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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bandförderer, ein Verfahren zum Montieren des Bandförderers sowie die Verwendung einer Antriebsvorrichtung für einen Bandförderer.
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Bei einem Bandförderer bzw. Gurtbandförderer wird üblicherweise ein elastischer und/oder biegsamer Fördergurt umlaufend angetrieben, indem der Fördergurt um Umlenkwellen bzw. Umlenkrollen herumgeführt wird. Dabei wird zumindest eine Umlenkwelle motorisch angetrieben, so daß ein lasttragendes Obertrum des Fördergurts in einer Richtung läuft, während ein Untertrum auf einer Unterseite in die entgegengesetzte Richtung läuft. Der Fördergurt unterliegt einem Verschleiß und muß nach einer gewissen Zeit bzw. Betriebsstundenanzahl ausgewechselt werden. Der Austausch des Fördergurts gestaltet sich schwierig und zeitaufwendig, weil insbesondere im Falle eines Endlosgurts eine Vielzahl an Teilen des Bandförderers demontiert und anschließend wieder montiert werden muß.
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DE 602 15 936 T2 beschreibt ein mit Wülsten versehenes Förderband mit einem Gurtkörper und getrennt voneinander an einem Außenumfangsteil des Gurtkörpers angeordneten wulstbildenden Elementen, die abnehmbar befestigt sind.
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DE 10 2005 016 410 A1 offenbart eine Fördervorrichtung mit einem Endlosfördergurt, bei der ein Antriebsmotor über einen Hülltrieb mit dem Fördergurt in Wirkverbindung steht.
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DE 817 129 B offenbart ein Gewebe für einen Riemen mit einem elastischen und zusammendrückbaren Oberflächenbelag sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gewebes.
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Somit besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung eines Bandförderers, bei dem der Austausch eines Fördergurts auf einfache Weise und kostengünstig in kurzer Zeit erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Bandförderer gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Der Bandförderer hat einen um zumindest eine Umlenkwelle geführten Fördergurt, um ein Obertrum und ein Untertrum zu bilden, und eine Antriebsvorrichtung zum Bewegen des Fördergurts, wobei die Antriebsvorrichtung getrennt bzw. separat von der Umlenkwelle angeordnet und/oder montiert bzw. befestigt ist und den Fördergurt an einer Umlenkung zwischen Obertrum und Untertrum antreibt. In anderen Worten ist die Antriebsvorrichtung vorzugsweise vollständig getrennt von der Umlenkwelle an einem Gestell oder Montagerahmen montiert. Als ein Obertrum wird ein oberer Abschnitt des Fördergurts bezeichnet, auf dem die Waren oder Güter transportiert werden und der sich in Förderrichtung bewegt, während ein unterhalb entgegen der Förderrichtung zurücklaufender Abschnitt des Fördergurts als ein Untertrum bezeichnet wird. Vorzugsweise ist die Antriebsvorrichtung im Bereich der zumindest einen Umlenkwelle angeordnet.
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Indem die Antriebsvorrichtung getrennt bzw. separat von der Umlenkwelle des Bandförderers angeordnet ist, ist eine Demontage/Montage der Antriebsvorrichtung beim Austausch des Fördergurts nicht erforderlich. Es ist vollkommen ausreichend, die Umlenkwelle zu demontieren, um einen neuen Fördergurt aufzuziehen. Die Antriebsvorrichtung hingegen kann während dem Austauschvorgang des Fördergurts in dem Gestell des Bandförderers montiert bleiben. Somit ist der Austausch des Fördergurts auf einfache Weise durchzuführen und demgemäß entstehen nur geringe Montagekosten beim Austausch des Fördergurts. Dabei umfaßt die Antriebsvorrichtung beispielsweise ein Zahnrad bzw. eine Keilriemenscheibe zum in Eingriff treten mit einem an dem Fördergurt angeordneten Zahnriemen bzw. Keilriemen sowie vorzugsweise einen Motor für ein maschinelles Antreiben des Zahnrads bzw. der Keilriemenscheibe, um über den Eingriff mit dem Zahnriemen bzw. Keilriemen den Fördergurt anzutreiben.
