DE102008029083A1 - Filtervorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Filtervorrichtung - Google Patents

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Abstract

Filtervorrichtung und Gasentionisierungsvorrichtung mit einer Filtervorrichtung, sowie Verfahren zur Herstellung einer Filtervorrichtung zum Filtern von Gas, mit einem Filterkörper, der wenigstens ein offenes Drahtgewebe aufweist, welches Kettdrähte und Schussdrähte und sich dazwischen ergebende Maschenöffnungen umfasst. Dabei sind die Kettdrähte und die Schussdrähte des Drahtgewebes schräg zueinander ausgerichtet.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer Filtervorrichtung, insbesondere zum Filtrieren und zum Entionisieren von Gas, wie beispielsweise Luft. Die Erfindung betrifft auch eine Gasentionisierungsvorrichtung mit einer solchen Filtervorrichtung.
  • Im Stand der Technik sind Gasentionisierungsvorrichtungen und Filtervorrichtungen für solche Gasentionisierungsvorrichtungen bekannt geworden, die dazu dienen, die bei Auftreten eines Lichtbogens entstehenden ionisierten Gase abzukühlen und zu entionisieren. Um die heißen Gase abzukühlen werden in bekannten Filtern beispielsweise dicht geschlagene Tressengewebe eingesetzt, bei denen nur sehr kleine Luftspalte an den Drahtkreuzungspunkten für den Luftdurchtritt übrig bleiben. Die aus einem Metall bestehenden Drähte nehmen beim Durchtritt der heißen Gase die Wärmeenergie der heißen Gase auf und kühlen somit das durch das Gewebe durchtretende Gas effektiv. Aufgrund der dicht geschlagenen Kett- und Schussdrähte, die rechtwinklig zueinander angeordnet sind, kann nur an den Drahtkreuzungspunkten Gas durch das Gewebe durchtreten.
  • Gegenüber dem angeführten Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine weitere Filtervorrichtung und eine weitere Gasentionisierungsvorrichtung, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Filtervorrichtung zur Verfügung zu stellen, womit eine effektive Gasabkühlung mit einem hohen Gasdurchsatz möglich ist.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Filtervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Gasentionisierungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und durch ein Verfahren zur Herstellung einer Filtervorrichtung zum Filtern von Gas mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel.
  • Die erfindungsgemäße Filtervorrichtung zum Filtern von Gas dient insbesondere zum Entionisieren von Gas und umfasst einen Filterkörper, der wenigstens ein offenes Drahtgewebe aufweist, welches Kettdrähte und Schussdrähte und sich dazwischen ergebene Maschenöffnungen umfasst. Dabei sind die Kettdrähte und die Schussdrähte des Drahtgewebes schräg zueinander ausgerichtet.
  • Die erfindungsgemäße Filtervorrichtung hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung ist der Einsatz eines offenen Drahtgewebes, bei dem benachbarte Kettdrähte einen größeren seitlichen Abstand aufweisen als der Drahtdurchmesser der Kettdrähte und bei dem benachbarte Schussdrähte einen größeren Abstand voneinander aufweisen als der Durchmesser eines Schussdrahtes, sodass zwischen den Kettdrähten und den Schussdrähten sich Maschenöffnungen in der Gewebefläche des Drahtgewebes ergeben, durch die ein Gas durchtreten kann.
  • Ein Vorteil der schrägen Ausrichtung der Kettdrähte zu den Schussdrähten ist, dass zur Herstellung beispielsweise ein Quadratmaschengewebe gewählt werden kann, welches durch Stauchung in eine Richtung einen Winkel zwischen Kettdrähten und Schussdrähten erhält. Die Größe der Maschenöffnungen lässt sich durch eine entsprechende Stauchung beeinflussen. Dadurch wird es möglich, konventionelles und handelsübliches Drahtgewebe einzusetzen, das nach einer entsprechenden Nachbearbeitung einen Winkel zwischen Kett- und Schussdrähten aufweist, der von 90° verschieden ist, obwohl das Drahtgewebe ursprünglich mit rechtwinklig angeordneten Kett- und Schussdrähten gewebt wurde.
