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Die
Erfindung/Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Abziehen
und Ablängen von
Klebebandabschnitten mit wenigstens einer Vorratsrolle zur Bevorratung
von mindestens einem Klebeband, einer motorisch antreibbaren Fördereinrichtung
mit einer Antriebsrolle sowie einer das Klebeband auf die Antriebsrolle
anpressende Anpreßrolle, einem
Trennelement sowie einem Gestell.
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Aus
dem Stand der Technik sind Klebebandabzieh- und Klebebandablängvorrichtungen
bekannt, die eine motorisch angetriebene Fördereinrichtung umfassen, die
eine Antriebsrolle und eine Anpreßrolle aufweisen. Das Klebeband
wird zwischen der Antriebs- und Anpreßrolle geführt, wobei die Anpreßrolle durch
den auf das Klebeband einwirkenden Druck dieses derart an die Antriebsrolle
anpresst, daß eine ausreichende
Reibungskraft zwischen der Antriebsrolle und dem Klebeband besteht,
um das Klebeband in Bewegung zu versetzen und ggf. von einer Klebebandvorratsrolle
abzuziehen. Nachteilig ist hierbei, daß die Klebeseite des Klebebandes
durch die Anpressung entweder an der Anpreß- oder Antriebsrolle anhaftet.
Um ein Anhaften des Klebebandes an der Antriebs- oder Anpreßrolle zu
vermeiden, werden diese im Stand der Technik derart mit Aussparungen versehen,
daß ihre
Umfangsfläche
möglichst
gering ist, um eine möglichst
geringe Klebefläche
für das Klebeband
zu bieten und damit das Anhaften des Klebebandes an der Antriebs-
oder Anpreßrolle
zu vermeiden. Derartige, mit einer verminderten Oberfläche ausgestalteten
Antriebs- und/oder Anpreßrollen
sind mit einem hohen Fertigungsaufwand verbunden.
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Der
Erfindung/Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum automatischen Abziehen und Ablängen von Klebebandabschnitten
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 derart weiterzubilden,
daß dieses kostengünstig gefertigt
und der Verarbeitungsprozeß des
Klebebandes schnell und zuverlässig
ausgeführt
werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorrichtung
derart auszugestalten, daß diese
sowohl einen hohen Grad an Flexibilität für verschiedene Anwendungsbereiche
besitzt als auch mit einer geringen Dimensionierung realisiert werden
kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2–23.
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Als
Kern der Erfindung wird es angesehen, daß in Verlagerungsrichtung des
Bandes nach der Antriebsrolle und vor dem Trennelement eine Abzugsrolle
angeordnet ist, wobei die Abzugsrolle derart angeordnet ist, daß sie die
mit der Klebefläche versehene
Seite des Klebebandes beaufschlagt. Durch die Abzugsrolle wird verhindert,
daß das
Klebeband mit seiner Klebefläche
an der Antriebs- oder Anpreßrolle
ungewollt anhaftet und damit den Verarbeitungsprozeß stört. Hierfür können für die Antriebsrolle,
Anpreßrolle
und/oder Abzugsrolle einfache, z. B. kreiszylindrische Rollen verwendet
werden, die zur Gewährleistung
einer zuverlässigen
Verwendung der Vorrichtung nicht zwingend mit haftungsmindernden
Maßnahmen
versehen sein müssen,
wie beispielsweise Oberflächenverringerung
und/oder Antihaftbeschichtungen. Vorteilhafterweise ist die Antriebs-,
Anpreß-
und/oder die Abzugsrolle mit einer Antihaftbeschichtung versehen.
Die Abzugsrolle hat eine Führungsfunktion,
um das Klebeband nach dem Anpreßpunkt
(Bereich zwischen Anpreß-
und Antriebsrolle) von der Manteloberfläche der Antriebs- oder Anpreßrolle „weg” zu führen.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich
doppelseitig klebende Klebebänder
zu verwenden, hierfür
werden dann zwei der erfindungsgemäßen Abzugsrollen verwendet,
wobei diese an jeweils einer Seite des Klebebandes angeordnet sind.
