DE102008041394A1 - Kontaktlos auslesbare Identifikationsmarke - Google Patents

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Ngoc-Hung Pham
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Abstract

Die kontaktlos auslesbare Identifikationsmarke ist mit darauf gespeicherten Daten über ein Produkt ausgestattet, wobei die Daten mindestens eine Vertriebsinformation über einen Vertrieb des Produkts und mindestens eine Produktinformation über eine Art und/oder eine Behandlung des Produkts aufweisen. Die Vertriebsinformation ist unkodiert gespeichert, und die Produktinformation ist kodiert gespeichert. Das Hausgerät ist dazu eingerichtet, ausgelesene Vertriebsinformation undekodiert auf der Anzeigeeinheit anzuzeigen und den Behandlungsablauf auf der Grundlage einer ausgelesenen kodierten Produktinformation zu steuern. Das Verfahren weist den Schritt eines Anzeigens von in den ausgelesenen Daten enthaltener Vertriebsinformation über den Vertrieb des Produkts auf einer Anzeigeeinheit im Klart Behandlungsablaufs auf der Grundlage von in den ausgelesenen Daten enthaltener kodierter Produktinformation.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine kontaktlos auslesbare Identifikationsmarke, insbesondere eine RFID-Marke, sowie ein Hausgerät, insbesondere Gargerät, mit einer Ausleseeinheit zum Auslesen von Daten über ein Produkt, insbesondere Speisenprodukt, aus einer Identifikationsmarke als auch ein Verfahren zum Betreiben eines Hausgeräts unter Auslesens von auf einer Identifikationsmarke gespeicherten Daten über ein Produkt.
  • EP 1 193 584 A1 offenbart ein Garsystem, das eine einem Ofen zugeordnete RFID-Einrichtung zum automatischen Erfassen von Daten aufweist, welche auf einem dem Nahrungsmittel zugeordneten, aus der Ferne abrufbaren Datenmedium gespeichert sind. Der Benutzer muss nur das Nahrungsmittel in den Ofen geben und der Gar- und/oder Erwärmungsablauf wird auf vollautomatische Weise gestartet und gesteuert. Dabei können bestimmte Produktinformationen sowie Gar-Informationen vor oder während eines Garvorganges automatisch über ein Display angezeigt werden. Ein Chip ist in der Nahrungsmittelverpackung integriert, welcher alle relevanten nahrungsmittelbezüglichen und logistischen Daten enthält und einen drahtlosen kontaktfreien Zugriff auf diese Daten ermöglicht. Mit dem Ausdruck ”Logistik” sind alle Daten gemeint, die sich auf die Nahrungsmittelherstellung beziehen, beispielsweise Herstellungsort, Herstellungsdatum usw. Das Garsystem mag in Kombination mit einem Haushaltsofen, entweder einem herkömmlichen Elektroofen mit Heizelementen oder einem Mikrowellenofen, verwendet werden. Auf dem Chip sind alle relevanten Nahrungsmitteldaten gespeichert, wie etwa Nahrungsmittelidentifikation, Verfallsdatum, Kochrezepte, Haltbarkeitsdatum, Nährwertangaben, Wassergehalt, Garverluste, dietätische Anwendungen, bevorzugte Rezepte und andere Informationen über das Nahrungsmittel. Die Lese-/Schreibprozedur wird mittels einer Funkfrequenztechnologie mit einer Antenne gemanagt, welche die Energie zur passiven Chipeinrichtung überträgt und es ihr ermöglicht, relevante Daten an die Antenne zurückzusenden. Von dort aus werden die Daten zur Garsystemsteuereinheit übertragen und verschiedene Weisen verwendet. Das Garsystem wird gemäß der Nahrungsmittelidentifikation und den vordefinierten Rezeptdaten auf dem Chip automatisch programmiert. Zu Beginn des Garablaufs werden die Daten vom Chip auf der Nahrungsmittelverpackung automatisch gelesen und mittels der funkfrequenzautomatisierten Datenerfassungseinrichtung zur Steuereinheit des Garsystems übertragen. Das Garsystem erwärmt oder gart das Nahrungsmittel gemäß des auf dem Chip gespeicherten Rezepts, und zwar mittels Verwendens mehrerer Programmparameter des Ofens zur rechten Zeit und für die geeignete Dauer gemäß der Rezeptdaten. Die Daten auf