DE102008036115B4 - Spritzgießvorrichtung mit einem Ventil - Google Patents
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- B29C2045/545—Means for plasticising or homogenising the moulding material or forcing it into the mould using injection ram or piston and plasticising screw alternately operating injection plungers
Abstract
Spritzgießvorrichtung, umfassend: einen Extruder, insbesondere einen Einschneckenextruder, einen ersten und einen zweiten Einspritzzylinder, eine Einspritzdüse, zwei Leitungen pro Einspritzzylinder, durch die jeweils der erste und der zweite Einspritzzylinder mit dem Extruder und der Einspritzdüse verbindbar sind, und ein Ventil, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (6) zwei Stellungen aufweist, wobei in einer ersten Stellung des Ventils (6) eine der zwei Leitungen (5) des ersten Einspritzzylinders (1) als Füllkanal (9a) zum Befüllen des Einspritzzylinders (1) durch den Extruder (3) dient und eine der zwei Leitungen (5) des zweiten Einspritzzylinders (2) als Einspritzkanal (9b) für die Schmelze (7) vom Einspritzzylinder (2) in die Einspritzdüse (4) dient und in einer zweiten Stellung des Ventils (6) die andere der zwei Leitungen (5) des zweiten Einspritzzylinders (2) als Füllkanal (9a) zum Befüllen des Einspritzzylinders (2) durch den Extruder (3) dient und die andere der zwei Leitungen (5) des ersten Einspritzzylinders (1) als Einspritzkanal (9b) für die Schmelze (7) vom Einspritzzylinder (1) in die Einspritzdüse (4) dient.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Spritzgießvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Bekannt ist bereits eine Spritzgießmaschine aus der
EP 1 350 611 A1 , die ebenfalls einen Extruder mit zwei Einspritzzylindern aufweist, welche allerdings pro Einspritzzylinder nur über eine Leitung verfügt. Die Schmelze, die im Extruder verflüssigt wird, wird durch diese Leitung in den Einspritzzylinder gepresst. Nach Umschalten eines Ventils in dieser Leitung wird die Schmelze durch Betätigen des Einspritzzylinders über die Einspritzdüse in die Formschließeinheit eingespritzt. Durch diese Art des Ablaufs des Spitzgießens bleibt im unmittelbar vor dem Einspritzzylinder liegenden Bereich der Leitung ein dauerhaftes Totvolumen von Schmelze bestehen. Für das Umschalten von Nachfüllen zu Einspritzen sind darüber hinaus bei dieser Art der Ausführung einer Spritzgießmaschine vier Ventile zum Umschalten vorgesehen. - Aus der
DE 195 05 984 A1 ist eine Spritzgießmaschine bekannt, welche das Problem des Totvolumens beim Einspritzzylinder löst. Hierzu wird die Schmelze vom Extruder über eine lange Leitung in den hinteren Bereich des Einspritzzylinders befördert und durch Betätigen des Zylinders über eine separate Leitung in die Einspritzdüse befördert. Durch die Länge der Leitungen und die drei unabhängigen Ventile zeigt diese Offenlegungsschrift eine sehr aufwändige Ausführungsform einer Spritzgießmaschine. - In der
DE 101 60 810 A1 wird ebenfalls eine Spritzgießmaschine mit einem Extruder und zwei Einspritzzylindern gezeigt, wobei in diesem Fall die Einspritzzylinder durch den Extruder über ein drehbares Ventil abwechselnd befüllt werden können. Hierbei entsteht ebenfalls kein Totvolumen. Ein großer Unterschied zur vorliegenden Patentanmeldung liegt allerdings darin, dass beide Einspritzzylinder eine separate Einspritzdüse aufweisen, wodurch auf zwei verschiedenen Formschließeinheiten spritzgegossen werden kann. Falls diese Einspritzzylinder in ein- und dieselbe Einspritzdüse einspritzen würden, wäre in der Zuführungsleitung zur Einspritzdüse mindestens ein zweites Ventil in den Schmelzeleitungen der Spritzgießvorrichtungen vorzusehen, was die Ausführung aufwändiger gestalten würde. Somit besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Spritzgießvorrichtung bereitzustellen, bei der kein Totvolumen entsteht und die darüber hinaus möglichst einfach und wenig aufwändig in der Herstellung und in Betrieb ist. - Dies wird durch eine Spritzgießvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht.
