-
Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Vorrichtung und einem
Verfahren zur Bestimmung der Überlapplänge von
aufgewickelten Materialien und dabei insbesondere damit, wie die Überlappungen,
die sich am Ende des Aufwickelns eines Materialstreifens auf einem
Trägerkörper ergeben
können,
zuverlässig
und mit hoher Präzision
bestimmt werden können.
-
Vorrichtungen
bzw. Verfahren, bei denen die Überlappungslänge bzw.
die Überlapplänge von schichtweise
aufgewickelten bzw. auf einen Träger aufgebrachten
Materialien bestimmt werden sollen, sind in vielen Anwendungen erforderlich.
-
So
werden beispielsweise beim Laminieren von Glasfaser- oder Kohlefasermatten
die Matten schichtweise aufgebracht, wobei zur Erzielung einer maximalen
Stabilität
die einzelnen Matten nicht stumpf aufeinander stoßen dürfen, sondern
vielmehr einen spezifizierten Überlapp
aufweisen sollen. Das heißt,
die neue auf eine bereits aufgetragene Matte folgende Matte soll
an dessen Kontaktbereich die aufgetragene Matte eine vorbestimmte
Länge überdecken.
-
Eine ähnliche
Problematik kann sich auch beim Aufwickeln eines band- oder streifenförmigen Materials
auf einem Träger
oder eine Trommel bzw. einem Grundkörper ergeben. Bei einigen solchen
Anwendungsfällen,
wie beispielsweise dem Aufwickeln eines Kabels bzw. einer Wicklung
einer Spule oder dergleichen kann es ebenfalls erforderlich sein,
den Überlapp
des Endes des gewickelten Kabels mit den darunter liegenden Lagen
zu bestimmen, um so beispielsweise eine Spule mit besonders homogenem Magnetfeld
zu erhalten, bei der der Überlapp
der letzten Wicklung näherungsweise
Null beträgt.
Dies kann besonders bei Spulen mit wenigen einzelnen Wicklungen
relevant sein.
-
Ein
weites Anwendungsgebiet ist beispielsweise auch der Herstellungsprozess
von Autoreifen, bei dem einzelne streifen- oder bandförmige Gummilagen
auf einen Grundkörper,
beispielsweise auf die bereits aufgelegte Karkasse gewickelt werden.
Dabei kann beispielsweise der Grundkörper eine Trommel zylindrischer
Geometrie oder ein anderer rotationssymmetrischer Körper sein,
der aus einzelnen geraden Segmenten besteht, deren Umfang eine kreisförmige bzw.
zylindrische Einhüllende
besitzt. Erzielt werden soll hierbei als ein Endprodukt ein Reifen,
der senkrecht zu seinem Umfang eine möglichst konstante Dicke aufweist,
dessen Wandstärke
also möglichst
gleichmäßig ist,
um beim fertigen Produkt beispielsweise einen Höhenschlag zu vermeiden. Dabei werden
typischerweise unterschiedlichste Materialien miteinander kombiniert,
so dass bei einigen Herstellungsverfahren band- bzw. streifenförmige Gummistreifen
vorbestimmter Länge
auf einen sich rotierenden Träger
gewickelt werden, wobei sich das Ende des streifenförmigen gewickelten
Materials mit dem Anfang desselben Materialstreifens überlappen kann.
Diese Überlappung
kann gewollt sein, jedoch muss deren Überlapplänge, also verallgemeinert gesprochen,
derjenige Bereich, indem sich der Anfang und das Ende desselben
Materialstreifens gegenseitig überlappen,
genau vorgegebene geometrische Randbedingungen erfüllen.
-
Als Überlapplänge kann
dabei zum einen die Länge
in tangentialer Richtung, also entlang der ausgedehnten Dimension
bzw. der Wickelrichtung des Materialstreifens gesehen werden. Alternativ
kann als Überlapplänge auch
derjenige Versatz gesehen werden, der eventuell dadurch entsteht,
dass der Materialstreifen am Anfang und am Ende quer zu seiner Wickelrichtung
(in der Breitenrichtung), also in der axialen Richtung parallel
zur Achse des rotierenden Körpers,
nicht deckungsgleich übereinander
liegt.
-
Allgemein
gesprochen ist es oft erforderlich, geometrische Eigenschaften des
gewickelten Materials bzw. der Oberfläche des gewickelten Materials
zu bestimmen. Dabei können
unter anderem auch negative Überlapplängen, also
Spalten in der Oberfläche,
die entstehen, wenn das gewickelte Material zu kurz ist, von Interesse
sein. Auch ein Versatz eines gewickelten Materials zwischen Anfang
und Ende der Wicklung muss oft kontrolliert werden. Allgemein ist
es also oftmals erforderlich, ein Abstandsmaß zwischen bestimmten charakteristischen
Punkten eines aufgewickelten Materialstreifens zu bestimmen sowie
beispielsweise das Abstandsmaß zwischen
dem Beginn (Anfangskante) und dem Ende (Endkante) des Materialstreifens.
-
Anders
gesagt, werden beispielsweise bei der Produktion von Fahrzeugreifen
verschiedene Materiallagen sukzessive auf eine Reifenaufbautrommel
gewickelt. Dabei kann es zu fehlerhaften Überlapplängen der verschiedenen Materialien
kommen, die die mechanischen Eigenschaften und dadurch die Stabilität des Reifens
signifikant beeinträchtigen
können.
Eine Detektion solcher Fehlzustände,
insbesondere von offenem Spleiß (dem
Spalt beziehungsweise Überlapp
zwischen Anfang und Ende), und eine Korrektur bzw. Aussonderung
solcher gewickelter Materialien ist somit wünschenswert. Als offener Spleiß ist dabei
derjenige Zustand zu verstehen, indem der Materialstreifen mit seinem Ende überhaupt
nicht mit dem Anfang des Materialstreifens überlappt, so dass eine nicht
von gewickelten Material überdeckte
Stelle entsteht.
-
Eine
Schwierigkeit bei der Vermessung der Überlapplänge von überlappenden Materialien besteht
darin, dass nach dem Wickelvorgang nur noch die Materialendkante äußerlich
sichtbar ist, da die Anfangkante vom Material im End- bzw. Überlappbereich
selbst abgedeckt wird. Dies hat zur Folge, dass es nicht möglich ist,
nur aufgrund der Vermessung des Über lappbereichs
selbst eine exakte Messung der Überlapplänge durchzuführen.
-
Bislang
wurden zur Überprüfung der Überlapplänge während der
industriellen Fertigung beispielsweise oft menschliche Prüfer eingesetzt,
die nach der fertigen Wicklung eine subjektive Beurteilung der Überlapplänge durchführen. Zum
anderen wurde versucht, punktweise arbeitende Messverfahren zu verwenden
bzw. Sensoren einzusetzen, die ein binäres Ausgangssignal erzeugen,
bei denen also der Sensor selbst das Vorhandensein einer Kante unmittelbar
detektiert.
-
Dies
kann beispielsweise durch optische Sensoren erreicht werden, die
auf die Helligkeitsänderung
reagieren, die reflektiertes Licht an einem Sensor hervorruft. Wird
eine neue Lage aufgebracht bzw. überlappt
sich eine Lage, nähert
sich der Punkt, an dem eingestrahltes Licht reflektiert wird, dem
feststehenden Sensor, so dass dieser eine insgesamt erhöhte Strahlungsintensität nachweist.
Beim Überschreiten
eines bestimmten Grenzwertes, zeigt der Detektor dann das Vorhandensein
einer Kante an. Abgesehen davon, dass ein solcher Sensor entweder
punktweise arbeitet oder es bei Materialien, die eine gewisse Breite
aufweisen, lediglich möglich
ist, einige wenige Messpunkte so zu bestimmen, sind diese binär arbeitenden
Verfahren unter anderem bei der Kontrolle von einem häufig auftretenden
Szenario, der Vermessung der Überlapplänge von
sog. „Stumpfspleißen”, das heißt, von
gewickelten Materialien mit einer Soll-Überlapplänge von
0, nicht ohne erweiterte Kontrolllogik einsetzbar. Im Normalfall
des gewünschten
nahtlosen Übergangs
kann ein solcher Sensor eine Kante nicht nachweisen, so dass die
darauffolgende Auswertelogik ein ungültiges Eingangssignal erhält.
-
Selbst
wenn die Logik ein solches fehlendes Eingangssignal richtig interpretieren
könnte,
können mit
solchen Sensoren Anwendungen, in denen das gewickelte Material keine
abrupte Anfangs- oder Endkante aufweist, beispielsweise weil dies angeschrägt ist,
nicht zufriedenstellend kontrollieren. Bei einigen Anwendungen wird
ein solcher, die Kanten detektierender Sensor, verwendet, um während eines
Wickelprozesses zunächst
die Anfangskante des aufzuwickelnden Materialstreifens zu detektieren, wobei
gleichzeitig die zugehörige
Winkelstellung der Trommel mittels einer Winkelmesseinrichtung erfasst wird.
