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Die Erfindung betrifft eine Panzerungseinrichtung für ein militärisches Fahrzeug. Die Panzerungseinrichtung kann als fest installierte oder zusätzlich anzubringende Panzerung eingesetzt werden und soll insbesondere einen Schutz vor Geschossen bieten. Es sind Panzerungseinrichtungen bekannt, die einen mindestens dreischichtigen Aufbau aufweisen. Ein solcher Aufbau wird gebildet aus einer Grundschicht, die mindestens ein Grundelement umfasst, wobei ein solches Grundelement beispielsweise durch die Fahrzeugwand selbst gebildet werden kann. Bei einer Zusatzpanzerung kann das Grundelement jedoch auch aus einer oder mehreren Trägerplatten oder dergleichen bestehen, die an dem Fahrzeug befestigt werden.
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Auf dem Grundelement ist eine Mittelschicht angeordnet, die mehrere Wirkelemente umfasst. Die Wirkelemente können passiv, reaktiv oder aktiv ausgestaltet sein und beispielsweise Beulbleche umfassen. Auf der Mittelschicht ist eine Außenschicht angeordnet, welche zumeist aus einem massiven Metall besteht.
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Die Grund- und Außenschicht dient vornehmlich dem Schutz gegen KE (Kinetische Energie) Bedrohungen. Die Mittelschicht in Verbindung mit der Grundschicht dient hauptsächlich dem Schutz gegen HL (Hohlladung) Bedrohungen.
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Ein solcher Aufbau hat mehrere Vorteile. Zum einen können die Wirkelemente der Mittelschicht aus einem Material oder einem Materialverbund hergestellt sein, die eine geringere Dichte als die in der Außenschicht verwendeten Materialien aufweisen. Somit lässt sich eine leichte Panzerungseinrichtung mit hoher Schutzwirkung erreichen. Zum anderen kann durch den Abstand zwischen Außenschicht und Grundschicht ein erhöhter Schutz gegen Hohlladungsgeschosse und spezielle KE-Geschosse erreicht werden.
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Nachteilig an einer solchen Ausgestaltung ist jedoch, dass durch den mehrschichtigen Aufbau das Fahrzeug insgesamt breiter wird, so dass eventuelle zulässige Verlademaße nicht eingehalten werden können. Aus diesem Grund müssen die Panzerungseinrichtungen in der Regel abgenommen werden, wobei aufgrund des beträchtlichen Gewichtes die Panzerungseinrichtungen kleingehalten werden müssen, damit ein Abnehmen der Panzerungseinrichtungen unter geringem Aufwand möglich ist. Ansonsten können die Panzerungseinrichtungen nur mit maschineller Hilfe bewegt werden, wodurch ein beträchtlicher, insbesondere logistischer Aufwand entsteht.
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Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass bei abgenommenen Schutzelementen der Schutz des Fahrzeugs nicht mehr in ausreichendem Maße gegeben sein kann, so dass beispielsweise während des Verladevorganges die Einsatzbereitschaft des Fahrzeuges nicht gegeben ist.
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Ein weiterer Nachteil einer Panzerungseinrichtung besteht darin, dass sie dem Fahrzeug ein deutlich höheres Gewicht verleiht, so dass insbesondere der Lufttransport beeinträchtigt sein kann.
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Die
DE 103 10 952 A1 beschreibt eine Schutzvorrichtung für gepanzerte Fahrzeuge, die aus einer Ruhestellung in eine aktive Stellung bewegbar ist, in welcher Teilbereiche des Schutzmoduls einen gegenüber der Ruhestellung vergrößerten Abstand von der zu schützenden Wandung besitzen.
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Die
DE 43 07 160 A1 beschreibt ein gepanzertes Kampffahrzeug, bei dem auf dem Fahrzeugdach ein zusätzliches Schutzdach angeordnet ist, das zum Hohlladungsschutz aus einer verriegelten Ruhestellung, in der es auf dem Fahrzeugdach aufliegt, in eine Schutzstellung bewegbar ist, in der es einen Abstand zum Fahrzeugdach aufweist.
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Die
DE 39 31 895 A1 offenbart eine Einrichtung zur Anordnung von Panzerungselementen an Kampffahrzeugen, die Behälter aufweisen, in die Wirkelemente eingelegt werden können. Bei leerem Behälter ergibt sich durch den Behälter noch ein ballistischer Grundschutz. Die Behälter selbst sind abklappbar oder abnehmbar. Nachteilig ist, dass bei entnommenen Wirkelementen das Transportmaß nur dann verringert ist, wenn der Behälter abgenommen ist, wobei dann jedoch der Grundschutz des leeren Behälters verloren geht.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Panzerungseinrichtung auszugestalten, die aus einem Einsatzzustand in einen Transportzustand umrüstbar ist, wobei im Transportzustand die Panzerungseinrichtung Leichter ist und/oder geringere Ausmaße aufweist.
