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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Auszug aus Holz für
einen Aufsatz, insbesondere eine Schublade oder einen Humidor.
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Stand der Technik
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Es
bestehen bereits viele verschiedene Systeme für Schubladenauszüge.
Grundsätzlich basieren alle auf dem in der Montageanleitung
IKEA; HEMNES, Kommode mit 6 Schubladen; 2005; Seite 23;
aus http://www.ikea.com/ms/de_DE/customer_service/assembly_instructions/assembly_instructions_splash.html,
dargestellten Prinzip. Hier besteht der Schubladenauszug aus zwei,
meist metallischen Schienenpaaren. Zwischen der äusseren
und innere Schiene eines Paares befinden sich Wälz- oder
Rollenelemente. Die äusseren Schienen werden gegenüberliegend
an der Innenseite an den Wänden eines Möbelstücks
befestigt. Die beiden inneren Teile des Schienensystems werden an
der Aussenseite der Schublade befestigt. Die Schublade wird mit
dem inneren Schienensystem in das äussere Schienensystem
eingehängt. Dazwischen befinden sich die Wälz- oder
Rollenelemente. Nachteilig bei diesem System ist, dass sich der
Auszug seitlich von der Schublade befindet und damit einen breiteren
Bauraum als die Schublade selbst beansprucht.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, einen Platz sparenden, leicht laufenden
Auszug aus Holz für Aufsätze, wie z. B. Schubladen
zu schaffen, der trotz des Verzichts auf Wälz-, Roll- oder
Gleitelemente nicht verkantet und dabei ein formschönes Aufbewahrungssystem
oder Möbelstück entsteht.
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Lösung der Aufgabe
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst,
dass der Auszug als eine Gleitvorrichtung, die nur in einer Ebene
des Aufsatzes angebracht ist, ausgebildet ist.
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Mit
dem erfindungsgemässen Auszug werden Behälter,
wie eine Schublade, ein Humidor oder alle möglichen anderen
Aufsätze, die sich auf einer Grundplatte, wie z. B. einem
Fach- oder Einlegboden, in oder auf einem Möbelstück
befinden, aus ihrer vorzugsweise waagerechten Position, vorzugsweise
aus einem Möbelstück, herausgezogen.
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Der
erfindungsgemässe Auszug ist ganz aus Holz und ohne zusätzliche
Wälz-, Roll- oder Gleitelemente ausgeführt. Der
Auszug ist nicht, wie herkömmliche Auszüge für
Schubladen oder sonstige Aufsätze, auf zwei Seiten am zu
bewegenden Element, sondern nur in einer Ebene, vorzugsweise unter
dem zu bewegenden Element und auf einer Grundplatte, wie z. B. einem
Fachboden, angebracht. Dadurch kann der Aufsatz mindestens in der Grösse
des Auszugs, über diesen hinausragend oder sogar kleiner
ausgeführt sein.
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Die
Bewegungen erfolgen entlang Führungselementen aus Holz,
die in Führungsnuten des Gegenstücks laufen. In
Grundstellung befinden sich eine Bodenplatte, die auf dem Fachboden
od. dgl. befestigt ist, ein mobiles Element und ein Aufsatz mit Trägern
ineinander geschoben. Das Ausziehen des Auszugs erfolgt in zwei
Stufen.
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In
der ersten Stufe wird das mobile Element entlang von Führungselementen
aus Holz, die sich seitlich an der Bodenplatte befinden, ausgezogen. Dazu
sind im mobilen Element Führungsnuten vorgesehen. Als Sicherung
gegen zu weites Herausziehen des mobilen Elements und damit auch
z. B. der Schublade dienen Stoppklötze, die auf der Bodenplatte
angebracht sind. Diese schlagen in Endposition an einem hinteren
Querbalken im mobilen Element an.
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In
der zweiten Stufe werden die Träger mit der Schublade oder
einem anderen Aufsatz ebenfalls entlang von Führungselementen
aus Holz, die sich auf der Aussenseite des mobilen Elements befinden, ausgezogen.
Dazu besitzen die Träger auf ihrer Innenseite ebenfalls
Führungsnuten. Als Sicherung gegen zu weites Herausziehen
dient wieder ein Stoppklotz, der an der Unterseite des Aufsatzes
befestigt ist. In Endposition schlägt dieser gegen einen
vorderen Querbalken des mobilen Elements.
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Es
ist ausserdem denkbar, dass mehrere Auszüge nebeneinander
an einem Aufsatz und einer Grundplatte angebracht sind.
