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Die
Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für ein Schnellschlussventil
einer Dampfturbine mit einem Entlastungsventil zum Schließen
des Schnellschlussventils und einer in einer 2-von-3-Auswahl geschalteten
Entlastungsventil-Steuerventilanordnung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, ein Schnellschlussventil für eine Dampfturbine
mit einer solchen Steuereinrichtung sowie ein Verfahren zur Durchführung
eines Teilhubtests eines solchen Schnellschlussventils.
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Dampfturbinen,
beispielsweise in Kraftwerken, in denen Frischdampf aus einem Heizkessel entspannt
wird und dabei eine oder mehrere Turbinenstufen antreibt, dürfen
bestimmte Höchstdrehzahlen nicht überschreiten,
um insbesondere Schädigungen der Turbinenkomponenten zu
verhindern. Um bei einem Lastabwurf, einem Kupplungsbruch oder dergleichen
ein Überschreiten dieser Höchstdrehzahl durch
die Turbine zu vermeiden, ist es beispielsweise aus der
DE 10 2004 042 891
B3 bekannt, ein Schnellschlussventil vorzusehen, das in
möglichst kurzer Zeit den Dampfmassenstrom zur Turbine
unterbricht oder reduziert, wenn beispielsweise die Turbinendrehzahl
einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt oder auf andere
Weise ein drohendes Überschreiten der Höchstdrehzahl
erkannt wird.
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An
solche Schnellschlussventile und deren Aktuierung werden dementsprechend
hohe Verfügbarkeits-, Sicherheits- und Zuverlässigkeitsanforderungen
gestellt. Üblicherweise weist ein Schnellschlussventil
daher einen Arbeitszylinder auf, der durch einen Hydraulikdruck
gegen ein Vorspannelement, beispielsweise eine Feder, gelüftet
wird und so das Schnellschlussventil aktiv öffnet, solange
der Hydraulikdruck die Vorspannung des Vorspannelements überwindet.
Zum Schließen des Schnellschlussventils wird dieser Hydraulikdruck
möglichst rasch reduziert, beispielsweise in einen Tank
abgesteuert. Der drucklose Arbeitszylinder wird durch das Vorspannelement
in die Geschlossen-Stellung des Schnellschlussventils gezwungen.
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Die
DE 10 2004 042 891
B3 schlägt hierzu eine Steuereinrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit einem Cartridgeventil zur Reduzierung des
das Schnellschlussventil öffnenden Hydraulikdruckes und
einer dieses Cartridgeventil aktuierenden Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
vor, die drei Magnetventile, aufweist, welche in einer sogenannten
2-von-3-Auswahl („2v3”-Auswahl) realisieren, i.
e. derart mit dem Entlastungsventil hydraulisch verschaltet sind,
dass dieses das Schnellschlussventil erst schließt, falls
wenigstens zwei der drei Ventile der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
in eine Schnellschluss-Stellung geschaltet werden. Auf diese Weise
können vorteilhaft unnötige Schnellschlüsse
aufgrund eines einzelnen defekten Ventils der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
vermieden und andererseits diese Ventile während des Betriebs
einzeln getestet werden.
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Die
DE 2 254 250 A schlägt
eine 2v3-Auswahl bezüglich der Überwachungskanäle
einer Steuereinrichtung für ein Schnellschlussventil einer Dampfturbine
vor, um die Zuverlässigkeit der Überwachung zu
erhöhen.
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Nachteilig
sind bei diesen Steuereinrichtungen die Möglichkeiten zur Überprüfung
bzw. zum Test der auslösenden Aktorik und des Schnellschlussventils
eingeschränkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Verfügbarkeit,
Sicherheit und Zuverlässigkeit eines Schnellschlussventils
für eine Dampfturbine zu verbessern.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist eine Steuereinrichtung für
ein Schnellschlussventil einer Dampfturbine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale weitergebildet. Anspruch
14 stellt ein Schnellschlussventil mit einer solchen Steuereinrichtung,
Anspruch 15 ein durch eine solche Steuereinrichtung ausführbares
Verfahren unter Schutz. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Eine
erfindungsgemäße Steuereinrichtung für
ein Schnellschlussventil einer Dampfturbine weist ein Entlastungsventil
zur Reduzierung eines das Schnellschlussventil öffnenden
Hydraulikdruckes auf. Das Schnellschlussventil kann, wie vorstehend erläutert,
insbesondere einen hydraulisch betätigbaren Arbeitszylinder
aufweisen, der durch entsprechenden Hydraulikdruck aktiv gegen ein
Vorspannelement, beispielsweise eine Zug- oder Druckfeder in eine
Offen-Stellung beweg bar ist und bei ausreichender Reduzierung des
Hydraulikdruckes das Schnellschlussventil verschließt.
