-
Die
Erfindung betrifft ein Farb- oder Druckwerk einer Druckmaschine,
welches eine Farbübertragungswalze umfasst, wenigstens
bestehend aus einem Walzenkörper, an den sich endseitige
Zapfen anschließen, wobei jeder Zapfen der Walze in jeweils
einem Lagergehäuse des Farb- oder Druckwerks über
zumindest ein Lager rotierbar gelagert ist, wobei die Lagergehäuse
zur Anstellung der Farbübertragungswalze an einen weiteren
Zylinder der Druckmaschine unabhängig voneinander relativ
zu dem weiteren Zylinder bewegbar sind.
-
Um
Farbübertragungswalzen von Druckmaschinen über
ihre gesamte Länge gleichmäßig gegeneinander
anstellen zu können, werden die endseitigen Lagerzapfen
dieser Farbübertragungswalzen jeweils in unabhängig
voneinander verschiebbaren Lagern gelagert.
-
Bei
Farbübertragungswalzen kann es sich beim Flexodruck um
Formatwalzen handeln, denen ein aus einer Hülse bestehender
Klischeezylindermantel aufgeschoben werden kann, um möglichst
schnell auf einen neuen Auftrag umrüsten zu können.
-
Im
Offsetdruck stehen als Farbübertragungswalzen unter Anderem
Gummituchzylinder zur Verfügung, die ein Druckbild, das
ihnen von einem Druckform tragenden Zylinder vermittelt wurde übertragen.
Natürlich übertragen auch die vorerwähnten
Druckplattenzylinder Farbe.
-
Im
Tiefdruckverfahren ist als Farbübertragungswalze der Formzylinder
zu nennen, in denen so genannte Näpfchen zur Farbübertragung
eingraviert sind.
-
Die
Patentanmeldung
EP
1 852 256 A1 zeigt einen Formatzylinder einer Flexodruckmaschine,
dessen endseitige Lagerzapfen in Wälzlagern, beispielsweise
Nadellagern, gelagert sind. Die Wälzlager sind unabhängig
voneinander bewegbar.
-
Die
Lager werden in Lageraufnahmen, beispielsweise in so genannten Lagergehäusen,
gelagert. Als Lagergehäuse kann ein bewegbarer Lagerbock
dienen, mit dessen Hilfe dann auch das Lager bewegbar ist.
-
Wenn
die – oben erwähnten – Farbübertragungswalzen über
ihre Länge ein unterschiedliches Farbübertragungsverhalten
aufweisen, ist es notwendig, die Farbübertragungswalzen
durch die unabhängig Bewegbarkeit ihrer endseitigen Lagerung
unterschiedlich an die Gegenwalze (beispielsweise einem Gegendruckzylinder)
anzustellen. Bei der vorerwähnten
EP 1 852 256 A1 ist es beispielsweise
möglich, die Lagerböcke unterschiedlich zu bewegen.
Die Achsen der Lager des Farbübertragungszylinders auf
der Antriebsseite und auf der Bedienseite fluchten als Folge eines
solchen ungleichmäßigen Anstellprozesses nicht
mehr.
-
Um
die Farbübertragungszylinder der
EP 1 852 256 A1 an einen
Gegenzylinder anstellen zu können, befinden sich die Lager
in beweglichen Lagerböcken. Im Flexodruck wird die Bewegbarkeit
der Lagerböcke häufig durch Schienen, auf denen
die Lagerböcke verfahrbar sind, bereitgestellt. Im Offsetdruck
umfassen häufig so genannte Exzenter die Lager eines Farbübertragungszylinders.
-
Insbesondere
beim Flexodruckverfahren kann es vorkommen, dass die Klischeezylindermanteldicke über
die Länge des Formatzylinders variiert, weil beispielsweise
die Klebung des Klischeezylindermantels auf dem Formatzylinder ungleichmäßig
ist oder der Klischeemantel einen Herstellungsfehler aufweist. Dadurch bekommt
der Formatzylinder mit dem aufgezogenen Klischeemantel eine konische
Form. Optimiert man in einer solchen Situation die Position der
Formatzylinderböcke, so dass ein gleichmäßiger
Druck über die gesamte Druckbreite zustande kommt fluchten
die Achsen der Lager zu beiden Seiten des Formatzylinders nicht
mehr.
