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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von Stirndeckeln
an der Stirnseite einer Materialbahnrolle mittels zumindest eines
Anpresselementes einer Vorrichtung zum Befestigen von Stirndeckeln
an Materialbahnrollen. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung
zur Befestigung von Stirndeckeln, insbesondere von Außenstirndeckeln
an der Stirnseite von Materialbahnrollen mit einer Rollenlagereinrichtung
mit mindestens einem in Längsrichtung der Rollenlagereinrichtung
gegenüber der Stirnseite der Materialbahnrolle bewegbaren
Anpresselement und einem Packpressenantrieb.
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Vorrichtungen
zum Befestigen von Stirndeckeln, insbesondere Außenstirndeckeln
an den Stirnseiten mit Verpackungsmaterial umhüllter Materialbahnrollen,
insbesondere zur Befestigung an von der Umhüllung gebildeten
Falträndern und einem durch die Faltränder in
axialer Richtung fixierten Innenstirndeckel sind in unterschiedlichen
Ausführungen aus dem Stand der Technik bekannt. Diese umfassen
zumindest ein Anpresselement, das gegenüber der Stirnseite
der Materialbahnrolle bewegbar und an diese anpressbar ist, wobei
der dazwischen angeordnete Stirndeckel mit der Umfangsverpackung,
insbesondere den überstehenden Falträndern, verklebt wird.
Je nach Ausführung der Vorrichtung werden die einzelnen
Stirndeckel an das Anpresselement angelegt, eventuell zusätzlich
aufgeheizt und an die Rollenstirnseite angepresst. Die Anpresselemente
sind dabei plan ausgeführt und werden in der Regel planparallel
zur Stirnseite der Materialbahnrolle ausgerichtet gegenüber
dieser bewegt und an diese angefahren. Vorzugsweise sind pro Vorrichtung
zumindest zwei derartige Anpresselemente vorgesehen, die den einzelnen
voneinander weggerichteten Stirnseiten der Materialbahnrolle zuordenbar
sind. Damit die zwischen dem Stirndeckel und der Verpackung eingeschlossene
Luft leichter entweichen kann, ist es bekannt, die Anpresselemente
in einem Winkel angestellt an die Stirnfläche der Materialbahnrolle
heranzufahren und zum Zweck des Anpressvorganges anzuklappen, das
heißt von der geneigten Lage in eine planparallele Lage
zur Stirnseite zu überführen. Im Ergebnis wird
mit der gesamten am Anpresselement ausgebildeten Anpressfläche
eine Anpresskraft an der Stirnseite der Materialbahnrolle aufgebracht, so
dass über die gesamte von der Anpressfläche überdeckte
Fläche eine Flächenpressung erzeugt wird. Zur
Gewährleistung entsprechend hoher Flächenpressungen
sind sehr große Anpresskräfte erforderlich. Die
Anpressung der Anpressfläche kann durch unterschiedliche
Antriebskonzepte realisiert werden. Diese sind entweder durch eine
Funktionstrennung zur Realisierung der Vorschubbewegung und der
Erzeugung der Anpresskraft charakterisiert oder aber frei von einer
derartigen Funktionstrennung, wobei im letztgenannten Fall die Anpresskraft durch
die Einrichtung zur Erzeugung der Vorschubbewegung des Anpresselementes
mit aufgebracht wird, was insgesamt sehr hohe Antriebsleistungen erforderlich
werden lässt.
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Aus
der Druckschrift
DE
199 61 665 A1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen von Stirndeckeln
an den Stirnseiten von Materialbahnrollen vorbekannt, die eine Rollenlagereinrichtung
umfasst, mindestens ein in Längsrichtung der Rollenlagereinrichtung
bewegbares Anpresselement in Form einer Anpressplatte und einen
Packpressenantrieb, wobei der Packpressenantrieb in einen Vorschubantrieb,
der das Anpresselement und den Anpresselementantrieb trägt
sowie den Anpresselementantrieb zum Aufbringen der erforderlichen
Anpresskraft am Anpresselement unterteilt ist. Der eigentliche Anpresselementantrieb
ist dabei zwischen der Anpressplatte und dem Vorschubantrieb angeordnet.
Diese Ausführung gestattet durch die funktionale Trennung
zwischen der eigentlichen Vorschubbewegung und der Anpressung des
Anpresselementes eine besonders einfache und kostengünstige
Ausgestaltung des gesamten Packpressenantriebes, wobei für
die Vorschubbewegung nur noch geringe Antriebsleistungen erforderlich
sind. Ein Nachteil dieser Ausführung besteht jedoch darin,
dass zum einen die Lagerung des Anpresselementantriebes am Vorschubantrieb zur
Abstützung der Reaktionskräfte aus den erforderlichen
hohen, zu erzeugenden Flächenpressungen ausgelegt werden
muss, ferner ein flächiges Anliegen mit der Anpressfläche
an der Oberfläche des Stirndeckels an der Stirnseite der
Materialbahnrolle gegeben sein muss.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Befestigen von Stirndeckeln der eingangs genannten Art
derart weiterzuentwickeln, dass eine möglichst gute Verklebung
zwischen den einzelnen Verpackungsbestandteilen, wie Stirndeckeln,
insbesondere Außenstirndeckel und Innenstirndeckel und
Umfangsverpackung in kurzer Zeit derart erzielbar ist, dass die
in der Verpackung eingeschlossene Luft sehr gut entweichen kann
und ferner die aufbringbaren Anpresskräfte gering gehalten
werden können.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale
der Ansprüche 1 und 19 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das
Verfahren zum Befestigen von Stirndeckeln an den Stirnseiten einer
Materialbahnrolle mittels eines Anpresselementes einer Vorrichtung
zum Befestigen derartiger Stirndeckel an den Stirnseiten einer Materialbahnrolle
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressung durch eine Wälzbewegung
zumindest einer wenigstens teilweise gekrümmten Fläche
des Anpresselementes über die Anlagefläche des
Stirndeckels an der Stirnseite der Materialbahnrolle erfolgt.
