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Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung mit Memory-Funktion für einen Fahrzeugsitz, umfassend ein Lehnenteil, ein Sitzteil, einen Rastbeschlag mit einer Rastverriegelung, sowie eine Memory-Einrichtung mit einem Bedienelement, über dessen Betätigung die Memory-Einrichtung betätigbar ist, wobei bei geöffneter Rastverriegelung das Lehnenteil relativ zum Sitzteil um eine von dem Rastbeschlag vorgegebene Schwenkachse verschwenkbar ist, und durch Schließen der Rastverriegelung das Lehnenteil in einer relativ zum Sitzteil verschwenkten Stellung fixierbar ist, und die Memory-Einrichtung derart ausgebildet ist, dass bei Betätigung der Memory-Einrichtung diese die verschwenkte Stellung vom Lehnenteil und Sitzteil als Memory-Position speichert, die Rastverriegelung öffnet, so dass das Lehnenteil relativ zum Sitzteil verschwenkbar ist, und bei Rückkehr des Lehnenteils in die Memory-Position die Rastverriegelung durch die Memory-Einrichtung schließbar ist.
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Eine derartige Verstelleinrichtung offenbart die Druckschrift
DE 101 64 035 B4 . Die dort offenbarte Memory-Einrichtung ist als ein System von verschiedenen Elementen aufgebaut, die nahezu sämtlich auf der Schwenkachse gelagert sind. Insbesondere weist diese Memory-Einrichtung eine Memory-Platte und einen Memory-Körper auf, mittels derer sich die Memory-Position speichern lässt. Memory-Körper und Memory-Platte sind ebenfalls auf der Schwenkachse gelagert. In unbetätigtem Zustand der Memory-Einrichtung ist die Memory-Platte sitzteilfest fixiert, d.h., beim Verschwenken der Lehne behält die Memory-Platte ihre Lage bezüglich des Sitzteiles bei, während der Memory-Körper lehnenteilfest ist, d.h., beim Verschwenken des Lehnenteils mit verschwenkt wird. Durch Betätigen der Memory-Einrichtung wird die Rastverbindung, die die Memory-Platte in ihrer Lage fixiert hat, gelöst, und der Memory-Körper in bezüglich der Schwenkachse radialer Richtung zur Memory-Platte hin verschoben. Eine sich an der Memory-Platte befindende Zahnreihe greift in eine sich am Memory-Körper befindende Zahnreihe ein, wodurch eine feste Verbindung zwischen Memory-Körper und Memory-Platte hergestellt wird. Nach Lösen der Rastverriegelung des Rastbeschlages durch die Memory-Einrichtung bleibt das Lehnenteil und das Sitzteil aufgrund der festen Verbindung zwischen Memory-Platte und Memory-Körper noch fixiert, da die Memory-Platte sich noch in ihrer sitzteilortsfesten Rastposition befindet. Durch ein weiteres Betätigen des Bedienelementes wird allerdings die Verriegelung der Memory-Platte aufgehoben, so dass nun das Lehnenteil verschwenkbar ist. Beim Verschwenken des Lehnenteils wird die Memory-Platte aufgrund der Verbindung mit dem Memory-Körper mit verschwenkt. Die relative Lage von Memory-Körper und Memory-Platte kennzeichnet die Memory-Position.
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Eine ähnliche Verstelleinrichtung ist in der
DE 100 31 640 A1 beschrieben. Sie ist zusätzlich dadurch gekennzeichnet, dass die Memory-Einrichtung eine Klinke und ein Steuerelement aufweist, wobei Klinke und Steuerelement derart ausgebildet sind, dass diese bei Betätigung der Memory-Einrichtung eine feste Verbindung eingehen, die die Memory-Position kennzeichnet und durch die die Memory-Position gespeichert ist, und diese Verbindung erst dann lösbar ist, wenn das Lehnenteil in die Memory-Position zurückkehrt.
