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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
eines Fahrzeugs mit einem Lenksystem und ein Lenksystem. Das Lenksystem
umfasst ein Lenkrad, eine Lenksystemsteuereinheit und eine Lenkunterstützungseinheit
mit einem Motor und ist dazu ausgebildet einen Fahrer des Fahrzeugs
bei einer vorgegebenen Lenkbewegung am Lenkrad zur Lenkung von lenkbaren
Rädern
des Fahrzeugs mittels des Motors der Lenkunterstützungseinheit zu unterstützen.
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In
einem Kraftfahrzeug kann ein Lenksystem, insbesondere ein elektrisches
Lenksystem, dazu beitragen, den Komfort für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs
beim Lenken zu erhöhen,
beispielsweise durch Erleichtern der Lenkbewegung des Fahrers beim
Lenken, beispielsweise beim Einlenken und/oder beim Rücklauf des
Lenkrades. Das Lenksystem erfasst dazu zunächst die Lenkbewegung des Fahrers.
Das Lenksystem kann dann abhängig von
der erfassten Lenkbewegung des Fahrers das Lenken unterstützen.
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In
modernen Kraftfahrzeugen werden Lenkradverriegelungen verwendet,
die beispielsweise mittels eines Verriegelungsbolzens von einer
entsperrten in eine das Lenksystem blockierenden Stellung überführt werden,
wenn ein Zündschlüssel aus
einem Zündschloss
des Kraftfahrzeugs gezogen wird. Dabei ist beispielsweise eine Vorrichtung
eines Verriegelungsbolzens direkt unter dem Lenkrad des Lenksystems
im Fahrerraum des Kraftfahrzeugs angeordnet.
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Die
Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs mit einem Lenksystem anzugeben,
das bzw. die besonders zuverlässig
eine Lenkbewegung am Lenkrad und eine Lenkung von lenkbaren Rädern eines
Fahrzeugs blockiert. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Lenksystem
anzugeben, das besonders einfach und kostengünstig ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich gemäß einem ersten
Aspekt aus durch ein Lenksystem, das in einem Fahrzeug angeordnet
ist und ein Lenkrad, eine Lenksystemsteuereinheit und eine Lenkunterstützungseinheit
mit einem elektrischen Motor umfasst. Das Lenksystem ist dazu ausgebildet,
eine vorgegebene Lenkbewegung eines Fahrers am Lenkrad zur Lenkung
von lenkbaren Rädern
des Fahrzeugs mittels des Motors der Lenkunterstützungseinheit zu unterstützen und
die lenkbaren Räder
entsprechend der vorgegebenen Lenkbewegung zu lenken. Das Lenkrad
ist mechanisch mit der Lenkunterstützungseinheit gekoppelt. Das
Lenksystem ist ferner dazu ausgebildet, in einem vorgegebenen Ruhezustand des
Fahrzeugs eine vorgegebene Lenkbewegung am Lenkrad und somit ein
Lenken der lenkbaren Räder
mittels der Lenkunterstützungseinheit
zu blockieren. Die mechanische Kopplung ist dadurch gekennzeichnet,
dass im Ruhezustand des Fahrzeugs eine Ansteuerung der Lenkunterstützungseinheit
als Lenkbewegung am Lenkrad erfassbar ist und umgekehrt eine Lenkbewegung
am Lenkrad eine Motordrehbewegung des Motors der Lenkunterstützungseinheit
zur Folge hat. Da das Lenkrad mechanisch mit der Lenkunterstützungseinheit
gekoppelt ist, ist ein Einsatz der Lenkunterstützungseinheit auch zur Blockierung
der Lenkbewegung am Lenkrad und der Lenkung der lenkbaren Räder besonders
vorteilhaft, insbesondere weil dadurch ein besonders kostengünstiges
und einfaches Lenksystem ermöglicht
werden kann, da die bereits vorhandene Lenkunterstützungseinheit
auch zur Blockierung verwendet wird. Eine separate Lenkradverriegelungseinheit
direkt unter dem Lenkrad ist somit nicht erforderlich, da die Lenkunterstützungseinheit
bevorzugt im Motorraum des Fahrzeugs verbaut ist. Dies spart Bauraum
unter dem Lenkrad und erhöht
die Sicherheit des Fahrers im Falle eines Unfalls. Ferner ist durch
die Anordnung der Lenkunterstützungseinheit
im Motorraum eine Manipulation an dieser zur Umgehung der Lenkblockierung
nahezu unmöglich.
