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Stand der Technik
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Anspruch
1, ein Steuergerät gemäß Anspruch 12,
sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch
13.
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Die
DE 19736774 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Informationsanzeige in einem Fahrzeug. Dabei wird
auf einer Anzeigeneinheit ein Ausschnitt eines Bildes einer Kamera
angezeigt. Das Bild kann ein Verkehrszeichen zeigen.
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Es
existieren Systeme zur Erkennung von Verkehrszeichen (Verkehrszeichenerkennung
VZE), die in Fahrzeugen eingesetzt werden können. Die Systeme
können verschiedene, an den Straßen aufgestellte
Verkehrszeichen erkennen und dem Fahrer anzeigen.
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Zudem
existieren Systeme zur Erkennung von Objekten im Straßenverkehr.
Beispielsweise können Fahrzeuge, Laster oder Fußgänger
erkannt werden. Diese Systeme zur Erkennung von Objekten besitzen
zum Teil spezialisierte Klassifikatoren, um die verschiedenen Klassen
von Objekten zu erkennen (Objekterkennung OE). Zur Erkennung können von
den Systemen Videosensoren oder auf RADAR oder Ultraschall basierende
Sensoren eingesetzt werden.
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Ferner
sind Motormanagement-Systeme (MM) und Fahrdynamikkontroll-Systeme
(FD) bekannt, die im Fahrzeug für eine optimierte Motorleistung
und eine an die Straßen angepasste Fahrdynamik sorgen.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor
diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zum Anpassen eines Fahrzeugassistenzsystems, weiterhin ein Steuergerät
zum Anpassen eines Fahrzeugassistenzsystems sowie schließlich
ein entsprechendes Computerprogrammprodukt gemäß den
unabhängigen Patentansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
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Die
Erfindung basiert zum einen auf der Erkenntnis, dass mit einem System,
das sowohl eine Verkehrszeichenerkennung als auch eine Objekterkennung
aufweist, eine Verbesserung der Objekterkennungsleistung erzielt
werden kann. Die Verbesserung der Objekterkennungsleistung kann
daraus resultieren, dass auf Grund von Informationen aus der Verkehrszeichenerkennung
die Objekterkennung andere Klassifikationsverfahren einsetzen kann.
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Zum
anderen basiert die Erfindung auf der Erkenntnis, dass das Motormanagement
und die Fahrdynamikkontrolle mit Hilfe eine Verkehrszeichenerkennung
optimiert werden können, sodass bessere Anpassungen dieser
Systeme an bestehende Umweltbedingungen möglich werden.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Anpassen eines Fahrzeugassistenzsystems,
das einen Schritt des Empfangens eines Sensorsignals über
eine Schnittstelle, wobei das Sensorsignal zur Erkennung eines Verkehrszeichens
in einer Umgebung eines Fahrzeugs geeignet ist; einen Schritt des
Ermittelns einer Verkehrszeicheninformation basierend auf dem Sensorsignal;
und einen Schritt des Bereitstellens eines Steuersignals, ansprechend
auf die Verkehrszeicheninformation umfasst, wobei das Steuersignal
geeignet ist, um ein Fahrzeugassistenzsystem anzusteuern. Bei dem Fahrzeugassistenzsystem
kann es sich um ein System zur Objekterkennung oder um ein System
zur Fahrzeugsteuerung, beispielsweise ein Motormanagement-System
oder ein Fahrdynamikkontroll-System handeln. Das Sensorsignal kann
ein Signal repräsentieren, das von einer Sensorik zur Verkehrszeichenerkennung
bereitgestellt wird. Wird das Verfahren von einem Steuergerät
ausgeführt, so kann es sich bei der Schnittstelle um eine
Schnittstelle des Steuergeräts handeln. Die Verkehrszeicheninformation
kann einen Hinweis auf ein erkanntes Verkehrszeichen oder dessen
Bedeutung aufweisen. Das Steuersignal kann eine Information aufwei sen, die
aus der Verkehrszeicheninformation bestimmt wird. Ferner kann das
Steuersignal abhängig von der Art der Verkehrszeicheninformation
bereitgestellt werden oder aber nicht bereitgestellt werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist das Steuersignal geeignet, um ein Objekterkennungs-System
anzusteuern. Dabei kann das Steuersignal ausgebildet sein, um das
Objekterkennungs-System auf ein, auf die Verkehrszeicheninformation
abgestimmtes Klassifikationsverfahren einzustellen. Somit kann die
Objekterkennung optimal auf eine Situation eingestellt werden, die
durch ein erkanntes Verkehrszeichen angekündigt wird. Das
Klassifikationsverfahren kann dabei durch die Auswahl eines, an
die entsprechende Situation angepassten Klassifikators, eingestellt
werden. Der Klassifikator kann vorbestimmte Parameter aufweisen,
die zur Erkennung eines speziellen Objekts besonders geeignet sind.