Diese Reduzierung des Hydraulikdrucks und damit das Schließen
des Schnellschlussventils kann über das Entlastungsventil
erfolgen, das beispielsweise ein oder mehrere Cartdrige- und/oder
Kugelventile umfassen kann.
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Zur
Ansteuerung dieses Entlastungsventil ist eine Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
vorgesehen, die drei oder mehr Ventile aufweist, welche derart mit
dem Entlastungsventil hydraulisch verschaltet sind, dass das Entlastungsventil
das Schnellschlussventil erst schließt, falls wenigstens zwei
Ventile der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung in eine Schnellschluss-Stellung
geschaltet sind, i. e. eine 2v3-Auswahl realisieren.
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Erfindungsgemäß ist
nun zusätzlich eine Prüf-Steuerventilanordnung
vorgesehen, die bevorzugt unabhängig von der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
ausgebildet ist, und durch die der Hydraulikdruck, der das Schnellschlussventil
gegen das Vorspannelement öffnet, reduziert und erhöht werden
kann.
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Durch
diese zusätzliche Prüf-Steuerventilanordnung kann
damit auch bei geschlossenem Entlastungsventil ein Test, insbesondere
ein sogenannter Teilhubtest des Schnellschlussventils durchgeführt werden,
indem, ausgehend von dem beispielsweise vollständig oder
in eine Betriebsnormalstellung geöffnetem Schnellschlussventil,
zunächst der Hydraulikdruck derart reduziert wird, dass
das Schnellschlussventil sich ganz oder wenigstens teilweise schließt, indem
beispielsweise der Arbeitszylinder einen vollen bzw. einen Teilhub
ausführt. Anschließend wird der Hydraulikdruck
wieder erhöht und das Schnellschlussventil so in seine
Ausgangsstellung zurückgefahren.
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Durch
diesen Test, der vor, während und/oder nach dem Arbeitsbetrieb
der Turbine durchgeführt werden kann, kann unabhängig
von der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung die Funktion des
Schnellschlussventils überprüft und so beispielsweise
eine Schwergängigkeit oder ein Festsitzen, etwa durch Verzunderung,
erkannt werden. In einer bevorzugten Weiterbildung stellt die Prüf-Steuerventilanordnung
zudem eine redundante, von dem Entlastungsventil unabhängige
Möglichkeit dar, den Hydraulikdruck zu reduzieren und so
das Schnellschlussventil zu schließen, wenngleich gegebenenfalls
langsamer als durch das Entlastungsventil. Vorteilhafterweise können
im Falle eines Schnellschlusses auch sowohl das Entlastungsventil
als auch die Prüf-Steuerventilanordnung so angesteuert
werden, dass Hydraulikdruck über beide abgesteuert und
so das Schnellschlussventil noch rascher geschlossen wird.
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Bevorzugt
weist die Prüf-Steuerventilanordnung ein oder mehrere erste
Steuerventile und/oder ein oder mehrere zweite Steuerventile auf.
Sowohl die Verbindung des Entlastungsventils mit einer Druckquelle,
beispielsweise einem Hydraulikdruckspeicher, einer Pumpe oder dergleichen,
als auch die Verbindung des Entlastungsventils mit einer Drucksenke,
beispielsweise einem oder mehreren Tanks, kann über die
ersten und/oder zweiten Steuerventile erfolgen Erste und zweite
Steuerventile können parallel oder in Reihe geschaltet
sein, wobei ihnen in der Verbindung zur Druckquelle und/oder zu
dem Schnellschlussventil eine, vorzugsweise einstellbare, Drossel
vorgeschaltet sein kann, um den die Prüf-Steuerventilanordnung
beaufschlagenden Hydraulikdruck auf einen geeigneten Wert zu reduzieren.
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Die
Entlastungsventil-Steuerventilanordnung und die Prüf-Steuerventilanordnung
bilden bevorzugt eine bauliche Einheit. Insbesondere können diese
beiden Teileinheiten einen kompakten Block bilden und aneinander
und/oder einem Träger befestigt sein. Dies erleichtert
die Montage der kompletten Steuereinrichtung und reduziert den erforderlichen Bauraum.
