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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Leitrad für einen hydrodynamischen
Drehmomentwandler, welches eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung
um eine Drehachse aufeinander folgenden und sich im Wesentlichen
auch radial bezüglich der Drehachse nach außen
erstreckenden Leitradschaufeln umfasst.
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Bei
dem Einsatz eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers im Antriebsstrang
eines Fahrzeugs bestehen verschiedene zum Teil einander gegenläufige
Anforderungen. Einerseits soll insbesondere in einer Anfahrphase
eine vergleichsweise starke Drehmomentenabstützung an dem
Leitrad erfolgen, so dass unter Ausnutzung der Drehmomentwandlungsfunktionalität
ein Fahrzeug möglichst stark beschleunigen kann. Dies erfordert
eine vergleichsweise harte Kennung des hydrodynamischen Drehmomentwandlers
mit entsprechender Anströmgeometrie des Leitrads. Andererseits
führt eine derartige harte Kennung dazu, dass auch bereits
bei vergleichsweise geringen Drehzahlen, also beispielsweise im
Leerlaufzustand, eine starke Drehmomentenabstützung am
Leitrad stattfindet, so dass auch bei vergleichsweise kleiner Drehzahl
eines Antriebsaggregats dieses ein vergleichsweise großes
Drehmoment aufbringen muss, um diese Drehmomentenabstützung
zu kompensieren. Dies bedeutet jedoch, dass bei nachfolgendem Beschleunigen
bzw. Anheben der Drehzahl eine Verzögerung entstehen wird, die
sich vor allem bei turbogeladenen Brennkraftmaschinen nachteilhaft
auswirkt, da diese im Bereich kleinerer Drehzahlen nur ein vergleichsweise
geringes Drehmoment liefern. Um dem entgegenzuwirken, ist es bekannt,
in Automatikgetrieben in Zuordnung zu einem zum Anfahren im Allgemeinen
genutzten ersten Gang eine Ansteuerung der verschiedenen zum Einlegen
des ersten Gangs erforderlichen Lamellenkupplungen oder dergleichen
derart zu ge stalten, dass im Bereich der für den ersten Gang
vorgesehenen Kupplung oder Kupplungen ein Schlupf entstehen kann,
um im Getriebe eine Unterbrechung im Drehmomentenfluss zu generieren,
welche der Brennkraftmaschine das Arbeiten gegen einen geringeren
Widerstand gestattet. Dies führt jedoch zu einer Reibbelastung
im Bereich einer derartigen Kupplung und entsprechenden Reibverlusten bzw.
Verschleiß. Es wäre daher vorteilhaft, in einem derartigen
Zustand den hydrodynamischen Drehmomentwandler mit vergleichsweise
weicher Kennung bereitzustellen, so dass auch in einer Phase, in
welcher eine Brennkraftmaschine im Leerlauf arbeitet bzw. in einem
Automatikgetriebe beispielsweise die Fahrstufe D eingelegt ist,
das Fahrzeug jedoch durch Bremsbetätigung im Stillstand
ist, im hydrodynamischen Drehmomentwandler auf Grund der geringeren
Drehmomentenabstützung am Leitrad geringere Verluste entstehen,
auch wenn in einem Automatikgetriebe in Zuordnung zur ersten Gangstufe
vorgesehene Kupplungen bereits vollständig eingerückt
sind.
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Aus
der
US 4,009,571 ist
ein hydrodynamischer Drehmomentwandler bekannt, bei welchem die Anströmgeometrie
von Statorschaufeln dadurch veränderbar ist, dass diese
bzw. ein Abschnitt derselben um eine zur Schaufellängsachse
im Wesentlichen parallele Schwenkachse schwenkbar sind. Auf diese Art
und Weise kann beispielsweise zwischen harter und weicher Kennung,
also stärkerer und geringerer Drehmomentenabstützung
am Stator gewechselt werden. Der Mechanismus zum Verschwenken dieser
Statorschaufelabschnitte ist vergleichsweise aufwendig und umfasst
ein um eine Drehachse des hydrodynamischen Drehmomentwandlers drehbares, durch
einen Stangenmechanismus angetriebenes Zahnrad, das in Kämmeingriff
mit einem an jedem schwenkbaren Statorschaufelabschnitt vorgesehenen
Verzahnungsabschnitt ist.