Dazu kann das Steuersignal ausgebildet sein, um einen auf das Klassifikationsverfahren
abgestimmten Klassifikator aus einem Speicher an das Objekterkennungs-System
bereitzustellen. Somit kann situationsabhängig auf vorbestimmte
Klassifikatoren zurückgegriffen werden.
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Beispielsweise
kann die Verkehrszeicheninformation eine Warnung vor einem speziellen
Objekt aufweisen und das Steuersignal kann ausgebildet sein, um
das Objekterkennungs-System auf ein Verfahren zur Erkennung des
speziellen Objekts einzustellen. Beispielsweise kann es sich um
eine Warnung vor Personen handeln. Somit kann das System z. B. ansprechend
auf ein Ortseingangsschild auf eine Personenerkennung optimiert
werden.
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Ferner
kann die Verkehrszeicheninformation eine Information über
eine aktuell befahrene Straße aufweisen und das Steuersignal
kann ausgebildet sein, um das Objekterkennungs-System auf ein Klassifikationsverfahren
einzustellen, dass auf eine, der aktuell befahrenen Straße
entsprechende Straßenart abgestimmt ist. Somit können
beispielsweise für eine Autobahn charakteristische Einstellungen
vorgenommen werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist das Steuersignal geeignet, um eine Fahrzeugsteuerung entsprechend
der Verkehrszeicheninformation einzustellen. Beispielsweise kann
die Verkehrszeicheninformation einen Hinweis auf eine Geschwindigkeitsänderung
aufweisen und das Steuersignal ausgebildet sein, um die Fahrzeugsteuerung
auf eine geänderte Fahrzeuggeschwindigkeit einzustellen.
Somit kann abhängig von einem erkannten Verkehrszeichen
eine Fahrzeugbeschleunigung oder Bremsung vorbereitet bzw. eingeleitet
werden.
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Handelt
es sich bei der Fahrzeugsteuerung um ein Motormanagement-System,
so kann das Steuersignal ausgebildet sein, um das Motormanagement-System
auf eine, an die Verkehrszeicheninformation angepasste Motorleistung
einzustellen. Beispielsweise kann die Motorleistung innerhalb einer
Ortschaft gedrosselt werden.
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Handelt
es sich bei der Fahrzeugsteuerung um ein Fahrdynamikkontroll-System,
so kann die Fahrzeugsteuerung ausgebildet sein, um das Fahrdynamikkontroll-System
auf ein, der Verkehrszeicheninformation entsprechendes Fahrzeugverhalten einzustellen.
Beispielsweise kann ein Kurvenverhalten des Fahrzeugs an die Umgebungsbedingungen angepasst
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung kann das Steuersignal ausgebildet sein, um
ansprechend auf die Verkehrszeicheninformation eine Warnung an einen
Fahrzeuglenker bereitzustellen. Somit kann der Fahrer des Fahrzeugs
beispielsweise auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung aufmerksam gemacht werden.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ferner ein Steuergerät, das
eine Einrichtung zum Empfangen eines Sensorsignals über
eine Schnittstelle, wobei das Sensorsignal zur Erkennung eines Verkehrszeichens
in einer Umgebung des Fahrzeugs geeignet ist; eine Einrichtung zum
Ermitteln einer Verkehrszeicheninformation basierend auf dem Sensorsignal; und
eine Einrichtung zum Bereitstellen eines Steuersignals, ansprechend
auf die Verkehrszeicheninformation, wobei das Steuersignal geeignet
ist, um ein Fahrzeugassistenzsystem anzusteuern, aufweist. Auch
durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer
Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell
und effizient gelöst werden.