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Ventile
der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung und/oder der Prüf-Steuerventilanordnung sind
bevorzugt als 4/2-Magnet-Wegeventil ausgebildet, i. e. Ventile mit
vier Anschlüssen, die über, vorzugsweise gegen
ein Vorspannelement wirkende, Elektromagnete in zwei Stellungen
schaltbar sind. Bevorzugt verbinden dabei Ventile der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
das Entlastungsventil mit einer Drucksenke bzw. trennen es von einer Druckquelle,
wenn sie nicht mit Energie versorgt sind, d. h. öffnen
im stromlosen Zustand das Entlastungsventil. In gleicher Weise verbinden
bevorzugt ein erstes und/oder zweites Steuerventile der Prüf-Steuerventilanordnung
das Schnellschlussventil mit der Drucksenke, während sie
es von der Druckquelle trennen, wenn sie mit Energie versorgt sind,
d. h. schließen im bestromten Zustand das Schnellschlussventil.
Es ist jedoch auch die umgekehrte Stromlos-Stellung möglich.
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Die
Entlastungsventil-Steuerventilanordnung und/oder die Prüf-Steuerventilanordnung
weisen bevorzugt eine Endlagenüberwachung auf, um festzustellen,
ob die Ventile ordnungsgemäß arbeiten, i. e. die
angesteuerte Endlage (Offen- bzw. Geschlossen-Stellung) einnehmen.
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In
einer bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung
weist die Steuereinrichtung eine Entlastungsventilsteuerung zum
Erfassen der Drehzahl der Dampfturbine und Schalten der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
in die Schnellschluss-Stellung auf. Diese Entlastungsventilsteuerung
umfasst vorteilhafterweise wenigstens drei Drehzahlerfassungseinheiten,
die derart verschaltet sind, dass die Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
erst in eine Schnellschluss-Stellung geschaltet wird, falls wenigstens
zwei Drehzahlerfassungseinheiten eine Drehzahl der Dampfturbine
erfassen, die einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt,
i. e. realisieren eine 2v3-Auswahl.
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Dabei
können die Drehzahlerfassungseinheiten eine Gleichlaufüberwachung
zur gegenseitigen Vergleichen der erfassten Drehzahlen, eine Nulldrehzahlüberwachung
und/oder eine Unterdrehzahlüberwachung aufweisen. Die Drehzahlerfassungseinheiten
kommunizieren bevorzugt über einen Bus miteinander, der
die die 2v3-Auswahl bildende Logik realisieren kann. Bevorzugt können
auch externe Schnellschlussbefehle, sogenannte externe Trips, in die
Entlastungsventilsteuerung eingegeben werden, die beispielsweise
von einer Leistungsüberwachung der Turbine, einer Kupplungsüberwachung
oder dergleichen stammen und ebenso wie die Überschreitung
des vorgegebenen Schwellwertes durch wenigstens zwei erfasste Drehzahlen
zur Schaltung der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung in die Schnellschluss-Stellung
führen.
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Die
Drehzahlerfassungseinheiten können dabei jeweils eine oder
mehrere Drehzahlerfassungseinrichtungen, beispielsweise aktive Drehzahlsensoren,
aufweisen und mit diesen und/oder Ventilen der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
physikalisch unabhängig verbunden sein, um die Zuverlässigkeit
und Sicherheit zu erhöhen.
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Zum
testweisen Ansteuern der Ventile der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
und/oder zum testweisen Ansteuern der Prüf-Steuerventilanordnung
kann die Entlastungsventilsteuerung einen Testgenerator aufweisen.
Das testweise Ansteuern der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
und der Prüf-Steuerventilanordnung kann dabei durch einen gemeinsamen
Testgenerator gesteuert werden, gleichermaßen können
jedoch auch jeweils eigene Teil-Testgeneratoren vorgesehen sein,
die bevorzugt in der Entlastungsventilsteuerung implementiert oder von
dieser getrennt realisiert sein können.
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Die
Ansteuerung der Ventile der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
erfolgt dabei bevorzugt derart, dass die Ventile der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
abwechselnd, insbesondere zyklisch, einzeln testweise in die Schnellschluss-Stellung
geschaltet werden. Da bei nur einem in die Schnellschluss-Stellung
geschalteten Ventil der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung aufgrund
der 2v3-Auswahl das Entlastungsventil das Schnellschlussventil noch
nicht schließt, kann dieser Test, beispielsweise periodisch,
auch während des Betriebs der Turbine erfolgen.
