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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf eine Sperrvorrichtung mit
einem Sperrglied zur Sperrung eines funktionswesentlichen Bauteils,
insbesondere einer Lenksäule oder eines Gangschalthebels eines
Kraftfahrzeuges. Die Sperrvorrichtung weist ein Getriebe auf, das
mit dem Sperrglied in mechanischer Wirkverbindung steht, wobei das
Getriebe wenigstens ein huberzeugendes Übertragungsglied
besitzt, welches das Sperrglied zwischen einer Verriegelungsstellung
und einer Entriegelungsstellung bewegt. Das Sperrglied setzt sich
zusammen aus wenigstens einem ersten Sperrgliedteil, das durch das Übertragungsglied
zwangsbewegt wird und einen mit dem funktionswesentlichen Bauteil
zusammenwirkenden zweiten Sperrgliedteil.
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Aus
dem Stand der Technik sind Sperrvorrichtungen mit einem Sperrglied
bekannt, die zur Blockierung einer Lenksäule eines Kraftfahrzeuges
ausgebildet sind, die dann aktiviert werden, wenn das Fahrzeug außer
Betrieb gesetzt wird. Das Sperrglied wird in die Verriegelungsstellung überführt,
in der es beispielsweise in eine Aussparung in der Lenksäule einrastet.
Befindet sich die Lenksäule bzgl. ihrer Drehstellung in
einer Fehlstellung, so dass das Sperrglied nicht in eine Aussparung
einrasten kann, sondern beispielsweise auf einen hervorstehenden Teil
der Lenksäule auftrifft, kann die wirksame Blockierung
der Lenksäule erst nach einer korrigierenden Drehbewegung
der Lenksäule erfolgen. Unabhängig von der Rastposition
des zweiten Sperrgliedteiles in der Lenksäule wird der
erste Sperrgliedteil durch das Übertragungsglied von der
Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung zwangsbewegt, so
dass eine Relativbewegung zwischen dem ersten Sperrgliedteil und
dem zweiten Sperrgliedteil erfolgt. Befindet sich folglich der erste
Sperrgliedteil, der durch das Übertragungsglied zwangsbewegt
ist, in der Verriegelungsstellung und trifft zugleich der zweite
Verriegelungsteil auf eine Lenksäule, die sich in der Fehlstellung
befindet und das zweite Sperrgliedteil nicht in die Aussparung in
der Lenksäule einrasten kann, so befindet sich die Sperrvorrichtung
in der Zwischenstellung, wobei die Verriegelungsstellung durch eine
Druckfeder nachträglich eingenommen wird, die das zweite
Sperrgliedteil gegenüber dem ersten Sperrgliedteil in Richtung
zur Lenksäule vorspannt und das zweite Sperrgliedteil in
die Aussparung bewegt.
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Folglich
ist das zweite Sperrgliedteil nicht zwangsgeführt und lediglich
durch die Kraft der Druckfeder beaufschlagt. Es hat sich gezeigt,
dass durch gezielte Schwingungsanregung der Sperrvorrichtung, beispielsweise
durch Hammerschläge auf das System aus Sperrvorrichtung
und der Lenksäule, dass das zweite Sperrgliedteil derart
in Schwingung versetzt werden kann, dass dieses aus der Verriegelungsstellung
in die Zwischenstellung überführt werden kann,
ohne die Sperrvorrichtung gemäß ihrer regelmäßigen
Funktion zu betätigen. Folglich kann durch Fremdeinwirkung
unberechtigter Personen die Sperrvorrichtung zur Sperrung einer
Lenksäule eines Kraftfahrzeuges außer Funktion
gesetzt werden. Ferner ist die Manipulation durch Magnete bekannt,
mit der das zweite Sperrgliedteil ebenfalls aus der blockierenden
Wirkverbindung zur Lenksäule gelöst werden kann.
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Aus
der
JP 2005-319875 ist
eine Sperrvorrichtung bekannt, mit der über ein Sperrglied
eine Lenksäule blockiert werden kann. Um ein unberechtigtes
Zurückziehen des zweiten Sperrgliedteiles aus der Verriegelungsstellung
zu verhindern, wird hierin eine Gelenkmechanik vorgeschlagen, die
das zweite Sperrgliedteil in Richtung zur Lenksäule nach
Art einer Sperrklinke arretiert. Die Gelenkmechanik ist derart gesteuert,
dass sich beide Sperrgliedteile in die Verriegelungsstellung bewegen
lassen, und im Falle einer Fehlstellung der Lenksäule kann
die Nachgiebigkeit der Druckfeder die Relativbewegung zwischen dem
ersten und dem zweiten Sperrgliedteil ausgleichen. Dabei nimmt die
Sperrvorrichtung eine Zwischenstellung ein, wobei die Gelenkmechanik
die Sperrklinke derart ansteuert, dass diese nicht einrastet und
in einer Zwischenstellung verbleibt. Erst wenn die Fehlstellung
der Lenksäule korrigiert wird und der zweite Sperrgliedteil
in die Verriegelungsstellung gelangen kann, rastet die Sperrklinke
ein und das zweite Sperrgliedteil ist nur über das erste
Sperrgliedteil wieder von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung überführbar.