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Im
Falle eines Klebebandes, das zwei unterschiedlich stark klebende
Klebeseiten aufweist, ist die einzelne Abzugsrolle an der stärker klebenden Klebeseite
des Klebebandes anzuordnen.
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Insbesondere
wenn das Klebeband so in der Vorrichtung eingesetzt ist, daß deren
Klebefläche
die Antriebsrolle beaufschlagt, ist es zweckmäßig, die Abzugsrolle relativ
zum Klebeband auf der Seite der Antriebsrolle anzuordnen. Alternativ,
wenn die Klebefläche
des Klebebandes zur Anpreßrolle
weist, ist die Abzugsrolle auf der Seite der Anpreßrolle anzuordnen.
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Als
vorteilhaft hat sich erwiesen, die Abzugsrolle anzutreiben, dies
kann entweder durch Kontakt der Mantelfläche der Abzugsrolle mit der
Mantelfläche
der Antriebsrolle oder mittelbar über ein Getriebe von der Fördereinrichtung
geschehen. Die Drehrichtung der Abzugsrolle ist bevorzugt gleich
der Drehrichtung der Anpreß-
oder Antriebsrolle, zu der die Klebeseite bzw. stärker klebende
Seite des Klebebandes gerichtet ist. Anders ausgedrückt ist
die Drehrichtung der Abzugsrolle gleich der Drehrichtung der auf
der selben Seite befindlichen Anpreß- oder Antriebsrolle. Im Falle
der Rotationsbewegungsübertragung
von der Mantelfläche
der über
die Fördereinrichtung
angetriebenen Antriebsrolle kann um eine Gleichlaufrichtung der
Abzugsrolle und der Antriebsrolle zu erreichen, eine weitere vorzugsweise
kleinere Rolle zwischengeschaltet werden.
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Vorzugsweise
weist die Rotationsachse der Abzugsrolle einen geringeren Abstand
zur Tangentialebene des Klebebandes an der Antriebsrolle auf als die
Rotationsachse der Antriebsrolle. Dies gilt insbesondere in dem
Fall, indem die Durchmesser der beiden Rollen im wesentlichen gleich
groß sind.
Die definitionsgemäße Tangentialebene
erstreckt sich entweder am Anpreßpunkt der Anpreß- und Antriebsrolle
sowie der dortigen Ausrichtung des Klebebandes oder am Abzugspunkt
des Klebebandes an der Mantelfläche
der Abzugs- oder Antriebsrolle sowie der dortigen Ausrichtung des
Klebebandes. Dadurch, daß die
Abzugsrolle einen geringeren Abstand zur Tangentialebene des Klebebandes
an der Antriebsrolle aufweist, wird ein relativ frühzeitiger „Abzug” des Klebebandes
von der Abzugsrolle ermöglicht
und damit die Zuverlässigkeit
der Gesamtvorrichtung weiter erhöht.
Im weiteren wird vorgeschlagen, die Abzugsrolle derart anzuordnen,
daß das
von ihr beaufschlagte Klebeband einen Kreisbogenabschnitt auf dem
Abzugsrollenumfang beaufschlagt. Dadurch kann die Abzugsrolle neben
der „Abzugs”-Funktion, bei
der sie das Anhaften des Klebebandes an der Antriebs- oder Anpreßrolle verhindert
auch eine Klebebandumlenk- bzw. Verlagerungsfunktion ausführen. Durch
diese Doppelfunktion wird beispielsweise eine weitere Umlenkrolle
entbehrlich. Beispielsweise beträgt
der den Kreisbogen aufspannende Mittelpunktswinkel des Abzugsrollenumfangs
zwischen 5 und 90 Grad. Insbesondere das Ziel die erfindungsgemäße Vorrichtung
innerhalb möglichst
geringer Abmaße
zu realisieren wird durch die Integration der Umlenkfunktion in
die Abzugsrolle erreicht.
