DE102008043672A1 - Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors - Google Patents

Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors, mit einer als Überlagerungsgetriebe (2) mit zwei Eingangselementen (3, 4) und einem Ausgangselement (5) ausgebildeten Stellvorrichtung (1, 1') zur Phasenverstellung einer Nockenwelle, deren erstes Eingangselement (3) mit einer Kurbelwelle in Triebverbindung steht, deren zweites Eingangselement (4) mit einer steuerbaren Bremseinrichtung (6, 6') in Verbindung steht oder mit dieser verbindbar ist und deren Ausgangselement (5) drehfest mit der Nockenwelle (14) verbindbar ist. Zur Verbesserung der Steuerung- und Betriebseigenschaften der Stellvorrichtung (1, 1') ist die Bremseinrichtung (6, 6') als eine magnetorheologische Bremse (15, 15') ausgebildet, die ein mit dem zweiten Eingangselement (4) des Überlagerungsgetriebes (2) in Verbindung stehendes oder mit diesem verbindbares Bauteil (16, 16') und ein an einem Gehäusebauteil befestigtes feststehendes Bauteil (17, 17') umfasst, wobei mindestens eine Wirkfläche (18a-18d) des drehbaren Bauteils (16, 16') in einem abgedichteten und mit einem magnetorheologischen Fluid (19) gefüllten Hohlraum (20, 20') des feststehenden Bauteils (17, 17') einer in geringem Abstand parallel ausgerichteten Wirkfläche (21a-21d) des feststehenden Bauteils (17, 17') gegenüberliegt und bei der die Zähigkeit des magnetorheologischen Fluids (19) über die Stärke des Magnetfeldes eines nahe des Hohlraums (20, 20') angeordneten Elektromagneten (22, 22') steuerbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors, mit einer als Überlagerungsgetriebe mit zwei Eingangselementen und einem Ausgangselement ausgebildeten Stellvorrichtung zur Phasenverstellung einer Nockenwelle, deren erstes Eingangselement mit einer Kurbelwelle in Triebverbindung steht, deren zweites Eingangselement mit einer steuerbaren Bremseinrichtung in Verbindung steht oder mit dieser verbindbar ist, und deren Ausgangselement drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist.
  • Bei einem nicht verstellbaren Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors steht die Nockenwelle in einem festen Phasenwinkel mit der Kurbelwelle in Triebverbindung. Die auf den Drehwinkel der Kurbelwelle bezogenen Öffnungs- und Schließwinkel der betreffenden Einlass- und Auslassventile sind in diesem Fall durch die Formgestalt und die Ausrichtung der die Ventile betätigenden Nocken der Nockenwelle und durch die formschlüssige Ausrichtung des angetriebenen Nockenwellenrades gegenüber dem antreibenden Kurbelwellenrad des Ventiltriebs festgelegt. Die Triebverbindung zwischen der Kurbelwelle und der Nockenwelle ist zumeist als Zugmitteltrieb ausgebildet, z. B. als Kettentrieb mit als Kettenräder ausgebildeten Kurbelwellen- und Nockenwellenrädern und einer diese formschlüssig verbindende Steuerkette oder als Zahnriementrieb mit als Zahnriemenräder ausgebildeten Kurbelwellen- und Nockenwellenrädern und einem diese formschlüssig verbindenden Zahnriemen.
  • Bei einem Viertakt-Verbrennungskolbenmotor weist der Ventiltrieb eine Übersetzung von 2 auf, d. h. die Nockenwelle wird mit der halben Drehzahl der Kurbelwelle angetrieben. Nachteilig an einem nicht verstellbaren Ventiltrieb ist allerdings der Umstand, dass die Öffnungs- und Schließzeiten der Ventile nicht an relevante Betriebsparameter, wie die aktuelle Motordrehzahl und/oder den aktuellen Lastzustand des Verbrennungskolbenmotors, angepasst werden können. Dies führt allgemein zu ungünstig hohen Abgaswerten bei Leerlaufdrehzahl, zu einem geringen Drehmoment bei niedrigen Motordrehzahlen, und zu einer relativ niedrigen Motorleistung bei höheren Motordrehzahlen.
  • Zur Vermeidung dieser Nachteile sind bereits von verschiedenen Fahrzeug- und Motorenherstellern Verstellvorrichtungen entwickelt worden, die eine betriebszustandsabhängige Verstellung des Phasenwinkels der Nockenwelle ermöglichen. So ist z. B. bei dem bekannten VANOS-System von BMW ein hydraulischer Drehsteller unmittelbar zwischen der mit dem Ketten- oder Zahnriemenzahnkranz versehenen Nabe und der drehfest mit der Nockenwelle verbundenen Achse des Nockenwellenrades angeordnet. Bei dem bekannten VVT-i-System von Toyota ist dagegen ein elektromechanischer Drehsteller unmittelbar zwischen der Nabe und der Achse des Nockenwellenrades angeordnet. Nachteilig an derartigen direkten Drehstellern sind die durch die geringe Übersetzung bedingten hohen Stellkräfte und der hohe Steuerungsaufwand für die Einstellung eines bestimmten Phasenwinkels.