Nachteilhafterweise ist die Gelenkmechanik aufwendig ausgestaltet
und umfasst mehrere Einzelteile, die zudem aufwendig montiert werden
müssen. Des Weiteren verursacht die Gelenkmechanik in ihrer
Bewegung unerwünschte Geräusche, die vom Fahrer
des Kraftfahrzeuges wahrgenommen werden können.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße
Sperrvorrichtung zur Sperrung einer Lenksäule eines Kraftfahrzeuges
zu schaffen, bei der die oben genannten Nachteile vermieden werden
und die insbesondere einen einfachen Aufbau mit einer minimalen
Anzahl von Einzelteilen aufweist.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 vorgeschlagen. In den abhängigen Ansprüchen
sind bevorzugte Weiterbildungen aufgeführt.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass am ersten Sperrgliedteil ein Federelement angeordnet ist,
das nach Art einer Sperrklinke ausgeführt ist und zwischen
einer Sperrposition und einer Freigabeposition federelastisch bewegbar
ist und in der Sperrposition das zweite Sperrgliedteil in der Bewegung
relativ zum ersten Sperrgliedteil blockiert. Erfindungsgemäß wird
ein Federelement vorgeschlagen, das als einzelnes Bauteil die Sicherung
des zweiten Sperrgliedteiles in der Verriegelungsstellung ermöglicht. Das
Federelement ist an einem ersten Ende fest am ersten Sperrgliedteil
befestigt, wobei das gegenüberliegende zweite Ende des
Federelementes frei beweglich ist. Die freie Beweglichkeit des zweiten
Endes des Federelementes ergibt sich durch die federelastische Beweglichkeit
des Federelementes selbst. Folglich ist das Federelement zwischen
einer Sperrposition und einer Freigabeposition federelastisch bewegbar,
wobei die Sperrposition eine Relativbewegung des zweiten Sperrgliedteiles
in Richtung des ersten Sperrgliedteiles verhindert, die hingegen
in der Freigabeposition freigegeben ist.
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Eine
Weiterführung der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung
weist eine Führungseinrichtung auf, mit der das Federelement
zusammenwirkt, wobei die Führungseinrichtung das Federelement
zwischen der Sperrposition und der Freigabeposition federelastisch
verformt. Die Führungseinrichtung kann nach Art einer Kulissenführung
ausgeführt und relativ zum Sperrglied ruhend angeordnet
sein. Die Führungseinrichtung weist eine Führungsbahn
auf, die sich in einen ersten Führungsbahnabschnitt und
in einen zweiten Führungsbahnabschnitt unterteilt.
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Gemäß einer
weiterführenden Ausführungsform der Führungseinrichtung
kann diese als eine Aussparung in einem Gehäuse ausgebildet
sein, dass durch das Gehäuse der Sperrvorrichtung gebildet
ist. In dem Gehäuse sind folglich die Sperrvorrichtung
und das Sperrglied aufgenommen, das sich abhängig von der
Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung verschieden
weit aus einer Öffnung im Gehäuse heraus erstreckt.
Das Gehäuse ist relativ zum Sperrglied ruhend angeordnet,
so dass die Führungseinrichtung ebenfalls gegenüber
der Bewegung des Sperrgliedes und folglich des Federelementes unbeweglich
angeordnet ist. Über die Führungsbahnabschnitte
der Führungsbahn kann das Federelement federelastisch zwischen
der Sperrposition und der Freigabeposition verformt werden, indem
das Federelement an der Führungsbahn entlang gleitet. Durch
die Relativbewegung des Sperrgliedes gegenüber der Führungseinrichtung
ergibt sich folglich abhängig von der Position des ersten
Sperrgliedteiles, an dem das Federelement angeordnet ist, die jeweils geforderte
Freigabe- oder Sperrposition des Federelementes.
