DE102008042890A1 - Beförderungssystem, insbesondere zu Vergnügungszwecken, und Verfahren zur Steuerung eines Beförderungssystems - Google Patents

Beförderungssystem, insbesondere zu Vergnügungszwecken, und Verfahren zur Steuerung eines Beförderungssystems Download PDF

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Abstract

Das Beförderungssystem, beispielweise eine Sommerrodelbahn 1, umfasst eine Fahrstrecke, die durch ein Schienensystem 2 festgelegt ist. Entlang des Schienensystems 2 bewegen sich wenigstens ein vorderes Fahrzeug 3 mit einer Gewschindigkeit v1 und ein hinteres Fahrzeug 4 mit einer Geschindigkeit v2. Die Fahrzeuge 3 und 4 werden im vorliegenden Ausführungsbeipsiel aufgrund der Scherkraft, abgebremst durch die individuelle Betätigung einer Bremse durch den jeweiligen Fahrer, mit einer durch den Fahrer gewählten Geschwindigkeit entlang der Fahrstrecke 2 bewegt. Das Beförderungssystem weist außerdem eine zentrale Steuerung 5 auf, die beispielsweise über Funk mit den Fahrzeugen 3 und 4 Daten austauschen kann. Unterschreitet der tatsächliche Abstand zwischen den Fahrzeugen 3 und 4 einen Mindestabstand oder nähert er sich dem Mindestabstand an, so setzt die zentrale Steuerung 5 ein, indem sie für das vordere Fahrzeug 3 eine Mindestgeschwindigkeit vorgibt, die nicht unterschritten werden darf, und für das hintere Fahrzeug eine Maximalgeschwindigkeit vorgibt, die nicht überschritten werden darf, um den Abstand zwischen den Fahrzeugen zu erhöhen oder in einem zulässigen Bereich zu halten.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Beförderungssystem, insbesondere zu Vergnügungszwecken, umfassend eine Fahrstrecke, und wenigstens zwei entlang der Fahrstrecke bewegbare Fahrzeuge. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung eines derartigen Beförderungssystems.
  • STAND DER TECHNIK
  • Beförderungssysteme sind in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Sie können der Beförderung von Lasten und/oder Personen dienen. Bei bestimmten Beförderungssystemen, so zum Beispiel bei Sommerrodelbahnen, werden Personen ausschließlich zu Vergnügungszwecken befördert. Bei herkömmlichen Sommerroderbahnen wird beispielsweise ein Bob, wie etwa ein Fahrzeug in einer Achterbahn, durch Schienen geführt und durch die Schwerkraft oder durch Antriebe von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt bewegt.
  • Ein wichtiges Grundprinzip bekannter Sommerrodelbahnen ist die interaktive Steuerung der Bobgeschwindigkeit durch den Fahrgast. Insbesondere kann der Fahrgast den Bob entlang der Strecke mehr oder weniger stark abbremsen, um die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Somit ist der Fahrgast selbst verantwortlich für die Geschwindigkeit des Bobs sowie für seine eigene Sicherheit und die Sicherheit der vor ihm fahrenden Fahrzeuge.
  • Neben der daraus resultierenden Sicherheitsproblematik kann die dem Fahrgast alleine überlassene Geschwindigkeitseinstellung zu Staus und Kapazitätsproblemen des Beförderungssystems führen, da besonders vorsichtige Fahrer durch langsames Fahren, bis hin zum Stopp des Bobs, Staus verursachen und die Förderleistung des Gesamtsystems drastisch reduzieren können. Zudem wird der Fahrspaß der hinter einem langsamen Fahrer fahrenden Benutzer stark vermindert.
  • AUFGABE DER ERFINDUNG
  • Davon ausgehend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Beförderungssystem zu Vergnügungszwecken bereitzustellen, daß hohe Sicherheit für die Fahrgäste und eine hohe Förderleistung sicherstellt.