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Die
DE 199 60 878 A1 umfasst zusätzlich zu den oben angeführten Merkmalen eine Verstelleinrichtung, deren Memory-Einrichtung einen Haltemechanismus aufweist, wobei der Haltemechanismus derart ausgebildet ist, dass beim Verschwenken der Lehne zum Sitzteil hin und Erreichen einer festgelegten Klappstellung die Rastverriegelung durch den Haltemechanismus automatisch schließbar ist, wodurch das Lehnenteil in der Klappstellung gehalten wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verstelleinrichtung mit Memory-Funktion für einen Fahrzeugsitz zu schaffen, die einen alternativen Mechanismus zur Umsetzung der Memory-Funktion aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Verstelleinrichtung nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung weist eine Memory-Einrichtung mit einer Klinke und einem Steuerelement auf, wobei Klinke und Steuerelement derart ausgebildet sind, dass diese bei Betätigung der Memory-Einrichtung eine feste Verbindung eingehen, die die Memory-Position kennzeichnet und durch die die Memory-Position gespeichert ist und diese Verbindung erst dann lösbar ist, wenn das Lehnenteil in die Memory-Position zurückkehrt.
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Unter „Klinke“ ist in diesem Zusammenhang ein auf einer Achse drehbar gelagerter Hebel zu verstehen, der dazu dient, ein anderes Element in seiner Bewegung zu hemmen. Aufgrund der Hebeleigenschaften der Klinke ist es möglich, eine besonders feste Verbindung zwischen Klinke und Steuerelement zu gewährleisten, insbesondere dann, wenn die Verbindung zwischen Klinke und Steuerelement als Rastverbindung ausgebildet ist, beispielsweise in Form von Zahnreihen, die ineinander eingreifen.
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Erfindungsgemäß weist die Memory-Einrichtung eine Kippsperre auf, die mit der Klinke in Wirkverbindung steht und mittels der die Verbindung zwischen Steuerelement und Klinke verriegelbar ist. Durch die Kippsperre ist die Verbindung zwischen Klinke und Steuerelement zusätzlich gesichert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels, welches durch mehrere Figuren dargestellt ist, näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung, in Memory-Position bei einer unbetätigten Memory-Einrichtung,
- 2 die Verstelleinrichtung in einem Zustand, in dem die Memory-Einrichtung betätigt ist und das Lehnenteil sich in einer leicht nach vorne zum Sitzteil hin verschwenkten Stellung befindet, und
- 3 die Verstelleinrichtung in einem dritten Zustand, kurz vor dem Einnehmen einer Klappstellung.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung 1. Die Verstelleinrichtung 1 umfasst ein Lehnenteil 2, ein Sitzteil 3, einen Rastbeschlag mit einer Rastverriegelung, sowie eine Memory-Einrichtung 4 mit einem Bedienelement (nicht gezeigt). Lehnenteil 2 und Sitzteil 3 sind am Rastbeschlag befestigt und als Adapter ausgebildet, wodurch der Beschlag mit einem Sitzrahmen bzw. einem Lehnenrahmen eines Fahrzeugsitzes verbindbar ist. In den Figuren ist lediglich ein Seitenholm des Lehnenrahmens 13 dargestellt, an dem das Lehnenteil 2 befestigt ist. Von dem Lehnenteil 2 ist lediglich ein schmaler Rand sichtbar, da dieses von einer Trägerplatte 17 überdeckt ist.
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Bei dem Rastbeschlag handelt es sich um einen für Fahrzeugsitze typischen Beschlag, dessen Aufbau daher nicht näher erläutert wird. Bei geöffneter Rastverriegelung des Rastbeschlages (in den Figuren nicht gezeigt) kann das Lehnenteil 2 relativ zum Sitzteil 3 um eine von dem Rastbeschlag vorgegebene Schwenkachse S verschwenkt werden, und durch Schließen der Rastverriegelung das Lehnenteil 3 in einer zum Sitzteil 3 verschwenkten Stellung fixiert werden. Dies ermöglicht einem Fahrzeuginsassen eine für ihn angenehme Stellung der Rückenlehne einzustellen (Komforteinstellung). Um die Rastverriegelung aufzuheben, weisen derartige Rastbeschläge üblicherweise ein manuell betätigbares Betätigungselement wie einen Hebel oder ein Drehrad auf. Des Weiteren ist die Rastverriegelung in eine Rastposition vorgespannt.