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Vorteilhafterweise
ist das Federelement als Blattfeder ausgeführt und in einer
Federrichtung federelastisch verformbar. Damit ergibt sich eine
definierte Bewegungsbahn des Federelementes, das sich in einer Ebene
bewegen kann, wobei eine Bewegung des Federelementes aus der Ebene
heraus verhindert ist. Das Federelement ist in einer Federaufnahme
aufgenommen, die im ersten Sperrgliedteil ausgebildet ist. Die Federaufnahme
kann ohne weitere Aufnahmemittel als selbsthaltende Aufnahme ausgeführt
sein, so dass das Federelement lediglich über einen geometrischen
Formschluss im ersten Sperrgliedteil gehalten ist. Die Federaufnahme
ist im ersten Sperrgliedteil derart ausgebildet, dass das Federelement
in seiner Längserstreckung in Richtung des zweiten Sperrgliedteiles
weist. Folglich kann das Federelement die Funktion einer Sperrklinke übernehmen,
in dem es mit dem zweiten, freien Ende in der Sperrposition gegen
das zweite Sperrgliedteil stößt und in der Freigabeposition
durch die Führungseinrichtung derart federelastisch verschwenkt wird,
dass das freie Ende des Federelementes nicht gegen das zweite Sperrgliedteil
anstößt und dieses in Richtung des ersten Sperrgliedteiles
beweglich ist.
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Eine
mögliche Ausführungsform der Verrastung des Sperrgliedes
in der Lenksäule besteht darin, die Lenksäule
mit Ausnehmungen zu versehen, in die das Sperrglied einrasten kann.
Die Ausnehmungen können gleichverteilt auf dem Umfang der
Lenksäule angeordnet sein, wobei die Lenksäule
häufig einen Zahnkranz aufweist und das Sperrglied in eine
Lücke zwischen zwei Zähnen verrastet wird. Ferner
sind Lenksäulen bekannt, die in ihrer zylinderförmigen Grundstruktur
eine Planfläche aufweisen, so dass eine Aussparung entsteht.
Das Sperrglied wird in tangentialer Anordnung zur zylinderförmigen
Lenksäule in der Aussparung eingesetzt, um die Verriegelungsstellung
zu bilden. Eine Drehung der Lenksäule ist so lange vermieden,
bis das Sperrglied aus der Aussparung wieder zurückbewegt
wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform weist der zweite Sperrgliedteil
eine Sperrfläche auf, gegen die das Federelement nach Art
der obenstehend beschriebenen Sperrklinke endseitig anstößt,
um die Sperrposition zu bilden. Diese kann dann gebildet werden,
wenn der erste Sperrgliedteil durch das Übertragungsglied
in die Verriegelungsstellung gebracht ist und das zweite Sperrgliedteil
in die Ausnehmung eingerastet ist, die in der Lenksäule
ausgebildet ist. Damit kann ein fremd verursachter Rückzug des
Sperrgliedes aus der Ausnehmung in der Lenksäule verhindert
werden, da durch das Federelement eine Relativbewegung des zweiten
Sperrgliedteiles gegenüber dem ersten Sperrgliedteil nicht
mehr möglich ist.
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Das
Federelement gleitet bei Bewegung des Sperrgliedes zwischen der
Entriegelungsstellung und der Verriegelungsstellung an der Führungsbahn
der Führungseinrichtung entlang, wobei der erste Führungsbahnabschnitt
derart ausgebildet ist, dass das Federelement durch seine federelastische
Vorspannung zur endseitigen Anlage an der Sperrfläche kommt,
wenn sich der erste Sperrgliedteil und der zweite Sperrgliedteil
in der Verriegelungsstellung befinden. In dieser Anordnung kann
das zweite Sperrgliedteil nicht durch Fremdeinwirkung aus der Verriegelungsstellung überführt werden,
da nur das erste und das zweite Sperrgliedteil gemeinsam wieder
in die Entriegelungsstellung überführt werden
können.
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Bewegen
sich der erste und der zweite Sperrgliedteil gleichermaßen
in Richtung der Verriegelungsstellung, so gleitet das Federelement
zunächst über den zweiten Führungsbahnabschnitt
entlang und gelangt dann in den ersten Führungsbahnabschnitt.
Der zweite Führungsbahnabschnitt lenkt das Federelement
in Richtung zur Sperrposition ab, wobei sich der erste Führungsbahnabschnitt
in Bezug auf den zweiten Führungsbahnabschnitt in einer anderen
Ebene erstreckt, so dass das Federelement durch eine federelastische
Bewegung in die Sperrposition gelenkt wird. Die Sperrposition kann
nur dann eingenommen werden, wenn der zweite Sperrgliedteil in der
Aussparung der Lenksäule einrastet.
