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Anwendungsgebiet und Stand
der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für ein vorzugsweise
flüssiges oder pulverförmiges Medium, vorzugsweise
für ein pharmazeutisches Medium, mit einem Gehäuse,
einem Medienspeicher zur Aufnahme des Mediums, einer Austragöffnung zur
Abgabe des Mediums und einer Betätigungshandhabe, mittels
derer durch Relativbewegung gegenüber dem Gehäuse
ein Austragvorgang bewirkt werden kann.
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Gattungsgemäße
Austragvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich
bekannt. Sie dienen insbesondere der Abgabe von pharmazeutischen
Medien, die in flüssiger Form im Medienspeicher vorliegen.
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Um
in einem Lagerungszustand, in dem ein Austrag des Mediums noch nicht
beabsichtigt ist, einen ungewollten Austrag des Mediums zu verhindern,
ist es aus der
EP 1051262
B1 bekannt, eine Abdeckkappe über der Austragöffnung
vorzusehen. Das Dokument
EP
1051262 B1 offenbart darüber hinaus, dass die
Abdeckkappe gleichzeitig auch genutzt werden kann, um eine ungewollte
Betätigung der Betätigungshandhabe zu verhindern.
Die Betätigungshandhabe ist dadurch gegenüber
dem Gehäuse erst dann beweglich, wenn die Schutzkappe abgenommen
wurde.
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Aufgabe und Lösung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine alternative Gestaltung zur Verfügung
zu stellen, mit der eine ungewollte Betätigung, insbesondere
eine Betätigung durch spielende Kinder, wirksam verhindert
wird.
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Erfindungsgemäß wird
dies durch eine am Gehäuse vorgesehene abnehmbare Schutzabdeckung
erreicht, durch die die Betätigungshandhabe in einem Lagerungszustand
abgedeckt ist.
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Diese
Schutzkappe ist derartig ausgebildet, dass sie die Betätigungshandhabe
in einer Art und Weise gegen einen Zugriff von Außen abdeckt,
dass eine Kraftbeaufschlagung der Betätigungshandhabe in
einer Betätigungsrichtung nicht möglich ist. Vorzugsweise
deckt die Schutzkappe die Betätigungshandhabe zu diesem
Zweck vollumfänglich ab. Vorzugsweise wird durch die Schutzabdeckung
lediglich die Betätigungshandhabe selbst abgedeckt, ohne dass
weitere Bestandteile, wie insbesondere die Austragöffnung,
mit abgedeckt werden. Die Schutzabdeckung kann hierdurch klein und
unaufwendig gestaltet. Diese Gestaltung ist insbesondere bei Austragvorrichtungen
vorteilhaft, bei denen die Betätigungshandhabe und die
Austragöffnung auf gegenüberliegenden Seiten der
Austragvorrichtung angeordnet sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin,
dass bestehende Konzepte von Austragvorrichtungen besonders einfach
um die erfindungsgemäße Schutzabdeckungen für
die Betätigungshandhabe ergänzt werden können.
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Die
Schutzabdeckung ist im Lagerungszustand mit dem Gehäuse
gekoppelt, wobei das Gehäuse im Zusammenhang mit dieser
Erfindung alle zueinander ortsfesten und relativ zur Austragöffnung ortsfesten
Teile der Austragvorrichtung umfasst.
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Durch
die Schutzabdeckung ist gewährleistet, dass eine unbeabsichtigte
Betätigung der Betätigungshandhabe vermieden wird.
Mit einer Ausgestaltung, bei der die Schutzabdeckung kindergesichert
mit dem Gehäuse gekoppelt wird, wird darüber hinaus
erreicht, dass eine Betätigung durch spielende Kinder verhindert
wird. Erst nach Entfernung der Schutzabdeckung kann die Betätigungshandhabe gegenüber
dem Gehäuse bewegt werden, um einen Austragvorgang zu bewirken.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Schutzabdeckung im Lagerungszustand mittels einer Kopplungsvorrichtung
mit dem Gehäuse verbunden, wobei die Kopplungsvorrichtung
durch einen Eingriff mindestens eines gegenüber dem Gehäuse
und der Schutzabdeckung beweglichen Funktionsabschnitts entkoppelbar
ist oder durch eine überlagerte Kraft- und/oder Momentenbeaufschlagung
der Schutzabdeckung in verschiedene Richtungen entkoppelbar ist.
