DE102008031208B4 - Prozess zur großtechnischen Produktion von Taxanen - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen, enthaltend mindestens einen CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographieschritt, wobei in der zu chromatographierenden Ausgangslösung bzw. -suspension der Anteil der zu isolierenden Taxane ≤ 50% beträgt, wobei das Lösemittel nicht mitzurechnen ist.

Description

  • Taxane sind biologisch aktive Moleküle, die der Stoffgruppe der Diterpene zugeordnet werden. Sie sind Sekundärmetabolite, werden also von Pflanzen produziert, sind aber für deren Wachstum nicht essentiell. Das weitaus bekannteste und am besten erforschte Taxan ist Paclitaxel (Markenname Taxol). Es wird als antitumoraler Wirkstoff in der Chemotherapie eingesetzt und wirkt mit Hilfe eines Mechanismus, der von der Wirkungsweise anderer Antitumorstoffe abweicht. Es heftet sich an die Mikrotubuli, Strukturen des Cytoskeletts der Zelle und regt die Polymerisation von Tubulin-Dimeren zur Bildung von Mikrotubuli an. Dadurch bilden sich ungewöhnlich stabile, statische Mikrotubuli, so dass die Zellteilung gehemmt wird.
  • Aufgrund dieser Funktion gilt Paclitaxel als ein sehr vielversprechendes Antikrebsmedikament. Nachdem zunächst eine außergewöhnlich gute Wirksamkeit gegen Eierstockkrebs entdeckt wurde und Paclitaxel seit 1992 zu dessen Behandlung eingesetzt wird, folgte die Freigabe zur Behandlung von Brust- und Lungenkrebs. Effizienz zeigt Paclitaxel z. B. auch gegen Darmkrebs und Melanome.
  • Dieses breite Anwendungsgebiet zeigt bereits das große wirtschaftliche Potenzial der Paclitaxel-Produktion, welches sich in einem jährlichen Erlös der weltweiten Taxanproduktion von 3 Milliarden Dollar niederschlägt.
  • Um den großen Bedarf zu decken, reicht die Menge an Paclitaxel, die ursprünglich durch Isolierung aus der Rinde der nordpazifischen Eibe (Taxus brevifolia) gewonnen wurde, bei weitem nicht mehr aus. Hinzu kommt, dass die Ausbeute an Taxol aus der Rinde der Eibe sehr gering ist (1 g Taxol/10 kg Rinde). Es ist zudem davon auszugehen, dass der Bedarf an Paclitaxel aufgrund der Entdeckung immer neuer Anwendungsbereiche weiter steigen wird.
  • Als weiterer Punkt ist auch der ökologische Aspekt von Bedeutung. Taxus brevifolia steht bereits auf der roten Liste der gefährdeten Arten.
  • Taxane wie Paclitaxel können auch aus anderen Taxus-Arten, wie Taxus baccata, Taxus chinensis oder Taxus wallichiana, gewonnen werden. Diese Eiben kommen in größerer Zahl vor und aus ihren Zweigen und Nadeln lassen sich Taxane mit weniger Aufwand und somit ökonomisch günstiger gewinnen. Trotzdem ist eine Deckung des Bedarfs auf diese Weise unrealistisch, da die Eiben sehr langsam wachsen und Umwelteinflüsse zu einem fluktuierenden Vorrat an Paclitaxel führen. Auch die vollständig synthetische Herstellung von Paclitaxel ist seit 1994 möglich. Sie erfordert allerdings eine große Anzahl an sehr komplexen Syntheseschritten, und die Ausbeute ist im Vergleich zum Aufwand sehr gering.
  • Die vollsynthetische Herstellung von Paclitaxel ist daher weit von einer wirtschaftlichen Umsetzung entfernt.
  • Als eine wirtschaftliche Alternative hat sich inzwischen die Paclitaxel-Produktion in Zellkulturen erwiesen, welche bereits z. B. durch die Firma Phyton Biotech GmbH industriell realisiert ist. Eine interessante Alternative hierzu bietet eine biotechnologische Produktion von Baccatin III und 10-Deacetylbacccatin III in Zellkulturen, da Paclitaxel oder strukturell ähnliche Moleküle mit vergleichbarer oder möglicherweise besserer zytostatischer Wirkung aus diesen Vorstufen durch Semisynthese gewonnen werden können.
