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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Aufsatzgeräts an einer aktiven Arbeitszone eines Betriebsgeräts, wobei dieses mindestens einen der Arbeitszone zugeordneten Empfänger zum drahtlosen Empfang von Daten von dem Aufsatzgerät aufweist und das Aufsatzgerät einen Sender zum drahtlosen Übertragen von Daten an das Betriebsgerät aufweist, wobei eine Anwesenheit des Aufsatzgerätes an der Arbeitszone durch Empfang von Daten an dem der Arbeitszone zugeordneten Empfänger festgestellt wird. Die Erfindung betrifft weiterhin ein zur Durchführung des Verfahrens eingerichtetes Betriebsgerät.
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Solch ein Verfahren ist bereits aus der
US 2004/0149 736 A1 bekannt. Das Verfahren zum Erwärmen eines Gefäßes unter Verwendung eines Induktionsherdes arbeitet mit einer RFID-Leseeinrichtung. Das Gefäß weist dabei eine RFID - Einheit und einen Temperatursensor auf, der betriebsmäßig mit der RFID-Einheit gekoppelt ist. Die Erwärmung des Gefäßes wird auf Basis eines Unterschiedes der aktuellen Gefäßtemperatur mit einer gewünschten Temperatur geregelt.
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DE 101 56 777 A1 offenbart ein Verfahren zur Übertragung der Einstellungsdaten einer Kochstelle eines Gargeräts auf eine andere Kochstelle desselben Gargeräts. Ein Verfahren der eingangs genannten Art, das so auszugestalten ist, dass es mit beliebigem Kochgeschirr durchführbar ist, ist gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte: a) Erkennen mittels eines unabhängig von einem Datenträger am Kochgeschirr arbeitenden Erfassungssystems, ob sich Kochgeschirr auf einer Kochstelle befindet, b) Erfassen der aktuellen Einstellungsdaten einer belegten Kochstelle mittels einer Steuereinheit, c) Erkennen mittels des Erfassungssystems, ob Kochgeschirr von einer Kochstelle auf eine andere Kochstelle versetzt wurde und d) Übermitteln der im Verfahrensschritt b) erfassten Einstellungsdaten der ersten Kochstelle mittels der Steuereinheit an die neu belegte Kochstelle. Weiterhin wird ein Gargerät zur Durchführung dieses Verfahrens offenbart.
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DE 103 55 455 A1 offenbart eine Gaskochstelle sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Gaskochstelle. Es sind Gaskochstellen mit einem Heizfeld bekannt, das eine Anzahl von Gasbrennern zur Beheizung zumindest eines auf dem Heizfeld abgestellten Gargutbehältnisses aufweist, und mit einem Topferkennungsmittel, das die Größe des Gargutbehältnisses erfasst. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit der Gaskochstelle erfasst das Topferkennungsmittel unabhängig von der Position des Gargutbehältnisses auf dem Heizfeld die Größe des Gargutbehältnisses.
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US 5,746,114 beschreibt ein intelligentes Garsystem, umfassend Gargeschirr wie etwa Kochtöpfe, Suppentöpfe usw., die einen Temperatursensor zum Erfassen entweder der Temperatur des Gargeschirrs oder irgendeines sich darin befindlichen Inhalts aufweisen. Eine Vielzahl von Heizoberflächen weist jeweils eine Oberfläche zum Tragen des Gargeschirrs und zum Übertragen von Wärme auf das Gargeschirr auf. Ein Temperatursteuerknopf zum Einstellen einer gewünschten Gartemperatur und ein Zeitsteuerknopf werden ebenfalls bereitgestellt. Ein Controller ist zum Steuern der Temperatur der Heizoberfläche beruhend auf Temperatursignalen, die er vom Sensor empfängt, und der gewünschten Gartemperatur über eine Infrarotschnittstelle mit dem Temperatursteuerknopf, dem Zeitsteuerknopf, der Heizoberfläche und dem Temperatursensor funktionell verbunden. Jedes der Gargeschirre und jede der Heizoberflächen werden vom Controller unterschieden, um die Bewegung jeglichen Gargeschirrs zwischen einer oder mehreren Heizoberflächen nachzuverfolgen. Wenn ein Gargeschirr von einer Heizoberfläche zu einer anderen versetzt wird, wird die der Heizoberfläche zugehörige gewünschte Temperatur zusammen mit dem Gargeschirr übertragen, um die neue Heizoberfläche zu steuern. Wenn eine gewünschte Garzeitspanne eingestellt wird, kann der verbleibende Teil der gewünschten Garzeitspanne zusammen mit der gewünschten Gartemperatur übertragen werden.
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Beispielsweise aus
DE 103 43 011 A1 ,
DE 10 2005 022 352 A1 ,
DE 10 2006 017 800 A1 und
DE 10 2006 017 801 A1 ist eine Leistungsübertragung von einer Arbeitszone eines Betriebsgeräts auf ein Aufsatzgerät mittels induktiver Kopplung bekannt. Unter einer induktiven Kopplung wird dabei die Kopplung einer Primärspule des Betriebsgeräts und einer Sekundärspule des Aufsatzgeräts über ein magnetisches Wechselfeld verstanden, welches von der Primärspule erzeugt und von der Sekundärspule abgegriffen wird. In der Sekundärspule wird mittels des magnetischen Wechselfelds eine Induktionsspannung erzeugt, die zum Betrieb des Aufsatzgeräts verwendet werden kann. Primärspule und Sekundärspule können dabei auch als zwei Hälften eines trennbaren Transformators angesehen werden, weshalb diese Art von Kopplung und Leistungsübertragung auch „transformatorische Kopplung“ genannt wird.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine besonders einfache und zuverlässige Möglichkeit zur Erkennung eines Aufsatzgeräts an einer Arbeitszone eines Betriebsgeräts bereitzustellen, das über das Betriebsgerät mittels transformatorischer oder induktiver Kopplung mit Leistung versorgt wird.