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Weiterführend
weist der zweite Sperrgliedteil eine Rastfläche auf, gegen
die das Federelement mittels der Führungseinrichtung zur
Anlage bringbar ist und seine Freigabeposition annimmt, wenn der erste
Sperrgliedteil durch das Übertragungsglied in die Verriegelungsstellung
gebracht wird und der zweite Sperrgliedteil nicht in die Aussparung
in der Lenksäule zum Einrasten gelangt. Stößt
das zweite Sperrgliedteil auf einen Zahn oder eine Erhebung zwischen
zwei Aussparungen der Lenksäule, so wird die Bewegung des
zweiten Sperrgliedteiles vorzeitig unterbrochen. Durch diese Fehlstellung
der Lenksäule nimmt die Sperrvorrichtung eine Zwischenstellung ein,
in der zwar der erste Sperrgliedteil bereits in der Verriegelungsstellung
positioniert ist, jedoch der zweite Sperrgliedteil noch nicht in
die Aussparung eingerastet ist. Hierfür weist der zweite
Sperrgliedteil die Rastfläche auf, gegen die das Federelement
zur Anlage kommt, wenn die Rastfläche in den Bewegungsabschnitt
des Federelementes im Übergang des zweiten Führungsbahnabschnittes
zum ersten Führungsbahnabschnitt gelangt. Die Rastfläche
kann nur dann in den Zwischenbereich zwischen den Führungsbahnabschnitten
gelangen, wenn der zweite Sperrgliedteil beispielsweise gegen einen
Zahn auf der Lenksäule zur Anlage kommt. Folglich kann
das Federelement nicht gegen die Sperrfläche geführt werden,
da dieses bereits zuvor an der Rastfläche zur Anlage kommt.
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Zwischen
dem ersten Sperrgliedteil und dem zweiten Sperrgliedteil ist eine
Druckfeder angeordnet, wobei das zweite Sperrgliedteil im ersten
Sperrgliedteil beweglich aufgenommen ist und das zweite Sperrgliedteil
durch die Druckfeder in Richtung der Lenksäule vor dem
ersten Sperrgliedteil bewegt und vorgespannt ist. Wird nun die Lenksäule
leicht verdreht, so kann die Druckfeder den zweiten Sperrgliedteil
in einer Aussparung in der Lenksäule bewegen, so dass zugleich
das Federelement von der Rastfläche auf die Sperrfläche
bewegt wird. Dies geschieht durch die federelastische Vorspannung
des Federelementes, und da sich das Sperrglied gegenüber
der Führungseinrichtung bereits in der Verriegelungsstellung
befindet, wird der Übergang des Federelementes von der
Rastfläche auf die Sperrfläche nicht durch den
zweiten Führungsbahnabschnitt verhindert, da das Ende des
Federelementes bereits im Bereich des ersten Führungsabschnittes
liegt. Weiterführend ist vorgesehen, dass das Federelement eine
Führungsanformung aufweist, über die das Federelement
an der Führungsbahn entlang gleitet. Diese Führungsanformung
kann einen ausgeklinkten Bereich der Blattfeder betreffen, so dass
sich nur die Führungsanformung in die Führungseinrichtung
hinein erstreckt und an der Führungsbahn entlang läuft.
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Zur
Erhöhung der Sicherheit gegen eine Manipulation der Sperrvorrichtung
wird vorgeschlagen, dass wenigstens das Federelement oder auch das zweite
Sperrgliedteil aus einem nicht magnetischen Material besteht. Ferner
kann vorgeschlagen werden, das zweite, frei bewegliche und lediglich
durch die Druckfeder vorgespannte Sperrgliedteil in der Verriegelungsstellung
mit einem weiteren Federelement derart in der Linearführung
vorzuspannen, dass eine Mindestkraft aufgewendet werden muss, um das
zweite Sperrgliedteil zu bewegen. Damit ist eine Bewegung des zweiten
Sperrgliedteiles durch einfache äußere Schwingungsanregung,
beispielsweise durch Hammerschläge, erschwert. Zur weiteren
Erhöhung der Sicherheit gegen eine Manipulation der Sperrvorrichtung
wird vorgeschlagen, dass die Aussparung im Gehäuse zur
Bildung der Führungseinrichtung zur Gehäuseaußenseite
hin geschlossen ausgeführt ist, um eine Fremdeinwirkung
auf das Federelement zwischen der Sperrposition und der Freigabeposition
zu verhindern.