dem Chip können für verschiedene andere Zwecke verwendet werden, wie etwa Optimierung der Logistik, Warenbestandssteuerung bei Verkaufsautomaten, Steuerung des Verfallsdatums und Information oder Hinweise für Konsumenten (Nährwertangaben, Inhaltsangaben usw.). Sobald eine Antenne des Garsystems die Daten auf dem Chip erkannt und erfasst hat, ist der Ofen bereit, den Garablauf zu starten, und zwar einfach, indem man die Ofentür schließt und eventuell einen Startknopf drückt. Gleichzeitig zeigt eine Anzeige der Benutzerschnittstelle, welche Art von Nahrungsmittel sich im Ofenraum befindet, welches Rezept der Ofen verwenden wird (Leistung, Zeit, Funktion usw.) und alle anderen relevanten Daten bezüglich des Nahrungsmittels. Der Benutzer muss nicht kontrollieren, ob das Nahrungsmittel richtig gegart wird, da der Garablauf (geeignete Heizleistung für eine geeignete Zeitspanne, Verwendung von verschiedenen Komponenten wie Grill oder Aufbackbleche zum richtigen Zeitpunkt usw.) automatisch ausgeführt wird. Falls der Benutzer ein abgelaufenes Nahrungsmittel in den Ofen gibt, wird die Anzeige eine Warnnachricht anzeigen.
  • Zur Minimierung der Datenmenge ist die Information auf dem RFID-Chip meist kodiert. Beispielsweise zur Anzeige der Daten auf einer Anzeigeeinheit und möglicherweise auch zur Verarbeitung der kodierten Daten mittels einer Steuereinheit und müssen die kodierten Daten jedoch in von einem Nutzer und/oder der Steuereinheit lesbare Daten dekodiert bzw. umgesetzt werden. Diese Dekodierungs- bzw. Zuordnungsinformation ist im Hausgerät gespeichert. Ändert sich die Zuordnung, z. B. bei Änderung des Herstellernamens oder eines Produktnamens, so kann eine Aktualisierung der Zuordnungstabelle im Gerät zu erfolgen, was jedoch sowohl einen aufwändigen Datenzugang des Hausgeräts zu einem Informationsserver voraussetzt als auch die Bereitschaft des Nutzers, seine Hausgeräte regelmäßig zu aktualisieren. Alternativ wird eine veraltete Information angezeigt oder verarbeitet. Eine in Klartext vorliegende Information wird zwar mit den aktuell stimmigen Daten ausgelesen, benötigt aber viel Platz und mag außerdem bei einem grenzübergreifenden Vertrieb zu einer Inkompatibilität aufgrund verschiedener Sprachen führen.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit zur Verarbeitung von Daten über ein Produkt bereitzustellen, welche eine Aktualisierung von Zuordnungstabellen im Hausgerät zwischen Information, die aus einer RFID-Marke ausgelesenen wird, und Information, die mittels eines Hausgeräts angezeigt/und oder verarbeitet wird, weitgehend vermeidet und dennoch platzsparend realisierbar ist.
  • Die Aufgabe wird gelöst mittels einer kontaktlos auslesbaren Identifikationsmarke, eines Haushaltsgeräts und eines Verfahrens nach dem jeweiligen unabhängigen Anspruch. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
  • Auf der Identifikationsmarke sind Daten über ein zu zugehöriges Produkt gespeichert, wobei die Daten mindestens eine Vertriebsinformation über den Vertrieb des Produkts und mindestens eine Produktinformation über eine Art und/oder Behandlung des Produkts aufweist. Die Vertriebsinformation ist unkodiert gespeichert, und die Produktinformation ist kodiert gespeichert. Durch diese spezielle Aufteilung in speicherintensivere unkodierte Vertriebsinformation und Speicherplatz sparende kodierte Produktinformation wird einerseits eine immer noch Speicherplatz sparende Identifikationsmarke geschaffen, deren Information andererseits weitgehend aktuell bleibt.
  • Das Produkt ist insbesondere ein hausgerätespezifisches Produkt, d. h., ein Produkt, das zu Behandlung oder Verarbeitung mittels eines Hausgerät vorgesehen ist (z. B. ein Speisenprodukt, Kaffee, Wäsche usw.) oder zur Behandlung oder Verarbeitung eines Produkts mittels eines Hausgerät verwendet wird (z. B. Waschmittel oder Spülmittel).