  • An dieser Stelle sei darauf hingewiesen worden, dass unter dem Begriff „schräg zueinander ausgerichtet” zu verstehen ist, dass der Winkel zwischen den Kettdrähten und den Schussdrähten sich von 90° deutlich unterscheidet. Beispielsweise kann der Winkel zwischen Kettdrähten und Schussdrähten 60° betragen. Es sind auch andere Winkel möglich wie beispielsweise 30°, 45° oder 75°. Der genaue Winkel hängt von dem vorgegebenen Anwendungsfall und beispielsweise von der erforderlichen Stauchung des Drahtgewebes ab.
  • In allen Fällen wird ein offenes Drahtgewebe eingesetzt, bei dem zwischen benachbarten Kettdrähten und benachbarten Schussdrähten ein Spalt verbleibt, der gegebenenfalls gering sein kann und insbesondere auch gegen Null gehen kann.
  • Vorzugsweise bestehen die Drähte des Drahtgewebes aus Metall und weisen eine hohe spezifische Dichte und/oder eine hohe spezifische Wärmekapazität auf, um zur Aufnahme und Abfuhr von Wärme gut geeignet zu sein. Vorzugsweise bestehen wenigstens die Kettdrähte und/oder die Schussdrähte aus einem leitenden Material, um eine Entionisierung durchtretenden Gases zu erlauben. Insbesondere bestehen die Drähte aus einem eisenhaltigen Metall. Möglich ist aber auch der Einsatz von kupferhaltigen Materialien oder von Stahl oder von anderen metallischen Materialien.
  • In bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung sind die Maschenöffnungen oder wenigstens einige Maschenöffnungen parallello grammartig ausgebildet. Das bedeutet, das insbesondere in einer Draufsicht auf das Drahtgewebe die Maschenöffnungen parallellogrammartig oder doch etwa parallellogrammartig ausgebildet sind. Eine solche Parallelogrammstruktur der Maschenöffnung entsteht beispielsweise aus einer ursprünglich quadratischen oder rechteckigen Maschenöffnung durch eine Stauchung des Drahtgewebes in Richtung der Kettdrähte und/oder der Schussdrähte. Dadurch wird nicht nur eine Stauchung in einer Dimension erzielt, sondern die Kettdrähte bzw. die Schussdrähte verschieben sich auch etwa senkrecht zur Stauchungsrichtung, sodass ein Winkel zwischen den Kettdrähten und Schussdrähten entsteht, der sich von den ursprünglichen 90° erheblich unterscheidet, sodass eine parallelogrammartige Maschenstruktur entsteht, die etwa parallelogrammartige Maschenöffnungen aufweisen kann. Dadurch wird das Verhältnis der freien Durchtrittsflächen für das Gas verringert, sodass ausgehend von einem Standardgewebe ein gewünschter Luftdurchtritt einstellbar ist.
  • In bevorzugten Ausgestaltungen umfasst der Filterkörper wenigstens zwei aufeinander liegende Drahtgewebe. Dabei können die beiden Drahtgewebe gleich ausgebildet oder auch unterschiedlich strukturiert sein. Durch die Hintereinanderanordnung zweier aufeinander liegender Drahtgewebe wird die Filterwirkung und die Wärmeabfuhr sowie die Entionisierungswirkung der Filtervorrichtung entsprechend erhöht, sodass zuverlässig sichergestellt werden kann, dass das auf die andere Seite des Filterkörpers gelangende Gas erheblich kühler geworden ist und weitestgehend entionisiert wurde.
  • Das bzw. die Drahtgewebe können in allen Ausgestaltungen unterschiedlich ausgebildet sein. So sind unterschiedliche Bindungsarten der Kett- und Schussdrähte möglich. Bevorzugt ist beispielsweise eine glatte Bindung. Möglich sind aber auch andere im Stand der Technik übliche Bindungsarten.