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Die Memory-Einrichtung 4 ist derart ausgebildet, dass bei Betätigung der Memory-Einrichtung 4 diese die verschwenkte Stellung von Lehnenteil 2 und Sitzteil 3 als Memory-Position speichert. Die Rastverriegelung öffnet, so dass das Lehnenteil 2 relativ zum Sitzteil 3 verschwenkbar ist, und bei Rückkehr des Lehnenteils 2 in die Memory-Position die Rastverriegelung durch die Memory-Einrichtung schließbar ist. Hierfür umfasst die Memory-Einrichtung 4 eine Klinke 6 und ein Steuerelement 7, wobei Klinke 6 und Steuerelement 7 derart ausgebildet sind, dass diese bei Betätigung der Memory-Einrichtung eine feste Verbindung eingehen, die die Memory-Position kennzeichnet und durch die die Memory-Position gespeichert ist, und diese Verbindung erst dann gelöst wird, wenn das Lehnenteil 2 in die Memory-Position zurückkehrt. Die feste Verbindung zwischen Klinke 6 und Steuerelement 7 ist dadurch herstellbar, dass eine Zahnreihe 14 an einer Kante eines Hebelarms der Klinke 6 und eine Zahnreihe 15 an der Außenkante des Steuerelementes 7 in Eingriff gebracht werden können. Die Klinke 6 ist hier als flächiges Metallteil ausgebildet, dass auf einer lehnenteilfesten und von der Schwenkachse S verschiedene Achse A1 drehbar gelagert ist. Das Steuerelement 7 ist ebenfalls als flächiges Metallteil ausgebildet und auf der Schwenkachse S drehbar gelagert. In dem Fall, dass keine feste Verbindung mit der Klinke 6 vorliegt, ist das Steuerelement 7 in seiner Lage relativ zum Sitzteil 3 fixiert, in dem es gegen einen sitzteilortsfesten Anschlag 8, der am Sitzteil 3 ausgebildet ist, aufgrund der Vorspannung durch eine Feder (nicht gezeigt) anschlägt. In dem Fall, dass eine feste Verbindung zwischen Steuerelement 7 und Klinke 6 vorliegt, wird das Steuerteil 7 beim Verschwenken des Lehnenteils 2 durch die Klinke 6, die auf der lehnenortsteilfesten Achse A1 gelagert ist, gegen die Vorspannung um die Schwenkachse S mitgeführt. Durch die relative Lage von Klinke 6 und Steuerelement 7 beim Eingehen der festen Verbindung ist die Memory-Position gekennzeichnet. Die Zahnreihe 15 an der Außenkante des Steuerelements 7 erstreckt sich dabei über einen genügend großen Bereich, damit gewährleistet ist, dass die Zahnreihe 14 der Klinke 6 in jeder Stellung, in der das Lehnenteil 2 durch Verschwenken der Rückenlehne gebracht werden kann in die Zahnreihe 15 eingreifen kann.
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Des Weiteren weist die Memory-Einrichtung 4 ein Entriegelungselement 9 auf, dass zum einen mit einem Bedienelement (nicht gezeigt) und zum anderen mit der Rastverriegelung in Wirkverbindung derart steht, dass durch Betätigung des Bedienelements das Entriegelungselement 9 aus einem Grundzustand (gezeigt in 1) in einen Öffnungszustand (siehe 2) überführbar ist und in dem Öffnungszustand des Entriegelungselements 9 die Rastverriegelung durch das Entriegelungselement entriegelt ist. Das Entriegelungselement 9 ist hier als Nocken ausgebildet, der drehbar auf einer lehnenteilfesten und von der Schwenkachse S verschiedenen Achse A2 gelagert ist. Über die Achse A2, die als drehbar gelagerter Bolzen ausgebildet ist, ist das Entriegelungselement 9 drehfest mit einem Hebel 16 (gestrichelte Linien) verbunden. Der Bolzen ist dabei in einer Aussparung der lehnenteilfesten Trägerplatte 17 gelagert. Der Hebel 16 befindet sich auf der nicht sichtbaren Rückseite der Trägerplatte 17. Das Bedienelement ist als manuell betätigbarer Hebel ausgebildet und im oberen Bereich der Rückenlehne angeordnet. Über einen Bowdenzug (nicht gezeigt) ist das Bedienelement mit dem Hebel 16 verbunden. Auf diese Weise kann das Entriegelungselement 9 durch Betätigung des Bedienelementes im Uhrzeigersinn um die Achse A2 gedreht werden.
