DE102008033862A1

DE102008033862A1 - Biegeeinrichtung

Info

Publication number: DE102008033862A1
Application number: DE102008033862A
Authority: DE
Inventors: Christian Berger; Jochen Göckelmann; Robert Lemke; Anatolij Martens; Jochen Dr. Schäflein; Michael Wendland
Original assignee: Bosch Mahle Turbo Systems GmbH and Co KG
Current assignee: BMTS Technology GmbH and Co KG
Priority date: 2008-07-19
Filing date: 2008-07-19
Publication date: 2010-01-21

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Biegeeinrichtung (1), - mit einem im Wesentlichen U-förmigen Haltekörper, der zwei Schenkel (2, 2') aufweist, - wobei die beiden Schenkel (2, 2') an ihrem jeweiligen freien Ende eine Haltekontur (3, 3') zum Halten einer mittels der Biegeeinrichtung (1) zu verbiegenden Wastegatestange (4) besitzen, - mit einem Biegestempel (5), der einen Stempelkopf (6) und einen den Biegestempel (5) verstellbaren Mechanismus aufweist, - wobei eine in der Biegeeinrichtung (1) eingespannte Wastegatestange (4) eine Dreipunktlagerung an den beiden Haltekonturen (3, 3') und am Stempelkopf (6) erfährt und - wobei bei einem Betätigen des Mechanismus ein Biegen der Wastegatestange (4) um den Stempelkopf (6) erfolgt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Biegeeinrichtung. Die Erfindung betrifft außerdem eine Verwendung einer derartigen Biegeeinrichtung an einem Abgasturbolader sowie einen Abgasturbolader, welcher mittels der Biegeeinrichtung eingestellt ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einstellen einer Länge einer Wastegatestange.
Abgasturbolader werden heutzutage häufig im modernen Kraftfahrzeugbau eingesetzt und dienen allgemein der Leistungssteigerung der damit ausgestatteten Verbrennungsmotoren. Zur Steuerung der Abgasturbolader, weisen diese oftmals ein sogenanntes Wastegateventil auf, welches einen Abgasdurchtritt durch einen, ein Turbinenrad des Abgasturboladers umgehenden Bypasskanal reguliert. Betätigt wird dabei das Wastegateventil üblicherweise von einer Stelleinrichtung, die über eine Wastegatestange mit einem Wastegatehebel des Wastegateventils wirkungsverbunden ist. Um dabei eine besonders hohe Funktionszuverlässigkeit und exakte Einstellbarkeit gewährleisten zu können, ist es erforderlich, die Wastegatestange bezüglich ihrer axialen Länge genau einstellen zu können.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, eine Wastegatestange zur Betätigung eines Wastegateventils an einem Abgasturbolader besonders einfach und präzise bezüglich ihrer axialen Länge einstellen zu können.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Wastegatestange zur Betätigung eines Wastegateventils an einem Abgasturbolader zu verbiegen und durch die bei der Verbiegung eintretende Verkürzung der Wastegatestange diese bezüglich ihrer axialen Länge exakt einzustellen. Hierzu wird eine erfindungsgemäße Biegeeinrichtung verwendet, mit einem im Wesentlichen U-förmigen Haltekörper, der zwei Schenkel aufweist. Die beiden Schenkel besitzen an ihrem jeweiligen freien Ende eine Haltekontur zum Halten der mittels der Biegeeinrichtung zu verbiegenden Wastegatestange. Darüber hinaus besitzt die Biegeeinrichtung einen Biegestempel, der einen Stempelkopf und einen den Biegestempel verstellbaren Mechanismus aufweist. Ist die Wastegatestange in die Biegeeinrichtung eingespannt, so erfährt sie eine Dreipunktlagerung an den beiden Haltekonturen und am Stempelkopf. Durch ein Betätigen des Mechanismus erfolgt ein Biegen der Wastegatestange um den Stempelkopf und dadurch ein Verkürzen der axialen Länge der Wastegatestange auf das erforderliche Maß. Der Mechanismus ist dabei sehr exakt steuerbar, so dass mittels einer derartigen Biegeeinrichtung eine äußerst genau einstellbare Verbiegung und damit eine äußerst genaue Einstellung der axialen Länge der Wastegatestange möglich ist. Die Biegeeinrichtung ist dabei konstruktiv äußerst einfach aufgebaut, gleichzeitig aber robust ausgebildet und kann dadurch einfach und langlebig im täglichen Produktionsprozess eingesetzt werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist der Mechanismus eine Gewindestange aufweist, die einerseits drehbar zum Stempelkopf und andererseits drehbar in einer im Haltekörper angeordneten Gewindehülse gelagert ist. Durch ein Verdrehen der Gewindestange in der Gewindehülse wird der Biegestempel in Richtung der Wastegatestange verstellt, wodurch eine Verbiegung derselben um den Stempelkopf und damit eine Verkürzung der Wastegatestange erfolgt. Da das Verdrehen der Gewindestange äußerst exakt bewerkstelligt werden kann, ist mittels einer derartigen Biegeeinrichtung auch eine äußerst genau einstellbare Verbiegung und damit eine äußerst genaue Einstellung der axialen Länge der Wastegatestange möglich. Selbstverständlich sind auch anders ausgebildete Mechanismen, wie beispielsweise ein Hebelmechanismus, denkbar.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist der Stempelkopf eine halbkugelartige Außenkontur auf. Eine derartige halbkugelartige Außenkontur ist dabei beim Biegevorgang der Wastegatestange zugewandt, so dass beim Biegen derselben eine Verbiegung der Wastegatestange um die Außenkontur des Stempelkopfes erfolgt. Durch die Festlegung des Radiuses des Stempelkopfs kann dabei direkt Einfluss auf die beim Biegeprozess eintretende Biegeverformung der Wastegatestange genommen werden.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
Dabei zeigen, jeweils schematisch,
1 eine Ansicht auf eine erfindungsgemäße Biegeeinrichtung,
2 die Anwendung einer derartigen Biegeeinrichtung an einem Abgasturbolader.
Entsprechend der 1, weist eine erfindungsgemäße Biegeeinrichtung 1 einen U-förmigen Haltekörper mit zwei Halteschenkel 2 und 2' auf, die an ihrem jeweiligen freien Ende eine zugehörige Haltekontur 3 und 3' zum Halten einer mittels der Biegeeinrichtung 1 zu verbiegenden Wastegatestange 4 besitzen. Darüber hinaus besitzt die Biegeeinrichtung 1 einen Biegestempel 5, welcher einen Stempelkopf 6 sowie eine zugehörige und drehbar mit dem Stempelkopf 6 verbundene Gewindestange 7 aufweist. Die Gewindestange 7 ist dabei in einer Gewindehülse der Biegeinrichtung 1 drehbar gelagert und soll lediglich eine mögliche Ausführungsform eines Mechanismus zum Verstellen des Biegestempels 5 darstellen, so dass auch andere Mechanismen, wie beispielsweise ein Hebelmechanismus, von der Erfindung gedeckt sein sollen. Ist die Wastegatestange 4, wie dies in den 1 und 2 gezeigt ist, zum Verbiegen in die Biegeeinrichtung 1 eingespannt, so erfährt sie dort eine Dreipunktlagerung, nämlich einerseits an den beiden Haltekonturen 3 und 3' und andererseits am Stempelkopf 6. Eine Verbiegung der Wastegatestange 4 erfolgt durch ein Verdrehen der Gewindestange 7 und damit durch eine lineare Verstellbewegung des Stempelkopfes 6 in Richtung der Wastegatestange 4, woraufhin sich diese um den Stempelkopf 6 herum verbiegt.
Der Stempelkopf 6, weist dabei gemäß den 1 und 2 eine halbkugelartige Außenkontur auf, wodurch direkt Einfluss auf die Biegeverformung der Wastegatestange 4 genommen werden kann.
Betrachtet man die 2, so kann man einen Abgasturbolader 8 erkennen, welcher ein Wastegateventil aufweist, das wiederum über die Wastegatestange 4 von einer Stelleinrichtung 9, beispielsweise einer Druckdose, betätigt wird. Um dabei die Öffnungs- bzw. Schließbewegung des Wastegateventils exakt einstellen zu können, ist es oftmals erforderlich, einen Abstand d zwischen einem ersten Anbindungspunkt 10 der Wastegatestange 4 an das Wastegateventil und einem zweiten Anbindungspunkt 11 der Wastegatestange 4 an die Stelleinrichtung 9 einzustellen. Hierzu wird die erfindungsgemäße Biegeeinrichtung 1 verwendet. Diese wird nach der Montage der Wastegatestange 4 am Abgasturbolader 8 an derselben angebracht, wobei durch ein entsprechendes Verdrängen der Gewindestange 7 die Wastegatestange 4 entsprechend verbogen und dadurch der Abstand d entsprechend eingestellt wird.
Mittels der erfindungsgemäßen Biegeeinrichtung 1 ist es dabei möglich, den Abstand d auf äußerst einfache Weise und äußerst präzise einzustellen, wobei die Biegeeinrichtung 1 konstruktiv einfach und dadurch kostengünstig herstellbar ist und gleichzeitig derart robust ausgebildet ist, dass sie problemlos lange Zeit im täglichen Produktionsprozess einsetzbar ist.