Nach dem Aufwickeln des Materials bzw. während des Aufwickelns wird
nach (näherungsweise
einer einzigen Trommelumdrehung) die Endkante des Materialstreifens
detektiert und gleichzeitig die zugehörige Winkelstellung der Trommel
erfasst. Aus der Differenz der beiden absoluten Winkelpositionen
der Trommel und dem zwingend vorbekannten Trommelradius wird die
Länge des
Materialstreifens bestimmt und anschließend bei Kenntnis des Trommelumfangs die
resultierende Überlapplänge des
Materials berechnet.
-
Bei
einigen, teilweise im Vorhergehenden bereits andiskutierten Anwendungsszenarien,
kann ein solches Verfahren bzw. ein solches Verfahren implementierende
Vorrichtung zu keinem positiven Ergebnis führen. Wenn das Material bzw.
der Materialanfang beispielsweise nicht abrupt mit einer senkrechten
Kante beginnt, sondern flach angeschnitten ist (das heißt mit einem
Schnittwinkel in tangentialer Richtung, beispielsweise < 45° beginnt)
kann eine eindeutige Bestimmung eines Positionswertes der Anfangskante
nicht vorgenommen werden. Häufig verwendete
Winkeltrommeln bzw. Grundkörper,
die derart strukturiert sind, dass sich entlang des Umfangs einzelne
axial-parallele Segmente mit dazwischenliegenden offenen Spalten
abwechseln, weisen per se eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden
Kanten-Strukturen auf, so dass die Anwendung des oben beschriebenen
Verfahrens hier nicht möglich
ist. Dies ist selbst bei kontinuierlicher, das heißt, beispielsweise
runder Oberfläche
der Wickeltrommel der Fall, wenn bereits im Vorhergehenden gewickelte
Materialstreifen einen Überlapp
aufweisen und somit zu einer Endkante führen.
-
Im
Anwendungsfall „Stumpfspleiß” und schräg angeschnittenem
Material ist eine Erkennung der Materialendkante und daher eine
Vermessung des Materialüberlappens
so ebenfalls nicht möglich, da
sich im fehlerfreien Fall die Anfangs- und Endkanten praktisch nahtlos
aneinanderfügen
und es somit keine detektierbare Kante gibt. Bei schrägem Anschnitt
kann auch eine leichte Überlappung,
die zu einem lediglich minimalen, möglicherweise jedoch bereits
störendem
Höhenunterschied
führt,
nicht nachgewiesen werden, wenn der Höhenunterschied unterhalb der
Schwellwertgrenze des auf die Kanten sensitiven Verfahrens liegt.
-
Grundsätzlich können bei
diesen konventionellen Verfahren Strukturen durch Materialüberlappung
aus der Materialvorbereitung, von den unterliegenden Lagen und aufgrund
sonstiger Störeffekte, wie
beispielsweise Faltenbildung, Materialstrukturierung, Trommelstrukturierung
usw., die Endkanten oftmals nicht bestimmt bzw. nicht eindeutig
zugeordnet werden. Auch ist die Detektion von Materialeigenschaften
in axialer Richtung bei diesen Verfahren nicht möglich.
-
Es
besteht daher die Notwendigkeit, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, die eine zuverlässigere
Vermessung von aufgewickelten Materialstreifen hinsichtlich geometrischer Merkmale
wie beispielsweise Abstandsmaßen
ermöglicht.
-
Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird dies ermöglicht, indem während des
Wickelns eines Materialstreifens, der in einer tangentialen Richtung
auf einen Körper
gewickelt wird, ein Höhenprofil
der Oberfläche
des Materialstreifens erstellt wird, das in der tangentialen Richtung
sowohl den Anfang als auch das Ende des gewickelten Materialstreifens überdeckt.
-
In
dem Höhenprofil
wird dann die Position des Anfangs bzw. ein Positionswert für den Anfang des
Materialstreifens bestimmt, sodass dann ein Abstandsmaß zwischen
dem Anfang und dem Ende des Materialstreifens unter Verwendung dieser
Position und des das Ende überdeckenden
Höhenprofils
präzise
bestimmt werden kann.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass in der folgenden Diskussion als Abstandsmaß überwiegend ein Überlapp
des gewickelten Materialstreifens bestimmt wird. Dies ist aus Gründen der
Einfachheit der Darstellung der Fall. Nichtsdestotrotz ist unter
dem Begriff „Abstandsmaß” selbstverständlich jedwedes Abstandsmaß auf der
Oberfläche
des gewickelten Materialstreifens zu verstehen, beispielsweise der Abstand
des Anfangs und des Endes des Materialstreifens, wenn sich keine Überlappung
ergibt, wenn also zwischen Anfang und Ende des Materialstreifens
ein Spalt in der Oberfläche
entsteht. Allgemein kann das Abstandsmaß bzw. der damit assoziierte Wert
in beliebigen Einheiten oder in SI-Einheiten, positiv, negativ und
auch Null werden. Wenn ein Abstandsmaß von Null ermittelt wird,
bedeutet dies einen perfekten Stumpfspleiß, also ein nahtlos aneinander
gewickeltes Material. Dies stellt in vielen Einsatzbereichen das
Ideal dar. Selbstverständlich
ist der Begriff „Abstandsmaß” nicht
ausschließlich
auf Abstände
in tangentialer Richtung zu beschränken, sondern vielmehr können auch
beliebige Abstandsmaße
in jedweder Orientierung ermittelt werden und der Qualitätskontrolle
dienen. Beispielsweise kann ein Versatz des Materialstreifens in
axialer Richtung, also in der Richtung senkrecht zur tangentialen
Richtung, mit einigen Ausführungsbeispielen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. erfindungsgemäßer Vorrichtungen
nachgewiesen werden.
-
Durch
die Verwendung eines in tangentialer Richtung erstellten Höhenprofils
ist es möglich,
nicht nur auf abrupte Kanten sensitiv zu sein, sondern auf jedwede
Form des Anfangs des gewickelten Materialstreifens, wie beispielsweise
auf einen flachen Anstieg eines angeschnittenen Materials. Auch
wird es durch das Erstellen eines Höhenprofils ermöglicht, beliebige
(Kanten-)Formen am Ende des Materials nachzuweisen, und insbesondere
auch das Vorhandensein eines Stumpfspleißes positiv nachzuweisen. Dies
ist nämlich
dann der Fall, wenn sich in der Nähe der Position des Anfangs
des Materialstreifens nach einer vollständigen Wicklung keine Erhöhung oder Vertiefung
im Höhenprofil
zeigt, die Oberfläche
des gewickelten Materialstreifens, also keine Vertiefung oder Überhöhung aufweist.
-
Selbstverständlich kann
in Anwendungen, in denen ein Überlapp
besteht, auch die Position des Endes des Materialstreifens bzw.
einer Endkante des Materialstreifens in dem Höhenprofil mit höchster Genauigkeit
ermittelt werden.
-
Das
bestimmte Höhenprofil
zeichnet sich, anders gesagt, dadurch aus, dass es in der tangentialen
Richtung zumindest 2, bei einigen Ausführungsbeispielen jedoch eine
Vielzahl von Höhenwerten aufweist,
welche in tangentialer Richtung jeweils Messpositionen (Positionswerten)
bzw. Messorten oder Pixeln zugeordnet sind. Im einfachsten Fall kann
ein ein-dimensionales Höhenprofil
also dadurch visualisiert werden, dass die Höhenmesswerte über den
auf der X-Achse eines Koordinatensystems dargestellten Messpositionen
aufgetragen werden. Selbstverständlich
ist eine Auswertung des Höhenprofils
auch ohne eine solche Visualisierung möglich.
-
Bei
einigen Ausführungsbeispielen
wird ein zweidimensionales Höhenprofil
erstellt, das konzeptionell als eine Mehrzahl von ein-dimensionalen
Höhenprofilen
aufgefasst werden kann, die sich über die gesamte Breite (in
Breitenrichtung) des zu vermessenden Materialstreifens erstrecken,
also in axialer Richtung (Breitenrichtung) zueinander benachbart sind.
Dies kann beispielsweise mit einem zeilenweise arbeitenden Höhensensor
erreicht werden, der über die
gesamte Breite eine Mehrzahl von Messpunkten erzeugt.
-
Bei
einigen Ausführungsbeispielen
wird das Höhenprofil
durch berührungslose
Messung erzeugt. Dies hat beispielsweise den Vorteil einer schnellen und
verschleißfreien
Mes sung. Bei einigen Ausführungsbeispielen
wird dafür
ein Lichtschnittmessverfahren verwendet, bei anderen Ausführungsbeispielen
können
ortsaufgelöste
Ultraschall-Abstandsverfahren
bzw. Pulsechoverfahren verwendet werden. Bei anderen Ausführungsbeispielen
können
taktile Verfahren verwendet werden, bei denen beispielsweise eine
Mehrzahl benachbart zueinander angeordneter Messfühler auf
der Oberfläche
des Materialstreifens angeordnet sind, um so ein Höhenprofil
aufzuzeichnen. Bei den Verfahren wird im Allgemeinen eine Änderung
der Höhe
des aufgewickelten Materials detektiert, sei es durch eine Variation
des Abstands der Oberfläche
des Materialstreifens zum beobachteten Detektor bzw. direkt durch
Abtasten oder dergleichen. Bei alternativen Ausführungsbeispielen können auch
Druckluftsensoren verwendet werden, die eine Abstandsänderung
zu einer Oberfläche über eine
Luftdruckänderung
einer Strömung
zwischen Materialstreifen und dem Sensor bestimmen.
