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Das
Einbringen von Gegenständen
in Netze ist weit verbreitet und in vielen technischen Gebieten erforderlich.
Bei den hier betrachteten Netzen handelt es sich um sogenannte Oberflächenschutznetze. Diese
haben die Aufgabe eines Transportschutzes, um die in den Netzen
befindlichen Gegenstände
gegen Beschädigungen
zu schützen.
Dies spielt insbesondere eine große Rolle bei Gegenständen, die
eine hohe Oberflächengüte aufweisen,
oder bei Gegenständen,
die mit einer Beschichtung versehen sind.
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Das
Einbringen der zu schützenden
Gegenstände
in die Netze erfolgt üblicherweise
von Hand. Dies ist darin begründet,
dass die Form, die Größe und das
Gewicht der Gegenstände
sehr unterschiedlich sind, was eine Automatisierung erschwert. Hinzu kommt,
dass die Oberflächenschutznetze
nur ein gewisses Maß an
Flexibilität
aufweisen. Dies erschwert die automatisierte Handhabung zusätzlich.
Die Verpackung der Gegenstände
von Hand ist jedoch außerordentlich
kostenintensiv.
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Aus
der
FR 26 14 602 A1 ist
eine Maschine bekannt, mit der es möglich ist unter Verwendung
eines automatisch arbeitenden Netzes Pökelprodukte zu verpacken. Die
Maschine weist einen Rahmen auf, der so konstruiert ist, dass er
ein Produkt am Anfang eines Zyklus aufnimmt. Das Produkt wird in
eine profilierte Muffe eingeführt,
an deren Periferie sich das Netz sammelt, wobei das Ende des Netzes
geschlossen ist und die Muffe einen Boden für das Netz bildet. Das Verlassen
der Produkte aus der Muffe ist sichergestellt. Weiterhin sind Mittel
vorgesehen, die das Schließen
am freien Ende und bei vollem Netz herbeiführen. Das Ende des Netzes wird
in der Folge geordnet, wonach ein Schneidemittel sicherstellt, dass
die Trennung des verkleideten Netzes sowie des dann gefüllten Netzes,
das sich über
der Muffe angesammelt hat, evakuiert wird. Aus der
US 2006/0021292 A1 ist
eine weitere kontinuierlich arbeitende Netzmaschine bekannt. Sie
weist einen Trichter für
das Beschicken mit Erzeugnissen auf, der axial ausgerichtet ist
und diametral einer Spindel gegenüberliegt, über die die Netzmaschine beschickt wird.
Die Spindel ist auf einem Pfad zwischen zwei Toren bewegbar. Das
Netz wird von einem Satz Klammern erfasst, wonach die Spindel zurückgezogen
wird. Ein weiterer Satz Klammern hält das Netz offen, während ein
Presskolben die Erzeugnisse durch den Trichter in die Offenstellung
drückt.
Das erste Tor erfasst das offene Ende des Netzes, damit es durch
eine Klemme geschlossen werden kann. Das zweite Tor erfasst dann
das Netz, und ein Satz justierbare Klammern zieht das Netz zurück dicht über die
Erzeugnisse. Eine weitere Klammer hält das geraffte Netz, das durchtrennt
wird, um die Erzeugnisse in dem Netz zu umschließen. Auch aus der
DE 42 01 303 A1 sind ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum portionsweisen Verpacken gestapelter
Kleinteile bekannt, mit denen der Verpackungsprozess automatisiert
werden soll. Bei der bekannten Vorrichtung wird ein geschlossener,
nahtloser Schlauch in Bandform einer Überstülpstation zugeführt. Der
Schlauch wird mit Hilfe eines Spreizdorns gespreizt, mittels Greifern
erfasst und stufenweise über
einen mit einem Stapel von Kleinteilen verse henen Magazindorn gezogen.