  • Neben der eigentlichen fermentativen Produktion der gewünschten Taxane besteht generell die Herausforderung in der sich anschließenden Isolierung der sehr niedrig konzentrierten Zielkomponenten (im Bereich von mg/l) aus einem komplexen Fermentationsgemisch.
  • Hierzu sind aus den Dokumenten EP 0 690 852 B1 , FR 2 903 104 B1 und Foucault und Chevolot (1998, Journal of Chromatography A, Vol. 808, 3–22) Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographieverfahren zur Aufreinigung von Taxanen und anderen in der Natur vorkommenden Substanzen bekannt. Die Trennung erfolgt jeweils bei Raumtemperatur mit Hilfe nicht miteinander mischbarer, flüssiger Phasen eines Lösungsmittelsystems, wobei die Eluenten beispielsweise aus Mischungen von Heptan-Ethylacetat-Methanol-Wasser ( EP 0 690 852 B1 ), Methylisobutylketon-Aceton-Wasser ( EP 0 690 852 B1 ) oder Heptan, Tetrahydrofuran, Dimethlyformamid und Wasser ( FR 2 903 104 B1 ) bestehen.
  • In allen beschriebenen Verfahren liegen die Taxane vor der Chromatographie mit einem Reinheitsgrad von 90% und mehr vor.
  • Zudem wird in dem Dokument „Comprehensive Analytical Chemistry”, Vol. XXXVIII, aus dem Jahre 2002 auf den Seiten 207 bis 209 offenbart, dass sich ein hydrodynamisches Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographieverfahren (HSCCC-Verfahren) zur Isolierung von Taxanen aus Nadeln eignet. Zur Durchführung dieses Verfahrens sind unter anderem eine komplette Trocknung sowie zwei hydrodynamische Trennungsschritte mittels Flüssig-Flüssig-Verteilungschromatographie notwendig.
  • Überdies wird in der US 2007/0112207 A1 ein weiteres Verfahren zur Aufreinigung von 13-Dehydroxybaccatin III und 10-Deacetylpaclitaxel aus taxanhaltigem Material mit einem Reinheitsgrad von vorzugsweise 99.5% oder mehr beschrieben. In diesem Verfahren folgt auf den Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographieschritt ein Hochleistungsflüssigkeitschromatographie(HPLC)-Schritt.
  • Es stellt sich somit die Aufgabe, ein verbessertes Verfahren für die Trennung und/oder Reinigung von Taxanen bereitzustellen, welches die vorliegenden Nachteile zumindest teilweise beseitigt und insbesondere in der Lage ist, bei vielen Anwendungen eine höhere Ausbeute an Taxanen bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 sowie eine Verwendung nach Anspruch 10 gelöst.
  • Demgemäß wird ein Verfahren zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen bereitgestellt, enthaltend mindestens einen Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographieschritt, bzw. die Verwendung von Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und/oder die erfindungsgemäße Verwendung zeigen dabei überraschenderweise bei vielen Anwendungen der vorliegenden Erfindung mindestens einen der folgenden Vorteile:
    • – Der Eluensverbrauch ist gegenüber den bisher verwendeten Chromatographietechniken deutlich niedriger.
    • – Es gibt keine Ablagerungen an einer stationären Phase, daher ist keine Aufbereitung bzw. Entfernung von störenden Komponenten vorab nötig.
    • – Die Produktwiederfindung ist nahezu quantitativ, da stationäre und mobile Phase einfach vertauscht werden können.
    • – Die Reinheit der isolierten Taxane ist oftmals so hoch, dass weitere chromatographische Aufreinigungsschritte entfallen können.
    • – Das Verfahren ist einfach auch im großtechnischen Maßstab durchführbar bzw. übertragbar.
    • – Die Ausbeute an Taxanen ist gegenüber dem Stand der Technik oftmals stark erhöht, wie im Folgenden noch genauer ausgeführt wird.
    • – Die Anzahl an benötigten Prozessstufen kann gegenüber dem Stand der Technik meist deutlich vermindert werden.
  • Unter „Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie” im Sinne der vorliegenden Erfindung wird insbesondere eine Chromatographie verstanden, bei der folgendermaßen vorgegangen wird:
    Eine bestimmte Menge eines Substanzgemisches wird mit einer flüssigen mobilen Phase durch eine zweite stationär gehaltene Phase geleitet. Entsprechend ihrer unterschiedlich starken Wechselwirkungen mit der stationären Phase treten die Substanzen zeitversetzt aus und können so getrennt werden. Während jedoch bei der Flüssigchromatographie die stationäre Phase aus einem gepackten Festbett in einer Säule besteht, handelt es sich bei der Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie um eine zweite nicht mischbare flüssige Phase, die durch geeignete Vorrichtungen, wie z. B. einen Rotor durch Zentrifugalkraft stationär gehalten wird.