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Eine
mögliche Ausführungsform des Getriebes der Sperrvorrichtung
kann ein Übertragungsglied mit einer Steuerkurve aufweisen,
in der ein am Sperrglied angeordnetes Führungselement geführt
ist, derart, dass bei Rotation des Übertragungsgliedes
das Sperrglied zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung
bewegbar ist. Das Übertragungsglied kann als Kurvenrad
ausgeführt sein, so dass die Steuerkurve beispielsweise
auf der Planfläche des Kurvenrades angeordnet und nach
Art einer archimedischen Spirale ausgeführt ist. Das Sperrglied
weist dafür ein Führungselement auf, das in der Steuerkurve
geführt ist und bei Rotation des Kurvenrades das Sperrglied
in der Hubstellung verändert. Weitere Ausbildungen von
Steuerkurven in einem Übertragungsglied können
auch zur Anwendung in der vorliegenden Sperrvorrichtung finden.
Beispielsweise sind Steuerkurven bekannt, die sich auf der Mantelfläche
des Übertragungsgliedes befinden und nach Art eines Außengewindes
ausgeführt sind. Das Sperrglied kann dabei über
ein Gestänge bewegt werden, das als Kniehebelgestänge
ausgebildet ist. Ferner kann die Steuerkurve innenseitig in einer Hohlbohrung
im Übertragungsglied ausgeformt sein, so dass bei Rotation
des Übertragungsgliedes ein ruhendes Sperrglied hubbeweglich
geführt wird.
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Eine
weiterführende Ausführungsform des Sperrgliedes
sieht vor, dass im Übergang zwischen der Sperrfläche
und der Rastfläche eine Raststufe eingebracht ist, in die
das Federelement endseitig zur Anlage gelangt, wenn das Sperrglied
nicht vollständig den Weg in Richtung zur Lenksäule
verfährt. Damit wird der Vorteil erreicht, dass auch dann
eine Sperrung des Sperrgliedes in Richtung zur Lenksäule
ermöglicht ist, wenn die Lenksäule bzw. der auf dieser
angebrachte Schließring mit den Ausnehmungen, in die der
Sperrnocken einrasten soll, Rundlaufeigenschaften oder Montagetoleranzen
aufweist. Das Federelement kommt dann gegen die Raststufe zum Einsatz,
und eine Sicherung des Sperrgliedes ist auch bei auftretenden Toleranzen
zwischen der Sperrvorrichtung und der Lenksäule ermöglicht. Wäre
keine zusätzliche Raststufe vorhanden, müsste sichergestellt
sein, dass das Federelement alle Toleranzlagen abdeckt. Somit wäre
im ungünstigsten Fall, beispielsweise bei einem weit entfernten Schließring,
der Abstand zwischen dem Sperrbolzen und dem Federelement relativ
groß, und um diesen Weg könnte der Sperrbolzen
angehoben werden. Dieses könnte bei einer kleinen Zahnhöhe
ein Durchdrehen bedeuten oder eine zu kleine Anlagefläche des
Sperrbolzens am Zahn des Schließringes könnte zu
Verformungen der Zahngeometrie führen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann als elektrische
Lenkungsverriegelung für Fahrzeuge zum Einsatz kommen,
wobei die Vorrichtung zudem problemlos mit insbesondere so genannten „Keyless-Entry-Systemen” kombinierbar
ist. Die Vorrichtung kann von außen beispielsweise per
Funksignal oder nach einem stattgefundenen Datenaustausch aktiviert
werden. Dabei ermöglicht die Erfindung selbstverständlich
eine Rückmeldung dahingehend, ob die betreffende Vorrichtung
zuverlässig das funktionswesentliche Bauteil, insbesondere
die Lenksäule oder den Gangschalthebel des Kraftfahrzeuges, blockiert
oder nicht. Dies kann z. B. durch eine optische oder akustische
Meldevorrichtung innerhalb des Kraftfahrzeuges dargestellt werden.