  • TECHNISCHE LÖSUNG
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Beförderungssystem gemäß dem Anspruch 1 und ein Verfahren zur Steuerung eines Beföderungssystems nach Anspruch 15. Vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Ein erfindungsgemäßes Beförderungssystem, insbesondere zu Vergnügungszwecken, umfasst eine Fahrstrecke, und wenigstens zwei entlang der Fahrstrecke bewegbare Fahrzeuge. Das Beförderungssystem weist außerdem eine zentrale Steuerung zur Ermittlung der Positionen der entlang der Fahrstrecke bewegten Fahrzeuge und/oder eines Abstands zwischen den entlang der Fahrstrecke bewegten Fahrzeugen auf.
  • Mit Hilfe der Erfindung werden die einzelnen, hintereinander bewegten Fahrzeuge des Beförderungssystems über einen zentralen Rechner überwacht bzw. deren Bewegungsverhalten gesteuert. Die ermittelten Daten können beispielsweise dazu verwendet werden, die Fahrzeuge in bestimmten Situationen automatisch abzubremsen, beispielsweise. wenn der Abstand einen bestimmten Mindestabstand unterschreitet. Auf diese Weise wird eine hohe Sicherheit beim Betrieb des Beförderungssystems erreicht.
  • Die Ermittlung der Positionen bzw. eines Abstands zwischen den Fahrzeugen soll im Rahmen der Erfindung auch die Ermittlung von Daten umfassen, die Rückschlüsse auf die Positionen bzw. den Abstand zwischen den Fahrzeugen zulassen. Werden beispielsweise die Position des ersten Fahrzeugs und die Position des zweiten Fahrzeugs ermittelt, und diese Positionen verglichen, so entspricht dies wenigstens indirekt einer Abstandserfassung. Auch die Ermittlung der Position wenigstens eines Fahrzeugs und eines Zeitunterschieds zwischen dem Erreichen einer bestimmten Position durch das zweite Fahrzeug bei bekannten Geschwindigkeiten entspricht einer Abstandserfassung.
  • Insbesondere ist die zentrale Steuerung derart ausgebildet, dass der Abstand zwischen den wenigstens zwei Fahrzeugen auf Basis der Position der Fahrzeuge entlang der Fahrstrecke zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt wird. Die Ermittlung der Position der Fahrzeuge kann beispielsweise durch Sensoren, wie Lichtschranken, Transponder, etc., erfolgen, wobei eine Übermittlung per Funk an die zentrale Steuerung (Zentralrechner) möglich ist. Der Zentralrechner seinerseits kann mittels Funk das Bremsverhalten bzw. die Geschwindigkeit der Fahrzeuge wenigstens beeinflussen bzw. steuern.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können für verschiedene Streckenabschnitte Geschwindigkeitsbereiche durch die zentrale Steuerung (z. B. individuell in Abhängigkeit von bestimmten Position- und Bewegungsparametern, oder fest vorgegeben) bestimmt werden, die einen Mindestabstand zwischen den Fahrzeugen, unabhängig vom momentanen Abstand der Fahrzeuge, also praktisch indirekt, sicherstellen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die zentrale Steuerung derart ausgebildet, dass beim Unterschreiten eines vorgegebenen Mindestabstands eine Beeinflussung der Geschwindigkeit beider Fahrzeuge einsetzt. So kann beispielsweise eines der Fahrzeuge beschleunigt, das andere abgebremst werden. Es können auch beide Fahrzeuge abgebremst oder beschleunigt werden, eines jedoch stärker bzw. schneller als das andere.
