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Die
Erfindung betrifft ein feldorientiertes Regelverfahren für
einen elektrischen Antrieb mit mehreren Elektromotoren, beispielsweise
um einen Verspannmechanismus insbesondere für Strang- und/oder
Getriebemittel zu realisieren. Für die Regelung werden
Messungen an einem mehrphasigen Motor-Iststrom vorgenommen. Die
Messwerte werden in Abhängigkeit von einem magnetischen
Rotor-Feld- bzw. Flusswinkel in ein rotorbezogenes d, q-Koordinatensystem
zu einer Längsstromkomponente und einer Querstromkomponente
transformiert. Die gemessene Querstromkomponente wird einem Vergleich
mit einer vorgegebenen Querstromkomponente eines Stromsollwerts
unterworfen, um daraus eine Vorgabe für die Motorstromregelung
zu gewinnen.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine insbesondere zur Durchführung
des Regelverfahrens geeignete Elektromotorenanordnung mit wenigstens
zwei jeweils mehrphasig betreibbaren Elektromotoren. Weiter betrifft
die Erfindung einen Lage- und/oder Geschwindigkeitsregler zur feldorientierten
Regelung eines elektrischen Antriebs, der insbesondere zum Einsatz
in dem vorgenannten Regelverfahren oder der vorgenannten Elektromotorenanordnung
geeignet ist.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Betriebsverfahren zum Starten eines Verspannantriebs
sowie eine dazu eingerichtete Elektromotorenanordnung.
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Für
eine Steer-By-Wire-Lenkanlage wird ein Lenkaktuator vorgeschlagen
(
DE 101 03 667 A1 ),
bei dem zwei Elektromotoren vorgesehen sind. Die Ritzel der Elektromotoren
wirken auf ein Getrieberad, welches beispielsweise ein Zahnstangenlenkgetriebe
oder eine Lenksäule mit einem darauf befestigten Lenkrad
antreibt. Müssen nur geringe Momente vom Aktuator erzeugt
werden, werden die beiden Elektromotoren so angesteuert, dass sie
gegeneinander verspannt sind und somit kein Spiel in der Verzahnung
zwischen Ritzel und Getrieberad auftritt. Dies ist gewährleistet,
wenn die Zahnflanken des Ritzels und des Getrieberads spielfrei
aneinander liegen. Der spielfreie Antrieb des Getrieberads lässt
sich durch eine geeignete Ansteuerung der beiden Elektromotoren
erreichen, indem die Drehrichtungen der beiden Elektromotoren gegeneinander
gerichtet sind. Ferner wird vorgeschlagen, die beiden Elektromotoren
je mit einem Rotorlagegeber zu versehen, um gegenüber einem
möglichen Ausfall eines der beiden Elektromotoren durch
Redundanz vorzusorgen.
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Dem
gegenüber wird zur effizienten Steuerbarkeit des Mehrmotoren-Elektroantriebs
das im Anspruch 1 angegebene Regelverfahren vorgeschlagen. Eine
zur Durchführung des Regelverfahrens geeignete Elektromotorenanordnung
ist im unabhängigen Anspruch 11 angegeben. Ein ferner unter
die allgemeine erfinderische Idee fallender Lage- und/oder Geschwindigkeitsregler
ist im unabhängigen Anspruch 22 definiert. Optionale, vorteilhafte
Ausbildungsbeispiele der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Die
Erfindung umfasst die Grundidee, zwei Synchronmotoren mit ihren
Phasenwicklungen in Serie zu schalten und dabei ihre beiden Polräder
und Rotor-Magnetflüsse mit einem Phasen- beziehungsweise
Winkelversatz zueinander rotieren zu lassen. Zur Effizienzsteigerung
trägt bereits der erfindungsgemäße Einsatz
zweier Synchronmotoren bei, die sich durch effektive Steuerbarkeit,
hohen Wirkungsgrad, großen Leistungsfaktor und gleichzeitig
kleines Bauvolumen auszeichnen, was Vorteile für Servoanwendungen
wie bei Verspannmechanismen erbringt. Insbesondere zeichnen sich
Synchronmaschinen durch ein mit dem Rotor fixiertes, umlaufendes Hauptfeld
aus, und die Magnetflussverkettung beruht vielfach auf Permanentmagnete,
die auf der Oberfläche des Rotors montiert sind und zu
einem näherungsweise konstanten Rotorfluss führen,
was die Regelbarkeit erleichtert.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren werden die Polräder
oder Rotoren der beiden Synchronmotoren zueinander mit ihren magnetischen
Flussverkettungen oder sonstigen Magnetausrichtungen winkelmäßig
versetzt, so dass sich ein und derselbe Phasenstrom in dem einen
Motor als flussbildende (Längs-)Stromkomponente und in
dem anderen Motor als Drehmoment bildende (Quer-)Stromkomponente
auswirken kann. Der Phasen- beziehungsweise Winkelversatz ist in
Bezug auf stationäre beziehungsweise stehende Koordinaten,
insbesondere in Bezug auf ein statorbezogenes Koordinatensystem definiert.
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Damit
ist der Weg zum nächsten erfindungsgemäßen
Verfahrensmerkmal eröffnet, nämlich die beiden
Synchronmotoren von einem gemeinsamen Stromrichter aus mit jeweils
denselben Phasenströmen zu speisen. Damit wird unter erheblicher
Bauteile-Einsparung nur noch ein einziger Stromrichter, insbesondere
Um- oder Wechselrichter, benötigt.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Regelung wird ein
Vor- oder Verspannmoment-Soll- bzw. Stellwert vorgegeben, der einerseits
der Querstromkomponente des Stromsollwerts überlagert wird.