  • Zur Verbesserung der Steuerungseigenschaften sind daher Verstellvorrichtungen zur Phasenverstellung einer Nockenwelle vorgeschlagen worden, bei denen im Ventiltrieb zwischen der Kurbelwelle und der Nockenwelle ein mit einem Stellantreb in Triebverbindung stehendes Überlagerungsgetriebe angeordnet ist. Das Überlagerungsgetriebe weist allgemein zwei Eingangselemente und ein Ausgangselement auf, wobei das erste Eingangselement, z. B. über einen Zugmitteltrieb, mit der Kurbelwelle in Triebverbindung steht, das zweite Eingangselement mit einem steuerbaren Stellantrieb in Verbindung steht, und das Ausgangselement drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist. Als Überlagerungsgetriebe wird bevorzugt ein einfaches Planetengetriebe oder ein aus Komponenten von zwei Planetenradsätzen bestehendes gekoppeltes Planetengetriebe verwendet. Der Stellantrieb kann als hilfskraftgesteuerter Drehantrieb, wie z. B. als Elektromotor oder als hydraulischer Drehsteller, oder als steuerbare Bremseinrichtung ausgebildet sein.
  • Eine Stellvorrichtung zur Phasenverstellung einer Nockenwelle mit einem Überlagerungsgetriebe und einem als Elektromotor ausgebildeten Stellantrieb ist beispielsweise aus der DE 103 15 151 A1 bekannt. Das Überlagerungsgetriebe ist als ein gekoppeltes Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, mehreren achsenlos geführten Planetenrädern, und zwei durch eine Profilverschiebung mit unterschiedlicher Zähnezahl versehenen Hohlrädern ausgebildet. Das erste Eingangselement dieses Überlagerungsgetriebes ist durch das erste Hohlrad gebildet, das mit einem Kettenzahnkranz versehen ist und über eine Steuerkette mit einer Kurbelwelle in Triebverbindung steht. Das zweite Eingangselement des Überlagerungsgetriebes wird durch das Sonnenrad gebildet, das drehfest mit der Triebwelle des Elektromotors verbunden ist. Das Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes wird durch das zweite Hohlrad gebildet, das drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist. Je nach Ausbildung des Ventiltriebs, insbesondere der Übersetzung zwischen dem Kurbelwellenrad und dem ersten Hohlrad sowie der Übersetzung zwischen den beiden Hohlrädern, kann das Planetengetriebe wahlweise als im unbetätigten Ruhezustand starr umlaufendes oder als Standgetriebe mit im unbetätigten Ruhezustand festgehaltenem Sonnenrad betrieben werden. Eine Phasenverstellung der Nockenwelle erfolgt bei dieser Stelleinrichtung entweder durch eine relative oder durch eine absolute Verdrehung des Sonnenrades durch den Elektromotor.
  • Eine gattungsgemäße Stellvorrichtung zur Phasenverstellung einer Nockenwelle mit einem Überlagerungsgetriebe und einer mit diesem in Wirkverbindung stehenden Bremseinrichtung ist dagegen in drei Ausführungsformen in der DE 103 55 560 A1 beschrieben. In einer ersten Ausführungsvariante dieser bekannten Stellvorrichtung gemäß der dortigen 1 ist das Überlagerungsgetriebe als ein einfaches Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, einem mehrere drehbar gelagerte Planetenräder tragenden Planetenträger, und einem Hohlrad ausgebildet. Das erste Eingangselement dieses Überlagerungsgetriebes wird durch das Hohlrad gebildet, das mit einem Kettenzahnkranz versehen ist und über eine Steuerkette mit einer Kurbelwelle in Triebverbindung steht. Das zweite Eingangselement des Überlagerungsgetriebes wird durch das Sonnenrad gebildet, das mit drehfest mit einem Bauteil der Bremseinrichtung verbunden ist. Das Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes wird durch den Planetenträger gebildet, der drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist.
  • In einer zweiten Ausführungsvariante dieser bekannten Stellvorrichtung gemäß der dortigen 2 ist das Überlagerungsgetriebe ebenfalls als ein einfaches Planetengetriebe ausgebildet, jedoch mit einer anderen Zuordnung der Bauteile. Während das mit der Bremseinrichtung in Verbindung stehende zweite Eingangselement dieses Überlagerungsgetriebes ebenfalls durch das Sonnenrad gebildet ist, wird das erste Eingangselement nunmehr durch den Planetenträger gebildet, der mit einem Kettenzahnkranz versehen ist und über eine Steuerkette mit der Kurbelwelle in Triebverbindung steht. Entsprechend wird das Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes nunmehr durch das Hohlrad gebildet, welches drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist.
  • In einer dritten Ausführungsvariante der bekannten Stellvorrichtung gemäß der dortigen 3 ist das Überlagerungsgetriebe als ein gekoppeltes Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, mehreren achsenlos geführten Planetenrädern, und zwei durch eine Profilverschiebung mit unterschiedlicher Zähnezahl versehenen Hohlrädern entsprechend der DE 103 15 151 A1 ausgeführt, wobei das Sonnenrad das zweite Eingangselement bildet und mit der Bremseinrichtung in Verbindung steht. Die Bremseinrichtung dieser bekannten Stellvorrichtung ist als eine elektrisch steuerbare Bremse, insbesondere als eine Hysteresebremse, ausgebildet. Die Bremswirkung einer Hysteresebremse beruht bekanntlich auf der Umpolung eines ferromagnetischen Werkstoffes bei einer Bewegung durch ein Magnetfeld mit wechselnder Polung. Ein derart erzeugtes Bremsmoment wird somit berührungslos und verschleißfrei erzeugt und ist fein dosierbar. Zur Erzeugung eines für die Phasenverstellung einer Nockenwelle hinreichend großen Bremsmomentes ist aber nachteilig eine kost spielige Leistungsendstufe zur Versorgung eines entsprechenden Elektromagneten erforderlich.