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Diese Aufgabe wird mittels eines Verfahrens und eines Betriebsgeräts nach dem jeweiligen unabhängigen Anspruch gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Das Verfahren dient zum Betreiben eines elektrisch betriebenen Aufsatzgeräts an einer Arbeitszone eines Betriebsgeräts. Ein Aufsatzgerät kann insbesondere jegliches elektrisch betreibbare Gerät zur Lebensmittelbehandlung sein, wie ein Haushaltskleingerät (Kaffeemaschine, Waffeleisen usw.) oder ein Gargeschirr (Topf, Pfanne usw.). Das Betriebsgerät (Basisstation) ist dazu eingerichtet, mittels transformatorischer Kopplung eine Betriebsleistung an das an der Arbeitszone positionierte Aufsatzgerät zu dessen Betrieb zu übertragen. Das Betriebsgerät kann beispielsweise als kompakte Einheit vorliegen oder mit mindestens einer separaten Arbeitszone, die über eine (im Falle mehrerer Arbeitszonen gemeinsame) Steuereinrichtung betreibbar ist bzw. sind, ausgerüstet sein. Unter einer Arbeitszone wird diejenige Fläche des Betriebsgeräts genannt, an dem ein Aufsatzgerät betreibbar ist. Insbesondere kann die Arbeitszone so ausgeprägt sein, dass im Wesentlichen nur durch sie hindurch das zugehörige magnetische Wechselfeld zur transformatorischen Kopplung mit dem Aufsatzgerät abgegeben wird. Im Kontext eines Kochfelds kann die Arbeitszone auch als Kochzone bezeichnet werden, jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt.
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Das Betriebsgerät weist mindestens einen der Arbeitszone zugeordneten Empfänger zum drahtlosen Empfang von Daten von dem Aufsatzgerät auf. Dieser Empfänger kann im Bereich der Arbeitszone (d. h., in oder unter der Arbeitszone) oder neben der Arbeitszone (insbesondere bis zu 5 cm neben der Arbeitszone) angeordnet sein. Der Empfänger kann insbesondere näher an seiner ihm zugeordneten Arbeitszone angeordnet sein als einer anderen Arbeitszone.
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Das Aufsatzgerät weist einen Sender zum drahtlosen Übertragen von Daten an das Betriebsgerät auf. Dabei wird unter einem Sender ganz allgemein eine Sendeeinrichtung für den Zugang zu einem Übertragungskanal zum Empfänger verstanden. Der Sender des Aufsatzgeräts und der Empfänger des Betriebsgeräts sind aufeinander abgestimmt, so dass sie sich verständigen können. Insbesondere können der Sender und der Empfänger mit dem gleichen oder den gleichen Datenprotokoll(en) arbeiten und ein gleiches Frequenzband oder Frequenzbänder verwenden.
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Der Sender ist vorteilhafterweise dazu eingerichtet, mittels der von dem Betriebsgerät übertragenen Betriebsleistung gespeist zu werden. Dies bedeutet, dass der Sender nur senden kann, wenn das Aufsatzgerät Leistung aus der transformatorischen Kopplung ziehen kann. Dazu weist das Aufsatzgerät mindestens eine Sekundärspule zur kontinuierlichen Aufnahme von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld, allgemein: einem elektromagnetischen Anregungsfeld, auf. Aus dem magnetischen Wechselfeld induktiv aufgenommene Energie wird einerseits zur Leistungsversorgung des Gargeräts (Betrieb eines Heizelements usw.) verwendet und andererseits zur Speisung mindestens des Senders und ggf. noch anderen Niedervoltkomponenten wie integrierten Schaltungen. Dazu kann der Sekundärspule ein Schaltregler nachgeschaltet sein, welcher aus der Leistungsversorgung ausgekoppelte Energie auf einen zum Betreiben der Niedervoltkomponenten geeigneten Spannungspegel gleichrichtet.
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Da die transformatorische Kopplung typischerweise eine Nahfeld- oder Nahbereichskopplung ist, wird der Sender auch erst dann arbeiten können, wenn sich das Aufsatzgerät bereits nahe an der Arbeitszone befindet. Vorzugsweise beträgt ein effektiver senkrechter Abstand des Aufsatzgeräts von der Arbeitszone, innerhalb dessen noch eine für den Betrieb des Senders ausreichende Leistung übertragen wird, weniger als 2 cm, vorzugsweise nicht mehr als 0,75 mm. Ein seitlicher Versatz, innerhalb dessen noch eine für den Betrieb des Senders ausreichende Leistung übertragen wird, beträgt vorzugsweise nicht mehr als 3 cm. Das Betriebsgerät ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass ein Abstand zwischen zwei Kochzonen so groß ist, dass ein Aufsatzgerät nur an einer einzigen Arbeitszone betreibbar ist.
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Eine Anwesenheit eines Aufsatzgeräts an einer aktiven Arbeitszone wird dann durch einen Empfang von Daten an dem der Arbeitszone zugeordneten Empfänger festgestellt. Denn dass der Empfänger Daten empfängt, bedeutet, dass ein Aufsatzgerät Leistung aus dem magnetischen Wechselfeld abgreifen kann und sich daher zum Betrieb des Senders im Nahfeld der Arbeitszone befinden muss. Die Anwesenheit eines Aufsatzgeräts wird also einfach und zuverlässig ohne dedizierte Aufsatzerkennungsvorrichtung (Gewichtssensor usw.) oder Positionsbestimmung festgestellt.
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Insbesondere kann ein kurzreichweitiger Sender verwendet werden, dessen Reichweite so gering ist, dass seine Daten nur vom Empfänger der zugeordneten Arbeitszone empfangen werden, aber nicht von Empfängern, die anderen Arbeitszonen zugeordnet sind. Die kurze Reichweite kann durch eine Leistungseinstellung und / oder Richtcharakteristik des Senders realisiert werden. Durch die Verwendung eines kurzreichweitigen Senders brauchen am Empfänger keine aufwendigen Maßnahmen zur Verhinderung eines Übersprechens vorgesehen zu werden.