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Gemäß weiterer
Ausgestaltungen der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn eine Bandvorabzugseinrichtung
vorgesehen ist, die phasenweise das auf der Vorratsrolle bevorratete
Klebeband zwischen der Vorratsrolle und der Fördereinrichtung beaufschlagt und
von der Vorratsrolle abzieht. Durch eine derartige Vorrichtung wird
es ermöglicht
die eigentliche Band-von-der-Vorratsrolle-Abzugsfunktion
und die Beförderungsfunktion
des Klebebandes innerhalb der Vorrichtung zumindest teilweise zu
trennen. So kann die Fördereinrichtung
auf die Beförderung
des Bandes innerhalb der Vorrichtung und die Vorabzugsvorrichtung
auf das Abziehen des Bandes von der Vorratsrolle (gegen die fertigungsbedingten
Adhesionskräfte
des Klebebandes im bevorrateten Zustand) ausgelegt werden.
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Um
die Bandvorabzugseinrichtung möglichst kleinbauend
zu realisieren und möglichst
die Gesamtabmaße
der Vorrichtung gering zu halten, ist es vorteilhaft, wenn die Bandvorabzugseinrichtung
einen Hebel umfaßt,
der mit einem Stellglied und mit einer das Klebeband beaufschlagenden
Bandbeauschlagungsfläche
in Wirkverbindung steht. Beispielsweise ist der Hebel als Winkelhebel
ausgebildet, der in seinem Scheitelpunkt mit einem Stellglied verbunden
ist und dessen erster freier Schenkel in der Bandbeaufschlagungsfläche und
der zweite freie Schenkel mit einer Lagereinrichtung zur Lagerung der
Vorratsrolle und/oder des Winkelhebels versehen ist. Durch gezielte
Auslegung des Hebels, im Beispielsfall des Winkelhebels, können Gestaltungsfreiräume für die Anordnung
des den Hebel bewegenden Stellgliedes, der Bandbeaufschlagungsfläche sowie
der Anordnung der Vorratsrolle gewonnen werden. Ferner ermöglicht die
Verwendung eines Hebels (Hebelgesetz) im Zusammenhang mit der Bandvorabzugsvoreinrichtung,
daß beispielsweise
ein „schwaches” Stellglied
verbaut werden kann und die erforderliche Abzugskraft der Bandbeaufschlagungsfläche zum
Abziehen des Klebebandes von der Vorratsrolle gewährleistet
wird.
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Als
Stellglied kann vorzugsweise ein Linearaktuator wie beispielsweise
ein pneumatisch angetriebener Zylinder dienen. In diesem Zusammenhang ist
es erwähnenswert,
daß eine
Verringerung des benötigten
Bauraumes durch eine parallele oder vorzugsweise eine koaxiale Ausrichtung
der Drehachsen des Hebels und der Vorratsrolle erreicht wird. Dabei
wird auch die Bauteilanzahl reduziert, da ein Lagerelement sowohl
zur Lagerung des Hebels als auch der Vorratsrolle verwendet werden
kann. Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Stellglied der Klebebandvorabzugseinrichtung über eine
Rechnereinheit gesteuert und/oder geregelt werden kann. Dadurch kann
der Gesamtenergiebedarf der Vorrichtung herabgesetzt werden, da
nicht bei jedem Schnitt des Trennelementes bzw. bei jeder Bandverlagerung
der Fördereinrichtung
das Stellglied der Bandvorabzugseinrichtung aktiviert werden muß, da insbesondere durch
die Geometrie des Hebels es vorgesehen werden kann, daß durch
einen Arbeitsgang des Stellgliedes die Bandbeaufschlagungsfläche des
Hebels derart das Klebeband von der Vorratsrolle abzieht, daß dieses
in einen Bevorratungszustand (Durchhängen des Klebebandes) gebracht
werden kann, aus dem das Klebeband phasenweise bei Aktivierung der
Fördereinrichtung
herausgefahren werden kann. Beispielsweise kann eine Rechnereinheit,
die sowohl die Aktivität
der Fördereinrichtung
als auch das Stellglied der Klebebandvorabzugseinrichtung überwacht,
automatisch dafür
Sorge tragen, daß bei
Aktivierung der Fördereinrichtung
ausreichend Klebeband vorabgezogen ist.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Trennelement
das Klebeband mittels Laser, Ultraschall und/oder mechanisch schneidet.