  • Grundsätzlich wird bei der Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie (CCC) zwischen hydrodynamischen (HSCCC) und hydrostatischen (CPC, centrifugal partition chromatography = hydrostatische Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie) Geräten unterschieden. Während bei der hydrostatischen Bauform meist Edelstahl-Rotoren mit einem verbundenen System aus Kammern und Kanälen verwendet werden, bestehen hydrodynamische Rotoren in den meisten Fällen aus einem beidseitig offenen, inerten Teflonschlauch, der in der Form einer Spule gewickelt ist. Mehrere solcher exzentrisch gelagerten Spulen drehen sich gleichzeitig um ihre eigene Achse und um die zentrale Achse des Apparates, wodurch sich insgesamt für flüssige Volumenelemente im Schlauch eine Planetenbahn ergibt. Durch das variable Kraftfeld kommt es zu Entmischungs- und Mischungsvorgängen in der Säule.
  • Neuere Entwicklungen gehen dahin, die Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie (CCC) kontinuierlich durchzuführen. Dabei werden dann die beiden Phasen quasi im Gegenstrom geführt und man erreicht (z. B. mit mehreren Rotoren) eine kontinuierliche Abtrennung statt eines zeitversetzten Austritts.
  • Unter „Taxanen” im Sinne der vorliegenden Erfindung werden insbesondere – ohne darauf beschränkt zu sein – eine oder mehrere der folgenden Verbindungen verstanden: 10-Deacetyl-Baccatin III, Baccatin III, Docetaxel, Cephalomannin und Paclitaxel.
  • Diese Stoffe haben die folgenden Strukturen:
  • Figure 00060001
    10-Deacetyl-Baccatin III
  • Figure 00070001
    Baccatin III
  • Figure 00070002
    Docetaxel
  • Figure 00070003
    Cephalomannin
  • Figure 00080001
    Paclitaxel
  • Obwohl es sich bei Docetaxel um kein natürlich vorkommendes Taxan handelt, kann die effektive Reinigung von Taxanen gemäß der vorliegenden Erfindung z. B. bei einem integrierten Produktionsverfahren auch für dieses und ähnliche semisynthetische Taxane von großer Bedeutung sein.
  • Unter „Trennung und/oder Reinigung” im Sinne der vorliegenden Erfindung wird insbesondere verstanden, dass in der zu chromatographierenden Ausgangslösung bzw. -suspension der Anteil der zu isolierenden Taxane ≤ 50%, bevorzugt ≤ 25%, noch bevorzugt ≤ 10%, ferner bevorzugt ≤ 5% noch bevorzugt ≤ 2%, sowie am meisten ≤ 1% beträgt. Der Term „≤ X%” ist dabei so zu verstehen, dass der Gewichtsanteil der Taxane am Gesamtgewicht der zu chromatographierenden Stoffe ≤ X% beträgt (d. h. das Lösemittel ist nicht mitzurechnen).
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die mindestens eine Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mit mindestens einem Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≤ 51 aufweist sowie mindestens einem zweiten Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≥ 51 aufweist, durchgeführt.