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Ein kurzreichweitiger Sender kann zur besonders einfachen und kompakten Ausgestaltung eine Antenne im Boden des Aufsatzgeräts aufweisen. Die Signalübertragung kann über die gleichen Windungen übertragen werden, über welche auch die Leistung übertragen wird, z. B. von einer Sekundärspule zur Primärspule bei unidirektionaler Datenübertragung und zwischen den beiden Spulen bei bidirektionaler Datenübertragung. Dadurch kann auf eine gesonderte Antenne verzichtet werden. Zur verringerten Störungsanfälligkeit kann die Signalübertragung alternativ über induktiv gekoppelte Signalwindungen in Betriebsgerät und Lebensmittelzubereitungsgerät durchgeführt werden, welche von den Leistungswindungen getrennt ausgeführt sind. Die Signalwindung(en) kann oder können insbesondere auf einer Ebene mit den Leistungswindungen angeordnet sein kann, z. B. die Leistungswindungen außenseitig umlaufend. Durch die Spulenanordnung wird die Datenübertragung ebenfalls auf das Nahfeld zwischen Aufsatzgerät und Betriebsgerät beschränkt, eine seitliche Antennenabstrahlung ist vernachlässigbar.
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Das Aufsatzgerät weist ferner mindestens eine integrierte Schaltung zur Verarbeitung von Daten und zur Ausgabe von Daten an den Sender beruhend auf der Verarbeitung auf. Die integrierte Schaltung kann also Daten verarbeiten, z. B. einlesen, verändern, verknüpfen, zwischenspeichern, formatieren usw., und diese Daten oder daraus abgeleitete Daten an den Sender zur Übertragung an eine externe Einheit ausgeben. Zu verarbeitende Daten können von einer anderen Einheit, z. B. einem Sensor, angelieferte Daten sein oder auch in oder an der integrierten Schaltung gespeicherte Daten sein, z. B. eine Kennung (Seriennummer usw.) oder eine Eigenschaft des Aufsatzgeräts.
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Der Sender kann zumindest teilweise in die integrierte Schaltung integriert sein. Dadurch wird eine besonders kompakte Bauweise erreicht. Alternativ ist der Sender ein von der integrierten Schaltung unterschiedliches Bauelement.
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Der Sender kann einen Modulator und eine dem Modulator nachgeschaltete Antenne aufweisen. Bei einem solchen Aufbau des Senders mag beispielsweise der Modulator in die integrierte Schaltung integriert sein, die Antenne jedoch nicht.
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Ein Entfernen eines Aufsatzgeräts von einer aktiven Arbeitszone wird durch Abbruch eines Empfangs von Daten an dem der Arbeitszone zugeordneten Empfänger festgestellt, da in diesem Fall davon ausgegangen wird, dass der Sender keine zu seinem Betrieb notwendige Leistung mehr empfängt, da er sich nicht mehr im Nahfeld der Arbeitszone befindet. Also kann auch ein Entfernen eines Aufsatzgeräts einfach und zuverlässig ohne dedizierte Aufsatzerkennungsvorrichtung (Gewichtssensor usw.) oder Positionsbestimmung festgestellt werden.
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Das gespeiste oder bestromte Aufsatzgerät übermittelt selbstständig Daten an das Betriebsgerät. Dies erfolgt zyklisch innerhalb vorbestimmter Zeitintervalle, z. B. alle 100 ms, wodurch eine optimale Datenrate einstellbar ist. Vorteilhafterweise werden insbesondere Messdaten, z. B. eine Temperatur, Luftfeuchte oder ein Druck, selbstständig an das Betriebsgerät übermittelt, da so ein Speicherüberlauf verhindert werden kann.
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Das Aufsatzgerät kann einen Empfänger zum drahtlosen Empfang von Daten von dem Betriebsgerät aufweisen, und das Betriebsgerät kann einen der Arbeitszone zugeordneten Sender zum drahtlosen Übertragen von Daten an das Aufsatzgerät aufweist, und zwar als Einzelgeräte oder in Form von Transceivern. Dies ermöglicht eine bidirektionale Datenkommunikation, die eine Abpassung des Aufsatzgeräts an den laufenden Betrieb ermöglicht und mittels derer es auch möglich wird, Daten vom Aufsatzgerät an das Betriebsgerät auf Anforderung des Betriebsgeräts zu übermitteln. Die nur aufforderungsweise Datenübermittlung verringert einen Datenoverhead und ermöglicht eine Ausgestaltung mit besonders einfachen und preiswerten Komponenten.
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Um ein Wiedererkennen eines Aufsatzgeräts zu ermöglichen, kann das Aufsatzgerät zumindest anhand der vom Aufsatzgerät an das Betriebsgerät gesendeten Daten identifiziert werden. Zusätzlich kann das Aufsatzgerät auch unabhängig von den vom Sender übertragenen Daten identifiziert werden, wie beispielsweise in
DE 101 56 777 A1 offenbart. Dabei ist eine Auswahl von Daten, die zur Identifizierung herangezogen werden können („Identifizierungsdaten“), nicht eingeschränkt. Identifizierungsdaten können beispielsweise umfassen: nichtveränderliche Daten wie: eine Seriennummer des Aufsatzgeräts, einen Gerätetyp (Topf, Pfanne usw.), eine Systemzugehörigkeit (z. B. zu einer bestimmten Gerätereihe), Gerätemerkmale wie ein Vorhandensein eines Temperatursensors, eine maximale Leistungsaufnahme, ein Material des Gerätebodens, Koeffizienten (z. B. PID-Koeffizienten für eine PID-Regelung) usw., oder dynamische Daten wie: eine aktuelle Garguttemperatur. Diese Identifizierungsdaten werden mit der betroffenen Arbeitszone verknüpft, so dass eine eindeutige Zuordnung zwischen der Arbeitszone und den Identifizierungsdaten erreicht wird. Um eine Wiedererkennung eines Aufsatzgeräts zu ermöglichen, das von einer aktiven Arbeitszone abgenommen wird und folgend wieder auf dieselbe oder eine andere Arbeitszone aufgesetzt wird, kann ferner die Zuordnung der Identifizierungsdaten und der vor dem Entfernen aktuellen Betriebsdaten, welche einen Betriebsablauf des Aufsatzgeräts charakterisieren, für eine vorbestimmte Zeitdauer gespeichert werden. Die Betriebsdaten können beispielsweise eine Betriebsart (Stufenregelung, Temperaturregelung, Programmablauf usw.) und der Betriebsart zugehörige Betriebsparameter oder -einstellungen umfassen. Dann kann eine Wiedererkennung dadurch erreicht werden, dass bei einem Aufsatzgerät, das innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer nach dem Entfernen an einer Arbeitszone neu angeordnet wird, überprüft wird, ob die zur Identifizierung verwendeten Daten des Aufsatzgeräts oder davon abgeleitete Daten bereits gespeichert vorliegen. Falls dies der Fall ist, wird ein Wiederaufsetzen des zuvor entfernten Aufsatzgeräts angenommen.