Andererseits wird dieser vorgegebene Verspannmoment-Stellwert über
eine Vorzeichen-Umkehr gleichsam als Längsstromkomponente
für den Stromsollwert verwendet. Diese Längsstromkomponente
wirkt sich aufgrund des genannten Winkelversatzes der Magnetflusse
im zweiten Synchronmotor als Drehmoment bildende Querstromkomponente
aus, wohingegen im zweiten Motor die dem ersten Motor eingeprägte
Querstromkomponente im zweiten Motor nun die flussbildende Längskomponente
ergibt.
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Hierdurch
lässt sich ein koordiniertes und aufeinander abgestimmtes
Bewegungsverhalten der Elektromotoren erzielen, was sich besonders
gut zur Realisierung eines Verspannmechanismus zwecks Beseitigung
von Spiel bei Getriebe- oder Strangmitteln eignet. Die Koordination
der Bewegungsabläufe beruht auf der Kopplung der jeweiligen
Flussverkettungen der Synchronmotoren über Winkelversatz, wobei
ein und demselben Phasenstrom in einem Motor die Funktion als Querstromkomponente
und im anderen Motor die Funktion als Längsstromkomponente
zufällt.
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Zur
Vereinfachung des regelungstechnischen Aufwands ist es anzustreben,
im Dauerbetrieb den Winkelversatz der jeweiligen Magnetflüsse
der Rotoren der Synchronmotoren bzw. den Stellwert für das
Vorspannmoment konstant zu halten. Dadurch kann der jeweilige Phasenstrom
der beiden Synchronmotoren leicht und gezielt an Sollwertvorgaben angepasst
werden.
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Die
im Rahmen der allgemeinen erfinderischen Idee liegende Synchronmotorenanordnung zeichnet
sich durch deren Reihenschaltung aus. Dies lässt sich dadurch
realisieren, dass der zweite Synchronmotor über die Anfänge
seiner Phasenwicklungen mit den Enden der Phasenwicklungen des ersten Synchronmotors
verbunden ist, der wiederum über die Anfänge seiner
Phasenwicklungen mit dem Stromrichter verbunden ist. Dies ergibt
eine Kopplung der beiden Synchronmotoren mit dem gemeinsamen Stromrichter.
Durch diese Reihenschaltung aus Stromrichter, insbesondere Wechselrichter,
ersten Synchronmotor und zweiten Synchronmotor wird das erfindungsgemäße
Verfahrensmerkmal realisiert, dass durch beide Motoren derselbe
Phasenstrom fließt. Dabei ist nur einer der beiden Synchronmotoren
direkt mit dem gemeinsamen Stromrichter verbunden. Demnach sind
die Synchronmotoren miteinander seriell über ihre Phasenwicklungen
derart gekoppelt, dass jeder Synchronmotor vom gemeinsamen Stromrichter
aus mit denselben Phasenströmen gespeist wird.
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Wichtig
ist, dass die magnetischen Ausrichtungen der Polräder bzw.
Rotoren der beiden Synchronmotoren nicht in Phase, sondern gegeneinander
mit einem Versatzwinkel versetzt sind. Dieser kann grundsätzlich
zwischen 0 und ±180°, so beispielsweise bei ±45° liegen.
In der Praxis haben sich vor allem 90° Winkelversatz als
optimal gezeigt.
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Zur
Realisierung der Phasenverschiebung bzw. des Winkelversatzes zwischen
den magnetischen Flussverkettungen oder magnetischen Ausrichtungen
der beiden Synchronmotoren dient auf der Basis der Erfindung eine
mechanische Kopplung, die beispielsweise durch Strang- oder Getriebemittel zwischen
den Rotoren oder Polrädern realisiert sein kann.
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Diese
Realisierung ist gleichzeitig für den erfindungsgemäßen
Anwendungsfall „Verspannmechanismus" effizient, weil die
mechanische Kopplung dann durch die zu verspannenden Strangzugmittel oder
Zahnrand- oder sonstige Getriebemittel hergestellt werden kann.
Sind die Zugstrangmittel oder die Getriebemittel verspannt, dann
ist die mechanische Kupplung zwischen den Rotoren der Synchronmotoren
und damit auch der Winkelversatz zwischen deren Flussverkettungen
bzw. magnetischen Flussausrichtungen festgelegt bzw. definiert.
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Das
erfindungsgemäße Grundprinzip eröffnet
nicht nur die Ausbildung des Zwei-Elektromotoren-Antriebs mit nur
einem Wechsel- bzw. Stromrichter, sondern auch dahingehend, dass
nur einer der beiden Synchronmotoren mit einer Einrichtung zur Lageerkennung
(Sensorik und/oder Motormodell) versehen ist. Daraus ergibt sich
konsequenterweise die weitere, Bauteile sparende und damit kostengünstige
Erfindungsausbildung, dass ein einem Wechselrichter ansteuernder
Regler im Rahmen eines Antriebsregelkreises beiden Synchronmotoren zugeordnet
ist. Die zusätzliche Bauteile- und Kosteneinsparung, verbunden
mit einer Erhöhung der technischen Zuverlässigkeit,
liegt auf der Hand.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, dass der oben angesprochene Verspannantrieb
im Anfangszustand ohne Stromfluss keinen definierten Zustand besitzt.
Die Polräder der beiden Synchronmotoren können
gegeneinander frei verdreht sein, ohne dass der gewünschte
Phasenversatz von vorzugsweise 90° zwischen den beiden
Polrädern vorliegt. In einem ungebremsten System kann es
im stromlosen Zustand durch äußere Kräfte
oder Momente zu undefinierten Lagen des zu verspannenden Elementes kommen.
Mechanische Bremsen sind kostenaufwendig, sie müssen zusammen
mit dem übrigen Antriebssystem überwacht und ausgewertet
werden. Es stellt sich also die Aufgabe, beim Starten des Verspannantriebs
es zu schaffen, dass die gewünschte Phasenverschiebung
zwischen den Polrädern der beiden Synchronmotoren hergestellt
wird.