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Bei
der Ausgestaltung mit einem Entkoppelungs-Funktionsabschnitt ist
der Funktionsabschnitt vorzugsweise ein Teil der Austragvorrichtung,
kann aber gegenüber deren Gehäuse und der Schutzabdeckung
bewegt werden. Der Funktionsabschnitt ist dabei beispielsweise als
separates Bauteil ausgebildet, das im Set mit der Austragvorrichtung
geliefert wird. Alternativ ist der Funktionsabschnitt so geartet, dass
er mit einem gegenüber dem Gehäuse und der Betätigungshandhabe
separaten weiteren Bestandteil der Austragvorrichtung fest verbunden
ist.
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Dieser
Funktionsabschnitt wird zum Zwecke der Entkopplung der Schutzabdeckung
vom Gehäuse in eine hierfür vorgesehene Stellung
gebracht, in der er die Entkopplung der Schutzabdeckung vom Gehäuse
bewirkt. Vorzugsweise dient der Funktionsabschnitt zum Lösen
einer Rastverbindung zwischen der Schutzabdeckung und dem Gehäuse.
Die Verwendung des Funktionsabschnitts ist mit der Verwendung eines
Schlüssels zum Öffnen eines Schlosses vergleichbar.
Eine solche Ausgestaltung ist für einen erwachsenen Patienten
problemlos zu handhaben, während Kinder zumeist von der
Nutzung eines als Schlüssel wirkenden Funktionsabschnitts überfordert sind
und die Austragvorrichtung daher nicht in einen Nutzzustand überführen
können.
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Die
Kopplungsvorrichtung ist vorzugsweise unzugänglich innerhalb
des Gehäuses angeordnet. Dabei ist am Gehäuse
mindestens eine erste Ausnehmung vorgesehen, in die der Funktionsabschnitt zum
Zwecke der Entkopplung einschiebbar ist. Durch die Anordnung der
Kupplungsvorrichtung an einer unzugänglichen Stelle innerhalb
des Gehäuses wird eine unmittelbare Entkopplung der Kopplungsmittel ohne
Verwendung des Funktionsabschnitts verhindert. Weiterhin sind die
Kopplungsmittel hierdurch auch blickgeschützt, so dass
die Funktionsweise nicht unmittelbar ersichtlich ist. Dies erschwert
es für Kinder, ohne Verwendung des Funktionsabschnitts die
Austragvorrichtung in einen Nutzzustand zu überführen.
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Besonders
bevorzugt ist es dabei, wenn die Kopplungsvorrichtung derart ausgebildet
ist, dass sie nur durch den Eingriff von mindestens zwei Funktionsabschnitten
entkoppelbar ist, wobei mindestens zwei erste Ausnehmungen im Gehäuse
vorgesehen sind, in die die Funktionsabschnitte zum Zwecke der Entkopplung
einschiebbar sind. Durch diese Ausgestaltung, bei der zwei Funktionsabschnitte
gleichzeitig und koordiniert Verwendung finden müssen,
um die Schutzabdeckung zu entkoppeln und somit die Austragvorrichtung
in einen Nutzzustand überführen zu können,
wird die Handhabung für Kinder noch deutlich erschwert.
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Bei
einer Ausgestaltung mit zwei Funktionsabschnitten sind diese vorzugsweise
Teil eines einteiligen, insbesondere einstückigen, gemeinsa men Bauteils,
so dass die Relativlage der Funktionsabschnitte zueinander hierdurch
festgelegt ist. Dies erleichtert es unter Nutzung der bestimmungsgemäß vorgesehenen
Funktionsabschnitte die Austragvorrichtung in einen entkoppelten
Zustand zu überführen, da die Funktionsabschnitte
gemeinsam gehandhabt werden können.
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Der
Funktionsabschnitt oder die Funktionsabschnitte sind vorzugsweise
als längliche Elemente ausgebildet, die insbesondere vorzugsweise
eine Länge in Einführrichtung in die korrespondierenden Ausnehmungen
von mindesten 3 mm aufweisen, so dass die Entkoppelung nicht durch
Fingernägel oder Ähnliches erreichbar ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung sind die erste Ausnehmung oder
die ersten Ausnehmungen derartig ausgebildet, dass ein werkzeugloses
Erreichen der Kopplungsvorrichtung nicht möglich ist, wobei
die erste Ausnehmung oder die ersten Ausnehmungen hierzu vorzugsweise
einen freien Durchmesser von maximal 6 mm aufweisen.
