DE102008044275A1 - Kompakte Einspritzvorrichtung mit impulsbasierter Öffnungscharakteristik - Google Patents

Kompakte Einspritzvorrichtung mit impulsbasierter Öffnungscharakteristik Download PDF

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DE102008044275A1
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Udo Sieber
Walter Maeurer
Harald Lang
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Robert Bosch GmbH
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einspritzvorrichtung, umfassend eine Kraftstoffpumpe (20a), einen Druckregler (20b) und einen Injektor (20c), dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe (20a), der Druckregeler (20b) und der Injektor (20c) integraler Bestandteil eines Einspritzmoduls (2) sind, die Kraftstoffpumpe einen Aktuator zur Betätigung eines Kolbens (23) aufweist und die Kraftstoffpumpe (20a) ferner eine Pumpkammer (27) mit einer Zufuhrbohrung (50) zur Zuführung von Kraftstoff und eine mit einer Kraftstoffrückleitung (6b) verbundene Rückführbohrung (51) umfasst, wobei im unbetätigten Zustand des Aktuators eine Hublänge (H1) des Kolbens (23) bis zu einer Steuerkante (51a) an der Rückführungsbohrung (51) eine derartige Länge aufweist, dass bei einer Betätigung des Kolbens (23) dieser auf eine Geschwindigkeit derart beschleunigt wird, dass nach Überfahren der Steuerkante (51a) ein Impuls auf den im Pumpraum (27) befindlichen Kraftstoff ausgeübt wird, welcher den Injektor (20c) öffnet, um eine Einspritzung von Kraftstoff auszuführen.

Description

  • Stand der Technik
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einspritzvorrichtung mit einer Kraftstoffpumpe, einem Druckregler und einem Injektor in einer kompakten Bauweise mit impulsbasierter Öffnungscharakteristik.
  • Einspritzvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Insbesondere aus Kosten- und Bauraumgründen erfordern Kleinbrennkraftmaschinen, welche nur einen oder nur zwei Zylinder und einen kleinen Hubraum aufweisen, eigenständige Lösungen. Einsatzgebiete derartiger Kleinbrennkraftmaschinen sind beispielsweise Zweiräder oder Dreiräder oder Rasenmäher usw. Bekannte Einspritzvorrichtungen umfassen üblicherweise in einem Tank eine Kraftstoffpumpe mit einem Druckregler, wobei die Kraftstoffpumpe Kraftstoff mit einem vorbestimmten Druck in eine Leitung, z. B. ein Rail o. ä., fördert. Am Ende der Leitung ist ein Injektor angeordnet, welcher, gesteuert durch eine Steuereinrichtung, Kraftstoff in ein Saugrohr oder direkt in einen Brennraum einspritzt. Derartige Einspritzeinrichtungen sind jedoch sehr aufwendig und insbesondere teuer, so dass sie Kleinbrennkraftmaschinen ebenfalls sehr teuer machen.