-
Liegen
die endseitigen Lager eines Zylinders nicht mehr in einer Flucht,
kann es zu einem „Verkanten” der Zapfen innerhalb
der Lager bzw. zum Verkanten der Lagerschalen oder des Lagers innerhalb
der Lageraufnahme kommen. Dies kann zu erhöhtem Verschleiß und
damit zu außerplanmäßigen Maschinenstillständen
führen.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Lagerung für
einen Formatzylinder vorzuschlagen, welche die Nachteile des Standes
der Technik verringert.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1
gelöst.
-
Demnach
ist eine weitere Lagerung zumindest eines endseitigen Zapfens, welche
eine Schwenkung zumindest eines Lagers bezüglich einer
Achse, die senkrecht zur Anstellrichtung der Farbübertragungswalze zu
dem weiteren Zylinder verläuft, ermöglicht.
-
Die
weitere Lagerung sollte zumindest eine Schwenkbarkeit des oder der
betreffenden Lager bezüglich einer Achse die senkrecht
zur Anstellrichtung liegt gewähren. Bei Flexodruckmaschinen
gemäß der
EP
1 852 256 A1 ist diese Achse senkrecht gegenüber
der Ebene, die von der Anstellbewegung der Formatzylinder und dem
Druckspalt aufgespannt wird. Vorteilhaft gegenüber dieser
eingeschränkten Schwenkbarkeit ist, wenn eine Schwenkbarkeit
der weiteren Lagerung bezüglich zumindest zweier Achsen
gegeben ist. Dies wird als Schwenkbarkeit bezüglich einer
Ebene bezeichnet. Eine große Schwenkbarkeit wird von Lagerungen
gewährleistet, bei denen ein Lagerkopf in einem Ring gleitet.
Hier besteht eine Analogie mit einigen Gelenken des menschlichen
Körpers. Das von der Lagerstelle schwenkbar gestaltete
Lager kann ein Lager sein, dass der Welle oder Achse, die es lagert eine
axiale oder eine Bewegung in Umfangsrichtung gestattet. Ist in dem Farbwerk
ein stärkerer Verschiebeantrieb zum Verschieben der farbübertragenden
Walze vorgesehen, ist eine weitere Lagerung eines Axiallagers von
besonderem Vorteil. Ein solches Axiallager ist oft Bestandteil einer
Seitenregistervorrichtung, indem es Relativbewegungen zwischen Walzen
und Wellen, die diese Walzen antreiben, zulässt. Durch
ein solches Axiallager kann – gegebenenfalls – der
Antriebsmotor einer solchen Walze bei einer Seitenregisterbewegung
ortsfest verbleiben, was Vorteile hat. Auch in diesem Fall ist eine
weitere Lagerung zur Schwenkung eines Lagers auf der Antriebsseite
von Vorteil.
-
Bei
dem axialen Lager handelt es sich vorteilhafterweise um ein axiales
Rillenkugellager, dessen Lagerschalen über Kugeln zueinander
verschiebbar sind, so dass eine Schrägstellung des Formatzylinders – ein so
genannter Winkelfehler – ausgeglichen werden kann.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann es sich
bei dem zumindest einen Lager auch um ein radiales Lager handeln.
-
Bei
der Einrichtung zum Einstellung des Seitenregisters kann es sich
beispielsweise um eine Spindelverstellung handeln, die motorisch
angetrieben werden kann.
-
Der
Lagerbock, der das Lager umfasst, kann beispielsweise zur Seitenregistereinstellung
eine Bohrung aufweisen, in die eine Hülse mit Außengewinde
einführbar ist. Durch das motorische (rotationsförmige) Antreiben
der Hülse, kann der Lagerbock, der beispielsweise auf Schienen
gelagert ist, verfahren werden.