  • Unter einer Produktinformation über eine Behandlung des Produkts wird insbesondere eine Information verstanden, wie das Produkt zu behandeln/zu verarbeiten ist, z. B. umfassend eine Lagerungstemperatur, ein Haltbarkeitsdatum, einen idealen Garablauf und so weiter.
  • Die Erfindung macht sich somit zu Nutze, dass Vertriebsdaten üblicherweise veränderlich sind (bspw. bei einer Umbenennung von Firmen oder Produkten), dem eigentlichen Produkt zugehörige Produktdaten jedoch zwar veränderlich, aber fast immer noch produkttypisch sind. So wird sich die Behandlung einer Pizza (Speisenprodukt) in den allermeisten Fällen nicht deshalb ändern, weil sich die Zusammensetzung des Belags verändert; ein Produktname wird jedoch meist unterschiedlich sein. Somit ist es sinnvoll, sich wesentlich ändernde Daten im „Klartext” vorzuhalten, während es zur Minimierung der Datenmenge sinnvoll ist, weitgehend unveränderliche Daten zu kodieren.
  • In anderen Worten lassen sich die Daten zu beliebigen Produkten häufig in zwei Kategorien ordnen, nämlich in Daten, die sich ändern können, ohne direkten Einfluss auf das Produkt als solches zu besitzen, und in Daten, die produktabhängig im Wesentlichen unveränderlich sind. So sind als Beispiel ein Handelsname und ein Hersteller einer Pizza (Vertriebsdaten) vollständig unabhängig von Daten über die Art und/oder Zubereitung der Pizza (Produktdaten). Als weiteres Beispiel sind ein Handelsname und ein Hersteller eines Spülmaschinensatzes (Vertriebsdaten) unabhängig von Daten über die Art des Salzes (Produktdaten)
  • Es wird zur Einbeziehung besonders häufig wechselnder Information in Klartext eine Identifikationsmarkebevorzugt, bei der die Vertriebsinformation mindestens eine Herstellerangabe, insbesondere einen Herstellernamen und/oder eine Angabe des Handelsnamens, umfasst.
  • Es wird zur Ermöglichung einer erhöhten Nutzerfreundlichkeit eine Identifikationsmarkebevorzugt, bei der die Produktinformation eine Behandlungs- bzw. Verarbeitungsangabe für das Produkt umfasst. Als Behandlungsangabe kann insbesondere für ein Gargerät eine Information über einen Garablauf dienen. Als Behandlungsangabe für eine Lagerungseinrichtung wie einen Kühlschrank oder ein Tiefkühlfach kann beispielsweise ein Haltbarkeitsdatum dienen.
  • Es wird insbesondere eine Identifikationsmarke bevorzugt, welche einem Speisenprodukt (Nahrungsmittel) zugeordnet ist.
  • Es wird dann zur Einbeziehung einer nur selten wechselnden Produktinformation eine Identifikationsmarkebevorzugt, bei der die Produktinformation mindestens eine Speisenkategorie umfasst, z. B. 'Brot'; 'Fleisch'; 'Geflügel; 'Pizza'; 'Fischstäbchen' und so weiter.
  • Es wird dann ferner zur Ermöglichung einer genaueren Steuerung eines Behandlungsablaufs eine Identifikationsmarkebevorzugt, bei der die Produktinformation mindestens eine der Speisenkategorie nachgeordnete Unterkategorie mit zusätzlicher Information umfasst.
  • Es wird zur detaillierten Transport-, Vertriebs- und/oder Verbraucherinformation eine Identifikationsmarke bevorzugt, bei der die Produktinformation eine Angabe von Inhaltsstoffen umfasst, z. B. Zutatenangabe für ein Speisenprodukt oder Inhaltsstoffe eines Waschmittels.
  • Es wird insbesondere eine Identifikationsmarke bevorzugt, welche als induktiv oder per Funk auslesbare RFID-Marke ausgestaltet ist. Alternativ kann aber auch eine Identifikationsmarke bevorzugt, sein welche als Barcode ausgestaltet ist.