Der Laser- oder
Ultraschallschnitt hat den Vorteil, daß kein Verschleiß des Trennelementes
damit einhergeht. Bei Verwendung einer mechanischen Klinge ist es
vorteilhaft, diese zu beheizen, sodaß ein sogenannter Heißschnitt
ermöglicht
wird. Durch die Beheizung der Klinge wird verhindert, daß sich Klebstoff an
der Klebefläche
des Klebebandes auf dem Trennelement bzw. der Klinge ansammelt und
dessen Entfernung den Wartungsaufwand der Gesamtvorrichtung erhöht.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist ein Gegenhalter vorgesehen, der
sich in Verlagerungsrichtung des Klebebandes nach der Abzugsrolle
befindet und während
des Trennprozesses als Widerlager dient und/oder nach dem Trennprozesses
durch Beaufschlagung den abgelängten
Klebebandabschnitt bevorratet. Die Widerlagerfunktion wird entweder
dadurch erreicht, daß im
Falle eines mechanischen Schnittes, die Klinge das Widerlager berührt oder daß bei Verlagerung
der Klinge im Schneideprozeß das
Klebeband erst nachdem es zwischen dem Gegenhalter und der Abzugsrolle
gespannt wird durch die Klinge geschnitten wird. Alternativ oder
zusätzlich kann
der Gegenhalter mit seiner die Klebefläche des Klebebandes berührenden
Fläche
derart ausgestaltet sein, daß das
Klebeband zumindest nach dem Schnitt an ihm anhaftet. In dieser
Position kann das Klebeband so lange bevorratet werden bis es entweder
maschinell oder manuell davon entfernt wird. Damit kann der Gegenhalter
in einer Ausführungsform eine
Doppelfunktion umfassen, nämlich
einerseits die eines Widerlagers für den Trennprozeß und andererseits
die einer Bevorratungseinrichtung für die abgelängten Klebebänder.
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Um
die Arbeitsweise der Klebebandvorabzugseinrichtung zu verbessern,
ist es vorteilhaft, wenn zwischen der Bandbeaufschlagungsfläche der Vorabzugseinrichtung
und der Antriebsrolle eine Freilaufeinrichtung angeordnet ist, die
das an ihr geführte
Klebeband nur in eine Bewegungsrichtung freigibt und in eine andere
Bewegungsrichtung stoppt. Die Freilaufeinrichtung kann beispielsweise
aus zwei Rollen bestehen, zwischen denen das Klebeband geführt wird,
wobei die Rollen jeweils nur in einer Drehrichtung drehbar sind
und in einer weiteren Drehrichtung blockieren. Damit soll gewährleistet
werden, daß die
durch die Beaufschlagungsfläche
auf das Klebeband einwirkende Kraft auch nur das Klebeband von der
Vorratsrolle abzieht und diese Bandvorabzugskraft nicht das Klebeband
zwischen der Beaufschlagungsfläche
und dem Trennelement beeinflußt.
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Die
Zuverlässigkeit
der Gesamtvorrichtung läßt sich
dadurch weiter erhöhen,
indem zwischen der Bandbeaufschlagungsfläche, der Vorabzugseinrichtung
und der Antriebsrolle wenigstens ein Spurhalter zum zumindest phasenweisen
Führen
von mindestens einem Klebeband vorgesehen ist. Der Spurhalter verhindert
in erster Linie ein „Abgleiten” des Klebebandes
von Umlenk-, Antriebs-, Anpreß- und/oder Abzugsrolle.
Ferner kann der Spurhalter auch so ausgebildet sein, daß dieser
bei der gleichzeitigen Verarbeitung mehrerer beispielsweise schmaler
Bänder
ein Berühren
und/oder gar eine Überlagerung
der einzelnen Klebebänder
verhindert.
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Ferner
können
auch die Vorratsrolle, die Beaufschlagungsfläche, die Vorabzugseinrichtung,
der Spurhalter, die Freilaufeinrichtung, der Gegenhalter und/oder
das Trennelement gezielt auf die gleichzeitige Verarbeitung wenigstens
zweier Klebebänder ausgebildet
sein. Beispielsweise ist die Aufnahme der Vorratsrolle zur Aufnahme
mehrerer, beispielsweise schmaler Bänder ausgebildet durch Anschläge im Aufnahmebereich
des Vorratsrollenlagers.
