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Die
Erfindung betrifft ein Überwachungssystem mit mehreren
an jeweils einem Einsatzort ortsfest angeordneten Gehäusen
und wenigstens einem Messeinsatz, der wahlweise in die Gehäuse
eingesetzt werden kann, um jeweils mit dem betreffenden Gehäuse
eine ortsfeste Vorrichtung zur Verkehrsüberwachung zu bilden.
Ein solches Verkehrsüberwachungssystem ist gattungsgemäß aus
der
DE 37 27 503 A1 bekannt.
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Vorrichtungen
zur Verkehrsüberwachung können z. B. zur Erfassung
des Verkehrs, zur Regelung von Verkehrsleiteinrichtungen oder aber
zur Erhöhung der Verkehrssicherheit dienen.
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Letztgenannte
Vorrichtungen sind insbesondere als Rotlichtüberwachungsanlagen
oder Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen bekannt. Sie wirken
durch ihre Funktion und Anwesenheit auf das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer
ein.
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Dies
geschieht primär durch die messtechnische Erfassung eines
Verkehrsverstoßes, die Erstellung von beweissicheren fotographischen
Aufnahmen des betreffenden Fahrzeuges und Ahndung des Verkehrsverstoßes
sowie sekundär durch die bloße Wahrnahme einer
solchen Überwachungsanlage durch den Fahrzeugführer.
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Bewährt
haben sich sowohl mobile Überwachungsanlagen durch ihren Überraschungseffekt aber
auch stationäre Überwachungsanlagen, die an Unfallbrennpunkten
aufgestellt werden. Letztere sind den Fahrzeugführern in
der Regel mit ihrem Standort bekannt, weshalb hier auch deutlich
weniger Verkehrsverstöße festgestellt werden.
Ihre Aufgabe präventiv zu wirken erfüllen sie
um so mehr, weshalb die Aufstellung von stationären Überwachungsanlagen für
die zumindest lokale Erhöhung der Verkehrssicherheit wirksamer
ist.
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Um
jedoch durch ihre bloße Anwesenheit zu wirken, ist es nicht
notwendig, eine voll funktionsfähige Überwachungsanlage
aufzustellen. Entscheidend ist, dass ihre äußere
Erscheinung den Eindruck vermittelt, dass es sich um eine solche Überwachungsanlage handelt.
Dies wird bereits erreicht, wenn man ein hierfür typisches
Gehäuse in einer zur Messung typischen Anordnung zur Fahrbahn
positioniert.
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Aus
der
DE 37 27 503 A1 ist
eine stationäre Vorrichtung zur Verkehrsüberwachung
bekannt mit einem an einem Einsatzort fest installierten Gehäuse,
in das wahlweise ein Einsatz (Messeinsatz) mit einer Aufnahmekamera
und einer Steuer- und Auswerteeinheit einsetzbar ist.
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Eine
solche zweigeteilte Ausführung einer Vorrichtung in ortsfeste
Baueinheiten, die an jedem der verschiedenen Einsatzorte fest installiert
werden müssen und mobile Baueinheiten, die wahlweise die Vorrichtungen
an den verschiedenen Einsatzorten komplettieren, ermöglichen
die Senkung von Kosten und Aufwand, ohne dass deren Effekt verringert
wird, indem das Verkehrsüberwachungssystem von einer Vielzahl
von ortsfesten Baueinheiten mit einer deutlich geringeren Anzahl
von mobilen Baueinheiten gebildet wird.
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Zu
den festinstallierten Baueinheiten gehören solche, die
den Eindruck von funktionsfähigen Vorrichtungen vermitteln,
wie das Gehäuse, meist auf einer Säule montiert
und solche, die aus technischen Gründen ortsfest installiert
werden müssen, wie gegebenenfalls in der Fahrbahndecke
eingelassene Sensoren.
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Zu
den mobilen Baueinheiten gehören alle weiteren für
die Funktion notwendigen Baueinheiten, wie ein Messeinsatz mit einer
Aufnahmekamera und einem Blitzgerät oder eine Stromversorgung.
Diese vornehmlich optischen und elektronischen Baueinheiten sind
in der Regel kostenbestimmend für die Vorrichtung.
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Die
Einsparungen der auf diese Weise stark reduzierten Anschaffungskosten
werden durch erhöhte Aufwände zur Anpassung der
Messeinsätze an die verschiedenen Einsatzorte langfristig
aufgebraucht. In der
DE
37 27 503 A1 wird aus diesem Nachteil die Aufgabe abgeleitet,
die örtliche Anpassung der Messeinsätze zu vereinfachen
und Einstellfehler zu vermeiden.