  • Der vorgegebene Mindestabstand kann beispielsweise ortsabhängig festgelegt werden. So kann beispielsweise in schnellen Passagen der Strecke ein größerer Abstand vorgegeben werden als in langsamen Passagen. Der Mindestabstand kann jedoch auch in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern errechnet werden, beispielsweise ortsabhängig, auf Basis der Momentangeschwindigkeit eines oder beider Fahrzeuge, auf Basis von Daten, die sich auf das Streckenprofil beziehen, durch Voreinstellung des Betreibers (z. B. langsamer für Kinder, schneller für Erwachsene), oder auf Basis verschiedener Kombinationen von Parametern. Die zentrale Steuerung kann derart ausgebildet sein, dass die Geschwindigkeit der wenigstens zwei Fahrzeuge derart beeinflusst wird, dass ein bestimmter Mindestabstand zwischen den Fahrzeugen nicht unterschritten wird.
  • Die zentrale Steuerung kann derart ausgebildet sein, dass der Abstand zwischen den wenigstens zwei Fahrzeugen mittels der Erfassung der Position der Fahrzeuge entlang der Fahrstrecke zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt wird.
  • Neben der Messung des diskreten Abstandes beider Fahrzeuge ist auch denkbar, dass erfasst wird, in welchem Streckenabschnitt sich die Fahrzeuge befinden und sich daraus die geeignete Einstellung der Geschwindigkeitsbereiche ermittlen lässt. Die gesamte Strecke kann hierzu, wie bei einer herkömmlichen Achterbahn, in Abschnitte eingeteilt werden. Die Regelung der Geschwindigkeitsbereiche könnte z. B. dann einsetzen, wenn sich der Abstand der beiden Fahrzeuge auf eine bestimmte Anzahl, nur noch auf einen (oder auch keinen) Streckenabschnitt verringert.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die zentrale Steuerung derart ausgebildet, dass bei der Erfassung eines Unterschreitens des vorgegebenen Mindestabstands durch die wenigstens zwei Fahrzeuge eine Mindestgeschwindigkeit für das vordere Fahrzeug vorgegeben wird, die das vordere Fahrzeug für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zu einem bestimmten Streckenpunkt nicht unterschreiten darf. Dies kann beispielsweise durch ein Beschleunigen des vorderen Fahrzeugs, durch ein Beibehalten der Geschwindigkeit, oder durch ein Abbremsen des vorderen Fahrzeugs mit einer vorgegebenen maximalen Bremskraft bewerkstelligt werden.
  • Vorzugsweise ist die zentrale Steuerung derart ausgebildet, dass bei der Erfassung eines Unterschreitens des vorgegebenen Mindestabstands durch die wenigstens zwei Fahrzeuge eine maximale Geschwindigkeit für das hintere Fahrzeug vorgegeben wird, die das hintere Fahrzeug für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zu einem bestimmten Streckenpunkt nicht überschreiten darf. Dies kann beispielsweise durch ein Begrenzen der Beschleunigung, oder durch ein Abbremsen mit einer Mindestbremskraft bewerkstelligt werden.
  • Insgesamt muss die Geschwindigkeit des vorderen Fahrzeugs relativ zum hinteren Fahrzeug erhöht oder zumindest auf dem bestehenden Niveau gehalten werden, um den Mindestabstand nicht zu unterschreiten. Durch ein derartiges automatisches, gesteuertes Abbremsen des hinteren Fahrzeugs wird die Sicherheitsproblematik gelöst. Durch die Beeinflussung der Geschwindigkeit des vorderen Fahrzeugs wird verhindert, dass aufgrund von Staus oder langsamem Fahren Kapazitätsprobleme sowie ein verminderter Fahrspaß für die nachfolgenden Fahrzeuge auftreten. Die Kombination der Geschwindigkeitsbeeinflussung des vorderen und des hinteren Fahrzeugs führt somit zu einem System, das sämtlichen Anforderungen an ein zu Vergnügungszwecken bestimmtes Beförderungssystem gerecht wird.