- Generell besteht ein großer Vorteil einer solchen Spritzgießmaschine in den kurzen Zykluszeiten, die durch die zwei Einspritzzylinder auf der Spritzseite erreicht werden. Ebenfalls wird mit dieser Erfindung kein Material bzw. Schmelze in ein- und demselben Schmelzekanal hin- und hergeschoben, sondern durch zwei parallel angeordnete Kanäle pro Einspritzzylinder ein Totvolumen verhindert.
- Eine Ausführungsform sieht vor, dass das Ventil ein Drehventil ist, welches durch eine Drehung zwischen zwei Stellungen schaltbar ist. In diesem Zusammenhang ist allerdings zu erwähnen, dass auch andere Arten von Ventilen durchaus einsetzbar sind oder auch ein Drehschieber als Ventil dienen kann. In der ersten Stellung des Ventils wird ein erster Einspritzzylinder gefüllt während in der zweiten Stellung durch diesen Einspritzzylinder eingespritzt wird. Im Gegensatz dazu verläuft das Füllen und Einspritzen beim zweiten Einspritzzylinder umgekehrt zum Ablauf im ersten Einspritzzylinder.
- Darüber hinaus sieht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spritzgießvorrichtung vor, dass das Ventil zwei, bei horizontaler Anordnung der Plastifizier- und Einspritzeinheit vorzugsweise übereinander angeordnete, Verbindungskanäle aufweist. Durch diese zwei separaten Verbindungskanäle bzw. Ausnehmungen im Ventil dient ein Verbindungskanal zur Füllung des Einspritzzylinders, während der andere Verbindungskanal zum Einspritzen durch einen zweiten Einspritzzylinder dient.
- Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass das Ventil als Schiebeventil ausgebildet ist, welches durch Schieben zwischen zwei Stellungen schaltbar ist. Hierbei ist das Ventil vertikal verschiebbar.
- Bei der eben genannten Ausführungsform kann das Schiebeventil vier bei horizontaler Anordnung der Plastifizier- und Einspritzeinheit übereinander angeordnete Verbindungskanäle aufweisen.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
-
1 einen Schnitt durch die oberen Leitungen, -
2 einen Schnitt durch die unteren Leitungen, -
3 einen senkrechten Schnitt durch das Ventil und alle Leitungen, -
4a eine perspektivische Ansicht der Einspritzzylinder mitsamt Leitungen und Drehventil, -
4b einen schematischen Schnitt durch die Einspritzzylinder und die Leitungen, -
4c einen schematischen Aufbau des Ventils, -
5 einen Schnitt durch die gesamte Einspritzvorrichtung, -
6a einen senkrechten Schnitt durch das als Schiebeventil ausgeführte Ventil in der zweiten Stellung und -
6b einen senkrechten Schnitt durch das als Schiebeventil ausgeführte Ventil in der ersten Stellung. -
1 zeigt einen Teil der Einspritzvorrichtung10 mit dem ersten Einspritzzylinder1 und dem zweiten Einspritzzylinder2 , dem Extruder3 , der Einspritzdüse4 , dem Ventil6 und den Leitungen5a ,5c und5e . In diesem Fall befindet sich das Ventil in der zweiten Stellung, wodurch der Füllkanal9a für den zweiten Einspritzzylinder2 durch die Extruderleitung5e , den oberen Verbindungskanal8a des Ventils6 und der oberen Leitung5c des zweiten Einspritzzylinders2 gebildet wird. Diese Zeichnung zeigt den Einspritzzylinder2 noch nicht mit Schmelze7 gefüllt. Durch den kontinuierlich arbeitenden Extruder3 mit elektrischem Antrieb11 (hier nicht dargestellt) wird in der zweiten Stellung der Einspritzzylinder2 kontinuierlich mit Schmelze7 gefüllt und somit der Kolben13 des Einspritzzylinder2 zurückgedrückt. Die obere Leitung5a des Einspritzzylinders1 ist durch die Stellung des Ventils6 abgeriegelt. -