  • Unter „ET(30)-Wert” wird die Polarität eines Lösemittels verstanden, wobei sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf die Werte bezogen wird, welche in Reichart; Dimroth Fortschr. Chem. Forsch. 1969, 11, 1–73, Reichart Angew. Chem. 1979, 91, 119–131 sowie zitiert in March, Advanced Organic Chemistry, 4. Auflage, J. Wiley & Sons, 1992, Tabelle 10.13, S. 361 veröffentlicht worden sind.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die mindestens eine Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mit mindestens einem Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≤ 45 aufweist sowie mindestens einem zweiten Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≥ 51 aufweist, durchgeführt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die mindestens eine Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mit mindestens einem Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≤ 45 aufweist, mindestens einem zweiten Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≥ 51 aufweist sowie einem weiteren Eluens, ausgewählt aus einem kurzkettigen (C ≤ 5) Alkohol oder Keton chloriertem Kohlenwasserstoff oder Tetrahydrofuran. In letzterem Eluens haben meist die Taxane eine gute Löslichkeit.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können eines oder mehrere der vorliegenden Eluenssysteme zum Einsatz kommen:
  • Dreistoffsysteme:
    • Alkan/Alkohol/Wasser
    • Alkan/Alkohol/Acetonitril,
    • Alkan/Alkohol/Ethylenglykol
    • Alkan/Keton/Wasser
    • Chlorierter Kohlenwasserstoff/Alkohol/Wasser
    • Chlorierter Kohlenwasserstoff/Keton/Wasser
    • Ethylacetat/Alkohol/Wasser
    • Ethylacetat/Keton/Wasser
    • Ethylacetat/Keton/Ethylenglykol
    • Toluol/Alkohol/Wasser
    • Butanol/Propanol/Wasser
    • Butanol/Ethanol/Wasser
    • Butanol/Metanol/Wasser
    • Ether/Alkohol/Wasser
    • Ether/Keton/Wasser
    • Toluol/Keton/Wasser
    • Cyclohexan/Keton/Wasser
    • Cyclohexan/Keton/Ethylenglycol
    • Methyl-Isobutyl-Keton/Aceton/Wasser
  • Vierstoffsysteme:
    • Alkan/Ethylacetat/Alkohol/Wasser
    • Alkan/Ethylacetat/Acetonitril/Wasser
    • Alkan/Ethylacetat/Acetonitril/Alkohol
  • Dabei bedeuten „Alkane”, „Alkohole” etc. bevorzugt die folgenden Verbindungen:
    • Alkane: lineare und verzweigte C5 bis C9 Alkane, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Pentan, Hexan, Heptan, Oktan oder Mischungen daraus:
    • Alkohole: lineare und verzweigte C1 bis C6 Monoalkohole, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Methanol, Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, 1-Butanol, 2-Butanol oder Mischungen daraus:
    • Chlorierte Kohlenwasserstoffe: Mono, Di- oder Polysubstituierte C1 bis C3 Chloralkane bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Tetrachlormethan, Chloroform, Dichlormethan, Dichlorethan oder Mischungen daraus.
    • Ether: Ether zweier (unabhängig voneinander ausgewählter) linearer und verzweigte C2 bis C6 Alkane, bevorzugt Diisopropylether und/oder Diethylether
    • Ketone: lineare und verzweigte C3 bis C8 Ketone, bevorzugt Aceton und/oder Methyl-ethyl-Keton
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die mindestens eine Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie bei einer Temperatur von ≤ 50°C durchgeführt. Dies hat sich in der Praxis besonders bewährt, weil so insbesondere keine Zersetzungs- oder andere Reaktionen der zu isolierenden Taxane beobachtet werden können. Besonders bevorzugt wird die mindestens eine Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie bei einer Temperatur von ≤ 40°C, noch bevorzugt ≤ 35°C durchgeführt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vor der mindestens einen Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mindestens ein Auftrennungsschritt durchgeführt, ausgewählt aus mindestens einer der folgenden Techniken: Festbettadsorption, Extraktion, Expanded-Bed-Adsorption, in-situ-Adsorption, Ultrafiltration
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält der mindestens eine Auftrennungsschritt eine Festbettabsorption, wobei als Absorbens ein Polystyrol und/oder Poly(meth)acryl(ester)-Absorbens verwendet wird. Diese Materialien haben sich in der Praxis besonders bewährt, da diese oftmals eine hohe bzw. hoch selektive Absorption gegenüber Taxanen aufweisen. Besonders bevorzugte Beispiele (auch wenn diese Erfindung nicht darauf beschränkt ist) sind kommerziell erhältliche Ionenaustauscherharze wie Amberlite, insbesondere Amberlite XAD- 4, XAD-7HP, XAD-16, XAD-761, oder Diaion HP2MG und HP20 oder Sepabeads SP 207 und SP 850 sowie Mischungen davon.
  • Gemäß einer alternativen aber ebenso bevorzugten Ausführungsform enthält der mindestens eine Auftrennungsschritt eine Extraktion.
  • Bevorzugt wird dabei eine Extraktion mit mindestens einem Lösemittel durchgeführt, welches einen ET(30)-Wert von ≥ 31 aufweist (und natürlich eine Mischungslücke mit Wasser besitzt). Insbesondere bevorzugte Lösemittel, die sich in der Praxis bewährt haben, sind aus gewählt aus der Gruppe enthaltend 3-Pentanon, n-Butanol, n-Pentanol, Hexanol, Oktanol, Toluol, Benzylalkohol, Ethylacetat, Dimethylphtalat, Methylbenzoat, Butylacetat, MTBE, Chloroform, Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan, Diethylether, Nitromethan, sowie Mischungen davon.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt zwischen dem mindestens einem Auftrennungsschritt und der mindestens einen Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie eine Aufkonzentrierung.
