DE19505984A1 - Formenfülleinrichtung - Google Patents
FormenfülleinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Formenfülleinrichtung einer Spritz
gußmaschine, bestehend aus Vorplastiziereinheit, Umschaltventi
len und wenigstens einer Einspritzeinheit.
Aus der DE AS 10 07 053 ist bekannt geworden, eine Spritzguß
maschine mit zwei Kolbeneinspritzeinheiten auszurüsten, um die
doppelte Durchsatzleistung zu erzielen. Dieser Maschine haftet
der Mangel an, daß das Verarbeitungsgut, das zuerst in die Ein
spritzeinheit eintritt, dieselbe zuletzt verläßt, so daß damit
verschiedene Verweilzeiten gegeben sind.
Eine weitere Spritzgußmaschine mit zwei Kolben ist aus der
DE OS 29 16 133 ebenfalls bekannt geworden, welcher der gleiche
Mangel anhaftet.
Die Verarbeitung von temperaturempfindlichen Thermoplasten er
fordert eine Maschine, in der die Verweilzeit des Verarbeitungs
gutes, in den einzelnen Abschnitten des Arbeitszyklus gleich
lang ist, d. h. das Produkt, welches zuerst in den Spritzzylinder
eintritt, muß diesen auch zuerst wieder verlassen.
Vorplastiziereinrichtungen an Spritzgußmaschinen werden haupt
sächlich aus Einwellenextrudern gebildet, welchen höchstens noch
eine Entgasungsmöglichkeit zugeordnet ist. Aufgabe dieser Vorrich
tungen ist es, ein bereits typgerechtes Granulat wieder auf zu
schmelzen und der Form zuzuführen. Beim Wiederaufschmelzen gehen
dabei ein Teil der physikalischen Eigenschaften des Granulates
verloren, welche dem Endprodukt nicht mehr zur Verfügung stehen.
Das Aufbereiten derartiger Granulate für den Spritzgußbetrieb,
hat sich unter der Bezeichnung "Compoundieren" in der Praxis
durchgesetzt und wird hauptsächlich auf gleichläufigen Doppel
schneckencompoundern durchgeführt.
In der neueren Geschichte der Spritzgußteileherstellung gibt
es Aufgabenstellungen, im Zusammenhang mit Recyclingrückware
oder sehr stark füllstoffhaltigem Verarbeitungsgut - beispiels
weise 50% holzmehlgefüllten Teilen, - bei denen eine vorherige
Granulatherstellung gänzlich ausscheidet, weil beim Wiederauf
schmelzen solcher Granulate, deren physikalische Eigenschaften
stark geschädigt würden.
Für solche Fälle empfehlen sich gleichläufige Doppelschnecken
als Vorplastiziergeräte, so daß das Aufbereiten des Verarbei
tungsgutes und Formenfüllen in einer Wärme erfolgen kann.
Bei derartigen Arbeitsaufgaben solcher Vorplastiziergeräte ist
es unumgänglich, deren Schnecken der Aufgabenstellung beim Com
poundieren anzupassen. Da jedoch dieser Einheit eine große Men
ge an Folgeeinrichtungen nachgeschaltet sind, wäre es nicht sehr
sinnvoll, jedesmal die Folgeeinrichtungen abbauen zu müssen.
In der Praxis gibt es einwellige Vorplastiziergeräte, welche
aus der Achse ihrer Arbeitsstellung ausgeschwenkt werden können,
so daß dann die Schnecke nach vorne entnommen werden kann. Bei
Doppelschnecken ist dieser Weg nicht sinnvoll, zumal die Doppel
schnecke wesentlich schwerer baut und umfangreiche Dosieranlagen
zusätzlich erforderlich sind. Deshalb ist es vorteilhaft, deren
Getriebe mit Antrieb nach dem Auskuppeln der Schnecken etwas
nach rückwärts zu bewegen und dann seitlich auszufahren, um
dann die Schnecken zu entnehmen.