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Es
ist die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung, ein Leitrad für
einen hydrodynamischen Drehmomentwandler vorzusehen, bei welchem
in einfacher Art und Weise die Anströmgeometrie und mithin die
Drehmomentenabstützcharakteristik veränderbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe gelöst durch ein Leitrad für einen
hydrodynamischen Drehmomentwandler, umfassend eine Mehrzahl von
in Umfangsrichtung um eine Drehachse aufeinander folgenden Leitradschaufeln,
wobei eine Anströmgeometrie des Leitrads durch eine Fluiddruckbetätigungsanordnung
veränderbar ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Aufbau eines Leitrads wird
also auf einen mechanischen Antrieb mit einer Vielzahl miteinander
verkoppelter und zu verschiebender bzw. zu drehender Verzahnungsabschnitte
verzichtet. Vielmehr wird durch eine Fluiddruckbetätigungsanordnung
dafür gesorgt, dass die Anströmgeometrie des Leitrads
verändert wird. Dies ist einerseits daher vorteilhaft,
da bei Antriebssystemen, in welchen einen hydrodynamischer Drehmomentwandler
vorgesehen ist, im Allgemeinen eine Fluiddruckquelle, beispielsweise
eine in einem Automatikgetriebe angeordnete Ölpumpe, vorhanden
ist, um auch den Innenraum des Drehmomentwandlers mit Fluid zu speisen.
Diese Fluiddruckquelle kann gleichzeitig auch genutzt werden, um
den zur Änderung der Anströmgeometrie erforderlichen
Fluiddruck bereitzustellen. Andererseits kann ein derartiger Fluiddruck
leicht über verschiedene in einem hydrodynamischen Drehmomentwandler
vorgesehene Wellenabschnitte, beispielsweise eine Getriebeeingangswelle,
eine Stützhohlwelle oder dergleichen, dorthin übertragen
wird, wo er wirken muss, nämlich in den Bereich des Leitrads
bzw. der Leitradschaufeln.
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Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Anströmgeometrie des Leitrads
dadurch veränderbar ist, dass wenigstens ein Teil der Leitradschaufeln
um eine zur Drehachse quer stehende Schwenkachse schwenkbar ist,
wobei vorzugsweise die Schwenkachse im Wesentlichen orthogonal zur Drehachse
steht.
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Die
Verschwenkung der schwenkbaren Leitradschaufeln kann dadurch erfolgen,
dass die Fluiddruckbetätigungsanordnung ein mit den schwenkbaren
Leitradschaufeln gekoppeltes Kolbenelement umfasst, wobei ein derartiges Kolbenelement
dann im Allgemeinen in Richtung der Drehachse verlagerbar ist, um
entsprechende Schwenkbewegungen der Leitradschaufeln zu generieren.