-
Weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen
Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
Figur
1 | Eine
Draufsicht einer beidseitigen Lagerung eines Farbübertragungszylinders |
Figur
2 | Eine
Vergrößerung der erfindungsgemäßen
weiteren Lagerung aus Figur 1 |
-
Die 1 zeigt
eine Draufsicht auf einen Farbübertragungszylinder in einem
Farbwerk.
-
Der
zu wechselnde Farbübertragungszylinder 1 wird
in nicht näher beschriebener Weise in ein Farb- oder Druckwerk
einer ebenfalls zeichnerisch nicht dargestellten Druckmaschine,
beispielsweise einer Flexodruckmaschine, gehoben bzw. eingebracht.
-
Der
Farbübertragungszylinder 1 – beispielsweise
der Formatzylinder einer Flexodruckmaschine – ist zwischen
Bediener BS- und Antriebsseite AS jeweils in einem Radiallager 2 und 3 gelagert.
-
Die
endseitigen Wellenzapfen 19 der Farbübertragungswalze 1 umfassen
formschlüssige Kupplungshälften 4a und 6a.
Auf der Bedienerseite BS umfasst der Kolben 13 einer Druckluftkolbenzylindereinheit 5, 13 endseitig
eine zur Kupplungshälfte 4a korrespondierende
Kupplungshälfte 4b. Antriebsseitig AS ist eine
weitere Kupplungshälfte 6b vorgesehen, die mit
der Kupplungshälfte 6a korrespondiert.
-
Nachdem
die Farbübertragungswalze 1 in das Druckwerk mithilfe
einer nicht dargestellten Einrichtung in das Farb- oder Druckwerk
eingebracht wurde, wird der Kolben 13 der Druckluftzylinderkolbeneinheit 5,13 entgegen
der Richtung des Pfeils 9 bewegt und damit die Kupplungshälften 6a, 6b und 4a, 4b formschlüssig verbunden.
Die Kraft, die die Druckluftzylinderkolbeneinheit 5, 13 dabei
auf die Kupplungen ausübt, ist konstant und so groß gewählt,
dass die Formschlüssigkeit der Kupplungen 4 und 6 auch
während des Druckbetriebes gewährleistet ist.
Die Kraft kann je nach Druckgeschwindigkeit variiert werden.
-
Die
Lager, die den Format- bzw. Farbübertragungszylinder 1 lagern,
sind in Lagerböcken 13 gelagert. Befinden sich
bei den oben geschilderten Ankoppelvorgang die Lagerböcke 13,
die beispielsweise auf Schienen verfahrbar sind, um den Formatzylinder
an den Gegendruckzylinder anstellen zu können, nicht mehr
in einer Flucht, so tritt ein so genanntes Verkanten des Zapfens
des Format- oder Farbübertragungszylinders 1 unter
anderem im axialen Lager 7 auf.
-
Auch
wenn die verfahrbaren Lagerböcke in einer Flucht liegen,
kann es durch einen ungleichmäßigen Klischeemantel
(bzgl. seiner Dicke) zu einem Verkanten des Formatzylinderzapfens
im Lager 7 kommen.
-
Das
axiale Lager 7 ist bildet eine bauliche Einheit mit der
weiteren Lagerung 24: Das Axiallager 7 besteht
aus Lagerschalen 15a, 15b, die über Kugeln 16 zueinander
verschiebbar sind. Die Lagerschale 15b hat auch die Funktion
eines Lagerkopfes 30, der in dem Ring 17 entlang
des Kreisbogens 25 beweglich ist. Auf diese Weise führt
eine Schräglage des Zylinderzapfens 19 des Formatzylinders 1 nicht
zum ein Verkanten im Axiallager 7.
-
Bei
dem axialen Lager handelt es sich vorteilhafterweise um ein axiales
Rillenkugellager 7, dessen Lagerschalen 15a, 15b wie
erwähnt über Kugeln 16 zueinander verschiebbar
sind.