Bei den derzeitigen Spritzgußmaschinen hat es sich als beson
ders nachteilig herausgestellt, daß der Plastiziervorgang beim
Einspritzen und größtenteils auch beim Abkühlen des Spritzlings,
unterbrochen werden muß, besonders bei großvolumigen Teilen, so
daß in der Plastiziereinheit keine stationären Bedingungen gege
ben sind. Die ganze Problematik besteht darin, den kontinuier
lichen Ablauf der Plastizierung, dem nichtkontinuierlichen Vor
gang des Formenfüllens und Abkühlen des Spritzlings anzupassen,
so daß bei großvolumigen Teilen, die Plastiziereinheit einen sehr
großen Zeitanteil stillsteht.
Aufgrund der zur Verfügung stehenden höheren Einspritzdrücke,
wird versucht, die Einspritzzeiten abzukürzen, um längere Ab
kühlzeiten zu erreichen, was sich jedoch negativ auf die phy
sikalischen Eigenschaften des Spritzlings auswirkt.
So können Thermoplaste, deren Temperaturstandzeit in der Schmel
ze sehr gering ist, bis heute noch gar nicht verarbeitet werden,
da diese Stoffe direkt aus der Polymerisation oder Polykonden
sation kommend, über Zahnradpumpen zwei wechselweise arbeiten
den Einspritzeinheiten zugeführt werden müssen, wozu sich die
derzeitigen Aggregate, aus den weiter oben geschilderten Gründen
nicht eignen.
Das Gleiche gilt auch für Stoffe, welche aus mehreren Komponen
ten zusammengemischt werden, deren flüssiger oder plastischer
Zustand nur eine begrenzte Zeit anhält, so daß sie schon in die
Form eingespritzt sein müssen, bevor sie erstarren, wobei ein
Wiederaufschmelzen aus physikalischen Gründen nicht möglich ist.
Vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die weiter
oben beschriebenen Mängel zu beseitigen und neue, bisher nicht
durchführbare Arbeitsverfahren dadurch zu ermöglichen, daß die
Fließrichtung des Verarbeitungsgutes in der Einspritzeinheit
um 180° umgekehrt wird, um sicherzustellen, daß dessen Temperatur
belastung auf das Schußvolumen bezogen, gleich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe, ist die eingangs erwähnte Formenfüll
einrichtung dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen der fest
feststehenden Stirnseite des Einspritzzylinders und seinem Gehäu
se angeordneter Dornhalter, dessen in Strömungsrichtung sich ver
jüngender Dorn, mit einer den gesamten Einspritzzylinder durch
dringenden Rohrverlängerung versehen ist, welche kurz vor der
Stirnseite der sie beabstandet umhüllenden, hohlgebohrten Kolben
stange endet, wobei die Kolbenstangenbohrung im Kolbenboden mün
det, dessen Innenkontur der Außenform des Dornes angepaßt ist,
so daß das Verarbeitungsgut, welches den Dornhalter über einen
seiner Haltestege radial von außen anströmt, in dessen Rotations
achse um 90° umgelenkt und die Rohrverlängerung durchströmend,
an deren Ende um 180° gewendet, den Einspritzzylinder in umge
kehrter Fließrichtung füllt und nach Beendigung des Füllvor
ganges, der Kolben das Verarbeitungsgut über den Dorn und sei
nen Haltestegen, einem stromabwärts des Dornes angeordneten Sam
melkanal zuführt.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein aus der Ex
trusionstechnik bekannter Dornhalter, über einen seiner Stege
radial von außen angeströmt und der Materialstrom in dessen Achse
um 90° umgelenkt wird, wobei dessen Austritt derart rohrförmig
verlängert ist, daß diese Rohrverlängerung die gesamte Einspritz
einheit durchdringend, kurz vor der Stirnseite einer hohlgebohr
ten Kolbenstange endet.
Der strömungsgünstig konisch ausgebildete, mit seiner Innenkon
tur an die Außenform des Dornes angepaßte Kolbenboden des Ein
spritzzylinders, mündet in einer hohlgebohrten Kolbenstange, deren
Bohrung so bemessen ist, daß der innere Querschnitt der Rohrver
längerung des Dornhalters, der Querschnittdifferenz zwischen dem
Innendurchmesser der Kolbenstange und dem äußeren Querschnitt der
Rohrverlängerung entspricht.
Die Länge der Rohrverlängerung ist so bemessen, daß sie bei einge
fahrenem Kolben, bis kurz vor der Stirnseite der hohlgebohrten
Kolbenstange endet und bei maximal ausgefahrenem Kolben noch genü
gend in die Kolbenstangenbohrung hineinragt, so daß eine Zwangs
strömung an dieser Stelle sichergestellt ist.