  • Diese kann bevorzugt direkt thermisch durch Eindampfen erfolgen oder alternativ mit Hilfe von Membranen in Form von Ultrafiltration bzw. Evaporation.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen eingesetzt, welche aus Zellsuspensionen gewonnen werden.
  • Überraschenderweise ist das vorliegende Verfahren insbesondere bei vielen Anwendungen einsetzbar, bei denen die Taxane nicht synthetisch, sondern aus Zellsuspensionen (z. B. durch Fermentation) gewonnen werden.
  • Die grundsätzliche Methodik der Gewinnung von Taxanen durch Fermentation geeigneter Zellen ist im Stand der Technik bekannt. Angeführt werden sollen hier z. B. „Enhanced production of paclitaxel by semi-continous batch process in suspension cuilture of Taxus chinensis”, Hyung-Kyoon Choi et al., Enzyme and Microbial Technology (29), pp. 583–586, 2001, sowie ”Enhanced Taxol Production and Release in Taxus chinensis Cell suspension cultures with selected organic Solvents and Sucrose”, Chuangui Wang et al. Biotechnol. Prog. 17, 89–94, 2001 sowie die darin zitierte Literatur, welche sämtlich durch Zitierung hiermit inkorporiert werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen bereitgestellt, umfassend die folgenden Schritte:
    • a) Fermentation einer Zellsuspension, ggf. kontinuerlich, bevorzugt wie oben beschrieben
    • b) mindestens ein Auftrennungsschritt, ausgewählt aus Festbettadsorption, Extraktion, Expanded-Bed-Adsorption, in-situ-Adsorption, Ultrafiltration, bevorzugt wie oben erläutert,
    • c) optional eine Aufkonzentrierung, bevorzugt wie oben erläutert.
    • d) mindestens eine Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie gemäß der vorliegenden Erfindung
    • e) optional eine Konfektionierung, z. B. durch Trocknung und/oder Kristallisation
  • Wie bereits erläutert, bezieht sich diese Erfindung ebenfalls auf eine Verwendung von Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen, wobei hierfür die bereits erläuterten Ausführungsformen ggf. ebenfalls zum Einsatz kommen können und somit übertragbar sind.
  • Eine weitere Ausführungsform der Erfindung bezieht sich auf eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder einen Einsatz der erfindungsgemäßen Verwendung zur großtechnischen Isolierung von Taxanen.
  • Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.
  • Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibungen der zugehörigen Zeichnungen, in denen – beispielhaft – Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigt:
  • 1 ein Elutionsprofil der Trennung der einzelnen Taxane nach der Flüssig-Flüssig-Verteilungschromatographie bei „Reversed Phase” Elution nach vorheriger Adsorption und Aufkonzentrierung
  • 2 ein 3D-Elutionsprofil der Trennung einzelner Taxane nach der Flüssig-Flüssig-Verteilungschromatographie bei „Dual-mode” Elution ohne vorherigen Auftrennungsschritt
  • Die Figuren beziehen sich auf die entsprechenden Beispiele I und II, in denen nachfolgend – rein illustrativ – ein erfindungsgemäßes Trenn- und Reinigungsverfahren beschrieben ist.
  • Beispiel I: Aufreinigung eines Zellkulturüberstandes durch Adsorption, Aufkonzentrierung und einfache FCPC-Trennung:
  • Für das erfindungsgemäße Beispiel wurde folgende Zellkultur verwendet, wie aus Tabelle I zu sehen: Tabelle I
    Zellkulturmedium: modifziertes Gamborg B5-2
    Zellen: Taxus baccata
    Kultivierungszeit: 20 Tage
  • Nach der Kultivierung wurden die Zellen und Zellreste mit S&S 595 Filterpapier (110 mm) abfiltriert, von dem erhaltenen Überstand wurden 50 ml zur Aufreinigung verwendet.