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Von
Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der
auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert
ist und zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird,
wenn das Programm auf einem Steuergerät ausgeführt
wird.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen
beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 ein
Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels der
vorliegenden Erfindung; und
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3 ein
Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels der
vorliegenden Erfindung.
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Gleiche
oder ähnliche Elemente können in den nachfolgenden
Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen
sein. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung sowie
die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem
Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet
werden oder sie zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen
zusammengefasst werden können.
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1 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Anpassen eines Fahrzeugassistenzsystems,
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. In einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt ein Empfangen (101) eines Sensorsignals über
eine Schnittstelle. Das Sensorsignal ist zur Erkennung eines Verkehrszeichens
in einer Umgebung eines Fahrzeugs geeignet. In einem folgenden Schritt
erfolgt ein Ermitteln (102) einer Verkehrszeicheninformation
basierend auf dem Sensorsignal. Anschließend erfolgt ein
Bereitstellen (103) eines Steuersignals. Das Steuersignal
wird ansprechend auf die Verkehrszeicheninformation bereitgestellt
und ist geeignet, um ein Fahrzeugassistenzsystem anzusteuern.
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Bei
dem Fahrzeugassistenzsystem kann es sich um ein Objekterkennungs-System
handeln, das mit Hilfe von spezialisierten Klassifikatoren verschiedenen
Klassen von Objekten erkennen kann. In diesem Fall ist das Steuersignal
geeignet, um das Objekterkennungs-System anzusteuern. Insbesondere kann
das Steuersignal ausgebildet sein, um das Objekterkennungs-System
auf ein, auf die Verkehrszeicheninformation abgestimmtes Klassifikationsverfahren
einzustellen. Das Einstellen kann durch ein Laden eines Klassifikator
aus einem Speicher erfolgen, der auf das Klassifikationsverfahren
und somit auch auf die Verkehrszeicheninformation abgestimmt ist.
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Die
Verkehrszeicheninformation kann beispielsweise einen Hinweis auf
ein Schild mit einer Warnung vor Wildwechsel aufweisen. Ein Hinweis auf
Personen auf der Fahrbahn kann beispielsweise durch Erkennen eines
Fußgängerübergangsschildes oder auch
indirekt durch Erkennen eines Ortsschildes hervorgerufen werden.
Dabei kann das System eine Zuordnungsvorschrift aufweisen, die ein
erkanntes Ortsschild beispielsweise mit einem möglichen Vorhandensein
von Fußgängern verknüpft. In diesem Fall
kann das Steuersignal ausgebildet sein, um das Objekterkennungs-System
speziell auf die Erkennung von Personen einzustellen.
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Auch
kann die Verkehrszeicheninformation eine Information über
eine aktuell befahrene Straße aufweisen. Ein Straßentyp
kann beispielsweise durch ein Autobahnschild erkannt werden. Somit kann
das Steuersignal ausgebildet sein, um das Objekterkennungs-System
speziell auf ein Klassifikationsverfahren einzustellen, dass auf
eine, der aktuell befahrenen Straße entsprechende Straßenart
abgestimmt ist.
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Bei
dem Fahrzeugassistenzsystem kann es sich auch um eine Fahrzeugsteuerung
handeln. In diesem Fall kann das Steuersignal ausgebildet sein, um
die Fahrzeugsteuerung entsprechend der Verkehrszeicheninformation
einzustellen. Durch erkennen eines Schildes mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung
kann die Verkehrszeicheninformation beispielsweise einen Hinweis
auf eine Geschwindigkeitsänderung aufweisen. Somit kann
das Steuersignal ausgebildet sein, um die Fahrzeugsteuerung auf eine
geänderte Fahrzeuggeschwindigkeit einzustellen. Die Ansteuerung
der Fahrzeugsteuerung kann zusätzlich oder alternativ zu
der Ansteuerung der Objekterkennung erfolgen. Außerdem
kann das Steuersignal ausgebildet sein, um ansprechend auf die Verkehrszeicheninformation
eine Warnung an einen Fahrzeuglenker bereitzustellen.
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Beispielsweise
kann es sich bei der Fahrzeugsteuerung um ein Motormanagement-System handeln.