  • Die Steuerung erfolgt nicht durch ein bloßes Abbremsen des hinteren Fahrzeugs, sondern durch eine gezielte Einschränkung der Geschwindigkeitsbereiche, die am vorderen und am hinteren Fahrzeug eingestellt werden können. Erkennt also der Zentralrechner ein Unterschreiten eines Mindestabstands zwischen zwei Fahrzeugen, wird ein Signal an das erste, beispielsweise das vordere Fahrzeug gesendet, das ein Abbremsen in einen zu niedrigen Geschwindigkeitsbereich verhindert. Zudem wird ein weiteres Signal an das zweite, beispielsweise das hintere Fahrzeug gesendet, das die Fahrt in einem zu hohen Geschwindigkeitsbereich verhindert. Folglich kann das vordere Fahrzeug nicht so langsam fahren, wie unter Umständen gewünscht, und das hintere Fahrzeug kann nicht so schnell fahren, wie unter Umständen gewünscht. Durch diese Konzeption wird die Gesamtkapazität gegenüber bekannten Systemen deutlich erhöht. Die Gesamtkapazität kann außerdem vom Betreiber des Beförderungssystems beeinflusst werden, beispielsweise durch die Festlegung der jeweils vom System anzuwendenden Geschwindigkeitsbereiche. Darüber hinaus wird der Fahrgast im hinteren Fahrzeug die Einschränkung seiner Geschwindigkeit weniger deutlich bemerken als bei bekannten Systemen, da die Einschränkung auf das Herunterbremsen auf eine geringere Relativgeschwindigkeit zum ersten Fahrzeug beschränkt ist, wobei das erste Fahrzeug wenigstens mit einer Minimalgeschwindigkeit fährt. Der Fahrspaß für sämtliche Fahrgäste bleibt demnach erhalten.
  • Die Steuerung kann vorzugsweise derart ausgebildet sein, das bei einer Ermittlung des Unterschreitens des vorgegebenen Mindestabstands zwischen den Fahrzeugen ein Geschwindigkeitsbereich für das vordere Fahrzeug und/oder das hintere Fahrzeug vorgegeben wird, der jeweils durch eine positive untere Geschwindigkeit (v3u, v4u) und eine positive obere Geschwindigkeit (v3o, v4o) begrenzt ist, wobei v3u < v3o und v4u < v4o, und die Fahrzeuge so gesteuert sind, dass die Fahrtgeschwindigkeit (v1, v2) jedes der Fahrzeuge den jeweiligen Geschwindigkeitsbereich für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen eines bestimmten Streckenpunkts nicht verlasst.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Fahrstrecke wenigstens einen Abschnitt mit einem Gefälle auf, und die Fahrzeuge sind wenigstens durch die Schwerkraft entlang dieses Abschnitts der Fahrstrecke bewegbar. Dieses Prinzip entspricht einer typischen Sommerrodelbahn, die im Wesentlichen entlang eines Gefälles angeordnet ist. Die Bobs weisen jeweils Bremsen auf, die erfindungsgemäß unter bestimmten Bedingungen von der zentralen Steuerung beeinflusst werden.
  • In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist das Fahrgeschäft wenigstens einen Antrieb auf, durch den die wenigstens zwei Fahrzeuge unabhängig voneinander antreibbar sind. Die Erfindung kann prinzipiell auf durch die Schwerkraft angetriebene Fahrzeuge und auf motorgetriebene Fahrzeuge angewendet werden.
  • Insbesondere können die wenigstens zwei Fahrzeuge jeweils einen Antrieb aufweisen.
  • Vorzugsweise können der oder die Antriebe durch die zentrale Steuerung derart beeinflussbar sein, dass die Antriebskraft nach oben und/oder nach unten hin für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zu einem bestimmten Streckenpunkt begrenzt wird. Der im Fahrzeug aufgenommene Fahrgast kann zwar die Antriebskraft interaktiv selbst bestimmen, sobald die zentrale Steuerung einsetzt sind jedoch der Einflussnahme auf die Geschwindigkeit durch den Benutzer bestimmte Grenzen gesetzt.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die wenigstens zwei Fahrzeuge jeweils eine Bremse auf, wobei jede der Bremsen durch den im Fahrzeug aufgenommenen Fahrgast individuell betätigbar ist.