  • Aus der EP 1 340 906 B1 ist eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit elektronischer Steuerung bekannt, bei der ein Injektor nahe einem Pumpenkolben angeordnet ist. Ferner ist hierbei ein Vordruckventil zum Ausüben eines Vordrucks auf den Kraftstoff in einer Anfangsphase eines Druckhubes des Kolbens in der Rückleitung des Kraftstoffs zum Tank vorgesehen. Das Vordruckventil evakuiert dabei einen Teil des in einer Druckkammer befindlichen Kraftstoffs in die Rückleitung. Hierdurch kann insbesondere die Bildung von Dampfblasen im Injektor reduziert werden. Allerdings ist der Aufbau relativ kompliziert und die Vorrichtung nimmt einen großen Bauraum ein.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die erfindungsgemäße Einspritzvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass sie einen sehr kompakten Aufbau aufweist. Ferner kann die erfindungsgemäße Einspritzvorrichtung besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden. Dadurch kann die erfindungsgemäße Einspritzvorrichtung insbesondere bei Kleinbrennkraftmaschinen, z. B. bei Zweirädern oder Rasenmähern o. ä., verwendet werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Einspritzvorrichtung eine Kraftstoffpumpe, einen Druckregler zur Regelung eines Einspritzdrucks und einen Injektor umfasst, welche integrale Bestandteile eines Einspritzmoduls sind. Das Einspritzmodul ist ein kompaktes, kleinbauendes Bauteil, in welchem die Kraftstoffpumpe, der Druckregler und der Injektor angeordnet sind. Die Kraftstoffpumpe umfasst einen Aktuator zur Betätigung eines Kolbens sowie eine Pumpkammer mit einer Zufuhrbohrung zur Zuführung von Kraftstoff und eine mit einer Kraftstoffrückleitung verbundene Rückführbohrung. Im nicht betätigten Zustand des Aktuators weist dabei eine Hublänge des Kolbens bis zu einer Steuerkante an der Rückführbohrung eine derartige Länge auf, dass bei einer Aktivierung des Aktuators der Kolben auf eine Geschwindigkeit beschleunigt wird, welche so groß ist, dass nach Überfahren der Steuerkante an der Rückführbohrung ein Impulsstoß auf den in der Pumpkammer befindlichen Kraftstoff ausgeübt wird. Dieser Impulsstoß ist aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Kolbens so groß, dass der Injektor öffnet, um eine Einspritzung auszuführen. Der vom Kolben auf den Kraftstoff übertragene Impuls läuft somit als Stoßwelle durch den im Pumpraum befindlichen Kraftstoff und öffnet kurzzeitig den Injektor für eine Einspritzung. Der Impuls sorgt somit lediglich für einen Öffnungsvorgang des Injektors. Dies ist ausreichend, um eine Einspritzung von Kraftstoff auszuführen. Nachdem der Impulsstoß den Injektor geöffnet hat und die Stoßwelle die Pumpkammer durchlaufen hat, sinkt der Druck in der Pumpkammer wieder ab, so dass der Injektor wieder, z. B. mittels eines Rückstellelements, schließt. Da der Kolben somit eine ausreichende Hublänge aufweist, bis die Rückführbohrung durch den Kolben vollständig verschlossen ist, kann der Kolben auf eine ausreichende Geschwindigkeit beschleunigt werden und so ein großer Impulsstoß auf den Kraftstoff ausgeübt werden. Dabei kann die Hublänge bis zum Überfahren der Steuerkante umso kürzer gewählt werden, je größer eine durch den Aktuator zur Beschleunigung des Kolbens aufgebrachte Kraft ist. Das Einspritzmodul kann ferner komplett vormontiert werden, so dass es lediglich an die notwendigen Anschlüsse angeschlossen werden muss und in ein Fahrzeug direkt eingebaut werden kann. Die Bauteile des Einspritzmoduls sind dabei vorzugsweise in einem gemeinsamen Gehäuse des Einspritzmoduls angeordnet. Neben der Kompaktheit des Einspritzmoduls ist ein weiterer großer Vorteil, dass auch andere Bauteile für das Einspritzmodul minimiert werden können.
  • Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
  • Vorzugsweise ist eine Hublänge des Kolbens bis zum Überfahren der Steuerkante an der Rückführungsbohrung derart gewählt, dass eine Geschwindigkeit des Kolbens an der Steuerkante gleich ist wie eine Durchflussrate der bei vollständig geöffnetem Injektor eingespritzten Kraftstoffmenge, dividiert durch eine Kolbenstirnfläche. Somit ist es möglich, dass der Kolben auf eine vorbestimmte Sollgeschwindigkeit beschleunigt wird, um den Impuls zu erzeugen. Wenn die Kolbengeschwindigkeit dann genau der Durchflussrate dividiert durch den Kolbenquerschnitt entspricht, erhält man eine lineare Mengenkennlinie mit einer Totzeit, die ca. der Zeit entspricht, die der Kolben benötigt, um die Hublänge bis zur Rückführungsbohrung zurückzulegen.
  • Besonders bevorzugt ist die Hublänge des Kolbens bis zum Überfahren der Steuerkante an der Rückführungsbohrung größer als eine Hälfte einer axialen Gesamtlänge der Pumpkammer in einem oberen Totpunkt des Kolbens. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Kolben auf eine ausreichende Geschwindigkeit beschleunigt werden kann. Besonders bevorzugt ist die Hublänge des Kolbens bis zum Überfahren der Steuerkante dabei in einem Bereich zwischen der Hälfte bis 2/3 der maximalen axialen Länge der Pumpkammer.