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Die
Ausnehmungen können zu diesem Zweck entweder eine für
Finger, insbesondere Kinderfinger, ungeeignete Form oder ungeeignete
Größe aufweisen. Insbesondere von Vorteil ist
eine Gestaltung, bei der die Querschnittsfläche der ersten Ausnehmung
einen minimalen freien Durchmesser von nicht mehr als 6 mm aufweist,
insbesondere von nicht mehr als 4 mm. Diese Maße verhindern,
dass die Finger von Kinderhänden durch die Ausnehmungen
hindurchpassen. Gemäß einer besonders bevorzugten
Formgebung der Ausnehmungen sind diese schlitzförmig ausgebildet
und weisen dabei vorzugsweise eine Schlitzbreite von weniger als
4 mm, insbesondere weniger als 3 mm auf.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Funktionsabschnitt oder die Funktionsabschnitte
an einer Kappe vorgesehen sind, die im Lagerungszustand der Austragvorrichtung
die Auftragöffnung abdeckt. Die Funkti onsabschnitte müssen
somit nicht als separate Bauteile mit der Austragvorrichtung mitgeliefert
werden, sondern sind stattdessen an der Kappe vorgesehen, insbesondere
einstückig angeformt. Die bestimmungsgemäße
Verwendung sieht bei dieser Ausgestaltung vor, dass die Kappe von
der Austragvorrichtung abgenommen wird und in einer durch die entsprechenden
Ausnehmungen und/oder die Kopplungsvorrichtung vorgegebenen anderen
Orientierung wieder mit der Austragvorrichtung in Wirkverbindung
gebracht wird, um die Kopplungsvorrichtung zu entkoppeln.
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Besonders
bevorzugt ist es dabei, wenn der Funktionsabschnitt oder die Funktionsabschnitte
im Lagerungszustand der Austragvorrichtung in einer zweiten Ausnehmung
oder zweiten Ausnehmungen des Gehäuses angeordnet sind.
Dies führt zum einen dazu, dass die Funktionsabschnitte
in ästhetisch vorteilhafter Weise auch im Lagerungszustand
nicht sichtbar sind, und zum anderen dazu, dass die Funktionsabschnitte
auch im Lagerungszustand eine vorteilhafte Wirkung entfalten, indem
sie die Kappe am Gehäuse positionssichern.
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Es
ist insbesondere von Vorteil, wenn die Funktionsabschnitte jeweils
eine Rastnase oder Rastkante aufweisen, die im aufgesetzten Zustand der
Kappe mit korrespondierenden Rastmitteln am Gehäuse zusammen
wirken, so dass ein Abnehmen der Kappe erschwert wird und/oder ein
unbeabsichtigtes Abfallen der Kappe verhindert wird.
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Hinsichtlich
der Kopplungsmittel wird es als besonders bevorzugt angesehen, wenn
diese als Rastmittel ausgebildet sind und mindestens eine Rastnase
aufweisen, die durch den Funktionsabschnitt aus seiner Rastlage
auslenkbar ist. Rastmittel stellen eine besonders einfache Form
einer werkzeuglos nicht oder nur schwer entkoppelbaren Kopplungsvorrichtung
dar. Insbesondere sind sie beispielsweise durch entsprechende Schrägen
an den Rastnasen besonders geeignet, durch einen translativ einschiebbaren
Funktionsabschnitt entkoppelbar zu sein. Besonders bevorzugt ist
es, wenn die Rastnasen an der Schutzabdeckung vorgesehen sind und im
Lagerungszustand mit einer gehäusefesten Rastkante zur
Erzielung des gekoppelten Zustandes zusammenwirken.
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Bei
einer Gestaltung, bei der die Kopplungsvorrichtung durch eine überlagerte
Kraft- und/oder Momentenbeaufschlagung der Schutzabdeckung in verschiedene
Richtungen koppelbar ist, ist vorgesehen, dass eine vergleichsweise
komplexe Kraft- und/oder Momentenbeaufschlagung erforderlich ist, um
die Schutzabdeckung zu lösen. Es sind mindestens zwei gleichzeitig
zu bewirkende Kraft- oder Momentbeaufschlagungen der Schutzabdeckungen
in verschiedene Richtungen bzw. Drehrichtungen erforderlich. Dabei
ist die Kopplungsvorrichtung vorzugsweise derart ausgebildet, dass
eine erste Kraft oder ein erstes Moment zunächst aufgebracht
und aufrechterhalten werden muss, um anschließend mit der gewünschten
Entkoppelungswirkung eine zweite Kraft oder ein zweites Moment in
eine andere Richtung aufbringen zu können. Eine solche
Vorgehensweise ist für Kinder nur schwer zu bewerkstelligen.