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Um
dabei dafür zu sorgen, dass eine Verschwenkung in beiden
Schwenkrichtungen definiert erfolgen kann, wird weiter vorgeschlagen,
dass das Kolbenelement doppelt wirkend ist.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltungsvariante wird vorgeschlagen, dass
die Anströmgeometrie des Leitrads dadurch veränderbar
ist, dass wenigstens ein Teil der Leitradschaufeln einen an einem
ersten Leitradring angeordneten ersten Leitradschaufelabschnitt
und einen an einem zweiten Leitradring angeordneten zweiten Leitradschaufelabschnitt
umfasst und dass der erste Leitradring und der zweite Leitradring
durch die Fluiddruckbetätigungsanordnung um die Drehachse
bezüglich einander drehbar sind. Bei dieser Ausgestaltung
können die einander zugeordneten Leitradschaufelabschnitte
in verschiedene Relativpositionierungen bezüglich einander
gebracht werden. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass diese
unmittelbar aneinander anschließen, also ein jeweiliger
erster Leitradschaufelabschnitt und ein zugeordneter zweiter Leitradschaufelabschnitt
in ihrer Gesamtheit eine einheitliche Leitradschaufel bilden. Durch
Drehung der beiden Leitradringe bezüglich einander, kann
jedoch ein Umfangszwischenraum zwischen den einander zugeordneten Leitradschaufelabschnitten
entstehen, der selbstverständlich dann zu einer anderen
Anströmgeometrie und einem anderen Drehmomentenabstützverhalten führt.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die
Anströmgeometrie des Leitrads dadurch veränderbar
ist, dass eine Gruppe von ersten Leitradschaufeln an einem ersten
Leitradring angeordnet ist und eine Gruppe von zweiten Leitradschaufeln
an einem zweiten Leitradring angeordnet ist und dass der erste Leitradring
und der zweite Leitradring durch die Fluiddruckbetätigungsanordnung
bezüglich einander drehbar sind.
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Hierbei
ist vorzugsweise weiter vorgesehen, dass wenigstens einem Teil der
ersten Leitradschaufeln jeweils eine zweite Leitradschaufel zugeordnet ist,
welche durch Drehung des zweiten Leitradrings bezüglich
des ersten Leitradrings in im Wesentlichen vollständige Überdeckung
mit der zugeordneten ersten Leitradschaufel bringbar ist. Dadurch,
dass zwei einander zugeordnete Leitradschaufeln am ersten Leitradring
und am zweiten Leitradring im Wesentlichen vollständig
einander überdeckend angeordnet werden können,
was also bedeutet, dass bei axialer Betrachtung eine der Leitradschaufeln
beispielsweise in Umfangsrichtung oder ggf. auch in radialer Richtung
vollständig überdeckt ist, kann durch das Ausmaß dieser Überdeckung
die Anströmgeometrie beeinflusst werden.
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Dabei
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass wenigstens eine zweite
Leitradschaufel sich axial in den Bereich der ersten Leitradschaufeln
erstreckt und zwischen zwei erste Leitradschaufeln eingreift.
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Um
bei Ausgestaltung des Leitrads mit zwei Leitradringen und daran
jeweils vorgesehenen Leitradschaufelabschnitten bzw. Leitradschaufeln
die erforderliche Drehmomentenabstützfunktionalität
bei beiden Teilen des Leitrads sicherzustellen, wird weiter vorgeschlagen,
dass der erste Leitradring über eine Freilaufanordnung
auf einem Stützorgan zu tragen ist und der zweite Leitradring über
die Fluiddruckbetätigungsanordnung bezüglich des
ersten Leitradrings in Umfangsrichtung abstützbar ist.
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Die
Betätigung eines mit den beiden Leitradringen ausgebildeten
Leitrads zur Veränderung der Anströmgeometrie
kann dadurch erfolgen, dass die Fluiddruckbetätigungsanordnung
an dem zweiten Leitradring einen Kolbenbereich mit wenigstens einer Druckbeaufschlagungsfläche
und an dem ersten Leitradring in Zuordnung zu der wenigstens einen Druckbeaufschlagungsfläche
eine Druckabstützfläche umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen hydrodynamischen Drehmomentwandler,
umfassend ein mit Fluid gefülltes oder füllbares
Gehäuse, ein mit dem Gehäuse um eine Drehachse
drehbares Pumpenrad mit einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung aufeinander
folgenden Pumpenradschaufeln, ein in einem Innenraum des Gehäuses
angeordnetes Turbinenrad mit einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung
aufeinander folgenden Turbinenradschaufeln, sowie ein erfindungsgemäßes
Leitrad, welches vermittels einer Freilaufanordnung auf einem Stützorgan in
einer Richtung um die Drehachse drehbar getragen ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
anhand bevorzugter Ausgestaltungsvarianten detailliert erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
vereinfachte Teil-Längsschnittansicht eines erfindungsgemäß aufgebauten
Leitrads;
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2 eine
vereinfachte Teil-Axialansicht eines Leitrads gemäß einer
alternativen Ausgestaltungsvariante;
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3 eine
Prinzipansicht des in 2 dargestellten Leitrads von
radial außen;
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4 eine
der 2 entsprechende Darstellung eines alternativ ausgestalteten
Leitrads;
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5 eine
Prinzipansicht des Leitrads der 4 von radial
außen.