  • Eine weitere gattungsgemäße Stellvorrichtung zur Phasenverstellung einer Nockenwelle mit einem Überlagerungsgetriebe und einer mit diesem in Wirkverbindung stehenden Bremseinrichtung ist aus der DE 10 2006 011 806 A1 bekannt. Das Überlagerungsgetriebe dieser Stelleinrichtung ist bevorzugt als ein gekoppeltes Planetengetriebe mit zwei Sonnenrädern mit unterschiedlichen Durchmessern und Zähnezahlen und einem mehrere drehbar gelagerte zweistufige Planetenräder tragenden Planetenträger ausgebildet. Das erste Eingangselement dieses Überlagerungsgetriebes ist durch den Planetenträger gebildet, der mit einem Kettenzahnkranz versehen ist und über eine Steuerkette mit einer Kurbelwelle in Triebverbindung steht. Das zweite Eingangselement des Überlagerungsgetriebes wird durch das erste Sonnenrad gebildet, das drehfest mit einem Bauteil der Bremseinrichtung verbunden ist. Das Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes wird durch das zweite Sonnenrad gebildet, das drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist.
  • Die Bremseinrichtung bei dieser Stellvorrichtung ist als eine elektromagnetisch betätigbare Reibungsbremse ausgebildet. Ein ringscheibenförmiger ferromagnetischer Reibbelag der Reibungsbremse ist über eine Innenverzahnung drehfest und axial verschiebbar auf der Außenverzahnung des ersten Sonnenrades geführt. Im unbetätigten Ruhezustand wird der Reibbelag durch eine Feder axial gegen den Planetenträger gedrückt, wodurch ein oder mehrere Verriegelungselemente in entsprechende Ausnehmungen des Planetenträgers einrasten, so dass das Planetengetriebe in sich blockiert ist und starr umläuft.
  • Mit der Betätigung eines axial gegenüberliegend angeordneten gehäusefesten Elektromagneten wird der Reibbelag gegen die Rückstellkraft der Feder axial nach außen gegen eine Reibfläche gezogen, wodurch die Kopplung zwi schen dem ersten Sonnenrad und dem Planetenträger aufgehoben wird und das Sonnenrad entsprechend dem wirksamen Bremsmoment abgebremst wird.
  • Für die Erzeugung eines für die Phasenverstellung einer Nockenwelle ausreichend hohen Bremsmomentes ist jedoch auch ein relativ starkes Magnetfeld erforderlich, so dass auch diese Verstellvorrichtung eine Verstärkerendstufe zur Ansteuerung des Elektromagneten benötigen kann. Nachteilig an dieser bekannten Verstellvorrichtung ist jedoch im Wesentlichen die reibungs- und damit verschleißbehaftete Wirkungsweise der Bremsvorrichtung, die eine aufwendige verschleißabhängige Adaption der Bremsmomentsteuerung benötigt.
  • Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors mit einer Stellvorrichtung zur Phasenverstellung einer Nockenwelle der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei der das Bremsmoment der zugeordneten Bremseinrichtung bei einfachem sowie kostengünstigen Aufbau und guter Steuerbarkeit verschleißarm und ohne hohen Energieaufwand erzeugbar ist.
  • Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß in Verbindung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die Bremseinrichtung als eine magnetorheologische Bremse ausgebildet ist, die ein mit dem zweiten Eingangselement des Überlagerungsgetriebes in Verbindung stehendes oder mit diesem verbindbares drehbares Bauteil und ein an einem Gehäusebauteil befestigtes feststehendes Bauteil umfasst, wobei mindestens eine Wirkfläche des drehbaren Bauteils in einem abgedichteten und mit einem magnetorheologischen Fluid gefüllten Hohlraum des feststehenden Bauteils einer in geringem Abstand parallel ausgerichteten Wirkfläche des feststehenden Bauteils gegenüber liegt, und wobei die Zähigkeit des magnetorheologischen Fluids über die Stärke des Magnetfeldes eines nahe des Hohlraums angeordneten Elektromagneten steuerbar ist.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Ventiltriebs sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 16.
  • Die Erfindung geht demnach von einem Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors aus, der eine als Überlagerungsgetriebe mit zwei Eingangselementen und einem Ausgangselement ausgebildete Stellvorrichtung zur Phasenverstellung einer Nockenwelle aufweist, wobei das erste Eingangselement des Überlagerungsgetriebes mit einer Kurbelwelle in Triebverbindung steht, das zweites Eingangselement des Überlagerungsgetriebes mit einer steuerbaren Bremseinrichtung in Verbindung steht oder mit dieser verbindbar ist, und das Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist.
  • Erfindungsgemäß ist die Bremseinrichtung als eine magnetorheologische Bremse ausgebildet ist, die ein mit dem zweiten Eingangselement des Überlagerungsgetriebes in Verbindung stehendes oder mit diesem verbindbares drehbares Bauteil und ein an einem Gehäusebauteil befestigtes feststehendes Bauteil aufweist. Mindestens eine Wirkfläche des feststehenden Bauteils der magnetorheologischen Bremse steht in einem abgedichteten und mit einem magnetorheologischen Fluid gefüllten Hohlraum des feststehenden Bauteils einer in geringem Abstand parallel ausgerichteten Wirkfläche des feststehenden Bauteils gegenüber, so dass bei einer Drehung des drehbaren Bauteils aufgrund der durch die Zähigkeit des magnetorheologischen Fluids bewirkten Scherkräfte ein Bremsmoment auf das drehbare Bauteil wirksam ist. Die Zähigkeit des magnetorheologischen Fluids und damit die Höhe des auf das drehbare Bauteil wirksamen Bremsmomentes sind über die Stärke des Magnetfeldes des nahe des Hohlraumes angeordneten Elektromagneten steuerbar.