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Als
besonders vorteilhaft wird angesehen, wenn die Schutzabdeckung im
Lagerungszustand mittels eines Zwischengliedes mit dem Gehäuse
gekoppelt ist, wobei das Zwischenglied mit der Schutzabdeckung verbunden
ist und gegenüber der Schutzabdeckung begrenzt relativbeweglich
ist, wobei das Zwischenglied im Lagerungszustand mit dem Gehäuse
gekoppelt ist und von außen nicht unmittelbar zugänglich
ist und wobei die Schutzabdeckung von außen unmittelbar
zugänglich ist und durch Kraftbeaufschlagung in einer ersten
Richtung mit dem Zwischenglied in Eingriff bringbar ist, so dass
im Eingriffszustand die Schutzabdeckung und das Zwischenglied zu
einer gemeinsamen Bewegung in eine zweite Richtung verbunden sind.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung bedarf es zur Entkoppelung der Schutzabdeckung
einer Relativbewegung des Zwischenglieds zum Gehäuse. Das Zwischenglied
ist jedoch gemäß dieser Weiterbildung nicht unmittelbar
zugänglich, sondern kann nur mittelbar durch die Schutzabdeckung
bewegt werden. Aufgrund der Relativbeweglichkeit der Schutzabdeckung
gegenüber dem Zwischenglied kann eine Bewegung des Zwischengliedes
jedoch nur in einem Eingriffszustand erfolgen, der durch eine Relativbewegung
der Schutzabdeckung gegenüber dem Zwischenglied erreicht
werden muss. Unter Aufrechterhaltung dieses Eingriffszustandes kann
dann die Schutzabdeckung gemeinsam mit dem Zwischenglied gegenüber
dem Gehäuse bewegt und vom Gehäuse gelöst
werden. Diese Handhabung ist zumindest für Kleinkinder
in der Regel nicht durchzuführen.
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Insbesondere
von Vorteil ist es, wenn das Zwischenglied durch eine Drehbewegung
vom Gehäuse entkoppelbar ist und die Schutzabdeckung durch
eine Kraftbeaufschlagung in Richtung der Drehachse der Drehbewegung
mit dem Zwischenglied in Eingriff gebracht werden kann.
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Die
Kopplung zwischen Zwischenglied und Gehäuse kann beispielsweise
mittels eines einfachen Gewindes oder aber auch mittels einer Bajonettkopplung
realisiert sein. Die Koppelung der Schutzabdeckung mit dem Zwischenglied
ist durch eine stirnseitige komplementäre Formgebung, die
für einen Formschluss geeignet ist, erzielbar.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindungen, die nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert
sind. Dabei zeigen:
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1a bis 1e den
Ablauf zur Überführung einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung aus
einem Lagerungszustand in einen Nutzzustand,
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2 die
Ausführungsform der 1a bis 1e in
einer geschnittenen Darstellung,
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3a bis 3c den
Ablauf zur Überführung einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung aus
einem Lagerungszustand in einen Nutzzustand und
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4 die
Ausführungsform der 3a bis 3c in
einer geschnittenen Darstellung.
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Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Die 1a bis 1e zeigen
eine erste Ausführungsform 10 einer erfindungsgemäßen
Austragvorrichtung bei einem Übergang aus einem Lagerungszustand
der 1a in einen Nutzzustand der 1e.
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Im
Lagerungszustand der 1a ist die Austragvorrichtung 10 durch
eine Kappe 70 und eine Schutzabdeckung 50 verschlossen.
Die Kappe 70 überdeckt dabei eine Nasenolive 20 mit
einer Austragöffnung 22. Die Schutzabdeckung 50 überdeckt eine
Betätigungshandhabe 40. In diesem Lagerungszustand
der 1a sind somit sowohl die Betätigungshandhabe 40 als
auch die Auslassöffnung 22 nicht zugänglich,
so dass verhindert wird, dass Kinder an das in der Austragvorrichtung 10 gespeicherte Medium
gelangen.
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Zur Überführung
der Austragvorrichtung 10 in den Nutzzustand der 1e wird
zunächst die Schutzkappe 70 abgezogen. Wie aus
der Darstel lung der 1b zu ersehen ist, sind an einem
unteren Rand der Schutzkappe 70 zwei Fortsätze 72 vorgesehen,
die beim Abziehen aus gehäuseseitigen Ausnehmungen 24 herausgezogen
werden und die im weiteren Verlauf der Überführung
als Funktionsabschnitte 72 zum Entkoppeln der Schutzabdeckung 50 dienen.