  • Vorzugsweise wird wenigstens ein Drahtgewebe in den Randzonen verpresst, um eine sichere Verbindung der Kett- und Schussdrähte zu erhalten. Werden zwei oder mehr aufeinander liegende Drahtgewebe eingesetzt, so dient das Verpressen an den Randzonen auch zur Herstellung eines festen Filterkörpers, sodass eine separate Halterung der einzelnen Drahtgewebe des Filterkörpers nicht mehr nötig ist. Das Maß der Verpressung an den Randzonen hängt vom jeweiligen Anwendungsfall und von den eingesetzten Drahtgeweben ab. Möglich sind Verpressungswerte zwischen etwa 10% und 75% oder mehr. Im Regelfall wird eine Verpressung zwischen 30% und 60% eingesetzt werden, um einen zuverlässigen und dichten Verbund der einzelnen Drahtgewebe des Filterkörpers zu ermöglichen.
  • Bei Einsatz von zwei oder mehr Drahtgeweben wird vorzugsweise ein feinmaschiges Drahtgewebe und wenigstens ein grobmaschiges Drahtgewebe eingesetzt. Dabei wird die Filtervorrichtung typischerweise so eingesetzt, dass das grobmaschige Drahtgewebe zu der Seite ausgerichtet wird, von der das heiße Gas auf die Filtervorrichtung auftrifft.
  • Vorzugsweise weist das grobmaschige Drahtgewebe einen Drahtabstand der Kettdrähte und/oder der Schussdrähte vor dem Verpressen auf, der wenigstens doppelt so groß und insbesondere wenigstens fünfmal größer und besonders bevorzugt wenigstens zehnmal größer ist als der entsprechende oder als ein entsprechender Drahtabstand des feinmaschigen Drahtgewebes.
  • In allen Ausgestaltungen ist es möglich, dass wenigstens ein Drahtgewebe unverpresst eingesetzt wird. Vorzugsweise weist das feinmaschige Drahtgewebe eine rechteckige Maschenstruktur und insbesondere eine Quadratmaschenstruktur in der fertigen Filtervorrichtung bzw. in dem Filterkörper auf.
  • Besonders bevorzugt weist das feinste Drahtgewebe bzw. die feinste Lage des Drahtgewebes eine Quadratmaschenstruktur auf.
  • Das ermöglicht eine exakt definierte Struktur mit genau definierten Öffnungen.
  • Es ist ebenfalls bevorzugt, dass das grobmaschige Drahtgewebe eine Drahtdicke aufweist, die wenigstens zweimal und insbesondere wenigstens fünfmal und besonders bevorzugt wenigstens achtmal größer ist als eine Drahtdicke des feinmaschigen Drahtgewebes.
  • Besonders bevorzugt ist das grobmaschige Drahtgewebe mit Kett- und Schussdrähten ausgerüstet, die eine größere Drahtdicke aufweisen als das feinmaschige Drahtgewebe. Dadurch wird es ermöglicht, dass das grobmaschige Drahtgewebe mit den relativ dicken Drähten eine hohe Wärmekapazität bereit stellt, die eine erhebliche Abkühlung eines auftreffenden Heißgasstromes ermöglicht. Das insbesondere dahinter angeordnete feinmaschigere Drahtgewebe ermöglicht anschließend eine weitestgehende Entionisierung und eine weitere Abkühlung des auftreffenden Gasstroms.