  • Eine magnetorheologische Bremse hat gegenüber einer Reibungsbremse den Vorteil einer weitgehend verschleißfreien Wirkungsweise. Zudem ist im Gegensatz zu einer Hysteresebremse und einer magnetisch steuerbaren Reibungsbremse kein starkes Magnetfeld erforderlich, da das Bremsmoment der magnetorheologischen Bremse indirekt über die Änderung der Zähigkeit des magnetorheologischen Fluids gesteuert wird. Daher kann bei der Stromversorgung des Elektromagneten der magnetorheologischen Bremse auf eine Verstärkerendstufe Kosten sparend verzichtet werden.
  • Die magnetorheologische Bremse der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung ist bevorzugt derart ausgeführt, dass das drehbare Bauteil der Bremse als eine Bremsscheibe mit zwei radial-parallelen Wirkflächen und das feststehende Bauteil der Bremse als ein Bremssattel mit zwei den Hohlraum begrenzenden und jeweils einer der Wirkflächen der Bremsscheibe in geringem Abstand gegenüberliegenden radial-parallelen Wirkflächen ausgebildet sind.
  • Zur Erzielung eines größeren Bremsmomentes kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das drehbare Bauteil der Bremse als eine Bremsscheibe mit mehreren, zumindest im Bereich des Hohlraumes angeordneten Scheibensegmenten mit jeweils zwei radial-parallelen Wirkflächen und das feststehende Bauteil der Bremse als ein Bremssattel mit mehreren zwischen den Scheibensegmenten der Bremsscheibe in den Hohlraum hineinragenden Scheibensegmenten mit jeweils zwei, jeweils einer der Wirkflächen der Bremsscheibe in geringem Abstand gegenüberliegenden radial-parallelen Wirkflächen ausgebildet sind.
  • Da die magnetorheologische Bremse auch bei abgeschaltetem Elektromagneten ein Restbremsmoment aufweist, das z. B. durch Abpumpen des magnetorheologischen Fluids aus dem Hohlraum in einen Vorratsbehälter nur mit hohem Aufwand aufgehoben werden könnte, ist zweckmäßig vorgesehen, dass die Bremsscheibe drehbar auf dem zweiten Eingangselement des Überlagerungsgetriebes gelagert und mit diesem über eine ein- und ausrückbare Trennkupplung drehfest verbindbar ist. Die magnetorheologische Bremse kann somit bedarfsweise durch das Ausrücken der Trennkupplung deaktiviert und durch das Einrücken der Trennkupplung aktiviert werden.
  • Die Trennkupplung der magnetorheologischen Bremse ist bevorzugt als eine Klauenkupplung ausgebildet, die eine über eine Innenverzahnung auf einer Außenverzahnung des zweiten Eingangselementes des Überlagerungsgetriebes drehfest und axial verschiebbar gelagerte und zur drehfesten Kopplung der Bremsscheibe mit dem zweiten Eingangselement über eine axial benachbarte Außenverzahnung der Bremsscheibe verschiebbare Schaltmuffe aufweist.
  • Zur einfachen Steuerbarkeit ist zweckmäßig vorgesehen, dass die Trennkupplung im stellkraftfreien Ruhezustand über ein Federelement in ihrer ausgerückten Stellung gehalten wird und über einen auf einen ferromagnetischen Abschnitt der Schaltmuffe wirksamen Elektromagneten in ihre eingerückte Stellung verschiebbar ist.
  • Um bedarfsweise das Überlagerungsgetriebe in sich blockieren zu können, ist vorteilhaft, eine aus- und einrückbare Blockierkupplung zur drehfesten Verbindung des zweiten Eingangselementes mit dem ersten Eingangselement oder dem Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes vorgesehen.
  • In einer bevorzugten Bauform ist die Blockierkupplung als eine Klauenkupplung ausgebildet, die eine drehfest und axial verschiebbar auf dem zweiten Eingangselement des Überlagerungsgetriebes gelagerte Kupplungsscheibe, mehrere an der Kupplungsscheibe umfangsseitig verteilt angeordnete und in Richtung des Überlagerungsgetriebes axial hervorstehende Mitnahmeklauen, und mehrere dazu korrespondierende, an dem ersten Eingangselement oder dem Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes angeordnete axiale Mitnahmevertiefungen aufweist.
  • Zur alternierenden Steuerung der Blockierkupplung des Überlagerungsgetriebes zu der Trennkupplung der magnetorheologischen Bremse ist zweckmäßig vorgesehen, dass die Blockierkupplung im stellkraftfreien Ruhezustand über ein Federelement in ihrer eingerückten Stellung gehalten wird und über einen auf einen ferromagnetischen Abschnitt der Kupplungsscheibe wirksamen Elektromagneten in ihre ausgerückte Stellung verschiebbar ist.
