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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Bereitstellendes Dienstes „Wahl
eines Netzbetreibers" (auch
Carrier Selection genannt) innerhalb eines mehrere vermittelnde
Netzknoten aufweisenden Telekommunikationsnetzes eines Netzbetreibers.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einleiten eines
Verbindungsaufbaus über
ein solches Telekommunikationsnetz, wobei in dem Telekommunikationsnetz
der Dienst „Wahl
eines Netzbetreibers" bereitgestellt
wird. Die Erfindung betrifft darüber
hinaus ein Telekommunikationnetz zur Durchführung des Verfahrens zur Einleitung
eines Verbindungsaufbaus sowie einen vermittelnden Knoten zum Einsatz
in einem solchen Telekommunikationsnetz.
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Aufgrund gesetzlicher Vorschriften
muss Fernsprechkunden die Möglichkeit
eingeräumt
werden, sich. zwischen mehreren Netzbetreibern entscheiden zu können, über die
er Telekommunikationsdienste anfordern kann. Der Kunde kann entweder
einen bestimmten Netzbetreiber fest voreinstellen lassen (pre-selection),
oder individuell durch die Wahl einer Netzbetreiber-Kennung vor
der Wahl der Teilnehmerrufnummer den gewünschten Netzbetreiber für eine Verbindung
auswählen.
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Damit ein Kunde zwischen mehreren
Netzbetreibern auswählen
kann, müssen
die Netzbetreiber über
eigene, kostenintensive Netze verfügen, oder bei dem Netzbetreiber
eines bestehenden Netzes Übertragungswege
und/oder Kapazitäten
in den Vermittlungsstellen mieten. Bei der zweiten Alternative ist
nicht immer sichergestellt, dass ein Kunde, der beispielsweise eine
Gesprächsverbindung über einen
ausgewählten
Netzbetreiber wünscht, über den kürzesten Übertragungsweg
mit seinem Gesprächspartner
verbunden wird. Denn bei Auswahl eines anderen Netzbetreibers kann
eine Verbindung zunächst vom
rufenden Teilnehmer über
dessen Vermittlungsstelle und gegebenenfalls über weitere Vermittlungsstellen
bis zur Netzübergangs-Vermittlungsstelle
und von dort zu einer Vermittlungsstelle des ausgewählten Netzbetreibers
und dann eine Verbindung von der Vermittlungsstelle des ausgewählten Netzbetreibers über die
Netzübergangs-Vermittlungsstelle
zur Vermittlungsstelle, an der der gerufene Kunde B angeschaltet
ist, aufgebaut werden. Die gleiche Problematik besteht bei Fernsprechverbindungen,
wenn ein Teilnehmer A am Ort B einen Teilnehmer C am Ort D anrufen
möchte
und hierzu einen bestimmten Netzbetreiber auswählt. In diesem Fall wird eine
Verbindung über
Vermittlungsstellen geführt,
die weitere Übertragungswege
verlangen, als wenn der rufende Teilnehmer die Verbindung über den
Netzbetreiber des bestehenden Telekommunikationsnetzes aufgebaut
hätte.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren, ein Telekommunikationsnetz und einen vermittelnden
Netzknoten bereitzustellen, welche dem Kunden weiterhin die Auswahl
eines Netzbetreibers ermöglichen,
wobei jedoch die Kosten für
die Übertragungswege
und für
die Hardware der vermittelnden Netzknoten minimiert werden.
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Ein Kerngedanke der Erfindung ist
darin zu sehen, in einem bestehenden Telekommunikationsnetz eines
Netzbetreibers einen virtuellen Netzknoten oder sogar ein Netz aus
virtuellen Netzknoten wenigstens eines anderen Netzbetreibers zu
implementieren. Auf diese Weise kann ein anderer Netzbetreiber,
der nicht der Netzbetreiber des bestehenden Telekommunikationsnetzes
ist, einem Kunde einen Telekommunikationsdienst innerhalb des bestehenden Telekommunikationsnetzes
anbieten und bereitstellen.