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Zur
Lösung wird auf das im Patentanspruch 5 angegebene Betriebsverfahren
verwiesen. Optionale vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen. Geeignete Anwendungen:
Anlaufverfahren zum Verspannen von spielbehafteten Maschinenelementen
und -anordnungen, wie Getrieben, mechanisch geführten Übertragern und
Koppelelementen, bevorzugt mit Spiel- und Bewegungsumkehr oder Anordnungen,
die im ungespannten Zustand keine eindeutig bestimmte Lage einnehmen.
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Das
erfindungsgemäße Betriebsverfahren ist vorgesehen
für einen Antrieb zum Verspannen eines flexiblen oder spielbehafteten
Objekts, indem an diesem wenigstens zwei mehrphasig betreibbare
Elektromotoren (M1, M2) mit entgegengesetzten Kräften in
Angriff gebracht werden. Es wird eine die Elektromotoren kontrollierende
Steuer- und/oder Regeleinrichtung (WR, G) verwendet. Zum Start oder
Anlauf aus einem Ruhe- oder stromlosen Ausschaltzustand des Verspannantriebs
wird zunächst nur einer (M1) der beiden Elektromotoren
zu einer Verspannbewegung angesteuert, bis ein vorspezifiziertes
erstes Stopp-Kriterium von der Steuer- und/oder Regeleinrichtung
(WR, G) erkannt wird. Optional wird danach der zweite Elektromotor
(M2) zu einer Verspannbewegung angesteuert, bis ein vorspezifiziertes
zweites Stopp-Kriterium von der Steuer- und/oder Regeleinrichtung
(WR, G) erkannt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
zum geregelten Anlauf eines Antriebssystems, bestehend aus einem
Antriebsmotor und einem Verspannmotor, aus einem stromlosen Zustand, umfasst
die Schritte: zunächst Erzeugen des Verspannmoments, um
das zu verspannende Element in eine definierte Lage zu bringen;
danach Übergang in den vorgesehen Betrieb.
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Gemäß einer
Weiterbildung wird während der Ansteuerung des ersten oder
zweiten Elektromotors (M1, M2) der jeweils andere Elektromotor kurzgeschlossen
und/oder sonst von der Steuer- und/oder Regeleinrichtung (WR, G)
entkoppelt. Dem dient der Umstand, dass ein kurzgeschlossener Drehstrommotor
sich wie eine elektrodynamische Bremse verhält. Dementsprechend
wird während der Ansteuerung eines der Elektromotoren (M1,
M2) der jeweils andere über Kurzschluss (S1, S2) seiner
Phasenwicklungen als elektrodynamische Bremse verwendet. Zweckmäßig
wird beim erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
als Stopp-Kriterium eine Erhöhung Motor-Stromfluss und/oder
das Erreichen einer vorbestimmten Motor-Drehstellung und/oder ein
vorbestimmter Zeitablauf verwendet. Erzielbare Vorteile der erfindungsgemäßen
Mehr-Elektromotorenanordnung beziehungsweise des entsprechende Betriebsverfahrens
bestehen in einer Einzelansteuerung zweier in Reihe geschalteter
Motoren über einen einzigen Wechselrichter. Der einfach
bewerkstelligbare Kurzschluss der Motorwicklungen ergibt ein wirksames
Bremsmoment.
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Im
Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
ist es zweckmäßig, bei der entsprechenden Mehr-Elektromotorenanordnung
die Phasenwicklungen (U1, U2; V1, V2; W1, W2) eines oder beider
Synchronmotoren (M1, M2) mit Schaltmitteln (S1, S2) zu versehen,
die zur Entkopplung eines oder beider Elektromotoren (M1, M2) von
der Steuer- und/oder Regeleinrichtung (WR, G) angeordnet sind.
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Eine
erfindungsfunktionell angepasste Regelstruktur gemäß unabhängigen
Anspruch 13 umfasst eine Einrichtung zur Erzeugung eines Vorspann-
bzw. Verspannmoment-Stellwerts oder -Sollwerts. Dessen Ausgang wird
einerseits einem an sich bekannten Reglerausgang für das
Motormoment überlagert; andererseits wird – mit
Vorzeichenumkehr – der Verspannmomentsteller-Ausgang, zweckmäßig
nach einer Gewichtung mit dem Kehrwert der Motor-Flussverkettung,
als Längsstromkomponente zur weiteren Verarbeitung zur
Verfügung gestellt. So kann er einem Soll-/Istwertvergleich
mit einem gemessenen Istwert für die Längsstromkomponente unterzogen
werden, und die Regeldifferenz wird wie an sich bekannt einem Stromregler
zugeführt. Der aus Längs- beziehungsweise Querstromreglern
jeweils resultierende d- bzw. q-Stellstrom wirkt in einem Synchronmotor
flussbildend und im anderen Synchronmotor Drehmoment bildend.
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Die
technische Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit, insbesondere
beim Anwendungsfall „Verspannmechanismus", lässt
sich bei einer optionalen, vorteilhaften Erfindungsausbildung erhöhen,
wonach die Quer- und Längsstrom-Sollwertausgänge
jeweils mit einem Begrenzerglied versehen sind. Dieses ist jeweils
zur Beschränkung des zugeordneten Sollwertausgangs auf
einen Bereich mit einheitlichem Vorzeichen ausgebildet. Erfindungsgemäß sind
die Vorzeichen der beiden Sollwertausgänge mittels der Begrenzerglieder
einander entgegen gesetzt gehalten. Der damit erzielte Vorteil besteht
darin, dass stets die mechanische Kopplung und damit eine Phasenverschiebung
bzw. ein Versatzwinkel zwischen den magnetischen Flussverkettungen
der beiden Synchronmotoren sichergestellt ist, so dass ein und derselbe
Phasenstrom in einem Synchronmotor Drehmoment bildend und im anderen
Synchronmotor flussbildend wirken kann. Darüber hinaus
ist beim Anwendungsfall „Verspannen eines flexiblen Bandes oder
sonstigen weichen Stranges" ein Durchhängen mit hoher Betriebssicherheit
ausgeschlossen.