  • Weiter bevorzugt umfasst der Aktuator einen Booster, um zu Beginn der Aktivierung des Aktuators eine schnellere Aktivierung und damit eine schnellere Beschleunigung des Kolbens auszuführen. Der Aktuator ist vorzugsweise elektromagnetisch betätigbar und der Booster liefert zu Beginn einer Ansteuerung des Aktuators eine höhere Spannung und somit einen höheren Strom, so dass eine Magnetkraft, mit welcher der Kolben bewegt wird, schneller ansteigt.
  • Um einen möglichst besonders einfachen Aufbau und ein sehr gutes Spray bei der Einspritzung zu erreichen, umfasst der Injektor vorzugsweise ein nach außen öffnendes Ventilelement.
  • Weiter bevorzugt umfasst das Einspritzmodul als integralen Bestandteil ferner einen Luftsteller. Hierdurch kann ein noch kompakterer Aufbau erreicht werden, in dem der Luftsteller ebenfalls in das Einspritzmodul integriert wird.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Einspritzmodul ferner genau einen Aktuator, welcher sowohl die Kraftstoffpumpe als auch den Luftsteller betätigt. Der Aktuator umfasst dabei eine Spule sowie einen ersten und einen zweiten Anker. Dadurch kann insbesondere jeweils ein separater Aktuator für den Luftsteller bzw. die Kraftstoffpumpe entfallen, so dass die Bauteileanzahl signifikant reduziert wird. Hierdurch ergibt sich selbstverständlich auch eine Kostenreduktion. Somit übernimmt der gemeinsame Aktuator erstens die Funktion des Pumpenantriebs und zweitens die Funktion des Stellantriebs für den Luftsteller. Der gemeinsame Aktuator kann eine gleichzeitige Betätigung der Kraftstoffpumpe und des Luftstellers durchführen, wobei der Aktuator eine Spule, einen ersten Anker und einen zweiten Anker umfasst. Hierbei ist der erste Anker der Kraftstoffpumpe zugeordnet und der zweite Anker dem Luftsteller, und beide Anker können mittels der gemeinsamen Spule aktiviert werden. Um einen möglichst kompakten Aufbau bereitzustellen, ist vorzugsweise der erste Anker ein Teil des Luftstellers und der zweite Anker ist ein Teil der Kraftstoffpumpe. Insbesondere ist der erste Anker ein Ventilglied des Luftstellers und der zweite Anker ist ein Kolben der Kraftstoffpumpe.
  • Weiter betrifft die vorliegende Erfindung eine Brennkraftmaschine, welche genau einen Zylinder oder genau zwei Zylinder sowie eine erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzvorrichtung umfasst. Besonders bevorzugt umfasst die Brennkraftmaschine einen Kraftstofftank, welcher oberhalb des Einspritzmoduls angeordnet ist. Dadurch kann insbesondere die Kraftstoffpumpe sehr klein ausgelegt werden.
  • Zeichnung
  • Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
  • 1 eine schematische Ansicht eines Kleinmotors mit einer Einspritzvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
  • 2 eine schematische Ansicht der Einspritzvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel.
  • Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 1 und 2 ein Kleinmotor 1 mit einer erfindungsgemäßen Einspritzvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel im Detail beschrieben.
  • 1 zeigt schematisch den Aufbau des Kleinmotors 1, welcher als Einzylindermotor ausgebildet ist. Der Kleinmotor 1 umfasst einen Zylinder 3, einen darin hin- und herbewegbaren Kolben 4, eine Steuereinheit 5 und einen Tank 6. Der Tank 6 ist über eine Kraftstoffzuleitung 6a mit einem Einspritzmodul 2 verbunden. Eine Kraftstoffrückleitung 6b geht von dem Einspritzmodul 2 zurück zum Tank 6. Wie aus 1 schematisch ersichtlich ist, ist der Tank 6 über dem Einspritzmodul 2 angeordnet. Dadurch läuft der Kraftstoff durch die Kraftstoffzuleitung 6a aufgrund der Schwerkraft zum Einspritzmodul 2. Das Einspritzmodul 2 ist sehr schematisch dargestellt und umfasst eine Kraftstoffpumpe, einen Injektor mit integriertem Druckregler, und einen Luftsteller, so dass das Einspritzmodul 2 sehr kompakt aufgebaut ist.