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Unter
Stirndeckel im Sinne der Erfindung werden kreisförmige
Gebilde aus Verpackungsmaterial verstanden, die die Stirnseite der
Materialbahnrolle zumindest teilweise überdecken. Bei diesen handelt
es sich vorzugsweise um so genannte Außenstirndeckel von
Stirndeckeleinheiten, die zur Vermeidung einer direkten Befestigung
und Fixierung an der Stirnseite der Materialbahnrolle mit einem
Innenstirndeckel und der Umfangsverpackung verbunden werden, wobei
durch diese Verbindung auch die Lage des Innenstirndeckels fixiert
wird. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise mittels eines Adhäsionsmittels
oder anderweitig durch Stoffschluss.
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Durch
die erfindungsgemäße Erzeugung der erforderlichen
Anpresskräfte durch die Abwälzbewegung einer zumindest
teilweise, vorzugsweise vollständig gekrümmten
Fläche erfolgt nacheinander ein Anpressen unterschiedlicher
einander benachbarter Flächenbereiche der Anpressfläche
des Anpresselementes am Stirndeckel. Diese Art der allmählichen Anpressung
weist neben dem Erfordernis des Aufbringens geringer Anpresskräfte
gleichzeitig den Effekt auf, das je nach Anordnung der gekrümmten
Fläche die zwischen dem Stirndeckel und der restlichen Verpackung,
insbesondere Umfangsverpackung sowie dem eventuell vorhandenen Innenstirndeckel vorhandene
Luft entweichen kann, indem diese in Richtung der Wälzbewegung,
vorzugsweise in Richtung des Außenumfanges des Stirndeckels
herausgedrückt wird. Die Wälzbewegung erlaubt
ferner ein sehr schonendes Anpressen eines Stirndeckels.
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Unter
Materialbahnrollen werden um einen Kern oder Hülse aufgewickelte
bahnförmige Materialien verstanden, vorzugsweise in Form
von Faserstoffbahnen, insbesondere Papier- Karton- oder Tissuebahnen,
oder Folien, textile Bahnen.
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Bezüglich
der Art der Wälzbewegung bestehen eine Mehrzahl von Möglichkeiten.
Die Wälzbewegung kann in Umfangsrichtung des anzupressenden
Stirndeckels erfolgen und/oder in zumindest einer Richtung senkrecht
zur theoretischen Verlängerung der Längsachse
der Materialbahnrolle, an welcher der Stirndeckel befestigt wird,
und die mit einer Mittenachse in Längsrichtung des Anpresselementes zusammenfällt,
das heißt einer Senkrechten zur Anpressfläche.
Durch die Wälzbewegung werden aneinandergrenzende Flächenbereiche
der gesamten Anpressfläche nacheinander als dann wirksame, eine
Kraft übertragende Flächen zur Anlage am Stirndeckel
gebracht, während die anderen vorher wirksamen Flächenbereiche
wieder abgehoben und damit deaktiviert werden. Die Anpresskraft
wird lediglich in den Anlagebereichen der wirksamen Flächenbereiche
aufgebracht, weshalb zur Erzielung sehr hoher Flächenpressungen
geringere Anpresskräfte ausreichen, was sich in einer geringeren
erforderlichen Antriebsleistung niederschlägt. Ferner können
durch die Geometrie der Anpressfläche und die gewünschte Wälzgeometrie
das Herausdrücken der Luft sowie der Anpressvorgang gezielt
gesteuert werden.
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Grundsätzlich
findet keinerlei Relativbewegung zwischen der Oberfläche
des Stirndeckels selbst und der Anpressfläche in dem Sinne
statt, dass eine Gleitpaarung erzeugt wird. Gemäß einer besonders
vorteilhaften Ausführung kann jedoch eine derartige Gleitbewegung
zeitlich begrenzt zusätzlich separat oder aber kombiniert
mit der Wälzbewegung erzeugt werden, um Ausrichteffekte
beziehungsweise Streckeffekte am Stirndeckel gegenüber der
Stirnseite der Materialbahnrolle zu erzielen.
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Gemäß einer
ersten Ausführung wird die Wälzbewegung durch
Verschwenkbewegungen realisiert. Dabei finden je nach Lagerung und
Aufhängung des Anpresselementes und der Zuordnung einer
Antriebseinheit zu diesem Verschwenkbewegungen in einem Winkel zur
theoretischen Verlängerung der Längsachse der
Materialbahnrolle beziehungsweise einer Senkrechten zur Stirnfläche
der Materialbahnrolle und damit einer Mittenachse des Anpresselementes,
die in Längsrichtung ausgerichtet ist und in einem Winkel,
vorzugsweise senkrecht auf der Anpressfläche steht, statt.
Diese Verschwenkbewegung erlaubt eine reine Abwälzbewegung.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Anpressfläche rotationssymmetrisch
bezüglich einer Mittenachse in Längsrichtung ausgebildet
und die Abwälzbewegung der Anpressfläche erfolgt
durch Verschwenken dieser Mittenachse in Längsrichtung
in einem Winkel um deren fluchtende Lage mit der Längsachse
der Materialbahnrolle.
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Bei
Verschwenkbewegungen in Richtung senkrecht zur Längsachse
der Materialbahnrolle wird in Abhängigkeit der Ausgestaltung
der Anpressfläche, insbesondere bei außermittiger
gekrümmter Ausführung diese vorzugsweise in Umfangsrichtung zumindest
einmal in einem Winkel um deren Mittenachse in Längsrichtung
frei von einem Kontakt mit dem Stirndeckel und/oder der Stirnseite
der Materialbahnrolle verdreht und zumindest in einer weiteren Richtung
senkrecht zur Längsachse der Materialbahnrolle abgewälzt,
um nach Möglichkeit gleiche Verhältnisse über
die Stirndeckelfläche zu erzielen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung kann die Verschwenkbewegung auch durch
gezielte Lageveränderung der Lagerung des Anpresselementes
an zwei, vorzugsweise drei in einem Winkel zueinander ausgerichteten
geometrischen Achsen erfolgen.
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In
einer vorteilhaften Ausführung wird zur einfachen konstruktiven
Ausführung eine Kombination aus Lageveränderung
an vordefinierten geometrischen Achsen und Verschwenkbewegungen
gewählt.
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In
einer alternativen Ausführung ist es vorgesehen, die Wälzbewegung
mittels einer rotierenden Fläche durchzuführen,
die gleichzeitig relativ, vorzugsweise direkt parallel zur Stirnfläche
der Materialbahnrolle bewegt wird. In diesem Fall ist das Anpresselement
vorzugsweise in Form einer rotierbaren Walze ausgebildet, deren
Rotationsachse während des Antriebes der Walze parallel
zur Stirnseite der Materialbahnrolle verschoben wird. Mittels dieser
Bewegung wird in einem Arbeitsgang ein Andrücken je nach
Ausbildung der Verschiebungsrichtung der Rotationsachse realisiert.