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Um
den Motormomentbereich möglichst voll ausnutzen zu können,
wird eine Ausbildung des erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsreglers
dahingehend vorgeschlagen, dass der Ausgang des Motormoment-Stell-
und/oder Sollwertgebers nicht nur dem Zweig der Querstrom-Sollwertkomponente,
sondern auch dem Zweig der Längsstrom-Sollwertkomponente
vorzugsweise im vollen Umfang zugeführt wird. In Konkretisierung
dieses Gedankens ist dafür eine Summierstelle vorgesehen,
deren beiden Eingängen das Motorstellmoment und, mit negativem Vorzeichen,
das Vorspannmoment zugeführt wird. Aus dem Differenzwert
wird über eine reziproke Gewichtung mit einem Wert für
eine Flussverkettung (der sich nach den Umständen des technischen
Einzelfalls bestimmt) die Längsstromkomponente abgeleitet.
Indem bei dieser besonders vorteilhaften Ausbildung der Motormoment-Stellwert
nicht nur für die Erzeugung und Ausgabe der Querstrom-
sondern auch der Längsstrom-Sollwertkomponente mit verarbeitet
bzw. verwendet wird, lässt sich der an sich zur Verfügung
stehende Momenten-Stellbereich zu 100% in beide Richtungen an- bzw.
aussteuern bzw. ausschöpfen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Erfindungsausbildung wird ein Vorspannmoment
eingestellt, das etwa 50% des maximal möglichen Motormoments
entspricht. Damit lassen sich auch ohne die soeben erläuterte
Abzweigung des Motormoment-Stellwerts in die Längsstrom-Sollwertkomponente
wenigstens noch etwa 50% des maximal möglichen Motormoments
in die beiden Richtungen an- bzw. aussteuern.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale, Merkmalskombinationen, Vorteile und Wirkungen
auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie aus den
Zeichnungen. Diese zeigen in jeweils schematischer Darstellung:
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1 eine
gerätetechnische Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen
Anwendung des Verspannens und Positionierens eines Zugseils,
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2 eine
gerätetechnische Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen
Anwendung zum Verspannen eines Zahnradgetriebes,
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3 eine
elektrische Anordnung des Verspann-Antriebs,
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4 ein
Blockschema einer erfindungsfunktionell angepassten Regelstruktur,
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5 ein
Blockschema einer weiteren, erfindungsfunktionell angepassten Regelstruktur,
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6a–6c Strom-
und Flusszeigerdiagramme für verschiedene Betriebsfälle.
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7 eine
Elektromotorenanordnung zur Durchführung des Betriebsverfahrens
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8 ein
Geräteschaltbild zur Vorgehensweise nach dem Betriebsverfahren
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9 eine
alternative Elektromotorenanordnung zur Durchführung des
Betriebsverfahrens
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Gemäß 1 sind
die jeweiligen (nicht gezeichneten) Rotoren zweier Synchronmotoren
M1, M2 über einen für verschiedene Zwecke tauglichen Zugstrang 1 mechanisch
gekoppelt. Werden die beiden Synchronmotoren M1, M2 mit einander
entgegen gesetzten Drehmomenten angesteuert (siehe unten), werden über
den jeweiligen Rotor der Synchronmotoren M1, M2 den Enden des Zugstranges 1 entgegen
gesetzte Beschleunigungen b1, b2 erteilt. Daraus resultiert ein
Verspannen des Zugstrangs 1, beispielsweise ein Zugseil
oder -Band, so dass ein Durchhängen zwischen den Synchronmotoren
M1, M2 vermieden ist. Zudem sind durch das Verspannen die jeweiligen
Rotoren der Synchronmotoren M1, M2 in ihrer Winkellage zueinander
festgelegt. Erfindungsgemäß erfolgt die Festlegung
derart, dass die jeweiligen magnetischen Flussverkettungen ΨM1, ΨM2 (s. 6)
zueinander eine Phasenverschiebung bzw. einen Winkelversatz von
vorzugsweise 90° aufweisen. Zur Ermöglichung eines
geregelten Antriebs der beiden Synchronmotoren sind einer oder beide mit
einem Lagegeber 2 versehen, wobei es auf der Basis der
Erfindung grundsätzlich ausreichend ist, dass nur einer
der beiden Synchronmotoren M1, M2 von einem Lagegeber 2 abgetastet
wird.
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Gemäß 2 sind
zum Verspannen eines Zahnradgetriebes zwei Synchronmotoren M1, M2 über
mit ihren jeweiligen Rotor gekuppelte Zahnräder mit einem
mittleren Zahnrad 3 in formschlüssigen Eingriff
gebracht. Meist ist aber dieser Zahnradeingriff mit unerwünschtem
Spiel zwischen den Zahnflanken behaftet, was die Positioniergenauigkeit
beeinträchtigt. Um das Zahnrad-Spiel einzuschränken oder
zu vermeiden, werden wiederum den beiden Synchronmotoren M1, M2
gegenläufige Drehmomente bzw. Beschleunigungen b1, b2 erteilt.
Dadurch gelingt es, dass die gegenüberliegenden Zahnflanken
miteinander kämmender Zahnräder ohne Spiel direkt
aneinander liegen, also verspannt sind. Dann liegt wiederum eine
eindeutige Festlegung Synchronmotor-Rotoren in ihrer Winkellage
zueinander vor. Im Übrigen gelten die Ausführungen
zur 1 hier entsprechend.
