-
Die
Erfindung betrifft einen hydrodynamischen Drehmomentwandler für ein Kraftfahrzeug
gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
-
Ein
derartiger Drehmomentwandler ist aus der
DE 23 50 600 A1 bekannt.
Der dort offenbarte Drehmomentwandler weist ein Pumpenrad auf, welches
mit einem Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs antriebsverbindbar ist
sowie ein Turbinenrad, welches mit einer Eingangswelle eines Getriebes
des Kraftfahrzeugs antriebsverbindbar ist. Dabei bilden das Pumpenrad,
das Turbinenrad und das Leitrad eine Umgrenzung eines Raums, in
dem ein hydraulischer Kreislauf ausbildbar ist.
-
Derartige
Drehmomentwandler können
das Problem aufweisen, dass sie in Kombination insbesondere mit
einem Dieselmotor ein Hochlaufen des Motors nach dessen Start bei
tiefen Temperaturen und/oder in höheren Höhenlagen erschweren oder sogar
verhindern, da sie für
den Motor einen zu großen
Widerstand darstellen. Aus diesem Grund werden derartige Drehmomentwandler
in der Regel als so genannte weiche Drehmomentwandler mit einer relativ
flachen Kennlinie ausgeführt,
also als Wandler, die erst bei höheren
bis hohen Drehzahlen des Pumpenrades das abgegebene Motormoment überhöht auf das
Turbinenrad übertragen.
Somit ist ein Motorstart zumindest bis auf Leerlaufdrehzahl problemlos
möglich.
Ein derart weich ausgelegter Wandler hat jedoch den Nachteil, dass
es zu Verzögerungen
bei der Umsetzung einer Momentanforderung durch einen Fahrer des
Fahrzeugs mit einer derartigen Antriebskonstellation kommt, da der
Motor erst auf höhere
Drehzahlen hochdrehen muss, bevor dieses Moment vom Drehmomentwandler überhöht auf das
Getriebe übertragen
wird. Ein derartiges Verhalten wird auch als "Gummiband-Effekt" bezeichnet.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen hydrodynamischen
Drehmomentwandler für
ein Kraftfahrzeug anzugeben, welcher einen ungehinderten Motorstart
auch bei Kälte
und/oder in hoher Höhe
ermöglicht
und dabei eine direkte Momentenüberhöhung auch
bei niedrigen Motordrehzahlen aufweist.
-
Diese
Aufgabe wird durch den hydrodynamischen Drehmomentwandler mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Dieser
Drehmomentwandler ist mechanisch derart gestaltet, dass ein Teilstück des von
Pumpenrad, Turbinenrad und Leitrad umgrenzten Raums derart gegenüber der
restlichen Umgrenzung verschieblich ausgebildet ist, dass ein vom
Pumpenrad auf das Turbinenrad übertragbares
Moment veränderbar
ist.
-
Durch
ein Verrücken
des Teilstücks
aus seiner Ausgangslage wird der sich während der Rotation des Pumpenrades
im Wandler einstellende hydraulische Kreislauf gestört. Dabei
kann das Teilstück
beispielsweise in Form eines Kreissegments prinzipiell in Richtung
des Kreislaufmittelpunkte hinein- oder
herausverschoben werden. Beiden Varianten gemeinsam ist, dass weniger
Hydraulikflüssigkeit im
idealen Winkel auf die Beschaufelung des Turbinenrades geleitet
wird und somit der Widerstand, der vom Turbinenrad über die
Hydraulikflüssigkeit
auf das Pumpenrad zurückwirkt,
verringert wird. Dadurch kann das mit dem Antriebsmotor direkt verbundene Pumpenrad
bei verschobenem Teilstück
ungehinderter umlaufen. Somit ist der Widerstand, den der Antriebsmotor
insbesondere beim Kaltstart und in hoher Höhe erfährt, geringer als bei nicht
verschobenem Teilstück.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Teilstück
des hydrodynamischen Drehmomentwandlers parallel verschieblich zur
Rotationsachse des Drehmomentwandlers ausgebildet. Dies hat den Vorteil,
dass zum Verschieben des Teilstücks
weg vom Mittelpunkt des hydraulischen Kreislaufs einerseits das
Teilstück
nicht gegen die bei Rotation des Wandlers auftretende Zentrifugalkraft
bewegt werden muss und andererseits die Außenkontur des Wandlers, die
in der Regel vom Pumpenrad sowie dessen Anbindung an den Motor gebildet
ist, gegenüber
herkömmlichen
Wandlern in radialer Richtung nicht verändert werden muss. Somit ist
die Variante mit einer axialen Verschiebung des Teilstücks konstruktiv
einfacher und damit kostengünstiger
zu verwirklichen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Teilstück mittels
eines Stellzylinders verschiebbar. Ein Stellzylinder bietet die
Möglichkeit,
aktiv die Verstellung des Teilstücks
vornehmen zu können.