Um eine exakte Materialumkehr in der hohlgebohrten Kolben
stange auf deren gesamten Hub zu gewährleisten, kann an deren
Stirnseite der Dorn eines weiteren Dornhalters angeordnet sein,
dessen Haltestege an einem Teleskoprohr, bei entsprechendem
Materialdurchlaß, befestigt sind, dessen Innendurchmesser den
Außendurchmesser der Rohrverlängerung eng umschließt und bei
jedem Kolbenhub teleskopartig hin- und herbewegt wird.
Damit ist sichergestellt, daß bei eingefahrenem Kolben, das von
der Vorplastiziereinheit mit Druck über den ersten Dornhalter
und seiner rohrförmigen Verlängerung angelieferte Verarbeitungs
gut, am zweiten Dornhalter um 180° umgelenkt und dem Einspritz
zylinder in dessen Ausstoßrichtung zugeführt wird. Die im Hydrau
likzylinder der Kolbenstange angeordnete und verstellbare Hubbe
grenzung, sorgt für ein, dem zu füllenden Formenvolumen angepaß
tes Füllvolumen der Einspritzeinheit.
Um die Einspritzeinheit blasenfrei zu füllen und dem Vorplasti
ziergerät einen konstanten Gegendruck vorzugeben, so daß eine
konstante Massetemperatur erreicht wird, ist es vorteilhaft,
den vom Verarbeitungsgut verdrängten Kolben mit einem niederen
hydraulischen Druck zu beaufschlagen.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist die eingangs erwähnte Formenfüll
einrichtung, die Merkmale des Patentanspruches 1 auf. Ihre Aus
bildungsarten sind Gegenstand von Unteransprüchen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 den Horizontalschnitt durch die Formenfülleinrichtung in
Draufsicht;
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch den linken Einspritzzylin
der ohne Hydraulikzylinder, im vergrößerten Maßstab;
Fig. 3 einen halben Radialschnitt durch den Einspritzkolben im
Ausschnitt;
Fig. 4 den Vertikalschnitt durch ein Umschaltventil entsprechend
der Linie I-I in Fig. 1;
Fig. 5 die perspektivische Darstellung eines Kolbenringes, wel
cher als Dichtmittel am Kolben zum Einsatz kommt.
Der besseren Übersicht halber ist darauf verzichtet worden, die
erforderlichen Heizungen der einzelnen Teile darzustellen.
Die in Fig. 1 im Horizontalschnitt dargestellt Formenfüllein
richtung zeigt mit 1 die Plastiziereinheit, deren gleichläufi
ge Schneckenwellen 1a, über den Materialeinlauf 1b mit Verar
beitungsgut versorgt werden. Das Schneckengehäuse 1c ist mit
Zugankern 1d am Reduziergetriebe 1e befestigt und die Schnec
kenwellen 1a mittels Kupplungen 1f mit den Getriebewellen 1g
verbunden.
Sollen die Schneckenwellen 1a der Plastiziereinheit 1 gewech
selt werden, so werden die Verbindungsschrauben der Zuganker 1d
zum Schneckengehäuse 1c gelöst und das Getriebe 1h auf seinen
nicht dargestellten Rollen, wenige cm in Richtung 1i bewegt, so
daß die Kupplungen 1f, sich von den Schneckenwellen 1a lösen
können und das Getriebe 1h seitlich in Richtung 1k verfahren
werden kann, um die jetzt zugänglichen Schneckenwellen auszutau
schen.
Anstelle der gleichläufigen Doppelschnecke, kann auch eine ein
wellige Schnecke oder eine Zahnradpumpe zum Einsatz kommen. Alle
3 Möglichkeiten der Schmelzeanlieferung, münden mit ihrer Auslaß
bohrung 1l in einem Umschaltventil 2, das entweder den Schmelze
strom über den Kanal 2a frei gibt zum nächsten Umschaltventil
3, oder bei Anfahrvorgängen, in an sich bekannter Weise, die
nicht typgerechte Anfahrschmelze in den Ausscheidekanal 2b lei
tet, so daß die Spritzeinheit damit nicht verunreinigt bzw. bela
stet wird.