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Die vorbestimmte Zeitdauer kann beispielsweise zwischen 5 s und 3 min liegen, insbesondere zwischen 20 s und 45 s, speziell bei ca. 30 s. Das Aufsatzgerät kann somit bei einem Wiederaufsetzen des Aufsatzgeräts auf eine aktive Arbeitszone erkannt werden, falls das Wiederaufsetzen innerhalb der oben genannten Maximaldauern erfolgt. Dabei sind die Zeiten so abgestimmt, dass in der Praxis relevante Handlungen eines Bedieners, die nur ein zeitweiliges Entfernen des Aufsatzgeräts bedingen, wie ein Hinzufügen von Zutaten oder ein Austeilen von Speisen, umfasst sind.
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Zur besonders bequemen Bedienung kann ein zuvor vom Betriebsgerät entferntes Aufsatzgerät an einer aktiven Arbeitszone der Betriebsvorrichtung dadurch wiedererkannt werden, dass überprüft wird, ob die zur Identifizierung verwendeten Daten des Aufsatzgeräts bereits gespeichert vorliegen, und falls dies der Fall ist, ein mit dem Entfernen unterbrochener Betriebsablauf an der Arbeitszone des wiedererkannten Aufsatzgeräts wieder aufgenommen wird oder einem Bediener zur Aufnahme angeboten wird. Ein Bediener braucht dann keine oder nur wenige lästige Neueinstellungen der Arbeitszone oder Betriebsparameter vorzunehmen. Es entfällt also eine Neueingabe von bereits vorher eingestellten Werten bei lediglicher kurzzeitiger Bewegung des Aufsatzgeräts. Dies erhöht den Bedienkomfort insbesondere bei einer hohen Komplexität des Systems aufgrund einer umfangreichen Ausstattung und vieler Wahlmöglichkeiten.
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Dazu kann es insbesondere bevorzugt sein, dass dann, wenn das Aufsatzgerät von einer ersten Arbeitszone entfernt und innerhalb der vorbestimmte Zeitdauer an einer zweiten Arbeitszone angeordnet wird, in der Zuordnung die dem Aufsatzgerät zugeordnete Arbeitszone aktualisiert wird.
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Zur Unterscheidung auch zwischen identischen Aufsatzgeräten kann es bevorzugt sein, wenn die zur Identifizierung des Aufsatzgeräts verwendeten Daten eine aktuelle Temperatur des Aufsatzgeräts umfassen. Denn es ist unwahrscheinlich, dass zwei konstruktiv identische Geräte auch genau dieselbe Temperatur aufweisen. Wird nun ein Aufsatzgerät entfernt, z. B. ein Topf mit einer garenden Speise, kann das Aufsatzgerät wiedererkannt werden, wenn bei einem erneuten Aufsetzen die abgefühlte Temperatur sich innerhalb eines vorbestimmten Temperaturbereichs um die zuvor gespeicherte Temperatur herum befindet und insbesondere gesunken ist. Der Temperaturbereich kann beispielsweise empirisch aus einem Abkühlvorgang des Aufsatzgeräts bestimmt werden. Die Temperatur als Identifikationsmerkmal kann somit einen Temperaturbereich umfassen, der eine Abkühlung des Aufsatzgeräts innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer berücksichtigt.
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Mit der Wiedererkennung können unter anderem die folgenden Fälle abgedeckt werden:
- a) Entfernen und Wiederaufsetzen des Aufsatzgeräts auf die gleiche Arbeitszone innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer.
- b) Entfernen und Wiederaufsetzen des Aufsatzgeräts auf eine andere Arbeitszone innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer.
- c) Tauschen von Arbeitszonen zwischen zwei oder mehr Aufsatzgeräten.
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Dabei wird jeweils vorausgesetzt, dass die jeweilige Arbeitszone, auf die ein Aufsatzgerät wieder aufgesetzt wird, aktiv ist oder innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer aktiviert (angeschaltet o. ä.) wird. In den Fällen a) bis c) wird. Ein Betriebsablauf wird dann mit den gespeicherten Betriebsdaten fortgesetzt. Bei einem Anordnen eines Aufsatzgeräts an einer ausgeschalteten Arbeitszone wird keine Leistung übertragen und somit auch keine Aktion durchgeführt.
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Das Betriebsgerät ist mit mindestens einer Arbeitszone zum Betreiben eines elektrisch betriebenen Aufsatzgeräts an der Arbeitszone ausgerüstet, wobei das Betriebsgerät an jeder Arbeitszone eine Primärspule zur transformatorischen Kopplung mit dem an der Arbeitszone positionierten Aufsatzgerät aufweist und ferner mindestens einen der Arbeitszone zugeordneten Empfänger zum drahtlosen Empfang von Daten von dem Aufsatzgerät aufweist. Das Betriebsgerät ist dazu eingerichtet, eine Anwesenheit eines Aufsatzgeräts an einer aktiven Arbeitszone durch zyklischen Empfang von Daten innerhalb vorbestimmter Zeitintervalle an dem der Arbeitszone zugeordneten Empfänger festzustellen und ein Entfernen des Aufsatzgeräts von einer aktiven Arbeitszone durch Abbruch eines Empfangs von Daten an dem der Arbeitszone zugeordneten Empfänger festzustellen. Vorteile und weitere Ausgestaltungen sind aus dem bereits beschriebenen Verfahren entnehmbar.