Claims

Biegeeinrichtung (1), – mit einem im Wesentlichen U-förmigen Haltekörper, der zwei Schenkel (2, 2') aufweist, – wobei die beiden Schenkel (2, 2') an ihrem jeweiligen freien Ende eine Haltekontur (3, 3') zum Halten einer mittels der Biegeeinrichtung (1) zu verbiegenden Wastegatestange (4) besitzen, – mit einem Biegestempel (5), der einen Stempelkopf (6) und einen den Biegestempel (5) verstellbaren Mechanismus aufweist, – wobei eine in der Biegeeinrichtung (1) eingespannte Wastegatestange (4) eine Dreipunktlagerung an den beiden Haltekonturen (3, 3') und am Stempelkopf (6) erfährt und – wobei bei einem Betätigen des Mechanismus ein Biegen der Wastegatestange (4) um den Stempelkopf (6) erfolgt.
Biegeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mechanismus eine Gewindestange (7) aufweist, die einerseits drehbar zum Stempelkopf (6) und andererseits drehbar in einer im Haltekörper angeordneten Gewindehülse gelagert ist, wobei bei einem Verdrehen der Gewindestange (7) ein Biegen der Wastegatestange (4) um den Stempelkopf (6) erfolgt.
Biegeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempelkopf (6) eine halbkugelartige Außenkontur aufweist.
Verwendung einer Biegeeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zum Verbiegen einer Wastegatestange (4) an einem Abgasturbolader (8) zur Einstellung der Länge der Wastegatestange (4).
Abgasturbolader (8) mit einer mittels einer Biegeeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 gebogenen und dadurch bezüglich ihrer Länge eingestellten Wastegatestange (4).
Kraftfahrzeug mit einem Abgasturbolader (8) nach Anspruch 5.
Verfahren zum Einstellen der axialen Länge einer Wastegatestange (4) zwischen einem Wastegatehebel und einer Stelleinrichtung eines Wastegateventils, bei dem die Wastegatestange (4) durch eine Biegeeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 gebogen und so auf eine erforderliche Länge verkürzt wird.