Das Blockieren der Lenkbewegung am Lenkrad und somit der Lenkung der
lenkbaren Räder
kann dahingehend verstanden werden, dass dem Fahrer mit Einsatz üblicher
Lenkkräfte
am Lenkrad eine Lenkbewegung am Lenkrad und somit das Lenken der
lenkbaren Räder
nicht mehr möglich
ist. Die üblichen
Lenkkräfte
umfassen dabei die Lenkkräfte,
die ein Lenken während
einer Fahrt des Kraftfahrzeugs, auch beispielsweise bei ausgefallener
Lenkunterstützungseinheit,
ermöglichen.
Eine Lenkung des Kraftfahrzeugs, die nur mit Lenkkräften betätigt werden
kann, die größer sind
als die üblichen
Lenkkräfte,
kann somit als blockiert bezeichnet werden. Ferner kann die Blockierung
dahingehend verstanden werden, dass mittels einer blockierten Lenkung
des Kraftfahrzeugs eine Fahrt mit diesem typischerweise nicht möglich ist.
Somit kann bereits ein Entgegenwirken entgegen der Lenkbewegung
am Lenkrad und der Lenkung der lenkbaren Räder, so z. B. mittels Bremsung
der Lenkbewegung und der Lenkung, als ein Blockieren der Lenkbewegung
am Lenkrad und der Lenkung der lenkbaren Räder bezeichnet werden, wenn
Lenkkräfte,
die größer sind
als die üblichen
Lenkkräfte,
aufgebracht werden müssen,
um eine Lenkung der lenkbaren Räder
zu erreichen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Lenkunterstützungseinheit
eine Lenkblockiereinheit, die dazu ausgebildet ist, im Ruhezustand
des Fahrzeugs eine Motordrehbewegung des Motors der Lenkunterstützungseinheit
zu blockieren. Im Nichtruhezustand des Fahrzeugs unterstützt der
Motor mittels Motordrehbewegung die Lenkbewegung des Fahrers in
eine jeweils vorgegebene Lenkrichtung. Im Ruhezustand wird die Motordrehbewegung
mittels der Lenkblockiereinheit blockiert, so dass eine Lenkbewegung
am Lenkrad und das Lenken der lenkbaren Räder nicht mehr möglich oder
nur erschwert möglich
ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Lenkblockiereinheit
dazu ausgebildet, im Ruhezustand des Fahrzeugs mittels eines Verriegelungsbolzens
die Motordrehbewegung des Motors der Lenkunterstützungseinheit zu blockieren.
Der Verriegelungsbolzen ist besonders geeignet eine mechanische
Blockierung der Motordrehbewegung im Ruhezustand des Fahrzeugs zu
gewährleisten
und somit eine Lenkbewegung am Lenkrad und das Lenken der lenkbaren
Räder zu
blockieren. Beispielsweise kann der Verriegelungsbolzen eine Motorwelle des
Motors der Lenkunterstützungseinheit
blockieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist dem Motor eine Bremse
zugeordnet, die funktional mit dem Motor gekoppelt und dazu ausgebildet
ist, im Ruhezustand des Fahrzeugs die Motordrehbewegung des Motors
zu blockieren. Aufgrund von einem Übersetzungsverhältnis eines
Getriebes, mittels dessen die Lenkunterstützungseinheit mit dem Lenkrad bevorzugt
mechanisch gekoppelt ist, empfindet der Fahrer im Ruhezustand des
Fahrzeugs die Bremsung als Blockierung. Die Bremse kann beispielsweise
als einfache Reibungsbremse auf der Motorwelle des Motors ausgebildet
sein und ermöglicht
dadurch eine sichere und zuverlässige
Blockierung der Lenkbewegung am Lenkrad und somit der Lenkung der lenkbaren
Räder im
Ruhezustand des Fahrzeugs.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Lenksystemsteuereinheit
dazu ausgebildet, im Ruhezustand des Fahrzeugs den Motor als Generator
anzusteuern und zwar derart, dass zumindest eine Phasenwicklung
des Motors elektrisch kurzgeschlossen ist und somit ein aus dem
Generatorbetrieb des Motors resultierendes Gegendrehmoment der Motordrehbewegung
entgegenwirkt und somit die vorgegebene Lenkbewegung am Lenkrad
und das Lenken der lenkbaren Räder
blockiert. Die Lenksystemsteuereinheit kann im Nichtruhezustand
des Fahrzeugs dazu ausgebildet sein, die Lenkunterstützungseinheit
derart anzusteuern, dass die Lenkbewegung am Lenkrad unterstützt wird.
