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Die Erfindung betrifft eine Werkstoffplatte insbesondere zur Verwendung als Fußbodenbelag, aufweisend zumindest eine mittlere Substratschicht, Dekorschicht auf wenigstens einer ersten Seite der Substratschicht und abriebfeste Partikel, wobei die Dekorschichten aus einer Aminoharz getränkten Folie, einem bedruckten Dekorpapier und/oder einem direkten Aufdruck auf der Substratschicht bestehen.
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Zur Herstellung von Werkstoffplatten, die als Fußbodenbelag verwendet werden sollen, werden Substrate, die aus einem faserartigen Material hergestellt werden, mit einer definierten Folge von Papier- oder Non-Woven Schichten belegt, wobei die einzelnen Schichten mit einem Aminoharz, zum Beispiel Melaminformaldehydharz getränkt und in einer Presse ausgehärtet werden. Beim Pressen unter Hitze und Druck härtet der Aufbau zu einer Aminoharzschicht aus und verbindet die einzelnen Lagen mit der Substratschicht, sodass eine sehr stabile und trittfeste Oberfläche entsteht. Um die Abriebfestigkeit der so hergestellten Bodenbeläge zu erhöhen, wird in die oberste oder eine der oberen Schichten eine Schicht aus abriebfesten Partikeln eingebracht, sodass eine in das Aminoharz eingebettete Dekorschicht nicht vorzeitig abgetragen wird. Hierzu ist es üblich, Partikel aus Korund, bereits abgebundenem Melamin oder aus Glas in eine der obersten Schichten einzubringen, um somit die Schicht abriebfester und stabiler gegen Abnutzung zu gestalten.
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Da die abriebfesten Partikel teilweise so hart sind, dass diese auch die zur Herstellung der Werkstoffplatte verwendeten Pressplatten einem starken Verschleiß aussetzen, kann die Schicht mit den abriebfesten Partikeln mit einer weiteren Schicht, einer Overlayschicht überzogen werden, damit die abriebfesten Partikel nicht in unmittelbaren Kontakt mit der Pressplatte gelangen und diese zerstören. Dies ist besonders dann wichtig, wenn die Arbeitspresse ein bestimmtes Muster (Pressblech-Struktur) oder einen bestimmten Glanzgrad aufweist, der über eine große Anzahl von Pressvorgängen konstant mit gleichbleibender Qualität erhalten werden muss. Dies ist wichtig, damit die Werkstoffplatten aus unterschiedlichen Presszyklen/Presschargen einen gleichen Glanzgrad aufweisen und somit nebeneinander als Bodenbelag verlegt werden können, ohne dass es hier zu unterschiedlichen Glanzgraden der Werkstoffplatten kommt. Das wäre der Ästhetik abträglich und nicht akzeptabel. Beim Pressen und Heizen des noch nicht abgebundenen Aminoharzes auf die Substratschicht wird Feuchtigkeit aus dem nicht abgebundenen Aminoharz in die Substratschicht hineingepresst und auf der, der Beschichtung abgewandten Seite der Substratschicht, wird durch Hitze dem Substrat Feuchtigkeit entzogen.
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Durch die intensive Wärmebehandlung kann es dazu kommen, dass aufgrund eines unterschiedlichen Feuchtegrades zu beiden Seiten des Substrates, diese Werkstoffplatte nach dem Erkalten und Lagern eine leichte Krümmung aufweist. Die Krümmung der beschichteten Substrate zu kontrollieren, ist beim Herstellungsprozess eine wesentliche Aufgabe bei der Werkstoffplattenherstellung. Beispielsweise kann eine zu starke Krümmung bei der Verlegung der einzelnen laminierten Fußbodenbeläge nicht akzeptiert werden.