Somit kann im Rahmen einer Antriebsteuerung oder -regelung bzw.
einer separaten Getriebesteuerung oder -regelung gezielt die Verschiebung
des Teilstücks
vorgenommen werden. Denkbar ist jedoch auch eine Verschiebungsmöglichkeit,
die nicht direkt beeinflussbar sondern vielmehr beispielsweise durch Fliehkraft,
abhängig
von der Drehzahl des Pumpenrades oder des Wandlerinnendrucks, initiiert
wird.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Teilstück mit einer
zwischen Gehäuse und
Turbinenrad angeordneten Kupplung antriebsverbunden. In bekannten
Drehmomentwandlern werden zur Erhöhung seines Wirkungsgrades
teilweise Überbrückungskupplungen
eingesetzt, um eine reibschlüssige
oder nur mit geringem Spiel behaftete mechanische Verbindung zwischen
Pumpen- und Turbinenrad herstellen zu können. Bekannt sind dabei so genannte
2-Kanal- und 3-Kanal-Wanler.
Gegenüber dem
2-Kanal-Wandler weist der 3-Kanal-Wanler einen zusätzlichen
Kolben auf, der separat angesteuert und weitestgehend unabhängig vom
Hydraulikdruck im Wandler mit Druck beaufschlagt und dadurch verschoben
werden kann. Durch Anbindung des Teilstücks an den Kolben der Überbrückungskupplung
kann ein Stellzylinder vermieden werden und trotzdem eine aktive
Steuerung bzw. Regelung der Teilstückverschiebung vorgenommen
werden.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Teilstück und dem
Kolben der Überbrückungskupplung
ein Längenausgleichselement
angeordnet. Ein derartiges Längenausgleichselement
kann beispielsweise eine Teleskopstange mit einer Druckfeder sein,
mit der der Abstand zwischen dem Teilstück und dem Kolben verkürzt werden
kann, beispielsweise wenn das Teilstück in seiner eingerückten, den
hydraulischen Kreislauf unterstützenden
Position festgelegt ist und die Überbrückungskupplung
weiter schließt. Über ein
derartiges Längenausgleichselement
ist es möglich,
trotz Anbindung des Teilstücks
an den Kolben der Überbrückungskupplung
eine gewisse Unabhängigkeit
zwischen der Ansteuerung der Überbrückungskupplung
und der Verschiebung des Teilstücks
zu erzielen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Teilstück eine
ringförmige
Grundform auf und ist konzentrisch zur Rotationsachse des Drehmomentwandlers
angeordnet. Obwohl es prinzipiell auch möglich ist, ein nicht ringförmiges Segment als
Teilstück
vorzusehen, beispielsweise können mehrere
Segmente über
den Umfang des Pumpenrades oder Turbinenrades verteilt in Form von
verschieblichen Fenstern vorgesehen werden, ist ein ringförmiges Teilstück einfacher
und somit kostengünstiger
herstellbar.
-
Nachfolgend
werden zwei Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Drehmomentwandlers
näher erläutert. Dabei
zeigen:
-
1 einen
schematischen Halbquerschnitt durch einen erfindungsgemäßen hydrodynamischen Drehmomentwandler
in einer ersten Ausführungsform
mit verschobenem Teilstück,
-
2 eine
Darstellung gemäß 1 mit nicht
verschobenem Teilstück
und
-
3 eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen hydrodynamischen
Drehmomentwandlers.
-
In
den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Der in den Figuren jeweils dargestellte
Ausschnitt zeigt in vereinfachter Weise lediglich den oberen Teil
eines an sich bezüglich
einer Rotationsachse 2 nahezu rotationssymmetrischen Bauteils.