  • Der Kleinmotor 1 umfasst ferner eine Drosselklappe 7, welche in einem Saugrohr 8 angeordnet ist. Am Zylinder 3 sind ferner eine Zündkerze 9, ein Einlassventil 10 und ein Auslassventil 11 angeordnet. Das Bezugszeichen 12 bezeichnet eine Bypassleitung für Luft, welche Luft vom Saugrohr 8 von einem Bereich in Strömungsrichtung der Luft vor der Drosselklappe 7 abzweigt und direkt zum in das Einspritzmodul 2 integrierten Luftsteller führt. Ein Auslass 12z der Bypassleitung 12 mündet im Saugrohr 8 hinter der Drosselklappe 7.
  • Der Kleinmotor 1 umfasst ferner eine Abgasleitung 13, welche durch das Auslassventil 11 freigegeben bzw. verschlossen wird. Ferner ist ein Sauerstoffsensor 14 an der Abgasleitung 13 vorgesehen, welcher mit der Steuereinheit 5 verbunden ist, und die Steuereinheit 5 ist ferner mit einem Kühlwassersensor 15, einem Öltemperatursensor 16 und einer Sensoreinheit 17 für die Erfassung einer Drosselposition, einer Temperatur im Saugrohr 8 und eines Drucks im Saugrohr 8 verbunden. Die Steuereinheit 5 steuert dabei anhand der erhaltenen Signale das Einspritzmodul 2. Ferner ist ein Booster 18 vorgesehen, um zu Beginn der Aktivierung des Aktuators eine schnellere Aktivierung und damit eine schnellere Beschleunigung des Kolbens auszuführen. Der Booster 18 verstärkt dabei insbesondere Signale, welche für einen Aktuator des Einspritzmoduls vorgesehen sind. Die erfindungsgemäße Einspritzvorrichtung ist somit als Einspritzmodul 2 mit einer Kraftstoffpumpe, einem Druckregler, einem Injektor und einem Luftsteller vorgesehen, und kann besonders kompakt und kleinbauend ausgelegt werden. Ferner kann die erfindungsgemäße Einspritzvorrichtung sehr kostengünstig hergestellt werden und insbesondere schon im voraus als komplettes Einspritzmodul vormontiert werden, so dass es lediglich in den Kleinmotor 1 als Kompaktbaugruppe eingebaut werden muss. Durch die Integration der vier Einzelteile Kraftstoffpumpe, Druckregler, Injektor und Luftsteller ist somit eine einfache und kostengünstige Herstellbarkeit gewährleistet. Die Kraftstoffpumpe und der Luftsteller werden dabei von einem gemeinsamen Aktuator betätigt. Dadurch kann die erfindungsgemäße Einspritzvorrichtung 2 beispielsweise in Kleinmotoren von Zweirädern oder Rasenmähern verwendet werden.