Diese Funktionsabschnitte 72 tragen im Lagerungszustand
der 1a zur Festlegung der Kappe 70 auf dem
Gehäuse 12 bei.
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Während
die Schutzkappe 70, wie in 1b ersichtlich,
von dem Gehäuse durch schlichtes Abziehen gelöst
werden kann, ist die Schutzabdeckung 50 durch einen im
weiteren noch dargestellten Rastmechanismus zunächst weiterhin
blockiert und nicht vom Gehäuse 12 lösbar.
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Um
die Schutzabdeckung 50 entfernen zu können, wird
die Kappe 70 nach ihrer Trennung vom Gehäuse 12 wieder
auf das Gehäuse 12 aufgesetzt, wobei dies in einem
um 90° verdrehten Zustand erfolgt, so dass die Funktionsabschnitte 72 nicht
in ihre ursprünglichen Ausnehmungen 24 einrücken,
sondern stattdessen in um 90° gegenüber diesen
Ausnehmungen 24 beabstandete andere Ausnehmungen 26.
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In
diesem eingerückten Zustand, der in 1d dargestellt
ist, führen die Funktionsabschnitte 72 eine Entkoppelung
der Schützabdeckung 50 vom Gehäuse 12 herbei,
so dass die Schutzabdeckung 50, wie in 1d ersichtlich,
vom Gehäuse 12 abgezogen werden kann.
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Anschließend
wird auch die Kappe 70 wieder abgenommen, so dass der Nutzzustand,
dargestellt in 1e, erreicht ist. In diesem
Nutzzustand kann durch Kraftbeaufschlagung der Betätigungshandhabe 40 in
Richtung des Pfeils 2 ein Austragvorgang herbeigeführt
werden.
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Der
dargestellte Bewegungsablauf ist mit geringer Kraft und somit auch
durch ältere Patienten gut durchführbar. Das Erfordernis,
zur Trennung der Schutzabdeckung 50 vom Gehäuse 12 die
Funktionsabschnitte 72 in die Ausnehmungen 26 einzuschieben,
ist jedoch aufgrund der Komplexität für Kinder
nur schwer zu durchschauen. Die Gefahr, dass Kinder die Austragvorrichtung
der 1a bis 1e in
den Nutzzustand der 1e überführen
können, ist daher gering.
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Die 2 zeigt
den Aufbau der beschriebenen Austragvorrichtung in einer geschnittenen
Darstellung. Dabei ist ein Zwischenzustand zwischen der Phase der 1c und
der Phase der 1d dargestellt, in dem die Entkoppelung
der Schutzabdeckung 50 durch die Funktionsabschnitte 72 noch
nicht erreicht wurde, jedoch unmittelbar bevorsteht.
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Es
ist zu erkennen, dass das Gehäuse 12 neben der
Nasenolive 20 eine Fingerauflage 14 und einen
Führungskanal 16 aufweist, wobei im Führungskanal 16 ein
Medienspeicher 30 zum Zwecke des Medienaustrags mittels
der Betätigungshandhabe 40 in Richtung der Nasenolive 26 verschiebbar
ist.
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Die
Kopplung der Schutzabdeckung 50 mit dem Gehäuse 12 ist
durch Rastnasen 52 an Laschen der Schutzabdeckung 50 realisiert,
die an einem nach innen gewandten gehäusefesten Anschlagsring 18 durch
Hinterschnappung festgelegt sind. Es ist ersichtlich, dass ein zerstörungsfreies
Lösen der Schutzabdeckung 50 aufgrund dieser Verrastung nicht
durch einfaches Abziehen der Schutzabdeckung 50 möglich
ist. Stattdessen werden die zuvor schon zur 1d beschrieben
Funktionsabschnitte 72 durch die Öffnungen 26 im
Bereich der Fingerauflage 14 hindurchgeschoben, bis sie
mit den Rastennasen 52 der Schutzabdeckung 50 in
Kontakt gelangen. Da diese Rastnasen 52 jeweils über
eine Schrägfläche 52a verfügen
können die Funktionsfortsätze 72 an diesen
Rastnasen 52 entlanggleiten, wobei sie in Richtung der
Pfeile 6 nach innen gebogen werden. In diesem nach innen
gebogenen Zustand sind die Rastnasen 52 nicht mehr in Eingriff
mit dem Haltering 18, so dass ein Abziehen der Schutzabdeckung 50,
wie in 1d, dargestellt möglich
ist.