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Zur
Realisierung einer möglichst
geringen Dimensionierung der Gesamtvorrichtung ist es vorteilhaft,
wenn die Vorratsrolle, der Hebel, das Stellglied, die Freilaufeinrichtung,
der Spurhalter, die Fördereinrichtung,
der Gegenhalter und/oder das Trennelement an einer vertikal ausgerichteten
Trägerplatte des
Gestells angeordnet und gelagert sind. Es ist denkbar eine Basisplatte
vorzusehen, an der sich zum Beispiel rechtwinklig eine Trägerplatte
erstreckt und vorzugsweise sämtliche
Bauteile der Vorrichtung befestigt sind. Dies erleichtert die Montage
der Gesamtvorrichtung.
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Die
Trägerplatte
kann ferner mit wenigstens einer Ausnehmung zur zumindest phasenweisen Aufnahme,
wenigstens eines Teils des Trägerelementes
und/oder zur zumindest bereichsweisen Aufnahme von Antriebselementen
der Fördereinrichtung versehen
sein. Zum Beispiel können
auf beiden Seiten der Platte Elemente angeordnet werden, wobei durch
das Vorsehen von Ausnehmungen an der Platte und das Durchführen von
Bauteilen oder Bauteilgruppen durch die Ausnehmungen, die Abmaße der Vorrichtung
weiter reduziert werden.
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Die
Wirtschaftlichkeit der Gesamtvorrichtung läßt sich dadurch steigern, indem
die Anpreßrolle
in ihrem auf die Antriebsrolle auswirkenden Anpreßdruck variabel
einstellbar ist. Je nach Art und Anzahl des bevorrateten und zu
verarbeiteten Klebebandes kann der Anpreßdruck der Anpreßrolle auf
die Antriebsrolle gezielt eingestellt werden. Wird beispielsweise
lediglich ein schmales Klebeband von beispielsweise 9 mm Breite
verarbeitet, kann der Anpreßdruck
reduziert werden. Der Anpreßdruck
sollte so eingestellt werden, daß die Förderfunktion der Antriebsrolle
auf das Klebeband gewährleistet
ist, jedoch das Anhaften des Klebebandes an der Antriebsrolle bzw.
der Anpreßrolle
möglichst
schwach ist, wobei mit ansteigendem Anpreßdruck der Anpreßrolle und
der Antriebsrolle die „Gefahr” des Anhaftens
des Klebebandes an einer der beiden Rollen steigt.
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Ferner
kann es auch vorteilhaft sein, wenn die Abzugsrolle in ihrer räumlichen
Lage verlagerbar ausgebildet ist. Je nachdem welche Anforderungen an
die Entnahme des abgelängten
Klebebandes gestellt werden, z. B. ob dieses manuell entnommen werden
soll oder durch einen automatisierten Roboterarm, kann durch die
gezielte Verlagerung der Abzugsrolle mittels deren Klebebandumlenkfunktion das
Klebeband in einen je nach Anwendungsbereich für die Entnahme günstigen
Ort verlagert werden.
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Insbesondere
eine Verarbeitung von zwei oder mehr Bändern gleichzeitig (nebeneinander) kann
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwirklicht werden. Die Abzugsrolle und die zustellbare Anpreßrolle gewährleisten,
trotz mehrerer Bänder gleichzeitig
einen schnellen und zuverlässigen
Verarbeitungsprozeß.
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen
in Zeichnungsfiguren näher
erläutert,
diese zeigen:
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1:
eine schematische Seitenansicht der Abzieh- und Ablängvorrichtung
in Bandablängposition
(Schneideposition);
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2:
eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 1 in
einer Bandvorabzugsposition;
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3:
eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung von vorne links;
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4:
eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung gemäß 3 von
vorne rechts.
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5:
eine schematische Detaildarstellung gemäß Detail V aus 2.
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In 1 ist
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum
automatischen Abziehen und Ablängen von
Klebebandabschnitten 2 in der Seitenansicht dargestellt.