  • Das Hausgerät weist eine Ausleseeinheit zum kontaktlosen Auslesen von Daten über ein Produkt aus einer Identifikationsmarke auf, sowie eine mit der Ausleseeinheit funktional verbundenen Steuereinheit zum Steuern eines Behandlungsablaufs, insbesondere Garablaufs, auf der Grundlage einer in den ausgelesenen Daten enthaltenen Information, insbesondere Produktinformation. In anderen Worten kann durch die Ausleseeinheit auf einer Identifikationsmarke gespeicherte Information kontaktlos ausgelesen und einer Steuereinheit zum Steuern eines Behandlungsablaufs des der Identifikationsmarke zugehörigen Produkts bereitgestellt werden. Das Hausgerät weist ferner eine Anzeigeeinheit zum Anzeigen einer in den ausgelesenen Daten enthaltenen Vertriebsinformation auf, z. B. ein LCD-Display oder eine mittels Leuchtdioden hinterleuchtete Anzeigeeinheit. Das Hausgerät ist dazu eingerichtet, ausgelesene Vertriebsinformation undekodiert auf der Anzeigeeinheit anzuzeigen und den Behandlungsablauf, insbesondere Garablauf, auf der Grundlage einer ausgelesenen kodierten Produktinformation zu steuern.
  • Die Ausleseeinheit ist dann, je nach Art der Identifikationsmarke, ein Barcodescanner oder ein induktiver oder auf Basis von Funkwellen arbeitender RFID-Leser.
  • Die ausgelesene Produktinformation kann in einem Format bzw. einer Kodierung vorliegen, die von der Steuereinheit direkt gelesen werden kann. Falls die in der Produktinformation kodierte Information von der Steuereinheit jedoch nicht direkt gelesen werden kann, wird es bevorzugt, wenn das Gargerät ferner eine Nachschlagetabelle zum Umwandeln bzw. Dekodieren kodierter Produktinformation in von der Steuereinheit verarbeitbare Steuerinformation aufweist. Diese braucht nicht im Klartext vorzuliegen.
  • Es wird insbesondere bevorzugt, wenn das Hausgerät ein Gargerät (z. B. einen Herd, einen Backofen, einen Mikrowellenofen, eine Kochstelle usw.) umfasst und dazu eingerichtet ist, auf der Grundlage der ausgelesenen Produktinformation einen automatischen Garablauf ('Garprogramm) vorzubereiten. Dann braucht ein Nutzer im Extremfall nur noch den Garablauf zu starten.
  • Das Hausgerät kann aber auch eine Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Kühlschrank, Tee- und/oder Kaffeeautomat usw. sein. Die Behandlungsinformation kann dann z. B. Prozessparameter für Wäsche umfassen, wobei die Information am Wäschestück oder getrennt davon, z. B. in einer Liste, vorhanden sein kann. Auch kann eine Information Waschmittel für Wäsche oder Spülmittel (z. B. Hilfsstoffe) für Spülmittel betreffen.
  • Das Verfahren zum Betreiben eines Hausgeräts, insbesondere Gargeräts, weist den Schritt eines Auslesens von auf einer, insbesondere wie oben beschriebenen, Identifikationsmarke gespeicherten Daten über ein zu verarbeitendes bzw. zu behandelndes Produkt auf. Das Verfahren weist ferner die Schritte eines Anzeigens von in den ausgelesenen Daten enthaltener Vertriebsinformation über den Vertrieb des Produkts auf einer Anzeigeeinheit im Klartext, als auch eines Steuerns eines Verarbeitungs/Behandlungsablaufs, insbesondere Garablaufs, auf der Grundlage von in den ausgelesenen Daten enthaltener kodierter Produktinformation auf.
  • Es wird insbesondere bei fehlender Kompatibilität zwischen der auf der Identifikationsmarke vorliegenden Kodierung und Steuerbefehlen einer Steuereinheit bevorzugt, wenn der Schritt des Steuerns des Prozessablaufs ein Dekodieren der ausgelesenen kodierten Produktinformation in von der Steuereinheit verarbeitbare Steuerinformation aufweist.
  • In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben. Dabei können gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
  • 1 zeigt in Schrägansicht ein System mit einem RFID-tauglichen Backofen und einem mit einer RFID-Marke versehenen Speisenprodukt;
  • 2 zeigt die RFID-Marke aus 1 mit einer möglichen darauf gespeicherten Datenstruktur;
  • 3 zeigt einige mögliche Kombinationen von Vertriebs- und Produktinformationen.