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Vorteilhafterweise
wird die Vorrichtung zur Sperrung des funktionswesentlichen Bauteils
durch eine Steuerelektronik überwacht, die fahrzeugseitig angeordnet
sein kann. Aus sicherheitstechnischen Gründen ist es vorteilhaft,
wenn neben der Erfassung der Position des Übertragungsgliedes
auch bestimmte Positionen des Sperrgliedes erfasst werden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
mehrer Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen
beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen
und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln
für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Sperrvorrichtung mit einem Übertragungsglied, das ein Sperrglied
in Hubbewegung versetzt, wobei das Sperrglied einen ersten Sperrgliedteil
und einen zweiten Sperrgliedteil aufweist, und wobei das zweite
Sperrgliedteil zur Verrastung in einer Lenksäule ausgeführt
ist,
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2 eine
Ansicht des Ausführungsbeispiels der Sperrvorrichtung gemäß 1,
wobei sich der erste Sperrgliedteil in der Verriegelungsposition befindet
und der zweite Sperrgliedteil in einer Aussparung in der Lenksäule
eingerastet ist,
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3 das
Ausführungsbeispiel der Sperrvorrichtung gemäß der 1,
wobei der erste Sperrgliedteil in der Verriegelungsstellung gezeigt
ist und die Lenksäule in einer Fehlstellung angeordnet
ist, so dass der zweite Sperrgliedteil endseitig gegen einen Zahn
der Lenksäule anstößt, so dass die Sperrvorrichtung
eine Zwischenstellung einnimmt,
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnittes des Sperrgliedes, in
dem ein erfindungsgemäßes Federelement angeordnet
ist, das als Sperrklinke zwischen den Sperrgliedteilen wirkt und
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5 eine
perspektivische Ansicht der Vorrichtung, wobei das Sperrglied eine
Raststufe aufweist.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel einer Sperrvorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung in einer schematischen Ansicht. Die Sperrvorrichtung ist
mit einem Sperrglied 10 ausgeführt, dass zur Sperrung
einer Lenksäule 20 ausgebildet ist. Derartige
Sperrvorrichtungen finden bei Kraftfahrzeugen Anwendung, wobei die
Lenksäule 20 in der Drehrichtung gesperrt wird,
um ein unberechtigtes Bewegen des Fahrzeuges, beispielsweise ein
Auto oder ein Motorrad, zu verhindern.
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Die
Sperrvorrichtung umfasst ein Getriebe, dass mit dem Sperrglied 10 in
mechanischer Wirkverbindung steht und ein Übertragungsglied 30 aufweist, das
um eine Rotationsachse 32 rotieren kann. Auf dem Außenumfang
besitzt das Übertragungsglied 30 eine Verzahnung 33,
so dass das Übertragungsglied 30 durch einen Schneckentrieb
in Drehbewegung versetzt werden kann.
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Auf
der Planfläche des Übertragungsgliedes 30 ist
eine Steuerkurve 31 gezeigt, die sich nach Art einer archimedischen
Spirale um die Rotationsachse 32 herum erstreckt. Am Sperrglied 10 ist
ein Führungselement 16 angeordnet, das in der
Steuerkurve 31 geführt ist. Wird nun das Übertragungsglied 30 in Rotation
versetzt, führt das Sperrglied 10 eine Hubbewegung
aus, und der Sperrnocken 11, der endseitig am Sperrglied 10 in
Richtung zur Lenksäule 20 hin angeordnet ist,
kann zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung
hin- und herbewegt werden.
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Das
Sperrglied 10 unterteilt sich in einen ersten Sperrgliedteil 10.1 und
in einen zweiten Sperrgliedteil 10.2. Der erste Sperrgliedteil 10.1 ist
durch das Übertragungsglied 30 zwischen der Verriegelungsstellung
und der Entriegelungsstellung zwangsgeführt, wobei das
Sperrglied 10 in der Entriegelungsstellung dargestellt
ist. Der zweite Sperrgliedteil 10.2 ist im ersten Sperrgliedteil 10.1 geführt
und in Richtung zur Lenksäule 20 durch eine Druckfeder 15 vorgespannt.
In der Darstellung befindet sich das Sperrglied 10 in der
Entriegelungsstellung, so dass die Lenksäule 20 frei
drehbar ist. Endseitig am Sperrglied 10 ist in Richtung
zur Lenksäule 20 der Sperrnocken 11 angeformt,
der zur Einrastung in eine Ausnehmung 22 der Lenksäule 20 einrasten
kann, die zwischen mehreren Zähnen 21 gebildet
ist. Wird nun das Sperrglied 10 in die Verriegelungsstellung überführt,
rastet der Sperrnocken 11 in die Ausnehmung 22 ein,
so dass die Lenksäule 20 in der Drehbewegung blockiert
ist.
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Die
Anlagefläche des Sperrnockens 11, die gegen die
Flanke des Zahnes 21 zur Anlage kommt, ist zur Hubrichtung
des Sperrgliedes 10 um einen Nockenwinkel α abgeschrägt.