  • Zur Vereinfachung der Betätigung der Trennkupplung und der Blockierkupplung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Trennkupplung und die Blockierkupplung derart miteinander kombiniert sind, dass beide Kupplungen wechselweise über einen gemeinsamen Elektromagneten betätigbar, d. h. ein- und ausrückbar sind. Somit wird mit einem Einrücken der Trennkupplung zugleich die Blockierkupplung ausgerückt und mit einem Einrücken der Blockierkupplung zugleich die Trennkupplung ausgerückt.
  • Die Trennkupplung und die Blockierkupplung können auf einfache und Platz sparende Weise dadurch miteinander kombiniert werden, dass die Schaltmuffe der Trennkupplung und die Kupplungsscheibe der Blockierkupplung einstückig ausgebildet oder starr miteinander verbunden sind. Beide Kupplungen können somit über denselben, auf einen gemeinsamen ferromagnetischen Abschnitt wirksamen Elektromagneten betätigt werden.
  • Das Federelement ist bevorzugt als eine Tellerfeder ausgebildet, die auf der dem Überlagerungsgetriebe abgewandten Seite an der Schaltmuffe der Trennkupplung und/oder der Kupplungsscheibe der Blockierkupplung befestigt und an einem gehäusefesten Bauteil, insbesondere an dem Bremssattel der Bremse, z. B. über ein Stützlager abgestützt ist.
  • Zum selbsttätigen Ausrücken der Trennkupplung und Einrücken der Blockierkupplung ist keine große Federsteifigkeit der Tellerfeder erforderlich. Somit ist zur Betätigung der Trennkupplung und/oder der Blockierkupplung ein relativ schwaches Magnetfeld des auf den ferromagnetischen Abschnitt wirksamen Elektromagneten ausreichend. Ebenfalls sind dadurch die Stützkraft und das damit verbundene Widerstandsmoment der Tellerfeder relativ klein. Das Widerstandsmoment der Tellerfeder kann zudem durch die Verwendung eines Stützlagers, z. B. in Form eines Wälzlagers, weiter reduziert werden.
  • Zur weiteren Vereinfachung der Betätigung der Trennkupplung und/oder der Blockierkupplung ist es zudem vorteilhaft, dass der ferromagnetische Abschnitt der Schaltmuffe und/oder der Kupplungsscheibe zur gleichzeitigen Betätigung durch den Elektromagneten der magnetorheologischen Bremse im Wirkbereich dieses Elektromagneten angeordnet ist. Ein separater Elektromagnet zur Betätigung der Trennkupplung und/oder der Blockierkupplung ist somit eingespart.
  • Das Überlagerungsgetriebe kann als ein gekoppeltes Planetengetriebe mit zwei Sonnenrädern mit unterschiedlichen Durchmessern und Zähnezahlen und einem mehrere drehbar gelagerte zweistufige Planetenräder tragenden Planetenträger ausgebildet sein, wobei das erste Eingangselement des Überlagerungsgetriebes durch den Planetenträger, das zweite Eingangselement des Überlagerungsgetriebes durch das erste Sonnenrad, und das Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes durch das zweite Sonnenrad gebildet ist.
  • Es ist jedoch auch möglich, dass das Überlagerungsgetriebe als ein einfaches Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, einem mehrere drehbar gelagerte Planetenräder tragenden Planetenträger und einem Hohlrad ausgebildet ist, wobei das erste Eingangselement des Überlagerungsgetriebes durch das Hohlrad, das zweite Eingangselement des Überlagerungsgetriebes durch das Sonnenrad, und das Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes durch den Planetenträger gebildet ist.
  • In einer dazu alternativen Ausbildung des Überlagerungsgetriebes als ein einfaches Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, einem mehrere drehbar gelagerte Planetenräder tragenden Planetenträger, und einem Hohlrad ist das erste Eingangselement des Überlagerungsgetriebes durch den Planetenträger, das zweite Eingangselement des Überlagerungsgetriebes durch das Sonnenrad, und das Ausgangselement des Überlagerungsgetriebes durch das Hohlrad gebildet.
  • Zur Verdeutlichung der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung mit zwei Ausführungsbeispielen beigefügt. In dieser zeigt
  • 1 eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung mit ausgerückter Trennkupplung der Bremseinrichtung und mit eingerückter Blockierkupplung des Überlagerungsgetriebes,
  • 2 die erfindungsgemäße Stellvorrichtung nach 1 mit eingerückter Trennkupplung der Bremseinrichtung und mit ausgerückter Blockierkupplung des Überlagerungsgetriebes, und
  • 3 eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung mit ausgerückter Trennkupplung der Bremseinrichtung und mit eingerückter Blockierkupplung des Überlagerungsgetriebes.
  • Eine erste erfindungsgemäße Stellvorrichtung 1 zur Phasenverstellung einer Nockenwelle nach 1 umfasst ein Überlagerungsgetriebe 2 mit zwei Eingangselementen 3, 4 und einem Ausgangselement 5 sowie eine steuerbare Bremseinrichtung 6. Das Überlagerungsgetriebe 2 ist vorliegend beispielhaft als ein gekoppeltes Planetengetriebe 7 mit zwei Sonnenrädern 8, 9 mit unterschiedlichen Durchmessern und Zähnezahlen sowie einem mehrere drehbar gelagerte zweistufige Planetenräder 10 tragenden Planetenträger 11 ausgebildet ist. Das erste Eingangselement 3 des Überlagerungsgetriebes 2 wird durch den Planetenträger 11 gebildet, der mit einem Kettenzahnkranz 12 versehen ist und über eine Steuerkette 13 mit einer nicht abgebildeten Kurbelwelle in Triebverbindung steht. Das zweite Eingangselement 4 des Überlagerungsgetriebes 2 wird durch das kleinere erste Sonnenrad 8 gebildet, das mit der Bremseinrichtung 6 verbunden bzw. verbindbar ist. Das Ausgangselement 5 des Überlagerungsgetriebes 2 wird durch das größere zweite Sonnenrad 9 gebildet, das einstückig mit der Nockenwelle 14 verbunden ist.