Das ferngesteuerte Umschaltventil 3, beliefert die Einspritzein
heiten 4 bzw. 5 über deren vorgeordnete Schmelzezulaufleitungen
3a bzw. 3b solange mit Schmelze im Wechseltakt, bis die den Ein
spritzeinheiten zugeordneten, stufenlos einstellbaren, Hubbegren
zungsschalter im Hydraulikzylinder dem Ventil 3 den Befehl geben,
den Schmelzestrom auf den zweiten Zylinder umzuschalten, weil
das erforderliche Speichervolumen erreicht ist. Dabei ist es je
derzeit möglich, daß das Speichervolumen der beiden Einspritzzy
linder zueinander, verschieden sein kann, solange der Schmelze
strom nicht unterbrochen wird.
In Fig. 2 ist die Einspritzeinheit 4 der Fig. 1 im vergrößertem
Maßstab dargestellt. Zwischen der feststehenden Stirnplatte 10
der Einspritzeinheit 4 und deren Gehäuse 9, ist ein verschraub
ter Dornhalter 8 angebracht. Der radial von außen angeordnete
Zulaufkanal 3a, mündet über einen Haltesteg 8a des Dornhalters
8, in den radialen Zulaufkanal 8e des sich verjüngenden Dornes
8b, welcher in seiner Rotationsachse in den Kanal 8f übergeht
und mit einer Rohrverlängerung 8c versehen ist, welche die ge
samte Einspritzeinheit durchdringt.
Der eingefahrene Kolben 11, liegt mit seinem Kolbenboden 11a,
dessen Innenkontur dem sich verjüngenden Dorn 8b angepaßt ist, auf
diesem auf und ist mit einer, die gesamte Einspritzeinheit durch
dringenden, hohlgebohrten Kolbenstange 11b verbunden.
Die konisch verlaufende Spitze 13c des Dornes 13a, dringt in den
sich konisch erweiternden Auslauf 8d der Dornverlängerung 8c ein,
so daß deren aufeinander abgestimmten Querschnitte, zwischen der
hohlgebohrten Kolbenstangenoberfläche 11c, dem sich erweiternden
Innendurchmesser 8d der Rohrverlängerung 8c und den freien Quer
schnitten zwischen den Haltestegen 13b, sich gleiche Strömungsge
schwindigkeiten ergeben.
Die Stirnplatte 12 ist mit der hohlgebohrten Kolbenstange 11b ver
schraubt. Über einer Isolierplatte 14 und der Druckverteilerplatte
15 ist die Kolbenstange 16 mit der Stirnplatte 12 verbunden.
Der Innendurchmesser des Teleskoprohres 17 ist so festgelegt,
daß er den Außendurchmesser der Rohrverlängerung 8c eng umgibt
und die Länge des Teleskoprohres 17, reicht bei eingefahrenem
Kolben, bis kurz vor dem Dorn 8b der Dornhalterung 8, wobei die
Längen der Hohlgebohrten Kolbenstange 11b, der Rohrverlängerung
8c und des Teleskoprohres 17 so aufeinander abgestimmt sind,
daß bei ausgefahrenem Kolben, das Teleskoprohr 17 die Rohrver
längerung 8c noch genügend überlappt.
In Fig. 3 ist in einem Halbschnitt der Kolben 11 mit einem, ihn
mit Abstand 19c umhüllenden Kühlring 19 dargestellt, welcher
über die Zu- und Ablaufbohrungen 19b und den gewindeähnlichen
Kühlkanälen 19a mit Thermalöl versorgt wird, so daß seine Tempe
ratur kurz unterhalb des Schmelzpunktes des Verarbeitungsgutes
gehalten werden kann, um das eventuell im Laufe der Zeit, durch
die radial federnden Kolbenringe 18, welche vorteilhafterweise
axial völlig geschlossen sind, durchsickernde Verarbeitungsgut
am Kolben einzufrieren, so daß der Kolben an seiner Mantelfläche
11d unter Sauerstoffabschluß gehalten werden kann.
Der radial federnde Kolbenring 18, ist aus rostfreiem, tempera
turbeständigem Federstahl gefertigt und so dimensioniert, daß,
sein Außendurchmesser im ausgebautem Zustand größer ist, als der
ihm zugeordnete Innendurchmesser 9a des ihn umgebenden Zylin
ders 9.
