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Die
Erfindung betrifft ein Türband,
insbesondere für
Türen aus
Holzwerkstoffen.
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Türbänder gibt
es in verschiedenen Ausführungen.
In der Praxis verbreitet sind Türbänder mit
einer Bandrolle, in die ein Zapfen eingreift. Diese Türbänder werden
im Folgenden als Gelenktürbänder bezeichnet.
Ein Gelenktürband
ist beispielsweise in
DE
203 11 069 U1 beschrieben. Es weist türblattseitig und türzargenseitig
befestigbare Bandlappen sowie eine Bandrolle auf, die bei geschlossener
Tür sichtbar
ist. Die Sichtbarkeit der Bandrolle wird zuweilen als ästhetisch
störend
empfunden. Dafür
sind Gelenktürbänder aufgrund
ihres einfachen Aufbaus robust und können kostengünstig gefertigt
werden. Wenn die Türbänder bei
geschlossener Tür
nicht sichtbar sein sollen, kommen Verdecktürbänder zur Anwendung. Diese weisen
Aufnahmekörper
auf, die in tiefe Ausfräsungen
in der Schmalseite des Türblattes
sowie in der Türzarge
eingesetzt werden und durch eine Scharnierbügelanordnung gelenkig verbunden
sind. Ein Verdecktürband
ist beispielsweise in
DE
101 64 979 B4 beschrieben.
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Bei
großen
Bauobjekten wie beispielsweise Hotelanlagen oder Bürokomplexen
werden eine Vielzahl unterschiedlicher Türen in unterschiedlichen Bereichen
eingesetzt. Dabei können
sowohl Türen
mit verdeckt angeordneten Bändern
wie auch sichtbar angeordnete Gelenktürbänder vorgesehen sein. Die Tür für einen
Büroraum
würde man
beispielsweise bevorzugt mit einem Gelenktürband bestücken, wohingegen in einem Eingangs-
und Empfangsbereich eher die eleganteren Verdecktürbänder eingesetzt werden.
Dementsprechend unterscheiden sich auch die Türflügel und -zargen, da bei je
nach zu verwendendem Türband
unterschiedliche Ausfräsungen
erforderlich sind. Dies erfordert bereits bei der Planung des Bauobjektes
genaue Überlegungen
hinsichtlich der zu verwendenden Türbänder und demzufolge auch hinsichtlich
der Vorbearbeitung der Türblätter und
-zargen mit den entsprechenden Ausnehmungen, sofern sie erforderlich
sind. Planungsfehler oder Korrekturen bewirken beträchtlichen
Kosten- und Zeitaufwand, da ggf. einzelne Zargen oder Türblätter auszutauschen
sind.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
hinsichtlich der Fertigung möglichst
einfaches Türband
anzugeben, welches ohne aufwendige Vorbereitung universell auch
in Türen
einsetzbar ist, in denen alternativ Verdecktürbänder vorgesehen sein können.
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Die
Erfindung wird durch ein Türband
gemäß Anspruch
1 gelöst.
Erfindungsgemäß umfasst
das Türband,
welches insbesondere für
Türen aus
Holzwerkstoffen geeignet ist, ein Gelenktürband, das türblattseitig
und türzargenseitig
befestigbare Bandlappen sowie durch einen Stift drehbeweglich verbundene
Bandrollen aufweist. Das Türband
umfasst darüber
hinaus Adapter, die an den Bandlappen des Gelenktürbandes
befestigbar sind. Dabei sind die Form und Außenabmessungen der Adapter
an Ausfräsungen
in der Schmalseite eines Türblattes
sowie in einer Türzarge
angepasst, welche die Aufnahme von Aufnahmekörpern eines Verdecktürbandes
ermöglichen.
Die Tür
kann somit wahlweise mit einem Verdecktürband oder einem Gelenktürband bestückt werden.
Soll das Türband
beispielsweise sichtbar angeordnet sein, so wird das Gelenktürband, welches über eine
Bandrolle mit schmalen Bandlappen verfügt, mit den Adaptern versehen,
wodurch das Gelenktürband
in die zur Verwendung eines Verdecktürbandes vorbereiteten Ausfräsungen einsetzbar
ist. Eine Entscheidung, welches Türband eingesetzt werden soll,
ist erst nach dem Einbau der Türzarge
erforderlich. Außerdem
wird durch die einheitliche Anordnung der Ausfräsungen ein nachträgliches
Auswechseln der Türen
erleichtert. Wird ein Türblatt
beispielsweise nach seinem Einbau beschädigt, kann es problemlos gegen
ein bevorratetes Türblatt
ausgewechselt werden, da dieses ebenfalls über die einheitlichen Ausfräsungen verfügt und somit unmittelbar
in der Zarge einsetzbar ist. Schließlich können Türen, die zunächst mit
Gelenktürbändern ausgeliefert
wurden, jederzeit problemlos umgerüstet und nachträglich mit
höherwertigen
Verdecktürbändern versehen werden.