  • 2 zeigt das Einspritzmodul 2 im Detail. Im Einspritzmodul 2 sind die Kraftstoffpumpe 20a, der Druckregler 20b, der Injektor 20c und der Luftsteller 20d integriert. Hierzu ist ein mehrteiliges Gehäuse 25 vorgesehen. Der Druckregler 20b ist dabei Bestandteil des Injektors 20c. Ein gemeinsamer Aktuator betätigt dabei gleichzeitig die Kraftstoffpumpe 20a und den Luftsteller 20d. Der gemeinsame Aktuator umfasst dabei eine Spule 21, einen ersten Anker 22 und einen zweiten Anker 23a. Wie aus 2 ersichtlich ist, ist der erste Anker 22 Teil des Luftstellers 20d, wobei der Anker 22 an einem Ende als Ventilglied 22a ausgebildet ist, welches an einem Ventilsitz 12a einer Bypassleitung 12 die Bypassleitung 12 freigeben bzw. verschließen kann. Dem Luftsteller 20d ist ferner eine erste Rückstellfeder 28 zugeordnet. Der Aktuator umfasst ferner einen zweiten Anker 23a, welcher in diesem Ausführungsbeispiel ein Teil der Kraftstoffpumpe 20a ist. Hierbei ist der zweite Anker 23a fest mit einem Kolben 23 der Kraftstoffpumpe 20a verbunden. Der zweite Anker 23a ist ein zylindrisches Bauteil und weist die Form einer Hülse auf, welche neben einer Führungsfunktion auch eine Abstützfunktion für eine zweite Rückstellfeder 24 zur Rückstellung des zweiten Ankers 23a aufweist. Die Spule 21 betätigt dabei, wenn sie bestromt wird, sowohl den ersten Anker 22 als auch den zweiten Anker 23a. Nach Wegfall der Bestromung der Spule 21 stellen die erste Rückstellfeder 28 bzw. die zweite Rückstellfeder 24 die beiden Anker wieder in die in 2 gezeigten Ausgangspositionen zurück. Die in 2 gezeigte Position ist dabei eine Position am Ende eines Ansaughubes der Kraftstoffpumpe 20a, in welcher sich der Kolben im oberen Totpunkt befindet. Hierbei ist der Aktuator nicht aktiviert.
  • Das Einspritzmodul 2 umfasst ferner ein mehrteiliges Gehäuse 25, umfassend ein erstes Gehäuseteil 25a, ein zweites Gehäuseteil 25b, ein drittes Gehäuseteil 25c und ein viertes Gehäuseteil 25d. Das vierte Gehäuseteil 25d ist dabei zwischen der Kraftstoffpumpe 20a und dem Luftsteller 20d angeordnet. Dabei weist das vierte Gehäuseteil 25d eine im Wesentliche topfförmige Form auf und weist an einem inneren Bodenbereich zusätzlich noch einen Anschlag 26 auf. Der Anschlag 26 ist dabei fest am inneren Boden des vierten Gehäuseteils 25d befestigt und dient als Anschlag für den zweiten Anker 23a. Wie ferner aus 2 ersichtlich ist, ist an einer äußeren Grundfläche 25e des vierten Gehäuseteils 25d die erste Rückstellfeder 28 angeordnet und stützt sich gegen diese äußere Grundfläche 25e ab. Wie in 2 dargestellt, ist das vierte Gehäuseteil 25d dabei innerhalb der Spule 21 ortsfest angeordnet und über eine Hülse 34 mit dem zweiten Gehäuseteil 25b verbunden. Im zweiten Gehäuseteil 25b sind Anschlüsse für die Kraftstoffzuleitung 6a sowie für eine Kraftstoffrückleitung 6b angeordnet. Die Kraftstoffzuleitung 6a mündet dabei in einem Ansaugbereich 32 und die Kraftstoffrückleitung 6b geht von einem Rücklaufbereich 33 im Gehäuse aus ab. Hierbei sei angemerkt, dass es auch möglich ist, dass die Kraftstoffrückleitung 6b nicht zurück in einen Tank führt, sondern mit der Kraftstoffzuleitung 6a verbunden ist. Das dritte Gehäuseteil 25c ist ebenfalls im Wesentlichen topfförmig ausgebildet und definiert eine Pumpkammer 27, in welcher Kraftstoff mittels des Kolbens 23 unter Druck setzbar ist. Dabei sind im dritten Gehäuseteil 25c eine Zufuhrbohrung 50 mit einem ersten Rückschlagventil 29, eine Druckbohrung 52 mit einem zweiten Rückschlagventil 30 und eine Rückführbohrung 51 mit einem dritten Rückschlagventil 31 angeordnet. Das erste Rückschlagventil 29 verbindet den Ansaugbereich 32 mit der Pumpkammer 27. Das zweite Rückschlagventil 30 verbindet die Pumpkammer 27 mit einer Druckkammer 42 im Injektor 20c. Das dritte Rückschlagventil 31 verbindet die Pumpkammer 27 mit einem Rücklaufbereich 33, von welchem aus die Kraftstoffrückleitung 6b abgeht.