-
Der
in den Figuren dargestellte, erfindungsgemäße Drehmomentwandler 1 umfasst
eine Gehäuseanordnung 3,
die über
ein als Keilwellenprofil ausgestaltete Anbindung 7 mit
einem nicht dargestellten Antriebsmotor verbunden ist. Zwischen
dieser Anbindung 7 und dem Antriebsmotor kann zur Komforterhöhung ein
nicht dargestellter Schwingungsdämpfer angeordnet
sein. Die Gehäuseanordnung 3 ist
in den Figuren zweigeteilt dargestellt, wobei die beiden topfförmigen Gehäuseteile 4,6 miteinander
verschweißt
sind. Auf diese Zweiteilung ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt, insbesondere kann
die Gehäuseanordnung 3 auch
aus mehr als zwei Teilen 4,6 zusammengesetzt sein.
-
Auf
der vom Antriebsmotor gegenüber
liegenden Axialseite weist die Gehäuseanordnung 3 eine
abtriebsseitige Gehäusenabe 8 auf,
die beispielsweise mit einer nicht dargestellten Getriebeanordnung
verbunden ist und dort eine ebenfalls nicht dargestellte Fluidförderpumpe
zur Drehung antreibt. Zur abtriebsseitigen Gehäusenabe 8 konzentrisch angeordnet
ist eine Abtriebswelle 9, die mit ihrem freien Ende aus
der Gehäuseanordnung 3 herausragt.
Diese Abtriebswelle 9 kann beispielsweise als eine Getriebeeingangswelle
ausgebildet sein.
-
Der
in den Figuren rechte Teil 6 der Gehäuseanordnung 3 weist
auf der Innenseite eine Beschaufelung 11 auf und stellt
ein bekanntes Pumpenrad 10 dar. Axial benachbart ist radial
innenliegend neben dem Pumpenrad 10 ein Leitrad 15 angeordnet,
welches mittels eines Freilaufs 17 auf einer Statorwelle 18 in
einer Drehrichtung drehbeweglich abgestützt ist. Die Statorwelle 18 ist
in der Regel an einem Gehäuse
der dem Drehmomentwandler 1 nachgelagerten Getriebeanordnung
abgestützt.
In axialer Richtung ist das Leitrad 15 einerseits gegenüber dem Pumpenrad 10 und
andererseits gegenüber
einem Sockel 21 eines Turbinenrades 20 gelagert.
Das Pumpenrad 10, das Turbinenrad 20 und das Leitrad 15 bilden
zusammen eine zumindest teilweise Umgrenzung 30 eines Strömungsraums 32,
in dem ein hydraulischer Kreislauf 33 vom Pumpenrad 10 zum Turbinenrad 20 und über das
Leitrad 15 zurück
zum Pumpenrad 10 ausbildbar ist.
-
Der
Sockel 21 des Turbinenrades 20 ist über eine
Keilwellenverbindung 23 mit der Abtriebswelle 9 drehfest
verbunden und axial gegenüber
einem Kolbenträger 35,
der formschlüssig
mit dem in den Figuren linken Teil 4 der Gehäuseanordnung 3 verbunden ist,
gelagert. Dabei liegt der Kolbenträger 35 unter Ausbildung
eines Kanals 37 an der Innenwand 5 des linken
Teils 4 der Gehäuseanordnung 3 an.
An seinem Außenumfang
weist der Kolbenträger 35 eine Gleitfläche 36 auf,
auf der ein ringförmiger
Kolben 41 einer Überbrückungskupplung 40 mit
seinem Innenumfang axial verschieblich gelagert ist. Der Kolben 41 stützt sich
mit seinem Außenumfang
an der Innenwand 5 des linken Teils 4 der Gehäuseanordnung 3 ab.
-
An
dem dem Turbinenrad 20 zugewandten axialen Ende des Kolbenträgers 35 ist
eine Tellerfeder 38 angeordnet, die sich einerseits an
einem auf dem Kolbenträger 35 gehaltenen
axialen Sicherungsring 39 abstützt. Andererseits liegt die
Tellerfeder 38 am Kolben 41 an und sucht diesen
unter Minimierung eines Druckraums 42 zwischen Kolben 41 und
Innenwand 5 der Gehäuseanordnung 3 in
Richtung Innenwand 5 zu drängen.
-
Zwischen
dem Kolben 41 und dem Turbinenrad 20 ist ein Lamellenpaket 43 der Überbrückungskupplung 40 angeordnet.