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Aus diesem Grund wird auf der, der Dekorschicht gegenüber liegenden Seite (Paneelrückseite) normalerweise ein Gegenzugpapier aufgebracht. Dieses Gegenzugmaterial hat die Aufgabe, die Krümmungseffekte, welche durch den Schichtenaufbau auf der Dekorseite entstehen, zu kompensieren oder auszugleichen. Um Kosten bei der Herstellung zu sparen, wird als Gegenzugpapier ein einfaches Recyclingpapier gewählt, welches ebenfalls mit nicht abgebundenem Aminoharz getränkt und in der Presse auf der Rückseite der Werkstoffplatte aufgelegt und verpresst wird. Dadurch, dass unterschiedliche Schichtfolgen zu beiden Seite des Substrates vorliegen, kann eine Krümmung der Substratschicht nicht vollständig ausgeschlossen werden, sodass hier der Fachmann gezwungen ist, durch Versuchsreihen die Bedingungen zu bestimmen, unter denen eine Werkstoffplatte mit einer akzeptablen Krümmung entsteht. Dabei ist es notwendig, dass die Temperatur der Pressplatten zu beiden Seiten des Substrates sehr genau kontrolliert wird, um eine Werkstoffplatte herzustellen, welche die gewünschten Eigenschaften aufweist. Aber gerade im Betrieb ist es schwierig, derart feinabgestimmte Bedingungen aufrecht zu erhalten. Somit ergibt sich unweigerlich eine zu erwartenden Rate von Fehlpressungen, die als Ergebnis eine unerwünschte Krümmung der Werkstoffplatte, oder sonstige Fehler zur Folge hat, wie beispielsweise eine zu starke optische Beeinträchtigung der Dekorschicht oder Fehler in der abgebundenen Beschichtung.
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Aus der
DE 199 03 912 A1 ist ein Laminatträger bekannt, der aus einem mehrschichtigen Laminat besteht. Die Herstellung des Laminatträgers erfolgt in der Form, dass auf seiner sichtbaren Seite ein imprägniertes Overlaypapier eingesetzt wird, während gleichzeitig auf seiner Rückseite ein Gegenzugpapier verwendet wird, um nach erfolgter Laminierung eine Krümmung des Trägers zu vermeiden.
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Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2004 017 559 U1 ist eine beschichtete Ausbauplatte aus mehrlagigem Holzwerkstoff bekannt, bei der die Beschichtung aus mit Wärme härtbaren Harzen und imprägnierten, unifarbenen oder oberflächige Applikationen aufweisenden Papieren erfolgt, die entweder als kompaktes plattenförmiges Halbzeug oder aus einzeln aufgelegten Blättern oder Schichten bestehen.
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Aus der
DE 103 10 199 A1 ist eine Holzfaserplatte für ein Fußbodenpaneel bekannt, welche auf der Oberseite ein Dekor aufweist und die Trägerplatte zusätzlich mit einer Versiegelungsschicht versehen ist, auf der das Dekor aufgedruckt ist, wobei die Dekorschicht mit zumindest einer Verschleißschutzschicht abgedeckt ist.
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Durch die bekannten Werkstoffplatten wird das Problem einer fehlerhaften Pressung nur bedingt gelöst und es kann nicht verhindert werden, dass aufgrund fehlerhafter Pressungen ein Ausschuss entsteht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Werkstoffplatte zur Verfügung zu stellen, welche mit einem geringen Ausschussgrad herstellbar ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Dekorschichten und die abriebfesten Partikel jeweils zu beiden Seiten der Substratschicht im Beschichtungsaufbau vorhanden sind. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Verwendung von Dekorschichten auf beiden Seiten des Substrates ermöglicht die Fertigung von beispielsweise Fußbodenbelägen, die zum Ausgleich eventueller Fehlpressungen wahlweise mit der einen oder anderen Seite nach oben als Nutzschicht verwendet werden können.