Allerdings sind hier andere Ausführungen zur Anlage und
Positionierung des Außenstirndeckels zu wählen,
während bei den vorher genannten Lösungen der
jeweilige Stirndeckel auch mittels des Anpresselementes an der Stirnfläche
positioniert werden kann.
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Die
Abwälzbewegung der Anpressfläche ist erfindungsgemäß als
Funktion zumindest einer der nachfolgenden Größen
einstellbar ist:
- – Geometrie und Dimensionierung
der Anpressfläche
- – Ausführung und Anordnung der Lagerung des Anpresselementes,
insbesondere Ausrichtung und Freiheitsgrade der einzelnen Lagerstellen
- – Anordnung und Ausführung des Anpresselementantriebes.
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Dabei
können die Wälzbewegung der Anpressfläche
und die über diese an der Stirnseite der Materialbahnrolle
aufbringbaren Anpresskräfte in einer besonders vorteilhaften
Ausführung mit sehr geringer erforderlicher Antriebsleistung
mit einer einzigen Einrichtung erzeugt werden oder aber mit unterschiedlichen
Einrichtungen in Funktionstrennung.
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Bezüglich
der Art der Erzeugung der Wälzbewegung der Anpressfläche
und/oder der über diese an der Stirnseite der Materialbahnrolle
aufbringbaren Anpresskräfte bestehen eine Vielzahl von
Möglichkeiten. Dabei kann auf hydraulische, pneumatische,
mechanische, elektrische Lösungen oder eine Kombination
aus vorgenannten Möglichkeiten zurückgegriffen
werden. Vorzugsweise finden verschleißfreie Systeme mit
der Möglichkeit der Erzeugung großer Kräfte
bei geringem Bauraum Verwendung.
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In
einer vorteilhaften Weiterentwicklung ist zur Verbesserung der Press-
und Haftwirkung die Anpressfläche beheizt.
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Um
zusätzliche Einrichtungen zur Anlage und Positionierung
der Stirndeckel einsparen zu können, wird ein Anpresselement
eingesetzt, das derart ausgeführt und angeordnet ist, geeignet
zu sein, einen Stirndeckel aufzunehmen und an der Stirnseite der
Materialbahnrolle zu positionieren.
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Bezüglich
der Ausführung der Vorrichtung zum Befestigen von Stirndeckeln
an der Stirnseite einer Materialbahnrolle bestehen eine Mehrzahl
von Möglichkeiten. Diese umfasst ein Anpresselement, welches
vorzugsweise in Form eines scheibenförmigen Elementes ausgebildet
ist und dessen Anpressfläche als Wirkfläche zumindest
teilweise gekrümmt ausgebildet ist und ein diesem zugeordneter
Packpressenantrieb. Dabei kann der Packpressenantrieb gemäß einer
ersten Ausführung hinsichtlich der Funktionalität
durch eine Vorrichtung zur Realisierung der Vorschubbewegung gegenüber
der Stirnseite und gleichzeitig der Erzeugung der Anpresskraft charakterisiert
sein und gemäß einer weiteren zweiten Ausführung
durch Funktionstrennung, indem diese einen Vorschubantrieb und einen
Anpresselementantrieb umfasst. Die zweite Möglichkeit bietet
den Vorteil, dass hier die energetische Auslegung für die einzelnen
Funktionen separat an den einzelnen Antriebseinheiten erfolgen kann.
Die über das Anpresselement aufzubringende Anpresskraft
beziehungsweise die Antriebseinheit kann kleiner ausgelegt werden.
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Die
zu erzielende Wälzgeometrie bestimmt sich dabei als Funktion
der Geometrie der Anpressfläche am Anpresselement, ferner
der Art der Lagerung und der Möglichkeiten einer Verstellbewegung. Diesbezüglich
bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Der Packpressenantrieb
umfasst dazu Mittel zur Erzeugung der Abwälzbewegung der
Anpressfläche und Mittel zur Erzeugung der Anpresskraft
an der wirksamen Fläche der Anpressfläche. Vorzugsweise werden
im Sinne einer hohen Funktionskonzentration und Bauteilminimierung
die Mittel zur Erzeugung der Abwälzbewegung der Anpressfläche
von den Mitteln zur Erzeugung der Anpresskraft an der wirksamen
Fläche der Anpressfläche gebildet.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Anpressfläche
von einer um eine Achse rotierte konvexe Fläche gebildet,
so dass diese einen Kegelstumpf mit gekrümmter Ausführung
des Stumpfes beschreibt. Diese Ausführung ermöglicht
bei Anlage an den Stirndeckel eine feste Zentrierung im Mittenbereich
des Stirndeckels, das heißt im Bereich der Mittenachse,
welche gleichzeitig der Mittenachse des Anpresselementes entspricht.
Ausgehend davon kann durch das Verschwenken der Mittenachse des Anpresselementes
um die Mittenachse des Stirndeckels die Wälzbewegung in
Umfangsrichtung ausgeführt werden. Dazu ist vorzugsweise
das Anpresselement kardanisch aufgehängt, wobei die Aufhängung im
Bereich der Hauptkrümmung, hier im Mittenbereich erfolgt
und damit in Umfangsrichtung Stelleinrichtungen zur Erzeugung der
Anpresskraft vorzusehen sind, die gleichzeitig die Funktion der
Verschwenkbewegung mit übernehmen. Eine andere vorteilhafte
Ausführung besteht in einer Aufhängung im Bereich
des Außenumfanges.
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Bezüglich
einer weiteren Ausführung ist es theoretisch auch möglich,
den Anpressvorgang durch eine überlagerte Wälzbewegung
in zumindest zwei senkrecht zueinander vorliegenden Richtungen vorzunehmen,
wobei in diesem Fall in vereinfachter Weise im Schnitt das Anpresselement
ebenfalls durch eine konvexe Querschnittsgeometrie charakterisiert
ist, jedoch der Krümmungsbereich sich gleichmäßig über
den gesamten Durchmesser im Mittenbereich erstreckt. Damit wird
ein ringförmiges Scheibenelement mit Erhebung im Mittenbereich
realisiert, welches durch jeweils eine Bewegung in beide Richtungen
die gesamte Fläche des Stirndeckels überstreichen
kann.