Da das Sperrglied 10 in der Verriegelungsposition durch
das Federelement 40 gehalten wird, kann der Nockenwinkel α größer gewählt
werden. Dieser kann sogar so groß gewählt werden,
dass der Winkel der Selbsthemmung des Sperrgliedes 10 in
der Aussparung 22 fast erreicht wird oder sogar überschritten
wird. Um das Sperrglied 10 aus der Sperrposition zu bewegen,
muss die Haltekraft des Federelementes 40 überwunden
werden, was lediglich durch eine plastische Verformung des Federelementes 40 ermöglicht
ist. Folglich besteht die Möglichkeit, den Nockenwinkel α gegenüber einer
Anordnung ohne ein Federelement 40 deutlich zu erhöhen.
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Erfindungsgemäß ist
am ersten Sperrgliedteil 10.1 ein Federelement 40 angeordnet,
das in einer Führungsanrichtung 50 geführt
ist. Das Federelement 40 ist in Form einer Blattfeder ausgeführt
und in Richtung zur Druckfeder 15 vorgespannt. Indem die Führungseinrichtung 50 unbeweglich
angeordnet ist und nicht der Hubbewegung des Sperrgliedes 10 folgt,
gleitet das Federelement 40 mit einer Führungsanformung 41 an
der Führungsbahn 51 entlang, die sich in einen
ersten Führungsbahnabschnitt 51.1 und in einen
zweiten Führungsbahnabschnitt 51.2 unterteilt.
Gemäß der Darstellung befindet sich das Sperrglied 10 in
der Entriegelungsstellung, so dass das Federelement 40 auf
dem zweiten Führungsabschnitt 51.2 anliegt und
auf diesem ruht. Wird das Sperrglied 10 in die Verriegelungsstellung
bewegt, so gleitet das Federelement 40 an der Führungsbahn 51 entlang
und wird vom zweiten Führungsbahnabschnitt 51.2 in
den ersten Führungsbahnabschnitt 51.1 überführt.
Die genaue Wirkverbindung zwischen dem Federelement 40 und
dem Sperrglied 10 wird im Folgenden genauer dargestellt.
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2 zeigt
die Sperrvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 1 in der Verriegelungsstellung. Gemäß der
Darstellung befindet sich das Führungselement 16 des
ersten Sperrgliedteils 10.1 im Endbereich der Steuerkurve 31 des Übertragungsgliedes 30.
Die Rotationsstellung der Lenksäule 20 gestattet
ein Einrasten des Sperrnockens 11 in die Ausnehmung 22 zwischen
den Zähnen 21. Folglich befinden sich beide Sperrgliedteile 10.1 und 10.2 in
der Verriegelungsstellung, wobei die Druckfeder 15 den
zweiten Sperrgliedteil 10.2 in Verriegelungsrichtung vorspannt,
um den Sperrnocken 11 in der Ausnehmung 22 zu
arretieren.
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Da
das Sperrglied 10 nunmehr in der Verriegelungsstellung
positioniert ist, kommt das Federelement 40 mit dem ersten
Führungsbahnabschnitt 50.1 in Kontakt, wobei dieses
durch die federelastische Vorspannung eine Auslenkung macht und
endseitig gegen eine Sperrfläche 12 am zweiten
Sperrgliedteil 10.2 zur Anlage kommt. Der erste Führungsbahnabschnitt 51.1 erstreckt
sich in einer Ebene, die gegenüber dem zweiten Führungsbahnabschnitt 50.2 in Richtung
zur Druckfeder 15 angeordnet ist, so dass das Federelement 40 von
der Freigabeposition in die Sperrposition umgelenkt wird. Die Sperrfläche 12 ist gegenüberliegend
zum Sperrnocken 11 am zweiten Sperrgliedteil 10.2 angeordnet,
so dass dieses nicht ohne Bewegung des ersten Sperrgliedteiles 10.1 in die
Entriegelungsstellung überführt werden kann. Insbesondere
verhindert die Stellung des Federelements 40 eine Entriegelung
des zweiten Sperrgliedteiles 10.2 durch äußere
Schwingungsanregung, so dass eine Erhöhung der Sicherheit
der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung erreicht
wird.
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3 zeigt
eine Ansicht der Sperrvorrichtung für den Fall, dass sich
die Lenksäule 20 in einer Fehlstellung befindet
und der Sperrnocken 11 des zweiten Sperrgliedteils 10.2 auf
einen Zahn 21 der Lenksäule 20 auftrifft.