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Virtuelle Netzknoten werden in vermittelnden Netznoten
des bestehenden Telekommunikationsnetzes des Netzbetreibers mittels
einer Software implementiert, die eine Centrex (Central Office Exchange)-Funktionalität enthalten
kann.
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Das technische Problem löst die Erfindung zum
einen durch die Verfahrensschritte des Anspruches 1.
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Danach wird ein Verfahren zum Bereitstellen des
Dienstes „Wahl
eines Netzbetreibers" innerhalb eines
mehrere vermittelnde Netzknoten aufweisenden Telekommunikationsnetzes
eines Netzbetreibers zur Verfügung
gestellt, wobei in wenigstens einem vermittelnden Netzknoten mindestens
ein virtueller Netzknoten wenigstens eines anderen Netzbetreibers
implementiert wird. Wenigstens dem einen anderen Netzbetreiber wird
eine individuelle Netzbetreiber-Kennung zugeordnet. Die wenigstens
dem einen anderen Netzbetreiber zugeordnete individuelle Netzbetreiber-Kennung
wird wenigstens dem einen virtuelle Netzknoten zugewiesen, so dass
der wenigstens eine virtuelle Netzknoten durch die individuelle
Netzbetreiber-Kennung des wenigstens einen anderen Netzbetreibers
angewählt
werden kann.
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Auf diese Weise kann unter Verwendung
der individuellen Netzbetreiber-Kennung und einer Teilnehmerrufnummer
eine Verbindung zwischen wenigstens zwei Teilnehmern über den
virtuellen Netzknoten des ausgewählten
Netzbetreibers hergestellt werden.
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Angemerkt sei, dass es sich bei den
vermittelnden Netzknoten um Vermittlungsstellen eines normalen Fernsprechnetzes,
wie zum Beispiel dem ISDN, oder um Basisstationen im Falle eines
Mobilfunknetzes handeln kann. Bei dem Telekommunikationsnetz kann
es sich um irgendein Kommunikationsnetz handeln, das zur Übermittlung
von Daten, Sprache und anderen Diensten geeignet ist, wie zum Beispiel
ein IP gestütztes
Netz.
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Um nicht nur bei einem Ortsgespräch sondern
auch bei einem Ferngespräch
den Dienst „Wahl eines
Netzbetreibers" anbieten
zu können,
wird wenigstens ein virtuelles Netz wenigstens eines anderen Netzbetreibers
aufgebaut. Hierzu werden in mehreren vorbestimmten vermittelnden
Netzknoten des Telekommunikationsnetzes jeweils wenigstens der eine
virtuelle Netzknoten des wenigstens einen anderen Netzbetreibers
implementiert. Um die virtuellen Netzknoten, die zu einem virtuellen
Netz eines anderen Netzbetreibers gehören, erkennen zu können, wird
in dem wenigstens einen virtuellen Netzknoten jedes vorbestimmten
vermittelnden Netzknotens eine Tabelle abgelegt, die die Adressen
der übrigen
vorbestimmten vermittelnden Netzknoten enthält. Anhand dieser Adressen
kann in jedem virtuellen Netzknoten geprüft werden, ob ein Verbindungswunsch
eines Kunden über
einen ausgewählten Netzbetreiber
erfolgen kann. Dies ist nur eine Möglichkeit zu prüfen, ob
virtuelle Netzknoten für
einen ausgewählten
Netzbetreiber existieren.
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Dem wenigstens einen virtuellen Netzknoten kann
auch wenigstens ein Teilnehmer, der physikalisch an dem vermittelnen
Netzknoten, in dem der virtuelle Netzknoten implementiert worden
ist, zugeordnet sein. Hierzu kann in der Tabelle des wenigstens einen
virtuellen Netzknotens die zu dem Teilnehmer gehörende Anschlussummer abgelegt
werden.
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Zusätzlich können in den virtuellen Netzknoten
Leitwegtabellen hinterlegt werden, die einen Verbindungsaufbau über mehrere
virtuelle Netzknoten eines virtuellen Netzes ermöglichen.