-
Bei
einigen Ausführungsbeispielen
wird zu Gründen
der Rechenersparnis lediglich in dem Bereich des Anfangs- bzw. des
Endes ein Höhenprofil erstellt,
wobei in dem dazwischenliegenden Bereich kein Höhenprofil erstellt wird. Die
ungefähre
Position des Anfangs- bzw. des Endes kann dem Messsystem dabei beispielsweise
durch externe Triggersignale mitgeteilt werden. So kann beispielsweise
der Beginn des Zuführens
des Materialsteifens auf die Trommel dazu verwendet werden, einen
den Anfang des Materialstreifens umfassenden Messvorgang zu starten, wobei
wiederum die Kenntnis der Rotationsgeschwindigkeit der Trommel dazu
verwendet werden kann, bei begonnenem Wickelvorgang das Ende bzw.
den Endzeitpunkt vorherzusagen, um das Erzeugen eines Höhenprofils
im Endbereich, der in jedem Fall das Ende des Materialstreifens
umfasst, zu triggern.
-
Das
Detektieren des Anfangs- oder einer Anfangskante sowie das Detektieren
bzw. Bestimmen eines Endes oder einer Endkante kann dabei auf unterschiedlichste
Art und Weise erfolgen, da durch das Erzeugen des Höhenprofils
sämtliche relevanten
Informationen vorhanden sind und ausgewertet werden können. Eine
einfache und rechenunintensive Methode wäre dabei, einen Schwellwert
zu definieren, der das Vorhandensein einer Kante anzeigt, wenn dieser überschritten
wird. Wird also beispielsweise zwischen zwei benachbarten Messpositionen ein
Höhenunterschied
festgestellt, der den Schwellwert überschreitet, kann eine Kante
angezeigt bzw. nachgewiesen werden.
-
Bei
alternativen, auf diffizilere Anfangsformen des Materialstreifen
sensitiven Verfahren kann eine Parametrisierung bzw. eine die Kante
oder einen Anfangsverlauf beschreibende Funktion an das Höhenprofil
angepasst werden, um aus den während der
Anpassung bestimmten optimalen Parametern auf die exakte Position
rückzuschließen. Beispielsweise
kann eine Treppenfunktion mit verschmiertem Rand an das Höhenprofil
angepasst werden, wobei die Position der Hälfte des Anstiegs der Treppenfunktion
mit der Position der Kante assoziiert werden könnte. Dies hat den Vorteil,
dass auch die Höhenwerte
in der unmittelbaren Umgebung der Position des Anfangs- oder des
Endes zur Bestimmung dieser Position beitragen und die Genauigkeit
der Positionsbestimmung dadurch erheblich erhöht wird. Allgemein gesprochen
kann dadurch, dass zunächst
ein Höhenprofil
erzeugt wird, welches einen interessierenden Objektbereich wie den
Anfangs- oder den Endbereich enthält, mehr Information zum Auffinden des
Anfangs oder des Endes des Materialstreifens verwendet werden, als
dies bei den bisher verwendeten Verfahren der Fall ist. Demzufolge
können
sowohl Anfang als auch Ende mit höherer Genauigkeit bzw. überhaupt
erst aufgefunden werden.
-
Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird ein zwei-dimensionales Höhenprofil
der Oberfläche
des Materialstreifens während
eines Wickelprozesses aufgenommen, beispielsweise mit Hilfe eines
Lichtschnittmessverfahrens. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass
ein zweidimensionales Höhenprofil
erzeugt wird, das mehrere Messspuren aufweist, wobei jede Messspur ein
ein-dimensionales Höhenprofil
entlang der tangentialen Richtung enthält. Die erzeugten Messspuren
sind also in einer Richtung, die senkrecht zur tangentialen Richtung
verläuft,
parallel und nebeneinander angeordnet. Das heißt, die gesamte Breite des aufzuwickelnden
Materialstreifens wird mit einer Mehrzahl von Messspuren simultan
erfasst, so dass in der Rekonstruktion die Information über den
Verlauf des Anfangs des Materialstreifens über die gesamte Breite desselben
gewonnen werden kann.
-
In
dem so erzeugten 2-dimensionalen Höhenprofil kann prinzipiell
jedwede beliebige Oberflächenstruktur
aufgefunden bzw. bestimmt werden. Das erzeugte Höhenprofil ermöglicht somit
eine Vielzahl von Maßnahmen
zur Qualitätskontrolle.
-
Dabei
kann auf verschiedene Art und Weise die Detektionsgenauigkeit noch
erhöht
werden, beispielsweise indem für
jede der Messspuren zunächst ein-dimensional
separat eine Position des Anfangs- und des Endes des Materialstreifens
bestimmt wird. Durch eine Korrelation zwischen den verschiedenen Messspuren
kann eine verbesserte Detektionssicherheit des gesuchten Materialkantenverlaufs
bzw. des Verlaufs des Anfangs und des Endes des Materialstreifens
erreicht werden. Ein Beispiel dafür wäre die Glättung des Kantenverlaufs, indem
die dem aktuell betrachteten Pixel bzw. für die aktuell betrachtete Messspur
die Position bzw. der gefundene Positionswert des Anfangs oder des
Endes mit den Positionswerten benachbarter Messspuren gewichtet
wird. Alternativ können
auch einfache Konsistenztests erfolgen, in denen beispielsweise überprüft wird,
ob der in der benachbarten Messspur gefundenen Positionswert innerhalb
eines sinnvollen Intervalls um den Positionswert der aktuell betrachteten
Messspur liegt. Ferner wird es durch Erzeugung eines 2-dimensionalen
Höhenprofils
möglich,
den Verlauf des Anfangs oder des Endes über die gesamte axiale Breite des
Materialstreifens zu detektieren. Somit können Überlapplängen ortsaufgelöst bestimmt
werden, also die über
die Breite des Materialstreifens teilweise stark variierenden Überlapplängen genau
gemessen werden.
-
Ferner
ist es bei Erzeugen eines 2-dimensionalen Höhenprofils möglich, weitere
Messwerte in axialer- bzw. Breitenrichtung, wie beispielsweise die Gesamtbreite
des Materialstreifens, den Materialversatz oder eine Azentrizität zu bestimmen.
Ferner ist es so auch möglich,
die Orientierung des Spleiß-Winkels,
also die Orientierung der Spleiß-Kante
bzgl. der tangentialen oder axialen Richtung zu bestimmen. Dies
ist, besonders bei der Reifenproduktion, oftmals wünschenswert,
da hier Materialstreifen aufgelegt werden können, die spitz zugeschnitten
sind, also bezüglich
der tangentialen Richtung einen Winkel aufweisen, der bis zu 80° oder sogar
größer sein
kann. Selbst im Fall eines den gesamten Umfang überdeckenden Spleißes ist
bei dem Erzeugen eines 2-dimensionalen Höhenprofils der Spleiß in seiner
gesamten Länge
zuverlässig
detektierbar.
-
Ferner
ist es möglich,
in dem aufgezeichneten Höhenprofil
auch andere Fehlerarten zu erkennen. Beispiele dafür können umgeklappte
Materialecken, Falten, offener Spleiß am Materialrand und sonstige
Unregelmäßigkeiten
sein.
-
Ferner
ist es durch Aufzeichnen des Höhenprofils
nicht zwingend erforderlich, eine von der Vorrichtung zu Erzeugung
des Höhenprofils
ausgehende Steuerung der Wickelvorrichtung bzw. umgekehrt, eine
Steuerung der Vorrichtung zur Erzeugung des Höhenprofils durch die Wickelvorrichtung
vorzusehen. Dies rührt
daher, dass zu keinem Zeitpunkt eine direkte Beziehung zwischen
dem Wickelfortschritt, beispielsweise also der absoluten Winkelposition
einer Wickeltrommel, und dem Zustand des Datenaufnahmedetektors
bzw. Sensors, der das Höhenprofil erstellt,
bestehen muss. Um eine Umrechnung der zunächst dimensionslosen Positionswerte
der Höhenprofile
in Längenwerte
zu ermöglichen,
ist es zunächst
nur erforderlich, dass die einzelnen Höhenwerte im Höhenprofil
in – in
tangentialer Richtung – bekannten
Ab schnitten aufgenommen werden. Dies kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass die Wickeleinrichtung mit konstanter Rotationsfrequenz
arbeitet, während,
völlig
autark von der Wickeleinrichtung, Höhenwerte für das Höhenprofil in konstanten Zeitabschnitten
erzeugt werden. Bei konstanter Rotationsgeschwindigkeit der Wickelvorrichtung
kann die Taktung der einzelnen Aufnahmeschritte zur Erzeugung eines
Höhenwerts
frei bestimmt werden. Dann kann die Längeskala in dem Höhenprofil
durch einen einzigen Geometriefaktor erzeugt werden, so dass es
ohne direkte Verbindung zwischen der Wickelvorrichtung und einer
Kontrollvorrichtung zum Bestimmen der Überlapplänge möglich ist, aus dem Höhenprofil
mit hoher Präzision
die Überlapplänge in absoluten
Längeneinheiten
zu bestimmen.