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Das Entriegelungselement 9, das ebenfalls als flächiges Metallteil ausgebildet ist, weist an einer zur Achse A2 versetzten Position einen Stift 18 auf. An den Stift 18 ist das eine Ende einer Seele eines Bowdenzuges 19 befestigt. Das andere Ende der Seele des Bowdenzuges 19 ist an einem sitzteilfesten Vorsprung 23 befestigt. Eine Hülle des Bowdenzugs 19 liegt mit einem Ende an einem auf der Trägerplatte 17 ausgebildeten, lehnenteilfesten Winkel 45 an, das andere Ende grenzt an einen Vorsprung 20 eines Schaltelementes 21. Über Drehen (gegen den Uhrzeigersinn) des Schaltelementes 21, dass auf der Schwenkachse S gelagert ist, lässt sich die Rastverriegelung des Rastbeschlages öffnen. Da durch Betätigung des Bedienelementes das Entriegelungselement 9 im Uhrzeigersinn um die Achse A2 gedreht wird, und aufgrund dieser Drehung das Schaltelement 21 über den Bowdenzug 19 gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird, wird die Rastverriegelung des Rastbeschlages geöffnet, so dass das Lehnenteil 2 frei verschwenkbar ist. Das Schaltelement 21 ist durch eine Druckfeder 22, die zwischen dem Vorsprung 20 des Schaltelements 21 und dem sitzteilortsfesten Vorsprung 23 angeordnet ist, im Uhrzeigersinn vorgespannt, so dass bei Rückkehr des Entriegelungselementes 9 in seinen Grundzustand (siehe 1) das Schaltelement 21 der Rastverriegelung schließt. Das Schaltelement 21 ist dabei derart ausgebildet, dass es die direkte Betätigung der Rastverriegelung durch einen Benutzer für die Komforteinstellung nicht beeinträchtigt.
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Des Weiteren steht das Entriegelungselement 9 mit der Klinke 6 in Wirkverbindung, derart, dass beim Überführen des Entriegelungselementes 9 in den Öffnungszustand (siehe 2) die Klinke 6 gegen das Steuerelement 7 bewegt wird, zum Eingehen der festen Verbindung. Das Entriegelungselement 9 bildet hierfür in einem Abschnitt seiner Außenkante eine Steuerfläche 24 aus. Durch Drehen des Entriegelungselementes 9 aus seinem Grundzustand um die Achse A2 kommt die Steuerfläche 24 des Entriegelungselementes 9 in Anlage an einen Rücken 25 des Hebelarms der Klinke 6, wobei der Rücken 25 der Zahnreihe 14 gegenüber liegt. Durch weiteres Drehen des Entriegelungselementes 9 im Uhrzeigersinn drückt das Entriegelungselement 9 über die Steuerfläche 24 die Klinke 6, die dabei eine Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn um die Achse A1 ausführt, gegen das Steuerelement 7, bis die Zahnreihe 14 und 15 von Klinke 6 und Steuerelement 7 ineinander eingerastet sind.
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Des Weiteren steht das Entriegelungselement 9 mit der Klinke 6 in Wirkverbindung derart, dass beim Überführen des Entriegelungselementes 9 in den Grundzustand die Klinke 6 vom Steuerelement 7 weg bewegt wird zum Lösen der festen Verbindung. Hierfür weist die Klinke 6 einen Steuerarm 26 auf, an dessen Außenrand das Entriegelungselement 9 bei der Rückkehr vom Öffnungszustand in den Grundzustand mit seiner Steuerfläche 24 zu liegen kommt und die Klinke 6 auf diese Weise im Uhrzeigersinn dreht, so dass die feste Verbindung von Klinke 6 und Steuerelement 7 gelöst wird. Das Entriegelungselement 9 ist über eine Feder 27 gegen den Uhrzeigersinn vorgespannt, so dass das Entriegelungselement 9 im Grundzustand gehalten wird, wodurch auch verhindert wird, dass die Klinke 6 unerwünscht eine Rastverbindung mit dem Steuerelement 7 eingeht.