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Über
die in einem vermittelnden Netzknoten implementierten virtuellen
Netzknoten können
einem Kunden zusätzliche
Leistungsmerkmale des dazugehörenden
Netzbetreibers angeboten werden, die vom Netzbetreiber des Telekommunikationsnetzes nicht
oder zu teuer angeboten werden. Ein am Telekommunikationsnetz angeschlossener
Teilnehmer kann somit in Abhängigkeit
von einem ausgewählten Netzbetreiber
vorbestimmte Leistungsmerkmale aktivieren oder deaktivieren.
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Es ist denkbar, dass bereits während eines Verbindungsaufbaus
der zuvor ausgewählte
Netzbetreiber in Abhängigkeit
vorbestimmter Parameter gewechselt werden kann. Dies ist zum Beispiel
dann der Fall, wenn der ausgewählte
Netzbetreiber überlastet
oder aus anderen Gründen
im Augenblick nicht zur Verfügung
steht. So ist es durchaus möglich, dass
bestimmte Netzbetreiber ihre Dienste nur während bestimmter Tageszeiten,
an bestimmten Tagen oder Monaten anbieten. Ein anderer Grund für einen Wechsel
des ausgewählten
Netzbetreibers kann darin liegen, dass ein anderer Netzbetreiber
für die
gewählte
Verbindung günstigere
Tarife anbietet.
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Alternativ ist es auch möglich, dass
ein ausgewählter
Netzbetreiber während
einer bestehenden Verbindung in Abhängigkeit vorbestimmter Parameter
gewechselt wird. Diese Fähigkeit
des Telekommunikationsnetzes ist dann von besonderem Interesse, wenn
verschiedene Netzbetreiber zeitabhängige Tarife anbieten, und
während
einer bestehenden Verbindung die Tarife eines nicht ausgewählten Netzbetreibers günstiger
werden als die des zuvor ausgewählten
Netzbetreibers.
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Bevor ein Wechsel des ausgewählten Netzbetreibers
ausgeführt
wird, kann der Kunde zunächst aufgefordert
werden, einem Wechsel zuzustimmen. Wünscht der Kunde keinen Wechsel
des Netzbetreibers, muss gegebenenfalls die Verbindung beendet werden,
wenn der ausgewählte
Netzbetreiber nicht mehr zur Verfügung steht.
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Um virtuelle Knoten oder Gruppen
von virtuellen Knoten (virtuelle Netze) innerhalb des Telekommunikationsnetzes
implementieren zu können,
wird in die vermittelnden Netzknoten eine entsprechende Software
geladen, mit der virtuelle Knoten oder virtuelle Netze erzeugt werden
können.
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Das technische Problem wird ebenfalls durch
die Verfahrensschritte des Anspruchs 9 gelöst.
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Danach wird ein Verfahren zum Herstellen einer
Verbindung über
ein mehrere vermittelnde Netzknoten enthaltendes Telekommunikationsnetzes eines
Netzbtreibers zur Verfügung
gestellt. In dem Telekommunikationsnetz wird der Dienst „Wahl eines Netzbetreibers" gemäß einem
der Ansprüche
1 bis 8 bereitstellt wird. Die Einleitung eines Verbindungsaufbaus
enthält
folgende Schritte: Ein bestimmter Netzbetreiber, der nicht der Netzbetreiber
des Telekommuikationsnetzes ist, wird durch Voreinstellung (Preselection)
oder durch Eingabe dessen individueller Netzbetreiber-Kennung an
einer rufenden Endeinrichtung ausgewählt. Ferner wird die Teilnehmerufnummer
einer Zielendeinrichtung an der rufenden Endeinrichtung eingegeben.
Nunmehr wird geprüft, ob
in wenigstens einem am Verbindungsaufbau beteiligten vermittelnden
Netzknoten ein virtueller Netzknoten des ausgewählten Netzbetreibers implementiert
worden ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Beim Prüfen wird unter Ansprechen auf
die individuelle Netzbetreiber-Kennung und die Adresse der Zeilendeinrichtung
ermittelt, ob unter der individuellen Netzbetreiber-Kennung in dem
wenigstens einen vermittelnden Netzknoten ein virtueller Netzknoten
des ausgewählten
Netzbetreibers implementiert worden ist.