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In
der 1 ist ein erfindungsgemäß aufgebautes
Leitrad für einen hydrodynamischen Drehmomentwandler allgemein
mit 10 bezeichnet. Das Leitrad 10 umfasst einen
Leitradring 12, der eine Drehachse A ringartig umgebend
angeordnet ist und an seinem Außenumfang eine Mehrzahl
von in Umfangsrichtung um die Drehachse A aufeinander folgenden
Leitradschaufeln 14 trägt. Diese sind in einem
hydrodynamischen Drehmomentwandler so anzuordnen, dass sie zwischen
dem radial inneren Bereich der an einem Pumpenrad vorgesehenen Pumpenradschaufeln
und der an einem Turbinenrad vorgesehenen Turbinenradschaufeln liegen.
Die Leitradschaufeln 14 erstrecken sich bezüglich
der Drehachse A im Wesentlichen radial nach außen. Über
eine in der 1 nur symbolisch angedeutete
Freilaufanordnung 16 ist das Leitrad 10 auf einer
Stützhohlwelle derart getragen, dass der Leitradring mit
den Leitradschaufeln 14 in einer Richtung um die Drehachse A
rotieren kann, in der anderen Richtung jedoch nicht rotieren kann
und somit zur Drehmomentenabstützung dient. An ihrem Außenumfangsbereich
sind die Leitradschaufeln 14 von einem Außenring 18 umgeben.
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Die
Leitradschaufeln 14 oder zumindest ein Teil davon sind
am Leitradring 12 um eine zur Drehachse A beispielsweise
orthogonal stehende Schwenkachse S schwenkbar getragen. Diese Schwenkachse
S kann durch einen am Leitradring 12 vorgesehenen und in
den radial inneren Bereich der Leitradschaufeln 14 eingreifenden
Schwenkzapfen 20 definiert sein. Durch Verschwenkung der
Leitradschaufeln 14 um die Schwenkachse S kann deren Anstellwinkel
bezüglich der vom Turbinenrad her kommenden Fluidzirkulation
und mithin die Anströmgeometrie und damit auch die Drehmomentenabstützcharakteristik
des Leitrads 10 verändert werden.
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Um
diese Veränderung vornehmen zu können, ist eine
Fluiddruckbetätigungsanordnung 22 vorgesehen.
Diese umfasst ein ringartiges Kolbenelement 24, an dessen
beiden axialen Seiten Druckkammern 26, 28 gebildet
sind. Diese sind axial und nach radial außen vorzugsweise
fluiddicht abgeschlossen. Das Kolbenelement 24 ist, wie
in 1 ebenfalls nur schematisch angedeutet, in seinem
radial äußeren Bereich durch einen Kopplungsbereich 30 mit
den Leitradschaufeln 24 gekoppelt, so dass durch axiale
Bewegung des Kolbenelements 24 eine Verschwenkbewegung
der Leitradschaufeln 14 um die jeweils diesen zugeordnete
Schwenkachse S erzeugt wird.
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In
die beiden Druckkammern 26, 28 kann Druckfluid,
also beispielsweise Öl, über Kanäle zugeführt
bzw. daraus abgeführt werden, die beispielsweise in einer
als Abtriebswelle dienenden Getriebeeingangswelle bzw. auch einer die
Freilaufanordnung 16 tragenden Stützhohlwelle
gebildet sind. Um zwischen diesen verschiedenen Wellen fluiddichte Übergänge
zu schaffen, können selbstverständlich entsprechende
dynamische Dichtungsanordnungen vorgesehen sein.