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Das Entriegelungselement 9 wirkt mit einem Verriegelungselement 10 der Memory-Einrichtung 4 derart zusammen, dass durch das Verriegelungselement 10 das Entriegelungselement 9 in seinem Öffnungszustand verriegelbar ist. Das Verriegelungselement 10 ist dabei als flächiges Metallteil ausgebildet, das drehbar auf einer lehnenteilfesten und von der Schwenkachse S verschiedenen Achse A3 gelagert ist. Um das Entriegelungselement 9 in seinem Öffnungszustand zu verriegeln, ist die Verriegelung zwischen Verriegelungselement 10 und Entriegelungselement 9 als Rastverbindung ausgebildet. Das Verriegelungselement 10 weist hierfür eine Rastnase 28 auf, die, wenn das Bedienelement genügend betätig ist und das Entriegelungselement 9 in den Öffnungszustand gelangt ist, hinter einen Vorsprung 29 des Entriegelungselementes 9 zu liegen kommt. Das Verriegelungselement 10 ist durch eine Feder 30 im Uhrzeigersinn vorgespannt, so dass die Rastverbindung, da das Entriegelungselement 9 gegen den Uhrzeigersinn vorgespannt ist, gehalten wird.
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Um die Verbindung zwischen Steuerelement 7 und Klinke 6 sicher zu verriegeln, weist die Memory-Einrichtung 4 eine Kippsperre 11 auf, die mit der Klinke 6 in Wirkverbindung steht. Die Kippsperre 11 ist ebenfalls als flächiges Metallteil ausgebildet und drehbar um eine lehnenteilfeste Achse A4, die sich von der Schwenkachse S unterscheidet, gelagert. Die Kippsperre 11 ist durch eine Feder 31 im Uhrzeigersinn vorgespannt. In der Memory-Position nimmt die Kippsperre 11 eine Ursprungslage ein, in der die Klinke 6 zum Öffnen und Schließen der Verbindung mit dem Steuerelement 7 durch Betätigung des Entriegelungselements 9 um die Achse A1 einen bestimmten Winkelbereich drehbar ist. Wird nun die Memory-Position bei betätigter Memory-Einrichtung 4, d.h., das Entriegelungselement 9 befindet sich im Öffnungszustand, verlassen, so legt sich ein Stift 32 der Kippsperre 11, der sich auf der hier nicht sichtbaren Rückseite erstreckt, aufgrund einer Drehung der Kippsperre 11 im Uhrzeigersinn um die Achse A4, die durch einen Mechanismus, der später näher erläutert wird, freigegeben wird, auf den Rücken 25 des Arms der Klinke 6. Durch diese Verriegelungslage der Kippsperre 11 ist die Verbindung zwischen Klinke 6 und Steuerelement 7 zusätzlich gesichert (siehe 2).