In diesem Fall kann das Steuersignal ausgebildet sein, um das Motormanagement-System
so einzustellen, dass die Motorleistung des Motors des Fahrzeugs
an die Verkehrszeicheninformation angepasst wird.
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Ferner
kann es sich bei der Fahrzeugsteuerung um ein Fahrdynamikkontroll-System
handeln. In diesem Fall kann das Steuersignal ausgebildet sein, um
das Fahrdynamikkontroll-System auf ein, der Verkehrszeicheninformation
entsprechendes Fahrzeugverhalten einzustellen. Beispielsweise kann
ein Kurvenverhalten oder eine Dämpfung des Fahrzeugs entsprechend
angepasst werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise
von einem Steuergerät eines Fahrzeugs ausgeführt
werden. Dazu kann das Steuergerät eine Einrichtung zum
Empfangen eines Sensorsignals über eine Schnittstelle aufweisen.
Die Einrichtung zum Empfangen des Sensorsignals kann als Eingangsschaltung
des Steuergeräts ausgebildet sein. Ferner kann das Steuergerät
eine Einrichtung zum Ermitteln einer Verkehrszeicheninformation
und eine Einrichtung zum Bereitstellen eines Steuersignals aufweisen.
Die Einrichtung zum Ermitteln der Verkehrszeicheninformation und
die Einrichtung zum Bereitstellen des Steuersignals können
jeweils als Logikschaltungen des Steuergeräts ausgebildet
sein.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild eines Verfahrens zur Auswertung eines Sensorsignals,
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Insbesondere ist ein System zur Steuerung
eines Objektklassifikators mit Hilfe einer Verkehrszeichenerkennung
gezeigt.
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Gezeigt
ist ein Fahrzeug 210, das einen Sensor 211, eine
Recheneinheit 213, eine weitere Recheneinheit 215 einen
permanenten Speicher 216 und einen flüchtigen
Speicher 217 aufweist. Der Sensor 211 kann ein
Video basierter Sensor sein und ausgebildet sein, um ein Verkehrszeichen 221 zu
erfassen bzw. zu erkennen. Der Sensor 211 kann ausgebildet
sein, um ein Sensorsignal an die Recheneinheit 213 bereitzustellen.
Die Recheneinheit 213 kann als System zur Verkehrszeichenerkennung
ausgebildet sein und kann eine Information über ein erkanntes
Zeichen 221 an die weitere Recheneinheit 215 bereitstellen.
Die weitere Recheneinheit 215 kann eine Objekterkennungsfunktionalität
bereitstellen und ausgebildet sein, um das Ergebnis der Verkehrszeichenerkennung
auszuwerten.
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Der
permanente Speicher 216 kann ein Objektklassifikationsverfahren
enthalten. Die weitere Recheneinheit 215 kann ausgebildet
sein, um bestimmte Klassifikatoren vom permanenten Speicher zu laden
und in den in den flüchtigen Speicher abzulegen. Auf diese
Weise können diejenigen Klassifikatoren bereitgestellt
werden, die speziell zur Erkennung von Objekten geeignet sind, auf
die ein gerade erkanntes Verkehrszeichen hinweist.
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Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel ist in dem Fahrzeug 210 der
Video-Sensor 211 eingebaut, wobei alternativ auch andere
Sensoren möglich sind. Der Video-Sensor 211 ist
mit der Recheneinheit 213 verbunden. Auf der Rechnereinheit 213 läuft
eine Verkehrszeichenerkennung, die ihre Ergebnisse drahtlos oder
drahtgebunden (CAN, Ethernet) oder in der Recheneinheit intern an
ein Objekterkennung-System weitergibt. Das Objekterkennung-System
läuft entweder auf der Recheneinheit 213 oder auf
der separaten Recheneinheit 215. Eine Objekterkennung-Recheneinheit
ist mit dem permanenten Speicher 216 ausgestattet, in dem
alle benötigten Objektklassifikationsverfahren abgelegt
sind. Nach Interpretation der Ergebnisse des Verkehrszeichenerkennung-Systems
lädt das Objekterkennungs-System spezialisierte Klassifikatoren
von dem permanenten Speicher 216 in den flüchtigen
Speicher 217, in dem alle Berechnungen mit dem Klassifikator
ausgeführt werden. Alternativ kann der Ladevorgang entfallen,
oder eine Auswertung der Verkehrszeichenerkennung-Ergebnisse zu
einer Änderung von Parametern einer Auswertung in einer
alternativen Hardware (ASIC, FPGA) führen.