  • In bevorzugten Ausgestaltungen ist eine Drahtdicke der Kettdrähte und/oder der Schussdrähte des grobmaschigen Drahtgewebes vorzugsweise größer als 0,5 mm und beträgt insbesondere wenigstens 0,7 mm und vorzugsweise wenigstens 0,9 mm. Möglich und bevorzugt sind auch Drahtdicken von z. B. 1,2 mm oder 1,6 mm. Die Drahtdicke des feinmaschigen Drahtgewebes ist vorzugsweise kleiner 0,5 mm und insbesondere kleiner als 0,2 mm. Durch den Einsatz einer Filtervorrichtung mit einem ersten grobmaschigen Drahtgewebe mit einer Drahtdicke der Kett- und der Schussdrähte von z. B. 1 mm und einem nachgeschalteten feinmaschigen Drahtgewebe mit einer Drahtdicke von beispielsweise 0,2 mm wird eine erhebliche Abkühlung eines Heißgasstroms ermöglicht, während gleichzeitig eine hervorragende Entionisierung der Heißgase möglich ist.
  • In besonders bevorzugten Ausgestaltungen umfasst der Filterkörper wenigstens vier aufeinanderliegende Drahtgewebe, von denen ein Drahtgewebe auf einer ersten Außenseite des Filterkörper grobmaschig ausgebildet ist, während auf einer zweiten Außenseite des Filterkörpers ein feinmaschiges Drahtgewebe vorgesehen ist.
  • Zwischen den auf der ersten Außenseite und der zweiten Außenseite vorgesehen Drahtgeweben kann ein Drahtgewebe mittlerer Maschenweite vorgesehen sein.
  • Möglich ist es auch, dass zwei grobmaschige Drahtgewebe und ein oder zwei feinmaschige Drahtgewebe vorgesehen sind. Durch zwei grobmaschige hintereinander geschaltete Drahtgewebe wird eine besonders hohe Wärmekapazität zur Verfügung gestellt.
  • In allen Ausgestaltungen sind die Kettdrähte und/oder Schussdrähte wenigstens abschnittsweise parallel zueinander ausgerichtet.
  • Vorzugsweise ist das Drahtgewebe in einer Richtung um wenigstens 20% und insbesondere um wenigstens 30% gestaucht. Auch Stauchungen von 35%, 45% oder 60% oder mehr sind möglich und bevorzugt.
  • In allen Ausgestaltungen kann ein Drahtgewebe oder jedes Drahtgewebe flächig kalandriert sein, um jeweils ebene und definierte Kontaktflächen zur Verfügung zu stellen.
  • Als Kett- bzw. Schussdrähte können Drähte mit rundem Querschnitt, mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, sowie dreieckige und abgerundete Drähte eingesetzt werden.
  • Die Drahtdurchmesser der Kettdrähte und der Schussdrähte eines Drahtgewebes können identische Durchmesser aufweisen, können aber auch unterschiedlich dimensioniert sein.
  • Die erfindungsgemäße Gasentionisierungsvorrichtung weist wenigstens eine Filtervorrichtung zum gezielten Entionisieren von Gas auf, wobei die Filtervorrichtung einen Filterkörper umfasst, der wenigstens ein Drahtgewebe aufweist, wobei das Drahtgewebe Kettdrähte und Schussdrähte und sich dazwischen ergebende Maschenöffnungen umfasst. Dabei sind die Kettdrähte und die Schussdrähte des Drahtgewebes schräg zueinander ausgerichtet.
  • Auch die erfindungsgemäße Gasentionisierungsvorrichtung hat viele Vorteile. Die Gasentionisierungsvorrichtung gemäß der Erfindung erlaubt ein effektives Abkühlen eines auftreffenden Heißgasstroms, der von der Filtervorrichtung zusätzlich effektiv entionisiert wird. Vorzugsweise wird in der Gasentionisierungsvorrichtung eine Filtervorrichtung eingesetzt, wie sie zuvor beschrieben wurde.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Filtervorrichtung zum Filtern von Gas erfolgt derart, dass zunächst wenigstens ein Drahtgewebe mit etwa rechteckigen Maschen gewebt wird, wobei das Drahtgewebe anschließend in einer Richtung gestaucht wird, um die Kettdrähte und die Schussdrähte des Drahtgewebes schräg zueinander auszurichten.