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Als Motor wird vorzugsweise ein Elektromotor, wie beispielsweise ein Wechselstrommotor oder ein Drehstrommotor verwendet. Es kann jedoch auch je nach Einsatzzweck jeder andere Motor wie beispielsweise ein Gleichstrommotor, ein Hydraulikmotor, ein Pneumatikmotor, Verbrennungsmotor oder dergleichen verwendet werden.
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Erfindungsgemäß weist die Antriebsvorrichtung einen an einem Randabschnitt des Fördergurts angeordneten Zahnriemen bzw. Keilriemen und ein drehend antreibbares Zahnrad bzw. eine Keilriemenscheibe auf, das/die vorzugsweise mit einem Elektromotor gekoppelt ist. Des weiteren ist eine Achse des Zahnrads bzw. der Keilriemenscheibe im wesentlichen auf einer Verlängerung einer Achse der Umlenkwelle angeordnet.
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Weiter bevorzugt ist die zumindest eine Umlenkwelle separat von dem Zahnrad bzw. der Keilriemenscheibe demontierbar. Vorzugsweise sind zwei Umlenkwellen, jeweils eine an einem Ende des Bandförderers angeordnet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Umlenkwelle eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Walzenkörpern auf, die vorzugsweise unabhängig voneinander drehbar sind.
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Indem die Umlenkwelle eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Walzenkörpern aufweist, die unabhängig voneinander drehbar sind, kann ein Geschwindigkeitsunterschied des Fördergurts in der Breitenrichtung insbesondere im Falle eines Kurvengurts auf bevorzugte Weise ausgeglichen werden. In anderen Worten hat bei einem Kurvengurt ein radial äußerer Abschnitt eine höhere Umlaufgeschwindigkeit als ein radial innerer Abschnitt und demgemäß müssen diese Abschnitte mit unterschiedlicher Geschwindigkeit um die Umlenkwelle herum bewegt bzw. geführt werden. Diese Geschwindigkeitsunterschiede können auf sanfte Weise dadurch realisiert werden, daß die nebeneinander angeordneten Walzenkörpern unabhängig voneinander drehbar sind.
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Alternativ kann die Umlenkwelle jedoch auch einstückig und konisch ausgebildet sein, um Geschwindigkeitsunterschiede des Fördergurts auszugleichen.
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Vorzugsweise ist die Umlenkwelle durch Einhängen in ein Gestell des Bandförderers anordenbar und/oder montierbar. Dabei ist die Umlenkwelle vorzugsweise zum Spannen des Fördergurts in einer Längsrichtung des Fördergurts verschiebbar und/oder fixierbar.
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In dem die Umlenkwelle lediglich in das Gestell des Bandförderers eingehängt wird, ist eine Demontage/Montage der Umlenkwelle beim Austausch des Fördergurts auf einfache Weise und schnell durchzuführen. Darüber hinaus kann durch Verschieben der Umlenkwelle in einer Längsrichtung des Fördergurts der Fördergurt gespannt werden. Eine separate Spannvorrichtung zum Spannen des Fördergurts ist somit nicht erforderlich. Deshalb kann der Bandförderer mit einem Minimum an Einzelteilen hergestellt werden.
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Vorzugsweise kann die eingehängte Umlenkwelle mittels einer vorgespannten Gasdruckfeder gespannt werden. Die Gasdruckfeder ist vorzugsweise so konfiguriert, daß sie in einer vollständig entspannten Stellung des Fördergurts, d. h. bei nach innen bzw. entgegen die Spannrichtung verlagerter Umlenkwelle selbsttätig einrastet bzw. arretiert wird. Durch diese Arretierung der Gasdruckfeder kann die Umlenkwelle leicht aus ihrer Lagerung ausgehängt werden, um den Fördergurt zu wechseln. Dabei ist die Arretierung vorzugsweise manuell lösbar, um das Spannen des Fördergurts nach der Montage einfach durch Lösen der Arretierung der Gasdruckfeder zu veranlassen.