Auf einer Vorratsrolle 3 ist ein ein- oder zweiseitig klebendes
Klebeband 4 aufgewickelt. Durch eine über einem Motor 5 antreibbare
Fördereinrichtung 6 wird
das Klebeband 4 innerhalb der Vorrichtung 1 zumindest
phasenweise verlagert. Die Fördereinrichtung 6 umfaßt eine
von dem Motor 5 angetriebene Antriebsrolle 7 sowie
eine das Klebeband 4 auf die Antriebsrolle 7 anpressende
Anpreßrolle 8. Ferner
umfaßt
die Vorrichtung 1 ein Trennelement 9, das zum
Ablängen
des Klebebandes 4 in Klebebandabschnitte 2 verwendet
wird. Die wesentlichen Elemente der Vorrichtung 1 sind
auf einem Gestell 10 montiert.
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Ausgehend
von der Verlagerungsrichtung A des Klebebandes 4 ist nach
der Antriebsrolle 7 und vor dem Trennelement 9 eine
Abzugsrolle 11 angeordnet, welche die mit der Klebefläche 12 versehene Seite
des Klebebandes 4 beaufschlagt.
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In
der dargestellten Ausführungsform
wird die Vorratsrolle 3 von „oben” abgezogen, so daß die Klebefläche 12 zum
Vorrichtungsinneren weisend innerhalb der Vorrichtung 1 verlagert
wird und auch die Abzugsrolle 11 mit der Klebefläche 12 in
Kontakt steht. Die Abzugsrolle 11 ist relativ zum Klebeband 4 auf
der Seite der Antriebsrolle 7 angeordnet.
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Zusätzlich zur
Antriebsrolle 7 ist es vorteilhaft, wenn auch die Abzugsrolle 11 angetrieben
wird, dies kann entweder unmittelbar durch Kontakt der beiden Mantelflächen von
Abzugsrolle 11 und Antriebsrolle 7 oder aber,
um einen Gleichlauf (gleiche Drehrichtung) zu erreichen, über Getriebe
oder Zwischenrollenelemente (nicht dargestellt) der Fördereinrichtung 6 geschehen.
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Bevor
das Klebeband 4 zur Antriebsrolle 7 gelangt, wird
es an einer Umlenkrolle 13 umgelenkt, vgl. Detaildarstellung
der Zeichnungsfigur 5. Nun kann es vorteilhaft sein,
wenn die Abzugsrolle 11 mit ihrer Rotationsachse 14 relativ
zu der Ebene E, die durch die Rotationsachsen 15 und 16 gebildet wird
in Richtung des Klebebandes 4 heraustritt. Damit weist
die Rotationsachse 14 der Abzugsrolle 11 einen
geringeren Abstand D zur Tangentialebene F des Klebebandes 4 an
der Antriebsrolle 7 auf als die Rotationsachse 15 der
Antriebsrolle 7 (Abstand D'). Ferner kann die Abzugsrolle 11 auch
eine Umlenkfunktion erfüllen,
dabei beaufschlagt das Klebeband 4 einen Kreisbogenabschnitt 17 auf
dem Abzugsrollenumfang/der Abzugsrollenmantelfläche.
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Die
dargestellte Ausführungsform
weist zudem eine Bandvorabzugseinrichtung 18 auf, die zwischen
der Vorratsrolle 3 und der Fördereinrichtung 6 das
von der Vorratsrolle abzuziehende Klebeband 4 kontaktiert
und es dabei abzieht. Dies geschieht wie in 2 dargestellt
dadurch, daß die
Bandvorabzugseinrichtung 18 einen Winkelhebel 19 umfaßt, der
in seinem Scheitelbereich 20 mit einem Pneumatikzylinder 21 verbunden
ist und an dessen erstem freier Schenkel 22 eine als Bandbeaufschlagungsfläche dienende
Rolle 24 angeordnet ist. Der zweite freie Schenkel 23 ist
derart an dem Gestell 10 drehbar gelagert, daß das Lager 25 sowohl
die Drehbarkeit des Winkelhebels 19 relativ zum Gestell 10 als
auch die Verdrehbarkeit der Vorratsrolle 3 relativ zum
Winkelhebel 19 gewährleistet.