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Gelöst
wird diese Aufgabe, indem ein mit dem Gehäuse fest verbundener
Datenspeicher vorhanden ist, in dem die für den Einsatzort
spezifischen Daten, wie z. B. die Kennung des Einsatzortes, Ausschaltzeiten,
in denen aufgrund des Sonnenstandes keine zuverlässigen
Aufnahmen gemacht werden können, zutreffende Höchstgeschwindigkeit,
Dauer der Gelbphase oder die für den Einsatzort erforderlichen
Verzögerungszeiten abgespeichert sind. Der Datenspeicher
wird beim Einsetzen eines Messeinsatzes in das Gehäuse
automatisch mit dessen Steuer- und Auswerteeinheit verbunden und überträgt
die gespeicherten Daten an diese. Das Auslösen der Aufnahmekamera
kann somit für den Einsatzort spezifisch angesteuert werden.
Ebenso werden die Messdaten für den Einsatzort spezifisch
ausgewertet.
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Aus
dem Stand der Technik ist auch die Verwendung von Polarisationsfiltern
in Verbindung mit Kameras zur Verkehrsüberwachung bekannt.
Als Beispiel sei hier die
DE-OS
2129984 genannt.
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Die
gesetzlichen Vorschriften vieler Staaten, so auch Deutschland, verlangen
von einer beweissicheren Aufnahme unter anderem, dass das Gesicht des
Fahrers so deutlich erkennbar ist, dass Gesichtsmerkmale identifizierbar
sind. In Abhängigkeit von der Einfallsrichtung der Sonnenstrahlung
wird jedoch häufig dessen Abbildung durch Reflexionen an
der Windschutzscheibe so stark überstrahlt, dass die Aufnahme
als unbrauchbar verworfen werden muss.
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Für
einige stationäre Überwachungsgeräte, so
auch in der
DE 37 27
503 A1 erwähnt, wird dieses Problem gelöst,
indem das Gerät bei gegebener Positionierung und Ausrichtung
der Aufnahmekamera zur Straße und damit zum abzubildenden
Fahrzeug in Abhängigkeit vom Sonnenstand über
die Zeitspanne abgeschaltet wird, in der an der Windschutzscheibe
reflektiertes, stark polarisiertes Sonnenlicht direkt in die Aufnahmekamera
einfallen könnte.
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In
anderen Überwachungsgeräten wird am Kameraobjektiv
ein Polarisationsfilter drehbar befestigt, um diesen in seiner Winkellage
so einzustellen, dass er einfallendes polarisiertes Sonnenlicht
blockiert. Die einzustellende Winkellage unterscheidet sich in Abhängigkeit
von den Einsatzbedingungen am Einsatzort. Entscheidend ist hier
die Winkellage zwischen Windschutzscheibe und optischer Achse der
Kamera, die sich je nach Anordnung und Ausrichtung der Vorrichtung
und damit der optischen Achse der Kamera zur Fahrbahn unterscheidet.
Wie ein optimaler Winkel für einen Polarisationsfilter
gewählt wird, ist dem Fachmann bekannt und ist nicht Gegenstand
der Erfindung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Vorrichtungssystem
zu schaffen, bei dem die Kameras der Messmodule, unabhängig
an welchem Einsatzort sie zum Einsatz kommen, vor dem Einfall von
stark polarisiertem Licht geschützt sind.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Anhand
der Zeichnung wird die Vorrichtung im Folgenden beispielhaft näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Gehäuse in geöffneter perspektivischer Darstellung
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2 ein
Messeinsatz
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3 ein
Gehäuse gemäß 1 mit einem eingeschobenen
Messeinsatz gemäß 2
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Das
Verkehrsüberwachungssystem umfasst eine Anzahl von Gehäusen 1,
z. B. zehn, beispielhaft dargestellt in 1 und eine
geringere Anzahl von Messeinsätzen 2, beispielhaft
dargestellt in 2.