  • Wie aus 2 ersichtlich ist, ist ausgehend von der dort dargestellten Ausgangsposition des Kolbens 23 eine maximale Hublänge H2 des Kolbens bis zu einem Boden der Pumpkammer 27 eingezeichnet. Dabei ist die Rückführungsbohrung 51 in Axialrichtung X-X näher zum Kolben 23 angeordnet, als die Zufuhrbohrung 50. Da das dritte Rückschlagventil 31 von der Pumpkammer 27 zum Rücklaufbereich 33 öffnet, wird bei einer Bewegung des Kolbens 23 bis zu einer Steuerkante 51a an der Rückführbohrung 51 Kraftstoff, welcher sich in der Pumpkammer 27 befindet, über die Rückführbohrung 51 in die Kraftstoffrückleitung 6b ausgeschoben. Hierbei können auch eventuell vorhandene Gasblasen aus der Pumpkammer 27 in die Kraftstoffrückleitung 6b ausgeschoben werden. Ein Druckaufbau in der Pumpkammer 27 kann dabei erst erfolgen, wenn der Kolben 23 die Steuerkante 51a überfahren hat.
  • Die Hublänge H1 des Kolbens 23 ist in diesem Ausführungsbeispiel dabei derart gewählt, dass der Kolben bis zum Überfahren der Steuerkante 51a eine Geschwindigkeit aufnimmt, die bei vollständig geöffnetem Injektor genau einer Durchflussrate der eingespritzten Kraftstoffmenge dividiert durch die Kolbenfläche entspricht. Die Hublänge H1 gibt dem Kolben 23 somit so viel Zeit, dass er auf eine vorbestimmte Sollgeschwindigkeit beschleunigt werden kann. Nach dem Überfahren der Steuerkante 51a ist die Rückführbohrung 51 verschlossen, wodurch der Impuls erzeugt wird und der Injektor öffnet. Die Durchflussrate der Einspritzmenge ist dabei abhängig vom Druckabfall am zweiten Rückschlagventil 30 und dem Auslassventil.
  • Das zweite Rückschlagventil 30 verschließt die Druckbohrung 52 zwischen der Pumpkammer 27 und der Druckkammer 42 des Injektors 20c. Der Injektor 20c weist dabei ein nach außen öffnendes Ventilelement 40 auf, welches mittels eines Federelements 41 in der geschlossenen Position (2) gehalten wird.
  • Die Funktion des erfindungsgemäßen Einspritzmoduls 2 ist dabei wie folgt. Ausgehend von der in der 2 gezeigten Stellung, in welcher schon eine Ansaugung von Kraftstoff aus der Kraftstoffzuleitung 6a erfolgt ist, erfolgt eine Bestromung der Spule 21. Hierbei wird ein von der Steuereinheit 5 der Spule 21 übermittelte Spannung durch den Booster 18 verstärkt. Dadurch kann eine große Magnetkraft auf den Kolben 23 wirken, so dass dieser mit einer hohen Geschwindigkeit in Richtung des Pfeils A in Richtung des Bodens der Pumpkammer 27 bewegt wird. Durch die Bestromung der Spule 21 wird gleichzeitig auch der erste Anker 22 des Luftstellers 20d in Richtung des Pfeils B angezogen. Hierdurch öffnet der Luftsteller 20d, so dass Luft durch die Bypassleitung 12 strömen kann. Hierbei sei angemerkt, dass durch die Wahl unterschiedlicher Federkonstanten der ersten Rückstellfeder 28 und der zweiten Rückstellfeder 24 unterschiedliche Zeitpunkte für eine Betätigung des Ankers 22 bzw. des Kolbens 23 gewählt werden können.