Mittels des Einsatzes der Lenksystemsteuerein heit auch im Ruhezustand
des Fahrzeugs zur Ansteuerung der Lenkunterstützungseinheit zum Blockieren
des Lenkens, kann eine separate Steuereinheit für eine nicht mehr erforderliche
Verriegelungseinheit eingespart werden. Mittels des elektrischen
Kurzschließens
der Phasenwicklung des Motors kann besonders einfach ein Entgegenwirken
entgegen der Lenkbewegung am Lenkrad und somit der Lenkung der lenkbaren Räder erfolgen,
da im Wesentlichen keine zusätzlichen
Bauelemente oder Komponenten erforderlich sind.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Lenksystemsteuereinheit
dazu ausgebildet, den Motor der Lenkunterstützungseinheit derart anzusteuern,
dass im Ruhezustand des Fahrzeugs der Motor im Motorbetrieb der
vorgegebenen Lenkbewegung am Lenkrad und somit der Lenkung der lenkbaren
Räder entgegenwirkt
und somit blockiert. Hier wirkt der Motor im Ruhezustand des Fahrzeugs
im Motorbetrieb entgegen der Lenkbewegung am Lenkrad, während der
Motor im Nichtruhezustand des Fahrzeugs die Lenkbewegung am Lenkrad
unterstützt.
Eine derartige Ansteuerung des Motors ermöglicht eine besonders einfache
Blockierung der Lenkbewegung und somit der Lenkung der lenkbaren Räder, da
im Wesentlichen keine zusätzliche
Bauelemente oder Komponenten erforderlich sind.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Lenksystemsteuereinheit
dazu ausgebildet, nach Eintritt des Ruhezustands des Fahrzeugs und während einer
Nichtbetätigung
des Lenkrades einen Stromsparbetrieb einzunehmen und/oder eine Ansteuerung
des Motors der Lenkunterstützungseinheit zu
unterbrechen. Der Stromsparbetrieb und/oder die Unterbrechung der
Ansteuerung des Motors im Ruhezustand des Fahrzeugs bei Nichtbetätigung des Lenkrades,
ermöglicht
einen besonders effizienten Betrieb des Lenksystems.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Lenksystemsteuereinheit
dazu ausgebildet, während
des Ruhezustands des Fahrzeugs eine vorgegebene Lenkbewegung am
Lenkrad zu detektieren. Eine Detektierung einer vorgegebenen Lenkbewegung
am Lenkrad mittels Lenksystemsteuereinheit im Ruhezustand des Fahrzeugs
ermöglicht
einen besonders sicheren und zuverlässigen Betrieb des Lenksystems,
insbesondere dann, wenn ein zuvor eingenommener Stromsparbetrieb
der Lenksystemsteuereinheit verlassen wird und/oder eine Ansteuerung
des Motors derart erfolgt, dass eine Blockierung der Lenkbewegung
am Lenkrad und der Lenkung der lenkbaren Räder gewährleistet wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Lenksystemsteuereinheit
dazu ausgebildet, den Ruhezustand des Fahrzeugs zu detektieren. Durch
die Detektierung des Ruhezustandes mittels der Lenksystemsteuereinheit
kann besonders zuverlässig
eine Ansteuerung der Lenkunterstützungseinheit
derart erfolgen, dass eine Lenkbewegung am Lenkrad und das Lenken
der lenkbaren Räder
blockiert wird. Durch eine derartige Ausbildung der Lenksystemsteuereinheit
kann eine separate, zur Detektierung des Ruhezustandes ausgebildete
Steuereinheit eingespart werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Ruhezustand des
Fahrzeugs dadurch gekennzeichnet, dass eine Zündung des Fahrzeugs ausgeschaltet
ist und/oder dass ein Zündschlüssel aus
einem Zündschloss
des Fahrzeugs herausgezogen ist und/oder das Fahrzeug verriegelt
ist. In einem derartigen Ruhezustand befindet sich das Fahrzeug
in einem Zustand, in dem eine Bewegung des Fahrzeugs unterbunden
werden soll. Dies kann besonders einfach durch die Blockierung der
Lenkbewegung am Lenkrad und somit der Lenkung der lenkbaren Räder erreicht
werden.