  • Da in diesem Überstand die Konzentrationen der Taxane im Vergleich zu üblichen Literaturwerten zu gering waren, wurden künstlich folgende Taxane zugegeben, wie in Tabelle II zu sehen: Tabelle II
    10-Deacetylbaccatin III [mg] 0,95 (Acros Organics, 95%)
    Baccatin III [mg] 1 (MP Biotech, 98%)
    Docetaxel [mg] 0,3 (Sigma, >= 97%)
    Paclitaxel [mg] 0,2 (Sigma, >= 97%, semisynthetisch)
    Cephalomannin 0,3 (Sigma, >= 97%)
  • Der derart angereicherte Überstand wird eine Stunde lang bei 25°C gerührt, bei kurzzeitigem Einsatz von Ultraschall (10 sec). Danach wird ungelöstes Paclitaxel (sehr geringe Löslichkeit) abzentrifugiert (4000 U/min, 5 min). Diese ersten Schritte sind nicht Teil des Verfahrens und dienen nur dazu, eine Ausgangslösung zu erstellen, die in etwa einem Zellkulturüberstand eines Produktionsstammes entspricht.
  • Zur Kontrolle wurden mehrere Proben gezogen und per HPLC vermessen.
  • HPLC-Messungen:
  • Sämtliche HPLC-Messungen wurden wie folgt durchgeführt:
    Der apparative Aufbau ist in Tabelle III aufgeführt: Tabelle III
    Anlage: – Pumpe: Merck Hitachi L 7100 mit Gradientenmodul
    – Autosampler: Merck Hitachi L 7250 (programmierbar)
    – Säulenofen: Merck L 7360
    – Interface: Merck Hitachi D 7000
    – UV-Detektor: Merck Hitachi L 7400
    Säule: MultoHigh Phenyl-5 (CS), 250 × 4 mm
    mobile Phase: Wasser (Millipore)/Acetonitril (Gradient grade, Fisher Scientific) Gradientenfahrweise von 70/30 bis 20/80
  • Der Volumenstrom betrug 1,5 ml/min bei einer Temperierung von 25°C. Gemessen wurde bei einer Wellenlänge von 232 nm. Das Injektionsvolumen betrug 20 μl.
  • Die Messung des angereicherten Kultur-Überstands ergab folgende Ergebnisse (Tabelle V) Tabelle V
    TAXAN Konzentration [mg/l] Flächenanteil UV Gesamtmassenanteil
    10-Deacetylbaccatin: 19,5 2,16% 0,066%
    Baccatin III: 23,8 1,98% 0,081%
    Docetaxel: 4,39 0,28% 0,015%
    Cephalomannin: 5,67 0,36% 0,019%
    Paclitaxel: 0,49 0,066% 0,002%
    Medium ca. 29500 95,15% 99,82%
  • Dabei spiegelt die „Konzentration des Mediums” die Summe aller gelöster Medienbestandteile wieder und wurde durch vollständiges Eindampfen und Einwiegen des Überstands erhalten.
  • Als erster Aufreinigungsschritt wurde eine Absorption an XAD-7HP (Aldrich) vorgenommen. Das XAD-7HP wurde vor der ersten Benutzung je zweimal mit Wasser und Methanol gewaschen.
  • Überstand (ca. 50 ml) und Adsorbens (0,8 g trocken) wurden 12 Std. bei 25°C gerührt, danach wurde über S&S 595 (10 mm) Filterpapier abgenutscht.
  • Es wurden erneut zwei HPLC-Messungen von dem abgereicherten Überstand vorgenommen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI aufgeführt: Tabelle VI
    Konzentration
    TAXAN [mg/l] Flächenanteil UV Gesamtmassenanteil adsorbiert
    10-DAB: 0,144 0,018% 0,00054% 99,3%
    Bac III: 0,063 0,006% 0,00023% 99,7%
    Docetaxel: 0 0,000% 0,00000% 100,0%
    Cephal.: 0 0,000% 0,00000% 100,0%
    Paclitaxel: 0,005 0,001% 0,00000% 99,0%
    Medium: ca. 29500 99,975% 99,99923%
  • Das Adsorbens wurde in einer Porzellanhutsche auf Filterpapier 2 × mit je 10 ml Wasser (Millipore) gespült und sorgfältig abgenutscht. Anschließend wurde eine Desorption in Methanol (versetzt mit 0,1% Essigsäure) durchgeführt. Dazu wurde das Adsorbens 3 × mit je ca. 15 ml Methanol versetzt, ca. 1 Stunde gerührt und dann abgenutscht. Das Desorbens wurde gesammelt und anschließend durch Abdampfen des Methanols bis zu einem Volumen von ca. 10 ml aufkonzentriert.
