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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Signalisieren eines für
eine Nebenstelle bestimmten Anrufs wenigstens zwei Teilnehmern.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen vermittelten Netzknoten,
der zum Durchführen des Verfahrens ausgebildet ist.
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In
der Regel sind die Mitarbeiter einer Firma über Nebenstellen,
die an einer TK-Anlage angeschaltet sind, telefonisch erreichbar.
Damit Mitarbeiter telefonisch weiterhin erreichbar bleiben, wenn
sie ihren Arbeitsplatz verlassen, kann an der TK-Anlage eine Anrufweiterschaltung
von der Nebenstelle beispielsweise zu einem Mobilfunktelefon aktiviert
werden. Dies bedeutet aber, dass für einen ankommenden
Anruf zunächst eine Sprachverbindung von der öffentlichen
Vermittlungsstelle zur TK-Anlage und von dort aufgrund der eingerichteten
Weiterschaltung eine weitere Sprachverbindung zurück zur öffentlichen
Vermittlungsstelle aufgebaut wird. Müssen mehrere Mitarbeiter
unterwegs erreichbar sein, wird die TK-Anlage über eine
Vielzahl von Primär-Multiplexanschlüssen an die öffentliche
Vermittlungsstelle angeschaltet, damit sich die Besetzt-Wahrscheinlichkeit
der TK-Anlage für die zusätzlichen Verkehrsaufkommen
nicht erhöht.
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Bekannt
ist es, für Mitarbeiter, die im Außendienst beschäftigt
sind, die aber über ihre kostengünstige E.164-Rufnummer
von Festnetzteilnehmern erreicht werden wollen, in der öffentlichen
Vermittlungsstelle das Leistungsmerkmal „nebenstellenindividuelle
Anrufweiterschaltung" einzurichten. Rufe, die für diese
Nebenstellen bestimmt sind, werden in der öffentlichen
Vermittlungsstelle abgefangen und direkt beispielsweise zum Mobilfunktelefon
des Mitarbeiters weitergeleitet. Da für diese Nebenstelle
die Anrufweiterschaltung in der öffentlichen Vermittlungsstelle
erfolgt, müssen keine Kommunikationsverbindungen mehr zwischen
der TK-Anlage und der öffentlichen Vermittlungsstelle belegt
werden. Ein Nachteil dieses bekannten Lösungsansatzes ist
darin zu sehen, dass die Mitarbeiter nunmehr keine Nebenstelle mehr
in der Firma besitzen und nur noch über ihr Mobilfunktelefon
erreichbar sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren sowie einen vermittelnden Netzknoten bereitzustellen,
mit denen ein mobiler Kunde auch bei eingerichteter Anrufweiterschaltung über
seine Nebenstelle erreichbar bleibt.
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Ein
Kerngedanke der Erfindung ist darin zu sehen, dass wenigstens eine
Nebenstelle einer TK-Anlage in die digitale Vermittlungsstelle verlagert wird,
für die sowohl das Leistungsmerkmal „Nebenstellen-individueller
Anrufweiterschaltung" als auch das Leistungsmerkmal „Parallelruf"
eingerichtet wird.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass das Leistungsmerkmal „Parallelruf"
bisher nur in Verbindung mit einem herkömmlichen Festnetzanschluss funktioniert,
aber nicht in Verbindung mit TK-Anlagen. Ist für einen
Festnetzanschluss in einer öffentlichen Vermittlungsstelle
das Leistungsmerkmal „Parallelruf" aktiviert, so wird ein
für diesen Festnetzanschluss an der Vermittlungsstelle ankommender
Anruf sowohl zum Festnetzanschluss als auch zu der Zieleinrichtung,
an die der Ruf weitergeleitet werden soll, weitergeleitet.
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Das
oben genannte technische Problem wird zum einen durch ein Verfahren
zum Signalisieren eines für eine Nebenstelle bestimmten
Anrufs gelöst.
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Danach
weist das Verfahren folgende Schritte auf:
In einem vermittelnden
Netzknoten eines öffentlichen Festnetzes wird für
wenigstens eine einer TK-Anlage zugeordneten Nebenstelle eine erste
Anrufweiterschaltung zu einem vorbestimmten Zielteilnehmer eingerichtet,
wobei die TK-Anlage mit dem öffentlichen Festnetz verbunden
ist. Bei dem vorbestimmten Zielteilnehmer kann es sich um ein Mobilfunktelefon, um
ein herkömmliches Festnetztelefon oder beispielsweise um
ein VoIP-taugliches Endgerät handeln. Weiterhin ist in
dem vermittelnden Netzknoten eine zweite Anrufweiterschaltung für
die wenigstens eine Nebenstelle zur TK-Anlage eingerichtet. Kommt ein
Anruf an dem vermittelnden Knoten an, wird geprüft, ob
dieser Anruf für die Nebenstelle bestimmt ist. Wenn dieser
Anruf für die Nebenstelle bestimmt ist, wird der Anruf
sowohl der gerufenen Nebenstelle als auch dem vorbestimmten Zielteilnehmer
signalisiert.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Beim
Einrichten der ersten Anrufweiterschaltung wird die Nebenstellen-Rufnummer
der wenigstens einen Nebenstelle im vermittelnden Netzknoten abgespeichert.