Dabei sind nebeneinander abwechselnd Außenlamellen 45 und
Innenlamellen 55 angeordnet. Die Außenlamellen 45 weisen
Zähne 46 am
Außenumfang
auf, die mit Zähnen 48 am
Innenumfang eines mit der Gehäuseanordnung 3 antriebsverbundenen
Außenlamellenträgers 47 in
Umfangsrichtung formschlüssig
verbunden sind. Diesen Außenlamellen 45 benachbart
sind Innenlamellen 55 angeordnet, die an ihrem Innenumfang
Zähne 56 aufweisen,
die mit Zähnen 58 am
Außenumfang
eines am Turbinenrad 20 befestigten Innenlamellenträgers 57 in
Umfangsrichtung formschlüssig
verbunden sind. In axialer Richtung sind die Innenlamellen 55 und
Außenlamellen 45 verschieblich
gelagert. Jedoch ist die axiale Verschieblichkeit in Richtung Turbinenrad 20 durch
eine äußere Abschlusslamelle 49 und
einen diese fixierenden Sicherungsring 59 begrenzt. Die
Innenlamellen 55 und/oder Außenlamellen 45 weisen
auf den jeweiligen Stirnseiten, die anderen Lamellen 45;55 zugewandt
sind, zumindest teilweise Reibbeläge auf.
-
Auf
der dem Turbinenrad 20 zugewandten Seite des Kolbens 41 ist
ein in den Figuren zweiteilig dargestelltes Trägerelement 50 angeordnet,
welches kraftschlüssig
mit dem Kolben 41 verbunden und somit zusammen mit diesem
axial, d.h. parallel zur Rotationsachse 2 des Wandlers 1 verschieblich
ist. Der sich radial erstreckende Teil 51 des Trägerelements 50 folgt
im Wesentlichen der Kontur des Kolbens 41. Der im Wesentlichen
axiale Teil 52 ist zinkenförmig ausgebildet, so dass mehrere
Zinken 53 über
den Umfang verteilt angeordnet sind. In radialer Richtung sind diese
Zinken 53 zwischen Außenlamellenträger 47 und
Innenlamellen 55 sowie in Umfangsrichtung zwischen Zähnen 48 des
Außenlamellenträgers 47 und
Zähnen 46 der
Außenlamellen 45 axial
verschieblich angeordnet. Alternativ können die Zinken 53 auch
durch Öffnungen
in den Zähnen 48 des
Außenlamellenträgers 47 oder
durch Öffnungen
in den Zähnen 46 der
Außenlamellen 45 geführt sein.
-
Die
Enden der Zinken 53 sind mit einem Teilstück 60 der
Umgrenzung 30 des hydraulischen Strömungsraums 32 verbunden.
Dieses Teilstück 60 ist im
in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ringförmig
ausgestaltet, radial außerhalb
des Turbinenrades 20 angeordnet und infolge seiner Anbindung
an die Zinken 53 mit dem Kolben 41 der Überbrückungskupplung 40 axial
verschieblich. Da es aufgrund der Anbindung an das Gehäuse 3 stets
mit der Drehzahl des Pumpenrades 10 umläuft, ist das Teilstück 60 als
zum Pumpenrad 10 gehörig
anzusehen, auch wenn es sich radial außerhalb des Turbinenrades 20 befindet.
-
In 1 ist
das Teilstück 60 in
seiner vollständig
ausgerückten
Position dargestellt. Diese ergibt sich, wenn der Kolben 41 der Überbrückungskupplung 40 vollständig von
der Tellerfeder 38 nach links bis zur Anlage an das Gehäuse 3 verschoben ist.
Dabei sind die Reiblamellen 45,55 soweit von einander
getrennt, dass kein Reibmoment zwischen ihnen vom Gehäuse 3 auf
das Turbinenrad 20 übertragen
wird.