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Durch
den Einschub eines Messeinsatzes 2 und gegebenenfalls weiterer
funktionswichtiger Baueinheiten in ein Gehäuse 1 wird
jeweils eine funktionsfähige Vorrichtung gebildet, mit
der an einem ortsfesten Einsatzort der Verkehr überwacht
werden kann. Auf die gegebenenfalls weiteren funktionswichtigen
Baueinheiten, wie z. B. eine Stromversorgung, ein Blitzgerät
oder Speichereinheiten, die nicht im Messeinsatz 2 integriert
sind, soll hier nicht weiter eingegangen werden. Sie können
vorteilhaft mit dem Messeinsatz 2 als mobile Baueinheiten
die einzelnen Gehäuse 1 alternativ zu funktionsfähigen
Vorrichtungen komplettieren. Für das Wesen der vorliegenden Erfindung
ist es lediglich wesentlich, dass die Messeinsätze 2 mit
einer Aufnahmekamera 5 mobil in alle Gehäuse 1 alternativ
einsetzbar sein sollen. Aus diesem Grund wird die nachfolgende Beschreibung
auf das Zusammenspiel von Gehäuse 1 und Messeinsatz 2 mit
einer Aufnahmekamera 5 beschränkt.
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Das
Gehäuse 1 weist als wesentlich eine Kameraöffnung 3 auf,
um die innenseitig des Gehäuses 1 ein Fassungsring
mit einem Innengewinde befestigt ist. In dieses Innengewinde ist
ein Polarisationsfilter 4 eingeschraubt, der in einer ersten
Ausführungsform von einer gefassten Glasscheibe gebildet
wird. Am Polarisationsfilter 4 und dem Fassungsring sind
vorteilhaft Winkelmaße angetragen, um den Polarisationsfilter 4 in
seiner Winkellage zu dem Gehäuse 1, dessen Aufstellparameter
zur Fahrbahn und damit zum Objektbereich der Aufnahmekamera 5 bekannt sind,
auszurichten. Die optimale Winkellage kann auch mit Hilfe eines
zweiten Polarisationsfilters 4, das das Licht in eine zu
erwartende Polarisationsrichtung polarisiert, eingestellt werden.
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Nach
beendeter Ausrichtung kann das Polarisationsfilter 4 in
dieser Winkellage fixiert werden, indem eine durch den Fassungsring
hindurch auf das Polarisationsfilter 4 wirkende Madenschraube 6 angezogen
wird.
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Für
die Befestigung des Polarisationsfilters 4 am Gehäuse 1 sind
auch alle anderen zum drehbaren Haltern von runden optischen Bauteilen
aus dem Stand der Technik bekannten Verbindungen geeignet. Die Art
der Befestigung ist nicht Gegenstand der Erfindung, sondern vielmehr
die Idee, das Polarisationsfilter 4 überhaupt
mit dem Gehäuse 1 zu verbinden, statt wie sonst üblich,
am Objektiv der Aufnahmekamera 5 anzubringen. Vor dem Polarisationsfilter 4 kann
in der Kameraöffnung 3 ein Schutzglas eingesetzt
sein. Das Polarisationsfilter 4 kann auch als Folie ausgeführt,
insbesondere in einem Rahmen gehalten, hinter dem Schutzglas oder
auch auf dem Schutzglas montiert sein. Die Fixierung des Polarisationsfilters 4 kann
auch über eine stoffschlüssige Verbindung mittels
Kleber erfolgen, wodurch Manipulationen schneller erkennbar sind.
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In
den Gehäusen 1 sind Führungseinrichtungen
vorhanden, über die ein Messeinsatz 2 jeweils
in eine reproduzierbare vorbestimmte Position im Gehäuse 1 und
damit zum Polarisationsfilter 4 eingesetzt wird. In den 1 und 3 sind
hierfür einfache Führungsschienen vorgesehen,
auf denen der Boden des Messeinsatzes 2 zur Auflage kommt.
Anschläge sorgen dafür, dass der Messeinsatz 2 bei
geschlossenem Gehäuse 1 so ausgerichtet ist, dass
die optische Achse des Kameraobjektives der Aufnahmekamera 5 und
die Drehachse des Polarisationsfilters 4 zusammenfallen.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung werden zwar
Polarisationsfilter 4 in einer größeren
Anzahl benötigt, als Messeinsätze 2 und
damit Kameraobjektive vorhanden sind, jedoch müssen diese
im Rahmen der Inbetriebnahme an den einzelnen Einsatzorten unter
Berücksichtigung der individuellen Standortgeometrie nur
einmal optimal eingestellt und fixiert werden. D. h. die gefundene
Einstellung kann dann permanent beibehalten werden und Neueinstellungen,
wie sie nötig werden, wenn das Polarisationsfilter 4 mit
den Messeinsätzen 2 ausgetauscht werden würde,
entfallen.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Messeinsatz
- 3
- Kameraöffnung
- 4
- Polarisationsfilter
- 5
- Aufnahmekamera
- 6
- Madenschraube
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3727503
A1 [0001, 0007, 0011, 0015]
- - DE 2129984 [0013]