2 zeigt einen Schnitt durch die unteren Leitungen5 der Einspritzvorrichtung10 im selben Moment wie in1 , somit ist in diesem Fall ebenfalls die zweite Stellung ersichtlich. Hierbei wird der Einspritzkanal9b durch die untere Leitung5b des Einspritzzylinders1 , den unteren Verbindungskanal8b des Ventils6 und der Einspritzdüsenleitung5f gebildet. Die untere Leitung5d des Einspritzzylinders2 ist durch die Stellung des Ventils abgeriegelt. -
3 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Spritzgießvorrichtung10 , wobei im linken Bereich der Einspritzzylinder1 , in der Mitte der Extruder3 und im rechten Bereich der Einspritzzylinder2 angeordnet ist. Im zentralen Bereich sind die parallel verlaufenden Leitungen5 der beiden Einspritzzylinder1 und2 dargestellt. In diesem Fall befindet sich das Ventil6 in der ersten Stellung, wodurch der Einspritzzylinder1 über den oberen Verbindungskanal8a und der oberen Leitung5a mit Schmelze gefüllt wird, während über den Einspritzzylinder2 die Schmelze durch die untere Leitung5d und den unteren Verbindungskanal8b und die Einspritzdüsenleitung5f (nicht dargestellt) in die Einspritzdüse4 (nicht dargestellt) gepresst wird. Im Ventil6 sind die beiden Verbindungskanäle8a und8b , die separat voneinander ausgebildet sind und etagenförmig angeordnet sind, erkennbar. In dieser Stellung sind obere Leitung5c und die untere Leitung5b abgeriegelt. In jeder Stellung des Ventils6 ist nur eine Leitung (5a oder5b bzw.5c oder5d ) der Einspritzzylinder1 und2 mit einem der beiden Verbindungskanäle8a und8b des Ventils6 verbunden. Während ein Verbindungskanal8a oder8b des Ventils6 einen Teil des Füllkanals9a bildet, bildet der andere Verbindungskanal8b oder8a einen Teil des Einspritzkanals9b . Zur besseren Anschaulichkeit dient die folgende Aufstellung: - Bezugszeichenliste
-
- 5a
- obere Leitung des Einspritzzylinders
1 - 5b
- untere Leitung des Einspritzzylinders
1 - 5c
- obere Leitung des Einspritzzylinders
2 - 5d
- untere Leitung des Einspritzzylinders
2 - 5e
- Extruderleitung vom Extruder
3 - 5f
- Einspritzdüsenleitung in Einspritzdüse
4 - 8a
- oberer Verbindungskanal des Ventils
6 - 8b
- unterer Verbindungskanal des Ventils
6 - 9a
- Füllkanal
- 9b
- Einspritzkanal
-
1. Stellung Füllkanal 9a 5e 8a 5a Einspritzkanal 9b 5d 8b 5f 2. Stellung Füllkanal 9a 5e 8a 5c Einspritzkanal 9b 5b 8b 5f -
4a zeigt die beiden Einspritzylinder1 und2 mit den Leitungen5 und dem Drehventil6 , wobei in diesem Fall die Funktion der oberen und unteren Leitungen genau konträr zu den vorher gezeigten Beispielen ist. In diesem Fall dient die rechte obere Leitung5c als Einspritzkanal, während die linke untere Leitung5b als Füllkanal für den Einspritzzylinder1 dient. Generell können die Leitungen5 auch nebeneinander angeordnet sein. -
4b zeigt einen Schnitt durch die Leitungen aus4a . - In
4c ist schematisch dargestellt, wie das Ventil6 den Verbindungskanal und den Einspritzkanal trennt. -
