DE102008042129A1

DE102008042129A1 - Sicherheitsvorrichtung und -verfahren für automatisierte Kupplungssysteme

Info

Publication number: DE102008042129A1
Application number: DE102008042129A
Authority: DE
Inventors: Andreas Konrad; Franz Nagler
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2008-09-16
Filing date: 2008-09-16
Publication date: 2010-03-18
Anticipated expiration: 2028-09-17
Also published as: DE102008042129B4

Abstract

Offenbart wird eine Vorrichtung zum Verhindern eines unkontrollierten Schließens einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung zum Übertragen eines Drehmoments von einer Antriebseinheit auf eine Abtriebseinheit und ein Verfahren zum Feststellen einer Fehlfunktion einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung zum Übertragen eines Drehmoments von einer Antriebseinheit auf eine Abtriebseinheit, sowie ein Computer implementierbares Programm zum Ausführen des Verfahrens und das in die Vorrichtung implementierbar ist, wobei eine Istposition der Kupplung detektiert, die detektierte Istposition mit einer Sollposition der Kupplung verglichen und ein Warnsignal ausgegeben und/oder eine Drehmomentübertragung unterbrochen wird, falls die Abweichung außerhalb eines Toleranzbereichs liegt.

Description

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verhindern eines unkontrollierten Schließens einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung aufgrund von Fehlfunktion, sowie ein Verfahren zum Feststellen einer Fehlfunktion einer solchen Kupplung.
In zunehmendem Maße werden Kraftfahrzeuge zwischen dem Motor und dem Getriebe mit einer automatisierten Reibungskupplung ausgestattet. Es handelt sich hierbei um Ein- oder Mehrscheibentrockenkupplungen, die mittels eines etwa elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Aktuators nach Maßgabe von Kupplungssteuersignalen einer zentralen Steuereinheit geöffnet und geschlossen werden. Die Steuereinheit erzeugt die Kupplungssteuersignale wiederum automatisch, programmgesteuert, oder durch vom Fahrer eingegebene Signale.
Aufgrund der von der Steuereinheit erzeugte Kupplungssteuersignal wird bei hydraulisch oder pneumatisch angesteuerten Kupplungssystemen ein Druckraum eines Kupplungsbetätigungselements mit Druckmittel beaufschlagt, was zu einem Ausrücken der Kupplung führt. Um die Kupplung in einen eingerückten Zustand zurückzuversetzen wird Druckmittel aus dem Druckraum abgeführt. Es kann zudem ein Rückstellelement, beispielsweise eine Membranfeder vorgesehen sein, die die Kupplung zusätzlich in eingerücktem Zustand hält.
Mit zunehmender Betriebsdauer der Kupplung können insbesondere Dichtelemente von hydraulischen bzw. pneumatischen Betätigungselementen einem Verschleiß unterliegen, der zu einer Leckage der pneumatischen bzw. hydraulischen Druckmedien aus dem Druckraum führt. Die Elastizität der Dichtelemente und damit auch ihre Dichtigkeit ist zudem bei tiefen Temperaturen, beispielsweise bei –25°C erheblich eingeschränkt, was ebenfalls zu einer Leckage führen kann.
Zudem tritt bei Verschleiß der Dichtungen ein unverhältnismäßig hoher Schmutzeintrag auf, was zu einem ungenügenden Schließen von Ventilen und damit ebenfalls zu einer Erhöhung der Leckage des Druckmediums führen kann.
Ebenso können in den Einrichtungen der Druckmediumzufuhr, beispielsweise einer Zuleitung, durch Alterung, Vibrationen, hohen Temperaturen und/oder andere Arten der Beschädigung Leckagen entstehen.