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In
einer Weiterentwicklung ist es auch denkbar, die Krümmung über
den Durchmesser beliebig anzuordnen, wobei dann die Anlagefläche
zur Erstanlage am Stirndeckel variiert und verschoben werden kann,
insbesondere in vertikaler Richtung.
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Durch
eine gezielte Bombierung der Anpressflächen können
Flächenpressungen bei gleicher Anpresskraft über
die Stirndeckeloberfläche variiert werden.
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Bezüglich
der Ausgestaltung der Stelleinrichtungen sind eine Vielzahl von
Möglichkeiten denkbar. Hierzu können pneumatische,
hydraulische Stelleinrichtungen zum Einsatz gelangen. Ferner sind
auch rein mechanische Ausführungen denkbar, diese sind jedoch
aufgrund ihrer Trägheit zum Teil nicht geeignet. Diese
sind in einer besonders vorteilhaften Ausführung zur zeitoptimierten
und leistungsoptimierten Abwälzbewegung kraft- oder weggesteuert
ausgeführt.
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Die
erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend
anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen Folgendes
dargestellt:
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1 zeigt
schematisiert vereinfacht den Aufbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Befestigung von Stirndeckeln;
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2a bis 2e beispielhaft
verdeutlichen mögliche Ausführungen von Anpressflächengeometrien
von Anpresselementen in drei Ansichten;
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3a bis 3e verdeutlichen
in schematisierter Darstellung Möglichkeiten der Lagerung
eines Anpresselementes;
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4a bis 4c verdeutlichen
in schematisierter Darstellung Möglichkeiten der Ausführung der
Stelleinrichtung;
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5 verdeutlicht
beispielhaft eine Steuerung/Reglung zur Steuerung der Anpresskraft.
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Die 1 verdeutlicht
in schematisiert vereinfachter Darstellung den Aufbau einer Vorrichtung 1 zum
Befestigen eines Stirndeckels 2, insbesondere in Form eines
Außenstirndeckels an der Stirnseite 3 einer Materialbahnrolle 4.
Die Vorrichtung 1 wird auch als Verpackungsvorrichtung
bezeichnet und ist Bestandteil von Verpackungsanlagen, die der Umhüllung
von Materialbahnrollen 4 mit Verpackungsmaterial dienen.
Diese umfasst zumindest ein Anpresselement 5, insbesondere
in Form eines so genannten Packpressenschildes, welches relativ
zur Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 4 bewegbar
ist. Die Bewegung erfolgt zumindest in Längsrichtung der
Lagereinrichtung 6 der Materialbahnrolle 4 betrachtet
und damit senkrecht zur Längsachse L4 der
Materialbahnrolle 4. Die erforderliche Vorschubbewegung
zur Positionierung des jeweiligen Anpresselementes 5 und
die erforderliche Anpresskraft F werden von einem Packpressenantrieb 7 erzeugt.
Diese Funktionen können mittels eines einzigen Antriebes
oder aber wie in 1 schematisiert vereinfacht
dargestellt in einer besonders vorteilhaften Ausführung über
separat gelagerte und ansteuerbare Antriebe realisiert werden. Der
Packpressenantrieb 7 umfasst im dargestellten Fall zumindest
einen Vorschubantrieb 8 und einen Anpresselementantrieb 9.
Der Anpresselementantrieb 9 ist zwischen dem Packpresselement 5 und dem
Vorschubantrieb 8, insbesondere dem am Vorschubantrieb 8 gelagerten
Tragelement 25 des Anpresselementes 5 angeordnet.
Das Anpresselement 5 ist vorzugsweise als platten- oder
scheibenförmiges Element ausgebildet, dessen in Funktionsstellung
zur Stirnseite 3 weisende und als Anpressfläche 10 fungierende
Wirkfläche zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet
ist. Durch die zumindest teilweise Krümmung der Anpressfläche 10 wird
am Stirndeckel 2 immer nur ein Teilbereich der Anpressfläche 10 wirksam,
welcher auch als momentan wirksamer Flächenbereich 11 bezeichnet
wird. Dadurch wird eine örtlich begrenzte höhere
Flächenpressung bei geringeren Kräften über
diesen momentan wirksamen Flächenbereich 11 möglich.
Die Anpressung erfolgt dabei unter Änderung des wirksamen
Flächenbereiches 11 der Anpressfläche 10 über
die Fläche des anzupressenden Stirndeckels 2 betrachtet.
Dies wird durch eine Abwälzbewegung der gekrümmten
Fläche realisiert. Der Packpressenantrieb 7, insbesondere
der Anpresselementantrieb 9 gemäß 1 ist dabei
derart angeordnet und ausgebildet, dass über diesen eine
Wälzbewegung über den gekrümmten Bereich
der Anpressfläche 10 realisiert wird, so dass die
einzelnen Flächenbereiche der Anpressfläche 10 in
zeitlicher Abfolge nacheinander am Stirndeckel 2 an der
Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 2 wirksam werden.
Die wirksame Anpressfläche 11 verändert sich
dabei zeitlich aufgrund der Abwälzung der Anpressfläche 10 an
der Stirnseite 3 und wird immer neuen Flächenbereichen
der Anpressfläche 10 zugeordnet. Durch diese Abwälzbewegung
werden nacheinander unterschiedliche Flächenbereiche mit
dem Stirndeckel 2 in Wirkverbindung gebracht. Aufgrund der
geringen Größe der wirksamen Anpressflächen 11 kann
die erforderliche Anpresskraft F bei gleichem Anpressdruck p erheblich
reduziert werden und je nach Ausführung der Geometrien
der Anpressflächen 10 entsteht dabei eine entsprechend
schmale Kontaktzone mit sehr hoher Pressung bei kleinen aufzubringenden
Kräften, wobei gleichzeitig auch die zwischen dem Stirndeckel 2 und
der Stirnseite 3 eingeschlossene Luft zu einer Seite hin,
insbesondere in Richtung des Außenumfanges des Stirndeckels 2 ausgestrichen
werden kann, so dass diese besser aus der gesamten Materialbahnrollenverpackung entweichen
kann.