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Gemäß 3 sind
die beiden Synchronmotoren M1, M2, vorzugsweise mit gleich großem
Nennstrom, in Reihe geschaltet und von einem gemeinsamen Stromrichter 4,
beispielsweise Wechselrichter, gespeist. Dazu sind die Anfänge
der Motor-Phasenwicklungen WU1, WV1, WW1 des ersten
Drehstrom-Synchronmotors M1 mit den Stromrichter-Phasenanschlüssen
U, V, W direkt verbunden. Die Enden der Motorphasenwicklungen des
Synchronmotors M1 sind entsprechend der Reihenschaltung direkt mit
den Anfängen der Motorphasenwicklungen WU2,
WV2, WW2 des zweiten
Synchronmotors M2 verbunden. Die Enden der Phasenwicklungen des
zweiten Synchronmotors M2 sind gemäß 3 in
Sternschaltung zusammen gefasst, können aber auch in Dreieck-Schaltung
verbunden sein. Der einzige Stromrichter 4 wird von einer
Regeleinrichtung 5 angesteuert, die den beiden Synchronmotoren
M1, M2 gemeinsam zugeordnet ist.
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Gemäß 4 umfasst
die Regeleinrichtung 5 in an sich bekannter Weise eine
Geschwindigkeits-Soll-/Istwert-Vergleichsstelle 6, einen
nachgeordneten Drehzahlregler 7, vorzugsweise ausgeführt als
PI-Regler, mit Begrenzer 8 an seinem Ausgang sowie einen
Stromregler 9. Die Ausgänge des Stromreglers 9 für
die Quer- und Längsspannungskomponenten usq_ref, usd_ref
dienen der Ansteuerung eines nachgeschalteten Pulsweitenmodulators
PWM, der wie an sich bekannt der Ansteuerung des Strom- bzw. Wechselrichters 4 dient.
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Zwischen
dem Geschwindigkeitsregler 7, welcher einen Soll- bzw.
Stellwert m_ref für ein Motordrehmoment am Ausgang liefert,
und den Stromregler 9 sind eine Einrichtung 10 zur
Ableitung einer Querstrom-Sollwertkomponente isq_ref, nachfolgend „Querstrom-Sollwertsteller" 10 genannt,
und letzterem nachfolgend ein Querstrom-Soll/Istwert-Vergleicher 11 angeordnet.
Im Ausführungsbeispiel gemäß 4 umfasst
der Querstrom-Sollwertsteller 10 ein Multiplizierglied 12 zur
Gewichtung des eingehenden Motormoment-Stellwerts m_ref mit dem
Kehrwert einer Magnetflussverkettung Ψ sowie einen nachgeschalteten
Plus-Begrenzer 13. Dieser schränkt die aus dem
Multiplizierglied 12 hervorgehende Querstrom-Sollwertkomponente
isq_ref auf einen Bereich positiven Vorzeichens ein.
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Ferner
ist zwischen dem Drehzahlregler 7 bzw. dem Motormomentsteller 7, 8,
bestehend aus dem Ausgang des Drehzahlreglers 7 und dem
Begrenzer 8, und dem Stromregler 9 ein Vorspannmomentsteller 14 angeordnet,
dessen Ausgang einerseits einer ersten Summierstelle 15 zugeführt
ist. Deren zweiter Eingang ist mit dem Ausgang des Motormomentstellers 7, 8 verbunden.
Andererseits ist der Ausgang des Vorspannmomentstellers 14 über
ein Vorzeichen-Umkehrglied 16 mit einem Längsstrom-Sollwertsteller 17 verbunden, über
dessen Ausgang eine Längsstrom-Sollwertkomponente isd_ref
einem Längsstrom-Soll/Istwert-Vergleicher 18 zugeführt
wird. Der Längsstrom-Sollwertsteller 17 weist
ebenfalls ein Multiplizierglied 12 zur reziproken Gewichtung
des Stellwerts für ein Vorspannmoment mit der Magnetflussverkettung Ψ sowie
einen ausgangsseitigen Minus-Begrenzer 19 auf. Letzterer schränkt – in
analoger Funktion zum oben angesprochenen Plus-Begrenzer 13 – den
aus dem Multiplizierglied 12 hervorgehenden Längsstrom-Sollwert isd_ref
auf einen Bereich negativen Vorzeichens ein.
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Durch
die beiden Plus- bzw. Minus-Begrenzer ist vor allem im Hinblick
auf den Anwendungsfall „Verspannmechanismus" sichergestellt,
dass die im ersten Synchronmotor M1 und im zweiten Synchronmotor
M2 jeweils Drehmoment bildenden Stromkomponenten zueinander entgegen
gesetzte Vorzeichen aufweisen bzw. die beiden Motoren M1, M2 mit
ihren Drehmomenten zur Verspannung gegeneinander arbeiten. Dazu
ist entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach 4 der
Vorspannmomentsteller 14 auf die Ausgabe eines konstanten
Stellwerts für das Vorspannmoment bias_torque eingestellt
bzw. eingerichtet. Zweckmäßig beträgt
der konstant eingestellte Vorspannungs-Stellwert etwa 50% des maximalen Motormoments,
um noch einen verbleibenden Motormoment-Stellbereich von 50% für
die An- bzw. Aussteuerung ausschöpfen zu können.