  • Insbesondere kann die Bremse durch die zentrale Steuerung derart beeinflussbar sein, dass die Bremskraft nach oben und/oder nach unten hin für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zu einem bestimmten Streckenpunkt, d. h. in einem bestimmten Streckenabschnitt, begrenzt wird.
  • Vorzugsweise kann die Fahrstrecke wenigstens ein Schienensystem aufweisen, entlang dem die wenigstens zwei Fahrzeuge während ihrer Bewegung geführt werden. Bei einer typischen Sommerrodelbahn werden schienengebundene Fahrzeuge hintereinander entlang der Fahrstrecke bewegt. Die Erfindung einer zentralen Steuerung soll jedoch für alle Arten von Beförderungssystemen geschützt sein, beispielsweise für oberhalb einer Schiene fahrende Fahrzeuge, für Hängebahnen mit unter einem Führungselement geführten Fahrzeugen, etc.
  • Im Rahmen der Erfindung sollen Abzweigungen, Weichen, etc. das System variabel und erlebnisreich für den Fahrgast gestalten. Vorzugsweise kann das Beförderungssystem ein vom Fahrgast bedienbares Element umfassen, wobei die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs des Beförderungssystems durch die Art der Betätigung des Elements beeinflussbar ist. Die Geschwindigkeitssteuerung kann beispielsweise die Geschicklichkeit eines Fahrgasts fordern. Sie kann ein Lenkrad umfassen, bei dem durch nicht exaktes Lenken Bremsen des Fahrzeugs aktiviert werden. Der Fahrgast, der am geschicktesten lenkt, erreicht somit die höchste Geschwindigkeit. Eine zusätzliche Geschwindigkeitssteuerung des Fahrzeugs durch den Fahrgast ist somit möglich. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die am Betätigungselement eingestellten Zustände in Form von Daten erfasst und elektronisch, beispielsweise durch Funk, an das Bremssystem des Fahrzeugs bzw. an die zentrale Steuerung weitergeleitet, die eine entsprechende Beeinflussung der Bremsen des Fahrzeugs vornimmt.
  • Erfindungsgemäß umfasst ein Verfahren zur Steuerung eines Beförderungssystems wie oben beschrieben die Schritte: a) Ermittlung der Positionen des vorderen Fahrzeugs und des hinteren Fahrzeugs und/oder des Abstands zwischen dem vorderen Fahrzeug und dem hinteren Fahrzeug zu einem bestimmten Zeitpunkt und/oder an einem bestimmten Streckenabschnitt; und b) Beeinflussung der Geschwindigkeit des vorderen Fahrzeugs und/oder des hinteren Fahrzeugs durch die zentrale Steuerung beim Unterschreiten eines vorgegebenen Mindestabstands zwischen den Fahrzeugen derart, dass die Geschwindigkeit des vorderen Fahrzeugs eine vorgegebene Mindestgeschwindigkeit nicht unterschreitet und/oder die Geschwindigkeit des hinteren Fahrzeugs eine vorgegebene Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet.
  • Vorzugsweise kann bei einer Ermittlung des Unterschreitens des vorgegebenen Mindestabstands zwischen den Fahrzeugen im Schritt b) ein Geschwindigkeitsbereich für das vordere Fahrzeug und/oder das hintere Fahrzeug vorgegeben werden, der jeweils durch eine positive untere Geschwindigkeit (v3u, v4u) und eine positive obere Geschwindigkeit (v3o, v4o) begrenzt wird, wobei v3u < v3o und v4u < v4o, und die Fahrzeuge so gesteuert werden, dass die Fahrtgeschwindigkeit (v1, v2) jedes der Fahrzeuge den jeweiligen Geschwindigkeitsbereich für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen eines bestimmten Streckenpunkts nicht verlässt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Ermittlung des Abstands zwischen dem vorderen Fahrzeug und dem hinteren Fahrzeug die Ermittlung der Position des vorderen Fahrzeugs und des hinteren Fahrzeugs.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Ermittlung des Abstands zwischen dem vorderen Fahrzeug und dem hinteren Fahrzeug die Ermittlung der Geschwindigkeit des vorderen Fahrzeugs und/oder des hinteren Fahrzeugs.