Aufgrund der Leckage ist dann ein Halten oder Positionieren der Kupplungsstellung nicht oder nur noch unzureichend möglich. Tritt dabei eine Leckage auf, die größer ist als eine Druckmittelzufuhr bzw. -nachfülleinrichtung liefern kann, schließt die Kupplung automatisch und das Fahrzeug fährt unkontrolliert los. Zu einer derart unkontrollierten Bewegung kann es auch bei Ausfall der Hydraulikeinheit, wie etwa Druckversorgung, Zuleitungen, Ventile, oder bei Ausfall des Steuergeräts, wie etwa Ventilansteuerung, Ansteuerung der Hydraulikpumpe bei hydraulischem Aktuator, oder Motoransteuerung bei elektromechanischem Aktuator kommen. Eine derart unkontrollierte Bewegung des Fahrzeugs kann zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr oder beim Rangieren führen. Da in diesen Fällen ein Fahrer auch kein Ausrücken der Kupplung mehr erreichen kann, bleiben dem Fahrer nur noch radikale Maßnahmen, wie beispielsweise Motor abwürgen, um das Fahrzeug wieder zum Stehen zu bringen.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es deshalb eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren bereitzustellen mit denen ein unkontrolliertes Schließen der Kupplung vermeidbar ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1, ein Verfahren gemäß Patentanspruch 12, sowie ein auf einem Computer ausführbares Programm gemäß Patentanspruch 17.
Vorliegende Erfindung basiert auf der Idee mittels einer Detektiereinrichtung die Istposition der Kupplung zu detektieren, diese detektierte Istposition mit einer Sollposition zu vergleichen, und im Fall einer vorbestimmten Abweichung ein Warnsignal auszugeben, oder gegebenenfalls ein Element eines Antriebsstrangs derart anzusteuern, dass eine durch die Kupplung bereitgestellte Drehmomentübertragung zwischen Antriebseinheit und Abtriebseinheit unterbrochen wird.
Mittels der Überwachung von Istposition und Sollposition kann auch festgestellt werden, ob eine Fehlfunktion der Kupplung vorliegt. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn eine Zeitspanne zum Erreichen vorbestimmter Kupplungssollpositionen und die zugehörigen Istpositionen zu einem Zeitpunkt t₀ gespeichert werden, und mit einer Zeitspanne zum Erreichen ebenjener Kupplungssollpositionen und die zugehörigen Istpositionen zu einem Zeitpunkt t_0+x verglichen werden. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Zeitpunkt t₀ einem Erstbetätigungszustand bzw. Neuzustand der Kupplung entspricht.
Aufgrund des fortlaufenden Vergleichs können sich entwickelnde Fehlfunktionen oder Schädigungen frühzeitig erkannt werden und entsprechende Warnsignale ausgegeben werden. So ist beispielsweise dadurch erkennbar, dass eine zunehmende Verstopfung einer Ventilöffnung, eine sich entwickelnde Leckage an spezifischen Stellen im Betätigungssystem oder eine Schwergängigkeit mechanischer Komponenten entsteht.
Wie ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeigt, ist es vorteilhaft, wenn die detektierten Istpositionen in einer Speichereinheit, beispielsweise einem Ringpuffer gespeichert werden. Die Speichereinheit kann vorzugsweise auch integral mit der Speichereinheit ausgebildet sein.
Um nicht schon bei geringsten Abweichungen der Istposition von der Sollposition unnötigerweise ein Warnsignal abzusetzen oder eventuell die Drehmomentübertragung zu unterbrechen, ist es vorteilhaft, wenn erst ab einer signifikanten Abweichung, die über eine vorbestimmte Toleranzschwelle liegt, entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Dabei kann, wie ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel zeigt, bei einer ersten Toleranzschwelle ein Warnsignal und bei einer zweiten größeren Toleranzschwelle eine Unterbrechung der Drehmomentübertragung erfolgen.
Um die Drehmomentübertragung zu unterbrechen kann, wie ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel zeigt, eine Fahrzeugsteuereinheit, eine Getriebesteuereinheit oder eine Kupplungssteuereinheit angesteuert werden, so dass vorzugsweise ein Ausschalten der Antriebseinheit und/oder ein Schalten in Leerlauf initiiert, und/oder ein Inbetriebnehmen der Antriebseinheit unterbunden wird.