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Gemäß 5 ist
zur Erhöhung des verfügbaren Motormoment-Stellbereichs
auf etwa 100% zwischen dem Motormomentsteller 7, 8 und
dem Stromregler 9 noch zusätzlich eine zweite
Summierstelle 20 angeordnet, deren einem Eingang der Ausgang
des Vorspannmomentstellers 14 mit negativem Vorzeichen
zugeführt ist. Dem anderen Eingang ist ohne Vorzeichen-Umkehr
der Ausgang des Motormomentstellers 7, 8 bzw.
der Motormoment-Stellwert m_ref zugeführt. Der Ausgang
der zweiten Summierstelle 20 ist dem Längsstrom-Sollwertsteller 17 (siehe
oben) zugeführt. Damit lässt sich der aus dem Drehzahlregler 7 ausgegebene
Motormoment-Stellwert betragsmäßig in vollem Umfang
sowohl für den Querstrom-Sollwertsteller 10 als
auch für den Längsstrom-Sollwertsteller 17 verwenden.
Der Stellwert für das Vorspannmoment bias_torque wird über
die erste bzw. zweite Summierstelle 15, 20 additiv
bzw. subtraktiv überlagert. Während beim Ausführungsbeispiel
nach 4 sich ein einstellbarer Momentbereich für
eine Beschleunigung von –50% bis +50% ergibt, wird mit
dem Ausführungsbeispiel nach 5 ein einstellbarer
Momentbereich für die Beschleunigung von –100%
bis +100% erzielt. Zweckmäßig ist beim Ausführungsbeispiel
nach 5 der Vorspannmomentsteller 14 von extern
einstellbar ausgeführt.
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Gemäß 6a–c ist die magnetische Flussverkettung ΨM2 des zweiten Synchronmotors M2 durch die
mechanischen Kopplungen gemäß 1 und 2 nach
vorheriger Drehausrichtung gegenüber der magnetischen Flussverkettung ΨM1 des ersten Synchronmotors M1 um ca. 90° elektrisch
nacheilend versetzt. Die Statorstromkomponenten, nämlich
die Querstromkomponenten iq1 und iq2 sowie die Längsstromkomponenten
id1 und id2 des
ersten beziehungsweise zweiten Synchronmotors M1 beziehungsweise
M2, sind in Feldkoordinaten für die Betriebsfälle
a – Stillstand – b – Beschleunigung nach links
in Bezug auf 1 – und c – Beschleunigung nach
rechts in Bezug auf 1 – dargestellt. Unter der
Annahme, dass die beiden Synchronmotoren M1, M2 magnetisch etwa
100% symmetrisch sind, lässt sich für die drei
Betriebsfälle a, b, c das Drehmoment für das Ausführungsbeispiel
der 4 (einstellbarer Momentbereich: ±50%)
wie folgt berechnen
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Betriebsfall a – Stillstand
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Ein
Stillstand ergibt sich, wenn die Drehmomente der beiden Synchronmotoren
M1, M2 betragsmäßig gleich und einander entgegen
gesetzt gerichtet sind bzw. umgekehrte Vorzeichen aufweisen. Dazu
wird vom Stromregler gemäß 4 die Vorgabe „Drehmoment
0" ausgegeben. Folglich wird sowohl dem Querstrom-Sollwertsteller 10 als
auch dem Längsstrom-Sollwertsteller 17, letzterem
mit umgekehrtem Vorzeichen, jeweils nur ein Stellwert gleichen Betrags
für das Vorspannmoment bias_torque zugeleitet. Die im Stator
der Synchronmotoren M1, M2 resultierenden, Drehmoment bildenden
Querstromkomponenten iq1, iq2 sind
zwar nach Betrag gleich, aber weisen umgekehrte Vorzeichen auf.
Infolgedessen ergeben sich über die jeweiligen vektoriellen
Produkte ΨM1X iq1 (für
den ersten Synchronmotor M1) und ΨM2X iq2 (für den zweiten Synchronmotor
M2) einander entgegengesetzte Drehmomente jeweils gleichen Betrags,
woraus der Stillstand resultiert.
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Betriebsfall b – Beschleunigung
nach links in Bezug auf 1
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Aufgrund
eines über den Drehzahlregler 7 erzeugten und über
den Motormomentsteller 7, 8 ausgegebenen Motormoment-Stellwert
mref wird dem Querstrom-Sollwertsteller 10 gemäß 4 eine
Vorgabe zur Erhöhung der Querstrom-Sollwertkomponente erteilt,
indem in der ersten Summierstelle 15 auf den Wert für
das Vorspannungsmoment bias_torque ein Motormoment-Stellwert aufaddiert wird.
Die dadurch wesentlich erhöhte Querstrom-Sollwertkomponente
isq_ref wird im ersten Synchronmotor M1 als erhöhter Querstrom
iq1 mit entsprechender Drehmomenterhöhung (siehe oben genanntes,
vektorielles Produkt mit ΨM1) interpretiert, während
diese erhöhte Stromkomponente im zweiten Synchronmotor
M2 nur als flussbildende Komponente id2 arbeitet. Infolgedessen
bringt der erste Synchronmotor M1 zur Herbeiführung der
Linksbewegung des Zugstrangs 1 ein höheres Drehmoment als
der zweite auf, das maximal das Doppelte des Drehmoments des zweiten
Synchronmotors M2 betragen kann.
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Betriebsfall c – Beschleunigung
nach rechts gemäß 1
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Aufgrund
entsprechender Motormoment-Stellwert-Ausgabe mref mit
negativem Vorzeichen aus dem Motormomentsteller 7, 8 ergibt
sich nach Addition der Vorspann-Moment-Vorgabe positiven Vorzeichens
im Querstrom-Sollwertsteller 10 eine betragsmäßig
erhebliche Erniedrigung der Querstrom-Sollwertkomponente, die in 6c durch einen entsprechend verkürzten
Zeiger für die Querstromkomponente iq1 veranschaulicht
ist. Diese Stromkomponente arbeitet im zweiten Synchronmotor M2
als flussbildende Längsstromkomponente id2. Daneben
gestrichelt gezeichnet ist der Stromvektor beziehungsweise -zeiger,
welcher der konstant eingestellten Vorspannung bias_torque entspricht.