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Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Bestandteil der abhängigen Ansprüche.
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Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Außenschicht der Panzerungseinrichtung aus mehreren Panzerungssegmenten aufzubauen, die über mindestens eine Schwenkvorrichtung mit dem Grundelement verbunden oder mit dem Fahrzeug verbindbar sind. Zudem sind die Wirkelemente lösbar mit dem Grundelement und den Panzerungssegmenten verbunden, so dass sie im Transportzustand des Fahrzeuges aus der Panzerungseinrichtung herausgenommen werden können, nachdem die Panzerungssegmente weggeschwenkt wurden. Somit kann bei herausgenommenen Wirkelementen das Gewicht der Panzerungseinrichtung deutlich reduziert werden.
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Bevorzugt ist jedem Panzerungssegment eine Schwenkvorrichtung zugeordnet, so dass ein einfaches Herausnehmen der Wirkelemente möglich ist. In vorteilhafter Weise weisen die Schwenkvorrichtungen mindestens eine vertikale Schwenkachse auf. Somit kann erreicht werden, dass die Schwenkbewegung der insbesondere massiv ausgeführten Panzerungssegmente nicht gegen deren Gewicht erfolgt, so dass ein Wegschwenken der Panzerungssegmente ohne maschinelle Hilfe möglich ist und ohne dass eine Feststellvorrichtung zum Halten nötig ist.
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Bevorzugt sind die Panzerungssegmente aus der Einsatzstellung, in welcher sie im Wesentlichen parallel zur Grundschicht angeordnet sind, in eine Umrüststellung schwenkbar, in welcher die Panzerungssegmente im Wesentlichen senkrecht zur Grundschicht angeordnet sind. In der Umrüststellung können dann die Wirkelemente entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist die Panzerungseinrichtung derart ausgestaltet, dass sie von einem Einsatzzustand, in der sich die Panzerungssegmente in der Einsatzstellung befinden, in einen Transportzustand überführbar sind, in welcher die Panzerungssegmente an der Grundschicht, insbesondere parallel zu dieser, anliegen. Dies ist möglich, wenn die Wirkelemente entnommen sind. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass die Wirkelemente, die zumeist das größte Volumen der Panzerungseinrichtung beanspruchen, entnommen werden, wobei die Elemente, welche die höhere Masse, aber das geringere Volumen aufweisen, am Fahrzeug verbleiben. Somit können die Ausmaße der Panzerungseinrichtung und somit des Fahrzeuges beträchtlich reduziert werden, so dass Verlademaße eingehalten werden können.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass die Schwenkvorrichtung eine innere und eine äußere Schwenkachse aufweist, die derart angeordnet sind, dass bei einer Schwenkbewegung um die innere Schwenkachse die äußere Schwenkachse in Richtung der Grundschicht schwenkbar ist. Es entsteht somit eine Art Doppelgelenk, was dazu führt, dass die Panzerungssegmente in dem Transportzustand näher an die Grundschicht heranführbar sind, wodurch die Ausmaße der Panzerungseinrichtung reduziert werden. Bevorzugt ist die äußere Schwenkachse parallel zur inneren Schwenkachse angeordnet, wobei vorteilhafterweise beide Schwenkachsen jeweils vertikal liegen.
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Im Einsatzzustand und/oder im Transportzustand der Panzerungseinrichtung können die Schwenkachsen verriegelbar sein, so dass die drei bzw. zwei Schichten eine stabile Einheit bilden.
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Um den Aufwand bei der Montage und Demontage der Wirkelemente gering zu halten, sind die Wirkelemente in einer bevorzugten Ausgestaltung lediglich in einen Zwischenraum eingelegt, der von den Panzerungssegmenten und der Grundschicht gebildet wird.
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Die Wirkelemente können passiv oder reaktiv ausgestaltet werden. Alternativ kann der Zwischenraum für aktive Wirkelemente oder Module genutzt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Panzerungseinrichtung als Zusatzpanzerung verwendet wird, bei der das Grundelement lösbar mit dem Fahrzeug verbindbar ist.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Panzerungseinrichtung liegt darin, dass auch in der Transportstellung aufgrund der verbleibenden Grundschicht und Außenschicht ein Restschutz für das Fahrzeug gegeben ist, so dass das Fahrzeug auch im Transportzustand mit entnommenen Wirkelementen einsatzbereit ist.