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Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel werden zwei vorhandene Systeme in der
Art verbunden, dass ein neues, viel besseres System entsteht. Insbesondere
werden ein Verkehrszeichenerkennung-System und ein Objekterkennungs-System
miteinander gekoppelt. Dadurch werden dem Objekterkennungs-System
Informationen über die Umwelt eines Fahrzeugs zur Verfügung
gestellt, die von dem Verkehrszeichenerkennung-System ermittelt
werden. Diese Informationen erlauben den Einsatz von situationsabhängigen
Verfahren zur Objekterkennung. Dadurch wird eine Verbesserung der
Erkennungsleistung erreicht.
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Beispielsweise
kann das Verkehrszeichenerkennung-System ein Schild erkennen, das
vor Tieren warnt (Wildwechsel in Deutschland, Känguru in
Australien, etc.). Das Verkehrszeichenerkennung-System kann dem
Objekterkennung- System das gefundene Schild melden. Das Objekterkennung-System kann
dann spezialisierte Klassifikationsverfahren laden, mit denen das
Objekterkennung-System z. B. Wild erkennen kann. Somit kann ansprechend
auf ein erkanntes Schild ein, dem Schild zugeordnetes Klassifikationsverfahren
geladen und ausgeführt werden.
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Erkennt
das Verkehrszeichenerkennung-System beispielsweise ein Fußgängerüberwegschild,
so kann das Objekterkennung-System daraufhin spezialisierte Fußgänger-Klassifikatoren laden.
Diese spezialisierten Fußgänger-Klassifikatoren
können sonst, beispielsweise auf der Autobahn abgeschaltet
sein. Somit können Klassifikatoren auch speziellen Arten
von Straßen oder Verkehrswegen zugeordnet sein.
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3 zeigt
ein Blockschaltbild eines Verfahrens zur Auswertung eines Sensorsignals,
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Insbesondere sind ein adaptives Motormanagement
und eine adaptive Fahrdynamikkontrolle mit Hilfe eines Verkehrszeichenerkennungssystems
gezeigt.
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Gezeigt
ist ein Fahrzeug 210, das einen Sensor 211, eine
Recheneinheit 213, eine weitere Recheneinheit 215 und
einen permanenten Speicher 216 aufweist. Der Sensor 211 kann
ein Video basierter Sensor sein und ausgebildet sein, um ein Verkehrszeichen 221 zu
erfassen bzw. zu erkennen. Der Sensor 211 kann ausgebildet
sein, um ein Sensorsignal an die Recheneinheit 213 bereitzustellen.
Die Recheneinheit 213 kann als System zur Verkehrszeichenerkennung
ausgebildet sein. Insbesondere kann die Recheneinheit 213 eine
Information über ein erkanntes Zeichen 221 an
die weitere Recheneinheit 215 bereitstellen. Die weitere
Recheneinheit 215 kann als Motormanagement-System und/oder
als Fahrdynamikkontroll-System ausgebildet sein und ein Ergebnis
der Verkehrszeichenerkennung auswerten. Der permanente Speicher 216 enthält
Parameter für das Motormanagement und/oder die Fahrdynamikkontrolle.
Ansprechend auf ein erkanntes Verkehrszeichen kann die weitere Recheneinheit 215 somit
entsprechende Parameter für das Motormanagement und/oder
die Fahrdynamikkontrolle auswählen, die in dem Speicher 216 abgelegt
sind.
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Das
Fahrzeug 210 kann ferner einen oder mehrere weitere Sensoren 312 aufweisen.
Die weiteren Sensoren 312 können ausgebildet sein,
um Fahrzeugdaten und Systemdaten, wie z. B. die Geschwindigkeit
des Fahrzeugs zu erfassen und an die weitere Recheneinheit 215 bereitzustellen.
Die weitere Recheneinheit 215 kann ausgebildet sein, um
die Fahrzeugdaten zusätzlich oder alternativ zu dem Ergebnis
der Verkehrszeichenerkennung auszuwerten.