  • 1 zeigt einen RFID-tauglichen Einbau-Backofen 1, dessen Backrohr 2 von einer Tür 3 mit einem Sichtfenster 4 verschließbar ist. Oberhalb des Backrohrs 2 weist der Backofen eine Bedienblende 5 mit einer Anzeigeneinheit 6 in Form einer LCD-Anzeige und verschiedenen Bedienelemente auf, nämlich einem zentralen Drehsteller 7 und daran seitlich symmetrisch angeordneten Tasten 8. Ein Garablauf wird mittels einer Steuereinheit 9 gesteuert. Die Steuereinheit 9 ist beispielsweise dazu eingerichtet, verschiedene Betriebsarten wie Oberhitze, Unterhitze, Umluftheizung usw. auf der Grundlage von über die Bedienblende 5 eingegebenen Nutzerdaten zu steuern. Auch ist die Steuereinrichtung 9 dazu eingerichtet, automatisierte Garprogramme ablaufen zu lassen, die von der Steuereinheit 9 vorbelegt abrufbar sind, z. B. aus einem Speicher. So können Garprogramme verschiedene Garprofile mit vorbelegbaren Teilabläufen unterschiedlicher Dauer, Temperatur, Betriebsart und so weiter aufweisen, wie beispielsweise eine Aufheizphase, gefolgt von einer Oberhitzebetriebsart einer ersten Dauer und Temperatur, gefolgt von einer Umluftbetriebsart einer zweiten Dauer und Temperatur, u. v. m.. Die Garprogramme können auf bestimmte Speisen abgestimmt sein. So mag ein Nutzer eine Speisenart (z. B. Geflügel/Hähnchen) und bevorzugte Zubereitung (z. B. besonders knusprig) über die Bedienblende 5 und eine geeignete in der Anzeigeeinheit 6 angezeigte Benutzerführung einstellen, worauf die Steuereinheit 9 ein darauf abgestimmten, vorprogrammiertes Garprogramm ablaufen lässt.
  • Der Backofen 1 weist ferner einen Funkantenne 10 auf, die mit einer zugehörigen Funkfrequenz-Sende/Empfangseinheit 11 verbunden ist. Die Sende/Empfangseinheit 11 ist erstens in der Lage, Erregersignale an die Antenne 10 zur Aussendung von entsprechenden Funksignale zu senden und ist ferner in der Lage, die von der Antenne 10 empfangenen Funksignale in digitale Signale umzuwandeln. Die digitalen Signale werden zur Weiterverarbeitung an die Steuereinheit 9 gesandt. Die Funkantenne 10 und die Funkfrequenz-Sende/Empfangseinheit 11 sind somit als RFID-Lesestation eingerichtet, um RFID-Marken aktiv auszulesen.
  • Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist eine Speisenverpackung in Form einer Pizzaschachtel 12 eine solche RFID-Marke 13. Die RFID-Marke 13 weist darauf gespeicherte Daten über das verpackte Speisenprodukt, die Pizza, auf, wobei die Daten eine Vertriebsinformation über einen Vertrieb der Pizza in Form einer Herstellerangabe und eines Handelsnamens aufweist, als auch eine Produktinformation über die Art des Speisenprodukts, nämlich eine Speisenkategorie ('Tiefkühlpizza') und eine Unterkategorie ('dünner Boden').
  • Zum Auslesen der RFID-Marke 13 wird die Pizzaschachtel 12 in ausreichende Nähe der Antenne 10 gebracht. Der Funkempfänger 11 sendet an die Antenne 10 ein Erregersignal, worauf die Antenne 10 ein entsprechendes Funksignal aussendet. Dieses Funksignal wird von der RFID-Marke 13 aufgenommen, und es wird folgend von der RFID-Marke 13 ein Funksignal an die Antenne 10 zurückgesandt, das die auf der RFID-Marke 13 gespeicherten Daten enthält. Dies kann beispielsweise so geschehen, dass bestimmte Informationsbits auf der RFID-Marke 13 durch einen Resonanzkreis einer zugehörigen eindeutigen Frequenz dargestellt sind. Die Anregung kann dann beispielsweise breitbandig über die Frequenzen der Resonanzkreise geschehen oder dadurch, dass das Frequenzband abgefahren ('gescannt') wird.