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Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 7 beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Panzerungseinrichtung im Einsatzzustand,
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2 die Panzerungseinrichtung nach 1 in einer Zwischenstellung beim Umrüsten in einen Transportzustand,
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3 die Panzerungseinrichtung nach 1 in einer zweiten Zwischenstellung beim Umrüsten in einen Transportzustand,
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4 die Panzerungseinrichtung nach 1 in einem zweiten Einsatzzustand ohne Mittelschicht,
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5 die Panzerungseinrichtung nach 1 im Transportzustand,
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6 die Panzerungseinrichtung nach 1 im Querschnitt und
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7 die Panzerungseinrichtung nach 5 im Querschnitt.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Panzerungseinrichtung in einem Einsatzzustand dargestellt, die an einem nicht näher dargestellten Fahrzeug 1 befestigt ist. Die Panzerungseinrichtung weist einen dreischichtigen Aufbau auf. Unmittelbar an dem Fahrzeug 1 ist ein Grundelement 2 angeordnet. Dieses stellt im Wesentlichen eine Trägerplatte für die beiden folgenden Schichten dar. Die Mittelschicht besteht aus mehreren einzelnen, reaktiven oder passiven Wirkelementen 3, die aus einem Material bzw. Materialverbund mit einer geringeren Dichte als das Material der Grundschicht und Außenschicht hergestellt sind. Die Außenschicht besteht aus mehreren metallenen Panzerungssegmenten 4. Die Panzerungssegmente 4 sind aber jeweils eine Schwenkvorrichtung 7 mit dem Grundelement 2 verbunden. Die Schwenkvorrichtung 7 weist zwei Schwenkachsen 5 und 6 (siehe 6) auf, die jeweils parallel zueinander in der Vertikalen angeordnet sind. Die innere Schwenkachse 5 läuft durch die beiden Drehpunkte 5a und 5b. Die äußere Schwenkachse 6 läuft durch die Punkte 6a und 6b. Die innere Schwenkachse 5 ist über die Verbinder 8 mit der äußeren Schwenkachse 6 verbunden.
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Die einzelnen Panzerungssegmente 4 können um die äußere Schwenkachse 6 in eine Umrüststellung verschwenkt werden, in der sie senkrecht zum Grundelement 2 angeordnet sind. Dies ist in den 2 und 3 dargestellt. In der 2 ist das erste Panzerungssegment 4 in die Umrüststellung verschwenkt, so dass die einzelnen in den Zwischenraum zwischen Grundelement 3 und Panzerungssegment 4 eingelegten Wirkelemente 3 entnommen werden können. In 3 sind sämtliche Panzerungssegmente 4 in die Umrüststellung verschwenkt und sämtliche Wirkelemente 3 entnommen worden.
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Die Panzerungssegmente 4 können nunmehr entweder gemäß 4 wieder um die äußere Schwenkachse 6 verschwenkt werden, so dass ein zweiter Einsatzzustand der Panzerungseinrichtung entsteht. In diesem zweiten Einsatzzustand ist die Panzerungseinrichtung leichter als im ersten Zustand nach 1, da nunmehr die Wirkelemente 3 entnommen worden sind. Der entstandene Hohlraum zwischen dem Grundelement 2 und den Panzerungssegmenten 4 kann zudem als Stauraum verwendet werden. Durch die am Fahrzeug 1 verbliebene Außenschicht und Grundschicht ist ein Restschutz für das Fahrzeug 1 gegeben, so dass das nunmehr leichtere Fahrzeug 1 nach wie vor einsatzfähig ist und einen Restschutz gegenüber Hohlladungs- und KE Bedrohungen aufweist.
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Eine weitere Möglichkeit, die Panzerungssegmente 4 ausgehend von der Stellung in 3 zu verschwenken, besteht darin, diese um die innere Schwenkachse 5 in Richtung des Grundelementes 2 zu verschwenken, so dass ein Transportzustand der Panzerungseinrichtung nach 5 entsteht. In diesem Transportzustand liegen die Panzerungssegmente 4 parallel zur Grundschicht an dieser an. Somit kann neben einer Gewichtsverminderung auch das Ausmaß der Panzerungseinrichtung vermindert werden.
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Die Vorteile der Erfindung werden somit dadurch realisiert, dass gezielt nur die Anteile des Schutzes entnommen bzw. zugänglich gemacht werden, die viel Bauraum benötigen, aber relativ wenig Masse besitzen. Durch das Zusammenlegen der äußeren Schutzschicht und der inneren Schutzschicht kann ein Transportzustand hergestellt werden, in dem das Fahrzeug 1 nach wie vor fahrfähig ist, aber dennoch aufgrund des geringen Gewichtes und der geringeren Ausmaße verladefähig ist. Die Montage bzw. Demontage der Wirkelemente 3 kann ohne zusätzliche Hebemittel erfolgen und ist somit unter geringem Aufwand möglich.
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In nicht dargestellter Weise können sich benachbarte Panzerungssegmente 4 zudem überlappen, so dass eine erhöhte Schutzwirkung entsteht.
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Durch die 6 und 7 wird deutlich, dass sich die Ausmaße der Panzerungseinrichtung im Transportzustand (7) gegenüber dem Einsatzzustand (6) deutlich verringert haben.