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Bei der individuellen Produktion von Werkstoffplatten mit speziellen Dekormustern, die auf individuellen Wunsch hergestellt werden, ist es beispielsweise somit möglich, auf der Rückseite der hergestellten Werkstoffplatte ein leicht verkäufliches Muster aufzubringen, beispielsweise ein helles Buchenplankenimitat, sodass die Fehlpressungen im Breitensortiment dennoch verwendet werden können. In der Regel sind die Kosten für eine Fehlpressung von individuell hergestellten Werkstoffplatten sehr hoch, sodass es wirtschaftlich ist, rein vorsorglich auf der Rückseite der individuell hergestellten Werkstoffplatten eine weitere Dekorschicht aufzubringen, um Fehlpressungen im Breitensortiment gegebenenfalls zu verkaufen, wenn die hochwertige erste Deckschicht mit Fehlern behaftet ist. Derartige Fehler können beispielsweise durch sich verändernden Glanzgrad der Pressbleche oder veränderter Parameter bei der Herstellung der Werkstoffplatten entstehen. Die Mehrkosten für die zusätzliche Dekorschicht sind relativ niedrig, sodass die Kosten für die Fehlpressung wieder auffangen werden. Auf diese Weise ist es möglich, wirtschaftlich und konkurrenzfähig individuelle Werkstoffplatten mit identischen oder unterschiedlichen Muster herzustellen, wobei wahlweise die erste (Obere) oder zweite (Untere) Deckschicht auf der sichtbaren Seite verwendet werden kann. Die hierbei verwendeten Dekorschichten können aus einer mit Aminoplastharzen versehenen Folie und/oder einem bedruckten Dekorpapier und/oder einem direkten Aufdruck auf der Substratplatte bestehen, und somit kostengünstig zur Herstellung der Werkstoffplatten zur Verfügung gestellt werden.
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Zum Schutz der Dekorschicht kann zumindest auf einer Seite, vorzugsweise auf beiden Dekorschichtenseiten zusätzlich eine Overlayschicht vorhanden sein, die die jeweilige Dekorschicht abdeckt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest eine, vorzugsweise beide Dekorschichten und/oder eine, vorzugsweise beide Overlayschichten mit abriebfesten Partikeln versehen sind. Die Verwendung von abriebfesten Partikeln auf beiden Seiten der Substratschicht ermöglicht die wahlweise Verwendung beider Seiten der beschichteten Platte ohne Einschränkungen und erfüllt die gestellten Anforderungen einer hohen Abriebfestigkeit seitens der Auftraggeber. Der besondere Vorteil bei dieser Ausführung von Werkstoffplatten besteht darin, dass evtl. Fehlpressungen dadurch ausgeglichen werden können, dass wahlweise die erste (Obere) oder zweite (Untere) Seite der hergestellten Werkstoffplatte als oben liegende Nutzschicht verwendet werden kann. Durch die Wahl eines sehr gängigen Dekors können somit eventuelle Fehlpressungen im Breitensortiment angeboten werden.
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In weiterer besonderer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Dekorschichten und/oder Overlay Schichten abriebfeste Partikeln jeweils nur auf einer Seite des Beschichtungsmaterials (Beschichtungsfolie) aufweisen. Durch diese Maßnahme wird beispielsweise sichergestellt, dass die abriebfesten Partikel in Richtung auf die Substratschicht ausgerichtet werden können, sodass die verwendeten Pressbleche, welche sehr empfindlich gegenüber den abriebfesten Partikeln sein können, geschützt werden und somit eine wesentlich höhere Standzeit der Pressbleche erzielt wird.