Dieser schlägt sich über deren Zuführung
zum Längsstrom-Sollwertsteller 17 in der konstant
gebliebenen, Drehmoment bildenden Querstromkomponente iq2 des
zweiten Synchronmotors M2 nieder (ein entsprechender Stromwert wird
im ersten Synchronmotor M1 nur als flussbildend verwendet). In diesem
Fall beträgt das vom ersten Synchronmotor M1 aufgebrachte
Drehmoment nur einen Bruchteil des vom zweiten Synchronmotor M2
aufgebrachten Drehmomentes, welches allein auf den fest eingestellten
Vorspannmomentsteller 14 zurückgeht.
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Gemäß 7 lassen
sich von dem ersten beziehungsweise zweiten Motor M1, M2 die Wicklungen
W2 des zweiten Motors M2, der nicht mit einem Lagegeber G beziehungsweise
-sensor versehen ist, kurzschließen. Dies erfolgt durch
Betätigen der zwischen den beiden Motoren M1, M2 angeordneten Schalteranordnung
S2. Deren einzelne Schaltelemente verbinden die Enden der Wicklung
W2 miteinander. Es verbleibt nur noch der Motor M1 mit Geber G am
Wechselrichter angeschlossen. Eine Grundidee der Erfindung besteht
darin, in der Startphase einen der beiden Motoren kurzzuschließen
oder sonst vonder Steuerung oder vom Regler zu entkoppeln, damit
der andere Motor unabhängig von dem kurzgeschlossenen oder
entkoppelten Motor gesteuert und verfahren werden kann, bis ein
erstes Stoppkriterium von der Motorsteuerung erkannt wird.
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Startmethodik:
Der kurzgeschlossene Motor M2 verhält sich wie eine Bremse.
Der andere beziehungsweise erste Motor M1 mit nun in Sternschaltung
verbundenen Phasenwicklungsenden und Lage-Geber G wird wie ein normaler
Servomotor angesteuert und zu einer bestimmten Position solange verfahren,
bis ein erhöhter Stromfluss durch den Motor feststellbar
ist (beispielsweise über Stromregler). Wenn die Stromstärke
sich wesentlich erhöht, bedeutet das, dass ein verstärktes
Gegenmoment als Last anliegt, beispielsweise aufgrund des kurzgeschlossenen
und bremsenden Motors M2 (Stoppkriterium). Das bedeutet weiter,
dass das Verspannobjekt, beispielsweise Getriebe oder Zugseil 1,
gespannt ist. Ein in 8 gestrichelt angedeutetes teilweises Durchhängen
der Endabschnitte L1, L2 des Zugseiles 1 wäre
beseitigt.
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Alternative
Startmethodik: Zunächst wird der erste Motor M1 mit Geber
G bei kurzgeschlossenem zweiten Motor M2 wie ein Servomotor bis
zu eine bestimmte, vorspezifizierte Drehstellung verfahren (erstes
Stoppkriterium). Ob jetzt sich das Verspannobjekt verspannt oder
nicht, ist noch irrelevant. In einem zweiten Schritt wird dann der
zweite Motor M2 von seinem Kurzschluss befreit (beispielsweise durch
Lösen der zwischen den beiden Motoren M1, M2 angeordneten
Schalteranordnung S2) und solange verfahren, bis ein erhöhter
Stromfluss durch den ersten Motor M1 feststellbar ist (zweites Stoppkriterium). Dies
bedeutet, dass erhöhte Momente zu überwinden sind,
und das Verspannobjekt gespannt ist.
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Gemäß 7 wird
zum Anfahren der zweite Motor M2 ohne Geber kurzgeschlossen. Dann
wird der erste Motor M1 solange verfahren, bis sich ein erhöhter
Stromfluss feststellen lässt (Stoppkriterium). Dieser erhöhte
Stromfluss tritt dann auf, wenn der erste Motor M1 stark ziehen
muss, z. B. gegen den als Kurzschluss-Bremse arbeitenden zweiten
Motor M2. Das Ausführungsbeispiel gemäß 7 gibt
zwar schon das Grundprinzip der Erfindung wieder, es bestehen aber
noch einige Nachteile, z. B. im Hinblick auf flexible Zugseile 1,
wie in 8 gezeichnet.
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Auf
dem in 8 gezeichneten Zugseil 1 ist ein mittlerer
Abschnitt A markiert, der nicht verstellt oder versetzt werden darf.
Die Endabschnitte L1, L2, zwischen welchen dieser Abschnitt A liegt,
hängen vielfach in der Startphase zunächst lose
durch. Im ersten Schritt des Anfahrens wird der Motor M1 mit Geber
entsprechend wie ein Servomotor auf eine bestimmte Position (beispielsweise
vorherige Endposition beim Ausschalten) verfahren (erstes Stoppkriterium).
Die locker hängenden Zugseil-Endabschnitte L1, L2 (in 8 gestrichelt
gezeichnet) können, aber müssen noch nicht gespannt
sein.
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Weitere
Verfeinerung der erfindungsgemäßen Anfahrmethodik:
Beim Motor M1 lässt sich aufgrund dessen Lagegeber G die
beim vorherigen Ausschalten eingenommene Endposition speichern,
bei welcher der Motor M1 ausgeschaltet wurde. Beim erneuten Einschalten
wird zunächst diese frühere Endposition wieder
angefahren (erstes Stoppkriterium). Dabei kann sich ein anfangs
lockerer, erster Endabschnitt L1 auch erneut spannen. Der andere,
lockere Enabschnitt L2 kann dabei noch locker bleiben; er ist mit
dem Motor M2 (ohne Geber) gekoppelt.