Aus Wartungsgründen dieser sehr wirkungsvollen Kolbenringe, kann
der Kolben mittels einem Wartungsschalter, soweit aus dem Zylin
der 9 hydraulisch ausgezogen werden, daß der Kolbenring 18 außer
halb der Zylinderstirnfläche 9b zu liegen kommt, ohne daß der
Kolbenaußenmantel 11d, die Innenmantelfläche 9a des Zylinders 11
verläßt.
Das in Fig. 4 im halben, vertikalen Längsschnitt nach der Linie
I-I der Fig. 1 dargestellte Umschaltventil 2, 3, 4, ist mit sei
nem Außendurchmesser 20 so dimensioniert, daß es mit sehr gerin
gem Spiel, in der ihn umgebenden Gehäusebohrung 21 radial so ge
lagert ist, daß die Stopfbüchse diesen Durchmesser je hälftig
überlappt. Die beidseitigen Stopfbüchsenpackungen 23, bestehen
aus einer wenigstens 3-lagigen Schnur aus Graphitfaser. Um an
diesen Packungen gänzlich Extrusion zu vermeiden, sind sie zwi
schen 2 Dichtringen 22 gekammert, welche aus zähplastischem
Plattenmaterial ausgeschnitten und so dimensioniert sind, daß
ihr Außendurchmesser größer und ihr Innendurchmesser kleiner
ausgebildet ist, als die Durchmesser der ihr zugeordneten radi
alen Begrenzungsflächen. Werden diese Ringe montiert, so nehmen
sie eine kegelstumpfartige Form ein und mit einem rohrförmigen
Hilfswerkzeug auf Grund gedrückt, stehen ihre Umfangsflächen un
ter starken radialen Dichtkräften, so daß damit Leckagen unmög
lich sind.
Das Verarbeitungsgut wird über das Umschaltventil 3, zykluswei
se über die Kanäle 3a, 3b den ihnen zugeordneten Einspritzein
heiten 5, 6 radial von außen zugeführt und strömt über einen
seiner Haltestege 8a in den sich verjüngenden Dorn 8b durch den
Kanal 8e, wird in dessen Rotationsachse um 90° umgelenkt, durch
strömt den Kanal 8f und die Rohrverlängerung 8c, gelangt zwi
schen dessen endseitige Erweiterung 8d und der konischen Spitze
des Dornes 13a, zwischen den Haltestegen 13b zur stirnseitigen
Umlenkung 13c der Haltplatte 12. An dieser Umlenkung 13c, wird
das Verarbeitungsgut um 180° gewendet, durchströmt den Ringraum
24, welcher zwischen der Innenwandung 11c der hohlgebohrten Kol
benstange 11b und der Außenwandung 17a des Teleskoprohres 17 ge
bildet wird, in den Raum 26 zwischen der Kolbenfläche 11a und
dem Dorn 8b. Nach Beendigung des Füllvorganges im Einspritz
zylinder, leitet das Umschaltventil 3 den Produktstrom zum vor
her entleerten Nachbarzylinder um.
Der Raum 26 wird nach Erreichen seines Füllvolumens so entleert,
daß die Kolbenstange 16 des ferngesteuerten Hydraulikzylinders
über die Druckverteilerplatte 15, der Isolierplatte 14 auf die
Zwischenplatte 12 drückt und den Kolben 11 über die Kolbenstange
11b in seine eingefahrene Endlage bringt und dabei das Verarbei
tungsgut über den Dorn 8b, zwischen den Haltestegen 8a einem
stromabwärts des Dornes 8b in der Stirnplatte 10 angeordnetem
Sammelkanal 10a zuführt, welcher über dem Kanal 5a, 6a, dem
Umschaltventil 4 und der Einspritzdüse 7 mit der zu füllenden
Form verbunden ist, so daß nach Beendigung des Einspritzvor
ganges, die Kavität der Form mit dem entsprechendem Nachdruck
beaufschlagt werden kann.
Die sich addierenden Taktzeiten für das Füllen der Form, dem Nach
druck und dem Teileentleeren sowie dem Einlegen von zu um- bzw.
hinterspritzenden Teilen und der Formschließvorgang, fallen in
die Zeit des Füllvorganges des Nachbarzylinders, so daß die
Schmelzeanlieferung keinerlei Unterbrechung erfahren muß, so daß
damit die Konstanz des Verarbeitungsgutes und die optimale Ver
wertung seiner physikalischen Eigenschaften sichergestellt ist.