5 zeigt das Ventil6 , das in diesem Fall als Drehschieber ausgebildet ist, in der zweiten Stellung. Die Förderschnecke12 des Extruders3 , kontinuierlich angetrieben durch den Elektromotor11 im hinteren Bereich, befördert die Schmelze7 in den Einspritzzylinder2 . Im selben Moment führt der Einspritzzylinder1 das Einspritzen durch. - Das Umschalten des Ventils
6 erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform durch eine Drehung von 90° und während dem Plastifizieren des Extruders. Die Materialmenge in den Verbindungsleitungen bzw. Schmelzekanälen ist in einer bevorzugten Ausführungsform sehr gering (AA-Gehalt < 5 ppm). - In
6a und6b ist eine Ausführungsform der Spritzgießvorrichtung dargestellt, bei der das Ventil6 als Schiebeventil ausgeführt ist. Das Schiebeventil weist vier übereinander angeordnete Verbindungskanäle8a und8b auf.6a zeigt hierbei das Schiebeventil in der zweiten Stellung, während6b das Schiebeventil in der ersten Stellung zeigt. Bei dieser Ausführungsform der Spritzgießvorrichtung sind zwei obere Verbindungskanäle8a und zwei unter Verbindungskanäle8b vorgesehen, wobei – in Abhängigkeit der Stellung des Verntils – immer nur einer der beiden Verbindungskanäle8a einen Teil des Füllkanals9a und immer nur einer der beiden Verbindungskanäle8b einen Teil des Einspritzkanals9b bildet.
Claims (5)
- Spritzgießvorrichtung, umfassend: einen Extruder, insbesondere einen Einschneckenextruder, einen ersten und einen zweiten Einspritzzylinder, eine Einspritzdüse, zwei Leitungen pro Einspritzzylinder, durch die jeweils der erste und der zweite Einspritzzylinder mit dem Extruder und der Einspritzdüse verbindbar sind, und ein Ventil, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
6 ) zwei Stellungen aufweist, wobei in einer ersten Stellung des Ventils (6 ) eine der zwei Leitungen (5 ) des ersten Einspritzzylinders (1 ) als Füllkanal (9a ) zum Befüllen des Einspritzzylinders (1 ) durch den Extruder (3 ) dient und eine der zwei Leitungen (5 ) des zweiten Einspritzzylinders (2 ) als Einspritzkanal (9b ) für die Schmelze (7 ) vom Einspritzzylinder (2 ) in die Einspritzdüse (4 ) dient und in einer zweiten Stellung des Ventils (6 ) die andere der zwei Leitungen (5 ) des zweiten Einspritzzylinders (2 ) als Füllkanal (9a ) zum Befüllen des Einspritzzylinders (2 ) durch den Extruder (3 ) dient und die andere der zwei Leitungen (5 ) des ersten Einspritzzylinders (1 ) als Einspritzkanal (9b ) für die Schmelze (7 ) vom Einspritzzylinder (1 ) in die Einspritzdüse (4 ) dient. - Spritzgießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
6 ) ein Drehventil ist, welches durch eine Drehung zwischen den zwei Stellungen schaltbar ist. - Spritzgießvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
6 ) zwei bei horizontaler Anordnung der Plastifizier- und Einspritzeinheit übereinander angeordnete Verbindungskanäle (8 ) aufweist. - Spritzgießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
6 ) als Schiebeventil ausgebildet ist, welches durch das Schieben zwischen zwei Stellungen schaltbar ist. - Spritzgießvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
6 ) vier bei horizontaler Anordnung der Plastifizier- und Einspritzeinheit übereinander angeordnete Verbindungskanäle (8a ,8b ) aufweist.
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