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Ein weiteres Problem bei den herzustellenden Werkstoffplatten besteht darin, dass Fehlpressungen aufgrund einer entstehenden, nicht akzeptablen Krümmung der beschichteten Paneele oder Platte anfallen. Soweit die Werkstoffplatten, insbesondere Fußbodenbeläge beim Verlegen mit eng beieinander liegenden Fugen versehen werden sollen, darf die Krümmung eine gewisse Toleranz nicht übersteigen, damit evtl. Verschmutzungen im Fugenbereich und das Eindringen von Feuchtigkeit vermieden werden. In der Regel weisen die hergestellten Werkstoffplatten eine äußerst geringe zur Dekorschicht (Nutzschicht) konvex ausgeformte Krümmung auf, wobei die Krümmung der einzelnen Werkstoffplatten so geringfügig ausgeprägt ist, dass durch das Eigengewicht der Werkstoffplatte nach dem finalen Verlegen als fertiger Bodenbelag bereits eine plane Lage eingenommen wird. Aus diesem Grund kann es sogar wünschenswert sein, dass eine leicht konvexe Krümmung zu einer Dekorseite der Werkstoffplatte vorhanden ist und nach der erfolgten Verlegung sämtliche nebeneinander liegenden Fußbodenbeläge eine nahezu plane Lage einnehmen. Gerade diese geringfügige Krümmung ist im Herstellungsprozess schwierig zu kontrollieren, und kann gegebenenfalls nur durch umfangreiche Versuchsreihen ermittelt werden, wobei die Materialien mit präzise genau den gleichen Eigenschaften zur Herstellung des Fußbodenbelags ausgestattet sein müssen. Hier ist der Hersteller von Fußbodenbelägen gezwungen, auf Erfahrungswerte zurückzugreifen, wodurch es aber regelmäßig zu weiteren Fehlpressungen kommen kann und die Werkstoffplatten nach Abkühlung und Lagerung eine unerwünscht starke Krümmung mit der konkaven Seite zur Dekorschicht aufweisen können. Derartige Werkstoffplatten sind nicht für qualitativ hochwertige Böden verwendbar, da an den Fugen zwischen zwei Fußbodenbelägen feine Öffnungsspalten entstehen, in denen sich Schmutz sammelt und gegebenenfalls Wasser eindringen kann, sodass der Fußbodenbelag beschädigt wird.
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Aus den vorgenannten Gründen ist es daher erforderlich, dass die vorhandene Krümmung solch hergestellter Werkstoffplatten äußerst gering ist und bereits durch das Eigengewicht ausgeglichen wird. Von besonderem Vorteil ist bei den erfindungsgemäß hergestellten Werkstoffplatten, dass sofern die Krümmungen auf einer Seite nicht akzeptabel sind, aufgrund der zweiten Dekorseite diese im Breitensortiment angeboten und verwendet werden können. Insofern sind sowohl die Fehlpressungen als auch die gewünschten Pressungen wirtschaftlich verwertbar.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen dem Substrat und der Dekorschicht zumindest auf einer Seite ebenfalls eine Leimfilmschicht angeordnet ist, damit beispielsweise die Dekorschicht mit der Substratschicht zusätzlich verbunden wird. Die besondere Anordnung wird jedoch in der Regel nur auf speziellem Kundenwunsch hergestellt.
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Hervorzuheben ist in jedem Fall, dass die zu verwendenden Overlayschichten transparent ausgebildet sind, sodass die darunter befindlichen Dekorschichten zur Geltung kommen. Aus diesem Grund kommt es sehr auf den Transparenzgrad der verwendeten Overlayschichten an, wobei bei der Herstellung durch sich verändernde Randbedingungen Abweichungen in den Glanzgraden entstehen können. Für die Transparenz der Overlayschichten sind hierbei die eingestellten Parameter während des Pressvorgangs von entscheidender Bedeutung. Ebenso kann durch eine zu große Zahl von Korund-Partikeln oder ungleiche Verteilung dieser, die Transparenz nachteilig beeinflusst werden. Durch die Transparenz der Leim-Klebeschicht nach der Verpressung wird die Qualität der Farbe und des Musters der verwendeten Dekorschicht bestimmt.