Dazu kann vorzugsweise eine Elektronikeinheit vorgesehen sein, die insbesondere als integraler Bestandteil einer vorhandenen Fahrzeug-, Getriebe- oder Kupplungselektronik ausgebildet ist, und die in einem Ringpuffer die Kupplungspositionssollsignale und Kupplungspositionsistsignale fortlaufend oder in bestimmten Zeitintervallen aufzeichnet und das Kupplungspositionssollsignal mit dem aktuellen Kupplungspositionsistsignal vergleicht. Die Bestimmung des Kupplungspositionsistsignal kann beispielsweise über einen Kupplungspositionssensor bestimmt werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt, dass eine Fehlfunktion der Kupplung auch über die Überwachung einer Druckmediumzufuhr erreicht werden kann. Dieses Ausführungsbeispiel basiert auf der Tatsache, dass eine Änderung der Kupplungsposition über Zufuhr von bestimmten Druckmittelmengen in einen Druckmittelraum erreicht wird. Um die Zufuhr von Druckmittel in den Druckmittelraum zu steuern, können Ventile vorgesehen sein, die vorzugsweise elektropneumatisch, elektrohydraulisch oder elektromechanisch ausgebildet sein können. Ist eine vorgegebene Kupplungsposition erreicht, wird die Druckmittelzufuhr unterbrochen. Stellt nun die erfindungsgemäße Vorrichtung fest, dass zum Halten einer geöffneten Kupplungsstellung oder einer anderen Kupplungssollposition eine abweichende Druckmittelzufuhr notwendig ist, kann darauf zurückgeschlossen werden, dass eine Fehlfunktion der Kupplung, beispielsweise in Form einer Leckage und/oder eines anderen Defekts vorliegt. Vorzugsweise ist in diesem Fall die erfindungsgemäße Detektiereinheit als Druckmittelzufuhrmengensensor ausgebildet.
Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung als Softwaremittel ausgebildet sein, das die Kupplungspositionen beispielsweise entweder über die Kontrolle der Ventilsteuerung oder direkt die Kupplungsposition mittels eines Sensors überwacht.
Weitere Vorteile und bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den Ansprüchen, der Beschreibung und in den Figuren gezeigt.
Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben werden.
Es zeigen:
1: ein schematische Darstellung einer automatisierten Kupplung; und
2: eine graphische Darstellung eines Stellwegs für eine Kupplungsposition über die Zeit.
1 zeigt eine schematische Ausschnittsdarstellung einer automatisierten Kupplungsanordnung 1, die zur Unterbrechung der Drehmomentübertragung zwischen einer Antriebseinheit, insbesondere einem Motor und einer Abtriebeinheit, insbesondere einem Getriebe, eines Fahrzeugs vorgesehen sind. Diese lösbaren Kupplungen sind überwiegend Reibungskupplungen, die als Einscheiben- oder Mehrscheibenreibungskupplung ausgeführt. Zum Öffnen der Kupplung und zur damit erzielten Unterbrechung der Drehmomentübertragung sind vorzugsweise pneumatische oder hydraulische Betätigungselemente vorgesehen, die ein Lösen der Kupplung bewirken. Im Folgenden wird eine solche Kupplung genauer beschrieben.
Die in 1 schematisch teilweise dargestellte Kupplungsanordnung 1 kann beispielsweise in einer nicht dargestellten Kupplungsglocke eines ebenfalls nicht dargestellten Fahrzeuggetriebes angeordnet sein. Von der Kupplungsanordnung 1 sind hier eine Kupplungsscheibe 2 mit einer Schraubenfeder 4 als Dämpfungselement und eine Anpressplatte 6 gezeigt. Die Kupplungsscheibe 2 ist mit einer hier nicht dargestellten Eingangswelle des Getriebes drehfest verbunden. Die Anpressplatte 6 wird von einer Membranfeder 8 unter einer ständigen Vorspannung gehalten und drückt dadurch die Kupplungsscheibe 2 gegen das Schwungrad 22, das permanent mit einem Antriebsmotor verbunden ist.
Die Membranfeder 8 weist mehrere sich nach radial innen in Richtung zur Getriebeeingangswelle erstreckende Membranfederzungen 10 auf, deren radial innenliegenden freien Enden mit einem sich ggf. mit der Kupplung mitdrehenden Ausrücklager 12 in Verbindung stehen sind. Entlang des radial außen liegenden Umfangsrands stützt sich die Membranfeder 8 in Richtung zum Getriebe am eigentlichen, sich mit den Anpressplatten 18 und 20 und dem Schwungrad 22 mitdrehenden Kupplungsgehäuse 14 ab.