Der Schlauch wird dann mit einer Überlänge abgeschnitten, vollständig auf
den Stapel gezogen und aufgeschrumpft.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die ein automatisiertes Einbringen der Gegenstände in Netze ermöglicht. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Mit
der Erfindung ist eine Vorrichtung geschaffen, die ein automatisiertes
Einbringen von Gegenständen
in Netze ermöglicht.
Dies bewirkt eine deutliche Reduzierung der Kosten für die Verpackung;
gleichzeitig ist die Geschwindigkeit beim Einbringen der Gegenstände in Netze
im Verhältnis
zu von Hand verpackten Gegenständen
wesentlich verkürzt.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist der Tisch drehbar. Hierdurch ist
die Möglichkeit
geschaffen, mehrere Hülsen
auf dem Tisch anzuordnen und nach Art einer Drehtellerzuführung die
Gegenstände
in eine Position zu bringen, in der der Kolben auf den jeweiligen
Gegenstand einwirken kann. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit,
während
des Verpackungsvorgangs eine weitere, auf dem Tisch angeordnete
Hülse mit
einem Gegenstand zu beschicken, wodurch die Verarbeitungsgeschwindigkeit
der Vorrichtung erhöht
ist.
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Bevorzugt
befindet sich in dem Netz ein Dehnungskolben. Der Dehnungskolben
ist in der Lage, mit dem zu verpackenden Gegenstand in dem Netz zu
verfahren. Der Dehnungskolben bewirkt eine definierte Öffnung des
Netzes, so dass der Verpackungsvorgang gewährleistet ist.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist das Netz auf einer Haspel aufgerollt.
Die Verwendung einer Haspel bietet die Möglichkeit, dauerhaft das Netz
der Vorrichtung zu führen,
so dass eine ausreichende Versorgung der Vorrichtung mit Netz gewährleistet
ist und das Netz optimal gespannt wird.
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In
anderer Weiterbildung der Erfindung ist an der Greifeinrichtung
ein Abstreifer angeordnet. Der Abstreifer ermöglicht ein zuverlässiges Lösen des Netzes
aus der Greifeinrichtung, nachdem der Gegenstand vollständig in
das Netz eingefahren ist.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist benachbart zur Hülse ein
Sensor angeordnet. Der Sensor dient der Überwachung des Ablaufs des
Verpackungsvorgangs. Sobald der Sensor feststellt, dass der zu verpackende
Gegenstand den Messbereich des Sensors vollständig passiert hat, sendet er ein
Signal aus, das ein Anhalten des Hubkolbens bewirkt und den Schneidprozess
in Gang setzt.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ein Heizlüfter vorgesehen.
Der Heizlüfter
ist auf das Netz gerichtet. Mithilfe des Heizlüfters wird das Netz erwärmt, wodurch
eine bessere Handhabbarkeit des Netzes hervorgerufen ist.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird zudem durch ein Verfahren zum Einbringen von Gegenständen in
ein Netz gelöst,
bei dem der Gegenstand in eine auf einem Tisch angeordnete Hülse eingeführt wird,
und der Gegenstand von einem Kolben aus der Hülse an einer Greifeinrichtung
und einer Schneideinrichtung vorbei in das Netz geschoben wird und nach
dem vollständigen
Einfahren des Gegenstands in das Netz der von dem Netz umgebene
Gegenstand von dem Kolben wieder in die Hülse verfahren wird und das
Netz von der Schneideinrichtung benachbart zur Hülse abgeschnitten wird.
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Das
Verfahren zum Einbringen von Gegenständen in ein Netz bietet in
einem nahezu kontinuierlichen Prozess die Möglichkeit, zuverlässig und schnell
Gegenstände
unterschiedlicher Abmessungen in ein Transportschutznetz einzubringen,
wodurch die Verpackungskosten wesentlich reduziert sind.
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Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
im Einzelnen beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 die
perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Einbringen von
Gegenständen
in ein Netz;
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2 die
Einzelheit „X” der in 1 dargestellten
Vorrichtung.