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In der Memory-Position wird die Kippsperre 11 gegen die Vorspannung in ihrer Ursprungslage durch eine Kontrollplatte 33 gehalten. Die Kontrollplatte 33 ist als flächiges Metallteil ausgebildet. Drei Stifte 34, die fest auf dem Steuerelement 7 angebracht sind, durchgreifen drei in der Kontrollplatte 33 vorgesehene Langlöcher 46, so dass zum einen die Kontrollplatte 33 verschiebbar ist, und sich beim Drehen des Steuerelements 7 um die Schwenkachse S mit dem Steuerelement 7 mit verdreht. Ein Abschnitt 35 der Außenkante der Kontrollplatte 33 bildet eine Steuerfläche, an der eine durch die Kippsperre 11 ausgeformte Nase 36 anliegt. Befindet sich die Kontrollplatte 33 in einer ersten Lage, in der die Stifte 34 des Steuerelementes 7 im unteren Bereich der Langlöcher 46 liegen (siehe 1), so wird die Kippsperre 11 durch die Kontrollplatte 33 in einer Position gehalten, in der die Kippsperre 11 die Klinke 6 und das Steuerelement 7 nicht gegeneinander verriegelt. Durch Verschieben der Kontrollplatte 33 in eine zweite Lage, in der sich die Stifte 34 im oberen Bereich der Langlöcher 46 der Kontrollplatte 33 befinden (siehe 2), kann die Kippsperre 11 sich im Uhrzeigersinn um die Achse A4 um einen bestimmten Winkel in die Lage drehen, in der die Kippsperre 11 die Verbindung zwischen Klinke 6 und Steuerelement 7 verriegelt. Bewegt man die Kontrollplatte 33 nun durch Verschieben wieder in ihre erste Lage, so wird die Kippsperre 11 durch die Führung über die Nase 36 durch die Steuerfläche 35 der Kontrollplatte 33 ebenfalls in ihre Ursprungslage gegen die Federspannung zurückgedreht, wodurch die Verriegelung von Klinke 6 und Steuerelement 7 aufgehoben ist.
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Um ein Verschieben der Kontrollplatte 33 zu ermöglichen, ist dem Steuerelement 7 eine Blockierplatte 37 zugeordnet. Die Blockierplatte 37 ist um eine Achse A5, die fest auf einem der Außenkante mit der Zahnreihe 15 gegenüberliegenden Abschnitt des Steuerelements 7 angeordnet ist, drehbar gelagert. Die Blockierplatte 37 ist nockenförmig ausgebildet. Zu dem ist die Blockierplatte 37 mittels einer Schneckenfeder gegen den Uhrzeigersinn vorgespannt. Bei unbetätigter Memory-Einrichtung 4 (siehe 1), wird die Kontrollplatte 33 durch die Blockierplatte 37, die an ihrer Außenkante eine Steuerfläche 38 ausbildet, an der sich ein Abschnitt 39 der Kontrollplatte 33 abstützt, in ihrer ersten Lage, in der die Verriegelung von Klinke 6 und Steuerelement 7 durch die Kippsperre 11 gelöst ist, gehalten. Ein Verschwenken der Blockierplatte 37 um die Achse A5 wird durch den Anschlag 8 verhindert, an dem die Blockierplatte 37 anliegt. Beim Verschwenken der Rückenlehne kommt die Blockierplatte 37 vom Anschlag 8 frei, die Blockierplatte 37 verschwenkt aufgrund der Vorspannung und durch den Druck, den die vorgespannte Kippsperre 11 über ihre Nase 36 auf die Kontrollplatte 33 ausübt, wird die Kontrollplatte 33 unter Drehung der Blockierplatte 37 in ihre zweite Lage verschoben, in der die Kippsperre 11 Klinke 6 und Steuerelement 7 verriegelt (siehe 2). Eine Nase 40, die von der Blockierplatte 37 ausgebildet wird, verhindert dabei ein Durchschwenken der vorgespannten Blockierplatte 37. Wird das Lehnenteil 2 wieder in seine Memory-Position zurückverschwenkt, so wird die Blockierplatte 37 durch Führung am Anschlag 8 gegen die Vorspannung wieder in die ursprüngliche Lage zurückgedreht, und verschiebt die Kontrollplatte 33 gegen die über die Kippsperre 11 ausgeübte Vorspannung ebenfalls in die Ursprungslage, in der die Verriegelung zwischen Klinke 6 und Steuerelement 7 durch die Kippsperre 11 aufgehoben ist.
