-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entrinden von Baumstämmen, mit
einem Maschinenrahmen, in dem ein zur Anlage an den Baumstamm bestimmtes
Entrindungswerkzeug und mindestens zwei einander gegenüberliegende,
eine Stammaufnahme bildende und durch einen Antrieb drehbare Walzen
zur Drehung des Baumstammes angeordnet sind.
-
Derartige
Vorrichtungen sind in der Praxis weit verbreitet und spielen eine
wichtige Rolle in der Holzwirtschaft; beispielhaft kann für eine derartige Vorrichtung
auf den Fräskopfentrinder
H 256 der Anmelderin verwiesen werden, wie dieser in dem Firmenprospekt
gleich Namen eins mit Druckdatum 04/03 beschrieben ist. Bei diesem
vorbekannten Fräskopfentrinder
werden die Baumstämme
mittels eines Staplers in die Stammaufnahme gegeben und dort in
Drehung versetzt, während
der Fräskopf
als Entrindungswerkzeug auf dem Maschinenrahmen in Längsrichtung
des Baumstammes verstellt wird, so dass das Entrinden entlang einer
Spirallinie auf der Oberfläche
des Baumstammes ausgeführt
wird. Bei diesem Fräskopfentrinder
muß die
Länge des
Maschinenrahmens auf die Länge
des Baumstammes abgestimmt sein bzw. die maximal zu verarbeitende Länge des
Baumstammes ist durch die Längsausdehnung
des Maschinenrahmens begrenzt. Aus dem Stand der Technik ist es
zur Überwindung
dieser Begrenzung weiterhin bekannt, das Entrindungswerkzeug stationär am Maschinenrahmen
anzuordnen und den Baumstamm auf den Maschinenrahmen an dem Entrindungswerkzeug
vorbeizuführen,
so dass sich die Möglichkeit
ergibt, auch sehr lange Baumstämme
mit einem großen
Durchmesser und entsprechend hoher Masse zu verarbeiten.
-
Allerdings
hat sich in letzter Zeit das Bedürfnis
entwickelt, Baumstämme
mit einer begrenzten Länge
von ca. einem bis drei Meter entsprechend 3 bis 10 Fuß und einem
Stammdurchmesser von 10 bis 60 cm zu verarbeiten. Bei derartigen
Baumstämmen ist
entsprechend die Masse reduziert. Durch die tangential von dem Entrindungswerkzeug
auf die Oberfläche
des Baumstammes ausgeübte
Kraft können derartig
leichte Baumstämme
aus der Stammaufnahme gezogen werden.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, dass auch bei Baumstämmen kleiner Abmessungen
ein sicheres Entrinden mit hoher Effizienz möglich ist.
-
Dieser
Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei
einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
jede Walze auf einer Walzenachse angeordnet ist, die aus einer Ladeposition
in eine Bearbeitungsposition anhebbar ist.
-
Mit
einer derartigen Gestaltung ist der Vorteil verbunden, dass die
Wirkungen eines externen Vorschubs auf die Lage des Baumstammes
in der Stammaufnahme unterbunden und einer Erhöhung des Anlagedruckes des
Entrindungswerkzeuges ermöglicht
ist.
-
Dabei
ist es im Rahmen der Erfindung bevorzugt, wenn jeder Walze ein Gestände zugeordnet
ist, das um am Maschinenrahmen abgestützte Schwenklager verschwenkbar
gelagert ist. Auf diese Weise kann die Höhenverstellung der Walze zwischen
der Ladeposition und der Bearbeitungsposition in einfacher Weise
durch eine Schwenkbewegung realisiert werden, so dass sich die beiden
gegenüberliegenden,
ein Walzenpaar bildenden Walzen auf einem Bogen einander annähern und
damit bei ihrer Schwenkbewegung ein sich nach oben verjüngenden
Kegel bilden, so dass in einfacher Weise eine Anpassung an variierende
Durchmesser der Baumstämme
erzielt ist.