In der dargestellten Ausführungsform
fallen die beiden Drehachsen 25 des Winkelhebels 19 und
der Vorratsrolle 3 zusammen und sind koaxial zueinander
ausgerichtet.
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Grundsätzlich kann über eine
Rechnereinheit (nicht dargestellt) oder aber auch über eine
einfache Integrierte Schaltung (IC) die Vorrichtung derart angesteuert
werden, daß der
Pneumatikzylinder 21 nur auf Bedarf (vor Ablängen des
Klebebandes 4) aktiviert wird. In Zeichnungsfigur 1 ist
das Trennelement 9 in einer das Klebeband 4 berührenden
Position (Schneideposition) dargestellt. Dabei kann das Trennelement 9 das
Klebeband 4 mittels Laser, Ultraschall und/oder mechanisch
abtrennen.
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Zeichnungsfigur 2 zeigt
das Trennelement 9 in Ruheposition (beabstandet vom Klebeband 4).
Aus 2 geht ferner die Bandvorabzugseinrichtung 18 in
aktivierter Stellung hervor, dabei ist der Angriffspunkt des Pneumatikzylinders 21 an
dem Winkelhebel 19 in einer ausgefahrenen Stellung angedeutet,
so daß bei
Rotation des Winkelhebels 19 um den Lagerpunkt 25 die
Rolle 24 eine auf einem Kreisbogen liegende nach unten
gerichtete Bewegung ausführt
und dabei das Klebeband 4 von der Vorratsrolle 3 abzieht.
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Der
ausgefahrene Stab/Kolben 38 des Pneumatikzylinders 21 ist
in gestrichelten Linien angedeutet, da die vorgesehene Auslenkung
(Rotation) des Pneumatikzylinders 21 am Drehlagerpunkt 37 zeichnerisch
nicht umgesetzt ist. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, daß das Klebeband 4 durch
einen in Verlagerungsrichtung A hinter der Rolle 24 angeordnete
Freilaufeinrichtung 26 durchlauft, die derart ausgebildet
ist, daß das
durch sie geführte
Klebeband 4 nur in eine Bewegungsrichtung (Verlagerungsrichtung
A) freigegeben wird und bei Zugbeanspruchung in eine andere Bewegungsrichtung
(beispielsweise zur Rolle 24) das Klebeband 4 gehemmt (gestoppt)
wird. So kann das Klebeband 4 durch zwei sich parallel
einander berührende
Rollen (Freilaufeinrichtung 26) ausgebildet sein, die jeweils
nur in eine Drehrichtung bewegbar sind.
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Das
in den Zeichnungsfiguren 1–5 dargestellte,
hinter der Abzugsrolle 11 im Querschnitt L-förmig ausgebildete
Element dient als Gegenhalter 27 und hat zum einen die
Aufgabe das Klebeband 4 während der Schneidbewegung des
Trennelementes 9 zu spannen und andererseits den abgelängten Klebebandabschnitt 2 gezielt
an der Vorrichtung 1 zu lagern, damit dieser definiert
an der Vorrichtung (beispielsweise zur händischen Entnahme) angeordnet ist.
Dabei wird die von dem Trennelement 9 ausgeübte Bewegung
des Klebebandes 4 das Anhaften des Klebebandabschnittes 2 an
einer vorzugsweise parallel zum Klebeband 4 ausgerichteten
Fläche 36 unterstützen.
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Ferner
weist die Vorrichtung einen Spurhalter 28 auf, der gewährleistet,
daß das
Klebeband 4 oder im Falle der Bearbeitung mehrerer schmaler Klebebänder 4,
diese sich nicht gegeneinander in die Quere kommen und/oder von
den Umlenkrollen 7, 8, 9, 13, 24 seitlich
herunterlaufen.