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In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen schematisch genauer beschrieben. Dabei können zur besseren Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
- 1 zeigt ein System aus einem Betriebsgerät zum Betreiben eines Aufsatzgeräts mittels transformatorischer Energieübertragung und einem darauf angeordneten Topf als Aufsatzgerät;
- 2 zeigt eine Skizze einer vereinfachten Regelstruktur des Systems aus 1;
- 3 zeigt ein Ablaufdiagramm für einen Wiedererkennungsablauf.
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1 zeigt ein Aufsatzgerät in Form eines intelligenten Topfs 101, der einen elektrischen Verbraucher darstellt. Der Topf 101 weist einen Grundkörper 102 mit einem Deckel und Griffen sowie eine als Antriebseinheit ausgebildete Sekundärspule 114 auf. Der Topf 101 ist auf einer Oberfläche einer Arbeitsplatte 105 eines Betriebsgeräts 106 zum Betrieb des Topfs 101 angeordnet. Unter der Arbeitsplatte 105 ist eine Energieübertragungseinheit 107 montiert. Diese weist ein Gehäuse 108 mit einem Betätigungselement 109 zum Ein- und Ausschalten der Energieübertragungseinheit 107 auf. Ferner umfasst die Energieübertragungseinheit 107 eine Primärspule 111 und eine Stromerzeugungseinheit 112 zur Versorgung der Primärspule 111 mit einem Wechselstrom. Die Stromerzeugungseinheit 112 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Wechselrichter ausgebildet. Die Primärspule 111 ist in Form einer ebenen Spiralwicklung gewickelt. Beim Betrieb der Energieübertragungseinheit 107 und des Topfes 101 wird die Primärspule 111 mit dem Wechselstrom gespeist und erzeugt ein magnetisches Wechselfeld. Mittels eines Feldflusses dieses Wechselfelds überträgt die Primärspule 111 durch Induktion Energie an die Sekundärspule 114, welche an einer auf der Oberfläche der Arbeitsplatte 105 gezeichneten Arbeitszone (Energieübertragungsbereich) 113a angeordnet ist. An einer benachbarten Arbeitszone 113b ist kein Aufsatzgerät angeordnet. Die Sekundärspule 114 ist als ebene Spiralwicklung ausgebildet. Die Arbeitszonen 113a und 113b sind mittels einer jeweiligen Linie 115a, 115b auf der Arbeitsplatte 105 eingezeichnet. In der Sekundärspule 114 wird durch den magnetischen Feldfluss eine Sekundärspannung induziert, die als Betriebsspannung für einen Betrieb des Topfs 101 genutzt wird. Der Topf 101 kann von der Arbeitszone 113 entfernt werden, wodurch die Sekundärspule 114 von der Primärspule 111 getrennt wird. An die Arbeitszone 113 können dann weitere elektrische Verbraucher gebracht werden, wie z. B. eine Kaffeemaschine, ein Mixer, ein Ladegerät, eine Friteuse, ein Toaster, ein Wasserkocher usw. (auch als ‚Haushaltskleingeräte‘ bezeichnet), die jeweils eine oder mehrere Sekundärspulen aufweisen und von einem drahtlosem Zusammenwirken der jeweiligen Sekundärspule mit der Primärspule 111 eine Betriebsenergie beziehen.
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In der Arbeitsplatte 105 ist ferner ein Bedienfeld in Form eines berührungsempfindlichen Bildschirms 104 eingelassen, auf dem Anzeigeelemente und Betätigungselemente frei programmierbar sind. Der berührungsempfindliche Bildschirm 104 kann beispielsweise ein Flüssigkristall- oder LED-Bildschirm sein, der von einer berührungsempfindlichen Folie, z. B. einer ITO-Folie, abgedeckt ist. Dadurch kann eine große Zahl unterschiedlicher Betätigungselemente wie Taster, Zirkularslider, Linearslider im Wesentlichen beliebig auf dem Bedienfeld dargestellt werden, was eine sehr flexible Bedienerführung erlaubt. Mittels des Bedienfelds 104 können insbesondere die beiden Arbeitszonen 113a und 113b unabhängig voneinander gesteuert werden, z. B. aktiviert (eingeschaltet) und deaktiviert (ausgeschaltet) werden und Betriebsparameter dort angeordneter Aufsatzgeräts 101 eingestellt werden. Auch kann ein Betriebsablauf eines jeweiligen Aufsatzgeräts 101 gestartet werden.
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Der Topf 101 ist mit einer integrierten Schaltung 116 zur Verarbeitung von Daten und zur Ausgabe von Daten an einen Sender ausgerüstet. An einen Eingang der integrierten Schaltung 116 ist ein Temperatursensor 127 zur Bestimmung einer Temperatur am Topf 116 angeschlossen. Die integrierte Schaltung 116 fühlt den Temperatursensor 127 zyklisch ab, verarbeitete die abgefühlten Temperatursignale in eine vorbestimmte Daten- und Protokollstruktur und übermittelt die so verarbeiteten Temperaturdaten an einen Sender. Der Sender verfügt über einen nicht eingezeichneten Modulator und eine nachgeschaltete Sendeantenne. Als Sendeantenne dient hier die bereits zur Leistungsübertragung herangezogene Sekundärspule 114. Die von der Sekundärspule 114 ausgestrahlten Datensignale werden von der auch als Empfangsantenne des Betriebsgeräts 106 dienenden Primärspule 111 aufgenommen, in einem nicht eingezeichneten Demodulator des Betriebsgeräts 106 demoduliert und an eine Steuereinheit 110 des Betriebsgeräts 106 weitergeleitet. Unter anderem mittels der Temperaturdaten steuert die Steuereinheit („Herdelektronik“) 110, die hier einen Mikrocontroller umfasst, die Stromerzeugungseinheit 112.