-
Weiterhin
als vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass jedes Gestänge zwei
den Schwenklagern zugeordnete Lagerschenkel aufweist, die durch
einen Querträger
miteinander verbunden sind. Durch den Querträger wird zum einen eine erhöhte Stabilität erzielt
und die Synchronizität
der Verstellung der in Förderrichtung
stromauf und stromab gelegenen Lagerschenkel unterstützt.
-
Zur
weiteren Steigerung der Stabilität
ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass die beiden Lagerschenkel
mit dem Querträger
und einer Schwenkachsenstange einen Schwenkrahmen bilden. Dabei
ist zum Verschwenken des Gestänges
ein eigener Antrieb, vorzugweise ein druckmittelbetätigter Zylinder
und insbesondere ein Hydraulik-Zylinder vorgesehen.
-
Ganz
besonders bevorzugt ist es im Rahmen der Erfindung, wenn jede Walzenachse
der zugeordneten Walze mindestens in einer Lagerwange gelagert ist,
die durch eine senkrecht zur Förderrichtung der
Baumstämme
orientierte, auf dem Querträger
gelagerte Drehachse verdrehbar ist. Durch diese Gestaltung ergibt
sich der besondere Vorteil, dass jede Walze durch eine Drehung um
die Drehachse relativ zur Förderrichtung
angestellt werden kann, so dass bei einer Drehung der Walze nicht
nur der Baumstamm in Drehung versetzt wird, sondern zusätzlich eine
Kraftkomponente der von der Walze auf den Baumstamm übertragenen
Kraft in Förderrichtung weist,
so dass zugleich der Vorschub des Baumstammes entlang des Entrindungswerkzeuges
durch die Drehung der Walzen realisiert werden kann. Damit ergibt
sich insbesondere die Möglichkeit,
dass der Baumstamm in der Ladeposition in mittels einer ersten Fördereinrichtung
in die Stammaufnahme gegeben wird, und dass nach Anheben der Walzen
aus der Ladeposition die Bearbeitungsposition sowohl die Drehung
des Baumstammes als auch dessen Vorschub durch die mittels des Antriebes
drehbaren Walzen realisiert wird.
-
Eine
bessere Führung
des Baumstammes in der Stammaufnahme wird dabei dadurch erzielt, dass
auf dem Querträger
mehrere, vorzugsweise vier, der Lagerwangen mit der Walzenachse
und der Walze angeordnet sind, so dass es unterbunden ist, dass
der Baumstamm mit seinen Enden auswandern kann und so nur geneigt
an dem Entrindungswerkzeug vorbeigeführt würde.
-
Eine
gemeinsame synchrone Verstellung der Walzen wird dadurch erzielt,
dass die Drehachsen eines Querträgers
durch einen Verstellhebel miteinander verbunden sind.
-
Außerdem ist
es im Hinblick auf die Verdrehbarkeit der Walzen um die Drehachse
günstig,
wenn jeder Walze ein separater Antrieb zugeordnet ist.
-
Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn für
einen möglichst
effizienten Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung diese mittels
einer Fördervorrichtung beladen
und entladen werden kann. Dabei ist dann zweckmäßigerweise stromauf und/oder
stromab der Walzen auf dem Niveau der Ladeposition ein Doppelkegel
angeordnet, der am Maschinenrahmen die Höhe der Ladeposition definiert
und eine störungsfreie Übernahme
von der Zuführvorrichtung
oder die Abgabe an die Abführvorrichtung
sicherstellt. Ein störungsfreier
Betrieb wird weiterhin dadurch gefördert, dass stromauf und/oder
stromab des Entrindungswerkzeuges ein um eine Räderachse verschwenkbares Anpressrad
angeordnet ist. In der Praxis hat es sich weiterhin bewährt, wenn
das Entrindungswerkzeug durch einen um eine Fräskopfachse verschwenkbaren
Fräskopf
gebildet ist, wobei selbstverständlich
für eine
besonders glatte Oberfläche
auch die serielle Anordnung zweier Fräsköpfe möglich ist.