  • Die Bremseinrichtung 6 ist als eine magnetorheologische Bremse 15 ausgebildet, die eine mit dem ersten Sonnenrad 8 des Überlagerungsgetriebes 2 verbindbare Bremsscheibe 16 und einen gehäusefest montierten Bremssattel 17 umfasst. Radial außen liegen zwei radial-parallele Wirkflächen 18a, 18b der Bremsscheibe 16 in einem abgedichteten und mit einem magnetorheologischen Fluid 19 gefüllten Hohlraum 20 des Bremssattels 17 jeweils einer den Hohlraum 20 begrenzenden radial-parallelen Wirkfläche 21a, 21b des Bremssattels 17 in geringem Abstand gegenüber. Die Zähigkeit des magnetorheologischen Fluids 19 und damit das durch Scherkräfte des Fluids 19 auf die Wirkflächen 18a, 18b hervorgerufene, auf die Bremsscheibe 16 wirksame Bremsmoment ist über die Stärke des Magnetfeldes eines nahe des Hohlraums 20 in dem Bremssattel 17 angeordneten Elektromagneten 22 steuerbar.
  • Zur Vermeidung eines auch bei abgeschaltetem Elektromagneten 22 wirksamen Bremsmomentes ist die Bremsscheibe 16 drehbar auf einem Abschnitt des ersten Sonnenrades 8 gelagert und mit diesem über eine ein- und ausrückbare Trennkupplung 23 drehfest verbindbar. Die Trennkupplung 23 ist als eine Klauenkupplung ausgebildet, die eine über eine Innenverzahnung 24 auf einer Außenverzahnung 25 des ersten Sonnenrades 8 drehfest sowie axial verschiebbar gelagerte und zur drehfesten Kopplung der Bremsscheibe 16 mit dem ersten Sonnenrad 8 über eine axial benachbarte Außenverzahnung 26 der Bremsscheibe 16 verschiebbare Schaltmuffe 27 aufweist.
  • Zudem ist zur internen Blockierung des Überlagerungsgetriebes 2 eine aus- und einrückbare Blockierkupplung 28 vorgesehen. Die Blockierkupplung 28 ist als eine Klauenkupplung ausgebildet und wird aus einer drehfest sowie axial verschiebbar auf dem ersten Sonnenrad 8 gelagerten Kupplungsscheibe 29, mehreren an der Kupplungsscheibe 29 umfangsseitig verteilt angeordneten und in Richtung des Überlagerungsgetriebes 2 axial hervorstehenden Mitnahmeklauen 30, und mehreren damit korrespondierenden, an dem Planetenträger 11 angeordneten axialen Mitnahmevertiefungen 31 gebildet.
  • Beide Kupplungen 23, 28 sind dadurch miteinander kombiniert, dass die Schaltmuffe 27 der Trennkupplung 23 und die Kupplungsscheibe 29 der Blockierkupplung 28 einstückig ausgebildet sind. Durch ein Federelement 32, das vorliegend als eine Tellerfeder 33 ausgebildet ist, die auf der dem Überlagerungsgetriebe 2 abgewandten Seite an der Kupplungsscheibe 29 der Blockierkupplung 28 befestigt und über ein Stützlager 34 an dem Bremssattel 17 abgestützt ist, wird im stellkraftfreien Ruhezustand, wie er in 1 dargestellt ist, die Trennkupplung 23 in ihrer ausgerückten Stellung und die Blockierkupplung 28 in ihrer eingerückten Stellung gehalten.
  • Das Einrücken der Trennkupplung 23 und das Ausrücken der Blockierkupplung 28 erfolgt über den Elektromagneten 22 der magnetorheologischen Bremse 15, wozu die Kupplungsscheibe 29 der Blockierkupplung 28 in ihrem radialen Außenbereich mit einem im Wirkbereich dieses Elektromagneten 22 liegenden ferromagnetischen Abschnitt 35 versehen ist. Durch das Einschalten des Elektromagneten 22 zur Einstellung eines Bremsmomentes der magnetorheologischen Bremse 15 wird die Kupplungsscheibe 29 entgegen der Rückstellkraft der Tellerfeder 33 axial in Richtung des Bremssattels 17 gezogen und dadurch die Blockierkupplung 28 ausgerückt und damit die interne Blockierung des Überlagerungsgetriebes 2 aufgehoben und zugleich die Trennkupplung 23 eingerückt und damit die Bremsscheibe 16 drehfest mit dem ersten Sonnenrad 8 verbunden. Diese bei eingeschaltetem Elektromagneten 22 vorliegenden Schaltstellungen der Kupplungen 23, 28 sind für die vorliegende Stellvorrichtung 1 in der Abbildung von 2 dargestellt.