Zur Betätigung, also zum Auskuppeln der Kupplung, werden die freien Enden der Membranfederzungen 10 in Richtung zum Motor gedrückt, indem das Ausrücklager 12 mittels eines Betätigungselements 16, insbesondere eines pneumatischen Betätigungszylinders, in Richtung zum Motor verlagert wird. Die Anpressplatte 6 wird dann nicht mehr durch die Membranfeder 8 gegen die Kupplungsscheibe 2 gedrückt und von dem Schwungrad 22 weg in Richtung zum Getriebe verlagert, so dass der Reibschluss zwischen den Kupplungsscheiben, dem Schwungrad und den Anpressplatten aufgehoben ist. Dazu wird von einer hier nicht gezeigten Kupplungssteuereinrichtung, die auch in die Getriebesteuereinrichtung integriert sein kann, veranlasst, über Ventile, insbesondere elektropneumatisch, elektrohydraulisch oder elektromechanisch angesteuerte Ventile, ein Druckmittel, beispielsweise ein pneumatisches oder hydraulisches Druckmittel, aus einem Vorratsbehälter über Zuleitungen in einen Druckraum 18 eingebracht, wodurch die Verlagerung des Ausrücklagers 12 bewirkt wird. Zum Schließen der Kupplung wird der Druck im Druckraum reduziert und die Membranfeder 8 drängt wieder in ihre Ausgangslage zurück, wodurch die Anpressplatte 6 wieder gegen die Kupplungsscheibe 2 und das Schwungrad gedrückt wird.
Mittels eines Kupplungspositionssensors 20 kann eine Istposition der Kupplung festgestellt werden, an der sich das Ausrücklager 12 gerade befindet. Erfindungsgemäß ist zudem eine Vorrichtung vorgesehen, die beispielsweise in die mit dem Kupplungspositionssensor 20 in Verbindung stehende Kupplungssteuereinrichtung integriert sein kann, die die von dem Kupplungspositionssensor 20 bestimmte Istposition der Kupplung mit einer Sollposition der Kupplung vergleicht. Wird bei diesem Vergleich eine Abweichung festgestellt, die über einem Toleranzbereich liegt, kann die Vorrichtung auf eine Warneinrichtung zur Abgabe eines Warnsignals und/oder ein Element des Antriebsstrand Einfluss nehmen, so dass eine Unterbrechung der Drehmomentübertragung erreicht wird. Diese softwarebasierte Elektronikeinheit kann vorzugsweise integraler Bestandteil einer vorhandenen Fahrzeug-, Getriebe- und/oder Kupplungselektronik sein, die in einem Ringpuffer die Kupplungspositions-Istsignale mit den Kupplungspositions-Sollsignalen fortlaufend oder in einem vorbestimmbaren Zeitintervall aufzeichnet, vergleicht und bei Abweichung entsprechende Maßnahmen einleitet. Maßnahmen zur Unterbrechung der Drehmomentübertragung können dabei sein, dass ein Gang herausgenommen, der Motor abgestellt oder ein Motorstart verboten wird.
Da eine Verstellung des Ausrücklagers 12 über die Zufuhr bzw. Abfuhr von Druckmittel erreicht wird, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung die Funktion der Kupplung über das Verhältnis von zugeführter bzw. abgeführter Druckmittelmenge zu erreichter Kupplungsistposition bestimmen. Stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung fest, dass zum Halten der geöffneten Kupplungsstellung oder einer anderen Sollposition eine gegenüber normalen Betriebsbedingungen abweichende Druckmittelzufuhr notwendig ist, kann davon ausgegangen werden, dass ein Defekt und/oder eine unzulässig hohe Leckage vorliegt, was wiederum zum Absetzen eines Warnsignals und/oder einer Unterbrechung der Drehmomentübertragung führt.
Um ein unnötiges Absetzen eines Warnsignals oder auch ein unnötiges Unterbrechen der Drehmomentübertragung zu vermeiden, ist es vorteilhaft, dass nur eine signifikante Abweichung zwischen Ist- und Sollposition zu diesen Maßnahmen führt. Dabei kann insbesondere ein vorgebender Toleranzbereich vorgesehen werden, innerhalb dessen eine Abweichung als „noch im Rahmen” angesehen wird. Dabei kann auch ein zwei- oder mehrstufiger Toleranzbereich bestimmt werden, bei dem beispielsweise bei Erreichen einer ersten Stufe ein Warnsignal und bei Erreichen einer zweiten Stufe eine Unterbrechung der Drehmomentübertragung initialisiert wird.