  • In bevorzugten Weiterbildungen werden mehrere Drahtgewebe aufeinandergelegt und miteinander in den Randzonen verpresst, um einen Filterkörper herzustellen. Dabei können die unterschiedlichen Drahtgewebe gleiche oder unterschiedliche Drahtdurchmesser und Maschenweiten aufweisen. Eine abgestufte Reihenfolge unterschiedlicher Drahtdurchmesser und Maschenweiten erlaubt eine besonders effektive und zuverlässige Abkühlung und Entionisierung eines auftreffendes Heißgases.
  • Vorteilhafterweise wird wenigstens ein grobmaschiges Drahtgewebe und wenigstens ein feinmaschiges Drahtgewebes eingesetzt. Dabei weist das grobmaschige Drahtgewebe einen Drahtabstand der Kettdrähte und/oder der Schussdrähte auf, der vor dem Verpressen wenigstens fünfmal größer und insbesondere wenigstens zehnmal größer ist als der entsprechende Drahtabstand des feinmaschigen Drahtgewebes. Das feinmaschige Drahtgewebe oder wenigstens ein feinmaschiges Drahtgewebe kann ohne Verpressen eingesetzt werden, sodass es in der Filtervorrichtung eine rechteckige Maschenstruktur behält.
  • Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das nun mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird.
  • In den Figuren zeigen:
  • 1 eine erfindungsgemäße Entionisierungsvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Filtervorrichtung in einer geschnittenen schematischen Seitenansicht;
  • 2 einen schematisch dargestellten Filterkörper der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung;
  • 3 eine schematische Draufsicht auf ein grobmaschiges Drahtgewebe;
  • 4 eine schematische Draufsicht auf ein feinmaschiges Drahtgewebe;
  • 5 eine schematische Draufsicht auf ein gestauchtes grobmaschiges Drahtgewebe; und
  • 6 eine schematische Draufsicht auf ein gestauchtes Drahtgewebe mit mittlerer Maschenweite.
  • Mit Bezug auf die 16 wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Entionisierungsvorrich tung 20 mit einer erfindungsgemäßen Filtervorrichtung 1 beschrieben.
  • Die Entionisierungsvorrichtung 20 kann z. B. z. B. Bestandteil eines Sicherungsautomaten sein oder als ein solcher ausgeführte sein und umfasst ein Gehäuse 25 mit der darin angeordneten Filtervorrichtung 1, sowie einen darin angeordneten Kontakt 21 und zwei Leiter 22 und 23, die aus dem Gehäuse 25 herausgeführt werden.
  • In dem Gehäuse 25 ist ein Blech 24 vorgesehen, welches bei einem Funkenschlag des Kontakts 21 einen Teil der auftreffenden Energie absorbiert.
  • Entsteht in dem Gehäuse 25 ein Funkenüberschlag, so heizt sich die in dem Gehäuse 25 vorhandene Luft enorm auf, sodass nicht nur die Temperatur, sondern auch der Innendruck in dem Gehäuse 25 entsprechend ansteigen würde, wenn nicht für einen entsprechenden Druckabbau gesorgt würde.
  • Für den Druckabbau ist die Filtervorrichtung 1 in dem Gehäuse 25 vorgesehen, die über einen Filterkörper 2 verfügt.
  • Der Filterkörper 2 besteht hier (vgl. 2) aus insgesamt vier Drahtgeweben 3 bis 6, die direkt aufeinander gelegt und miteinander verbunden werden, um den Filterkörper 2 zu bilden. Wie 1 zu entnehmen ist, wird der Filterkörper 2 in den Randzonen 11 verpresst, um einen festen Verbund der vier aufeinander liegenden Drahtgewebe 3 bis 6 zu erhalten, ohne dass ein separater Drahtgewebehalter erforderlich wäre.