  • Die von der RFID-Marke 13 abgestrahlten Signale werden von der Antenne 10 empfangen und zur Sende/Empfangseinheit 11 geleitet, wo sie in entsprechende digitale Signale umgewandelt und an die Steuereinheit 9 weitergeleitet werden. Die Steuereinheit 9 kann, falls sie die von der RFID-Marke 13 ausgesandten Daten versteht, die Daten dazu verwenden, eine Vertriebs- und/oder Produktinformation auf der Anzeigeeinheit 6 anzuzeigen und/oder einen Garablauf des Speisenprodukts 12 im Backrohr 2 zu steuern.
  • 2 zeigt die RFID-Marke 13 aus 1 mit einer in einem Speicherbereich 14 davon gespeicherten möglichen Datenstruktur 15. Die Datenstruktur 15 weist an ihrem Anfang ein Startzeichen 16 der Form '//' auf, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel auch als Endzeichen 17 Einsatz findet. Zwischen Startzeichen 16 und Endzeichen 17 befinden sich die Nutzdaten, die in eine Vertriebsinformation 18 und eine Produktinformation 19 aufgeteilt sind. Die Vertriebsinformation 18 ist unkodiert (im Klartext) gespeichert, während die Produktinformation 19 kodiert gespeichert ist. Die Vertriebsinformation 18 umfasst den Herstellernamen 20 (”FirmaA”) und den Handelsnamen 21 des Produkts (”PizzaExtra”), während die Produktinformation 19 die Speisenkategorie 22 (”0027” = Tiefkühlpizza) und eine zugehörige Unterkategorie 23 (”09” = dünne Pizza) aufweist. Zur Trennung der Dateninhalte eignen sich Trennzeichen wie hier ein „/”. Jedoch können auch unterschiedliche Trennzeichen verwendet werden, z. B. ein unterschiedliches Trennzeichen bei einem Übergang zwischen der Vertriebsinformation 18 und der Produktinformation 19.
  • Auf der Grundlage der kodierten Produktinformation 19 kann die Steuereinheit 9 ein dafür passendes, bereits in dem Backofen abgespeichertes Garprogramm oder Betriebsart vorbereiten und von einem Nutzer starten lassen. Die Steuereinheit 9 weist dazu einen lesbaren Speicher (ohne Bezugszeichen, z. B. einen EEPROM) mit einer darin gespeicherten Nachschlagetabelle auf, in der die Zuordnung von einem Feld bzw. Teilfeld 22, 23 der Produktinformation 19 zu einem bestimmten Garprogramm oder Betriebsart abgelegt ist. Im gezeigten Fall kann das Garprogramm beispielsweise eine auf eine solche Pizza abgestimmte Aufheizphase mit einer folgenden Backphase aufweisen.
  • Die unkodiert vorliegende Vertriebsinformation 18 wird unverändert in der Anzeigeneinheit 6 angezeigt. Falls in der Nachschlagetabelle eine der kodierten Information 19 zugeordnete Bezeichnung im Klartext (z. B. ”Tiefkühlpizza”) vorliegt, kann diese ebenfalls in Klartext in der Anzeigeeinheit 6 angezeigt werden. Dann kann insbesondere eine auf der RFID-Marke 13 enthaltende Information vollständig angezeigt und vom Nutzer überprüft werden.
  • 3 zeigt mögliche Ausgestaltungen der auf der RFID-Marke 13 abgespeicherten Vertriebsinformation 18 und Produktinformation 19.
  • Unter Ausführungsform A, welche bereits in 2 gezeigt ist, umfasst die Vertriebsinformation 18 den Herstellernamen 20 und den Handelsnamen 21 des Produkts. Die Produktinformation 19 umfasst die vergleichsweise grobe Speisenkategorie 22 und eine die Speisendefinition verfeinernde Unterkategorie 23. Die Produktinformation 19 kann insbesondere zur Vorbereitung eines vollautomatisch ablaufenden Garprogramms eines Gargeräts verwendet werden. Falls in der ausgelesenen Produktinformation 19 sämtliche Information für ein solches Garprogramm vorhanden ist, braucht der Nutzer nach Einladen der Speise in den Garraum und Schließen der Tür zum Garraum nur noch das Garprogramm zu starten. Das Gargerät kann so ausgestaltet sein, dass die von der RFID-Marke ausge lesene Information im Anzeigenfeld anzeigbar und vor Start des Garprogramms änderbar ist.