  • Eine zweite erfindungsgemäße Stellvorrichtung 1' zur Phasenverstellung einer Nockenwelle nach 3 weist gegenüber der Stellvorrichtung 1 nach 1 eine modifizierte Bremseinrichtung 6' auf. Zur Erzielung eines höheren Bremsmomentes ist die Bremsscheibe 16' der magnetorheologischen Bremse 15' radial außen im Bereich des Hohlraumes 20' mit mehreren Scheibensegmenten 36 mit jeweils zwei radial-parallelen Wirkflächen 18c, 18d und der Bremssattel 17' mit mehreren zwischen den Scheibensegmenten 36 der Bremsscheibe 16' in den Hohlraum 20' hineinragenden Scheibensegmenten 37 mit jeweils zwei, jeweils einer der Wirkflächen 18c, 18d der Bremsscheibe 16' in geringem Abstand gegenüberliegenden radial-parallelen Wirkflächen 21c, 21d versehen. Aus der dadurch erzielten Vergrößerung der durch die Scherkräfte des magnetorheologischen Fluids 19 beaufschlagten Gesamtwirkfläche (18c, 18d) der Bremsscheibe 16' ergibt sich bei gleicher Zähigkeit des Fluids 19 ein höheres Bremsmoment der magnetorheologischen Bremse 15'.
  • 1
    Stellvorrichtung
    1'
    Stellvorrichtung
    2
    Überlagerungsgetriebe
    3
    Erstes Eingangselement
    4
    Zweites Eingangselement
    5
    Ausgangselement
    6
    Bremseinrichtung
    6'
    Bremseinrichtung
    7
    Planetengetriebe
    8
    Erstes Sonnenrad
    9
    Zweites Sonnenrad
    10
    Planetenrad
    11
    Planetenträger
    12
    Kettenzahnkranz
    13
    Steuerkette
    14
    Nockenwelle
    15
    Magnetorheologische Bremse
    15'
    Magnetorheologische Bremse
    16
    Bremsscheibe
    16'
    Bremsscheibe
    17
    Bremssattel
    17'
    Bremssattel
    18a
    Wirkfläche
    18b
    Wirkfläche
    18c
    Wirkfläche
    18d
    Wirkfläche
    19
    Magnetorheologisches Fluid
    20
    Hohlraum
    20'
    Hohlraum
    21a
    Wirkfläche
    21b
    Wirkfläche
    21c
    Wirkfläche
    21d
    Wirkfläche
    22
    Elektromagnet
    22'
    Elektromagnet
    23
    Trennkupplung
    24
    Innenverzahnung
    25
    Außenverzahnung
    26
    Außenverzahnung
    27
    Schaltmuffe
    28
    Blockierkupplung
    29
    Kupplungsscheibe
    30
    Mitnahmeklaue
    31
    Mitnahmevertiefung
    32
    Federelement
    33
    Tellerfeder
    34
    Stützlager
    35
    Ferromagnetischer Abschnitt
    36
    Scheibensegment
    37
    Scheibensegment
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
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    • - DE 102006011806 A1 [0010]

Claims (16)

  1. Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors, mit einer als Überlagerungsgetriebe (2) mit zwei Eingangselementen (3, 4) und einem Ausgangselement (5) ausgebildeten Stellvorrichtung (1, 1') zur Phasenverstellung einer Nockenwelle, deren erstes Eingangselement (3) mit einer Kurbelwelle in Triebverbindung steht, deren zweites Eingangselement (4) mit einer steuerbaren Bremseinrichtung (6, 6') in Verbindung steht oder mit dieser verbindbar ist, und deren Ausgangselement (5) drehfest mit der Nockenwelle (14) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (6, 6') als eine magnetorheologische Bremse (15, 15') ausgebildet ist, die ein mit dem zweiten Eingangselement (4) des Überlagerungsgetriebes (2) in Verbindung stehendes oder mit diesem verbindbares drehbares Bauteil (16, 16') und ein an einem Gehäusebauteil befestigtes feststehendes Bauteil (17, 17') umfasst, wobei mindestens eine Wirkfläche (18a18d) des drehbaren Bauteils (16, 16') in einem abgedichteten und mit einem magnetorheologischen Fluid (19) gefüllten Hohlraum (20, 20') des feststehenden Bauteils (17, 17') einer in geringem Abstand parallel ausgerichteten Wirkfläche (21a21d) des feststehenden Bauteils (17, 17') gegenüberliegt, und wobei die Zähigkeit des magnetorheologischen Fluids (19) über die Stärke des Magnetfeldes eines nahe des Hohlraums (20, 20') angeordneten Elektromagneten (22, 22') steuerbar ist.
  2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbare Bauteil der Bremse (15) als eine Bremsscheibe (16) mit zwei radial-parallelen Wirkflächen (18a, 18b) und das feststehende Bauteil der Bremse (15) als ein Bremssattel (17) mit zwei den Hohlraum (20) begrenzenden und jeweils einer der Wirkflächen (18a, 18b) der Bremsscheibe (16) in geringem Abstand gegenüberliegenden radial-parallelen Wirkflächen (21a, 21b) ausgebildet sind.
  3. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbare Bauteil der Bremse (15') als eine Bremsscheibe (16') mit mehreren, zumindest im Bereich des Hohlraumes (20') angeordneten Scheibensegmenten (36) mit jeweils zwei radial-parallelen Wirkflächen (18c, 18d) und das feststehende Bauteil der Bremse (15') als ein Bremssattel (17') mit mehreren zwischen den Scheibensegmenten (36) der Bremsscheibe (16') in den Hohlraum (20') hineinragenden Scheibensegmenten (37) mit jeweils zwei, jeweils einer der Wirkflächen (18c, 18d) der Bremsscheibe (16') in geringem Abstand gegenüberliegenden radial-parallelen Wirkflächen (21c, 21d) ausgebildet sind.