  • Vorzugsweise wird der im Schritt b) vorgegebene Mindestabstand in Abhängigkeit von Parametern bestimmt, die fest vorgegeben werden und/oder aus dem System ermittelte Zustandsparameter sind und/oder aus Zustandsparametern des Systems berechnet werden.
  • Vorzugsweise sind die Parameter ortsabhängig und/oder von der Geschwindigkeit eines oder mehrerer Fahrzeuge abhängig und/oder von Voreinstellungen abhängig.
  • Die im Verfahrensschritt b) vorgegebene Mindestgeschwindigkeit und/oder Höchstgeschwindigkeit können berechnet werden.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figur deutlich. Die Figur zeigt einen Abschnitt eines Beförderungssystems gemäß der Erfindung.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
  • In der Figur ist ein Abschnitt 1 eines Beförderungssystems zu Vergnügungszwecken, beispielsweise einer Sommerrodelbahn, dargestellt. Das Beförderungssystem umfasst eine Fahrstrecke, die durch ein Schienensystem 2 festgelegt ist. Entlang des Schienensystems 2 bewegen sich wenigstens ein vorderes Fahrzeug 3 mit einer Geschwindigkeit v1 und ein hinteres Fahrzeug 4 mit einer Geschwindigkeit v2. Die Fahrzeuge 3 und 4 werden im vorliegenden Ausführungsbeispiel aufgrund der Schwerkraft, abgebremst durch die individuelle Betätigung einer Bremse durch den jeweiligen Fahrer, mit einer durch den Fahrer gewählten Geschwindigkeit entlang der Fahrstrecke 2 bewegt.
  • Das Beförderungssystem weist außerdem eine zentrale Steuerung 5 auf, die beispielsweise über Funk mit den Fahrzeugen 3 und 4 Daten austauschen kann. Die zentrale Steuerung 5 erfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel über Funk eine Position A des vorderen Fahrzeugs 3 und eine Position B des hinteren Fahrzeugs 4 sowie die Geschwindigkeit v1 des vorderen Fahrzeugs 3 und die Geschwindigkeit v2 des hinteren Fahrzeugs 4. Aus den Positionen A und B wird der Abstand der Fahrzeuge 3 und 4 berechnet. Außerdem wird, unter Berücksichtigung der Geschwindigkeiten v1 und v2 sowie ortsabhängigen Parametern, wie dem durchschnittlichen Gefälle des Abschnitts 1 des Beförderungssystems, ein Mindestabstand berechnet, der zwischen den Fahrzeugen 3 und 4 wenigstens eingehalten werden muss. Unterschreitet der tatsächliche Abstand zwischen den Fahrzeugen 3 und 4 diesen Mindestabstand oder nähert er sich dem Mindestabstand an, so setzt die zentrale Steuerung 5 ein, indem sie für das vordere Fahrzeug 3 eine Mindestgeschwindigkeit vorgibt, die nicht unterschritten werden darf, und für das hintere Fahrzeug eine Maximalgeschwindigkeit vorgibt, die nicht überschritten werden darf, um den Abstand zwischen den Fahrzeugen zu erhöhen oder in einem zulässigen Bereich zu halten. Entsprechend steuert die zentrale Steuerung 5 die Bremsen des vorderen Fahrzeugs 3 so, dass die Mindestgeschwindigkeit nicht unterschritten wird, und die Bremsen des hinteren Fahrzeugs 4 so, dass die Maximalgeschwindigkeit nicht überschritten wird. Damit beeinflusst die zentrale Steuerung 5 das Bremsverhalten der Fahrer, sofern der Fahrer 3 zu stark abbremsen will bzw. der Fahrer des Fahrzeugs 4 zu wenig abbremsen will.