In diesem Zusammenhang mag es sinnvoll erscheinen, wenn sowohl die
Gelenktürbänder mit den
Adaptern als auch die Verdecktürbänder einem einheitlichen
Türband-System entstammen.
Vorzugsweise sind die Ausfräsungen
im Türblatt
bezogen auf die Dickenrichtung des Türblattes mittig angeordnet.
Dadurch ist es möglich,
das Türblatt
wahlweise so einzubauen, dass die Tür nach innen oder außen geöffnet werden
kann.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass einer
der Bandlappen des Gelenktürbandes
ein spiegelsymmetrisches Lochbild mit Löchern zur Befestigung des Türblattes
aufweist und der andere Bandlappen ein davon abweichendes, punktsymmetrisches
Lochbild. Dadurch ist sichergestellt, dass bei geschlossener Tür nicht
alle Löcher des
einen Bandlappens den Löchern
des anderen Bandlappens exakt gegenüberliegen sondern zumindest
zwei Lochpaare zueinander beispielsweise vertikal versetzt sind.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es vorkommen kann,
dass die in den Löchern
eingesetzten Befestigungselemente aus dem Bandlappen etwas hervorstehen.
Durch den Versatz, der sich aus den unterschiedlichen Lochbildern
ergibt, wird vermieden, dass derart hervorstehende Befestigungselemente
in geschlossener Türblattstellung
kollidieren. Dadurch, dass die Lochbilder zwar unterschiedlich,
aber weiterhin symmetrisch sind, kann das Gelenktürband wahlweise
rechtsseitig oder linksseitig eingesetzt werden. Zudem kann vorgesehen
sein, dass die Adapter ein Lochbild mit mindestens zwei Langlöchern aufweisen,
so dass das Lochbild sowohl mit dem punktsymmetrischen Lochbild des
einen Bandlappens des Gelenktürbandes
als auch mit dem spiegelsymmetrischen Lochbild des anderen Bandlappens
des Gelenktürbandes
kombinierbar ist. Auf diese Weise kann der Adapter wahlweise auf
jedem Bandlappen angebracht werden. Eine Unterscheidung zwischen
unterschiedlichen Adaptern ist nicht erforderlich. Dies ist gerade
im Hinblick auf eine Fertigung des erfindungsgemäßen Türbandes in großer Stückzahl ein
wichtiger Aspekt, da die Fertigung und Lagerhaltung eines zweiten
Adapters entfällt.
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Gemäß einer
alternativen Ausführung
weisen die beiden Bandlappen des Gelenktürbandes ein einheitliches Lochbild
auf, das mit dem Lochbild des Adapters identisch ist. Sowohl im
Hinblick auf die Fertigung als auch auf die Verwendung stellt ein
einheitliches Lochbild eine Vereinfachung des Adapters als Bestandteil
eines Türband-Systems
dar.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Türbandes
ist vorgesehen, dass die Bandlappen des Gelenktürbandes Löcher zur Befestigung aufweisen,
deren Berandungen jeweils einen durch Tiefziehen oder Stanzen geformten
Kragen bilden, und dass die Kragen in zugeordnete Löcher der
Adapter eingreifen und diese passgenau an den Bandlappen fixieren.
Die Adapter können
dann auf die Bandlappen aufgesteckt werden. Durch die passgenaue
Fixierung der Adapter ist ein müheloses Einsetzen
des Türbandes
in die Ausfräsungen
der Türzarge
oder des Türblattes
möglich,
wobei die Adapter die Ausfräsungen
ausfüllen
und eine stabilisierende Funktion erfüllen. Die Adapter können kostengünstig als
einteilige Kunststoff-Spritzgussteile gefertigt werden.
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Es
erweist sich ferner als zweckmäßig, dass die
Adapter eine oder mehrere Gewindebohrungen aufweisen, und dass die
Bandlappen des Gelenktürbandes
korrespondierende Löcher
aufweisen, so dass die Adapter mit den Bandlappen verschraubbar sind.
Auf diese Weise bilden Bandlappen und Adapter stabile Einheiten,
welche die Kräfte
des Türblattes auf
die Zarge übertragen.
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Im
Hinblick auf eine Fertigung der erfindungsgemäßen Türbänder in großer Stückzahl erweist es sich als
vorteilhaft, wenn das mit den fixierten Adaptern bestückte Gelenktürband beidseitig
in die Ausfräsungen
der Türzarge
einsetzbar ist, so dass die Tür
wahlweise rechts oder links anschlagbar ist. Dies ermöglicht in
Verbindung mit der mittigen Anordnung der Ausfräsungen in Türblatt und -zarge eine größere Flexibilität bei der
Montage der Tür.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert.