-
Zusammengefasst
ermöglichen
einige Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung eine sichere Detektion von Anfangs- und Endkanten bzw. des
Anfangs und des Endes von gewickelten Materialstreifen, auch bei
schräg
angeschnittenen Materialkanten und Stumpfspleiß. Das Erzeugen eines Höhenprofils
dient dabei auch dem Vermeiden einer Fehlmessung. Bei 2-dimensionalen
Höhenprofilen werden
auch Eigenschaften in nicht-tangentialer Richtung bestimmt (z. B.
Materialbreite, Versatz, Messung des Spleißwinkels bzw. axialer Richtung) sowie
die Detektion sonstiger Wickelfehler (Umklappung der Materialecken,
Faltenbildung, fehlerhafte Vorbereitungsspleiße, etc.) ermöglicht.
Einige der Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend, bezugnehmend auf
die beiliegenden Figuren, detaillierter beschrieben. Es zeigen:
-
1 ein
Ausführungsbeispiel
eines Systems zum Wickeln eines Materialstreifens auf einen Körper;
-
2 ein
Ausführungsbeispiel
einer Sensorvorrichtung zum Erzeugen eines Höhenprofils;
-
3 Beispiele
eines mittels der Sensorvorrichtung von 2 ermittelten
Höhenprofils;
-
4a ein
Beispiel mit negativem Abstandsmaß;
-
4b ein
weiteres Beispiel eines Höhenprofils;
-
5 ein
alternatives Beispiel einer Rotationseinrichtung zum Wickeln eines
Materialstreifens; und
-
6 ein
Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zum Bestimmen eines Abstandsmaßes.
-
1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Systems, das das Wickeln eines Materialstreifens auf einen
Körper
erlaubt, wobei das System eine Kontrollvorrichtung zum Bestimmen
der Überlapplänge des
auf den Körper
gewickelten Materialstreifens umfasst.
-
1 zeigt
ein Beispiel einer Rotationseinrichtung 2, die geeignet
ist, einen Materialstreifen 4 in einer tangentialen Richtung 6 auf
einen Körper
zu wickeln. Im in 1 gezeigten einfachen Beispiel
besteht die Rotationseinrichtung 2 aus einer um eine zentrale
Achse 8 drehbar gelagerten zylindrischen Trommel, auf deren
Oberfläche
der Materialstreifen 4 aufgewickelt wird. Der Körper, auf
den der Materialstreifen 4 aufgewickelt wird, wird also
durch die Rotationseinrichtung 2 selbst gebildet. Bei alternativen Ausführungsbeispielen
kann der Körper
jedoch selbstverständlich
getrennt von der die Rotation verursachenden Vorrichtung ausgebildet
sein.
-
Das
System weist ferner eine Kontrollvorrichtung 10 zum Bestimmen
einer Überlapplänge des in
der tangentialen Richtung 6 auf den Körper gewickelten Materialstreifens 4 auf.
Die Kontrollvorrichtung 10 weist eine Sensorvorrichtung 12 auf,
die geeignet ist, ein in der tangentialen Richtung 6 einen Anfang 20 und
ein Ende 22 des gewickelten Material streifens 4 überdeckendes
Höhenprofil
der Oberfläche
des Materialsstreifens zu erstellen. Im in 1 gezeigten
Beispiel ist die Sensorvorrichtung 12 als Lichtschnittmesseinrichtung
implementiert, die einen mittels eines Lasers bzw. einer sonstigen
Lichtquelle 24 auf die Oberfläche des Materialstreifens 4 projizierte
Messlichtlinie 26 aufzeichnet und daraus ein Höhenprofil
der Oberfläche
des Materialstreifens 4 erstellt, wie es in den nachfolgenden
Figuren noch detaillierter erläutert
werden wird. Diese Erläuterung kurz
vorwegnehmend, besteht das Höhenprofil
aus einer Mehrzahl von in tangentialer Richtung bekannten Messpositionen
und ihnen jeweils zugeordneten Höhenwerten.
-
Bekannte
Messpositionen im Sinne des vorhergehenden Abschnitts können dabei
beispielsweise äquidistante
Messpositionen sein, also eine Folge von Messpositionen, die in
tangentialer Richtung einen vorbekannten, konstanten Abstand aufweisen. Bei
anderen Ausführungsbeispielen
können
die Messpositionen zwar bekannt, jedoch nicht notwendigerweise äquidistant
sein. So kann beispielsweise der Abstand benachbarter Messpositionen
in den Bereichen von besonderem Interesse, in denen ein Überlapp-
bzw. der Anfang und das Ende des Materialstreifens erwartet werden,
besonders klein gewählt
werden, um an diesen Stellen eine hohe Ortsauflösung zu erzielen. In den dazwischenliegenden Bereichen
wird bei einigen Ausführungsbeispielen der
vorliegenden Erfindung die Ortsauflösung in tangentialer Richtung
reduziert, indem der Abstand zwischen benachbarten Messpositionen
vergrößert wird.
Dies ermöglicht
es, bei reduziertem Rechenaufwand die gesamte Oberfläche zu beobachten,
um beispielsweise gröbere
Fehler zu entdecken, während
lediglich in den Bereichen des zu bestimmenden Abstandsmaßes die
höchste
Ortsauflösung
verwendet wird.
-
Die
Kontrollvorrichtung 10 umfasst ferner eine Auswerteeinrichtung 30,
um das Höhenprofil
zu analysieren und einen Positionswert des Anfangs des Materialstreifens
in dem Höhenprofil
zu bestimmen. Im in 1 gezeigten Ausführungs beispiel
umfasst die Auswerteeinrichtung 30 ferner eine (nicht dargestellte)
Evaluationseinrichtung, um unter Verwendung des Positionswerts des
Anfangs sowie des das Ende des Materialstreifens überdeckenden
Höhenprofils
die Überlapplänge zu bestimmen,
wenn der Materialstreifen 4 vollständig auf den Körper gewickelt
ist.
-
Im
in 1 gezeigten Fall ist die Auswerteeinrichtung und
die Evaluationseinrichtung also in einem Gehäuse vereint, wobei beide beispielsweise
in Software oder in dedizierter Computer-Hardware implementiert
sein können,
um, wie beispielsweise in den folgenden Figuren beschrieben, die Überlapplänge des
Materialstreifens zu bestimmen.
-
Im
in 1 gezeigten Fall ist die Sensorvorrichtung 12 ferner
mit der Rotationseinrichtung 2 gekoppelt, um eine Synchronisation
zu ermöglichen. Diese
Kopplung ist jedoch optional, da durch Aufzeichnen des Höhenprofils
eine direkte Kopplung der Rotationseinrichtung 2 und der
Sensorvorrichtung 12 nicht erforderlich ist, sofern beide
stationär
betrieben werden.
-
Ferner
ist in 1 angenommen, dass die Lichtschnittprojektion
bzw. die Projektion der Messlinie 26 von einem in radialer
Richtung auf die Rotationseinrichtung 32 strahlenden Laser 24 erzeugt
wird. Bei alternativen Ausführungsbeispielen
ist es selbstverständlich
auch möglich,
die Richtung, aus der die Messlichtprojektion erzeugt wird, zu variieren,
um beispielsweise die Höhenauflösung der
Lichtschnittmesseinrichtung zu erhöhen.
-
Die 2 bis 5 illustrieren
anhand des in 1 schematisch gezeigten Systems,
wie Ausführungsbeispiele
von Vorrichtungen zum Bestimmen einer Überlapplänge implementiert sein können, um
mit hoher Präzision
die Überlapplänge eines
in der tangentialen Richtung 4 auf den Körper 2 gewickelten
Materialstreifen 4 zu erkennen. Dabei ist aus Gründen der
Allgemeinheit ein Lichtschnittmessverfahren darge stellt, das es
ermöglicht,
ein zwei-dimensionales Höhenprofil
der Oberfläche
des Materialstreifens 4 zu erzeugen. In diesem Zusammenhang sollte
erwähnt
werden, dass sich die erfindungsgemäßen Vorteile auch bei einer
ein-dimensionalen Implementierung ergeben, so dass bei der Diskussion der
gestellten Höhenprofile
ohne Beschränkung
der Allgemeinheit lediglich ein-dimensionale Höhenprofile diskutiert werden,
um das der Erfindung zugrundeliegende Konzept klar darstellen zu
können,
ohne durch zusätzliche
technische Komplikationen das grundlegende Verständnis zu erschweren.
-
Die 2, 4a, 4b und 5 zeigen weitere
Ausführungsbeispiele.
In den Figuren ist eine zwei-dimensionale Schnittansicht der in
der 1 in einer perspektivischen Ansicht gezeigten
Vorrichtung gezeigt. Der Schnitt der in 1 gezeigten
Vorrichtung kann an einer beliebigen Position entlang einer Breitenrichtung 40 erfolgen,
die parallel zur Rotationsachse 8 der Rotationseinrichtung 2,
also senkrecht zur tangentialen Richtung 6 verläuft.
-
2 zeigt
dabei in dieser zwei-dimensionalen Schnittansicht von oben nach
unten drei unterschiedliche Stadien des Wickelprozesses und die
Ihnen jeweils zugeordneten einzelnen Aufnahmen, die zu einem in
tangentialer Richtung verlaufenden Höhenprofil zusammengesetzt werden.