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Um die Krümmung einer solchen Werkstoffplatte bereits bei der Herstellung möglichst zu vermeiden, wird davon ausgegangen, dass die Schichtfolge zu beiden Seiten der Substratschicht nahezu identisch ausgebildet ist, wobei gegebenenfalls das Dekormuster auf beiden Seiten des Substrates (Trägerplatte) ebenfalls identisch sein kann oder unterschiedlich, sodass anfallende Fehlpressungen im Breitensortiment ihre Verwendung finden. Vorzugsweise wird für das zweite Dekor ein Standardmuster ausgewählt, welches sehr beliebt ist, während hingegen die höherwertige Schicht besondere oder sehr seltene Dekormuster aufweisen kann. Vorzugsweise werden die Substrate – Werkstoffplatten aus MDF, HDF, Span, OSB oder Sperrholz hergestellt, dass heißt die Substratschicht besteht im Wesentlichen aus diesen Werkstoffen und ist mit den Dekorschichten und Overlayschichten nach dem Pressvorgang verbunden.
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Entsprechend der herzustellenden Qualitäten können hierbei unterschiedliche Schichtenfolgen gegebenenfalls auch für spezielle Anwendungsfälle entstehen.
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Eine erste Ausführungsform sieht vor, dass auf einem Substrat zu beiden Seiten jeweils eine mit abriebfesten Partikeln versehene Dekorschicht verpresst wird.
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Zur weiteren Qualitätssteigerung können jeweils auf den Dekorschichten, Overlayschichten aufgelegt werden. Wahlweise zu einer oder aber auch zu beiden Seiten der Substratschicht. Die Overlayschichten können wahlweise mit abriebfesten Partikeln versehen sein.
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Alternativ besteht ferner die Möglichkeit bei speziellen Anwendungsfällen eine Overlayfolie mit oder ohne abriebfesten Partikeln, ebenso eine Dekorschicht mit oder ohne abriebfesten Partikeln und/oder eine Leimfolie zu beiden Seiten der Substratschicht anzuordnen.
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Zu beachten ist jedoch immer, egal für welche der möglichen Zusammenstellungen der Verarbeiter sich entscheidet, dass auf jeder der beiden zu späteren Nutzung geeigneten Seiten der so herstellbaren Platte, im Mindestanspruch beide Seiten abriebfeste Partikel enthalten.
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Der wesentliche Grundgedanke bei dieser Ausführung von Werkstoffplatten, wie sie beispielsweise als Fußbodenbelag eingesetzt werden, besteht darin, dass eine identische Schichtenfolge zu beiden Seiten der Substratschicht verwendet wird, damit die Werkstoffplatten wahlweise mit einer der beiden Dekorschichten (als Nutzschicht) nach oben verlegt verwendet werden können. Diese Maßnahme wird durchgeführt, um evtl. Fehlpressungen, die bei hochwertigen Fußbodenbelägen entstanden sind, im Breitensortiment anzubieten, wobei in diesen speziellen Fällen, die zweite in der Regel untere Dekorschicht zur Verlegung verwendet wird, welche ein abweichendes gängiges Dekormuster aufweist.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.