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Vorzugsweise ist die zumindest eine Umlenkwelle an zumindest einem Ende einer Gurtkurve anordenbar oder angeordnet. In anderen Worten ist der Bandförderer als ein Kurven-Bandförderer ausgebildet und die Umlenkwelle lenkt den Fördergurt nach unten um, um eine Verbindung zwischen vorlaufendem Obertrum und rücklaufendem Untertrum des Fördergurt zur Verfügung zu stellen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der Bandförderer einen um zumindest eine Umlenkwelle geführten Fördergurt und eine Antriebsvorrichtung zum Bewegen des Fördergurts, vorzugsweise nach einem oder mehreren der vorherigen Aspekte auf, wobei der Fördergurt einen Zahnriemen oder Keilriemen aufweist, der mit der Antriebsvorrichtung in Eingriff steht und lösbar mit dem Fördergurt verbunden oder verbindbar ist.
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Indem des weiteren der Zahnriemen bzw. Keilriemen zum Antreiben des Fördergurts lösbar mit dem Fördergurt verbunden bzw. verbindbar ist, kann ein Zahnriemen bzw. Keilriemen oder ein Fördergurt getrennt ausgetauscht werden. Somit können die Kosten für den Austausch verschlissener Bauteile vermindert werden, weil je nach Verschleißzustand bzw. Abnützung der Zahnriemen bzw. Keilriemen ohne Fördergurt oder der Fördergurt ohne Zahnriemen bzw. Keilriemen ausgetauscht werden kann.
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Vorzugsweise weist der Zahnriemen bzw. Keilriemen eine seitliche Erstreckung auf, die mit dem Fördergurt verbunden oder verbindbar ist.
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Weiter bevorzugt weist die seitliche Erstreckung eine Vielzahl von Laschen auf, die durch Aussparungen voneinander getrennt sind und mit dem Fördergurt vorzugsweise durch Nieten verbindbar oder verbunden sind.
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Die durch die Aussparungen voneinander getrennten Laschen bieten den Vorteil einer bevorzugten Kraftübertragung von dem Zahnriemen bzw. Keilriemen auf den Fördergurt bei gleichzeitiger in vorgegebenen Grenzen möglichen seitlichen oder winkligen Verschiebbarkeit des Zahnriemens bzw. Keilriemens gegenüber dem Fördergurt. Hierdurch können Bauabweichungen bzw. Toleranzen ausgeglichen werden, so daß selbst bei relativ hohen Toleranzen ein sanfter Betrieb des Bandförderers ermöglicht wird. Darüber hinaus können aufgrund hoher Toleranzen bei der Herstellung und Montage des Bandförderers die Herstellungskosten minimiert werden. Eine Ausbeute bei den gefertigten Bauteilen kann hingegen erhöht werden, weil bei den hohen Toleranzen nur eine geringe Ausschußmenge produziert wird.
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Des weiteren kann sich der Fördergurt an den Umlenkungen zwischen den Laschen der seitlichen Erstreckung in die Aussparungen bzw. Täler hineinlegen, um Längsspannungen in der Umlenkung zu minimieren.
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Schließlich sind bei der Montage des Bandförderers keine hohen Toleranzen bei der Justierung und Ausrichtung einzuhalten, wodurch die Montagezeit und Montagekosten minimiert werden können.
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Indem des weiteren der Fördergurt mittels Nieten mit den Zahnriemen bzw. Keilriemen verbunden ist, kann der Zahnriemen bzw. Keilriemen auf einfache Weise von dem Fördergurt gelöst und mit einem anderen Fördergurt verbunden werden. Alternativ oder zusätzlich können jedoch auch andere Befestigungsmittel wie Schrauben, Splinte, Druckknöpfe etc. verwendet werden.
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Vorzugsweise weist der Zahnriemen bzw. Keilriemen zumindest eine vorzugsweise in seinem Inneren angeordnete erste Zugträgerlage auf, die längs zu einer Bewegungsrichtung des Zahnriemens bzw. Keilriemens angeordnet ist.