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Die
Erfindung zeichnet sich gemäß einem zweiten
und dritten Aspekt aus durch ein Verfahren und eine korrespondiere
Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs mit einem Lenksystem,
das ein Lenkrad und eine Lenkunterstützungseinheit mit einem elektrischen
Motor umfasst. Das Lenksystem ist dazu ausgebil det, eine vorgegebene
Lenkbewegung eines Fahrers am Lenkrad zur Lenkung von lenkbaren
Rädern
des Fahrzeugs mittels des Motors der Lenkunterstützungseinheit zu unterstützen und
die lenkbaren Räder
entsprechend der vorgegebenen Lenkbewegung zu lenken. Das Lenkrad
ist mechanisch mit der Lenkunterstützungseinheit gekoppelt. In
einem vorgegebenen Ruhezustand des Fahrzeugs wird die Lenkunterstützungseinheit
derart angesteuert, dass eine vorgegebene Lenkbewegung am Lenkrad
und somit ein Lenken der lenkbaren Räder blockiert wird.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der einzigen schematischen Zeichnung
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 ein
Lenksystem in einem Fahrzeug.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
ein Lenksystem 1 eines Fahrzeugs dargestellt, das ein Lenkrad 2 umfasst,
das mit einer Lenkstange 6 mechanisch gekoppelt ist. Die Lenkstange 6 ist
ferner mit einem Lenkgetriebe 14 mechanisch gekoppelt.
Das Lenkgetriebe 14 umfasst eine Zahnstange 16,
und an dessen beiden Enden jeweils eine Spurstange 12 mechanisch
gekoppelt ist, die mit lenkbaren Rädern 10 des Fahrzeugs
gekoppelt sind. Das Lenkgetriebe 14 ist dazu ausgebildet, eine
Drehbewegung 30 am Lenkrad 2, die auch als Lenkbewegung
bezeichnet werden kann, mittels der Zahnstange 16 in eine
Linearbewegung 28 umzusetzen, so dass die lenkbaren Räder 10 des
Fahrzeugs entsprechend der Lenkbewegung 30 am Lenkrad 2 gelenkt
werden.
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Das
Lenksystem 1 ist vorzugsweise als elektromechanisches Lenksystem
ausgebildet und umfasst eine Lenkunterstützungseinheit 18,
die, wie in 1 dargestellt, dem Lenkgetriebe 14 zugeordnet ist
und mit diesem mechanisch gekoppelt ist. Alternativ kann die Lenkunterstützungseinheit 18 aber
auch der Lenkstange 6 zugeordnet sein und mit dieser mechanisch
gekoppelt sein. Die Lenkunterstützungseinheit 18 ist
somit mittels Zahnstange 16 des Lenkgetriebes 14 über die
Lenkstange 6 mechanisch mit dem Lenkrad 2 gekoppelt.