  • Die Übertragung von Daten von den Fahrzeugen 3, 4 zur zentralen Steuerung 5 und umgekehrt kann durch Funk erfolgen.
  • Auf diese Weise wird gewährleistet, dass der vordere Fahrer nicht zu langsam fahren kann, der hintere Fahrer gleichzeitig nicht so schnell, dass ein Mindestabstand zwischen den Fahrzeugen 3 und 4 unterschritten wird. Dadurch wird die Sicherheit des Systems 1 gewährleistet. Außerdem wird ein Stau verhindert, der die Kapazität des Beförderungssystems beschränken und den Fahrspaß für die hinteren Fahrzeuge verringern würde.

Claims (19)

  1. Beförderungssystem, insbesondere zu Vergnügungszwecken, umfassend eine Fahrstrecke (2), und wenigstens zwei entlang der Fahrstrecke (2) bewegbare Fahrzeuge (3, 4), dadurch gekennzeichnet, dass das Beförderungssystem eine zentrale Steuerung (5) zur Ermittlung der Positionen der entlang der Fahrstrecke (2) bewegten Fahrzeuge (3, 4) und/oder eines Abstands zwischen den entlang der Fahrstrecke (2) bewegten Fahrzeugen (3, 4) umfasst.
  2. Beförderungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (5) derart ausgebildet ist, dass beim Unterschreiten eines vorgegebenen Mindestabstands zwischen den wenigstens zwei Fahrzeugen (3, 4) eine Beeinflussung der Geschwindigkeit beider Fahrzeuge (3, 4) einsetzt.
  3. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuerung (5) derart ausgebildet ist, dass der Abstand zwischen den wenigstens zwei Fahrzeugen (3, 4) mittels der Erfassung der Position der Fahrzeuge (3, 4) entlang der Fahrstrecke (2) zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt wird.
  4. Beföderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Erfassung des Unterschreitens des vorgegebenen Mindestabstands zwischen den beiden Fahrzeugen (3, 4) eine Mindestgeschwindigkeit für das vordere Fahrzeug (3) vorgegeben wird, die das vordere Fahrzeug (3) für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen eines bestimmten Streckenpunkts durch das vordere Fahrzeug (3) nicht unterschreiten darf.
  5. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (5) derart ausgebildet ist, das bei einer Ermittlung des Unterschreitens des vorgegebenen Mindestabstands zwischen den Fahrzeugen (3, 4) eine Höchstgeschwindigkeit für das hintere Fahrzeug (4) vorgegeben wird, die das hintere Fahrzeug (4) für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen eines bestimmten Streckenpunkts durch das hintere Fahrzeug (4) nicht überschreiten darf.
  6. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (5) derart ausgebildet ist, das bei einer Ermittlung des Unterschreitens des vorgegebenen Mindestabstands zwischen den Fahrzeugen (3, 4) ein Geschwindigkeitsbereich für das vordere Fahrzeug (3) und/oder das hintere Fahrzeug (4) vorgegeben wird, der jeweils durch eine positive untere Geschwindigkeit (v3u, v4u) und eine positive obere Geschwindigkeit (v3o, v4o) begrenzt ist, wobei v3u < v3o und v4u < v4o, und die Fahrzeuge so gesteuert sind, dass die Fahrtgeschwindigkeit (v1, v2) jedes der Fahrzeuge (3, 4) den jeweiligen Geschwindigkeitsbereich für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen eines bestimmten Streckenpunkts nicht verlässt.
  7. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrstrecke (2) wenigstens einen Abschnitt (1) mit einem Gefälle umfasst, und die Fahrzeuge (3, 4) durch Schwerkraft entlang des Abschnitts (1) der Fahrstrecke (2) bewegbar sind.