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Die
als Ausführungsbeispiel
gewählte
Vorrichtung zum Einbringen von Gegenständen 1 in ein Netz 2 weist
einen Unterbau 3 auf. Auf dem Unterbau 3 ist ein
Tisch 4 drehbar angeordnet. Auf dem Tisch 4 sind
im Ausführungsbeispiel
vier Hülsen 5 angeordnet,
die zur Aufnahme jeweils eines Gegenstands 1 vorgesehen
sind. Die Hülsen 5 sind
auf ihrem dem Tisch 4 abgewandten Ende offen ausgebildet;
auf ihrem dem Tisch 4 zugewandten Ende ist ein Boden vorgesehen,
der mit einer – nicht
dargestellten – Öffnung versehen
ist.
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Unter
dem Unterbau 4 ist ein Hubkolben 7 angeordnet,
der durch die Öffnung
der Hülsen 5 hindurchtreten
kann. Der Hubkolben 7 ist pneumatisch betrieben und wird
mittels einer – nicht
dargestellten – Steuereinheit
gesteuert.
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Auf
der dem Tisch 4 abgewandten Seite ist benachbart zu den
Hülsen 5 eine
Greifeinrichtung 8 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel weist die Greifeinrichtung 8 vier
Arme auf, die ebenfalls über
die Steuereinheit gesteuert werden. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels
kann die Greifeinrichtung 8 auch nur drei Arme aufweisen.
An der Greifeinrichtung 8 ist ein Abstreifer 9 angeordnet.
Die Greifeinrichtung 8 korrespondiert mit einer Schneideinrichtung 10,
die ebenfalls benachbart zur Hülse 5 angeordnet
ist. Die Schneideinrichtung 10 ist in unmittelbarer Nähe zur Greifeinrichtung 8 auf
der im Tisch 4 zugewandten Seite der Greifeinrichtung 8 vorgesehen.
Auch die Schneideinrichtung 10 ist von der Steuereinheit
gesteuert.
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Das
Netz 2 ist auf einer Haspel 11 aufgerollt. Die
Haspel 11 ist an einer Stütze 12 drehbar befestigt,
die auf dem Boden Unterbau 3 montiert ist. Bei dem Netz 2 handelt
es sich um Endlosmaterial, das von der Haspel 11 über eine
Umlenkrolle 13, die an einem Stützrohr 15 befestigt
sind, in Richtung der Greifeinrichtung 8 beziehungsweise
der Schneideinrichtung 10 umgelenkt wird. Im Bereich der
Umlenkrollen 13, 14 ist an dem Stützrohr 15 ein
Heizlüfter 16 befestigt,
der auf das Netz gerichtet ist, um die Handhabbarkeit des Netzes 2 zu
verbessern. Außerdem ist
oberhalb der Greifeinrichtung 8 in dem Netz 2 ein Dehnungskolben 17 vorgesehen,
der unter dem Einfluss der in das Netz geschobenen Gegenstände in dem
Netz auf und ab fährt.
Der Dehnungskolben 17 dient ebenfalls der besseren Verarbeitbarkeit
des Netzes 2.
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In
die Hülsen 5 sind
für die
Aufnahme von Gegenständen
mit kleinerem Durchmesser nicht dargestellte Innenhülsen einsetzbar,
um eine passgenaue Zuführung
auch solcher Gegenstände
zu ermöglichen.
Zur Anpassung der Vorrichtung an unterschiedlich lange Gegenstände ist
zudem der Tisch 4 höhenverstellbar.
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Bei
dem Verfahren zum Einbringen von Gegenständen in ein Netz wird zunächst ein
Gegenstand 1 in eine Hülse 5 eingestellt. Über die
Steuerung wird der Tisch 4, auf dem die Hülsen 5 angeordnet
sind, in Bewegung gesetzt, so dass die mit einem Gegenstand 1 befüllte Hülse 5 in
Richtung der Greifeinrichtung 8 beziehungsweise der Schneideinrichtung 10 gedreht
wird. Aufgrund der vier auf dem Tisch 4 im Ausführungsbeispiel
angeordneten Hülsen 5 bewegt
sich der Tisch 4 jeweils in Schritten von 90°.