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Indem der Zahnriemen bzw. Keilriemen eine in Längsrichtung bzw. Bewegungsrichtung des Zahnriemens bzw. Keilriemens angeordnete erste Zugträgerlage, vorzugsweise ein Paar erster Zugträgerlagen aufweist, kann der Zahnriemen bzw. Keilriemen hohe Antriebskräfte übertragen. Darüber hinaus wird auch bei hoher Laufleistung eine Längung des Zahnriemens bzw. Keilriemens weitgehend vermieden. Somit gibt es auch nach vielen Betriebsstunden keine Störungen aufgrund einer veränderten Teilung bzw. eines veränderten Abstands von Zähnen des Zahnriemens bzw. Keilriemens und/oder eines Durchhängen eines unteren Trums des Zahnriemens bzw. Keilriemens.
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Insbesondere im Fall eines Kurven-Bandförderers kann somit ein Blockieren einer Antriebsvorrichtung aufgrund einer Längung vermieden werden, wie beispielsweise bei der Verwendung einer Kette anstelle des Zahnriemens bzw. Keilriemesn auftreten könnte.
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Weiter bevorzugt weist der Zahnriemen bzw. Keilriemen zumindest eine zweite Zugträgerlage auf, die vorzugsweise in einem Winkel von 30° bis 50° gegenüber der Bewegungsrichtung des Zahnriemens bzw. Keilriemen angeordnet ist.
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Indem der Zahnriemen bzw. Keilriemen die zweite Zugträgerlage aufweist, die gegenüber der Bewegungsrichtung des Zahnriemens bzw. Keilriemen in einem Winkel von 30 bis 50 Grad angeordnet ist, können darüber hinaus hohe Kräfte von dem Zahnriemen bzw. Keilriemen auf den Fördergurt übertragen werden ohne die Laschen übermäßig zu deformieren. Darüber hinaus kann durch die winkelige Anordnung der zweiten Zugträgerlage ein Biegeverhalten des Zahnriemens bzw. Keilriemens beim Umlenken an dem Zahnrad bzw. der Keilriemenscheibe optimiert werden. In anderen Worten stört die verhältnismäßig steife zweite Zugträgerlage das Biegeverhalten des Zahnriemens bzw. Keilriemens nicht bzw. nur geringfügig, weil die zweite Zugträgerlage in einem Winkel zur Bewegungsrichtung des Zahnriemens bzw. Keilriemens angeordnet ist. Des weiteren stimmt die winkelige Lage der zweiten Zugträgerlage vorzugsweise mit einer Kraftlinie überein, die die Antriebskraft von dem Zahnriemen bzw. Keilriemen auf den Fördergurt überträgt. Dabei ist die zweite Zugträgerlage über die gesamte Länge des Zahnriemens bzw. Keilriemens winklig zu einer Erstreckung des Zahnriemens bzw. Keilriemens angeordnet.
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Vorzugsweise erstreckt sich die zweite Zugträgerlage in die seitliche Erstreckung und/oder die Laschen hinein.
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Weiter bevorzugt weist zumindest ein Zugträger aus der ersten und/oder zweiten Zugträgerlage zumindest eine Lage gewobene Kett- und Schußfäden auf. Am besten weist die erste Zugträgerlage ein Seil in Gleichschlag- oder Kreuzschlagausführung auf und die zweite Zugträgerlage weist bevorzugt zumindest eine Lage gewobene Kett- und Schußfäden auf.
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Dabei weist der Zahnriemen bzw. Keilriemen vorzugsweise Polyurethan auf und ist vorzugsweise mit den ebenfalls Polyurethan aufweisenden Laschen und/oder der Erstreckung verschweißt und/oder verklebt. Der Zahnriemen bzw. Keilriemen kann jedoch auch einstückig mit der seitlichen Erstreckung bzw. den Laschen ausgebildet sein, um den Schritt des Verschweißens/Verklebens bei der Herstellung einzusparen.
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Vorzugsweise ist der Fördergurt ein Endlosgurt. Somit kann ein Montageschritt des Verbindens von Gurtenden eingespart werden und ein Lösen einer Gurtverbindung während des Betriebs kann vermieden werden.