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Das Verriegelungselement 10 steht mit einem Hebelelement 12 in Wirkverbindung, wobei über Betätigung des Hebelelementes 12 das Verriegelungselement 10 betätigt werden kann, um die Rastverbindung mit dem Entriegelungselement 9 zu lösen. Das Hebelelement 12 ist als flächiges Metallteil ausgebildet und drehbar um eine lehnenfeste Achse A7 gelagert. An einem Ende weist das Hebelelement 12 einen Stift 41 auf, der in ein Langloch des Verriegelungselementes 10 eingreift, so dass durch ein Verkippen des Hebelelementes 12 um die Achse A7 sich das Verriegelungselement 10 um seine Achse A3 verkippen lässt. Das Hebelelement 12 steht mit der Kippsperre 11 über eine erste Steuerfläche 42, die einen Anschlag für eine zweite Nase 43 der Kippsperre 11 bildet, in Wirkverbindung. Durch Verschwenken der Kippsperre 11 aus ihrer Ursprungslage im Uhrzeigersinn in die Verriegelungslage gibt die Kippsperre 11 das Hebelelement 12, das über die Vorspannung des Verriegelungselementes 10 gegen den Uhrzeigersinn vorgespannt ist, frei, so dass das Verriegelungselement 10 die Rastverbindung mit dem Entriegelungselement 9 eingehen kann (siehe 2). Beim Zurückführen der Kippsperre 11 aus der Verriegelungslage in die Ursprungslage wird das Hebelelement 12 durch die Nase 43 der Kippsperre 11, die an der Steuerfläche 42 des Hebelelementes 12 anliegt, in seine ursprüngliche Lage zurückgeführt, und dadurch die Verriegelung zwischen Verriegelungselement 10 und Entriegelungselement 9 aufgehoben.
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Das Hebelelement 12 bildet mit einem Abschnitt seiner Außenkante an dem Verriegelungselement 10 abgewandtem Ende eine zweite Steuerfläche 44 aus. Beim Verschwenken des Lehnenteils 2 zum Sitzteil 3 hin kommt die zweite Steuerfläche 44 beim Erreichen einer Klappstellung mit dem Anschlag 8 in Kontakt. Durch das Anschlagen des Hebelelementes 12 an den Anschlag 8 wird das Hebelelement 12 im Uhrzeigersinn um die Achse A7 gedreht und dadurch eine Rastverbindung zwischen dem Verriegelungselement 10 und dem Entriegelungselement 9 gelöst. Die Klappstellung definiert eine Stellung des Fahrzeugsitzes, bei der die Rückenlehne weit genug nach vorne in Richtung Sitz verschwenkt ist, um den Einstieg ins Fahrzeug zu erleichtern (Easy-Entry-Position).
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Klinke 6, Steuerelement 7, Entriegelungselement 9, Verriegelungselement 10, Kippsperre 11, Hebelelement 12 und Kontrollplatte 33 sind gemeinsam auf der Trägerplatte 17 der Memory-Einrichtung 4 angeordnet. Die Memory-Einrichtung 4 weist des Weiteren einen Gehäusedeckel auf (nicht gezeigt), der an der Trägerplatte befestigt werden kann und der die genannten Elemente der Memory-Einrichtung 4 abdeckt. Die beschriebene Memory-Einrichtung 4 ist als Modul aufgebaut. Sie lässt sich damit einfach in Fahrzeugsitzsysteme mit Rastbeschlägen integrieren.
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Im Folgenden soll die Wirkungsweise der Memory-Einrichtung 4 beschrieben werden.
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Die Ausgangssituation zeigt 1. Es ist eine bestimmte Stellung von Lehnenteil 2 und Sitzteil 3 eingestellt. Durch Betätigung des Bedienelementes (nicht gezeigt) wird das Entriegelungselement 9 aus seinem Grundzustand in den Öffnungszustand überführt (siehe 2). Durch das Verriegelungselement 10 wird das Entriegelungselement 9 in seinem Öffnungszustand verriegelt. Mit dem Überführen des Entriegelungselements 9 in den Öffnungszustand ist eine Entriegelung der Rastverrieglung des Rastbeschlages verbunden, so dass das Lehnenteil 2 gegen das Sitzteil 3 frei verschenkbar ist. Des Weiteren wird die Rastverbindung zwischen Klinke 6 und Steuerelement 7 geschlossen, so dass die Winkelstellung zwischen Lehnenteil 2 und Sitzteil 3 als Memory-Position gespeichert ist.