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Wird
der Fluiddruck P2 in der Druckkammer 28 bezüglich
des Fluiddrucks P1 erhöht, so verschiebt sich das Kolbenelement 24 in
der Darstellung der 1 nach links und verschwenkt
dementsprechend die damit gekoppelten Leitradschaufeln. Wird der
Fluiddruck P1 in der Druckkammer 36 bezüglich des
Fluiddrucks P2 in der Druckkammer 28 erhöht, findet
eine Verschwenkung in der entgegengesetzten Richtung statt.
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Durch
diese Verschwenkung und die damit einhergehende Änderung
der Anströmgeometrie des Leitrads 10 wird es möglich,
dieses in Anpassung an die verschiedenen Betriebszustände
eines Antriebsstrangs zwischen einer weichen und einer harten Kennung
umzuschalten. Somit kann im Leerlaufbetrieb bzw. bei stehendem Fahrzeug
eine durch eine übermäßig starke Drehmomentenabstützung
der Fluidzirkulation am Leitrad 10 generierte Belastung eines
Antriebsaggregats gemindert werden, was wiederum zur Folge hat,
dass in einem nachfolgenden Getriebe nicht dafür gesorgt
werden muss, dass beispielsweise durch Ausrücken irgendwelcher
Kupplungsanordnungen eine derartige Belastung in einem niederen
Bereich gehalten wird. Insbesondere können dadurch Reibbelastungen
irgendwelcher Kupplungen vermieden werden, da die noch vorhandene Belastung
im Bereich des hydrodynamischen Drehmomentwandlers selbst generiert
wird und letztendlich innerhalb des Fluids selbst vorhanden ist,
somit also keine Reibbelastungen erzeugen wird. Weiter führt
diese geringere Belastung dazu, dass in einem Anfahrzustand ein
Antriebsaggregat, beispielsweise eine turbogeladene Brennkraftmaschine,
schneller hochdrehen kann in einen Betriebsbereich, in welchem ein
derartiges Antriebsaggregat ein höheres Drehmoment abgeben
kann. Ist dieser Zustand erreicht, oder einhergehend mit der Annäherung
an diesen Zustand, kann durch Verschwenken der Leitradschaufeln 14 eine
härtere Kennung des hydrodynamischen Drehmomentwandlers
eingestellt werden, um dann verstärkt ein Drehmoment in
den Antriebsstrang einzuleiten. Als Grenzbereich zum Übergang
in einen derartigen Zustand, in welchem auch eine stärkere
Drehmomentenabstützung am Leitrad 10 erwünscht
ist, kann eine Drehzahl des Antriebsaggregats von etwa 1500 Umdrehungen
pro Minute angegeben werden.
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Eine
alternative Ausgestaltungsform eines Leitrads ist in den 2 und 3 gezeigt.
Hier sind Komponenten, welche vorangehend beschriebenen Komponenten
hinsichtlich Aufbau bzw. Funktion entsprechen, mit dem gleichen
Bezugszeichen unter Hinzufügung eines Anhangs ”a” bezeichnet.
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Das
Leitrad 10a der 2 und 3 ist in zwei
Leitradteile 10a' und 10a'' aufgeteilt. Diese
beiden Teile 10a' und 10a'' liegen, wie die 3 dies zeigt,
axial aufeinander folgend. Der Leitradteil 10a' umfasst
einen Leitradring 12a', der an seinem Außenumfang
jeweils einen Leitradabschnitt 14a' der Leitradschaufeln 14a trägt.
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Der
Teil 10a'' des Leitrads 10a umfasst einen Leitradring 12a'',
der in Zuordnung zu jedem ersten Leitradabschnitt 14a' einen
zweiten Leitradabschnitt 14a'' trägt.