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Die
einzelnen Funktionen, insbesondere Vorschub, das heißt
Lagepositionierung durch Bewegung gegenüber der Stirnseite 3 der
Materialbahnrolle 4 und die eigentliche Anpressfunktion
werden funktional vorzugsweise voneinander getrennt, so dass die
einzelnen Antriebe nur noch für die einzelnen Funktionen
auszulegen sind und das Gesamtsystem energetisch effektiver arbeitet.
Die konkrete Ausführung des Vorschubantriebes 8 liegt
dabei im Ermessen des zuständigen Fachmannes. Diesbezüglich kann
auf bekannte Anordnungen verwiesen werden. Bezüglich der
Ausgestaltung des Vorschubantriebes 8 des Packpressenantriebes 7 bestehen
eine Vielzahl von Möglichkeiten. Im einfachsten Fall umfasst der
Vorschubantrieb 8 wie in der 1 dargestellt eine
Linearführung 12, in welcher ein wälz-
oder gleitgelagerter Schlitten 13 geführt ist,
an welchem der Anpresselementantrieb 9 und das Anpresselement 5 angeordnet
sind.
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Bezüglich
der konkreten Ausgestaltung der Anpressfläche 10 zur
Realisierung der wirksamen Flächenbereiche 11 bei
einer Wälzbewegung bestehen ebenfalls eine Vielzahl von
Möglichkeiten. Die konkrete gewählte Geometrie
der Anpressfläche 10 hängt dabei im Wesentlichen
auch von der Art und Ausführung der Lagerung des Anpresselementes 5, der
Art und Ausführung des Anpresselementantriebes 9 sowie
der Erzeugung der Anpresskräfte ab.
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Die 2a bis 2c verdeutlichen
besonders vorteilhafte Ausführungen, die 2d und 2e weitere
mögliche Ausführungen eines Anpresselementes 5 jeweils
in drei Ansichten – einer Ansicht von Rechts, einer Ansicht
von Oben und einer Ansicht von Vorn. Die 2a verdeutlicht
dabei eine Ausbildung eines Anpresselementes 5 mit gewölbter
beziehungsweise gekrümmter, die Anpressfläche 10 bildenden
Oberfläche. Das Anpresselement 5 ist im Bereich
der Oberfläche im Querschnitt betrachtet vorzugsweise rotationssymmetrisch
um eine Mittenachse ML, die in der Ausgangsposition
vor Einleitung einer Wälzbewegung in Längsrichtung
der Rollenlagereinrichtung 6 angeordnet ist, ausgeführt und
durch einen konvexen Querschnitt charakterisiert. Die geometrische
Grundform in der Draufsicht ist in Anpassung an die Geometrie der
Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 4 beziehungsweise
den anzupressenden Stirndeckel 2 kreisrund ausgebildet.
Um die gesamte Anpressfläche 10 mit dem Stirndeckel 2 und
der Stirnseite 3 in Wirkverbindung bringen zu können,
wird hier eine Abwälzbewegung der Anpressfläche 10 realisiert,
die in Umfangsrichtung des Stirndeckels 2, insbesondere
der Stirnseite 3 um die Längsachse L4 der
Materialbahnrolle 4 verläuft. Da eine Relativbewegung
zwischen der Anpressfläche 10, insbesondere den
wirksamen Flächenbereichen 11 und dem Stirndeckel 2 nach
Möglichkeit zur Verhinderung eines Verziehens oder eines
Verschiebens des Stirndeckels 2 vermieden werden soll,
wird die Anpressfläche 10 bezogen auf die Mittenachse
ML, welche der Symmetrieachse S entspricht,
nicht um diese Umfangsrichtung verdreht, sondern es erfolgt lediglich
ein Verschwenken, wobei die Verschwenkbewegung durch Richtungskomponenten
in drei Richtungen charakterisierbar ist. Durch ein Verschwenken
im Wesentlichen um drei Achsen wird eine Lageänderung der
Mittenachse ML gegenüber der Ausgangslage,
in welcher die Mittenachse ML mit der Längsachse
L4 der Materialbahnrolle 4 beziehungsweise
der Längsrichtung der Rollenlagereinrichtung 6 zusammenfällt,
erzielt. Durch Verstellbewegungen der Mittenachse ML in
einem Winkel Alpha in einer Ebene E1, die durch die Mittenachse
ML und eine Senkrechte S1 zu dieser charakterisiert
ist, und/oder einem Winkel Beta in einer Ebene E2, die durch die
Mittenachse ML und eine weitere Senkrechte
S2 zu dieser charakterisiert ist, wird die Verschwenkbewegung erzeugt.
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Die
Art der Realisierung einer derartigen Schwenkbewegung hängt
dabei auch im Wesentlichen von der Art der Lagerung des Anpresselementes 5 gegenüber
der zumindest teilweise gekrümmten Oberfläche
ab. Auf diese wird in den 3a und 3b noch
gesondert eingegangen. In den 2a bis 2c ist
dabei lediglich die Änderung der Lage der Mittenachse ML dargestellt, wobei jeweils bezogen auf
die Darstellungsebene der drei Ansichten ein Herausschwenken aus
dieser erfolgt. Die verschwenkten Achsen werden jeweils durch eine
unterbrochene Linie ML' dargestellt. Die
Darstellung geht dabei vom idealisierten Anwendungsfall aus, in
welchem im Anstellzustand des Anpresselementes 5 an die
Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 4 die Längsachsen
von Materialbahnrolle 4 und Anpresselement 4 fluchten
und die Verschwenkbewegung um die Längsachse der Materialbahnrolle 4 vorgenommen wird.
Die Darstellung in einer Ansicht von Rechts verdeutlicht dabei den
Verschwenkwinkel Alpha in der Ebene E1 gegenüber der Ebene
E2. Die Darstellung in der Ansicht von Oben verdeutlicht den Verschwenkwinkel
Beta in einer Ebene E2 gegenüber E1. Die geänderte Lage
der Symmetrieachse beziehungsweise Mittenachse in Abhängigkeit
der Neigung ist hier mit ML' bezeichnet.
Durch die Überlagerung der Bewegungen in den einzelnen
Ebenen E1, E2 wird die Verschwenkbewegung realisiert. Dadurch wird
sichergestellt, dass sich einzelne Teilflächenbereiche
der Anpressfläche 10 nacheinander als wirksame
Flächenbereiche 11 ausbilden.
