vorschub
pro Laserstrahlimpuls betrug 1 μm,
die geometrische Halbwertsbreite der Laserstrahlen in Scanrichtung
6 μm und
die Wellenlänge
der Laserstrahlen 515 nm. Die Laserstrahlen wurde mit einer Wiederholfrequenz
von 100 kHz erzeugt. Aus der 6 ist ersichtlich,
dass der zweimal belichtete Bereich 75 weniger rau als
der nur einmal belichtete Bereich 80 ist. Der zweimal belichtete
Bereich 75 weist auch eine höhere Uniformität als der
einmal belichtete Bereich 80 auf.
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Im
Gegensatz zu dem Full Melt-Prozess wird die Halbleiterschicht bei
dem Partial Melt-Prozess mit Laserlicht, welches einer relativ niedrigere
Energiedichte (z. B. 500 mJ/m2) aufweist,
bestrahlt. Dabei wird die Halbleiterschicht nur teilweise durch
die Bestrahlung mit Laserlicht verflüssigt. Während der Abkühlung nach
der Bestrahlen wachsen die Kristalle von nicht verflüssigten
Bereichen der Halbleiterschicht vertikal nach oben.
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Bezugnehmend
auf den Partial Melt-Prozess zeigt die 7 eine amorphe
Siliziumschicht 85, welche eine Dicke von 50 nm aufweist.
Der Bereich 95 der amorphen Siliziumschicht 85 wurde
nacheinander mit einem Laserstrahl mit einer Energiedichte von 200
mJ/cm2 und einem Laserstrahl mit einer Energiedichte
von 500 mJ/cm2 belichtet, wohingegen der
Bereich 90 nur mit dem Laserstrahl mit der Energiedichte
von 500 mJ/cm2 belichtet wurde. Der Vorschub
pro Laserstrahlimpuls betrug 1 μm,
die Halbwertsbreite der Laserstrahlen 6 μm und die Wellenlänge der
Laserstrahlen 515 nm. Die Laserstrahlen wurde mit einer Wiederholfrequenz
von 100 kHz erzeugt. Aus der 7 ist ersichtlich,
dass der zweimal belichtete Bereich 95 weniger rau als
der nur einmal belichtete Bereich 90 ist. Der zweimal belichtete
Bereich 95 weist auch eine höhere Uniformität als der
einmal belichtete Bereich 90 auf.
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8 zeigt
eine schematische Darstellung eines Lasersystems mit einer Vorrichtung
zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht. In das gezeigte Lasersystem
wurde die in der 1 dargestellte Vorrichtung zum
Bestrahlen einer Halbleiterschicht integriert. Gleiche Elemente
weisen gleiche Bezugszeichen auf.
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Der
Laser 10 erzeugt einen Laserstrahl 21. Der Laserstrahl 21 durchläuft ein
Teleskop 105, wird an einem Spiegel 110 gespiegelt,
durchläuft
die Zylinderlinsenarrays 115 und trifft auf den Strahlteiler 13. Der
Strahlteiler 13 teilt den Laserstrahl in einen transmittierten
Anteil 25 und einen reflektierten Anteil 33 auf.
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Der
transmittierte Anteil 25 durchläuft eine erste Kondensorlinse 120,
wird an zwei Spiegeln 125 und 130 gespiegelt,
durchläuft
eine zweite Kondensorlinse 135, durchläuft eine Fokusierlinse mit
Zwischenfokus 140, wird wiederum an einem Spiegel 145 gespiegelt
und durch eine Abbildungslinse 150 als ein Laserstrahl 27 auf
eine Halbleiterschicht (nicht gezeigt) projiziert.
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Der
reflektierte Anteil 33 wird von dem Strahlteiler 13 an
den Spiegel 16 reflektiert und durchläuft anschließend ebenfalls
die optischen Elemente 120, 125, 130, 135, 140, 145 und 150 und
trifft als Laserstrahl 35 mit einem Abstand a von dem Laserstrahl 27 auf
die Halbleiterschicht. Die Laserstrahlen 27 und 35 wurden
in dem Lasersystem im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet,
so dass die Laserstrahlen 27 und 35 jeweils im
wesentlichen senkrecht auf die Halbleiterschicht treffen.
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In
dem in der 8 gezeigten Lasersystem ist
die Abbildungslinse 150 eine Zylinderlinse, so dass nur
die Gauß-Achse,
also die Achse mit Gauß'scher Intensitätsverteilung,
verkleinert auf die Halbleiterschicht fokussiert wird. Alternativ
kann ein sphärisches
Objektiv verwendet werden, welches die Laserstrahlen 27, 35 im
Zwischenbild verkleinert auf die Halbleiterschicht abbildet.
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Das
in der 8 gezeigte Lasersystem betrifft eine Erzeugung
von Laserstrahlen in Linienform (Linien senkrecht zur Zeichnungsebene).
Die vorliegende Erfindung kann aber auch bei einem Lasersystem,
welches Laserlicht in Form von Laserspots erzeugt, verwendet werden.
Es ist ferner denkbar, die in der 4 gezeigt
Vorrichtung zum Bestrahlen einer Halbleiterschicht in das Lasersystem
der 8 zu integrieren.
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Bei
den vorangegangen Ausführungsbeispielen
wurde die vorliegende Erfindung anhand von Laserlichtpulsen erläutert. Die
vorliegende Erfindung ist aber nicht auf Laserlichtpulse beschränkt. Es
ist auch denkbar, dass es sich bei dem ersten und dem zweiten Laserlicht
um Dauerstrich-Laserstrahlen handelt. In diesem Fall kann durch Änderung
der Strahlungsintensität
eines Dauerstrich-Laserstrahls die zweifache Bestrahlung realisiert
werden. Dabei erfolgt ein Überstreichen
des mindestens einen Bereichs der Halbleiterschicht abschnittsweise,
d. h. stückweise
nachdem der bereich zweimal von dem gleichen Dauerstrich-Laserstrahl
mit unterschiedlicher Strahlungsintensität bestrahlt wurde.
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Mit
Hilfe der vorliegenden Erfindung kann die Uniformität und die
Oberflächenrauigkeit
von dünnen Halbleiterschichten,
insbesondere von polykristallinem Silizium, erhöht werden. Dadurch ist es möglich, noch
kleinere Dünnfilmtransistoren
herzustellen, wodurch Flachbildschirme mit höherer Auflösung bei kompakterer, leichterer
und dünnerer
Bauweise hergestellt werden können.