Weiterhin wird dieser Nebenstellen-Rufnummer die Rufnummer des vorbestimmten Zielteilnehmers
zugeordnet.
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In
einer besonderen Ausführungsform wird eine Rufnummer von
einem rufenden Teilnehmer zum vermittelnden Netzknoten übertragen.
Unter Ansprechen auf den ankommenden Ruf wird nunmehr geprüft,
ob die empfangene Rufnummer der gespeicherten Nebenstellen-Rufnummer
entspricht. Wenn dies der Fall ist, wird die Nebenstellen-Rufnummer zur
TK-Anlage weitergeleitet, die den ankommenden Ruf der Nebenstelle
signalisiert. Zudem wird der ankommende Ruf dem vorbestimmten Zielteilnehmer signalisiert.
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Der
vorbestimmte Zielteilnehmer kann ein Festnetztelefon, welches über
das öffentliche Festnetz erreichbar ist, ein Mobilfunktelefon,
welches über ein Mobilfunknetz erreichbar ist, das mit
dem öffentlichen Festnetz verbunden ist, oder ein VoIP-taugliches
Endgerät sein, das über ein IP-basiertes Kommunikationsnetz,
welches mit dem öffentlichen Fernsprechnetz verbunden ist,
erreicht werden kann.
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Wenn
der für die Nebenstelle bestimmte Anruf am vorbestimmten
Zielteilnehmer angenommen wird, wird die Verbindung zur TK-Anlage
abgebrochen. Wird der für die Nebenstelle bestimmte Anruf an
der TK-Anlage zugeordneten Nebenstelle angenommen, wird die Verbindung
zum vorbestimmten Zielteilnehmer abgebrochen.
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Das
oben genannte technische Problem wird ebenfalls durch einen vermittelnden
Netzknoten eines öffentlichen Festnetzes zur Durchführung
des Verfahrens gelöst.
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Der
vermittelnde Netzknoten weist eine Speichereinrichtung auf, in der
die Nebenstellen-Rufnummer wenigstens einer Nebenstelle, die einer TK-Anlage
zugeordnet ist und die Rufnummer eines vorbestimmten Zielteilnehmers
gespeichert.
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Ferner
ist eine Ermittlungseinrichtung vorgesehen, die ermittelt, ob die
Rufnummer eines ankommenden Anrufs mit der gespeicherten Nebenstellen-Rufnummer übereinstimmt.
Eine programmierbare Steuereinrichtung des vermittelnden Netzknotens sorgt
unter Ansprechen darauf, dass die Rufnummer eines ankommenden Anrufs
mit der gespeicherten Nebenstellen-Rufnummer übereinstimmt,
dafür, dass der Anruf dem vorbestimmten Zielteilnehmer
und der Nebenstelle signalisiert wird.
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Weiterhin
kann die Steuereinrichtung die Übertragung der Nebenstellen-Rufnummer
zur TK-Anlage veranlassen, die unter Ansprechen auf die Nebenstellen-Rufnummer
den ankommenden Ruf der Nebenstelle signalisiert.
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Die
Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der beiliegenden Figur näher erläutert.
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Die
Figur zeigt ein Kommunikationssystem, welches das Weiterleiten und
Signalisieren eines für eine Nebenstelle bestimmten Anrufs
an wenigstens zwei Zielteilnehmer unterstützt. Das Kommunikationssystem
umfasst ein Fernsprechnetz 20 auch PSTN (Public Switched
Telefone Network) genannt, welches das digitale ISDN 20 sein
kann. Im vorliegenden Beispiel ist das Fernsprechnetz 20 über
ein nicht dargestelltes Gateway mit einem Mobilfunknetz 30 verbunden.
Lediglich der einfacheren Darstellung wegen ist an das Fernsprechnetz 20 nur
eine digitale Vermittlungsstelle 40 angeschlossen. An die
digitale Vermittlungsstelle 40 ist wenigstens eine TK-Anlage 50 angeschlossen,
an der wiederum beispielsweise zwei Nebenstellen 60 und 65 angeschlossen
sind. Der Nebenstelle 60 ist beispielsweise die E.164 Rufnummer
06xx3 zugeordnet, während der Nebenstelle 65 die
E.164 Rufnummer 06xx4 zugeordnet ist. Für das vorliegende
Ausführungsbeispiel sei angenommen, dass der Nutzer der
Nebenstelle 60 weiterhin über ein Mobilfunktelefon
verfügt, das die Rufnummer 017xx besitzt.