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Die
in der 2a dargestellte Ausführung entspricht
im Wesentlichen der Ausbildung als Kegel, jedoch mit abgerundeter
Spitze beziehungsweise abgerundetem Kegelkopf und gekrümmten
Kegelflächen. Vorzugsweise ist die gesamte Oberfläche
im Querschnitt betrachtet durch einen Krümmungsradius R1
beschreibbar.
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Demgegenüber
verdeutlicht die 2b anhand einer Darstellung
in drei Ansichten, eine Ausführung mit konvexem Querschnitt
bezüglich einer Mittellinie MQ senkrecht
zur Längsrichtung beziehungsweise zur Mittenachse ML in Längsrichtung betrachtet. Der
Querschnitt in Richtung der Mittellinie MQ ändert
sich dabei aufgrund der Ausbildung des Anpresselementes als kreisförmiges
Element und nimmt jeweils vom Außenumfang des Anpresselementes
in Richtung zur Mittenachse ML zu. Bei dieser Ausführung
kann ausgehend vom Mittenbereich 14 des Anpresselementes 5 eine
Abrollbewegung beziehungsweise Wälzbewegung um die Mittenachse MQ, d. h. beispielsweise bei Anordnung des
Anpresselementes 5 mit der Mittenachse MQ in
der Ebene E2 erfolgt die Verschwenkbewegung im Winkel Alpha um E2.
Die Abrollbewegung gliedert sich dabei in zwei Teilbewegungen, eine
Abrollung in Richtung des oberen Endes des Stirndeckels 2 durch
Alpha und eine weitere Abrollbewegung in Richtung des unteren Endes
des Stirndeckels 2 durch Minus-Alpha. Dabei werden die
wirksamen Flächenbereiche 11 in Richtung senkrecht
zur Mittenachse ML nacheinander erzeugt,
wobei zum Überstreichen der gesamten Fläche des
Stirndeckels 2 ein wiederholtes Überwälzen
erforderlich ist, das heißt quasi eine Hin- und Rückbewegung
durch Neigung gegenüber der oberen Stirndeckelhälfte
und danach gegenüber der unteren Stirndeckelhälfte.
Um nicht nur bezüglich einer senkrechten Achse zur Mittenachse
ML eine derartige Anpressung zu erzeugen, kann
das Anpresselement 5 optional auch zusätzlich
noch um seine Mittenachse ML um einen Winkel
Gamma verdreht werden, vorzugsweise um 90 Grad in Umfangsrichtung. In
diesem Fall kann dann in gleicher Weise die Abrollbewegung durch
Neigung gegenüber der rechten und danach der linken Stirndeckelhälfte
erfolgen. Wälzbewegung und Verdrehbewegung um Gamma erfolgen
dabei vorzugsweise getrennt, um ein Verziehen des Stirndeckels 2 zu
vermeiden.
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Die 2a und 2b verdeutlichen
dabei Ausführungen, bei welcher die stärkste Krümmung im
Mittenbereich 14 vorliegt. Dabei wird ausgehend von dieser
entweder in Umfangsrichtung oder aber senkrecht zu dieser eine entsprechende
Anpresskraft erzeugt. Dabei kann die Krümmung pro Querschnittsfläche
bezüglich einer Mittenachse MQ quer zur
Mittenachse ML in Längsrichtung
betrachtet durch nur einen oder aber eine Mehrzahl aneinander gereihter
unterschiedlicher Krümmungsradien charakterisiert sein.
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Die 2c verdeutlicht
demgegenüber eine Ausführung der gekrümmten
Anpressfläche 10 in einer von der symmetrisch
konvexen Form abweichenden Form, die die stärkste Krümmung
außerhalb der Mittenachsen ML,
MQ aufweist. Hier ist beispielhaft die Krümmung
um eine Mittenachse MQ quer zur Mittenachse
ML in Längsrichtung und damit in
der Ebene des Anpresselementes 5 in den oberen oder unteren Bereich
des Anpresselementes 5 verlagert. Die Ausführung
entspricht dabei im Wesentlichen der in 2b beschriebenen,
jedoch erstreckt sich die Krümmung hier über eine
geringere Breite im Bereich der unteren Hälfte des Anpresselementes 5.
Die Abwälzbewegung erfolgt hier dann vorzugsweise lediglich
in einer Richtung, das heißt nach Anlegen im durch die
stärkere Krümmung ausgebildeten Bereich 15.1 in
einem Randbereich des Stirndeckels 3 durch die nachfolgende
Abwälzbewegung über den Durchmesser zum gegenüberliegenden
Randbereich durch Berührung des Stirndeckels 3 mit
dem Bereich 15.2 des Anpresselementes 5. Dadurch
wird die Luft quasi von einer Seite zur anderen ausgedrückt.
Die Ausbildung gemäß der 2c ist
dabei beispielhaft durch zwei unterschiedliche Durchmesser beziehungsweise
Radien charakterisiert, diese sind hier mit R1 und R2 bezeichnet.
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Die 2a bis 2c verdeutlichen
Ausführungen mit vollständig gekrümmter
Anpressfläche 10. Denkbar ist es jedoch auch,
die Anpressfläche 10 aus einer Kombination aus
einer gekrümmten Fläche sowie einer ebenen Fläche
zu realisieren. Eine derartige Ausführung ist beispielsweise
in der 2d wiedergegeben. Diese entspricht
im Wesentlichen der in der 2a beschriebenen,
wobei die Anpressfläche 10 jedoch im Bereich des
Außenumfanges 26 des Anpresselementes 5 durch
eine Kegelfläche charakterisiert ist. Auch in dieser Kombination
ist ein Abwälzen der Anpressfläche 10 am
Stirndeckel 2 an der Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 4 gewährleistet.
-
Bei
allen in den 2a bis 2d dargestellten
Ausführungen erfolgt die Wälzbewegung durch eine
Verstellbewegung der Symmetrie- beziehungsweise Mittenachse ML aus deren Ursprungslage heraus, insbesondere
ein Verschwenken. Gegenüber diesen Ausführungen
verdeutlicht die 2e eine alternative Ausführung
mit einer rotierbaren Anpressfläche 10, welche
vorzugsweise am Außenumfang 27 einer Walze 16 gebildet
wird, wobei die Walze 16 durch eine Abrollbewegung an der
Stirnseite 3 wirksam wird. Dazu rotiert die Anpressfläche 10 um die
Achse L16 der Walze 16. Diese ist
vorzugsweise an der Funktionslage bezogen auf die Materialbahnrolle 4 derart
angeordnet und ausgerichtet, dass diese in einem Winkel senkrecht
zur Längsachse dieser steht. Die Achse L16 wird
dann als Senkrechte zur Längsachse L4 der
Materialbahnrolle 4 senkrecht zu dieser bewegt, insbesondere
parallel zur Stirnseite 3.