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Die Steuereinheit 110 weist einen hier nicht eingezeichneten Speicher auf, in dem eine Zuordnung zwischen einer Arbeitszone 113a, 113b, von vom Topf 101 auf das Betriebsgerät 106 übertragenen Identifizierungsdaten und Betriebsdaten zur vollständigen Charakterisierung eines Betriebsablaufs abgespeichert ist. Diese Zuordnung wird bei einer Änderung von Daten aktualisiert, z. B. bei einer Änderung von Betriebsdaten (Temperatur, Kochstufe usw.) oder einer Änderung der Kochzone des Aufsatzgeräts. Dadurch kann insbesondere ein Entfernen und Wiederaufsetzen eines Aufsatzgeräts erkannt werden, und es kann ein mit dem Entfernen unterbrochener Betriebsablauf nach dem Wiederaufsetzen ohne weitere Interaktion mit dem Bediener auf der Grundlage der zuvor gespeicherten Daten weitergeführt werden. Alternativ oder zusätzlich (z. B. bei einer längeren Unterbrechung) kann ein Bediener am Bedienfeld 104 gefragt werden, ob er den Betriebsablauf weiterführen möchte.
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Zwar sind an dem Betriebsgerät nur zwei Arbeitszonen 113a, 113b gezeigt, jedoch sind auch weniger oder mehr Arbeitszonen realisierbar, insbesondere vier oder fünf Arbeitszonen.
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2 zeigt eine Skizze einer vereinfachten Regelstruktur eines Systems aus einem intelligenten Topf 201 und einem Betriebsgerät 206.
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Der intelligente Topf 201 weist einen Grundkörper 202 auf, der durch einen Topfboden 220 nach unten abgeschlossen wird, und in den Gargut 221 eingefüllt werden kann. An einer Unterseite des Topfbodens 220 verläuft eine Heizbahn 222 in Form einer verschlungenen Widerstandsdickschicht-Bahn, welche bei einer Bestromung aufgeheizt wird und so den Topfboden 220 zur Erwärmung des Garguts 221 aufwärmt. Zu ihrer Stromversorgung ist die Heizbahn 222 mit einer Sekundärspule 214 in Form einer spiralförmig ausgebildeten Sekundärwindung verbunden und stellt deren Last dar. Von der Sekundärspule 214 wird auch eine elektrische Leistung zur Versorgung einer Topfelektronik 223 abgezweigt. Dazu weist die Topfelektronik 223 einen Schaltregler 224 auf, welcher die von der Sekundärspule 214 ausgegebene Leistungswechselspannung in eine Niedervoltgleichspannung umwandelt. Mittels der Niedervoltgleichspannung werden die übrigen Teile der Topfelektronik 223 betrieben, von denen hier eine analoge Messelektronik 225, eine integrierte Schaltung 216 und ein Modulator 226 eingezeichnet sind. Mittels der analogen Messelektronik 225 werden Messsignale verschiedener Sensoren des Topfs 201 abgefühlt. Zur einfacheren Darstellung sind hier lediglich drei an der Unterseite des Topfbodens 220 angebrachte Temperatursensoren 227 eingezeichnet, jedoch können auch andere Sensoren mit der analogen Messelektronik 225 verbunden sein, z. B. Drucksensoren oder Feuchtesensoren. Ferner ist direkt an einem Messeingang der analogen Messelektronik 225 ein Eigentemperatursensor 217 vorhanden. Dieser misst somit die Temperatur im Bereich dieses Messeingangs der analogen Messelektronik 225, da die Topfelektronik 223 vergleichsweise kompakt auf einer gemeinsamen Platine (o. Abb.) untergebracht ist, wird die Temperatur an diesem Messeingang als auch repräsentativ für die Temperatur an der integrierten Schaltung 216 angesehen.
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Die analoge Messelektronik 225 ist ausgangsseitig mit einer Eingangsseite der integrierten Schaltung 216 verbunden, so dass Temperaturdaten von der analogen Messelektronik 225 an die integrierte Schaltung 216 zur folgenden Verarbeitung weitergeleitet werden. Zur Verarbeitung der von der Messelektronik 225 analog übermittelten Temperaturdaten weist die integrierte Schaltung 216 einen A/D-Wandler (o. Abb.) auf. In der integrierten Schaltung 216 werden die von der analogen Messelektronik 225 gelieferten digitalen „Rohdaten“ in ein zur Kommunikation mit dem Betriebsgerät 206 kompatibles Format umformatiert. Insbesondere werden Rohdaten in ein vorbestimmtes Datenformat und Protokollformat umgewandelt. Die formatierten Messdaten werden von der integrierten Schaltung 216 dann zyklisch, z. B. alle 10 ms, an den Modulator 226 weitergeleitet, wo sie auf ein Trägersignal aufmoduliert werden, um danach vom Modulator 226 über eine Antenne 228 an das Betriebsgerät 206 übermittelt zu werden. Die Antenne 228 ist hier als eine parallel zum Topfboden 220 verlaufende Signalwindung ausgestaltet. Es können aber auch andere Messdaten von der integrierten Schaltung 216 verarbeitet und an den Modulator 226 weitergeleitet werden, wie ein Messsignal einer sekundärseitigen Leistungsspannung. Es können zudem auch andere Daten von der integrierten Schaltung 216 verarbeitet und an den Modulator 226 weitergeleitet werden, wie Identifizierungsdaten (Identcode usw.) und Betriebsdaten, und zwar zyklisch oder - bei einer bidirektionalen Kommunikation - auf Abfrage. Das Betriebsgerät 206 weist eine Empfangsantenne 229 auf, die ebenfalls als Signalwindung ausgestaltet ist, welche im Wesentlichen der Signalwindung der Sendeantenne 228 des Topfs 201 gegenüberliegt. Die Empfangsantenne 229 empfängt das von der Sendeantenne 228 ausgestrahlte modulierte Trägersignal und leitet es an einen Demodulator 230 weiter, in welchem die auf das Trägersignal aufmodulierten Daten extrahiert und wieder als lesbare digitale Daten ausgegeben werden. Somit liegen nun sowohl die von der analogen Messelektronik 225 abgefühlten Daten als auch von der integrierten Schaltung 216 mitgelieferten Identifizierungsdaten und Betriebsdaten im Betriebsgerät 206 vor. Diese Daten werden in einer Steuereinheit („Herdelektronik“) 210 weiterverarbeitet und zum Betrieb des Topfs 201 ausgewertet. Aufgrund der spulenartigen Ausgestaltung und gegenüberliegenden Anordnung von Sendeantenne 228 und Empfangsantenne 229 wird eine Nahfeld-Datenübertragung erreicht, welche nicht signifikant seitlich abstrahlt und somit von anderen Empfängern an anderen Arbeitszonen nicht aufgenommen wird. Dadurch wird ein Übersprechen verhindert und eine eindeutige Zuordnung von Topf 201 und Betriebsgerät 206 nur aufgrund der Datenübermittlung als solches und ohne andere Mittel erreicht.