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Die
digitale Vermittlungsstelle 40 verfügt über
eine programmierbare Steuereinrichtung 41, die unter anderem
das Leistungsmerkmal „Parallelruf" und das Leistungsmerkmal „Nebenstellen-individuelle
Anrufweiterschaltung" steuern kann. Im vorliegenden Beispiel sei
angenommen, dass der Nutzer der Nebenstelle 60 sowohl über
seine Nebenstelle 60 als auch über sein Mobilfunktelefon 70 erreichbar
sein möchte. Hierzu wird in der digitalen Vermittlungsstelle 40 für
die Nebenstelle 60 sowohl das Leistungsmerkmal „Parallelruf"
als auch das Leistungsmerkmal „Nebenstellen-individuelle
Anrufweiterschaltung" eingerichtet. Ferner wird beispielsweise die
Nebenstellen-Rufnummer 06xx3 der Nebenstelle 60 in einem Speicher 42 der
digitalen Vermittlungsstelle 40 hinterlegt. Darüber
hinaus wird die Zielrufnummer des Mobilfunktelefons 70 im
Speicher hinterlegt, zu dem ein für die Nebenstelle 60 bestimmter
Anruf weitergeleitet werden soll. Weiterhin weist die digitale Vermittlungsstelle 40 eine
Vergleichereinrichtung 43 auf, die mit dem Speicher 42 und
der programmierbaren Steuereinrichtung 41 verbunden sein
kann.
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An
dieser Stelle sei erwähnt, dass ein an der digitalen Vermittlungsstelle
40 ankommender
Ruf, der für die Nebenstelle
60 bestimmt ist,
nicht nur zum Mobilfunktelefon
70, sondern zusätzlich
oder alternativ auch zu einem VoIP-tauglichen Endgerät,
welches mit einem IP-Netz verbunden ist, weitergeleitet werden kann.
Ein Verfahren zum Weiterleiten eines für einen Festnetzanschluss
bestimmten Anruf an ein VoIP-taugliches Endgerät ist beispielsweise
aus der
DE 10
2005 012 558 A1 bekannt.
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise des in der Figur dargestellten Kommunikationssystems 10 näher
erläutert.
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Angenommen
sei, dass lediglich die Nebenstelle 60 in die digitale
Vermittlungsstelle 40 verlagert worden ist. Die Nebenstelle 65 ist
in herkömmlicher Weise über die TK-Anlage 50 erreichbar.
Angenommen sei nunmehr, dass ein Benutzer über ein am Fernsprechnetz 20 angeschaltetes
Telefon 80 den Nutzer der Nebenstelle 60 anrufen
möchte. Hierzu wählt der Nutzer an seinem Telefon 80 die
Nebenstellen-Rufnummer 06xx3 der Nebenstelle 60. Während des
Verbindungsaufbaus wird die Rufnummer über das Fernsprechnetz 20 zur
digitalen Vermittlungsstelle 40 übertragen und
im Vergleicher 43 mit den im Speicher 42 hinterlegten
Nebenstellen-Rufnummern verglichen. Erkennt der Vergleicher 43,
dass die vom Nutzer des Telefons 80 gewählte Rufnummer
der im Speicher 42 hinterlegten Nebenstellen-Rufnummer 06xx3
entspricht, wird die programmierbare Steuereinrichtung 41 darüber
informiert. Unter Ansprechen auf die Übereinstimmung der
beiden Rufnummern sorgt die programmierbare Steuereinrichtung 41 dafür,
dass die Nebenstellen-Rufnummer 06xx3 über eine Teilnehmeranschlussleitung 90 zur
TK-Anlage 50 übertragen wird. Die TK-Anlage 50 benutzt
die empfangene Nebenstellen-Rufnummer, um den an der Vermittlungsstelle 40 ankommenden
Ruf der Nebenstelle 60 zu signalisieren. Dieses Leistungsmerkmal
entspricht einem modifizierten „Parallelruf", bei dem die
gewählte Rufnummer von der digitalen Vermittlungsstelle
nicht zum gerufenen Zielteilnehmer weitergeleitet wird. Gleichzeitig
sorgt die programmierbare Steuereinrichtung 41 dafür,
dass die der Nebenstellen-Rufnummer 06xx3 zugeordnete Mobilfunk-Rufnummer
017xx aus dem Speicher 42 ausgelesen wird, um eine Verbindung
in das Mobilfunknetz 30 herstellen zu können. Über
die aufgebaute Verbindung wird dann zusätzlich der an der
digitalen Vermittlungsstelle 40 für die Nebenstelle 60 ankommende
Anruf auch dem Mobilfunktelefon 70 signalisiert.
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Für
den Fall, dass der Nutzer des Telefons 80 die Rufnummer
der Nebenstelle 65 gewählt hat, wird der ankommende
Ruf in herkömmlicher Weise lediglich der Nebenstelle 65 signalisiert.
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Dank
der Erfindung ist es möglich, eine sogenannte hybride TK-Anlage
aufzubauen, bei der einige Nebenstellen in herkömmlicher
Weise an der TK-Anlage betrieben werden, während andere
Nebenstellen direkt in die digitale Vermittlungsstelle 40 verlagert
werden. Allerdings können nunmehr Nutzer von Nebenstellen,
die in die digitale Vermittlungsstelle 40 verlagert worden
sind, weiterhin Rufe an ihre Nebenstelle empfangen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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