  • Unter Ausführungsform B und C sind zusätzlich noch Zutatenangaben für das Speisenprodukt auf der RFID-Marke gespeichert. Diese können, wie in Ausführungsform D gezeigt, als Vertriebsinformation 18 im Klartext vorliegen, z. B. bei exotischen Zutaten, und/oder als kodierte Produktinformation 19, z. B. bei häufig verwendeten und/oder detailliert vorliegenden Zutaten.
  • Es können auch noch weitere Angaben gespeichert sein, z. B. Ernährungsangaben wie Kalorien-, Fett-, Kohlenhydrat-Menge und so weiter, vorzugsweise in der Produktinformation 19.
  • Mit dieser Aufteilung in unkodierte Information 18 und kodierte Information 19 ist es möglich, dass sich die unkodierte Information 18 ändert, ohne eine Aktualisierung im Gerät zu erzwingen, da diese Informationen im „Klartext” vorliegen. Solange das Produkt unverändert bleibt, sind die Produktparameter 19 nach wie vor identisch. Durch die Klartext-Bereitstellung veränderlicher Daten können diese also verändert und trotzdem im Gerät verarbeitet (z. B. angezeigt) werden, ohne ein Gerät zu einer Aktualisierung zu zwingen. Die Produktinformation ist kodiert angegeben und im Gerät hinterlegt. Da sie jedoch weitgehend unveränderlich sind, erfordert sie keine Aktualisierung des Gerätes.
  • Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
  • So kann die RFID-Marke auch für Warenwirtschaftssysteme relevante Information beinhalten, wie eine EAN(”European Article Number”)-Nummer.
  • Die RFID-Marke kann Information über allgemeine Programmabläufe umfassen. So können zusätzlich oder alternativ zu Garprogrammen für einen reinen Backofen auch Kochprogramme für Kochfelder und/oder Garprogramme für einen Mikrowellenofen vorhanden sein. Als Beispiel soll ein Tiefkühl-Pizza der Marke 'Pizza Extra' in einem Backofen gebacken werden, der zusätzlich eine Mikrowellenfunktion aufweist. Anhand der Produktinformation ”Tiefkühlpizza mit dünnem Boden” und der Vertriebsinformation 'Pizza Extra' der Firma ”A” wird auf der Anzeigeeinheit die entsprechende Anzeige mit der Vertriebsinformation und der Produktinformation angezeigt. Mit Hilfe einer in der Produktinformation ebenfalls vorhandenen Zubereitungsinformation (z. B.: 5 Minuten mit einer Mikrowellenleistung von 80 W auftauen, 10 Minuten bei 200 W und Heißluft backen und 2 Minuten mit Unterhitze für einen knusprigen Boden) wird ein spezielles und individuelles Programm nur für diese Pizza zusammengestellt, welches nicht in der Datenbank des Backofen existiert. Der Benutzer braucht nur noch START drücken, um ein optimales Ergebnis zu haben.
  • Auch ist die RFID-Marke nicht auf ein Gargerät eingeschränkt. Alternativ kann beispielsweise auch eine Information über ein Brühverfahren bei einer Kaffeemaschine oder einer Teezubereitungsmaschine vorhanden sein. Auch ist die Erfindung nicht auf den Bereich Nahrungsmitteln beschränkt, sondern z. B. auch mit Waschmaschinen, Trocknern, Waschtrockner, Spülmaschinen usw. einsetzbar.
  • Weiterhin werden RFID-Marken bevorzugt, deren gespeicherte Informationen reprogrammierbar sind. Falls eine Produktinformation aufgrund von Rezeptänderungen doch einmal geändert werden muss, brauchen die bestehenden RFIDs nur umprogrammiert zu werden.
  • Um die Kosten und damit die Produktpreise gering zu halten, ist es auch möglich, beim Start eines neuen Produktes diese nur für eine kurze Zeit mit RFID auszustatten. Der Kunde braucht dann nur die RFID aufbewahren, um die Produkt- und Vertriebsinformation immer parat zu haben. Wenn das gleiche Produkt später ohne RFID gekauft wird, kann die RFID-Marke für das gekaufte Produkt weiterbenutzt werden.