  • Hier im Ausführungsbeispiel werden zwei gleichartige Drahtgewebe 3 und 4 vorgesehen, die über relativ dicke Drähte verfügen, während das sich daran anschließende Drahtgewebe 5 einen mittleren Drahtdurchmesser aufweist. Als letzte Lage schließt sich auf der Außenseite des Gehäuses 25 eine feinmaschige Drahtgewebelage 6 an, die auf der Außenseite des Filterkörpers 2 für eine gleichmäßige Entionisierung des durchtretenden Gasstroms sorgt. In anderen Ausgestaltungen kann sich ganz außen noch ein Drahtgewebe mit größerer Maschenweite und/oder größerem Drahtdurchmesser anschließen, sodass die abschließende Lage der Drahtgewebe nicht die feinmaschigste Lage ist.
  • In den 3 und 4 sind zwei Drahtgewebe 3 und 6 in einer stark schematischen Draufsicht direkt nach dem Webvorgang vor dem Verpressen dargestellt. Beide Drahtgewebe verfügen über eine glatte Bindung und weisen Kettdrähte 8 und Schussdrähte 9, sowie Maschenöffnungen 10 zwischen den Kettdrähten 8 und Schussdrähten 9 auf.
  • Ein Unterschied zwischen den beiden Drahtgeweben 3 und 6 ist allerdings, dass das grobmaschige offene Drahtgewebe 3 über eine deutliche größere Maschenweite 12 und einen deutlich größeren Drahtdurchmesser 13 verfügt, während die Maschenweite 18 und der Drahtdurchmesser 17 des feinmaschigen offenen Drahtgewebes 6 erheblich geringer ist.
  • In einem konkreten Beispiel beträgt der Drahtdurchmesser 13 der Kett- und der Schussdrähte etwa 1 mm bei einer Maschenweite 12 von etwa 1 mm, während der Drahtdurchmesser 17 der Drähte des feinmaschigen offenen Drahtgewebes 6 etwa 0,1 mm bei einer Maschenweite 18 von ebenfalls etwa 0,1 mm beträgt. Damit ist bei diesem konkreten Beispiel der Drahtdurchmesser 13 und die Maschenweite 12 des grobmaschigen Drahtgewebes 3 vor dem Verpressen etwa zehnmal größer als der Drahtdurchmesser 17 und die Maschenweite 18 des feinmaschigen Drahtgewebes 6. Auch nach dem Verpressen der grobmaschigen Lage des grobmaschigen Drahtgewebes 3 verbleiben Maschenöffnungen, durch die eine ausreichende Menge an Luft durchtreten kann. Das erlaubt eine hohe Wärmeaufnahme und Wärmeabfuhr über das grobmaschige Drahtgewebe 3 und eine zuverlässige Entionisierung des durchtretenden Gases durch das feinmaschige Drahtgewebe 6.
  • Insbesondere werden zwei grobmaschige Drahtgewebe 3, 4 vorgesehen, an die sich ein drittes Drahtgewebe 5 mit mittlerem Drahtdurchmesser und mittlerer Maschenweite anschließt, bevor als Abschluss ein feinmaschiges Drahtgewebe 6 vorgesehen ist. In anderen Ausführungsbeispielen ist es auch möglich, mehr als vier Lagen Drahtgewebe zu verwenden, die insgesamt einen Filterkörper 2 bzw. Drahtgewebekörper 2 bilden, wobei eine noch feinere Abstufung unterschiedlicher Drahtdurchmesser vorgesehen sein kann, oder eine noch größere Anzahl gleichartiger Drahtgewebe hintereinander geschaltet werden kann.
  • Hier im Ausführungsbeispiel wurden bei der Herstellung der Filtervorrichtung 1 bzw. des Filterkörpers 2 der Filtervorrichtung 1 zunächst offene Drahtgewebe 3 bis 6 hergestellt, die jeweils über Rechteckmaschen oder über Quadratmaschen verfügen, wobei der Winkel zwischen den Kettdrähten 8 und den Schussdrähten 9 neunzig Grad beträgt, sowie das bei dem Weben von Drahtgewebe mit Metalldrähten üblich ist.