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Das Prüfergebnis ist beispielsweise
positiv, wenn nur ein vermittelnder Netzknoten am Verbindungsaufbau
beteiligt ist und in diesem vermittelnden Netzknoten ein virtueller
Netzknoten des ausgewählten
Netzbetreibers implementiert worden ist. In diesem Fall, wird eine
Verbindung zwischen der rufenden und gerufenen Endeinrichtung über den
ausgewählten
Netzbetreiber aufgebaut.
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Das Prüfergebnis ist zum Beispiel
negativ, wenn in dem vermittelnden Netzknoten, der dem rufenden
Teilnehmer zugeordnet ist, oder in dem vermittelnden Netzknoten,
der dem gerufenen Teilnehmer zugeordnet ist, kein virtueller Netzknoten
des ausgewählten
Netzbetreibers implementiert worden ist. Dann wird in dem Telekommunikationsnetz
ein Besetztzeichen erzeugt, oder eine Ansage, wie zum Beispiel „gewünschter
Netzbetreiber ist nicht verfügbar,
angelegt.
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Wenn in dem vermittelnden Netzknoten,
der dem rufenden Teilnehmer zugeordnet ist, oder in dem vermittelnden
Netzknoten, der dem gerufenen Teilnehmer zugeordnet ist, kein virtueller
Netzknoten des ausgewählten
Netzbetreibers implementiert worden ist, kann optional der rufende
Teilnehmer aufgefordert wird, mitzuteilen, ob er einen Verbindungsaufbau über den
Netzbetreiber des Telekommunikationsnetzes wünscht. Wenn nicht, wird keine
Verbindung aufgebaut.
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Das oben genannte technische Problem
wird ebenfalls durch ein Telekommunikationsnetz zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche
9 bis 16 gelöst.
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Danach weist das Telekommunikationsnetz wenigstens
einen vermittelnden Netzknoten auf, in dem mindestens ein virtueller
Netzknoten wenigstens eines anderen Netzbetreibers implementiert
ist.
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Das oben genannte technische Problem
wird ebenfalls durch einen vermittelnden Netzknoten nach Anspruch
19 gelöst,
in welchem eine Software zum Implementieren wenigstens eines virtuellen
Netzknoten eines anderen Netzbetreibers gespeichert ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der beiliegenden Figur näherer läutert.
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In der Figur ist schematisch ein
beispielhaftes Telekommunikationsnetz 5, beispielsweise
das ISDN dargestellt, welches von einem Netzbetreiber A betrieben
wird.
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Das abschnittsweise dargestellte
Telekommunikationsnetz 5 enthält eine Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 an
einem Ort A, eine Fernvermittlungsstelle 80, eine Teilnehmer-Vermittlungsstelle 40 an einem
Ort B und eine Teilnehmer-Vermittlungsstelle an
einem Ort C. An der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 am
Ort A sind unter anderem die beiden Telefone 20 und 30 angeschlossen.
An der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 40 am
Ort B ist beispielsweise ein Telefon
60 angeschlossen,
wohingegen an der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 50 am
Ort C beispielsweise ein Telefon 70 angeschlossen ist.
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In den gezeigten Vermittlungsstellen
ist jeweils eine Software gespeichert, mit der virtuelle Netzknoten
oder Gruppen von virtuellen Netzknoten, das sind virtuelle Netze,
innerhalb des Telekommunikationsnetzes angelegt werden können. Die
Software kann eine Centrex-Funktionalität enthalten, mit deren Hilfe über Vermittlungsstellen
des Telekommunikationsnetzes 5 ähnliche Dienste angeboten werden können wie
von einer privaten Nebenstellenanlage.