  • Anschließend wurde eine Flüssig-Flüssig-Verteilungschromatographie durchgeführt:
    Der apparative Aufbau und die Durchführung der Chromatographie sind in Tabelle VII aufgeführt Tabelle VII
    Anlage: Rotor: Alphacrom Kromaton 201
    Nennvolumen: 200 ml
    20 Scheiben mit je 66 Kammern = 1320 Kammern
    Pumpe: Alpha 200
    Injektion: 6-gort-Ventil mit 10 ml Schleife
    Detektion Fraktionierung/HPLC
    Phasensystem: n-Heptan/Ethylacetat/Methanol/Wasser 1:2:1:1
    Rotordrehzahl: 1400 U/min Volumenstrom: 10 ml/min
    Fraktionierung: 10 ml
    Modus: „Reversed Phase”/descending (mobile Phase: polare Phase – Wasser/Methanol)
    Probe: Die aufkonzentrierte Taxanlösung (Methanol) wurde durch Zugabe von Wasser, Ethylacetat und n-Heptan auf die Zusammensetzung der mobilen Phase gebracht. Von dieser Lösung wurden dann in einem Lauf 10 ml getrennt
    Druckverlust: ca. 35 bar
    Laufzeit: 30 Minuten
    Ausgetretene stationäre Phase [ml] 70 ml
    stat. Phasenverhältnis 0,65
  • Zur besseren HPLC-Detektion wurden alle Fraktionen im Anschluss in Wasser/Acetonitril-Gemisch (70/30) umgelöst durch vollständiges Eindampfen bei bis zu 4 mbar und 35°C.
  • 1 zeigt eine graphische Darstellung der Trennung der einzelnen Taxane; die genauen Daten sind in den Tabellen VIII und IX aufgeführt: Tabelle VIII
    Fraktion: 8 9 10 11 12 13 14 15
    nach Min.: 13 14 15 16 17 18 19 20
    10-DAB [UV-Fläche]: 1913 371510 256819 11958 542 524 975 0
    Bac III [UV-Fläche]: 0 0 0 1938 113013 377399 107964 6689
    Docet. [UV-Fläche]: 0 0 0 0 0 0 0 0
    Cephal. [UV-Fläche]: 0 0 0 0 0 0 0 0
    Pacli [UV-Fläche]: 0 0 0 0 0 0 0 0
    Alle Verunreinigungen [UV-Fläche]: 184383 40438 4365 16848 11323 11144 32390
    Tabelle IX
    Fraktion: 17 18 19 20 21 22 23 24 25
    nach Min.: 22 23 24 25 26 27 28 29 30
    10-DAB [UV-Fläche]: 0 0 0 158 0 0 0 0 0
    Baccatin III [UV-Fläche]: 0 0 953 0 0 676 0 0 0
    Docetaxel [UV-Fläche]: 240 6191 16687 40433 15937 2351 245 0 0
    Cephal. [UV-Fläche]: 0 8510 25660 50845 20044 2689 605 0 0
    Paclitaxel [UV-Fläche]: 0 580 2611 1337 3826 9153 2869 877 0
    Alle Verunreinigungen [UV-Fläche]:: 24034 45206 28820 33872 90549 35664 42429
  • Man sieht, dass es durch die Verwendung der Flüssig-flüssig-Chromatographie möglich ist, auch bei stark verunreinigten Proben und geringer Taxan-Konzentration eine nahezu quantitative Trennung der einzelnen Taxane durchzuführen. Insbesondere das 10-Deacetylbaccatin III sowie das Baccatin III konnten in einer Taxan-Reinheit von jeweils 99,7% und einer Gesamtverfahrens-Ausbeute von > 95% bzw. > 97% erhalten werden.
  • Die Durchführung der Flüssig-flüssig-Chromatographie gemäß diesem Beispiel bringt mit dem einfachen Elutionsmodus vor allem eine schnelle Trennung bei geringem Lösemittelverbrauch. Da Heptan und Ethylacetat ausschließlich als stationäre Phase verwendet werden, ist der Verbrauch dieser Lösemittel besonders gering.
  • Beispiel II: Aufreinigung eines Zellkulturüberstandes durch direkte Aufkonzentrierung und „Dual Mode” FCPC-Trennung:
  • Analog zu Beispiel I wurde ein mit Taxanen angereicherter Kulturüberstand, allerdings ohne Cephalomannin, erstellt.