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Die
Ausführungsformen 110 der 3a bis 3c und 4 weist
ebenfalls ein Gehäuse 112 auf, gegenüber
dem eine Betätigungshandhabe 140 relativbeweglich
ist, um durch eine Kraftbeaufschlagung einen Austragvorgang durch
eine Austragöffnung 122 einer Nasenolive 120 zu
bewirken.
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Um
eine ungewollte Betätigung der Austraghandhabe 140 zu
verhindern ist eine Schutzabdeckung 150 vorgesehen, die
im Lagerungszustand der 3a die
Betätigungshandhabe 140 vollständig abdeckt.
Eine Betätigung der Austragvorrichtung 110 ist demnach
erst nach Entfernen der Schutzabdeckung 150 möglich.
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Zum
Entfernen dieser Schutzabdeckung 150 wird diese in Richtung
des Pfeils 102 auf das Gehäuse 112 zu
gedrückt. In gedrücktem Zustand wird anschließend
ein Drehen der Schutzabdeckung 150 in die durch den Pfeil 104 dargestellte
Richtung durchgeführt, wodurch ein der Schutzabdeckung 150 zugeordnetes
Innengewinde 162 von einem in den 3a bis 3c nicht
dargestellten gehäuseseitigen Außengewinde 118 getrennt
wird.
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Das
Außengewinde 162 ist dabei in dem in Richtung
des Pfeils 102 angedrückten Zustand der Schutzabdeckung 150 mit
der Schutzabdeckung 150 drehverbunden. Erfolgt die Drehung
in Richtung des Pfeils 104 jedoch ohne die Kraftbeaufschlagung
der Schutzabdeckung 150 in Richtung des Pfeils 102,
so dreht sich die Schutzabdeckung 150 ohne dabei das Innengewinde 162 mitzudrehen.
Die Schutzabdeckung 150 ist somit ohne Kraftbeaufschlagung
in Richtung des Pfeils 102 nicht lösbar.
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Dementsprechend
ist die Entfernung der Schutzabdeckung 150 für
Kinder nur schwer zu realisieren, denn sie erfordert einerseits
das Verständnis, dass nur eine überlagerte Kraft-
bzw. Momentenbeaufschlagung zum Entfernen der Schutzabdeckung 150 führt,
und andererseits die Fingerfertigkeit, um diese überlagerte
Kraft- bzw. Momentenbeaufschlagung zu bewirken.
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In
einer geschnittenen Darstellung ist der Aufbau der Austragvorrichtung
der 3a bis 3c in
der 4 dargestellt. Hinsichtlich der für den
Medienaustrag vorgesehenen Komponenten stimmt die Bauweise mit der
der Ausführungsform der 1 und 2 überein.
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In 4 ist
zu erkennen, dass das Außengewinde 118 fest am
Gehäuse 112 vorgesehen ist und das Innengewinde 162 an
einem Zwischenglied 160 vorgesehen ist. Das Zwischenglied 160 ist
in einer Ausnehmung 154 der Schutzabdeckung 150 eingesetzt
und aufgrund der Größe der Ausnehmung 154 in
begrenztem Maße gegenüber der Schutzabdeckung 150 in
Richtung des Pfeils 102 relativbeweglich. Eine vollständige
Trennung des Zwischengliedes 160 von der Schutzabdeckung
wird durch den Haltesteg 150a verhindert.
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In
dem in 4 dargestellten Zustand besteht keine Drehkopplung
zwischen dem Zwischenglied 160 und der Schutzabdeckung 150.
Ein Verdrehen der Schutzabdeckung 150 führt demnach
nicht gleichzeitig zu einem Verdrehen des Zwischenglieds 160 mit
Innengewinde 162. Zur Erzielung dieser Drehkopplung sind
an einer Unterseite des Zwischengliedes 160 und an einem
nach innen gewandten Kragen 156 der Schutzabdeckung 150 jeweils Stirnverzahnungen 164, 158 vorgesehen.
Diese Verzahnungen 164, 158 können durch
die Kraftbeaufschlagung der Schutzabdeckung 150 in Richtung
des Pfeils 102 in Eingriff miteinander gebracht werden. Sobald
dieser Eingriff besteht, ist durch die damit zustande gekommene
Verbindung ein gemeinsames Drehen der Schutzabdeckung 150 und
des Zwischengliedes 160 möglich, so dass die Bauteile 150, 160 gemeinsam
vom Gehäuse 112 gelöst werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1051262
B1 [0003, 0003]