  8. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Beförderungssystem wenigstens einen Antrieb aufweist, durch den die wenigstens zwei Fahrzeuge (3, 4) unabhängig voneinander antreibbar sind.
  9. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Fahrzeuge (3, 4) jeweils einen Antrieb aufweisen.
  10. Beförderungssystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Antriebe durch die zentrale Steuerung (5) derart beeinflussbar sind, dass die Antriebskraft nach oben und/oder nach unten hin für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen eines bestimmten Streckenpunkts durch eines der Fahrzeuge (3, 4) begrenzt ist.
  11. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Fahrzeuge (3, 4) jeweils eine Bremse aufweisen, wobei die jeweilige Bremse durch einen im Fahrzeug (3, 4) aufgenommenen Fahrgast individuell betätigbar ist.
  12. Beförderungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse durch die zentrale Steuerung (5) derart beeinflussbar ist, dass die Bremskraft nach oben und/oder nach unten hin für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen eines bestimmten Streckenpunkts durch eines der Fahrzeuge (3, 4) begrenzt ist.
  13. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrstrecke ein Schienensystem (2) aufweist, entlang dem die wenigstens zwei Fahrzeuge (3, 4) während ihrer Bewegung geführt werden.
  14. Beförderungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeuge (3, 4) wenigstens ein Betätigungselement aufweisen, wobei die Geschwindigkeit des Fahrzeugs (3, 4) durch die Art der Betätigung des Betätigungselements durch einen im Fahrzeug (3, 4) aufgenommenen Fahrgast entlang wenigstens eines Streckenabschnitts (2) beeinflussbar ist.
  15. Verfahren zur Steuerung eines Beförderungssystems, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 14, umfassend die Schritte: a) Ermittlung der Position des vorderen Fahrzeugs (3) und des hinteren Fahrzeugs (4) und/oder des Abstands zwischen dem vorderen Fahrzeug (3) und dem hinteren Fahrzeug (4) zu einem bestimmten Zeitpunkt und/oder in einem bestimmten Streckenabschnitt; und b) Beeinflussung der Geschwindigkeit des vorderen Fahrzeugs (3) und/oder des hinteren Fahrzeugs (4) durch die zentrale Steuerung (5) beim Unterschreiten eines vorgegebenen Mindestabstands zwischen den Fahrzeugen (3, 4) derart, dass die Geschwindigkeit des vorderen Fahrzeugs (3) eine vorgegebene Mindestgeschwindigkeit nicht unterschreitet und/oder die Geschwindigkeit des hinteren Fahrzeugs (4) eine vorgegebene Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ermittlung des Unterschreiten des vorgegebenen Mindestabstands zwischen den Fahrzeugen (3, 4) im Schritt b) ein Geschwindigkeitsbereich für das vordere Fahrzeug (3) und/oder das hintere Fahrzeug (4) vorgegeben wird, der jeweils durch eine positive untere Geschwindigkeit (v3u, v4u) und eine positive obere Geschwindigkeit (v3o, v4o) begrenzt wird, wobei v3u < v3o und v4u < v4o, und die Fahrzeuge so gesteuert werden, dass die Fahrtgeschwindigkeit (v1, v2) jedes der Fahrzeuge (3, 4) den jeweiligen Geschwindigkeitsbereich für eine bestimmte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen eines bestimmten Streckenpunkts nicht verlässt.
  17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der im Schritt b) vorgegebene Mindestabstand in Abhängigkeit von bestimmten Parametern vorgegeben wird.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Parameter ortsabhängig und/oder von der Geschwindigkeit eines oder mehrerer Fahrzeuge (3, 4) abhängig und/oder von Voreinstellungen abhängig sind.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die im Verfahrensschritt b) vorgegebene Mindestgeschwindigkeit und/oder Höchstgeschwindigkeit berechnet werden.
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