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Der
Leitradring 12a', d. h. der Teil 10a' des Leitrads 10a,
ist über die in den 2 und 3 nicht
erkennbare Freilaufanordnung auf einer Stützhohlwelle getragen,
so dass er in einer Richtung um die Drehachse A rotieren kann, in
der anderen Richtung jedoch nicht rotieren kann. Der Teil 10a'',
d. h. dessen Leitradring 12a'', ist in beschränktem
Winkelbereich bezüglich des Leitradrings 12a' drehbar.
Um diese Drehung bewirken zu können, ist die Fluiddruckbetätigungsanordnung 22a mit
einem Kolbenbereich 32a am Leitradring 12a'' ausgebildet,
der in Umfangsrichtung in einer entsprechenden Aussparung 34a des
Leitradrings 12a'' bewegbar ist. Der Kolbenbereich 32a ist
in beiden Umfangsrichtungen mit Druckbeaufschlagungsflächen 36a, 38a ausgebildet,
denen in Umfangsrichtung jeweilige Druckabstützflächen 40a bzw. 42a am
Leitradring 12a' gegenüber liegen. Es sind somit
zwei in Umfangsrichtung durch jeweils ein Flächenpaar 36a, 40a und 38a und 42 begrenzte
Druckkammern 44a, 46a gebildet. In diese Druckkammern
und aus diesen Druckkammern kann Druckfluid zu bzw. abgeführt
werden über beispielsweise in der Getriebeeingangswelle
bzw. einer Stützhohlwelle gebildete Kanäle, die
nach radial außen über beispielsweise auch in
einem Flanschbereich des Leitradrings 12a'' geführte
Kanäle offen sind. Wird der Fluiddruck P1 gegenüber
dem Fluiddruck P2 erhöht, so bewegen sich die beiden Leitradringe 12a', 12a'' in
die in 2 und 3 erkennbare Relativpositionierung,
in welcher die einander paarweise zugeordneten Leitradabschnitte 14a', 14a'' unmittelbar
aneinander anschließen und somit in ihrer Gesamtheit jeweils
ein vollständiges Leitrad 14a bilden. Dieser Zustand
kann beispielsweise auch dadurch erreicht werden, dass der Druckraum 46a drucklos
gegeben wird, so dass durch das auf das Leitrad 10a zu
strömende Fluid ein Drehmoment auf den Leitradring 12a'' ausgeübt
wird, der diesen in die in 2 erkennbare
Positionierung bezüglich des Leitradrings 12a' bewegt.
Wird der Druck P2 im Druckraum 46a erhöht, so
verdreht sich der Leitradring 12a'' unter Umfangsabstützung über
das Druckfluid am Leitradring 12a' in der 2 im
Gegenuhrzeigersinn, so dass in Umfangsrichtung die zweiten Leitradabschnitte 14a'' sich
von den jeweils zugeordneten ersten Leitradabschnitten 14a' wegbewegen. Dies ändert
die Anströmgeometrie des Leitrads 10a und somit
dessen Vermögen, ein Drehmoment abzustützen, wodurch
zwischen einer weicheren und einer härteren Wandlerkennung
umgeschaltet werden kann.
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Eine
weitere alternative Ausgestaltungsvariante ist in den 4 und 5 gezeigt.
Hier sind Komponenten, welche vorangehend beschriebenen Komponenten
hinsichtlich Aufbau bzw. Funktion entsprechen, mit dem gleichen
Bezugszeichen unter Hinzufügung eines Anhangs ”b” bezeichnet.
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Bei
der in den 4 und 5 gezeigten Ausgestaltungsform
ist das Leitrad 10b wieder mit den beiden Teilen 10b' und 10b'' aufgebaut.
An jedem der beiden Teile 10b' und 10b'' bzw.
der Leitradringe 12b' und 12b'' derselben sind
erste Leitradschaufeln 14b' bzw. zweite Leitradschaufeln 14b'' vorgesehen.