-
Das
Turbinenrad 20 ist in der in 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform
gegenüber herkömmlichen
Turbinenradformen in der radialen Erstreckung verkürzt und
weist zudem eine Doppelwandung auf. Dabei sind durch die innere
Wandung 24 und durch die äußere Wandung 25 des
Turbinerades Kanäle 26 gebildet,
die sowohl am oberen Ende in Richtung des Teilstücks 60 als auch am
unteren Ende in Richtung des Leitrades 15 offen sind. Der Verlauf
der Kanäle 26 ist
dabei jeweils derart geformt, dass bei Pumpenraddrehzahlen unterhalb
und im Bereich der Leerlaufdrehzahl des nicht dargestellten Antriebsmotors,
der in der Regel ein Verbrennungsmotor ist, Hydraulikflüssigkeit
relativ ungebremst vom Pumpenrad 10 bzw. vom Teilstück 60 durch
die Kanäle 26 des
Turbinerads 20 strömen
kann. Zudem weist das Leitrad 15 unterhalb seiner Beschaufelung Öffnungen 16 auf,
die in Verlängerung
der unteren Kanalaustrittsöffnungen
des Turbinenrades 20 angeordnet sind, durch die Hydraulikflüssigkeit,
die durch die Kanäle 26 strömt, das
Leitrad 15 passieren und wieder dem Pumpenrad 10 zugeführt werden
kann.
-
In
der in 1 dargestellten ausgerückten Position des Teilstücks 60 wird
aufgrund der inneren Formgebung des Teilstücks 60 ein Teil des
Hydraulikstromes 33 im umgrenzten Strömungsraum 32 vom Pumpenrad 10 auf
das Teilstück 60 und
von dort in die oberen Öffnungen
der Kanäle 26 geleitet.
Dieser Teil des Hydraulikstromes 33 kann bei niedrigen Pumpenraddrehzahlen
aufgrund der Strömungsführung kaum
Strömungsenergie
an das Turbinenrad 20 abgeben, wodurch der auf das Pumpenrad 10 und somit
auf den Antriebsmotor zurückwirkende
Widerstand geringer ist als bei der in 2 dargestellten vollständig eingerückten Position
des Teilstücks 60. Ein
weiterer Teilstrom strömt
auf die Beschaufelung 22 des Turbinenrades 20,
wird dort aufgrund der Geometrie der Beschaufelung 22 umgelenkt
und gibt somit ein Teil der Strömungsenergie
an das Turbinenrad 20 ab, wodurch dieses rotatorisch angetrieben wird.
Diese ausgerückte
Position des Teilstücks 60 ist somit
besonders für
einen Motorstartvorgang geeignet, bei dem ein kalter Verbrennungsmotor
vom Stillstand auf Leerlaufdrehzahl beschleunigt werden muss. Aufgrund
des geringeren Moments, welches vom Turbinenrad 20 auf
das Pumpenrad 10 bei ausgerücktem Teilstück 60 zurückwirkt,
stellt das Pumpenrad 10 für den Antriebsmotor einen geringeren Widerstand
dar als Pumpenräder 10 herkömmlicher Drehmomentwandler.
Daher kann der Motor schneller die Leerlaufdrehzahl erreichen.
-
Bei
einem betriebswarmen Antriebsmotor sind die sonstigen kältebedingten
Widerstände
(z.B. temperaturabhängige
Schmierstoffe) gering. Daher ist dort ein Ausrücken des Teilstücks 60 eigentlich nicht
mehr erforderlich, da der Antriebsmotor in diesem Zustand ausreichend
Drehmoment zur Verfügung
stellt, um auch bei einem Warmstart die Leerlaufdrehzahl problemlos
zu erreichen.
-
Bei
einem Anfahrvorgang aus der Leerlaufdrehzahl des Antriebsmotors
wird vom Antriebsmotor das Pumpenrad 10 beschleunigt, wodurch
mehr Hydraulikflüssigkeit
auf die Beschaufelung 22 des Turbinenrades 20 gelangt
und somit zunehmend Moment auf das Turbinerad 20 und das
dem Wandler nachgeschaltete Getriebe übertragen wird. Zudem wird
dieses Moment noch infolge des Leitrads 15 in bekannter
Weise erhöht.
-
Abhängig von
der Fahrstrategie der Antriebsteuerung des Fahrzeugs, in dem der
erfindungsgemäße Drehmomentwandler 1 Einsatz
findet, wird der Wandler 1 ab einem bestimmten Zeitpunkt
durch vollständiges
oder zumindest teilweises Schließen der Überbrückungskupplung 40 überbrückt werden. Dazu
wird in bekannter Weise über
den Kanal 37 zwischen Kolbenträger 35 und Gehäuse 3 Hydraulikflüssigkeit
in den Druckraum 42 gepresst, wodurch der Kolben 41 gegen
die Kraft der Tellerfeder 38 nach rechts verschoben wird.