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Sobald
eine mit einem Gegenstand 1 befüllte Hülse 5 die Position
unter der Greifeinrichtung 8 beziehungsweise der Schneideinrichtung 10 erreicht hat,
und der Tisch 4 angehalten hat, wird über die Steuerung ein Signal
ausgelöst,
wodurch der Hubkolben 7 in Bewegung gesetzt wird. Der Hubkolben 7 tritt durch
die Öffnung
in der Hülse 5 hindurch
und kommt so mit dem Gegenstand 1 in Berührung. Der Gegenstand 1 wird
aufgrund der Hubbewegung des Hubkolbens 7 entlang der Greifeinrichtung 8 sowie der
Schneideinrichtung 10 in Richtung der Umlenkrolle 13 verfahren.
Dabei wird der Gegenstand 1 in das von der Greifeinrichtung 8 aufgespannte
Netz 2 geschoben. Sobald der Hubkolben 7 seine
voreingestellte maximale Auslenkposition erreicht hat, wird das
Netz 2 von der Greifeinrichtung 8 freigegeben. Dieser
Vorgang wird von dem Abstreifer 9 unterstützt, der
ein Anhaften des Netzes 2 an der Greifeinrichtung 8 verhindert.
Im Anschluss wird der Kolben 7 in Richtung des Bodens verfahren,
wodurch der Gegenstand 1 mit dem Netz 2 wieder
in die Hülse 5 einfährt.
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Nachdem
der Gegenstand 1 wieder auf dem Boden der Hülse 5 steht
und der Hubkolben 7 durch die Öffnung das Innere der Hülse 5 verlassen
hat, wird die Abwärtsbewegung
des Hubkolbens 7 durch ein Signal der Steuerung angehalten.
Die Greifeinrichtung 8 sowie die Schneideinrichtung 10 fahren daraufhin
in Richtung des Netzes 2. Das Netz 2 wird oberhalb
der Schneideinrichtung 10 von der Greifeinrichtung 8 erfasst
und von der Schneideinrichtung 10 oberhalb der Hülse 5 durchtrennt.
Die Greifeinrichtung 8 sowie die Schneideinrichtung 10 werden
dann wieder in ihre Ausgangsposition zurückgefahren, wodurch das Netz 2 im
Bereich der Greifeinrichtung gespreizt ist. Der Tisch 4 erhält dann
von der Steuerung das Signal, seine Drehbewegung fortzusetzen und wird
um weitere 90° gedreht,
so dass die nächste
mit einem Gegenstand bestückte
Hülse 5 unter
der Greifeinrichtung 8 beziehungsweise der Schneideinrichtung 10 positioniert
wird. Der Vorgang beginnt daraufhin erneut. Auf der der Greifeinrichtung 8 beziehungsweise
der Schneideinrichtung 10 abgewandten Seite des Tisches 4 kann
dann aus der jeweiligen Hülse 5 ein
von einem Netz umschlossener Gegenstand 1 entnommen werden
und mit einem neuen, zu verpackenden Gegenstand 1 beschickt
werden. Als Erweiterung besteht die Möglichkeit, die Vorrichtung vollautomatisch
mit einer automatischen Beschickungs- und Verpackungseinheit zu
versehen.
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Mit
der Erfindung ist eine Vorrichtung beziehungsweise ein Verfahren
zum Einbringen von Gegenständen
in ein Netz geschaffen, bei dem automatisiert eine Verpackung erfolgt.
Hierdurch ist es möglich,
den Zeitaufwand beim Einbringen der Gegenstände in die Netze wesentlich
zu reduzieren. Zudem ist die Vorrichtung von einer Person zu bedienen,
wodurch zusätzlich
Personalkosten eingespart werden können. Gleichzeitig ist gewährleistet,
dass die Gegenstände
auch im unverpackten Zustand nicht beschädigt werden, da sie in den
Hülsen
mit nur geringem Spiel angeordnet sind.