-
Der
oben dargestellte Aufbau bewirkt, dass – wenn bei einem
Winkelfehler eines Format- bzw. Farbübertragungszylinders 1 eine
Kraft ausgeübt wird, die von der Richtung der in 2 eingezeichneten
Kraft FL abweicht, die Lagerschale 15b in
Richtung des Pfeils 18 bewegt wird.
-
Der
dargestellte integrierte Aufbau der weiteren Lagerung 24 und
des Axiallagers 7 in einem integrierten Bauteil, das lediglich
drei ringförmige Komponenten (15a, 15b, 17)
aufweist, die gegeneinander beweglich sind, ist sehr vorteilhaft.
-
Zwischen
der weiteren Lagerstelle 24 und dem nicht dargestellten
Antrieb der farbübertragenden Walze 1 befindet
sich ein Wellenbalg 8, beispielsweise ein Metallwellenbalg,
der den Winkelfehler (auch axialer Versatz des Zylinders 1 genannt),
den die Schrägstellung des Formatzylinders 1 auf
das axiale Lager 7 überträgt, ausgleichen
kann. Ein weiterer Vorteil des Wellenbalges 8 ist, dass
dieser sehr torsionssteif ist.
-
Bei
einem Auftrag- oder Formatwechsel wird der Kolben 13 des
Druckluftzylinders 5 in Richtung des Pfeils 9 verfahren
und die Klauenkupplung 4 vom Zylinder 1 gelöst.
Gleichzeitig wird – mit einer in der 1 nicht
dargestellten Vorrichtung – der Antriebsbereich 11 in
Richtung des Pfeils 10 verfahren und damit die Kupplungshälften
der Klauenkupplung 6 voneinander getrennt. Jetzt kann der
Farbübertragungszylinder 1 – mit einer
in der 1 nicht dargestellten Vorrichtung – aus
der Druckmaschine entfernt – beispielsweise herausgehoben – werden.
-
Im
Druckbetrieb können die Klauenkupplungen von dem Druckluftzylinder 5 mit
einer Kraft beaufschlagt werden, um die Kupplung in Arbeitsposition
zu halten. Ist dies der Fall, so wirken über längere
Zeit größere Kräfte auf das Axiallager 7.
Umstände dieser Art verstärken die Vorteile der
vorliegenden Erfindung.
-
Um
das Seitenregister in der Druckmaschine einzustellen, kann der Bereich 12,
der die axiale Lagerung 7 umfasst, mithilfe einer hier
nicht gezeigten Spindelverstellung in Richtung der Pfeile 9 und 10 bewegt werden.
-
Bezugszeichenliste |
1
|
Farbübertragungszylinder |
2
|
Radiallager
des Farbübertragungszylinders |
3
|
Radiallager
des Farbübertragungszylinders |
4
|
Kupplung/Klauenkupplung |
5
|
Druckluftzylinder |
6
|
(zweite)
Kupplung/Klauenkupplung |
7
|
Axiales
Lager/Rillenkugellager |
8
|
(Metall)Wellenbalg |
9
|
Pfeil |
10
|
Pfeil |
11
|
Antriebsbereich |
12
|
Axialer
Lagerbereich |
13
|
Kolben
des Druckluftzylinders |
14
|
Beweglicher
Lagerbock |
15
|
Lagerschalen 15a, 15b des
Lagers 7 |
16
|
Kugel
des Lagers 7 |
17
|
Ring
des Lagers 7 |
18
|
|
19
|
Endseitiger
Zapfen |
20
|
Wellenstück
des Antriebes |
21
|
Greifer |
22
|
Walzenkörper |
23
|
Lagerhaltebuchse |
24
|
Lagerung |
25
|
Pfeil
der Kreisbahn |
26
|
|
30
|
Lagerkopf |
BS |
Bedienerseite |
AS |
Antriebsseite |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1852256
A1 [0006, 0008, 0009, 0015]