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Es zeigt
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1 eine erfindungsgemäße Schichtenfolge der Werkstoffplatte,
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2 eine Werkstoffplanke mit Verbindungssystem im Querschnitt und
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3 eine Fehlpressung einer erfindungsgemäßen Werkstoffplatte mit einem Verbindungssystem im Querschnitt,
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In 1 ist die Schichtfolge einer erfindungsgemäßen Werkstoffplatte 3 abgebildet. Darin ist eine mittige Substratschicht 2, welche aus mitteldichter Faserplatte, OSB-Platte, Spanplatte oder einer anderen Faserplatte besteht, zu beiden Seiten mit einer Leim – Klebeschicht 3a, 3b oder einer Leimfolie belegt. Die im gezeigten Ausführungsbeispiel gezeigte Leim – Klebeschicht 3a, 3b, alternativ Leimfolie, ist nicht zwingend notwendig und wird nur in speziellen Fällen bei der Herstellung eingesetzt. Eine um die Leim – Klebeschicht 3a, 3b reduzierte Schichtenfolge kann demzufolge ebenso verwendet werden. Auf den Leim – Klebeschichten 3a, 3b kommt eine Dekorschicht 4a, 4b zu liegen, welche beispielsweise aus einem Papier mit geringer Grammage und aufgedrucktem Dekor besteht. Im Stand der Technik ist es üblich, eine Dekorschicht nur zu einer Seite der Substratschicht 2 aufzubringen und auf der Rückseite der Substratschicht ein nicht dekorativ gestaltetes Gegenzugpapier aus Recyclingpapier aufzubringen. Erfindungsgemäß wird hier jedoch vorgeschlagen, dass beidseitig eine Dekorschicht 4a, 4b vorhanden ist, wobei beide Dekorschichten 4a, 4b mit abriebfesten Partikeln belegt sein können. Die abriebfesten Partikel bestehen beispielweise aus Korund, Elektrokorund oder aus einem Granulat aus bereits abgebundenen Aminoharz und befinden sich entweder auf dem Dekorpapier 4a, 4b oder einem weiteren Overlaypapier 6a, 6b. Zur besseren Übersicht sind die Korundpartikel durch eine Zwischenlage 5a, 5b dargestellt, tatsächlich sind die Korundpartikel jedoch in oder auf dem Overlaypapier 6a, 6b oder dem Dekorpapier 4a, 4b oder beiden Papieren eingebettet. Um die Pressbleche beim Verpressen einer derartigen Werkstoffplatte 1 zu schonen, ist vorgesehen, dass über den abriebfesten Partikeln ein weiteres Overlay-Papier 6a und 6b aufgelegt ist, wodurch die Abriebfestigkeit nach Taber nicht erniedrigt wird, sondern im Gegenteil noch erhöht wird und gleichzeitig werden die Pressbleche vor den schädlichen Einflüssen der abriebfesten Partikel geschont.
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In 2 ist eine Werkstoffplatte 10 mit einer gewünschten Krümmung mit einer konvexen Seite 11 im Querschnitt gezeigt, wobei die konvexe Seite 11 die gewünschte Dekorschicht 4a aufweist. In diesem Fall weist die konkave Seite 12 eine andere oder identische Dekorschicht 4b auf, welche für diese Werkstoffplatte nicht mehr verwendet werden kann.
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In 3 ist eine erfindungsgemäße Werkstoffplatte 20 im Querschnitt abgebildet, deren konkave und damit unbrauchbare Seite 21 das Wunschdekor 4a aufweist und deren konvexe Seite die gegebenenfalls andere oder identische Dekorschicht 4b aufweist. Im Vergleich zum Querschnitt der Werkstoffplatte 10 in 2 weist die Werkstoffplatte 20 in 3 eine gegenüber der Werkstoffplatte 10 entgegengesetzte Krümmung auf. Die gezeigte Krümmung ist zur besseren Darstellung übertrieben wiedergegeben, tatsächlich liegt nach der Fertigung nur eine geringe Krümmung vor.
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Das Verbindungselement 24 kann sowohl symmetrisch als auch asymmetrisch ausgebildet sein. In 2 und 3 ist jeweils ein asymmetrisches Verbindungsprofil dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Werkstoffplatte
- 2
- Substratschicht
- 3a
- Leim-Klebefilm
- 3b
- Leim-Klebefilm
- 4a
- Dekorschicht
- 4b
- Dekorschicht
- 5a
- abriebfeste Partikel
- 5b
- abriebfeste Partikel
- 6a
- Overlay-Schicht
- 6b
- Overlay-Schicht
- 10
- Werkstoffplatte
- 11
- Konvexe Seite
- 12
- Konkave Seite
- 20
- Werkstoffplatte
- 21
- Konkave Seite
- 22
- Konvexe Seite
- 23
- Verbindungselement
- 24
- Verbindungselement
- 30
- Fuge
- 31
- Fugenrand