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Um anderen Netzbetreibern zu ermöglichen, Telekommunikationsdienstleistungen über das
Telekommunikationsnetz 5 des Netzbetreibers A anbieten
zu können,
ohne eigene Vermittlungsstellen betreiben zu müssen, werden in den Teilnehmer-Vermittlungsstellen 10, 40 und 50 virtuelle
Netzknoten für
andere Netzbetreiber implementiert.
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Angenommen sei, dass in der Teilnehmer-Vermittlungsstelle
10 am Ort A zwei virtuelle Netzknoten 12, 14 für zwei verschiedene
Netzbetreiber B und C implementiert worden sind. Der eine Netzbetreiber
B besitzt beispielsweise eine individuelle Netzbetreiber-Kennung
01035 während
der Netzbetreiber C eine individuelle Netzbetreiber-Kennung 01039
besitzt. Virtuelle Netzknoten werden beispielsweise dadurch gebildet,
dass in den jeweiligen Vermittlungsstellen eine Tabelle mit den
individuellen Netzbetreiber-Kennungen abgelegt ist. Jeder unter einer
individuellen Netzbetreiber-Kennung
implementierte virtuelle Netzknoten kann eine Tabelle mit den Adressen
der Vermittlungsstellen enthalten, in denen virtuelle Netzknoten
unter derselben individuellen Netzbetreiber-Kennung implementiert
worden sind. Auf diese Weise kann auch ein virtuelles Netz für einen
bestimmten Netzbetreiber definiert werden. Zusätzlich kann in jedem virtuellen
Netzknoten eine Leitwegtabelle gespeichert sein, mit deren Hilfe
eine Verbindung über
ein virtuelles Netz aus virtuellen Netzknoten eines Netzbetreibers
aufgebaut werden kann. Obwohl virtuelle Netzknoten die Funktionalität, zum Beispiel
das Koppelnetz, der Vermittlungsstelle, innerhalb derer sie implementiert
worden sind, mitbenutzen, wird nach außen hin der Eindruck erzeugt, als
bestünde
ein separates Netz eines anderen Netzbetreibers außerhalb
des Telekommunikationsnetzes 5 des Netzbetreibers A.
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In dem gezeigten Beispiel ist in
der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 ein
virtueller Knoten 12 für den
Netzbetreiber B und ein virtueller Netzknoten 14 für den Netzbetreiber
C implementiert worden. Die Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 enthält somit
die individuelle Netzbetreiber-Kennung 01035 für den Zugang zum virtuellen
Netzknoten 12 und die Netzbetreiber-Kennung 01039 für den Zugang
zum virtuellen Netzknoten 14. Ferner speichert der virtuelle Netzknoten 12 die
Adresse der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 40 am
Ort B, zum Beispiel die Ortskennung 030 für Berlin,
da auch dort ein virtueller Netzknoten 42 für den Netzbeztreiber
B implementiert worden ist. Der virtuelle Netzknoten 42 speichert
in ähnlicher
Weise die Adresse der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 am
Ort A, zum Beispiel die Ortskennung 069 für Frankfurt. Die individuelle
Netzbetreiber-Kennung 01035 des Netzbetreibers B ist in der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 40 als
Adresse des virtuellen Netzknotens 42 abgelegt. Der Netzbetreiber B
hat somit innerhalb des Telekommunikationsnetzes 5 des
Netzbetreibers A ein eigenes virtuelles Netz mit den beiden virtuellen
Netzknoten 12 und 42 aufgebaut.
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In der oben erläuterten Weise kann auch für den Netzbetreiber
C mit der Netzbetreiber-Kennung 01039 ein virtuelles Netz, und zwar
mit dem virtuellen Netzknoten 14 in der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 und
dem virtuellen Netzknoten 52 in der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 50 aufgebaut
werden.
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Dank der Erfindung ist es möglich, den
Netzbetreibern B und C virtuelle Netzknoten anzubieten, die quasi
als reale Netzknoten der Netzbetreiber B und C innerhalb der Vermittlungsstellen 10, 40 und 50 angesehen
werden können.