-
Eine
kompakte Bauweise der Vorrichtung sowie ein hoher Anpressdruck der
Anpressräder
sowie des Fräskopfes
lässt sich
dadurch erzielen, dass das Anpressrad und/oder der Fräskopf an
dem freien Ende eines zugeordneten zweiarmigen Hebels angeordnet
ist.
-
Ganz
besonders bevorzugt ist es im Rahmen der Erfindung, wenn die Abmessungen
des Maschinenrahmens mit den Aufbauten auf den Transportern in einem
20-Fuß Standardcontainer
abgestimmt sind, da sich so die Möglichkeit ergibt, die Vorrichtung
herstellerseitig vollständig
zu montieren und erst nach der Endkontrolle dem Speditionsunternehmen
zu übergeben,
so dass vor Ort ohne dem kostenintensiven Aufbau mit Hilfe von Monteuren
eine sofortige Betriebsaufnahme ermöglicht ist.
-
Um
die Förderung
insbesondere kurzer Baumstämme
zu unterstützen,
ist vorgesehen, dass die Doppelkegel antreibbar sind mittels einer
Antriebskette, auf der der Baumstamm aufliegt vor dessen Anheben
aus der Ladeposition in die Bearbeitungsposition.
-
Im
folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es
zeigen:
-
1 eine
perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
-
2 eine
Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
-
3 eine
Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
-
4 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus Richtung der Zuführung,
-
5 eine
der 2 entsprechende Darstellung ergänzt durch
die Fördervorrichtungen
zur Zufuhr sowie zur Abfuhr der Baumstämme, und
-
6 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung der 5.
-
In
der Zeichnung ist in der 1 eine perspektivische Darstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Diese Vorrichtung umfasst einen Maschinenrahmen 1,
in dem ein zur Anlage an den Baumstamm bestimmtes Entrindungswerkzeug, nämlich ein
um eine Fräskopfachse 3 verschwenkbarer
Fräskopf 2 und
mindestens zwei aneinander gegenüberliegende,
eine Stammaufnahme 4 bildende und durch einen Antrieb drehbare
Walzen 5 zur Drehung des Baumstammes 6 angeordnet
sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind insgesamt 8 derartige Walzen 5 gezeigt, wobei
jeweils 4 Walzen 5 einer Seite die Stammaufnahme 4 bilden.
Dabei ist jeder Walze 5 ein separater Antrieb zugeordnet.
-
Zu
beachten ist weiterhin, dass jede Walze 5 auf einer Walzenachse 7 angeordnet
ist, die aus einer Ladeposition in eine Bearbeitungsposition anhebbar
ist, wobei diese Höhenverstellung
durch eine Schwenkbewegung realisiert wird, indem jeder Walzenachse 7 ein
Gestänge 8 zugeordnet
ist, das um am Maschinenrahmen 1 abgestützte Schwenklager 9 verschwenkbar
gelagert ist. Jedes Gestänge 8,
als 9 das Gestänge 8 rechts
und links der Stammaufnahme 4, weist zwei den Schwenklagern 9 zugeordnete Lagerschenkel 10 auf,
die durch einen Querträger 11 miteinander
verbunden sind. Weiterhin bilden die beiden Lagerschenkel 10 mit
dem Querträger 11 und
einer Schwenkachsenstange 12 einen Schwenkrahmen 13,
der ein sehr kompaktes und starres Gebilde darstellt um, mit guter
Führung
die Walzen 5 an den Baumstamm 6 anzupressen bzw.
ein Gegenlager für den
gegen den Baumstamm 6 gepressten Fräskopf 2 zu bilden.
Zum Verschwenken des Gestänges 8 ist ein
eigener Antrieb, nämlich
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
durch Hydraulikzylinder 14 vorgesehen.