Dabei wird noch einmal kurz das Konzept der Lichtschnittmessung
erläutert,
mittels dessen in diesem spezifischen Ausführungsbeispiel das Höhenprofil
erzeugt wird.
-
Die
den einzelnen Positionen I, II und III der verschiedenen Teilabbildungen
von 2 zugeordneten Positionen in den ein-dimensionalen
Höhlenprofilen
sind auch in den in 3 schematisch dargestellten
Höhenprofilen
angegeben. Dabei wird ohne Beschränkung der Allgemeinheit angenommen,
dass der Laser 24 in radialer Richtung auf die zylindrische Trommel 2 projiziert.
Diese Projektion, insbesondere der eine Reflexion des Laserlichts
auf der Oberfläche der
Trommel 2 bzw. des Materialstreifens 4 erzeugende
Lichtpunkt bzw. die Lichtlinie wird mittels der Sensorvorrichtung 12,
also mit einer Lichtschnittkamera, aufgezeichnet. Die Lichtschnittkamera 12 zeichnet
dabei ein zwei-dimensionales Bild auf, das sich dadurch auszeichnet,
dass an einer bestimmten Position auf dem 2-dimensionalen Sensor
(beispielsweise CCD oder CMOS) die beobachtete Lichtlinie abgebildet
wird. Dabei ist die relative Ausrichtung zwischen Sensor und Lichtprojektion
typischerweise so gewählt,
dass eine Richtung (die X-Achse) der Breitenrichtung 40 entspricht,
wo hingegen die Y-Achse auf dem Sensor einem vorläufigen Höhenwert 42 entspricht.
Bei der in der oberen Teilabbildung von 2 gezeigten
Darstellung ist vereinfachend angenommen, die Trommel 2 sei
perfekt plan, das Bild in der Sensorvorrichtung 12 also
eine gerade Linie 44. Die mittlere Teilabbildung zeigt
eine Konfiguration, in der die Anfangskante bzw. der Anfang des
Materialstreifens 4 bis zur Position 2 aufgewickelt wurde.
Aufgrund der gegebenen Geometrie wird, bei ansonsten perfekt ebener
Oberfläche,
die Projektion des Lichtmessstreifens auf dem 2-dimensionalen Sensor nunmehr einen Linie 46 ergeben,
die einem größeren (vorläufigen)
Höhenwert
entspricht.
-
Zur
Verdeutlichung des Prinzips ist in der mittleren Darstellung von 2 der
der oberen Konfiguration zugeordnete Abbildungsort 44 auf
dem 2-dimensionalen Sensor erneut gestrichelt dargestellt.
-
Die
obere Darstellung von 3 zeigt die zur mittleren Darstellung
von 2 korrespondierende Illustration eines ein-dimensionalen
Höhenprofils, das
hier ohne Beschränkung
der Allgemeinheit als zu dem dritten Pixel des 2-dimensionalen Sensors, also zu x-Werten
zwischen zwei und drei, korrespondierend angenommen werden soll.
-
Mit
anderen Worten korrespondiert die in 3 oben gezeigte
Darstellung des Höhenprofils
zu der Vielzahl von Höhenwerten,
die an den äquidistanten
Positionen beim Erzeugens der Lichtschnittaufnahme gemessen wurden.
Diese Posi tionswerte sind, in willkürlichen Einheiten, auf der
X-Achse des Höhenprofils 60 aufgetragen.
Die auf der Y-Achse aufgetragenen Höhenwerte können dabei beispielsweise unmittelbar
den auf dem 2-dimensionalen Sensor in Höhenrichtung 42 bestimmten
(vorläufigen) Höhenwerten
bzw. Pixelwerten entsprechen. Bei anderen Ausführungsbeispielen ist es ferner
möglich, dass
bereits eine, von der Geometrie der Anordnung in 2 abhängige Umrechnung
der auf dem Sensor beobachteten Höhenwerte h' in radiale Höhenänderungen vorgenommen wurde,
bevor das Höhenprofil erstellt
wird. Ob dies der Fall ist, wird für die weitere Diskussion vernachlässigt, da
alle Ausführungsbeispiele
basierend auf beiden Alternativen implementiert werden können.
-
Wie
es der oberen Darstellung von 3 zu entnehmen
ist, ist in Position 1 der Höhenwert,
entsprechend der 2-dimensionalen
Darstellung der gemessenen Linie 44, gering, während dieser
bis zur Position 2 auf einen wiederum näherungsweise konstanten Level
ansteigt, wobei bei dem in 2 dargestellten
Fall einer scharfen Kante des Materialstreifens 4 der Anstieg,
wie in 3 gezeigt, abrupt erfolgt, so dass sich insgesamt
das in 3 oben gezeigte Höhenprofil ergibt.
-
Aus
diesem Höhenverlauf
lässt sich
nunmehr unmittelbar mit hoher Präzision,
beispielsweise durch Anwendung eines Schwellwertkriteriums oder des
Anpassens einer geeigneten Funktion bzw. Parametrisierung ein Positionswert
des Anfangs des Materialstreifens 4 bestimmen. Der Positionswert kann
dabei zunächst
in beliebigen, dimensionslosen Einheiten bestimmt werden, wobei
eine Umrechnung in einen Längenwert
in Si-Einheiten anhand eines Geometriefaktors, beispielsweise vor
Erstellen des Höhenprofils
oder auch erst nach Bestimmen der Überlapplänge erfolgen kann. Wird beispielsweise eine
konstante Bildaufnahmefrequenz bei konstanter Rotationsgeschwindigkeit
der Rotationseinrichtung 2 gearbeitet, ergibt sich dieser
Geometriefaktor aus der Anzahl der Aufnahmen pro Umdrehung und dem
Radius der Rotati onsvorrichtung, ggf. korrigiert um die Änderung
des Radius, die durch bereits auf die Rotationsvorrichtung bzw.
den Körper
aufgewickelte Materialstreifen verursacht wird.
-
Ein
weiteres Beispiel dafür,
wie die Position einer Kante bzw. eines Kantenverlaufs bestimmt
werden kann, ist, den Gradienten des Höhenprofils zu bestimmen und
auszuwerten. Wenn der Betrag des Gradienten einen Maximal- oder
Schwellwert überschreitet,
kann darauf geschlossen werden, dass ein Höhensprung vorliegt, beispielsweise
also eine Kante. (Das Vorzeichen des Gradienten kann beispielsweise
dazu verwendet werden, die Art der Kante zu bestimmen.) Bei alternativen
Ausführungsbeispielen kann
darüber
hinaus für
den Betrag des Gradienten ein Fenster gesetzt werden, wobei als
Kriterium für das
Vorhandensein einer Kante bzw. eines Anfangs oder eines Endes ein
Fenster festgelegt wird, innerhalb dessen sich der Betrag des Gradienten
befinden soll. Dadurch wird es ermöglicht, andere Artefakte von
dem Beginn bzw. dem Ende eines Materialstreifens zu trennen. Beispielsweise
können
bestimmte Materialien steil von dem Umfang des gewickelten Materials
abstehen, so dass die Ableitung an dieser Stelle weit oberhalb der
Schwelle für
eine „normale” Kante
liegt. Durch Setzen eines Fensters können solche Artefakte berücksichtigt
werden, indem diese dann nicht mehr zum Nachweis einer Kante führen. Zusätzlich kann
in einigen Ausführungsbeispielen
die Orientierung des Gradientenvektors verwendet werden, um die
Genauigkeit der Kantendetektion noch zu erhöhen.
-
Bei
Ausführungsbeispielen
mit ein-dimensionalen Höhenprofilen
kann eine Ableitung des Höhenprofils
in tangentialer Richtung durchgeführt werden, so dass, wenn die
Ableitung des Höhenprofils
an einer bestimmten Stelle einen Maximalwert überschreitet, daraus geschlossen
werden kann, dass ein Höhensprung
vorliegt, mithin also eine Kante.
-
Diesen
Geometriefaktor könnte
man folglich auch als tangentiale Messauflösung bezeichnen.
-
Sollte,
anders als im in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Lichtschnittmesseinrichtung bzw. Lichtquelle 24 verwendet
werden, die nicht in radialer Richtung auf die Oberfläche des
Materialstreifens 4 projiziert, kann zur Erhöhung der
Messgenauigkeit die tangentiale Verschiebung aufgrund der nicht-radialen
Einstrahlung des Lasers berücksichtigt werden.
Diese ergibt sich daraus, dass der Durchmesser des gewickelten Materials
von Lage zu Lage wächst.
Wird beispielsweise für
den der Anfangskante zuordneten Pixel P1 bzw.
den Positionswert P1 ein dem Positionswert
zugeordneter Höhenwert
H1(P1) und für den der
Endkante bzw. dem Ende zugeordneten Pixel P2 ein
Höhenwert
H2(P2) angenommen,
beträgt
also die Höhendifferenz ΔH = H1(P1) – H2(P2) führen einfache
geometrische Überlegungen
zu einem Korrekturwert K = ΔH × TAN(α).