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Der
Auszug selber ist zwar in der Regel auf einer Grundplatte unterhalb
des Aufsatzes angebracht, doch soll vom Erfindungsgedanken auch
mit umschlossen sein, dass sich der Auszug mit seiner Bodenplatte
auf einem Steg befindet, der an mindestens einem festen Elements
des Schranks befestigt ist.
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Vorteilhaft
ist an der vorliegenden Erfindung, dass aufgrund des nur in einer
Ebene des Aufsatzes angebrachten Auszugs der Aufsatz selber nun
freier gestaltet werden kann. Der Aufsatz kann nun bündig mit
seitlichen Schrankwänden und ohne irgendeine Art von Platzverlust
für Roll-, Wälz-, oder Schienenlager an den Seiten
ausgeführt werden. Ebenso ist es möglich, einen
Aufsatz auf den erfindungsgemässen Auszug aufzusetzen,
der kleiner ist als der betreffende Bereich des Schrankes.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in der Weise gestaltet,
dass ein Humidor auf dem Auszug angebracht ist, wobei eine Blende
entweder am Humidor oder an einem Träger angebracht ist.
Die Blende dient dem Abschluss des Schubladenfachs gerade für
den Fall, dass der Humidor kleiner ausfällt als das betreffende
Schubladenfach. An der Aussenseite der Blende kann entweder ein
Griff angebracht sein oder in der Blende ist ein magnetisch leitfähiger Bereich
vorgesehen, der mit einem ebenfalls magnetischen Handstück
beim Nutzer in Wirkverbindung gebracht wird, um somit im Zusammenwirken
der einzelnen beschriebenen Komponenten den Humidor aus dem Schubladenfach
zu ziehen. Anschliessend kann der Humidor dann aufgeklappt werden. Nach
Entnahme der Zigarre wird der Humidor zugeklappt, wieder in das
Schubladenfach zurückgeschoben und das magnetische Handstück
von der Blende entfernt. Zuletzt wird das Handstück an
oder in einem verborgenen oder sichtbaren Bereich bis zum nächsten
Einsatz gelagert.
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Vom
Erfindungsgedanken soll ebenfalls mit umfasst sein, den Aufsatz,
egal in welcher Form, durch Klickverbindung in einfacher Weise vom
Auszug zu trennen und mit ihm zu verbinden. Das birgt den Vorteil,
dass der Aufsatz entnommen werden kann und trotzdem durch eine unabhängig
angebrachte Blende der Eindruck entstehen bleibt, der Schrank sei
vollständig und hinter der Blende wäre ein Aufsatz
vorhanden.
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Grundsätzlich
kann der erfindungsgemässe Auszug nicht nur unter einem
als Behälter ausgeführten Aufsatz angebracht werden.
Wird der Auszug gekippt, ist eine Befestigung der Bodenplatte an
einer Gebäude- oder einer Möbelwand denkbar. Der
Aufsatz ist dann mit einer seiner Seitenwände fest oder lösbar
mit dem Auszug verbunden. Dadurch kann entweder, je nach Einbaulage
des Auszugs, eine vertikale oder eine horizontale Bewegung des Behälters erreicht
werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel wird der Auszug um 180° gedreht,
die Bodenplatte ist dann z. B. an der Unterseite eines Fachbodens
befestigt und zeigt nach oben. Der Aufsatz hängt, fest oder
lösbar, am Auszug. In Grundstellung bildet dann die Bodenplatte
oder, je nach Grösse des Aufsatzes, der Fachboden den Verschuss
oder Deckel für den Aufsatz. Im vollständig ausgezogenen
Zustand kann in den Aufsatz hineingegriffen werden.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Auszugs
in Grundstellung;
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Auszugs nach 1 in teilweise
ausgezogener Stellung;
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3 eine
perspektivische Darstellung eines Auszugs nach 1 in
vollständig ausgezogener Stellung.
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Auf
einer nicht dargestellten Grundplatte, z. B. einem Regalfachboden,
einem Schrankfachboden, der Oberfläche einer Kommode od.
dgl. ist über einen in 1 gezeigten
erfindungsgemässen Auszug 1 ein nicht dargestellter
Aufsatz, z. B. eine Schublade, ein Humidor oder ein anderer Behälter
in einer Ebene beweglich angebracht.
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Der
erfindungsgemässe Auszug besteht aus einer Bodenplatte 2,
einem mobilen Element 3 und Trägern 13.1 und 13.2.