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Insbesondere
aus Zeichnungsfigur 3 ist ersichtlich, daß an dem
Gestell 10 die Vorratsrolle 3, der Winkelhebel 19,
der Pneumatikzylinder 21, die Freilaufeinrichtung 26,
der Spurhalter 28, die Fördereinrichtung 6,
der Gegenhalter 27 sowie das Trennelement 9 angebaut
sind. Das Gestell 10 umfaßt dabei eine vertikal ausgerichtete
Trägerplatte 29,
die auf eine Basisplatte 30 aufgebaut ist. Die Trägerplatte 29 weist
zwei Ausnehmungen 31, 32 auf. Durch die erste
Ausnehmung 31 ist ein Teil des Motors 5 hindurchgesteckt,
um die Baubreite der Gesamtvorrichtung 1 zu minimieren.
In die zweite Ausnehmung 32, die nach Art einer Nut ausgebildet
ist, wird das quer zur vertikalen Trägerplatte 29 bewegbare
Trennelement 9 hin- und herbewegt. Auch dies ermöglicht eine
Reduzierung der Dimensionierung (hier: Länge) der Vorrichtung 1.
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Ein
weiterer Vorteil der Ausnehmungen 31 und 32 ist
es, daß Antriebs-
und Kupplungselemente hinter einem ersten Bereich 33 der
Trägerplatte 29 überwiegend
angeordnet werden können,
vgl. hierzu Zeichnungsfigur 4. An dem
an der gegenüberliegenden
Seite der Trägerplatte 29 liegenden
Bereich 34 können
weitere Bauteile der Vorrichtung 1 angeordnet werden, wie
beispielsweise die Vorratsrolle 3, der zur leichteren Entnahme
der Klebebandabschnitte 2 vorgesehene Gegenhalter 27,
usw. Hierbei wird eine Trennung der „eher häufig” zu handhabenden Bereiche
der Vorrichtung und der „eher
selten” zu handhabenden
Bereiche (Wartung) erreicht, in diesem Fall durch die Trägerplatte 29.
Damit wird zum Beispiel die Verletzungsgefahr der Bedienperson gemindert, da
diese nicht in Kontakt mit Antriebselementen gelangen kann. Auch
die Prozeßsicherheit der
Vorrichtung wird dadurch gesteigert, da die wesentlichen Antriebselemente
und Kupplungselemente an einen für
die Bedienperson unzugänglichen
Bereich angeordnet werden können.
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Durch
die Stellschrauben 35 kann eine Relativverlagerung der
Anpreßrolle 8 zur
Antriebsrolle 7 vorgenommen werden. Vorzugsweise ist die
Aufnahme der Anpreßrolle 8 durch
ein Federelement vorgespannt und kann durch die Schrauben 35 justiert
werden, um einen definierten Anpreßdruck je nach Anzahl und Art
(Material, Klebebanddicke) des verwendeten Klebebandes 4 einzurichten.
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- A
- Verlagerungsrichtung
- D
- Abstand
v. 15
- D'
- Abstand
v. 14
- E
- Ebene
- F
- Tangentialebene
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Klebebandabschnitt
- 3
- Vorratsrolle
- 4
- Klebeband
- 5
- Motor
- 6
- Fördereinrichtung
- 7
- Antriebsrolle
- 8
- Anpreßrolle
- 9
- Trennelement
- 10
- Gestell
- 11
- Abzugsrolle
- 12
- Klebefläche
- 13
- Umlenkrolle
- 14
- Rotationsachse
v. 11
- 15
- Rotationsachse
v. 7
- 16
- Rotationsachse
v. 13
- 17
- Abschnitt
v. 11
- 18
- Bandvorabzugseinrichtung
- 19
- Winkelhebel
- 20
- Scheitelbereich
- 21
- Pneumatikzylinder
- 22
- erster
Schenkel v. 19
- 23
- zweiter
Schenkel v. 19
- 24
- Rolle
- 25
- Lager
v. 3 und/oder 19
- 26
- Freilaufeinrichtung
- 27
- Gegenhalter
- 28
- Spurhalter
- 29
- Trägerplatte
v. 10
- 30
- Basisplatte
v. 10
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Ausnehmung
- 33
- Bereich
v. 29
- 34
- Bereich
v. 29
- 35
- Schrauben
- 36
- Fläche v. 27
- 37
- Drehlagerpunkt
v. 21
- 38
- Stab/Kolben