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Da der Fördergurt als ein Endlosgurt gestaltet ist, kann dieser einfach durch Auflegen auf die Umlenkwelle montiert werden. Ein Zusammenfügen von zwei Enden des Fördergurts kann entfallen. Darüber hinaus läuft ein derartiger Endlosgurt sanft ab und eine Verbindungsstelle kann sich nicht lösen.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt wird ein Verfahren zum Montieren eines Bandförderers mit folgenden Schritten geschaffen:
Montieren einer Antriebsvorrichtung an einem Gestell oder Rahmen oder einer Basis des Bandförderers;
Einführen zumindest einer Umlenkwelle in die Gurtschleife, d. h. in das Innere eines Endlosgurts bzw. in das Innere eines Fördergurts, dessen Enden miteinander verbunden sind; und
Einhängen der zumindest einen Umlenkwelle in das Gestell bzw. den Rahmen bzw. die Basis des Bandförderers, um hierdurch die Montage des Fördergurts zu bewirken.
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Da bei diesem Montageverfahren die Montage der Antriebsvorrichtung getrennt bzw. separat von der Montage des Fördergurts durchgeführt wird, ist eine Demontage der Antriebsvorrichtung beim Auswechseln des Fördergurts nicht erforderlich. Derart kann ein Austausch des Fördergurts schnell und kostengünstig durchgeführt werden.
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Darüber hinaus kann auch die Antriebsvorrichtung getrennt bzw. separat von der Montage des Fördergurts montiert und demontiert werden, so daß beim Austausch der Antriebsvorrichtung der Fördergurt und die Umlenkwelle montiert bleiben können. Hierdurch ergibt sich ebenfalls ein Vorteil der Zeit- und Kostenersparnis.
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Des weiteren wird eine Antriebsvorrichtung mit einem drehend antreibbaren Zahnrad oder einer Keilriemenscheibe zum Antreiben eines Bandförderers verwendet, der wie vorher beschrieben gestaltet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Bandförderers in der Gestalt eines Kurvenbandförderers, wobei ein Fördergurt demontiert ist.
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2 zeigt eine Detailansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Bandförderers von 1 mit einem montierten Fördergurt.
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Der in 1 gezeigte Kurvenbandförderer hat ein Gestell 10, das durch ein Paar Längsträger bzw. Doppel-T-Träger 12 gebildet ist. An den Enden der Doppel-T-Träger 12 ist jeweils eine Umlenkwelle 30 zum Umlenken eines (nicht gezeigten) Fördergurts angeordnet.
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Diese Umlenkwelle 30 ist in das Gestell 10 eingehängt, wobei mindestens eine der zwei Umlenkwellen 30 in einer Längsrichtung bzw. einer Bewegungsrichtung des nicht gezeigten Fördergurts verschiebbar ist, um nach der Montage des Fördergurts diesen spannen zu können. Darüber hinaus weist die Umlenkwelle 30 eine Vielzahl von Walzenkörpern 32 auf, die unabhängig voneinander drehbar sind. Da der Fördergurt auf einer Innenseite, d. h. auf einer Seite mit einem geringeren Biegeradius eine geringere Umlaufgeschwindigkeit aufweist als an einer Außenseite bzw. einer Seite mit einem großen Biegeradius, muß ein auf der Innenseite angeordneter Walzenkörper 32 eine entsprechend geringere Umlaufgeschwindigkeit aufweisen als ein an der Außenseite angeordneter Walzenkörper 32.
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Darüber hinaus ist an dem Gestell 10 ein Elektromotor 70 mit einem Zahnrad 60 für den Antrieb eines (nicht gezeigten) Zahnriemens montiert. Vorzugsweise ist das Zahnrad 60 unmittelbar auf einer Abtriebswelle des Elektromotors 70 angeordnet. Die Einheit bestehend aus dem Elektromotor 70 mit dem Zahnrad 60 kann unabhängig von der Umlenkwelle 30 an dem Gestell 10 montiert bzw. demontiert werden. Andererseits kann die Umlenkwelle 30 unabhängig von der Antriebseinheit bestehend aus dem Elektromotor 70 und dem Zahnrad 60 montiert bzw. demontiert werden.