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Bei
dem Verspannmechanismus gemäß 8 besteht
die Anforderung, dass der mittlere Abschnitt A nicht in Längsrichtung
hin und her verschoben wird, sondern straff bleibt. Dieser Strang
endet in den beiden lockeren Abschnitten L1 und L2. Eine Verfeinerung
auf der Basis der Erfindung besteht nun in folgendem (siehe auch 9 mit
dortigem Text):
Zunächst wird eine erste Schalteranordnung
S1 gemäß 9 geschlossen
mit der Folge, dass die Wicklungen W2 des Motors M2 (ohne Geber) überbrückt
werden. Dazu ist jeder Phasenwicklung ein Schaltelement der ersten
Schalteranordnung S1 zugeordnet. Es lässt sich nur noch
der Motor M1 mit Geber G steuern. Dieser wird nun so angesteuert, dass
der Servomotor M1 bis zu einem früher verlassenen Endpunkt
zurückverfahren wird (erstes Stoppkriterium). Dabei wird
der eine lockere Endabschnitt L1 gespannt. Der mittlere Abschnitt
A darf aufgrund bestimmter Umtände nicht verschoben oder
versetzt werden. Der zweite lockere Endabschnitt L2 bleibt zunächst
locker. Im nächsten Schritt wird nun die erste Schalteranordnung
S1 geöffnet und die zweite, zwischen den beiden Motoren
M1, M2 angeordneten Schalteranordnung S2 beziehungsweise deren Schaltelemente
zwischen den Phasen U2, V2, W2 geschlossen. Dann ist der erste Servomotor
M1 kurzgeschlossen und wirkt als elektrodynamische Bremse. Das hat
den Vorteil, dass der eine Endabschnitt L1 gespannt bleibt. Auch
für den zweiten „Sondermotor" M2 ist in irgend
einer Form eine Lageerkennung zweckmäßig, sei
es mit einem extra Sensor, sei es softwaremäßig
mittels Injektionsverfahren und/oder Motormodell (so genanntes „sensorloses
Verfahren"). Der Sondermotor M2, auch „Slave" genannt, wird
nun solange verfahren, und zwar über eine Lageerkennung
in die richtige Richtung, bis sich über die Stromregelung
ein erhöhter Stromfluss aufgrund erhöhten Lastmomentes
erkennen lässt (zweites Stoppkriterium). Dann ist der Verspannmechanismus voll
wirksam und die Anlaufprozedur kann in Normalbetrieb übergehen.
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Gemäß 9 umfasst
das Antriebssystem einen Antriebsmotor und einem Verspannmotor,
wobei einer der beiden Motoren M1 vorzugsweise ein Standard-Synchronmotor
mit Geber G ist. Der andere Motor ist beispielsweise ein Sondermotor
M2, dessen Wicklungsenden der Wicklungen W2 beispielsweise an ein
Klemmbrett herausgeführt sind. Die Wicklungen W2 des Sondermotors
M2 können über die erste Schalteranordnung (S1)
kurzgeschlossen beziehungsweise überbrückt werden
können. Ferner ist eine zweite Schalteranordnung (S2) vorgesehen, die
es ermöglicht, die Verbindung zwischen den beiden Motoren
allpolig kurz zu schließen. Dieser Kurzschluss wird vorzugsweise über
Schaltelemente realisiert wird, die in den Sondermotor M2 integriert
sind, so dass bei einer Reihenschaltung der beiden Motoren M1, M2
durch die Kurschluss-Schaltungen entweder der Motor M1 oder Motor
M2 getrennt angesteuert werden kann.
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- M1
- erster
Synchronmotor
- M2
- zweiter
(Sonder-)Motor
- 1
- Zugstrang
- b1,
b2
- Beschleunigung
- Ψm1, Ψm2
- Flussverkettung
des ersten bzw. zweiten Synchronmotors
- 2
- Lagegeber
- 3
- Zahnrad
- 4
- Stromrichter
- WU1,2
- Motor-Drehstromphasenwicklung
- WV1,2
- Motor-Drehstromphasenwicklung
- WW1,2
- Motor-Drehstromphasenwicklung
- U,
V, W
- Stromrichter-Phasenanschlüsse
- 5
- Regeleinrichtung
- 6
- Geschwindigkeits-Soll-/Istwert-Vergleichsstelle
- 7
- Drehzahlregler
- 8
- Begrenzer
- 9
- Stromregler
- usq_ref
- Querspannungskomponente
- usd_ref
- Längsspannungskomponente
- PWM
- Pulsweitenmodulator
- m_ref
- Motormoment-Stellwert
- isq_ref
- Querstrom-Sollwertkomponente
- 10
- Querstrom-Sollwertsteller
- 11
- Querstrom-Soll-/Istwert-Vergleicher
- 12
- Multiplizierglied
- Ψ
- Magnetflussverkettung
- 13
- Plusbegrenzer
- 7,
8
- Motormomentsteller
- 14
- Vorspannmomentsteller
- 15
- erste
Summierstelle
- 16
- Vorzeichen-Umkehrglied
- 17
- Längsstrom-Sollwertsteller
- 18
- Längsstrom-Soll/Istwertvergleicher
- isd_ref
- Längsstrom-Sollwertkomponente
- 19
- Minus-Begrenzer
- bias_torque
- Vorspannmoment
- 20
- zweite
Summierstelle
- iq1, iq2
- Querstromkomponenten
des ersten bzw. zweiten Synchronmotors M1 bzw. M2
- id1, id2
- Längsstromkomponente
- V
- Winkelversatz
- G
- Geber
- W1,
W2
- Motor-Wicklung
- L1,
L2
- Endabschnitte
des Zugseiles 1
- U,
V, W
- Phasen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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