-
Die
untere Darstellung von 2 zeigt exemplarisch eine Situation,
wie sie sich nach dem vollständigen
Aufwickeln eines Materialstreifens 4 darstellt, wobei die
untere Darstellung von 3 das zu der vollständigen Wicklung
korrespondierente Höhenprofil
zeigt. Wie es 3 zu entnehmen ist, ist am Ende
der Messung, also nachdem ein Höhenprofil
erstellt wurde, welches das Ende des gewickelten Materialsstreifens überdeckt,
das Höhenprofil
wieder auf einem Niveau, welches niedriger ist als das maximal beobachtete
Niveau, das von dem beobachteten Überlappbereich herrührt. Das
heißt
also, an Position 66, an der der Materialstreifen mit sich
selbst überlappt,
macht das Höhenprofil
einen den Überlapp bzw.
den Beginn des Überlapps
markierenden Sprung, wobei nach Ende des Wickelvorgangs bzw. mit
Ende des Materialstreifens das Höhenprofil
wieder auf das Niveau vor Beginn des Überlapps abfällt, da
das Laserlicht nunmehr nur noch von der Oberfläche des einfach gewickelten
Materialstreifens gestreut wird. Als Abstandsmaß 68 kann somit mit
hoher Präzision
der Überlapp
bzw. die Überlapplänge bestimmt
werden. Als Abstandsmaß wird
dabei sowohl das Maß im
Höhenprofil
als auch auf der Oberfläche
des Materials verstanden.
-
In
der unteren Darstellung von 2 ist dieser
Sachverhalt dadurch skizziert, dass in der 2-dimensionalen Sensoraufnahme
der unteren Darstellung der vor dem Ende der Aufnahme maximal erreichte
Höhenwert
gestrichelt dargestellt ist.
-
Wie
es der Beschreibung in den 1 bis 3 zu
entnehmen ist, wird bei einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung
also ein System zur Erzeugung von Messdaten eingesetzt, das die
Erzeugung eines Höhenprofils
während
des Wickelvorgangs ermöglicht.
Das Messsystem arbeitet mit einer intern (freilaufend) oder extern
getriggerten Messkamera, wobei die einzelnen Messungen in äquidistanten
oder bekannten Schrittweiten auf dem Material bzw. auf der Trommelmantelfläche oder
der Oberfläche
des gewickelten Materialssteifens stattfinden. Dabei kann der Sensor
bzw. das Messsystem mit konstanter Messfrequenz, also ohne externen
Triggerimpuls betrieben werden oder die Messung kann extern getriggert
werden, beispielsweise indem ein Rädchen auf dem Umfang der Rotationseinrichtung bzw.
der Trommel 2 mitläuft,
so dass die aufgenommenen Daten einen bekannten tangentialen Messabstand
auf den zu untersuchenden Material besitzen. Alternativ kann ein
in der Trommel 2 verbauter Drehgeber benutzt werden, der
die einzelnen Aufnahmen auslöst.
Bei alternativen Ausführungsbeispielen
wird ein zeilenweise messendes Geometriemesssystem, wie beispielsweise
ein Laser-Lichtschnitt-Meßsystem verwendet,
das nicht lediglich die ein-dimensionale Anzeige bzw. die ein-dimensionale
Erzeugung eines Höhen-Profils
ermöglicht,
sondern eine vollständige 2D-Erfassung
der Wickeltrommel und des Materials während des Wickelvorgangs erlaubt.
Auch dieses Messsystem kann mit einer intern (freilaufend) oder extern
getriggerten Messkamera arbeiten, so dass sichergestellt ist, dass
die zeilenweisen Messungen äquidistant
sind bzw. zu bekann ten Orten korrespondieren, also bekannten Schrittweiten
auf dem Material bzw. auf der Trommelmantelfläche entsprechen.
-
Die
sichere Detektion der Materialkante bzw. des Anfangs und des Endes
des Materialsstreifens beruht darauf, dass die vollständige Information
in Form eines Höhenprofils
vorhanden ist und dass eine spezielle Auswertealgorithmik verwendet
werden kann, die eine Kante bzw. eine Materialstufe oder Anfang
und Ende detektieren kann. Diese Auswertealgorithmik arbeitet nicht
punktweise anhand eines einzelnen Messpunktes, sondern wird auf
zusammengesetzte „Höhendaten”, also
auf Höhenprofile
angewendet, die in einer oder in zwei Dimensionen erzeugt werden
können.
Somit wird die Auswertung asynchron nach der Datenaufnahme durchgeführt.
-
Bei
einigen Ausführungsbeispielen
kann bereits mit Beginn des Wickelvorgangs, bzw. sobald ein Höhenprofil,
das den Anfang des Materialstreifens überdeckt, erzeugt wurde, mit
der Auswertung des Höhenprofils
begonnen werden. Die vollständige Auswertung
findet jedoch erst nach Abschluss des gesamten Wickelvorgangs statt,
bzw. dann, wenn das Ende des Materialstreifens im Höhenprofil
enthalten ist.
-
Bei
auf Stoß gewickelten
Materialstreifen bzw. sich mit angeschrägten Kanten überlappenden Materialstreifen
ist eine Endkante idealerweise nicht detektierbar, da es ja gerade
das Ziel dieser Art des Wickelns des Materialstreifens ist, das
Auftreten einer solchen Kante zu verhindern. Entgegen herkömmlichen,
punktweise bzw. auf Schwellwertvergleichend basierenden Messverfahren
kann bei einigen Ausführungsbeispielen
der Erfindung hier eine Positiv-Bestätigung des Wickelprozesses
dahingehend vorgenommen werden, dass beobachtet wird, dass in dem
Bereich, in dem das Ende des Materialstreifens erwartet wird, eine
homogene und glatte Oberfläche
existiert. Dies kann verifiziert werden, da die vollständige Höheninformation
bzw. ein vollständiges
Höhenprofil
des Materialstreifens zur Verfügung
steht.
-
Somit
lässt sich
die Detektionsgenauigkeit bzw. die Präzision der Kontrolle des Wickelfortgangs deutlich
gegenüber
solchen Verfahren erhöhen,
die auf die Detektion einer Kante ausgerichtet sind und die lediglich
bei der Nicht-Detektion
einer solchen den Umkehrschluss ziehen, dass die Wicklung nahtlos
erfolgt ist. Da das Detektieren einer Kante, auf das solche Systeme
fokussieren, ein Überschreiten eines
Schwellwerts voraussetzt, sind diese Systeme bei nahtlos gewickelten
bzw. schräg überlappenden Anfangs-
und Endbereichen deutlich weniger sensitiv. Das heißt, kleine
Höhensprünge, die
bei nicht-perfekter Wicklung auftreten können, bleiben bei den konventionellen
Systemen unentdeckt.
-
Mit
anderen Worten wird für
einige Beispiele der hier beschriebenen automatischen Erkennung des
Endes des Materialstreifens bzw. der Materialendkante die Erkenntnis
benutzt, dass die gesuchte Materialendkante nur für einen
bestimmten tolerierbaren Bereich nahe der Anfangskante zuzüglich einer
exakten Trommelumdrehung lokalisiert sein kann, so dass zwischen
der gesuchten Material-Endkante bzw. dem Ende des Materials und
sonstigen Artefakt-Strukturen (sofern diese auftreten) logisch unterschieden
werden kann. Bei Verwendung eines 2-dimensionalen Geometriemessverfahrens
kann eine weitere Verbesserung der Kanten-Detektionssicherheit durch
eine zusätzliche
Korrelation der Messpunkte verschiedener, benachbarter Messspuren erzielt
werden, wie es in den vorhergehenden Abschnitten schon beschrieben
wurde.
-
Zusammengefasst
kann der zur Auswertung der Messdaten verwendete Algorithmus kurz
wie folgt zusammengefasst werden. Zunächst wird in dem Höhenprofil
ein Positionswert bzw. eine Pixelkoordinate für den Anfang oder die Anfangskante
P1(n) in dem Höhenprofil bestimmt. Dabei kann,
zur Verringerung der Rechensensitivität, die Suche dieser Kante auf
einen Bereich eingeschränkt
werden, innerhalb dessen der An fang des Materialstreifens aufgrund der
geometrischen Rahmenbedingungen liegen muss.
-
Dann
kann bei einigen Ausführungsbeispielen
die erwartete Pixelposition bzw. der erwartete Positionswert des
Endes bzw. der Endkante aus dem Positionswert P1(n)
durch Addition einer vollständigen
Umdrehung zu einem Positionswert P1'(n) extrapoliert
werden.
-
Danach
wird eine Analyse der Positionswerte in der Umgebung des extrapolierten
Positionswerts P1'(n) vorgenommen, um das Ende bzw., sofern
vorhanden, eine Endkante P2(n) bzw. einen
diesem zugeordneten Endwert zu bestimmen.
-
Aus
diesen beiden Positionswerten kann der tangentiale Abstand T(n),
entweder direkt in metrischen Einheiten, oder in Einheiten von Positionswerten
bestimmt werden. Im einen Fall ist die Differenz T(n) der Positionswerte
direkt zu bestimmen, im Fall metrischer Einheiten kann diese Differenz
noch mit der tangentialen Messauflösung A multipliziert werden.
-
Sofern
die Laserlichtprojektion nicht in radialer Richtung erfolgt, kann
die Überlapplänge noch
um den Korrekturwert K(n) korrigiert werden, der von der tangentialen
Verschiebung der bestimmten Kanten-Positionen herrührt.