Folglich kann der zweite Sperrgliedteil 10.2 nicht die
Sperrposition einnehmen, wobei jedoch der erste Sperrgliedteil 10.1 durch
das Übertragungsglied 30 zwangsgeführt
ist und in die Verriegelungsstellung gefahren wird. Daraus ergibt sich
eine Verschiebung des zweiten Sperrgliedteiles 10.2 relativ
zum ersten Sperrgliedteil 10.1 unter gleichzeitiger Kompression
der Druckfeder 15. Da die Führungseinrichtung 50 ortsfest
angeordnet ist, gleitet zunächst das Federelement 40 entlang
des zweiten Führungsbahnabschnittes 51.2 in Richtung zum
ersten Führungsbahnabschnitt 51.1. Jedoch gerät
durch die blockierende Stellung des zweiten Sperrgliedteiles 10.2 das
Federelement 40 zur Anlage gegen eine Rastfläche 13,
die seitlich am zweiten Sperrgliedteil 10.2 angeordnet
ist. Das Federelement 40 kann folglich nicht den ersten
Führungsbahnabschnitt 51.1 erreichen und es wird
eine Kollision des Federelementes 40 gegen die Sperrfläche 12 des zweiten
Sperrgliedteiles 10.2 vermieden. Erst wenn die Lenksäule 20 beispielsweise
durch leichte Drehung des Lenkrades des Kraftfahrzeuges in Rotation versetzt
wird, kann der Sperrnocken 11 vom Zahn 21 herunter
springen und die Position in der Ausnehmung 22 einnehmen.
Infolgedessen bewegt die Druckfeder 15 den zweiten Sperrgliedteil 10.2 in Richtung
der Lenksäule 20 und das Federelement 40 kann
seine Sperrposition einnehmen, in dem dieses endseitig gegen die
Sperrfläche 12 angrenzt. Die Überführung
des Federelementes 40 in die Sperrposition wird durch elastische
Rückfederung des Federelementes 40 erreicht.
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4 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Sperrgliedes 10 mit dem
ersten Sperrgliedteil 10.1 und dem zweiten Sperrgliedteil 10.2.
Das Federelement 40 ist im ersten Sperrgliedteil 10.1 durch
eine Federaufnahme 14 aufgenommen, wobei die Aufnahme auf
einem geometrischen Formschluss ohne weitere Befestigungsmittel
beruht. Die Ansicht zeigt in detaillierter Weise die Ausgestaltung
der Führungsanformung 41, um das Federelement
in der Führungseinrichtung zu führen. Das Federelement ist
als Stanz-Biegeteil ausgeführt und kann aus nicht magnetischem
Federstahl bestehen.
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In 5 ist
eine weitere Ansicht der Vorrichtung mit einem Sperrglied 10 gezeigt,
das eine Zwischenposition mit einer Raststellung durch das Federelement 40 aufweist.
Vorteilhafterweise ist hierfür im Übergang zwischen
der Sperrfläche 12 und der Rastfläche 13 eine
Raststufe 17 eingebracht, in die das Federelement 40 endseitig
zur Anlage gelangt, wenn das Sperrglied 10 nicht vollständig
den Weg in Richtung zur Lenksäule 20 verfährt
und in der Sperrnocken 11 nicht vollständig in
die Ausnehmung 22 zwischen zwei Zähnen 21 einrasten
kann, was beispielsweise durch eine Unrundheit der Lenksäule 20 bzw.
im aufgebrachten Schließring hervorgerufen werden kann.
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Die
Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung
nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung
auch bei grundsätzlich andersgearteten Ausführungen
Gebrauch macht.
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- 10
- Sperrglied
- 10.1
- erstes
Sperrgliedteil
- 10.2
- zweites
Sperrgliedteil
- 11
- Sperrnocken
- 12
- Sperrfläche
- 13
- Rastfläche
- 14
- Federaufnahme
- 15
- Druckfeder
- 16
- Führungselement
- 17
- Raststufe
- 20
- funktionswesentliches
Bauteil/Lenksäule
- 21
- Zahn
- 22
- Ausnehmung
- 30
- Übertragungsglied
- 31
- Steuerkurve
- 32
- Rotationsachse
- 33
- Verzahnung
- 40
- Federelement
- 41
- Führungsanformung
- 50
- Führungseinrichtung
- 51
- Führungsbahn
- 51.1
- erster
Führungsbahnabschnitt
- 51.2
- zweiter
Führungsbahnabschnitt
- α
- Nockenwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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