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Nachfolgend wird die Betriebsweise
des öffentlichen
Telekommunikationsnetzes 5 anhand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Nach einem ersten Szenario möchte der
Benutzer des Telefons 20 ein Ortsgespräch mit dem Nutzer des Telefons 30 über den
Netzbetreiber B führen.
Der Kunde wählt
am Telefon 20 beispielsweise die Netzbetreiber-Kennung 01035 des
gewünschten Netzbetreibers
B und die Teilnehmer-Anschlussnummer.
In der dem Telefon 20 zugeordneten Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 wird
zunächst
geprüft,
ob für
den gewünschten
Netzbetreiber B ein virtueller Netzknoten realisiert worden ist.
Die Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 erkennt, dass der
Netzbetreiber-Kennung 01035 der virtuelle Netzknoten 12 zugeordnet
ist, und übergibt
den Verbindungswunsch an den virtuellen Netzknoten 12.
Der virtuelle Netzknoten 12 erkennt, dass es sich bei der
gewählten Anschlussnummer
um einen Teilnehmer des Telekommunikationsnetzes 5 handelt.
Daraufhin erzeugt der virtuelle Netzknoten 12 eine Verkehrsausscheidungsziffer,
zum Beispiel die Ziffer „0". Demzufolge übergibt
der virtuelle Netzknoten 12 den Verbindungswunsch mit der
Anschlussnummer des Telefons 30 der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10,
die darauf hin eine Ortsverbindung zum Telefon 30 über das
Telekommunikationsnetz 5 des Netzbetreibers A herstellt.
Für den
Benutzer des Telefons 20 entsteht jedoch der Eindruck, als
bestünde
eine Verbindung über
das virtuelle Netz des Netzbetreibers B.
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Wenn jedoch der Teilnehmer 30 dem
virtuellen Netzknoten 12 zugeordnet ist (gestrichelte Linie zwischen
virtuellem Netzknoten 12 und Telefon 30), erzeugt
der virtuelle Netzknoten keine Verkehrsausscheidungsziffer, sondern
stellt die Verbindung selbst zum Telefon 30 durch. Der
virtuelle Netzknoten 12 erkennt, dass das Telefon 30 an
ihn angeschlossen ist beispielsweise dadurch, dass die Anschlussnummer des
Telefons 30 in einer ihm zugeordneten Tabelle abgelegt
ist. Auf diese Weise kann eine Verbindung bis zum gerufenen Teilnehmer 30 über den
Netzbetreiber B hergestellt werden.
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Es sei nunmehr ein zweites Szenario
betrachtet, nach dem der Benutzer des Telefons 30, welcher
an der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 angeschlossen
ist, ein Ferngespräch
mit dem Benutzer des Telefons 70, welches an der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 50 am
Ort C angeschlossen ist, über
den Netzbetreiber C führen
möchte.
Wie aus der Figur ersichtlich, hat der Netzbetreiber C innerhalb
des Telekommunikationsnetzes 5 über die virtuellen Netzknoten 14 und 52 in
der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 bzw. 50 ein
virtuelles Netz aufgebaut.
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Der Benutzer des Telefons 30 wählt zunächst die
Netzbetreiber-Kennung 01039 des Netzbetreibers C und die Rufnummer
des Telefons 70, die aus einer Ortsnetzkennzahl und einer
Teilnehmer-Anschlussnummer besteht. Die Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 prüft zunächst, ob
der Netzbetreiber-Kennung
01039 ein virtueller Netzknoten zugeordnet ist. Da dies der Fall
ist, übergibt
die Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 den Verbindungswunsch dem
virtuellen Netzknoten 14. Der virtuelle Netzknoten 14 prüft nunmehr
anhand einer gespeicherten Adressenliste, ob in der der Ortsnetzkennzahl
zugeordneten Teilnehmer-Vermittlungsstelle 50 ein virtueller
Netzknoten des Netzbetreibers C implementiert ist. Da dies der Fall
ist, wird eine Verbindung zur Teilnehmer-Vermittlungsstelle 50 hergestellt
und eine Kennung, die den Netzbetreiber C repräsentiert, dorthin übertragen.