  • Allgemein ist die Erfindung nicht auf RFID-Marken beschränkt, sondern kann alle Arten von kontaktlos auslesbaren Identifikationsmarken umfassen, wie Barcodes.
  • 1
    Backofen
    2
    Backrohr
    3
    Tür
    4
    Sichtfenster
    5
    Bedienblende
    6
    Anzeigeneinheit
    7
    Drehsteller
    8
    Taste
    9
    Steuereinheit
    10
    Funkantenne
    11
    Sende/Empfangseinheit
    12
    Pizzaschachtel
    13
    RFID-Marke
    14
    Speicherbereich
    15
    Datenstruktur
    16
    Startzeichen
    17
    Endzeichen
    18
    Vertriebsinformation
    19
    Produktinformation
    20
    Herstellername
    21
    Handelsname
    22
    Speisenkategorie
    23
    Unterkategorie
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1193584 A1 [0002]

Claims (10)

  1. Kontaktlos auslesbare Identifikationsmarke (13) mit darauf gespeicherten Daten (1823) über ein Produkt, wobei die Daten (1823) mindestens eine Vertriebsinformation (18, 20, 21) über einen Vertrieb des Produkts und mindestens eine Produktinformation (19, 22, 23) über eine Art und/oder eine Behandlung des Produkts aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertriebsinformation (18, 20, 21) unkodiert gespeichert ist und die Produktinformation (19, 22, 23) kodiert gespeichert ist.
  2. Identifikationsmarke (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertriebsinformation (18, 20, 21) eine Herstellerangabe (20) und/oder eine Angabe des Handelsnamens (21) des Produkts umfasst.
  3. Identifikationsmarke (13) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt ein Speisenprodukt ist und die Produktinformation (19, 22, 23) mindestens eine Speisenkategorie (22, 23) umfasst.
  4. Identifikationsmarke (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine RFID-Marke (13) ist.
  5. Identifikationsmarke (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Barcodemarke ist.
  6. Hausgerät (1) aufweisend eine Ausleseeinheit (10, 11) zum kontaktlosen Auslesen von Daten (1823) über ein Produkt aus einer Identifikationsmarke (13), eine mit der Ausleseeinheit (10, 11) funktional verbundene Steuereinheit (9) zum Steuern eines Geräteablaufs auf der Grundlage einer in den ausgelesenen Daten (1823) enthaltenen Produktinformation (19, 22, 23) und eine Anzeigeeinheit (6) zum Anzeigen einer in den ausgelesenen Daten (1823) enthaltenen Vertriebsinformation (18, 20, 21), dadurch gekennzeichnet, dass das Hausgerät (1) dazu eingerichtet ist, zumindest einen Teil der ausgelesenen Vertriebsinformation (18, 20, 21) undekodiert auf der Anzeigeeinheit (6) anzuzeigen und den Geräteablauf auf der Grundlage zumindest eines Teils der ausgelesenen kodierten Produktinformation (19, 22, 23) zu steuern.
  7. Hausgerät (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner eine Nachschlagetabelle zum Dekodieren kodierter Produktinformation (19, 22, 23) in eine von der Steuereinheit (9) verarbeitbare Steuerinformation aufweist.
  8. Hausgerät (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass es als Gargerät (1) ausgestaltet ist und dazu eingerichtet ist, auf der Grundlage der ausgelesenen Produktinformation (19, 22, 23) einen automatischen Garablauf zumindest vorzubereiten.
  9. Verfahren zum Betreiben eines Hausgeräts (1), insbesondere Gargeräts, aufweisend den Schritt: – Kontaktloses Auslesen von auf einer Identifikationsmarke (13) gespeicherten Daten (1823) über ein Produkt; dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner die folgenden Schritte aufweist: – Anzeigen mindestens eines Teils von in den ausgelesenen Daten (1823) enthaltener Vertriebsinformation (18, 20, 21) über den Vertrieb des Produkts auf einer Anzeigeeinheit (6) im Klartext; – Steuern eines Geräteablaufs mindestens auf der Grundlage mindestens eines Teils von in den ausgelesenen Daten (1823) enthaltener kodierter Produktinformation (19, 22, 23).
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Steuerns des Geräteablaufs aufweist: – Dekodieren der ausgelesenen kodierten Produktinformation (19, 22, 23) in eine von einer Steuereinheit (9) verarbeitbare Steuerinformation.
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