-
4a zeigt
einen Anwendungsfall, in dem ein negatives Abstandsmaß 68 bestimmt
wird, da der Materialstreifen an seinem Ende nicht mit sich selbst überlappt,
sondern zwischen Anfangskante und Endkante bzw. zwischen Anfang
und Ende des Materialstreifens ein Spalt verbleibt. Wie in dem in 4a dargestellten
Höhenprofil
ersichtlich, fällt
in diesem Fall in dem Höhenprofil
das Höhenniveau
im dem Abstandsmaß 68 zugeordneten
Bereich wieder auf den Anfangswert zurück, da sich hier kein zusätzlich gewickeltes
Material befindet. Durch die oben beschriebene Auswertung der vollständigen Information
in dem Höhenprofil
ist es ohne Weiteres möglich,
auch im Fall eines Spaltes ein Abstandsmaß zu ermitteln. Ob dieses mit
positiven oder negativen Vorzeichen von dem Fall des Überlapps
unterschieden wird, ist Konvention. Beide Alternativen sind möglich.
-
Ferner
zeigt 4a, dass der Laser nicht zwingend
radial auf die Oberfläche
des Materials strahlen muss. Vielmehr kann es bei einigen Ausführungsbeispielen
vorteilhaft sein, dass Laser- bzw. die Messlichtprojektionen nicht
in radialer Richtung erzeugt werden, um die Höhenauflösung zu verbessern. Aus demselben
Grund ist es ferner möglich,
die Kamera, mittels derer die Lichtprojektion beobachtet wird, in
beliebigen Winkeln relativ zur radialen Richtung anzuordnen. Ferner
kann bei einigen Ausführungsbeispielen
der Lichtmessstreifen auf der Oberfläche des gewickelten Materialstreifens
nicht, wie in den vorhergehenden Figuren angedeutet, axial, also parallel
zur Breitenrichtung verlaufen. Vielmehr ist ein beliebiger Winkel
dieses Lichtmessstreifens zur Breiten- bzw. axialen Richtung möglich. Dadurch
kann bei einigen Ausführungsbeispielen
in der Auswertung die Höhenauflösung weiter
verbessert werden, da selbst bei einer Kante, die parallel zur Breitenrichtung gewickelt
ist, durch den „verkippten” Lichtmessstrahl die
Projektion des Lichtmessstrahls auf einem 2-dimensionalen Sensor
in unterschiedlichen Pixelzeilen für jeweils zueinander benachbarte
Messspuren abgebildet wird. Dadurch kann bei einigen Ausführungsbeispielen
eine zusätzliche
Interpolation zwischen den Pixelpositionen auf dem Sensor dazu verwendet
werden, die Höhenauflösung noch
zu vergrößern, wenn
der Laserstrahl verkippt ist.
-
Die 4b und 5 zeigen
noch zwei weitere Mess-Szenarien, bei denen der Kantenverlauf lediglich
durch Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. durch Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zuverlässig bestimmt
werden kann, da die Geometrie verkomplizierende Randbedingungen
vorhanden sind. Im in 4b gezeigten Beispiel ist noch
einmal das in den vorhergehenden Abschnitten teilweise be reits diskutierte
Beispiel eines Materialsstreifens 4, dessen vordere, und
ggf. auch hintere, Kante angeschrägt ist, dargestellt. Im in 4b gezeigten
Fall ist in der oberen Abbildung der Beginn der Aufwicklung eines
Materialstreifens 4 mit angeschrägter Kante dargestellt, wobei
die untere Darstellung das dazu korrespondierende, ein-dimensionale
Höhenprofil
zeigt. Wie der Illustration zu entnehmen ist, ist in dem Anfangsbereich 70,
indem der Materialstreifen angeschrägt ist, die relative Höhenänderung
bzw. die relative Änderung
der Höhenwerte
im Höhenprofil
vergleichsweise gering, so dass hier eine Kantendetektion, die auf
die Änderung
benachbarter Höhenmesspunkte
bzw. Höhensprünge abzielt,
Schwierigkeiten haben wird, die exakte Position der Kante festzustellen.
-
Durch
die Auswertung des Höhenprofils
wird es möglich,
die vollständige
Information der Analyse zugrunde zu legen, um so ein Kriterium zu
definieren, das auf die Anwendung angepasst ist. So kann beispielsweise
bei Anpassen einer Parametrisierung an das Höhenprofil der Anfang als tatsächlicher
Beginn des Streifens definiert werden, oder auch, wenn dies für die zu
erzielenden Zwecke geeigneter ist, als Hälfte des Anstiegs im Höhenprofils.
-
5 zeigt
eine in der Praxis häufig
auftretende Konfiguration, in der ein Materialstreifen aus einem
elastischen Material, wie beispielsweise Gummi, auf eine Oberfläche gewickelt
wird, die nicht perfekt zylindrisch ist. Vielmehr werden in 5 acht (wobei
diese Anzahl beliebig variieren kann) lineare Segmente 80a bis 80d verwendet,
deren Abstand d zu einem Rotationszentrum variiert werden kann,
um den Durchmesser des Körpers,
auf den der Materialstreifen gewickelt wird, zu verändern. Dabei
wird, nach erfolgter Wicklung, die zylindrische Geometrie durch
die Eigenelastizität
des verwendeten Materials selbst hergestellt.
-
In
einem solchen Anwendungsszenario ist die Verwendung herkömmlicher
Verfahren, die darauf abzielen, lediglich eine Kante zu detektieren,
unmöglich.
Dies rührt
daher, dass der zur Wicklung verwendete Körper selbst bereits eine Mehrzahl
von Kanten, beispielsweise zwischen den Segmenten 80a und 80b aufweist,
die von den kanten-basierten Verfahren jeweils gefunden werden würden. Aufgrund
der Vielzahl solcher Kanten ist keine sinnvolle Aussage über das
gewickelte Material selbst mehr möglich. Selbst wenn die Kanten
bereits von einer Lage gewickelten Materials überdeckt wurden, ist mit diesen
herkömmlichen
Verfahren eine sinnvolle Auswertung nicht möglich, da durch die abschnittsweise linearen
Segmente an den Segmentgrenzen jeweils Kanten im gewickelten Materialstreifen
hervorgerufen werden, die wiederum fälschlicherweise zum Interpretieren
dieser Kante als Endkante des Materialstreifens führen könnten. Bei
Kenntnis des Höhenprofils
können
die einzelnen Beiträge
jedoch zuverlässig
unterschieden werden.
-
Zusammengefasst
kann ein System zum Wickeln eines Materialstreifens auf einem Körper in
einer tangentialen Richtung also beispielsweise wie folgt charakterisiert
werden:
- – Beispiel
für apparative
Voraussetzung des Gesamtssystems:
– Zuführeinrichtung
– Wickeltrommel
– Sensor
zur zeilenweisen Messung der radialen Höhenänderung auf der Trommel (3D-Geoemtriemesssystem)
– Der Sensor
ist intern (freilaufend mit konstanter Messfrequenz) oder extern
(z. B. mit Streckengeber auf der Trommel) getriggert, sodass die
aufgenommenen Daten einen bekannten tangentialen Messabstand auf
dem zu untersuchenden Material besitzen. (Ein externer Triggerimpuls
der Aufnahme kann z. B. durch ein auf der Trommeloberfläche mitlaufendes
Rädchen
erzeugt werden. Alternativ kann ein direkt mit der Wickeltrommel
verbundener Drehgeber verwendet werden. Die tangentiale Messauflösung kann
beispielsweise vor der eigentlichen Messung mittels geeigneter Vorrichtungen
und Verfahren kalibriert werden).
- – Start
des Wickelvorgangs und Start der zeilenweise Aufzeichnung der 3D-Höhendaten
eines Messsensors.
- – Übertragung
der Messdaten entweder abschnittsweise oder komplett nach der Aufnahme auf
eine Auswerteeinheit und Zusammensetzung der Messdaten zu einer
Gesamtdarstellung.
- – Detektion
der Pixel-Koordinaten der Anfangskante P1(n) in allen Messspuren
n der Gesamtdarstellung oder in den Teildarstellungen durch 1- oder
2-dimensionale Kantendetektions-Algorithmen auf der Auswerteeinheit,
eventuell unter Zuhilfenahme von a-priori-Informationen über die
erwartete Pixel-Position der Anfangskante und dessen Winkelorientierung
bzgl. der axialen Richtung.
- – Extrapolation
der Pixel-Koordinaten P1(n) der Anfangskante auf die Pixelposition
der Anfangskante nach einer Trommelumdrehung P1'(n);
- – Detektion
der Pixel-Koordinaten der Endkante P2(n) in der direkten Umgebung
der Pixelpositionen P1'(n);
- – Bestimmung
der Differenzwerte D(n) der Koordinaten P1'(n) und P2(n);
- – Bestimmung
der tangentialen Abstände
T(n) in metrischen Einheiten, die den Differenzwerten D(n) entsprechen,
durch Multiplikation der Differenzwerte D(n) mit der tangentialen
Messauflösung
A;
- – Gegebenenfalls
Korrektur K(n) von T(n) aufgrund von tangentialer Verschiebung der
bestimmten Kanten-Positionen
im Falle eines Winkels ungleich Null zwischen Oberflächennormale und
Lasereinfallswinkel (nur für
Laser-Lichtschnitt).