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Die Antriebsvorrichtung mit dem Zahnrad 60 ist dabei vorzugsweise so positioniert oder positionierbar, daß eine Achse bzw. Drehachse des Zahnrads 60 im wesentlichen auf einer Achse bzw. Rotationsachse der Umlenkwelle 30 liegt.
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Darüber hinaus weist der Bandförderer eine Vielzahl von Leerlaufrollen 80 für die Führung des (nicht gezeigten) Zahnriemens auf. Vorzugsweise sind diese Leerlaufrollen 80 in der Höhe an die Dicke des Zahnriemens angepaßt. Alternativ können die Leerlaufrollen 80 jedoch auch vertikal verschiebbar angeordnet sein, um die Montage eines Zahnriemens zu erleichtern und ihre Höhe gemäß der Dicke des Zahnriemens einstellen zu können.
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2 zeigt eine Detailansicht des Bandförderers von 1, wobei in 2 ein Förderband 20 und ein Zahnriemen 40 montiert sind.
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Der Zahnriemen 40 ist dabei mit seiner Verzahnung 46 auf das Zahnrad 60 gelegt, um mit diesem in Eingriff zu treten. Somit wird der Zahnriemen 40 durch Antreiben des Zahnrads 60 aufgrund des Eingriffs der Zähne des Zahnrads 60 mit der Verzahnung 46 angetrieben. Hierdurch bewegt sich der Zahnriemen 40 entlang des Doppel-T-Trägers 12 des Gestells 10. Diese Bewegung des Zahnriemens 40 wird über die Laschen 48 (Erstreckung) und Nieten 50 auf den Fördergurt 20 übertragen, so daß der Fördergurt 20 auch entlang des Paars Doppel-T-Träger 12 bewegt wird.
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Der Zahnriemen 40 ist dabei mit mindestens einem ersten Zugträger 42, vorzugsweise mit einem Paar-Zugträger 42 versehen, um hohe Antriebskräfte übertragen zu können, ohne den Zahnriemen übermäßig zu längen oder übermäßig zu belasten. Beim Anordnen von zwei oder mehr Zugträgern 42 sind diese vorzugsweise nebeneinander angeordnet, um sich auf sanfte Weise um das Zahnrad 60 herum zu biegen. Diese ersten Zugträger 42 sind vorzugsweise als Seil in Gleichschlag- oder Kreuzschlagausführung ausgebildet, während der Zahnriemen 40 vorzugsweise aus Polyurethan hergestellt ist.
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Vorzugsweise ist des weiteren in der Erstreckung bzw. Lasche 48 eine Vielzahl zweiter Zugträger 43 angeordnet, um die Antriebskraft von dem Zahnriemen 40 auf das Förderband 20 zu übertragen. Diese zweiten Zugträger 43 weisen vorzugsweise zumindest eine Lage gewobener Kett- und Schußfäden auf und sind vorzugsweise in einem Winkel gegenüber der Bewegungsrichtung des Zahnriemens angeordnet. Vorzugsweise in einem Winkel von 30 bis 50 Grad, am besten in einem Winkel von 40 bis 45 Grad.
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Vorzugsweise stimmt die Richtung der winklig angeordneten zweiten Zugträger 43 mit einer Kraftlinie zum Einleiten der Bewegungskraft von dem Zahnriemen 40 auf den Fördergurt 20 im wesentlichen überein. Des weiteren können vorzugsweise weitere zweite Zugträger senkrecht zu den zweiten Zugträgern in Krafteinleitungsrichtung angeordnet sein. In anderen Worten gibt es zweite Zugträger 43, die in einem Winkel von 30 bis 50 Grad, d. h. in einem Winkel im wesentlichen in Übereinstimmung mit einer Krafteinleitungsrichtung angeordnet sind, und weitere zweite Zugträger 43, die gegenüber den erstgenannten zweiten Zugträgern um 90 Grad versetzt angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, daß bei einer Umkehr der Bewegungsrichtung des Bandförderers die weiteren letztgenannten zweiten Zugträger 43 nun im wesentlichen mit der Krafteinleitungsrichtung von dem Zahnriemen 40 auf den Fördergurt 20 übereinstimmen.