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So können die von dem Topf 201 ausgesandten Temperaturdaten in Form von Widerstandswerten der verwendeten Temperatursensoren vorliegen, falls diese als Widerstandstemperatursensoren ausgestaltet sind. Daraus kann in der Steuereinheit 210 mittels Nachschlagens entsprechender Widerstands/Temperatur-Kennlinien in einer Nachschlagetabelle die Ist-Temperatur an der Unterseite des Topfbodens 220 bestimmt werden und daraus die Garguttemperatur abgeleitet werden. Beispielsweise kann die Temperatur an der Unterseite des Topfbodens 220 mit der Garguttemperatur gleichgesetzt werden, oder es kann ein empirisch bestimmter Temperaturunterschied hinzugefügt werden, welcher auch von der Höhe der gemessenen Temperatur abhängig sein kann. Die Steuereinheit 210 erhält auch Eingaben von einem Bedienfeld 204, beispielsweise über eine Soll-Garguttemperatur für eine Temperaturregelung. Dazu hat ein Bediener vorher die Soll-Garguttemperatur am Bedienfeld 204 direkt oder über ein Kochprogramm eingestellt. Vom Bedienfeld 204 können - unbemerkt vom Bediener - auch weitere Regelgrößen wie PID-Koeffizienten an die Steuereinheit mitgeschickt werden. In der Steuereinheit 210 kann im Fall einer Temperaturregelung eine Regelabweichung zwischen Soll-Garguttemperatur und Ist-Garguttemperatur bestimmt werden, als auch eine Stellgröße des Regelkreises, woraus wiederum eine Steuerspannung zur Steuerung einer Stromerzeugungseinheit 212 in Form einer Leistungselektronik berechnet und ausgegeben wird. Die Steuerspannung liegt hier in einem Bereich zwischen 0 V (ausgeschaltet) und 4 V (maximal). Dazu ist zwischen der Steuereinheit 210 und der Stromerzeugungseinheit 212 ein Digital/Analog-Wandler 231 eingefügt. Mittels der Stromerzeugungseinheit 212 wird eine Primärspule 211 in Form einer spiralförmig ausgeführten Leistungswindung betrieben, wie schon bezüglich 1 ausgeführt worden ist. Die Stromerzeugungseinheit 212 erzeugt dazu eine an der Primärspule 211 anliegende Leistungswechselspannung, hier beispielsweise zwischen 10 VAC und 230 VAC bei einer Frequenz zwischen 400 KHz und 100 KHz. Die Primärspule 211 erzeugt als Wechselfeld ein magnetisches Wechselfeld, welches wiederum von der Sekundärspule 214 aufgenommen wird. In anderen Worten ergibt sich zwischen der Primärspule 211 und der Sekundärspule 214 ein auf Induktion beruhender Energieübertrag („transformatorische Kopplung“).
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Die Steuereinheit 210 speichert eine Verknüpfung oder Zuordnung einer bestimmten Arbeitszone mit zur Identifizierung des an der Arbeitszone angeordneten Topfs 201 empfangenen Identifizierungsdaten und Betriebsdaten, welche einen aktuellen Status eines Betriebsablaufs des Topfs 201 beschreiben. Die Speicherung kann beispielsweise in einer Nachschlagetabelle geschehen. Die Zuordnungsdaten werden aktualisiert, z. B. zyklisch bei zyklischer Übertragung von Betriebsdaten vom Topf 201. Die Steuereinheit 210 erkennt auch eine Anwesenheit eines Aufsatzgeräts 201 an einer aktiven Arbeitszone durch Empfang von Daten an dem der Arbeitszone zugeordneten Empfänger 229, 230. Dabei kann zur Prozesssicherheit vorausgesetzt sein, dass Daten mindestens über ein vorbestimmtes Zeitintervall empfangen werden müssen, z. B. über mehrere Datenübertragungszyklen, um eine Anwesenheit zu erkennen. Auf analoge Weise kann ein Entfernen eines Aufsatzgeräts 201 beispielsweise durch ein Ausbleiben von Daten am Empfänger 229, 230 über ein oder mehrere Datenübertragungszyklen festgestellt werden.
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Ist der Topf 201 auf dem Betriebsgerät 206 aufgesetzt, beispielsweise auf die in 1 dargestellte Arbeitszone 113a der Arbeitsplatte 105 kann Energie vom Betriebsgerät 206 auf den Topf 201 und Datensignale vom Topf 201 auf das Betriebsgerät 206 übertragen werden. Aufgrund der transformatorischen oder induktiven Kopplung zwischen Primärspule 211 und Sekundärspule 214 ist die Energieübertragung jedoch nur in einem Nahfeld der Primärspule 211 zum Betrieb des Topfs 201 möglich. Typische maximale senkrechte Abstände (entlang der z-Erstreckung) zwischen Betriebsgerät 206 und Topf 201 betragen hier zwischen 0,3 mm und 3 mm. Ein maximaler Versatz in r-Erstreckung aus einer zentrierten Position beträgt hier bis zu 3 cm. Wird der Topf 201 weiter von der Primärspule 211 entfernt, reicht die übertragene Leistung nicht mehr zum Betrieb des Topfs 201 aus. Dann reicht die übertragene Energie auch nicht mehr zum Betrieb der Topfelektronik 223, welche sodann ihren Betrieb einstellt. Eine Unterbrechung der Datenübertragung wird als Entfernen des Topfs 201 vom Betriebsgerät 206 gedeutet
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Bei einer Annäherung des Topfs 201 an ein Betriebsgerät 206 kann dieses wieder in das Nahfeld der Primärspule 211 eintreten und somit wieder mit Energie versorgt werden. In diesem Fall sendet die Topelektronik 223 wieder Signale über den Sender 226,228 aus, welche vom Betriebsgerät 206 erkannt werden. Eine Datenübertragung wird als Aufsetzen des Topfs 201 auf dem Betriebsgerät 206 gedeutet.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm für einen Wiedererkennungsablauf eines Aufsatzgeräts auf einem Betriebsgerät, z. B. wie in 1 und 2 dargestellt.