Bevorzugt ist die Lenkunterstützungseinheit 18 dem
Motorraum des Fahrzeugs zugeordnet und somit im Hinblick auf Manipulationen
besonders schwer zugänglich.
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Die
Lenkunterstützungseinheit 18 ist
vorzugsweise als elektrische Lenkunterstützungseinheit 18 ausgebildet
und umfasst einen elektrischen Motor 20, ein Lenkunterstützungsgetriebe 22 und
eine Lenkblockiereinheit 24. Der Motor 20 ist
bevorzugt als bürstenlose
Synchronmaschine ausgebildet und umfasst einen Läufer mit einem Dauermagneten.
Bevorzugt sind diese Komponenten im Gehäuse der Lenkunterstützungseinheit 18 integriert.
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Das
Lenkunterstützungsgetriebe 22 ist
beispielsweise als Kugelumlaufgetriebe ausgebildet und mittels eines
Kunststoffriemens mit einem Abtriebszahnrad, das mit einer Motorwelle
des Motors 20 gekoppelt ist, gekoppelt. Das als Kugelumlaufgetriebe ausgebildete
Lenkunterstützungsgetriebe 22 ist
dabei mit der Zahnstange 16 derart mechanisch gekoppelt,
dass die Motordrehbewegung 32 des Motors 20 in
die Linearbewegung 28 umgesetzt wird. Alternativ sind auch
andere einem Fachmann bekannte Ausführungen des Lenkunterstützungsgetriebes 22 einsetzbar.
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Das
Lenksystem 1 umfasst ferner eine Lenksystemsteuereinheit 8,
die beispielsweise ein Verfahren zum Betreiben des Fahrzeugs ausführt und
vorzugsweise als ein elektronisches Steuergerät des Fahrzeugs ausgebildet
ist. Die Lenksystemsteuereinheit 8 ist vorzugsweise ferner
dazu ausgebildet, die elektrische Lenkunterstützungseinheit 18 anzusteuern.
Eine derartige Ausführung
der Lenksystemsteuereinheit 8 hat den Vorteil, dass mittels
Anbindung der Lenksystemsteuereinheit 8 an ein Datenkommunikationsnetz
des Fahrzeugs alle erforderli chen Daten zur Ansteuerung der Lenkunterstützungseinheit 18 zur
Verfügung
stehen. Dabei ist die Lenksystemsteuereinheit 8 auch mit
einem Lenkdrehmomentsensor 4 gekoppelt. Der Lenkdrehmomentsensor 4 erfasst
ein von einem Fahrer des Fahrzeugs aufgebrachtes Lenkdrehmoment.
Abhängig
von dem erfassten Lenkdrehmoment wird während eines Fahrbetriebs des
Fahrzeugs, wenn das Fahrzeug entriegelt ist und sich somit in einem
Nicht-Ruhezustand befindet, die elektrische Lenkunterstützungseinheit 18 derart
mittels Lenksystemsteuereinheit 8 angesteuert, dass die
Lenkbewegung 30 des Fahrers mittels der Lenkunterstützungseinheit 18 unterstützt wird,
so dass der Fahrer nur noch ein geringes Drehmoment, d. h. übliche Lenkkräfte am Lenkrad,
aufbringen muss, um ein Lenken der lenkbaren Räder 10 zu erreichen.
Neben dem Lenkdrehmomentsensor 4 können auch Signale weiterer
Sensoren bei der Ansteuerung der Lenkunterstützungseinheit 18 berücksichtigt
werden, so z. B. ein erfasster Lenkwinkel eines Lenkwinkelsensors.
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In
einem ersten Ausführungsbeispiel
ist die Lenkblockiereinheit 24 dazu ausgebildet in einem vorgegebenen
Ruhezustand des Fahrzeugs, die Lenkbewegung 30 des Fahrers
und somit das Lenken der lenkbaren Räder 10 zu blockieren.