  • Durch die Bestromung der Spule 21 beschleunigt somit der Kolben 23, wobei aufgrund des noch geöffneten dritten Rückschlagventils 31 noch kein Druckaufbau in der Pumpkammer 27 erfolgen kann. Während der Bewegung des Kolbens 23 über die Hublänge H1 wird Kraftstoff und gegebenenfalls in der Pumpkammer 27 vorhandene Blasen, welche sich an der Stirnseite des Kolbens 27 gesammelt haben, über die Rückführbohrung 51 ausgeschoben. Dabei kann der Kolben 23 nahezu ohne Gegendruck beschleunigen. Sobald der Kolbenboden die Steuerkante 51a an der Rückführbohrung 51 überfahren hat, kann kein Medium mehr aus der Pumpkammer 27 in die Kraftstoffrückleitung 6b ausgeschoben werden. Da der Kolben über die Hublänge H1 beschleunigt wurde, weist er nun eine sehr hohe Geschwindigkeit auf, so dass er nun einen Impulsstoß auf den in der Pumpkammer 27 befindlichen Kraftstoff ausübt, da nach Überfahren der Steuerkante 51 plötzlich ein Gegendruck durch den nun in der Pumpkammer 27 befindlichen Kraftstoff vorhanden ist. Der Impulsstoß führt zu einem öffnen des zweiten Rückschlagventils 30, so dass der Impulsstoß in die Druckkammer 42 und dort auf das Ventilelement 40 übertragen wird. Da der Impulsstoß größer als eine Rückstellkraft der Rückstellfeder 41 ist, öffnet das Ventilelement 40 kurzzeitig. Hierdurch kann eine Einspritzung von Kraftstoff in das Saugrohr 8 erfolgen.
  • Nachdem der Impulsstoß die Druckkammer 42 durchlaufen hat, wird das Ventilelement 40 wieder mittels der Rückstellfeder 41 verschlossen. Hierbei ist ein Querschnitt des Ventilelements 40 und eine Federkonstante der Rückstellfeder 41 derart ausgelegt, dass mittels eines Impulsstoßes eine ausreichende Kraftstoffmenge eingespritzt werden kann. Dabei wird nach Erzeugung des Impulsstoßes eine Bestromung der Spule 21 beendet, so dass der Kolben sich nicht weiter in Richtung A bewegt. Hierbei sei angemerkt, dass es auch möglich ist, nach Erzeugung des Impulses die Bestromung der Spule 21 fortzuführen, um eine Weiterbewegung des Kolbens 23 auszuführen, so dass weiterhin ein Druck aufgebaut werden kann. Dann kann der Impulsstoß, welcher durch die hohe Geschwindigkeit des Kolbens bedingt ist, lediglich zur Öffnung des Ventilelements 40 verwendet werden und dann durch Steuerung einer Bestromungsdauer der Spule 21 eine Einspritzdauer bestimmt werden.
  • Die Verwendung des Boosters 18 ermöglicht es dabei, insbesondere zu Beginn der Aktivierung des Aktuators eine höhere Spannung bereitzustellen, so dass eine höhere Magnetkraft erzeugt werden kann, um eine schnellere Bewegung des Kolbens zu ermöglichen.
  • Nach dem Ende der Einspritzung wird die Bestromung der Spule 21 beendet, so dass das zweite Rückstellelement 24 den Kolben 23 wieder in die in 2 gezeigte Ausgangsposition zurückstellen kann. Während dieser Rückbewegung des Kolbens 23 sind das zweite Rückschlagventil 30 und das dritte Rückschlagventil 31 geschlossen und das erste Rückschlagventil 29 ist geöffnet. Somit kann Kraftstoff aus der Kraftzuleitung 6a in die Pumpkammer 27 angesaugt werden. Sollten sich hierbei Blasen bilden bzw. Blasen angesaugt werden, sammeln diese sich wieder am Kolbenboden des Kolbens 23, so dass sie mit dem nächsten Hub des Kolbens 23 über das dann geöffnete dritte Rückschlagventil 31 wieder ausgeschoben werden können. Somit wird erfindungsgemäß eine impulsbasierte Öffnungscharakteristik der Einspritzvorrichtung bereitgestellt, indem es ermöglicht wird, dass der Kolben durch Bereitstellung einer relativ langen Hublänge H1 auf eine große Geschwindigkeit beschleunigt werden kann, um einen Impuls zu erzeugen. In diesem Ausführungsbeispiel beträgt dabei die Hublänge H1 die Hälfte einer in Axialrichtung maximalen Länge H2 der Pumpkammer 27 (am Ende des Ansaugvorgangs bzw. des oberen Druckpunkts des Kolbens 23). Die Hublänge H1 des Kolbens bis zur Erzeugung des Impulses kann jedoch auch länger oder kürzer gewählt werden. Bei einer kürzeren Hublänge muss eine Geschwindigkeit des Kolbens 23 bis zum Überfahren der Steuerkante 51a erhöht werden, um eine gleiche Impulsgröße wie im beschriebenen Ausführungsbeispiel zu erhalten. Alternativ könnte auch die Hublänge H1 vergrößert werden, um die Möglichkeit zu haben, den Kolben 23 über eine längere Hublänge zu beschleunigen.