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Zunächst wird in einem Schritt S1 ein Aufsatzgerät an einer aktiven (eingeschalteten) Arbeitszone des Betriebsgeräts dadurch erkannt, dass es durch die Arbeitszone Daten an das Betriebsgerät sendet. Dabei kann das Aufsatzgerät auf eine bereits aktive Arbeitszone aufgesetzt werden oder auf eine deaktivierte (ausgeschaltete) Arbeitszone, die folgend eingeschaltet wird, worauf der Identifizierungsablauf gestartet wird.
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Folgend wird in einem Schritt S2 das Aufsatzgerät zumindest anhand von - allen oder ausgewählten - Daten identifiziert („Identifizierungsdaten“), die von dem Aufsatzgerät an das Betriebsgerät gesendet worden sind, und die Identifizierungsdaten werden der Arbeitszone logisch zugeordnet. Die sich ergebende Zuordnung kann beispielsweise in einer Zuordnungstabelle im Betriebsgerät gespeichert werden.
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Nach Starten eines Betriebs des Aufsatzgeräts am Betriebsgerät in einem Schritt S3 werden in einem Schritt S4 die Betriebmerkmale dieser Betriebsart, z. B. die Betriebsart selbst (Kochen usw.), und ggf. zugeordnete Betriebsparameter, z. B. eine eingestellte Solltemperatur, der Arbeitszone logisch zugeordnet. Die sich ergebende erweiterte Zuordnung kann ebenfalls in der Zuordnungstabelle im Betriebsgerät gespeichert werden. Werden irgendwelche Daten aktualisiert, z. B. die Betriebsdaten (z. B. eine aktuelle Leistungsstufe, eine Garguttemperatur oder ein Abschnitt eines Garprogramms), so wird die Zuordnung entsprechend aktualisiert.
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Ein folgendes Entfernen des Aufsatzgeräts von der Arbeitszone wird durch Abbruch der Datenübermittlung vom Aufsatzgerät zum Betriebsgerät erkannt (Schritt S5). Die erweiterte Zuordnung mit der logischen Verknüpfung zwischen der Arbeitszone, den beim Entfernen aktuellen Betriebsparametern und den Identifizierungsdaten bleibt ab dann noch für eine vorbestimmte Zeitdauer von 30 s gespeichert.
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Wird in einem folgenden Schritt S6 innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer von 30 sein Aufsatz eines Aufsatzgeräts auf einer Arbeitszone des Betriebsgerät erkannt (welche die gleiche oder eine andere Arbeitszone sein kann), werden die diesem Aufsatzgerät zugeordneten Identifizierungsdaten mit den Identifizierungsdaten des zuvor entfernten Geräts verglichen. Sind die Identifizierungsdaten identisch oder aus diesen deterministisch ableitbar (z. B. eine Temperatur), werden die neue Arbeitszone, die Identifizierungsdaten und die Betriebsmerkmale des zuvor entfernten Aufsatzgeräts miteinander verknüpft. Dies entspricht einem Aktualisieren der Zuordnung zur aktuellen Arbeitszone (Schritt S7). Folgend wird automatisch der Betrieb des Aufsatzgeräts mit den gespeicherten ‚alten‘ Betriebsparametern wiederaufgenommen. Ein Bediener braucht keine weitere Aktion mehr durchzuführen und insbesondere keine Neueingabe von Einstellungen vorzunehmen. Falls kein gleiches Aufsatzgerät innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer erkannt worden ist, wird die Zuordnung gelöscht (Schritt S8).
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Bei mehreren innerhalb der vorbestimmten Zeitdauer entfernten Aufsatzgeräten, z. B. bei einem Tausch von Arbeitszonen, wird der Vergleich der Identifizierungsdaten eines aktuell aufgesetzten Aufsatzgeräts mit jedem noch gespeicherten Satz von Identifizierungsdaten eines entfernten Aufsatzgeräts durchgeführt.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So kann auch eine bidirektionale Kommunikation zwischen Topf und Betriebsvorrichtung vorliegen. Ein von der Betriebsvorrichtung betreibbares Gerät ist nicht auf einen Topf eingeschränkt, sondern kann jedes andere elektrisch betreibbare Aufsatzgerät umfassen, wie ein anderes Gargeschirr (Pfanne usw.) oder ein Haushaltskleingerät.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Intelligenter Topf
- 102
- Grundkörper
- 104
- Bedienfeld
- 105
- Arbeitsplatte
- 106
- Betriebsgerät
- 107
- Energieübertragungseinheit
- 108
- Gehäuse
- 109
- Betätigungselement
- 110
- Steuereinheit
- 111
- Primärspule
- 112
- Stromerzeugungseinheit
- 113
- Arbeitszone
- 114
- Sekundärspule
- 115
- Linie
- 116
- integrierte Schaltung
- 117
- Eigentemperatursensor
- 201
- Intelligenter Topf
- 202
- Grundkörper
- 206
- Betriebsgerät
- 210
- Steuereinheit
- 211
- Primärspule
- 212
- Stromerzeugungseinheit
- 214
- Sekundärspule
- 216
- integrierte Schaltung
- 217
- Eigentemperatursensor
- 220
- Topfboden
- 221
- Gargut
- 222
- Heizbahn
- 223
- Topfelektronik
- 224
- Schaltregler
- 225
- analoge Messelektronik
- 226
- Modulator
- 227
- Temperatursensor
- 228
- Sendeantenne
- 229
- Empfangsantenne
- 230
- Demodulator
- 231
- D/A-Wandler