Der Ruhezustand ist beispielsweise dadurch gekennzeichnet, dass
eine Zündung
des Fahrzeugs ausgeschaltet ist und/oder dass ein Zündschlüssel aus
einem Zündschloss
des Fahrzeugs herausgezogen ist und/oder das Fahrzeug verriegelt
ist. Bevorzugt ist die Lenksystemsteuereinheit 8 dazu ausgebildet,
den Ruhezustand des Fahrzeugs zu detektieren und davon abhängig die
Lenkblockiereinheit 24 anzusteuern. Die Lenkblockiereinheit 24 kann
beispielsweise als elektrischer Aktuator, so z. B. als Hubsteller,
ausgebildet sein, und die Motordrehbewegung 32 des Motors 20 mittels
eines Verriegelungsbolzens blockieren. Dazu kann beispielsweise
das Abtriebszahnrad des Motors 20 mit zumindest einer Bohrung
ausgebildet sein und der Verriegelungsbolzen im Ruhezustand des
Fahrzeugs in die zumindest eine Bohrung mittels Lenkblockiereinheit 24 eingeführt werden.
Alternativ kann die Lenkblockiereinheit 24 auch zur Blockierung des Lenkunterstützungsgetriebes 22 mittels
Verriegelungsbolzens ausgebildet sein. Bevorzugt ist das Lenkunterstützungsgetriebe 22 als
Untersetzungsgetriebe ausgebildet, so dass ein aus dem Untersetzungsverhältnis resultierendes
reduziertes Drehmoment am Ausgang des Lenkunterstützungsgetriebes 22 einen
Einsatz einer besonders kleinen Ausführung des Verriegelungsbolzens
und/oder der Lenkblockiereinheit 24 ermöglicht.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist der Motor 20 der Lenkunterstützungseinheit 18 mit
einer Bremse 34 funktional gekoppelt, so z. B. mittels der
Motorwelle des Motors 20. Dabei kann die Bremse 34 beispielsweise
als Reibungsbremse, so z. B. analog zu einer Trommelbremse oder
Scheibenbremse, ausgebildet sein. Aber auch andere dem Fachmann
bekannte Ausführungen
der Bremse 34 sind einsetzbar.
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Die
Bremse 34 wird beispielsweise mittels der Lenksystemsteuereinheit 8 und/oder
der Lenkblockiereinheit 24 derart angesteuert, dass in
dem Ruhezustand des Fahrzeugs die Motordrehbewegung 32 des
Motors 20 bei einer vorgegebenen Lenkbewegung 30 erschwert
oder blockiert wird und somit das Lenken der lenkbaren Räder 10 erschwert
oder blockiert wird. Vorzugsweise wird die Bremse 34 in einem
Nichtruhezustand des Fahrzeugs derart angesteuert, dass der Motor 20 der
Lenkunterstützungseinheit 18 zur
Unterstützung
der Lenkbewegung 30 des Fahrers angesteuert werden kann.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird bevorzugt der Motor 20 in dem Ruhezustand des Fahrzeugs
derart mittels der Lenksystemsteuereinheit 8 angesteuert,
dass zumindest eine Phasenwicklung des Motors 20 elektrisch
kurzgeschlossen ist. Derart angesteuert wird der Motor 20 als
Generator betrieben. Die aus der Lenkbewegung 30 am Lenkrad 2 resultierende
Motordrehbewegung 32 bewirkt ein Gegendrehmoment, das der
Motordrehbewegung 32 entgegenwirkt und umso größer ist,
je größer die
Lenkausschläge
am Lenkrad 2 innerhalb vorgegebener Zeit dauern sind. Durch
das Gegendrehmoment wird das Lenken der lenkbaren Räder besonders
erschwert, also blockiert, insbesondere wenn der Motor 20 eine
besonders hohe Nennleistung aufweist.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird der Motor 20 der Lenkunterstützungseinheit 18 im Ruhezustand
des Fahrzeugs im Motorbetrieb betrieben. Dazu wird der Motor 20 mittels
der Lenksystemsteuereinheit 8 im Ruhezustand des Fahrzeugs
derart angesteuert, dass er der Lenkbewegung 30 am Lenkrad 2 und
somit der Lenkung der lenkbaren Räder 10 entgegenwirkt.