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Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel ist in dem Fahrzeug 210 der
Video-Sensor 211 eingebaut, wobei alternativ auch andere
Sensoren möglich sind. Der Video-Sensor 211 ist
mit der Recheneinheit 213 verbunden. Auf der Rechnereinheit 213 wird
eine Verkehrszeichenerkennung ausgeführt, die ihre Ergebnisse
drahtlos, oder drahtgebunden (CAN, Ethernet) oder in der Recheneinheit
intern an ein Motormanagement-System und/oder eim Fahrdynamikkontroll-System
weitergeben. Das Motormanagement- und/oder Fahrdynamikkontroll-System
wird entweder auf der Recheneinheit 213 oder auf der separaten Recheneinheit 215 ausgeführt.
Außerdem können die aktuellen Fahrzeug- und Motordaten über
externe Sensoren 312 ermittelt werden. Eine Motormanagement-
und/oder Fahrdynamikkontroll-Recheneinheit ist mit permanentem Speicher 216 ausgestattet.
Auf dem permanentem Speicher 216 sind verschiedene Parameter
für das Motormanagement und/oder die Fahrdynamikkontrolle
abgelegt. Durch Auswertung der aktuell gültigen Verkehrszeichen
und den aktuellen Fahrzeugdaten kann die Motormanagement- und/oder
Fahrdynamikkontroll-Recheneinheit einen an die Fahrsituation angepassten
Parametersatz wählen, mit dem der Motor und/oder die Fahrdynamik optimal
auf die vorherrschende Situation eingestellt werden können.
Somit können das Motormanagement und die Fahrdynamikkontrolle,
gemäß diesem Ausführungsbeispiel, durch
Auswertung der Verkehrzeicheninformationen an die aktuelle Fahrsituation angepasst
werden.
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Erfindungsgemäß können
das Motormanagement und die Fahrdynamikkontrolle beispielsweise
bei einer Einfahrt in eine Stadt an die Fahrten in der Stadt mit
geringer Geschwindigkeit angepasst werden. Die Einfahrt in die Stadt
kann durch die Erkennung des Orteingangsschildes durch die Verkehrszeichenerkennung
bestimmt werden. Zur Anpassung an den Stadtverkehr kann eine Umstellung des
Motormanagements erfolgen, um möglichst sparsam in der
Stadt zu fahren. Ferner kann eine Umstellung der Fahrdynamik erfolgen,
um gut in den engen Kurven der Stadt fahren zu können.
Bei Erkennung von Fußgängerüberwegschildern
oder Stop-Schildern und einer nicht angepasster Geschwindigkeit
oder Fahrweise kann das Fahrzeug zudem auf eine starke Bremsung
vorbereitet werden.
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Bei
Fahrten mit großen Differenzgeschwindigkeiten können
die Motormanagement-Systeme und die Fahrdynamikkontroll-Systeme
auf die Änderung der Geschwindigkeit vorbereitet werden.
So kann eine Vorbereitung einer starken Bremsung bei Fahrten mit
hohen Geschwindigkeiten angestoßen werden, wenn eine Erkennung
einer Geschwindigkeitsbegrenzung durch die Verkehrszeichenerkennung
erfolgt. Dies kann beispielsweise bei einer Autobahnfahrt mit 250
km/h und der Erkennung eines Schildes zur Geschwindigkeitsbegrenzung
auf 120 km/h Begrenzung durchgeführt werden. Ebenso kann
eine Vorbereitung des Motormanagements auf eine starke Beschleunigung
bei einer erkannten Aufhebung einer Geschwindigkeitsbegrenzung erfolgen. Dies
kann beispielsweise bei einer Fahrt mit 120 km/h auf der Autobahn
und einer Erkennung eines Aufhebungszeichens durchgeführt
werden. Ferner ist eine Vorbereitung einer starken Bremsung bei
Erkennung eines Warndreiecks am Straßenrand möglich.
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Auch
kann eine Warnung an den Fahrer bereitgestellt werden. Beispielsweise
kann ein Bremsruck bei stark überhöhter Geschwindigkeit
als Warnfunktion ausgeführt werden.
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Die
beschriebenen Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft
gewählt und können miteinander kombiniert werden.
Insbesondere können einzelne Verfahrensschritte auch in
unterschiedlicher Reihenfolge oder mehrfach ausgeführt
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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