  • Es wurde ohne vorherigen Aufreinigungsschritt direkt aufkonzentriert bis auf eine Baccatin III-Konzentration von ca. 100 mg/l und dann sofort 1:1 mit Methanol (+0,1% Essigsäure) verdünnt, um mangelnder Löslichkeit der Taxane vorzubeugen und gleichzeitig eine Injektionslösung für die FCPC zu erhalten, die etwa der mobilen Phase entsprach.
  • Ein FCPC-Trennlauf wurde mit der in Tabelle VII beschriebenen Anlage mit dem gleichen Phasensystem bei gleicher Drehzahl und gleichem Volumenstrom durchgeführt, lediglich der Modus wurde so verändert, dass nach 25 Minuten „Reversed Phase” Trennung die Phasen umgeschaltet wurden und die organische Phase anschließend als mobile Phase eingesetzt wurde, um Paclitaxel weiter von Docetaxel abzutrennen.
  • Wie in dem 3D-Elutionsprofil in 2 zu erkennen ist, können dadurch nicht nur 10-Deacetylbaccatin und Baccatin III mit vergleichbaren Taxanreinheiten wie in Beispiel 1 gewonnen werden, sondern auch Docetaxel und Paclitaxel.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen, enthaltend mindestens einen CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographieschritt, wobei in der zu chromatographierenden Ausgangslösung bzw. -suspension der Anteil der zu isolierenden Taxane ≤ 50% beträgt, wobei das Lösemittel nicht mitzurechnen ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die mindestens eine CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mit mindestens einem Eluens, welches einen ET30-Wert von ≤ 51 aufweist sowie mindestens einem zweiten Eluens, welches einen ET30-Wert von ≥ 51 aufweist, durchgeführt wird.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die mindestens eine CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie bei einer Temperatur von ≤ 50°C durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die mindestens eine CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mit mindestens einem Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≤ 45 aufweist sowie mindestens einem zweiten Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≥ 51 aufweist, durchgeführt wird
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die mindestens eine CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mit mindestens einem Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≤ 45 aufweist, mindestens einem zweiten Eluens, welches einen ET(30)-Wert von ≥ 51 aufweist sowie einem weiteren Eluens, ausgewählt aus einem kurzkettigen (C ≤ 5) Alkohol oder Keton, chloriertem Kohlenwasserstoff oder Tetrahydrofuran durchgeführt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die mindestens eine CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mit mindestens einem Eluenssystem aus der folgenden Auswahl durchgeführt wird: Alkan/Alkohol/Wasser Alkan/Alkohol/Acetonitril, Alkan/Alkohol/Ethylenglykol Alkan/Keton/Wasser Chlorierter Kohlenwasserstoff/Alkohol/Wasser Chlorierter Kohlenwasserstoff/Keton/Wasser Ethylacetat/Alkohol/Wasser Ethylacetat/Keton/Wasser Ethylacetat/Keton/Ethylenglykol Toluol/Alkohol/Wasser Butanol/Propanol/Wasser Butanol/Ethanol/Wasser Butanol/Metanol/Wasser Ether/Alkohol/Wasser Ether(Keton/Wasser Toluol/Keton/Wasser Cyclohexan/Keton/Wasser Cyclohexan/Keton/Ethylenglycol Methyl-Isobutyl-Keton/Aceton/Wasser Alkan/Ethylacetat/Alkohol/Wasser Alkan/Ethylacetat/Acetonitril/Wasser Alkan/Ethylacetat/Acetonitril/Alkohol
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 wobei vor der mindestens einen CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie mindestens ein Auftrennungsschritt durchgeführt wird, ausgewählt aus mindestens einer der folgenden Techniken: Festbettadsorption, Extraktion, in-situ-Extraktion, Expanded-Bed-Adsorption, in-situ-Adsorption, Ultrafiltration.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Verfahren zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen eingesetzt wird, welche aus Zellsuspensionen gewonnen werden.
  9. Verfahren zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen, umfassend die folgenden Schritte: a) Fermentation einer Zellsuspension, ggf. kontinuerlich. b) mindestens ein Auftrennungsschritt nach Anspruch 7 c) optional eine Aufkonzentrierung. d) mindestens eine CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6. e) optional eine Konfektionierung, z. B. durch Trocknung und/oder Kristallisation
  10. Verwendung von CPC-Flüssig-flüssig-Verteilungschromatographie zur Trennung und/oder Reinigung von Taxanen, wobei in der zu chromatographierenden Ausgangslösung bzw. -suspension der Anteil der zu isolierenden Taxane ≤ 50% beträgt, wobei das Lösemittel nicht mitzurechnen ist.
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