Auch hier kann eine paarweise Zuordnung zueinander vorgesehen sein.
Die beiden Leitradringe 12b' und 12b'' können
so positioniert sein, dass, wie dies die 4 zeigt,
die zweiten Leitradschaufeln 14b'' von den ersten Leitradschaufeln 14b' jeweils
vollständig überdeckbar sind, über diese
also weder in Umfangsrichtung noch in radialer Richtung hervorstehen.
Dabei können, wie dies die 5 auch zeigt,
die zweiten Leitradschaufeln 14b'' sich axial bis in den
Bereich der ersten Leitradschaufeln 14b' erstrecken, so
dass eine Leitradschaufel 14b'' mit ihrem auch den Leitradring 12b' übergreifenden
Bereich jeweils zwischen zwei erste Leitradschaufeln 14b' eingreift.
Selbstverständlich könnten auch die ersten Leitradschaufeln 14b' sich
in den axialen Bereich des Leitrad rings 12b'' erstrecken.
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Werden
die beiden Leitradringe 12b' und 12b'' in Umfangsrichtung
bezüglich einander gedreht, so wird die in der 4 erkennbare Überdeckung
aufgehoben, was die Gesamtanströmfläche des Leitrads 10b erhöht
und somit dessen Vermögen, ein Drehmoment abzustützen,
verändert. Die Relativdrehung der beiden Leitradringe 12b' und 12b'' kann
wieder durch eine Fluiddruckbetätigungsanordnung 22b erfolgen,
wie sie vorangehend mit Bezug auf die 2 erläutert
wurde.
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Bei
den vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsformen ist es selbstverständlich
möglich, in sensorischer Weise Information über
die jeweilige Geometrie des Leitrads bzw. die Positionierung der Leitradschaufeln
zu erlangen. Beispielsweise kann den jeweiligen Kolbenelementen
bzw. -bereichen ein die Kolbenposition erfassender Sensor zugeordnet sein,
beispielsweise in Form eines Näherungsschalters, eines
magnetischen Kolbens mit Hall-Sensor, ein Wegesensor oder dergleichen,
wodurch in gesteuerter bzw. geregelter Art und Weise zwischen verschiedenen
Wandlerkennungen umgeschaltet werden kann. Es kann also bedarfsabhängig,
beispielsweise auch in Abhängigkeit von einem Höhenprofil,
das über eine GPS-Information eingeführt werden
kann, in Abhängigkeit von einem Schaltprogramm, also ob
sportlich oder ökonomisch gefahren werden soll, oder in
Abhängigkeit von Motorkennwerten, wie z. B. der Temperatur,
dem vom Motor abgegebenen Drehwert, der Außenlufttemperatur,
der Klopfregelung oder dergleichen, die Drehmomentwandlungscharakteristik
eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers eingestellt werden. Die
Information über die jeweils eingestellte Wandlercharakteristik
kann dann beispielsweise über einen CAN-Bus im Fahrzeug
bereitgestellt werden, um auch andere Systembereiche eines Antriebsstrangs bzw.
auch eines Fahrwerks darauf abzustimmen.
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Weiter
sei darauf hingewiesen, dass die vorangehend mit Bezug auf die verschiedenen
Ausgestaltungsformen erläuterte Betätigung mit
einem Druckfluid vorzugsweise das bei einem Antriebsstrang mit hydrodynamischem
Drehmomentwandler allgemein vorgesehene, aus dem Getriebe gelieferte Öl
als Druckfluid nutzen kann. Zur Betätigung kann dann ein
entsprechend ansteuerbares Ventil den Strömungsweg frei
geben oder unterbrechen. Als Druckfluid könnte jedoch,
beispielsweise in einem Nutzkraftfahrzeug, auch Druckluft verwendet
werden. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, an
Stelle der Druckfluidbetätigung andere Betätigungsmechanismen,
wie z. B. eine elektromotorische Betätigung, vorzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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