Unter Ansprechen auf diese Kennung wird die Verbindung von der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 50 dem
virtuellen Netzknoten 52 des Netzbetreibers C übergeben.
Der virtuelle Netzknoten 52 in der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 50 erkennt
nunmehr anhand der empfangenen Teilnehmer-Anschlussnummer, dass
der gewählte
Teilnehmer, das ist das Telefon 70, am Telekommunikationsnetz 5 angeschlossen
ist. Darauf hin erzeugt der virtuelle Netzknoten 52 eine
Verkehrsausscheidungsziffer. Die Teilnehmer-Vermittlungsstelle 50 baut
dann unter Ansprechen auf die Verkehrsausscheidungsziffer und die
gewählte
Teilnehmer-Anschlussnummer eine
Verbindung zum Telefon 70 auf.
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Wenn jedoch der Teilnehmer 70 dem
virtuellen Netzknoten 52 zugeordnet ist (gestrichelte Linie zwischen
virtuellem Netzknoten 52 und Telefon 70), erzeugt
der virtuelle Netzknoten keine Verkehrsausscheidungsziffer, sondern
stellt die Verbindung selbst zum Telefon 70 durch. Der
virtuelle Netzknoten 52 erkennt, dass das Telefon 70 an
ihm angeschlossen ist beispielsweise dadurch, dass die Anschlussnummer des
Telefons 70 in einer ihm zugeordneten Tabelle abgelegt
ist. Auf diese Weise kann eine Verbindung bis zum gerufenen Teilnehmer 70 über den
Netzbetreiber C hergestellt werden.
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Die aufgebaute Verbindung kann durch
den Teilnehmer 30 oder 70 in bekannter Weise getrennt werden.
Die Teilnehmer-Vermittlungsstelle,
an der das Telefon angeschlossen ist, an dem die Verbindung ausgelöst worden
ist, kann das Ende der Verbindung auch dem in ihr implementierten
virtuellen Netzknoten signalisieren, der daraufhin die über das virtuelle
Netz des Netzbetreibers B hergestellte Verbindung trennt.
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Dank der Erfindung ist es möglich, dass
sich Teilnehmer, die an den Teilnehmer-Vermittlungsstellen 10, 40 und 50 des
Telekommunikationsnetzes 5 angeschlossen sind, über die
Netzbetreiber-Kennung 01039 des Netzbetreibers C in dessen virtuelles Netz
einwählen
können.
Zudem ist das virtuelle Netz bzw. sind dessen virtuelle Netzknoten
derart ausgebildet, dass eine Verbindung über das virtuelle Netz letztendlich
wieder der Vermittlungsstelle übergeben werden
kann, an die der gerufene Teilnehmer angeschaltet ist.
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An dieser Stelle sei erwähnt, dass über die virtuellen
Netzknoten zusätzliche
Netzbetreiber-abhängige
Leistungsmerkmale angeboten werden können, die der Netzbetreiber
A des Telekommunikationsnetzes 5 nicht oder nur zu teuren
Tarifen anbietet. Während
eines Verbindungsaufbaus können
solche Leistungsmerkmale nach der Wahl der Netzbetreiber-Kennung
aktiviert werden, indem nach Eingabe einer vorbestimmten Taste eine
mehrstellige Ziffernkombination des gewünschten Leistungsmerkmals eingegeben
und dann durch eine weitere vorbestimmte Taste beendet wird. Anschließend wäre die Rufnummer
des gerufenen Telefons zu wählen.
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Es ist auch denkbar, Leistungsmerkmale
eines ausgewählten
Netzbetreibers während
einer bereits bestehenden Verbindung durch Betätigung einer entsprechenden
Tastenkombination anzufordern.
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Darüber hinaus können zum
Beispiel die virtuellen Netzknoten 14 und 52 des
Netzbetreibers C Kunden bestimmte Funktionen anbieten, die nicht vom
Kunden selbst gewählt,
sondern bei der Einrichtung dessen Teilnehmeranschlusses festgelegt
werden.