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Beim Verschwenken des Lehnenteils 2 in Richtung Sitzteil 3 gibt die vorgespannte Blockierplatte 37 die Verschiebung der Kontrollplatte 33 und die Drehung der Kippsperre 11 um die Achse A4 frei, so dass die Verbindung zwischen Klinke 6 und Steuerelement 7 durch die Kippsperre 11, die in den Verriegelungszustand übergeht, verriegelt wird (siehe 2).
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Verschwenkt man das Lehnenteil 2 weiter gegen das Sitzteil 3, so wird die Klappstellung erreicht. Das Hebelelement 12 schlägt mit seiner zweiten Steuerfläche 44 an den Anschlag 8 an, wodurch das Verriegelungselement 10 betätigt wird und die Rastverbindung zwischen Verriegelungselement 10 und Entriegelungselement 9 gelöst wird. Das Entriegelungselement 9 kehrt aufgrund der Vorspannung in den Grundzustand zurück. Diese Situation zeigt 3. Die Rastverriegelung des Rastbeschlages schließt sich aufgrund der Vorspannung selbsttätig, so dass das Lehnenteil 2 in seiner Stellung fixiert wird. Die Verbindung zwischen Klinke 6 und Steuerelement 7 bleibt durch die Kippsperre 11, die sich immer noch in ihrem Verriegelungszustand befindet, geschlossen.
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Durch erneutes Betätigen des Bedienelementes lässt sich das Entriegelungselement 9 wieder in den Öffnungszustand überführen und damit die Rastverriegelung des Rastbeschlages öffnen. Das Lehnenteil 2 kann nun aus der Klappstellung zurück verschwenkt werden. Die Kippsperre 11 befindet sich dabei immer noch im Verriegelungszustand. Der Zustand der Memory-Einrichtung 4 entspricht dem Zustand vor Erreichen der Haltestellung (siehe 2).
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Beim Erreichen der Memory-Position gelangt die Blockierplatte 37 des Steuerelementes 7 in Anschlag an den Anschlag 8. Die Blockierplatte 37 führt, geführt durch den Anschlag 8, eine Drehung aus, die zu einer Verschiebung der Kontrollplatte 33, und damit verbunden einer Drehung der Kippsperre 11 aus dem Verriegelungszustand in den Ursprungszustand führt. Über die Nase 43 betätigt die Kippsperre 11 das Hebelelement 12, das sich im Uhrzeigersinn dreht und damit die Rastverbindung zwischen Verriegelungselement 10 und Entriegelungselement 9 aufhebt. Die Verbindung zwischen Klinke 6 und Steuerelement 7 ist freigeben, und die Rastverriegelung des Rastbeschlages kann sich schließen. Lehnenteil 2 und Sitzteil 3 sind damit in ihrer ursprünglichen Lage wieder fixiert.
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Alternativ zu dem das Hebelelement
12 umfassenden Haltemechanismus, der eine Fixierung des Lehnenteils
2 in der Klappstellung (Easy-Entry-Position) bewirkt, kann auch eine Softlock-Verriegelung verwendet werden. Eine Softlock-Verriegelung ist dadurch gekennzeichnet, dass diese unter erhöhter Krafteinleitung sich selbsttätig löst, ohne dass eine Entriegelung über eine zugeordnete Handhabe, wie hier das Bedienelement, erforderlich ist (eine derartige Verriegelung wird im Gegensatz zu einer Softlock-Verriegelung auch als „Hardlock“ bezeichnet). Eine Softlock-Verriegelung wird beispielsweise in der
DE 100 43 404 A1 offenbart.
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Des Weiteren kann neben einem modularen Aufbau der Memory-Einrichtung auch die gesamte Baugruppe, also Rastbeschlag und Memory-Einrichtung, als Modul aufgebaut, insbesondere vormontiert sein. Je nach Bedarf kann dann die Baugruppe geeignet ausgebildet und dann an den Lehnenrahmen montiert werden, beispielsweise für einen 3-Türer mit Easy-Entry-Funktion, und für einen 5-Türer ohne Easy-Entry-Funktion.