-
Die 3a bis 3c verdeutlichen
in schematisiert vereinfachter Darstellung mögliche Ausgestaltungen
der Lagerungen der Anpresselemente 5 an einem Tragelement 25.
Grundlegend werden gemäß der 3a, 3b und 3c zwei
unterschiedliche Ausführungen der Lagerung unterschieden – eine
einfache Schwenklagerung um zumindest eine Achse gemäß 3a,
vorzugsweise eine kardanische Aufhängung gemäß 3b einer
Ansicht von Rechts oder eine Aufhängung an unterschiedlichen
Achsen, vorzugsweise zwei Achsen gemäß 3c.
Die Art der Gelenke und die Anzahl der Achsen bestimmen den Freiheitsgrad
der Bewegung des Anpresselementes 5. 3a verdeutlicht
beispielhaft für eine Ausbildung des Anpresselementes 5 gemäß 2b ein
Schwenklager 28 im Bereich der Symmetrieachse beziehungsweise
der Mittenachse in Längsrichtung ML,
wobei die Schwenkachse senkrecht zu dieser ausgerichtet ist.
-
3b verdeutlicht
eine im Bereich der Symmetrieachse beziehungsweise der Mittenachse in
Längsrichtung ML angeordnete kardanische
Lagerung 17. Diese ist der der Anpressfläche 10 entgegengesetzt
ausgerichteten Seite des Anpresselementes 5 zugeordnet
und ermöglicht eine Verschwenkbewegung gleichmäßig
in den einzelnen genannten Richtungen um den durch diese beschreibbaren
Lagerpunkt LP. Dabei kann die kardanische
Lagerung 17 auch versetzt zur Mittenlinie ML in
Längsrichtung betrachtet, angeordnet sein, wie mit 17' verdeutlicht
ist. Dies ist jedoch immer in Abstimmung auf die Ausgestaltung der
Anpressfläche 10 zu realisieren, um bei Abwälzbewegung
mit der gesamten Anpressfläche 10 wirksam Anpressflächen 11 ausbilden zu
können. Eine Verschiebung des Lagerpunktes LP ist
dabei insbesondere bei Ausführungen gemäß 2c denkbar.
In diesem Fall wird der Lagerpunkt LP wie
bei der zweiten Ausführung gemäß 3a wiedergegeben
vorzugsweise in den Bereich der kleinsten Krümmung verlagert.
-
Demgegenüber
verdeutlicht die 3c für eine Ausführung
gemäß 2a die
Möglichkeit einer Aufhängung an drei Lagerachsen,
L1, L2, L3, wobei in Achsrichtung dieser Lagerachsen jeweils eine
Bewegung möglich ist, über die eine Verschwenkbewegung
des Anpresselementes 5 nachstellbar ist.
-
Verdeutlichen
die 3a bis 3c Ausführungen
der Lagerung unabhängig von der Geometrie der Anlenkfläche
am Anpresselement 5, kann diese auch bei der Realisierung
der Verstellbewegungen mit berücksichtigt werden beziehungsweise
derart ausgebildet und angeordnet sein, dass dieser eine Funktion
bei der Lageänderung zukommt. Die 3d verdeutlicht
eine besonders vorteilhafte Ausführung eines Anpresselementes 5 in
Form eines gekrümmtem Anpresselementes 5, wobei
auch die der Wirkfläche 10 gegenüber
angeordnete Fläche 20 gekrümmt ausgebildet
ist, wobei die Krümmung gleich oder aber unterschiedlich
zur Krümmung der Anpressfläche 10 ausgeführt
sein kann. Diese gekrümmte Fläche 20 wirkt
wie eine Kurvenscheibe. Die Lagerung erfolgt hier an einer Achse
L1 mittels eines Schwenklagers 29, welches durch eine Schwenkachse
L2 charakterisiert ist, die senkrecht zu L1 ausgerichtet ist, wobei
die Schwenkachse L2 in L1 verschiebbar ist und in einer Achse L3,
senkrecht zu L1 und L2 an der gekrümmten Rückseite 30 des Anpresselementes 5,
wobei die Funktion dieses weiteren Schwenklagers von der gekrümmten
Rückseite 30, insbesondere der Fläche 20 und
der Führung in der Achse L3 übernommen wird. Die
Lagerung an L3 erfolgt durch Lagerung einer gekrümmten
Führung und Verschiebung der Lagerachse an dieser. Dazu
ist das Anpresselement 5 vorzugsweise an einer Trägerplatte 35 befestigt,
wobei die Trägerplatte 35 die gekrümmte
Rückseite 30 bildet. Das Trägerelement 35 ist über
das Schwenklager 29 an einem Schlitten 31 in der
Führung 32, welche durch die Achse L1 beschreibbar
ist, verschiebbar und um die Schwenkachse L2 des Schwenklagers 29 verschwenkbar
geführt. Die Führung an der Achse L3 in Form einer
Linearführung 33 erfolgt über ebenfalls
einen Schlitten 34, der gegenüber der Rückseite 30 ebenfalls
verschiebbar ist im Sinne einer Führung. 3d verdeutlicht
eine Ausführung gemäß 3d im
ausgelenkten Zustand.
-
Die 4a bis 4c verdeutlichen
mögliche Antriebskonfigurationen, wie sie für
Ausführungen gemäß den 3a bis 3d zum
Einsatz gelangen können. Entscheidend ist dabei, dass das
Anpresselement 5 immer eine zumindest teilweise gekrümmte
Anpressfläche 10 aufweist. Dabei kann das gesamte
Anpresselement 5 gebogen ausgebildet sein. Dementsprechend
ist der Antrieb darauf einzustellen. Ferner ist es jedoch auch denkbar,
wie in den 2a bis 2c dargestellt,
die von der Anpressfläche 10 abgewandte Seite
eben auszubilden. In Abhängigkeit der Ausgestaltung der
Geometrie der Anpressfläche 10, der Rückseite 30 des
Anpresselementes 5 sowie der Lagerung kann der Anpresselementantrieb 9,
verschiedenartig ausgebildet werden.