-
Wie
insbesondere aus den 5 und 6 der Zeichnung
ersichtlich ist, sind die Walzen 5 relativ zur Förderrichtung
anstellbar, können
also geneigt zu dieser Förderrichtung
positioniert werden, indem jede Walzenachse 7 der zugeordneten
Walze 5 mindestens in einer Lagerwange 15 gelagert
ist, die durch eine senkrecht zur Förderrichtung der Baumstämme 6 orientierte,
auf den Querträger 11 gelagerte
Drehachse 16 verdrehbar ist. Die 6 lässt dabei erkennen,
dass die Anstellung der Walzen 5 rechts und links der Förderrichtung
gegenläufig
erfolgt, um bei der der Position der Walzen 5 rechts bzw.
links der Stammaufnahme 4 zugeordneten Drehrichtung die
entsprechende Komponente in Vorschubrichtung zu erzeugen. Da bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auf jeder Seite der Stammaufnahme 4 vier Walzen 5 vorgesehen
sind, sind auch auf dem Querträger 11 mehrere,
nämlich 4 der
Lagerwangen 15 mit der Walzenachse 7 und der Walze 5 angeordnet,
wobei die Drehachsen 16 eines Querträgers 11 durch einen
Verstellhebel 17 miteinander verbunden sind, so dass eine
synchrone Verstellung der Drehachsen jeder Walze 5 einer
Seite erfolgt.
-
Die 1 lässt erkennen,
dass stromauf und stromab der Walzen 5 auf dem Niveau der
Ladeposition jeweils ein Doppelkegel 18 angeordnet ist,
deren Funktion aus der 6 ersichtlich wird, die die Übergabe
eines Baumstammes 6 von der der Zufuhr dienenden Fördereinrichtung 19 an
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zeigt, wobei der Vorschub des Baumstammes 6 über den
Doppelkegel 18 durch die Fördereinrichtung 19 bewirkt
wird, bis der Baumstamm 6 sich in der Ladeposition befindet.
Die Doppelkegel 18 sind dabei selber angetrieben, und zwar durch
eine in der Ladepostion als Baumstammauflage dienende Antriebskette.
Die Antriebskette unterstützt
dabei unmittelbar und mittelbar über
die Doppelkegel 18 den Vorschub des Baumstammes 6 vor dem
Anheben in die Bearbeitungsposition. Nach dem Anheben der Walzen 5 aus
der Ladeposition in die Bearbeitungsposition kann die Drehung der
angestellten Walzen 5 erfolgen, die neben der Drehung des
Baumstammes 6 auch dessen Vorschub in Richtung der der
Abfuhr dienenden Fördereinrichtung 20 bewirkt
durch das Verstellen der Walzen 5.
-
Die 1 zeigt
weiterhin, dass stromauf und stromab des Entrindungswerkzeuges um
eine Räderachse
verschwenkbare Anpressräder 21 angeordnet
sind, die der sicheren Positionierung des Baumstammes 6 in
der Stammaufnahme 4 dienen.
-
Sowohl
die Anpressräder 21 als
auch der Fräskopf 2 sind
an dem freien Ende eines zugeordneten zweiarmigen Hebels angeordnet.
-
Bemerkenswert
an der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist weiterhin, dass dieser einer sehr kompakte Einheit darstellt,
die in einem 20-Fuss Standardcontainer platziert werden kann, so
dass deren Transport sehr stark vereinfacht ist.
-
- 1
- Maschinenrahmen
- 2
- Fräskopf
- 3
- Fräskopfachse
- 4
- Stammaufnahme
- 5
- Walze
- 6
- Baumstamm
- 7
- Walzenachse
- 8
- Gestänge
- 9
- Schwenklager
- 10
- Lagerschenkel
- 11
- Querträger
- 12
- Schwenkachsenstange
- 13
- Schwenkrahmen
- 14
- Hydraulikzylinder
- 15
- Lagerwange
- 16
- Drehachse
- 17
- Verstellhebel
- 18
- Doppelkegel
- 19
- Fördereinrichtung
(Zufuhr)
- 20
- Fördereinrichtung
(Abfuhr)
- 21
- Anpressränder