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Ferner ist es denkbar, dass während der
bestehenden Verbindung über
den Netzbetreiber C ein Wechsel zu einem anderen Netzbetreiber,
im vorliegenden Beispiel ist dies nur der Netzbetreiber A, möglich ist.
Ein solcher Netzbetreiberwechsel ist auch während des Verbindungsaufbaus
möglich. Das
Wechseln des ausgewählten
Netzbetreibers kann sinnvoll sein, wenn der Netzbetreiber C während bestimmter
Zeiten keinen Dienst anbietet, oder der Netzbetreiber A ab einem
bestimmten Zeitpunkt während
des Gesprächs
günstigere
Tarife anbietet. In diesem Fall können beispielsweise ein intelligentes
Netz, die beteiligten Teilnehmer-Vermittlungsstellen 10, 40 oder
die beteiligten virtuellen Nezzknoten 14, 52 dem
rufenden Teilnehmer, hier ist das der Benutzer des Telefons 30,
mitteilen, dass ein Netzbetreiberwechsel möglich ist, oder vorgenommen
werden muss. Der Benutzer wird dann aufgefordert, mitzuteilen, ob
er das Gespräch
beenden oder mit einem anderen Netzbetreiber fortführen möchte.
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Nunmehr wird ein drittes Szenario
betrachtet. Angenommen sei, dass der Benutzer des Telefons 30 eine
Verbindung zum Telefon 60, welches an der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 40 am
Ort B angeschlossen ist, aufbauen möchte. Nach Eingabe der individuellen
Netzbetreiber-Kennung 01039 des Netzbetreibers C wird zunächst in
der Teilnehmervermittlungsstelle 10 geprüft, ob der
Netzbetreiber-Kennung 01039 ein virtueller Netzknoten zugeordnet
ist. Dies ist der Fall, da der Netzbetreiber-Kennung 01039 der virtuelle
Netzknoten 14 zugewiesen ist. Anschließend sieht der virtuelle Netzknoten 14 in
seiner Tabelle nach, ob unter der eingegebenen Ortskennzahl 030
für den
Ort B ein Eintrag vorliegt, der angibt, ob in der Teilnehmer-Vermittlungsstelle 40 ein virtueller
Netzknoten des Netzbetreibers C existiert. Der virtuelle Netzknoten 14 stellt
fest, dass der Netzbetreiber C kein virtuelles Netz über die
Teilnehmer-Vermittlungsstelle 40 aufgebaut hat. Für das dritte
Szenario sind zwei Fallgestaltungen möglich.
- 1.
Die Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10 oder der virtuelle
Netzknoten 14 erzeugt ein Besetztzeichen oder eine entsprechende
Ansage, welches zum Telefon 30 übertragen wird, um dem Benutzer
zu signalisieren, dass eine Verbindung über den Netzbetreiber C zum
Telefon 60 nicht möglich ist.
- 2. Die Teilnehmer-Vermittlungsstelle 10, der virtuelle
Netzknoten 14 oder ein intelligentes Netz (nicht dargestellt)
teilt dem Benutzer des Telefons 30 mit, dass eine Verbindung
zwar nicht über
den Netzbetreiber C, aber über
den Netzbetreiber A des Telekommunikationsnetzes 5 aufgebaut
werden kann. Der Benutzer entscheidet dann, ob er ein Gespräch über den
Netzbetreiber A führen, oder
den Verbindungsaufbau unterbrechen möchte.
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Ferner sei noch angemerkt, dass anstelle
einer zentralen Teilnehmer-Vermittlungsstelle auch dezentrale Teilnehmer-Vermittlungsstellen
innerhalb eines Ortes implementiert sein können. Dann ist es denkbar,
dass zum Beispiel die Netzbetreiber B und C nur in einigen dezentralen
Teilnehmer-Vermittlungsstellen
virtuelle Netzknoten eingerichtet haben, so dass weder über den
Netzbetreiber B noch über den
Netzbetreiber C Ortsgespräche
zwischen allen Ortsteilnehmern geführt werden können.