Dabei werden einerseits die Lamellen 45,55 immer
weiter zusammengedrückt
bis diese aufgrund Reibschlusses das gewünschte Reibmoment übertragen,
andererseits wird über
das Trägerelement 50 das
Teilstück 60 immer
weiter in Richtung Pumpenrad 10 verschoben, bis es schließlich in die
vollständig
eingerückte
Position gelangt. Mit zunehmender Verschiebung des Teilstücks 60 in
Richtung Pumpenrad 10 wird zunehmend mehr Hydraulikflüssigkeit
auf die Beschaufelung 22 des Turbinerades 20 und
weniger Hydraulikflüssigkeit
durch die Kanäle 26 des
Turbinenrades 20 geleitet.
-
Alternativ
kann die Anbindung des Teilstücks 60 an
den Kolben 41 der Überbrückungskupplung 40 derart
ausgebildet sein, dass das Teilstück 60 bereits vor
dem vollständigen
Schließen
der Überbrückungskupplung 40 in
seine vollständig
eingerückte
Position gelangt. Um dann jedoch ein weiteres Schließen der Überbrückungskupplung 40 zu
gewährleisten,
ist ein Längenausgleichselement,
beispielsweise ein teleskopierbares Trägerelement 50 mit
einer zwischen Kolben 41 und Teilstück 60 angeordneten
Druckfeder nötig.
-
In 2 ist
das Teilstück 60 in
seiner vollständig
eingerückten
Position dargestellt. Hierbei befindet sich der Kolben 41 in
seiner maximal möglichen
ausgefahrenen Position, die durch vollständigen Reibschluss des Lamellenpakets 43 begrenzt
ist. In der vollständig
eingerückten
Position leitet das Teilstück 60 die
Hydraulikflüssigkeit
nahezu vollständig
auf die Beschaufelung 22 des Turbinenrades 20, womit
der erfindungsgemäße Drehmomentwandler 1 dann
die Eigenschaft eines herkömmlichen
Drehmomentwandler aufweist.
-
In 3 ist
eine alternative Ausführungsform der
Erfindung dargestellt. Diese unterscheidet sich gegenüber der
in 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
durch andere Formgebungen des Pumpenrades 10, des Turbinenrades 20 und
des Teilstücks 60.
Das Turbinenrad 20 ist einwandig ausgeführt und weist einen größeren Durchmesser
auf. Dagegen ist das Pumpenrad 10 im Durchmesser verkürzt. Zudem
ist das Teilstück 60 in
seiner Form verändert
und ist nun überwiegend
radial außerhalb
des Pumpenrades 10 angeordnet.
-
In
der ausgerückten
Position des Teilstücks 60,
die mit durchgezogener Linie dargestellt ist, stellt das Teilstück 60 für einen
Teil des Hydraulikkreislaufes 33 einen Widerstand dar.
Zudem ermöglicht
das Teilstück 60 durch
Freigabe eines Öffnungsquerschnitts 31 in
der Umgrenzung 30 des Strömungsraums 32 einem
Teil des Hydraulikstroms, den Strömungsraum 32 zu verlassen.
Dies beides führt
dazu, dass das Pumpenrad 10 weniger Moment aufnehmen und
auf das Turbinenrad 20 übertragen
kann als bei eingerückter
Position des Teilstücks 60,
wenn die Innenkontur des Teilstücks 60 den
Hydraulikstrom nicht behindert, wie dies mit gestrichelter Linie
dargestellt ist. Selbstverständlich
kann das Teilstück 60 auch
eine andere als die dargestellte, den Hydraulikstrom behindernde
Form aufweisen.
-
In
einer nicht dargestellten Ausführungsform weist
die in 3 dargestellte Ausführungsform ein Pumpenrad 10 auf,
welches doppelwandig ausgebildet ist (analog des Turbinenrads 20 der
in 1 und 2 gezeigten Ausführungsform).
In vorteilhafter Ausgestaltung weist dabei die Innenwand des Pumpenrades 10 eine
gebogene Form auf, die in Verlängerung
des vollständig
nach links verschobenen Teilstücks 60 beginnend
ungefähr äquidistant
zur Außenwand verläuft.
-
Mit
den in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Drehmomentwandlers 1 kann
dieser als steifer Wandler ausgelegt werden ohne die Problematiken
des Antriebsmotors bei Kaltstart bzw. der reduzierten Luftmassen
in der Höhe
berücksichtigen
zu müssen.