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Zusammenfassend kann gesagt werden, daß zweite Zugträgerlagen 43 derart angeordnet sind, daß jeweils eine Vielzahl von zweiten Zugträgern 43 in Krafteinleitungsrichtung sowohl in der einen Bewegungsrichtung des Bandförderers als auch in der entgegengesetzten Bewegungsrichtung des Bandförderers angeordnet sind.
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Die Laschen bzw. Erstreckungen 48 des Zahnriemens 40 werden vorzugsweise durch Nieten 50 mit dem Fördergurt 20 verbunden. Auf diese Weise wird eine einfache und kostengünstige Verbindung zwischen dem Zahnriemen 40 und dem Fördergurt 20 geschaffen. Im Falle des Austausches des Fördergurts 20 oder des Zahnriemens 40 kann diese Verbindung auch auf einfache Weise gelöst und wiederhergestellt werden. Alternativ kann diese Verbindung auch durch ein anderes Verbindungsverfahren, wie beispielsweise Schrauben, Splinte, Kleben, Vulkanisieren etc. erfolgen.
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Die Erfindung betrifft insbesondere einen Bandförderer mit einem um zumindest eine Umlenkwelle 30 geführten Fördergurt 20 und einer Antriebsvorrichtung zum Bewegen des Fördergurts 20, wobei die Antriebsvorrichtung vorzugsweise getrennt oder separat von der Umlenkwelle 30 angeordnet ist. Die Antriebsvorrichtung umfaßt vorzugsweise einen an einem Randabschnitt des Fördergurts 20 angeordneten oder anordenbaren Zahnriemen 40 und ein drehend antreibbares Zahnrad 60. Dabei ist der Zahnriemen 40 vorzugsweise lösbar mit dem Fördergurt 20 verbunden oder verbindbar.
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Mit dem in den Figuren gezeigten Kurvenbandförderer können Gegenstände um einen beliebigen Winkel gefördert werden. An der radial innenliegenden Flanke des Zahnriemens können vorzugsweise (nicht gezeigte) Spannmittel wie beispielsweise eine Kurvenführung angreifen, um den Zahnriemen um die Kurve herum zu führen.
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Die Lösung ist jedoch nicht auf Kurvenbandförderer beschränkt, sondern kann auch bei einem geradlinigen Bandförderer angewandt werden. Darüber hinaus kann die Antriebsvorrichtung mit dem Zahnrad 60 und dem Zahnriemen 40 im Falle eines Kurvenbandförderers auch an der Innenseite oder an beiden Seiten des Förderbands 20 angeordnet werden. Des weiteren kann anstelle des Elektromotors 70 jede andere Antriebsvorrichtung wie beispielsweise ein Hydraulikmotor, ein Servomotor, ein Verbrennungsmotor etc. zum Antrieb des Bandförderers verwendet werden. Das Gestell 10 muß nicht die Doppel-T-Träger 12 aufweisen, sondern es kann jede andere Art eines Gestells beispielsweise ein einfacher T-Träger, ein L-Träger, eine Stange oder ein Rohr zum Ausbilden des Gestells verwendet werden. Optional kann der Bandförderer mit Führungsplatten 90 versehen sein, die ebenfalls leicht lösbar mit dem Gestell 10 zu verbinden sind. Obwohl gemäß dem Ausführungsbeispiel ein um ein Zahnrad gelegter Zahnriemen als Antrieb angewandt wird, kann auch ein Keilriemen mit einer entsprechenden Keilriemenscheibe zur Anwendung kommen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gestell
- 12
- Doppel-T-Profil
- 20
- Fördergurt
- 30
- Umlenkwelle
- 32
- Walzenkörper
- 40
- Zahnriemen
- 42
- erste Zugträger
- 44
- zweite Zugträger
- 46
- Verzahnung
- 48
- Lasche
- 49
- Aussparung
- 50
- Niete
- 60
- Zahnrad
- 70
- Elektromotor
- 80
- Leerlaufrolle
- 90
- Führungsplatte