  • Im Anschluss an die Herstellung von Gewebeabschnitten des offenen Drahtgewebes werden die Gewebeabschnitte wenigstens einiger der vorgesehenen Drahtgewebe bzw. Lagen entlang der Kett- und/oder Schussdrähte 8, 9 in einer Dimension gestaucht, um die Kettdrähte 8 und die Schussdrähte 9 schräg zueinander auszurichten und die Maschenöffnungen 10 wunschgemäß auszubilden. Dadurch kann der Luftwiderstand der Filtervorrichtung eingestellt werden, während durch die Einstellung des Verhältnisses von Maschenöffnung 10 zu der Fläche der Kettdrähte 8 und der Schussdrähte 9, sowie der Anzahl der Drahtgewebelagen 36 und der gewählten Drahtdurchmesser die Wärmekapazität der Filtervorrichtung 1 und die Entionisierungswirkung wunschgemäß eingestellt werden kann. Ein z. B. abschließendes feinmaschiges Drahtgewebe 6 mit Quadratmaschenstruktur gewährleistet definierte Bedingungen bei der abschließenden Entionisierung.
  • In 5 ist ein gestauchtes grobmaschiges Drahtgewebe 3 dargestellt, bei dem das Drahtgewebe 3 in Richtung des Pfeils 16 gestaucht wurde, sodass sich der Winkel zwischen den Kettdrähten 8 und den Schussdrähten 9 um den Winkel 7 geändert hat.
  • In 6 ist ein feinmaschiges Gewebe 6 nach dem Stauchvorgang dargestellt. Der Winkel 7, um den sich der Winkel zwischen den Kettdrähten 8 und den Schussdrähten 9 geändert hat, hängt von dem Ausmaß der Stauchung ab.
  • Insgesamt ermöglicht die Erfindung den Einsatz einer Filtervorrichtung 1, bei der ein hohes Maß an Luftdurchtritt möglich ist, während gleichzeitig eine hohe Wärmekapazität zur Abkühlung eines Gasstroms bereitgestellt wird.
  • Durch die feinmaschige Drahtgewebelage 6 auf einer Außenseite wird eine zuverlässige Entionisierung bewirkt. Dadurch, dass auf der ersten Außenseite 14 ein grobmaschiges Drahtgewebe 3 mit größeren Drahtdurchmessern 13 vorgesehen wird als auf der zweiten Außenseite 15, auf der das feinmaschige Drahtgewebe 6 mit kleineren Drahtdurchmessern 17 angeordnet wird, kann ein Aufschmelzen der dünneren Drähte 17 des feinmaschigen Drahtgewebes 6 verhindert werden, sodass die Entionisierung beim Durchtritt sichergestellt wird.
  • 1
    Filtervorrichtung
    2
    Filterkörper
    3
    Drahtgewebe
    4
    Drahtgewebe
    5
    Drahtgewebe
    6
    Drahtgewebe
    7
    Winkel
    8
    Kettdraht
    9
    Schussdraht
    10
    Maschenöffnung
    11
    Randzone
    12
    Drahtabstand
    13
    Drahtdicke
    14
    erste Außenseite
    15
    zweite Außenseite
    16
    Richtung
    17
    Drahtdicke
    18
    Drahtabstand
    19
    Maschenweite
    20
    Gasentionisierungsvorrichtung
    21
    Kontakt
    22
    Leiter
    23
    Leiter
    24
    Blech
    25
    Gehäuse

Claims (15)

  1. Filtervorrichtung (1) zum Filtern von Gas, mit einem Filterkörper (2), der wenigstens ein offenes Drahtgewebe (37) aufweist, welches Kettdrähte (8) und Schussdrähte (9) und sich dazwischen ergebende Maschenöffnungen (10) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettdrähte (8) und die Schussdrähte (9) des Drahtgewebes (35) schräg zueinander ausgerichtet sind.
  2. Filtervorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Maschenöffnungen (10) parallellogrammartig ausgebildet sind.