-
Gemäß 4a ist
eine Stelleinrichtung 18 vorgesehen, welche Stellelemente 19.1 bis 19.n umfasst,
die in Umfangsrichtung an der Rückseite, das heißt
der Anpressfläche 10 gegenüberliegenden
Seite 20 des Anpresselementes 5 wirksam werden
und eine Kraft auf diese ausüben. Durch die unterschiedliche
Einstellung der Kräfte an den einzelnen Stellelementen 19.1 bis 19.n kann
auf einfache Art und Weise die Verstellbewegung realisiert werden.
Die einzelnen Stellelemente 19.1 bis 19.n können
beispielsweise Hydraulik- oder Pneumatikzylinder oder mit Druckmedien
befüllbare Druckkammern, wie beispielsweise in 4b dargestellt
mit einzeln ansteuerbaren Druckkissen. Diese sind vorzugsweise derart
ausgestattet, dass diese kreisringsegmentartig ausgebildet sind
und in Umfangsrichtung an der Rückseite 30 des
Anpresselementes 5 angeordnet werden. Die Druckkissen sind
hier mit 21.1 bis 21.n bezeichnet und erstrecken
sich kreisringsegmentförmig in Umfangsrichtung an der von
der Anpressfläche 10 abgewandten Seite 20 der
Rückseite 30. Die einzelnen Druckkissen 21.1 bis 21.n sind
dabei vorzugsweise einzeln ansteuerbar.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführung in 4c ist
das Anpresselement 5 vorzugsweise über eine Stelleinrichtung 18,
umfassend zumindest eine in Umfangsrichtung verdrehbare und parallel
zu dieser angeordnete Kurvenscheibe 22 anpressbar. Die
Kurvenscheibe 22 ist dabei derart ausgebildet, dass diese
im Bereich ihres Außenumfanges 23 ringsegmentförmig
eine Erhebung aufweist, die bei Rotation in Umfangsrichtung um die
verlängerte Achse ML des Anpresselementes 5 eine
entsprechende Verschwenkbewegung an dieser realisiert. Vorzugsweise
ist dazu eine Wälzlagerung 36 zwischen Anpresselement 5 und
Kurvenscheibe 22 vorgesehen.
-
Eine
weitere Ausführung der erfindungsgemäßen
Lösung gemäß 4d beinhaltet
eine Verstellbewegung in den einzelnen Achsen L1 bis L3. Dadurch
wird eine Verschwenkbewegung, die zu einer Abwälzbewegung
der Anpressfläche 10 in Teilabschnitten führt,
nachgestellt.
-
Die
in den 4a bis 4d dargestellten
Ausführungen sind in vorteilhafter Weise für die
Ausführung gemäß 2a einsetzbar,
jedoch nicht auf diese Ausführung beschränkt.
Insbesondere die Lagerung allein an einer verdrehbaren Schwenkachse
ist für eine Ausführung gemäß 2b oder 2c besonders
geeignet. Bei anderweitiger Ausführung der gekrümmten
Oberfläche ist die Anordnung des Antriebes beziehungsweise
die Ausgestaltung und die Anlenkpunkte für die einzelnen
krafterzeugenden Stellglieder als Funktion der Geometrie der Anpressfläche 10 und
der erforderlichen Verschwenkbewegung in Abhängigkeit von
der Art und den Freiheitsgraden der Lagerung zu wählen.
-
Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführung in 5,
wobei hier beispielsweise auf die Ausführung gemäß 1 zurückgegriffen
wird, ist eine Steuer- und/oder Regelung 24 vorgesehen, über
welche die Anpresskraft des Anpresselementes 5 steuerbar
sind. Dies erfolgt im einzelnen durch Ansteuerung der Stelleinrichtung 18,
insbesondere der Stellelemente 19.1 bis 19.n beziehungsweise 21.1 bis 21.n oder
des Antriebes der Kurvenscheibe 22. In Abhängigkeit
zumindest einer Eingangsgröße XE, beispielsweise
einer gewünschten Sollanpresskraft FAsoll wird
dabei die Anpresskraft über die Stelleinrichtung 18 eingesteuert.
Entscheidend ist dabei, dass die Einsteuerung derart erfolgt, dass über
die Stellelemente 19, 21, 22 des Packpressenantriebes 7 eine Wälzbewegung
derart realisiert wird, dass lediglich ein Teilbereich, und zwar
eine wirksame Anpressfläche 11 mit dem Stirndeckel 2 in
Wirkverbindung tritt. Die Stelleinrichtungen 18 können
je nach Ausführung kraft- oder weggeregelt angesteuert
werden. Die Verschwenk- oder Verstellbewegung wird dann als Funktion
einer Kraft – oder eines zu realisierenden Verstellweges
eingestellt.
-
- 1
- Vorrichtung
zum Befestigen von Stirndeckeln
- 2
- Stirndeckel
- 3
- Stirnseite
- 4
- Materialbahnrolle
- 5
- Anpresselement
- 6
- Rollenlagereinrichtung
- 7
- Packpressenantrieb
- 8
- Vorschubantrieb
- 9
- Anpresselementantrieb
- 10
- Anpressfläche
- 11
- wirksame
Fläche
- 12
- Linearführung
- 13
- Schlitten
- 14
- Mittenbereich
- 15.1,
15.2
- Bereich
- 16
- Walze
- 17
- kardanische
Lagerung
- 18
- Stelleinrichtung
- 19.1–19.n
- Stellelement
- 20
- Seite
- 21.1–21.n
- Druckkissen
- 22
- Kurvenscheibe
- 23
- Außenumfang
- 24
- Steuerung
und/oder Regelung
- 25
- Tragelement
- 26
- Außenumfang
- 27
- Außenumfang
Anpresswalze
- 28
- Schwenklager
- 29
- Schwenklager
- 30
- Rückseite
- 31
- Linearführung
- 32
- Schlitten
- 33
- Linearführung
- 34
- Schlitten
- 35
- Tragplatte
- 36
- Wälzlagerung
- S
- Symmetrieachse
- L1,
L2, L3
- Achse
- LP
- Lagerpunkt
- ML
- Mittenachse
in Längsrichtung
- MQ
- Mittenachse
in Querrichtung
- L16
- Achse
- L4
- Längsachse
der Materialbahnrolle
- Alpha,
Beta, Gamma
- Winkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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