In diesem Ausführungsbeispiel wird
der Motor 20 im Ruhezustand des Fahrzeugs nicht zur Unterstützung der
Lenkung der lenkbaren Räder
angesteuert, sondern genau entgegengesetzt, um somit der Lenkung
der lenkbaren Räder 10 entgegenzuwirken.
Besonders vorteilhaft ist die Lenksystemsteuereinheit 8 dazu
ausgebildet, zum Zeitpunkt des Ruhezustandes des Fahrzeugs den aktuellen Lenkwinkel
der Lenkstange 6 und/oder der lenkbaren Räder 10 zu
erfassen, so z. B. mittels Lenkwinkelsensor, und mittels der Ansteuerung
des Motors 20 der Lenkunterstützungseinheit 18 den
erfassten Lenkwinkel konstant beizubehalten. Typischerweise ist der
Motor 20 der Lenkunterstützungseinheit 18 entsprechend
leistungsstark ausgebildet, so dass eine derartige Ansteuerung im
Ruhezustand des Fahrzeugs als Blockierung der Lenkung der lenkbaren Räder 10 bezeichnet
werden kann.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist die Lenksystemsteuereinheit 8 dazu ausgebildet, nach
dem Eintritt des Ruhezustands des Fahrzeugs einen Stromsparbetrieb
vorzugeben, wenn das Lenkrad 2 nicht betätigt wird.
Während
einer Nichtbetätigung
des Lenkrades 2 kann beispielsweise eine Ansteuerung des
Motors 20 unterbrochen werden und/oder die Lenksystemsteuereinheit 8 kann
einen Stromsparbetrieb einnehmen. Vorzugsweise ist die Lenksystemsteuereinheit 8 dazu
ausgebildet, insbesondere im Stromsparbetrieb, eine Lenkbewegung am
Lenkrad 2 während
des Ruhezustandes des Fahrzeugs zu detektieren und ab hängig davon
den Motor 20 der Lenkunterstützungseinheit 18 anzusteuern,
so dass die Lenkbewegung 30 am Lenkrad 2 und das
Lenken der lenkbaren Räder 10 blockiert wird.
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Auch
eine Kombination der dargestellten Ausführungsbeispiele ist denkbar.
So kann beispielsweise die Ansteuerung des Motors 20 der
Lenkunterstützungseinheit 18,
zur Beibehaltung des erfassten Lenkwinkels, kombiniert werden mit
der Verwendung der Lenkblockiereinheit 24. Dazu kann bevorzugt
neben der Ansteuerung des Motors 20 der Lenkunterstützungseinheit 18 auch
eine Spannung eines Bordnetzes des Fahrzeugs und somit eine Spannung
einer Batterie des Fahrzeugs überwacht
werden. Unterschreitet beispielsweise die Spannung der Batterie einen
vorgegebenen Spannungswert, kann beispielsweise die Lenkblockiereinheit 24 derart
angesteuert werden, dass die vorgegebene Lenkbewegung 30 am
Lenkrad und somit das Lenken der lenkbaren Räder im Ruhezustand blockiert
wird.
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Vorzugsweise
sind die Bremse 34 und/oder die Lenkblockiereinheit 24 derart
ausgebildet, dass auch bei einem Wegfall der Spannung des Bordnetzes
eine Blockierung der Lenkbewegung 30 am Lenkrad 2 und
somit der Lenkung der lenkbaren Räder 10 gewährleistet
ist.
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- 1
- Lenksystem
- 2
- Lenkrad
- 4
- Lenkdrehmomentsensor
- 6
- Lenkstange
- 8
- Lenksystemsteuereinheit
- 10
- lenkbare
Räder
- 12
- Spurstange
- 14
- Lenkgetriebe
- 16
- Zahnstange
- 18
- Lenkunterstützungseinheit
- 20
- Motor
- 22
- Lenkunterstützungsgetriebe
- 24
- Lenkblockiereinheit
- 28
- Linearbewegung
- 30
- Lenkbewegung
am Lenkrad
- 32
- Motordrehbewegung
- 34
- Bremse