  3. Filtervorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Filterkörper (2) wenigstens zwei aufeinanderliegende Drahtgewebe (35) umfasst.
  4. Filtervorrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das wenigstens eine Drahtgewebe (35) in den Randzonen (11) verpresst ist.
  5. Filtervorrichtung (1) nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, wobei wenigstens ein feinmaschiges Drahtgewebe (6) und wenigstens ein grobmaschiges Drahtgewebe (3, 4) eingesetzt wird.
  6. Filtervorrichtung (1) nach Anspruch 5, wobei wenigstens ein Drahtgewebe (6) und insbesondere das feinmaschige Drahtgewebe (6) über eine rechteckige Maschenstruktur und insbesondere über eine Quadratmaschenstruktur verfügt.
  7. Filtervorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6, wobei das grobmaschige Drahtgewebe (3, 4) eine Drahtdicke (13) aufweist, die wenigstens zweimal und insbesondere wenigstens fünfmal größer ist als eine Drahtdicke (17) des feinmaschigen Drahtgewebes (6).
  8. Filtervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Drahtdicke (13) der Kettdrähte (8) und/oder der Schussdrähte (9) des grobmaschigen Drahtgewebes (3, 4) wenigstens 0,5 mm und insbesondere wenigstens 0,7 mm beträgt, und wobei eine Drahtdicke (17) des feinmaschigen Drahtgewebes (6) kleiner 0,5 mm und insbesondere kleiner 0,2 mm beträgt.
  9. Filtervorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens vier aufeinanderliegende Drahtgewebe (35) vorgesehen sind, von denen wenigstens ein Drahtgewebe (3) auf einer ersten Außenseite (14) des Filterkörpers (2) grobmaschig und wenigstens ein Drahtgewebe (6) auf einer zweiten Außenseite (15) des Filterkörpers (2) feinmaschig ist, wobei dazwischen ein Drahtgewebe (5) mit mittleren Maschenweite vorgesehen sein kann.
  10. Filtervorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kettdrähte (8) und/oder die Schussdrähte (9) wenigstens abschnittsweise parallel zueinander ausgerichtet sind.
  11. Filtervorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Drahtgewebe (35) in einer Richtung um wenigstens 10%, insbesondere um wenigstens 25% gestaucht ist.
  12. Gasentionisierungsvorrichtung (20) mit einer Filtervorrichtung (1) zum gezielten Entionisieren von Gas, wobei die Filtervorrichtung (1) einen Filterkörper (2) umfasst, der wenigstens ein offenes Drahtgewebe (35) aufweist, welches Kettdrähte (8) und Schussdrähte (9) und dazwischen sich ergebende Maschenöffnungen (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettdrähte (8) und die Schussdrähte (9) des Drahtgewebes (35) schräg zueinander ausgerichtet sind.
  13. Verfahren zur Herstellung einer Filtervorrichtung (1) zum Filtern von Gas, wobei zunächst ein Drahtgewebe (35) mit etwa rechteckigen Maschen gewebt wird, welches anschließend in einer Richtung (16) gestaucht wird, um die Kettdrähte (8) und die Schussdrähte (9) des Drahtgewebes (2) schräg zueinander auszurichten.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei mehrere Drahtgewebe (35) mit unterschiedlichen Drahtdurchmessern (13) und Maschenweiten (19) aufeinander gelegt und miteinander in den Randzonen verpresst werden.
  15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei wenigstens ein grobmaschiges Drahtgewebe (3, 4) und wenigstens ein feinmaschiges Drahtgewebes (6) eingesetzt wird, wobei das grobmaschige Drahtgewebe (3, 4) einen Drahtabstand (12) der Kettdrähte (8) und/oder der Schussdrähte (9) aufweist, der vor dem Verpressen wenigstens fünfmal größer und insbesondere wenigstens zehnmal größer ist als der entsprechende Drahtabstand (18) des feinmaschigen Drahtgewebes (6).
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