Dieses Arbeitsverfahren kommt hauptsächlich bei Niederdruckar
beitsweise in Frage, ferner bei großen Formvoluminas mit langen
Abkühlzeiten, sowie bei zu hinterspritzenden Einlegeteilen, deren
Einlegeprozedur sehr zeitintensiv sein kann, oder bei zu verarbei
tenden Elastomeren und Duroplasten, deren Vulkanisations- bzw.
Aushärtezeit nur auf Rundtischanlagen erreicht werden können.
Claims (6)
1. Formenfülleinrichtung einer Spritzgußmaschine, bestehend aus
einer Vorplastiziereinheit, mehreren Umschaltventilen und
einem oder zwei Einspritzzylindern dadurch gekennzeichnet,
daß ein zwischen der feststehenden Stirnseite des Einspritz
zylinders und seinem Gehäuse angeordneter Dornhalter, dessen
in Strömungsrichtung sich verjüngender Dorn, mit einer den ge
samten Einspritzzylinder durchdringenden Rohrverlängerung ver
sehen ist, welche kurz vor der Stirnseite der die Rohrverlän
gerung beabstandet umhüllenden, hohlgebohrten Kolbenstange
endet, wobei die Kolbenstangenbohrung im Kolbenboden mündet,
dessen Innenkontur der Außenform des Dornes angepaßt ist, so
daß das Verarbeitungsgut, welches den Dornhalter über einen
seiner Haltestege radial von außen anströmt, in dessen Rota
tionsachse um 90° umgelenkt wird, die Rohrverlängerung durch
strömend an deren Ende um 180° gewendet, den Einspritzzylin
der in umgekehrter Fließrichtung füllt und nach Beendigung
des Füllvorganges, der Kolben das Verarbeitungsgut über den
Dorn und seinen Haltestegen, einem stromabwärts des Dornes
angeordneten Sammelkanal zuführt.
2. Formenfülleinrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß an der Stirnseite der hohlgebohrten Kolbenstange, der
Dorn eines weiteren Dornhalters angeordnet ist, dessen Halte
arme endseitig auf den Innendurchmesser eines, die Rohrver
längerung eng umschließenden Teleskoprohres übergehen, wobei
das andere Ende des Teleskoprohres, bei eingefahrenem Kolben
bis kurz vor dem ersten Dornhalter reicht und bei ausgefahre
nem Kolben, das Verlängerungsrohr noch überlappend umschließt.
3. Formenfülleinrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekenn
zeichnet, daß die radialen Stichbohrungen der Umschaltventile
um je 120° zueinander versetzt sind.
4. Formenfülleinrichtung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schnecken der Plastiziereinheit nach rück
wärts ausgebaut werden können.
5. Formenfülleinrichtung nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekenn
zeichnet, daß am Kolbenaußenmantel des Einspritzzylinders,
wenigstens ein radial federnder und axial geschlossener Kol
benring aus rostfreiem Federstahl vorgesehen ist, dessen War
tung dadurch ermöglicht wird, daß sein Kolben mittels einem
Wartungsschalter soweit aus dem Zylinder hydraulisch ausge
fahren werden kann, daß der Kolbenring freigelegt wird, ohne
daß der Kolben seinen umhüllenden Zylinder verläßt.
6. Formenfülleinrichtung nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekenn
zeichnet, daß außerhalb des Produktraumes, zwischen dem Kol
ben und Zylinder ein beabstandeter Kühlring angeordnet ist,
dessen Temperatur kurz unterhalb des Schmelzpunktes des Ver
arbeitungsgutes gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995105984 DE19505984A1 (de) | 1995-02-21 | 1995-02-21 | Formenfülleinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995105984 DE19505984A1 (de) | 1995-02-21 | 1995-02-21 | Formenfülleinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19505984A1 true DE19505984A1 (de) | 1996-08-22 |
Family
ID=7754636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995105984 Withdrawn DE19505984A1 (de) | 1995-02-21 | 1995-02-21 | Formenfülleinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19505984A1 (de) |
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