Die Figuren zeigen schematisch:
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1 eine
seitliche Ansicht eines Gelenktürbandes,
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2 einen
horizontalen Schnitt durch das mit Adaptern versehene Gelenktürband in
der Schnittebene A-A aus 1,
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3 einen
Ausschnitt einer Tür
bestehend aus einer Türzarge
und einem Türblatt,
wobei das Türblatt
mit einem Gelenktürband
an der Türzarge angeschlagen
ist,
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4a und
b ein Fräsbild
der Ausfräsungen zur
Aufnahme der mit Adaptern versehenen Bandlappen des Gelenktürbandes
oder zur Aufnahme von Aufnahmekörpern
eines Verdecktürbandes
in der Draufsicht und in einem Langschnitt,
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5 eine
Ansicht eines mit einem Adapter versehenen Bandlappens des Gelenktürbandes.
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In 1 ist
ein Gelenktürband 1 abgebildet, das
türblattseitig
und türzargenseitig
befestigbare Bandlappen 2, 2' sowie durch einen Stift 3 drehbeweglich
verbundene Bandrollen 4, 4' aufweist. Mit einem solchen Gelenktürband 1 können vorzugsweise Türen aus
Holzwerkstoffen in einer Türzarge
dadurch befestigt werden, dass die Bandlappen 2, 2' auf der Schmalseite
des Türblattes
und auf der Türzarge
aufgeschraubt werden.
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In 2 ist
ein Horizontalschnitt des Gelenktürbandes 1 dargestellt.
Es sind zwei Adapter 5 zu sehen, die an den Bandlappen 2, 2' des Gelenktürbandes
befestigbar sind, wobei die Form und Abmessungen der Adapter 5 an
Ausfräsungen
in der Schmalseite eines Türblattes
sowie einer Türzarge angepasst
sind, welche die Aufnahme von Aufnahmekörpern eines Verdecktürbandes
ermöglichen. Die
Form der Ausfräsungen
ist in 4a in der Draufsicht und in 4b in
einem Längsschnitt
dargestellt. Die Ausfräsungen 8 in
der Schmalseite des Türblatts
und in der Türzarge
sind identisch.
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In 3 ist
das Gelenktürband 1 mit
den daran befestigten Adaptern 5 in eingebauter Situation dargestellt.
Zu sehen sind ein Ausschnitt der Türzarge 6 und des Türflügels 7,
wobei der Türflügel 7 mit dem
Gelenktürband 1 an
der Türzarge 6 befestigt
ist. Sowohl in der Türzarge 6 als
auch in dem Türflügel 7 sind
Ausfräsungen 8 angeordnet,
welche auch die Aufnahme zweier Aufnahmekörper eines Verdecktürbandes
ermöglichten.
Dadurch ist es möglich,
die Tür wahlweise
mit einem Verdecktürband
auszustatten oder mit einem Gelenktürband 1, wie in der
Figur dargestellt. Die 5 zeigt die Rückseite
bzw. Befestigungsseite eines Gelenktürbandes 1, wobei aus
Darstellungsgründen
lediglich einer der Bandlappen 2, 2' mit einem Adapter 5 versehen
ist. Dabei weist der Bandlappen 2 des Gelenktürbandes 1 ein
spiegelsymmetrisches Lochbild mit Löchern 9 zur Befestigung
des Türbandes
auf und der andere Bandlappen 2' ein davon abweichendes, punkt symmetrisches Lochbild
mit Löchern 9'. An dem in 5 dargestellten
rechten Bandlappen 2' des
Gelenktürbandes 1 ist der
Adapter 5 befestigt, der ein Lochbild mit zwei Langlöchern 16 aufweist,
so dass das Lochbild sowohl mit dem punktsymmetrischen Lochbild 9' des einen Bandlappens 2' des Gelenktürbandes 1 als
auch mit dem spiegelsymmetrischen Lochbild 9 des anderen
Bandlappens 2 kombinierbar ist. Zur Befestigung des Adapters 5 weisen
die Bandlappen 2, 2' des
Türbandes 1 Löcher 10 auf,
die mit Gewindebohrungen 14 korrespondieren, so dass der
Adapter 5 mit dem Bandlappen 2, 2' verschraubbar
ist. Zum Zwecke der passgenauen Fixierung des Adapters 5 bilden
ferner die Berandungen der Löcher 9, 9' jeweils einen
durch Tiefziehen oder Stanzen geformten Kragen, der in die zugeordneten
Durchgangslöcher 15, 16 des
Adapters 5 eingreift. Der Adapter 5 ist als einstückiges Kunststoff-Spritzgussteil
ausgebildet und weist einen Steg 13 auf, der an die Form
und Abmessungen der in den 4a und 4b dargestellten
Ausfräsungen
im Türblatt
und in der Türzarge
angepasst ist.