Die Bodenplatte 2 ist an der nicht dargestellten Grundplatte
befestigt. Die Träger 13.1 und 13.2 sind
am nicht dargestellten Aufsatz befestigt oder können in
einem Stück mit dem Aufsatz ausgeführt sein.
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Auf
der Bodenplatte 2 sind im vorderen Bereich 4 zwei
Stoppklötze 5.1 und 5.2 angebracht. Die Stoppklötze 5.1 und 5.2 liegen
mit zwei Seiten an Innenseiten des mobilen Elements 3 an.
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Auf
gegenüberliegenden Seiten der Bodenplatte 2 sind,
wie in 2 zu sehen ist, Führungsschienen 6.1 und 6.2 vorhanden.
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Das
mobile Element 3 ist rahmenförmig ausgeführt.
Es besteht aus zwei gegenüberliegenden Zwischenstücken 7.1 und 7.2.
Diese Zwischenstücke 7.1 und 7.2 besitzen
auf ihrer nach innen gewandten Seite jeweils eine Führungsnut 8.1 und 8.2 zur
Aufnahme der Führungsschienen 6.1 und 6.2 der
Bodenplatte 2. An der äusseren Seite der Zwischenstücke 7.1 und 7.2 ist
jeweils ein Schienenstreifen 9.1 und 9.2 vorgesehen.
Die beiden Zwischenstücke 9.1 und 9.2 sind
mit einem vorderen Querbalken 10 und einem hinteren Querbalken 11 zu
einem Rahmen verbunden. Die Schienenstreifen 9.1 und 9.2 des Zwischenstücks 7 greifen
jeweils in einen nutenförmigen Führungskanal 12.1 und 12.2 eines
Trägers 13.1 und 13.2 ein.
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Auf
den Trägern 13.1 und 13.2 und einem weiteren
Stopper 14 ist ein nicht dargestellter Aufsatz, vorzugsweise
eine Schublade oder ein Humidor angordnet, wobei dieser entweder
fest oder lösbar mit den Trägern 13.1 und 13.2 und
dem Stopper 14 verbunden ist.
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Die
Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Wenn
ein Benutzer den Aufsatz aus seiner Grundstellung über
der nicht dargestellten Grundplatte und der Bodenplatte 2 in
Pfeilrichtung 15 herauszieht, unterteilt sich der Auszugsprozess
in zwei Stufen. In der ersten Stufe bewegen sich das mobile Element 3,
die Träger 13.1 und 13.2 und der Aufsatz
in Pfeilrichtung 15, entsprechend der in 2 dargestellten
teilweise ausgezogenen Stellung. Dazu laufen die Zwischenstücke 7.1 und 7.2 des
mobilen Elements 3 mit ihren Führungsnuten 8.1 und 8.2 entlang
den Führungsschienen 6.1 und 6.2 der
Bodenplatte 2. Das mobile Elemente 3 kann so weit
ausgezogen werden, bis der hintere Querbalken 11 an den
Stoppklötzen 5.1 und 5.2 anschlägt.
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Nach
dem Anschlagen des hinteren Querbalkens
11 an den Stoppklötzen
5.1 und
5.2 auf
der Bodenplatte
2 beginnt die zweite Stufe des Auszugsprozesses.
Dann laufen die beiden Träger
13.1 und
13.2 des
Aufsatzes mit ihren nutenförmigen Führungskanälen
12.1 und
12.2 entlang
den beiden Schienenstreifen
9.1 und
9.2 des mobilen
Elements
3 in Pfeilrichtung
15, bis der Stopper
14 des
Aufsatzes an den vorderen Querbalken
10 anschlägt.
Jetzt ist der erfindungsgemässe Auszug
1 voll
ständig ausgezogen. Position:
1 | Auszug |
2 | Bodenplatte |
3 | mobiles
Element |
4 | Vorderseite |
5 | Stoppklotz |
6 | Führungsschiene |
7 | Zwischenstück |
8 | Führungsnut |
9 | Schienenstreifen |
10 | vorderer
Querbalken |
11 | hinterer
Querbalken |
12 | Führungskanal |
13 | Träger |
14 | Stopper |
15 | Pfeilrichtung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Montageanleitung
IKEA; HEMNES, Kommode mit 6 Schubladen; 2005; Seite 23 [0002]
- - http://www.ikea.com/ms/de_DE/customer_service/assembly_instructions/assembly_instructions_splash.html [0002]