  4. Ventiltrieb nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe (16, 16') drehbar auf dem zweiten Eingangselement (4) des Überlagerungsgetriebes (2) gelagert und mit diesem über eine ein- und ausrückbare Trennkupplung (23) drehfest verbindbar ist.
  5. Ventiltrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennkupplung (23) als eine Klauenkupplung ausgebildet ist, die eine über eine Innenverzahnung (24) auf einer Außenverzahnung (25) des zweiten Eingangselementes (4) drehfest und axial verschiebbar gelagerte und zur drehfesten Kopplung der Bremsscheibe (16, 16') mit dem zweiten Eingangselement (4) über eine axial benachbarte Außenverzahnung (26) der Bremsscheibe (16, 16') verschiebbare Schaltmuffe (27) aufweist.
  6. Ventiltrieb nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennkupplung (23) im stellkraftfreien Ruhezustand über ein Federelement (32) in ihrer ausgerückten Stellung gehalten wird und über einen auf einen ferromagnetischen Abschnitt (35) der Schaltmuffe (27) wirksamen Elektromagneten (22) in ihre eingerückte Stellung verschiebbar ist.
  7. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine aus- und einrückbare Blockierkupplung (28) zur drehfesten Ver bindung des zweiten Eingangselementes (4) mit dem ersten Eingangselement (3) oder dem Ausgangselement (5) des Überlagerungsgetriebes (2) vorgesehen ist.
  8. Ventiltrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockierkupplung (28) als eine Klauenkupplung ausgebildet ist, die eine drehfest und axial verschiebbar auf dem zweiten Eingangselement (4) gelagerte Kupplungsscheibe (29), mehrere an der Kupplungsscheibe (29) umfangsseitig verteilt angeordnete und in Richtung des Überlagerungsgetriebes (2) axial hervorstehende Mitnahmeklauen (30), und mehrere korrespondierende, an dem ersten Eingangselement (3) oder dem Ausgangselement (5) des Überlagerungsgetriebes (2) angeordnete axiale Mitnahmevertiefungen (31) aufweist.
  9. Ventiltrieb nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockierkupplung (28) im stellkraftfreien Ruhezustand über ein Federelement (32) in ihrer eingerückten Stellung gehalten wird und über einen auf einen ferromagnetischen Abschnitt (35) der Kupplungsscheibe (29) wirksamen Elektromagneten (22) in ihre ausgerückte Stellung verschiebbar ist.
  10. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennkupplung (23) und die Blockierkupplung (28) derart miteinander kombiniert sind, dass beide Kupplungen (23, 28) über einen gemeinsamen Elektromagneten (22) wechselweise ein- und ausrückbar sind.
  11. Ventiltrieb nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmuffe (27) der Trennkupplung (23) und die Kupplungsscheibe (29) der Blockierkupplung (28) einstückig ausgebildet oder starr miteinander verbunden sind.
  12. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (32) als eine Tellerfeder (33) ausgebildet ist, die auf der dem Überlagerungsgetriebe (2) abgewandten Seite an der Schaltmuffe (27) der Trennkupplung (23) und/oder der Kupplungsscheibe (29) der Blockierkupplung (28) befestigt und an einem gehäusefesten Bauteil (17, 17') abgestützt ist.
  13. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der ferromagnetische Abschnitt (35) der Schaltmuffe (27) und/oder der Kupplungsscheibe (29) zur gleichzeitigen Betätigung durch den Elektromagneten (22) der magnetorheologischen Bremse (15, 15') im Wirkbereich dieses Elektromagneten (22) angeordnet ist.
  14. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlagerungsgetriebe (2) als ein gekoppeltes Planetengetriebe (7) mit zwei Sonnenrädern (8, 9) mit unterschiedlichen Durchmessern und Zähnezahlen und einem mehrere drehbar gelagerte zweistufige Planetenräder (10) tragenden Planetenträger (11) ausgebildet ist, wobei das erste Eingangselement (3) des Überlagerungsgetriebes (2) durch den Planetenträger (11), das zweite Eingangselement (4) des Überlagerungsgetriebes (2) durch das erste Sonnenrad (8), und das Ausgangselement (5) des Überlagerungsgetriebes (2) durch das zweite Sonnenrad (9) gebildet ist.
  15. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlagerungsgetriebe (2) als ein einfaches Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, einem mehrere drehbar gelagerte Planetenräder tragenden Planetenträger, und einem Hohlrad ausgebildet ist, wobei das erste Eingangselement (3) des Überlagerungsgetriebes (2) durch das Hohlrad, das zweite Eingangselement (4) des Überlagerungsgetriebes (2) durch das Sonnenrad, und das Ausgangselement (5) des Überlagerungsgetriebes (2) durch den Planetenträger gebildet ist.
  16. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlagerungsgetriebe (2) als ein einfaches Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, einem mehrere drehbar gelagerte Planetenräder tragenden Planetenträger, und einem Hohlrad ausgebildet ist, wobei das erste Eingangselement (3) des Überlagerungsgetriebes (2) durch den Planetenträger, das zweite Eingangselement (4) des Überlagerungsgetriebes (2) durch das Sonnenrad, und das Ausgangselement (5) des Überlagerungsgetriebes (2) durch das Hohlrad gebildet ist.
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