Zudem kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen sein, dass Zeitspannen, innerhalb der verschiedene Kupplungspositionsänderungen erreicht werden, abgespeichert und verglichen werden. 2 zeigt eine graphische Darstellung einer sogenannten Nennkennlinie 22 als Funktion des Stellwegs s entlang der Zeit t. Dabei ist in 2 der Stellweg s auf der x-Achse und die Zeit t auf der y-Achse eingetragen. Der Stellweg s entspricht dabei dem neuen Sollwert einer Kupplungsposition minus des aktuellen Istwerts einer Kupplungsposition. Um einen bestimmten Sollwert zu erreichen, ist zudem gefordert, dass diese Verstellung innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne erfolgen soll. Soll beispielsweise die Kupplung von einer Istposition s0 zu einer Sollposition s1 verlagert werden, dann sollte diese Verstellung innerhalb einer Zeitspanne von t1 erfolgen. Diese Zeitspanne soll innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs 24 liegen mit einem Maximalwert t1max und einem Minimalwert t1min, innerhalb der eine voll funktionsfähige Kupplung die Verstellung vollzogen haben sollte.
Die Nennkennlinie 22 anhand der sich die Verstellung orientiert, ist beispielsweise durch die Messung der Zeitspanne zum Erreichen von spezifischen Kupplungspositionen in einem Neu- bzw. Erstzustands des Kupplungsbetätigungssystems definiert.
Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dazu ausgelegt, die Zeitspannen zum Erreichen der Sollpositionen der Kupplung fortlaufend mit dieser Nennkennlinie zu vergleichen. Liegt die gemessene Zeitspanne außerhalb des Toleranzbereichs, so ist es damit möglich, sich entwickelnde mögliche Schädigungen des Kupplungssystems frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dabei kann je nach Größe der Abweichung beispielsweise ein Warnsignal abgesetzt oder eine Drehmomentübertragung unterbrochen werden.
Bezugnehmend auf 2 wird darauf hingewiesen, dass der lineare Zusammenhang zwischen dem Stellweg s und der Zeit t auch anderer nichtlineare Kurvenverläufe annehmen kann. Ebenso kann jeweils der Abstand zwischen Nennkennlinie und unterer und oberer Toleranzgrenze je nach Position des Stellweges unterschiedliche Werte annehmen.
Wird das Ergebnis zudem einer Fehleranalyseeinheit zur Verfügung gestellt, kann diese, beispielsweise aufgrund von Zeitunterschieden beim Erreichen von verschiedenen Kupplungspositionen, feststellen, welche Beeinträchtigung vorliegt. Dadurch ist dann beispielsweise erkennbar, ob eine zunehmende Verstopfung der Ventilöffnungen, eine sich entwickelnde Leckage an spezifischen Stellen im Betätigungssystem und/oder eine Schwergängigkeit der mechanischen Komponenten Auslöser bzw. Grund für die Zeitverzögerung ist.

Claims

Vorrichtung zum Verhindern eines unkontrollierten Schließens einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung, insbesondere eine automatisierte Kupplung, zum Übertragen eines Drehmoments von einer Antriebseinheit auf eine Abtriebeinheit mit – einer Detektiereinheit zum Detektieren einer Istposition der Kupplung; – einer Vergleichseinrichtung zum Vergleichen der detektierten Istposition mit einer Sollposition der Kupplung, und zum Festellen einer Abweichung zwischen Soll- und Istposition; und – einer Ansteuereinheit, die bei Feststellung einer vorbestimmten Abweichung der Istposition von der Sollposition dazu ausgelegt ist, eine Warneinrichtung zur Abgabe eines Warnsignals anzusteuern und/oder ein Element des Antriebsstrangs derart ansteuert, dass die durch die Kupplung bereitgestellte Drehmomentübertragung von Antriebseinheit zu Abtriebseinheit unterbrochen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei weiterhin eine Speichereinheit zum Speichern der detektieren Istpositionen vorgesehen ist, wobei die Speichereinheit vorzugsweise integral mit der Vergleichseinheit, insbesondere als Ringpuffer, ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die vorbestimmte Abweichung eine vordefinierte Toleranz aufweist, wobei vorzugsweise eine erste Toleranz für die Abgabe eines Warnsignals und eine zweite Toleranz für die Unterbrechung der Drehmomentübertragung definiert ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das von der Ansteuereinheit angesteuerte Element des Antriebsstrangs eine Fahrzeug-, Getriebe-, und/oder Kupplungssteuereinheit ist, wobei vorzugsweise das jeweilige Element derart angesteuert wird, dass ein Ausschalten der Antriebseinheit initiiert, ein Inbetriebnehmen der Antriebseinheit unterbunden, und/oder ein Schalten in Leerlauf vollzogen wird.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung eine Elektronikeinheit ist, die vorzugsweise integraler Bestandteil einer Antriebsstrangelektronik, insbesondere einer Fahrzeug-, Getriebe- und/oder Kupplungselektronik ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Detektiereinrichtung ein Kupplungspositionssensor ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Detektiereinrichtung ein Druckmittelzufuhrsensor ist, der eine Druckmittelzufuhr zu einem die Kupplung ansteuernden Ventil, insbesondere einem elektropneumatischen, elektrohydraulischen oder elektromechanischen Ventil, detektiert, wobei vorzugsweise die Istposition der Kupplung aus dem zugeführten Druckmedium ableitbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei die Speichereinheit weiterhin dazu ausgelegt ist, Zeitspannen, innerhalb derer vorbestimmte Kupplungspositionen erreicht werden, zu speichern.
Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Vergleichsvorrichtung weiterhin dazu ausgelegt ist, die gespeicherten Zeitspannen mit der Zeitspanne zu vergleichen, innerhalb der die Kupplung in einem Neuzustand die vorgegebenen Kupplungspositionen erreicht hat.
Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei weiterhin eine Fehleranalyseeinheit vorgesehen ist, die auf Basis des Vergleichs der Zeitspannen, eine sich entwickelnde Fehlfunktion der Kupplung, insbesondere eine Verstopfung einer Ventilöffnung, eine sich entwickelnde Leckage und/oder eine Schwergängigkeit von mechanischen Komponenten, bestimmt.
Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Fehleranalyseeinheit mit der Ansteuereinheit in Verbindung steht und die Ansteuereinheit abhängig von einem von der Fehleranalyseeinheit bestimmten Fehlfunktion, die Warneinheit und/oder das Antriebsstrangelement ansteuert.
Verfahren zum Feststellen einer Fehlfunktion einer in einem Antriebsstrang angeordneten Kupplung, insbesondere einer automatisierten Kupplung, zum Übertragen eines Drehmoments von einer Antriebseinheit auf eine Abtriebeinheit, gekennzeichnet durch die Schritte: – Detektieren einer Istposition der Kupplung; – Vergleichen der detektierten Istposition mit einer Sollposition der Kupplung; – Feststellen ob eine Abweichung zwischen Istposition und Sollposition innerhalb eines vorbestimmbaren Toleranzbereichs liegt; und – Ausgeben eines Warnsignals und/oder Unterbrechen der Drehmomentübertragung, falls die Abweichung außerhalb des Toleranzbereichs liegt.
Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Istposition der Kupplung über einen Kupplungspositionssensor und/oder einen Druckmittelzufuhrsensor bestimmt wird.
Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei weiterhin ein Element des Antriebstrangs derart angesteuert wird, dass eine Drehmomentübertragung von Antriebeinheit zu Abtriebseinheit unterbrochen wird, insbesondere dass ein Ausschalten der Antriebseinheit initiiert, ein Inbetriebnehmen der Antriebseinheit unterbunden, und/oder ein Schalten in Leerlauf vollzogen wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei die Zeitspanne zum Erreichen vorbestimmter Kupplungssollposition und die zugehörigen Istpositionen zu einem Zeitpunkt t₀ gespeichert werden, der vorzugsweise dem Zeitpunkt der erstmaligen Inbetriebnahme der Kupplung entspricht, und mit der Zeitspanne und den Istpositionen zu einem späteren Zeitpunkt t_0+x verglichen wird.
Verfahren nach Anspruch 15, wobei der Vergleich als Basis für die Bestimmung einer sich entwickelnde Fehlfunktion der Kupplung, insbesondere eine Verstopfung einer Ventilöffnung, eine sich entwickelnde Leckage und/oder eine Schwergängigkeit von mechanischen Komponenten, verwendet wird.
Computerprogramm mit einem computerlesbaren Code, das in eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 implementierbar ist und/oder dazu ausgelegt ist, ein Verfahren nach einem der Schritte 12 bis 16 auszuführen.