- – Berechnung
der Überlapplängenwerte
in tangentialer Richtung Ü(n)
= T(n) + K(n).
- – Berechnung
der Überlapplänge senkrecht
zur Materialkante durch Projektion der Überlapplänge in die Kantenrichtung mit
Hilfe von cos(α); α ist der Winkel
zwischen axialer Richtung und der Materialkante.
-
Ein
der apparativen Umsetzung zugrunde liegendes Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zum Bestimmen einer Überlapplänge eines in einer tangentialen
Richtung auf einen Körper
gewickelten Materialstreifen kann, wie auch anhand von 6 illustriert,
wie folgt charakterisiert werden.
-
In
einem Profilschritt 100 wird zunächst ein in der tangentialen
Richtung den Anfang und das Ende des gewickelten Materialsstreifens überdeckendes Höhenprofil
einer Oberfläche
des Materialstreifens erstellt.
-
In
einem Detektionsschritt 102 wird in dem Höhenprofil
ein Positionswert des Anfangs des Materialstreifens bestimmt.
-
In
einem Auswerteschritt 104 wird, basierend auf dem bestimmten
Positionswert des Anfangs und des das Ende des Materialstreifens überdeckenden Höhenprofils,
die Überlapplänge des
Materialstreifens bestimmt.
-
Obwohl
anhand der vorhergehenden Ausführungsbeispiele
einige wenige Möglichkeiten
der Kantendetektion diskutiert wurden, ist es selbstverständlich möglich, weitere
Kriterien innerhalb des Höhenprofils
anzuwenden, um eine Kante bzw. den Anfang eines Materialstreifens
zu detektieren. Beispielsweise kann die Umgebung aller aufgenommenen
Messpunkte untersucht und bezüglich
einer Änderung
der Steigung ausgewertet werden. Kanten wären dann beispielsweise dadurch
bestimmt, dass diese Änderung
der Steigung einen relativen Maximalwert besitzt.
-
Bei
2-dimensionalen Höhenprofilen
kann bei einem zeilenweise aufnehmenden Sensor die Korrelation zwischen
axial (das heißt
in der Breitenrichtung) benachbarten Kanten-Detektionsergebnissen vorgesehen werden.
Dadurch können
etwaige Falschwerte, das heißt
falsch detektierte Kantenpositionswerte, logisch ausgeblendet werden
(beispielsweise lose Fäden).
Weiterhin kann die Punkteschar der detektierten Kantenpositionswerte
zu einer gemeinsamen Kurve zusammengefasst werden, die als Ganzes
mittels weiterer Auswerteoperationen geglättet werden kann. Die Glättung reduziert
das verbleibende Rauschen, das heißt u. a. etwaige Messungenauigkeiten.
Ferner kann, obwohl dies in den vorhergehenden beschriebenen Ausführungsbeispielen nicht
ausdrücklich
gezeigt ist, eine spezielle Lichtschnittmesskamera verwendet werden,
welche eine Vorauswertung des 2-dimensionalen Bildes der Sensorelementmatrix
vornimmt, um beispielsweise je Messspur (Spalte des Detektors) nur
denjenigen Pixelwert bzw. Höhenwert
auszugeben, die der Position des Lichtmessstreifens in der Sensorelementmatrix
entsprechen.
-
Bei
einigen weiteren Ausführungsbeispielen können auch
die Ergebniswerte der Überlapplängen zu
einer Gesamtkurve zusammengefasst werden, welche einer weiteren
logischen oder qualitativen Überprüfung zugeführt werden
kann, zum Beispiel zur Auswertung von Toleranzüberschreitungen innerhalb eines
bestimmten Auswerteintervalls.
-
Bei
Verwendung von Materialien bzw. Materialstreifen, die keine „senkrechten” sondern
abgeschrägte
Schnittkanten im Spleißbereich
besitzen, kann mittels der Auswertealgorithmik die Position bzw.
der Positionswert, der zu dem „oberen” Übergang
zwischen schräger
Schnittfläche
und „flacher” Streifenoberfläche korrespondiert,
bestimmt werden. Solche Materialien werden oftmals mit einem „Stumpfspleiß”, das heißt mit eine
Spleißüberlappung
der Länge
Null gewickelt.
-
Für einen
solchen Fall des beabsichtigten Stumpfspleißes kann idealerweise keine
Materialendkante detektiert werden, da sich das Material praktisch
nahtlos aneinander fügt.
Bei einigen Ausführungsbeispielen
kann daher die Materialendkante in einem gewissen Toleranzfenster
um die erwartete Position herum gesucht werden und im Falle einer fehlgeschlagenen
Kantendetektion bzw. im Fall eines stetigen, glatten Oberflächenbereichs
bzw. Höhenprofils
in diesem Bereich darauf geschlossen werden, dass der Stumpfspleiß wie gewünscht gewickelt wurde.
Bei Einsatz eines Sensors mit einer Vielzahl vom Messspuren über die
axiale Breite kann der Materialstreifen über die gesamte axiale Breite
erfasst werden. In diesem Fall ist nicht nur die Messung der Überlapplänge, sondern
auch z. B. die Detektion der seitlichen Kanten des Materialstreifens
möglich,
was zur Bestimmung der Materialbreite, des axialen Versatzes des
Materials, von umgeschlagene Materialecken, von teilweise offenem
Spleiß und
Spleißwinkeln
relativ zur axialen Richtung, genutzt werden kann.
-
Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
kann anhand des 2-dimensionalen
Höhenprofils
das Abstandsmaß bzw.
der Überlapp
allein bei Kenntnis des den Anfang und das Ende des gewickelten
Materialstreifens überdeckenden
Teils des Höhenprofils
bestimmt werden, indem beispielsweise eine geeignete Parametrisierung
eines 2-dimensionalen Höhenprofils
an diesen Bereich angefittet wird. Aus den durch fitten bestimmten
Parametern kann das Abstandsmaß oder
der Überlapp
bestimmt werden, ohne dass das Auflegen des Materialstreifens (das
Erzeugen eines Anfangs bzw. einer Anfangskante) direkt im Höhenprofil
beobachtet wird. Lediglich der den Anfang überdeckenden Teil der nächsten Lage
wird im Höhenprofil
erfasst, wobei mit einer geeigneten Parametrisierung der darunter
liegende Anfang bzw. dessen Positionswert bestimmt werden kann.
-
Bei
geeigneter Wahl der Geometrie kann durch Ausführungsbeispiele das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. bei Verwen dung von Ausführungsbeispielen
erfindungsgemäßer Vorrichtungen
eine Ortsauflösung
in tangentialer Richtung erzeugt werden, die besser als 0,5 mm,
gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen
sogar besser als 0,25 mm ist. Je nach Anzahl der Messspuren, also
abhängig
von den verwendeten Sensor bzw. Lichtschnittsensor oder taktilen Messverfahren
kann die Auflösung
in Breitenrichtung beliebig variierend an die Erfordernisse angepasst werden,
indem entweder ein anderer Abbildungsmaßstab, Sensoren mit höherer Auflösung bzw.
eine größere Anzahl
taktiler Sensoren verwendet wird. So sind beispielsweise Ortsauflösungen,
die besser als 0,5 mm oder gar besser als 0,25 mm sind, mit einigen Ausführungsbeispielen
der Erfindung erzielbar.
-
Ebenso
kann durch geeignete Wahl des Sensors bzw. der Geometrie des Lichtschnittmessverfahrens
eine Höhenauflösung erzielt
werden, die besser als 0,5 mm oder sogar besser als 0,1 mm beträgt. wenn
die Dicke der zu untersuchenden Materialstreifen zwischen 1 mm und
10 mm variiert. Allgemein gesprochen kann eine Höhenauflösung erreicht werden, die mindestens
5mal oder 10mal größer ist als
die Dicke eines untersuchten Materials.
-
Abhängig von
den Gegebenheiten können Ausführungsbeispiele
des Verfahrens zum Bestimmen einer Überlapplänge eines in einer tangentialen Richtung
auf einen Körper
gewickelten Materialstreifens in Hardware oder in Software implementiert
werden. Die Implementation kann auf einem digitalen Speichermedium,
insbesondere einer Diskette oder CD mit elektronisch auslesbaren
Steuersignalen erfolgen, die so mit einem programmierbaren Computersystem
zusammenwirken können,
dass das Ausführungsbeispiele
des Verfahren zum Bestimmen einer Überlapplänge eines in einer tangentialen
Richtung auf einen Körper
gewickelten Materialstreifens ausgeführt wird. Allgemein besteht
die Erfindung somit auch in einem Computer-Programm-Produkt mit einem
auf einem maschinenlesbaren Träger
gespeicherten Programmcode zur Durchführung des Verfahrens, wenn
das Computer-Programm- Produkt
auf einem Rechner abläuft.
In anderen Worten ausgedrückt
kann die Erfindung somit als ein Computer-Programm mit einem Programmcode
zur Durchführung
des Verfahrens realisiert werden, wenn das Computer-Programm auf
einem Computer abläuft.