  • Es sei angemerkt, dass die Einspritzvorrichtung sehr kompakt und kostengünstig aufgebaut ist, da insbesondere ein gemeinsamer Aktuator für den Luftsteller 20d und die Kraftstoffpumpe 20a mit zwei Ankern 22, 23a vorgesehen ist. In dem Ausführungsbeispiel wurde als Aktuator dabei jeweils ein magnetischer Aktuator durch Bestromung einer Spule beschrieben. Es sei jedoch angemerkt, dass grundsätzlich auch andere mögliche Aktuatoren verwendet werden können, z. B. ein Piezoaktuator. Ferner sei angemerkt, dass das beschriebene Schließelement 22a des Luftstellers 20d auch als sich verjüngender, insbesondere konischer, Endbereich des Ankers 22 ausgeführt sein kann, oder auch in einer beliebig anderen Weise, beispielsweise als Kugel oder Teilkugel.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1340906 B1 [0003]

Claims (8)

  1. Einspritzvorrichtung, umfassend eine Kraftstoffpumpe (20a), einen Druckregler (20b) und einen Injektor (20c), dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe (20a), der Druckregler (20b) und der Injektor (20c) integraler Bestandteil eines Einspritzmoduls (2) sind, die Kraftstoffpumpe einen Aktuator zur Betätigung eines Kolbens (23) aufweist und die Kraftstoffpumpe (20a) ferner eine Pumpkammer (27) mit einer Zufuhrbohrung (50) zur Zuführung von Kraftstoff und eine mit einer Kraftstoffrückleitung (6b) verbundene Rückführbohrung (51) umfasst, wobei im unbetätigten Zustand des Aktuators eine Hublänge (H1) des Kolbens (23) bis zu einer Steuerkante (51a) an der Rückführungsbohrung (51) eine derartige Länge aufweist, dass bei einer Betätigung des Kolbens (23) dieser auf eine Geschwindigkeit derart beschleunigt wird, dass nach Überfahren der Steuerkante (51a) ein Impuls auf den im Pumpraum (27) befindlichen Kraftstoff ausgeübt wird, welcher den Injektor (20c) öffnet, um eine Einspritzung von Kraftstoff auszuführen.
  2. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hublänge derart gewählt ist, dass eine Geschwindigkeit des Kolbens an der Steuerkante (51a) gleich einer Durchflussrate der Kraftstoffeinspritzmenge bei geöffnetem Injektor (20c) dividiert durch eine Kolbenstirnfläche ist.
  3. Einspritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend einen Booster (18), welcher ein Signal für den Aktuator, insbesondere zu Beginn einer Betätigung des Aktuators, verstärkt.
  4. Einspritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Injektor (20c) ein nach außen öffnendes Ventilelement (40) umfasst.
  5. Einspritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend einen Luftsteller (20d), welcher integraler Bestandteil des Einspritzmoduls (2) ist.
  6. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzvorrichtung genau einen Aktuator umfasst, welcher sowohl die Kraftstoffpumpe (20a) als auch den Luftsteller (20d) betätigt, wobei der Aktuator eine Spule (21), einen ersten Anker (22) und einen zweiten Anker (23a) umfasst.
  7. Einspritzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anker (22) Teil des Luftstellers (20d) ist und der zweite Anker (23a) Teil der Kraftstoffpumpe (20a) ist.
  8. Brennkraftmaschine, umfassend genau einen oder genau zwei Zylinder und eine Einspritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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