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Die
Ansteuerung der Prüf-Steuerventilanordnung erfolgt bevorzugt
derart, dass die Prüf-Steuerventilanordnung den das Schnellschlussventil öffnenden
Hydraulikdruck bei geschlossenem Entlastungsventil reduziert und
anschließend wieder erhöht, um so einen Voll-
oder Teilhubtest durchzuführen. Insbesondere ein Teilhubtest
kann auch während des Arbeitsbetriebes der Turbine, bevorzugt
vor und/oder danach erfolgen. Zur Auswertung des Tests sind bevorzugt
ein oder mehrere Sensoren vorgesehen, die eine Verstellung des Schnellschlussventils, beispielsweise
einen Hub eines Arbeitszylinders, erfassen. Vorzugsweise sind wenigstens
zwei Sensoren auf gleicher Hubhöhe vorgesehen, um zwischen Sensorausfall,
gekennzeichnet durch nur ein Sensorsignal, und fehlerhaftem Hub,
gekennzeichnet durch Signale aller Sensoren, unterscheiden zu können
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Der
Testgenerator kann parametrierbar sein, um Testbedingungen, beispielsweise
die Zeitdauer zwischen zwei Tests, die Teilhubhöhe oder
dergleichen einstellen zu können.
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Bevorzugt
führt der Testgenerator den Test des Schnellschlussventils
mittels Ansteuerung der Prüf-Steuerventilanordnung und/oder
den Test der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung automatisch,
beispielsweise nach einer vorgegeben Anzahl von Betriebsstunden,
einer vorgegebenen Anzahl von anderen Tests oder dergleichen durch.
Hierzu kann er einen Betriebsstundenzähler und/oder einen Startzähler
aufweisen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen
und dem Ausführungsbeispiel. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert,
die einzige
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1:
eine Steuereinrichtung für ein Schnellschlussventil einer
Dampfturbine nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt
in Form eines Hydraulik- und Informationsplanes teilweise schematisiert
eine Steuereinrichtung für ein Schnellschlussventil einer Dampfturbine
nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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Die
Drehzahl eines Läufers 1 einer Dampfturbine wird
durch drei unabhängige Drehzahlsensoren 17.1 bis 17.3 erfasst. Übersteigt
eine von einem Sensor 17 erfasste Drehzahl einen vorgegebenen Schwellwert,
gibt eine mit diesem verbundene Drehzahlerfassungseinheit 10, 20 bzw. 30 über
eine Steuerleitung 10.2, 20.2 bzw. 30.3 einen
Schaltbefehl an ein 4/2-Magnetwegeventil in einer Entlastungsventil-Steuerventilanordnung 6.
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Diese
ist nicht weiter detailliert dargestellt oder beschrieben, da insofern
auf die
DE 10
2004 042 891 B3 verwiesen werden kann, deren diesbezügliche
Offenbarung ausdrücklich zum Gegenstand der vorliegenden
Anmeldung gemacht wird. Allgemein sind die drei 4/2-Magnetwegeventil
der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
6 hydraulisch
so verknüpft, dass sich eine sogenannte „2 von
3”-Auswahl ergibt.
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Sind
wenigstens zwei der drei Magnetwegeventil der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung 6 durch
Steuerbefehle von den Drehzahlerfassungseinheit 10, 20 bzw. 30 nicht
in eine Schnellschluss-Stellung geschaltet, ist die Verbindung eines Cartridge-Entlastungsventils 4 über
Passagen 5, 7.2 mit einer Druckquelle P getrennt,
während das Entlastungsventil 4 über
Passagen 5, 15.1, 15.2, 15.22 mit
einer Drucksenke 16 kommuniziert.
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Dadurch öffnet
der Hydraulikdruck in einem Arbeitsraum 2.3 eines Schnellschlussventils 2 das Cartridge-Ventil 4,
sein Arbeitskolben 2.1 fährt unter der Kraft einer
vorgespannten Tellerfeder 2.2 aus (nach unten in 1),
treibt dabei Hydraulikflüssigkeit aus dem Arbeitsraum 2.3 über
Passagen 3, 3.1, das geöffnete Ventil 4,
Passagen 15.21, 15.22 in den Tank 16 und
schließt dabei das Schnellschlussventil derart, dass eine
Dampfzufuhr zur Dampfturbine unterbrochen und so ein Überschreiten
einer zulässigen Höchstdrehzahl des Läufers 1 verhindert
wird.
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Zur Überprüfung
der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung 6 steuert ein
Testgenerator 40 zyklisch die einzelnen Drehzahlerfassungseinheiten 10, 20 und 30 derart
an, dass sie abwechselnd das zugeordnete Magnetwegeventil der Entlastungsventil-Steuerventilanordnung 6 in
die Schnellschluss-Stellung schalten. Über Informationsleitungen 10.1, 20.1 bzw. 30.1 melden
Endlagensensoren in diesen Magneten (nicht dargestellt), ob das
jeweilige Ventil ordnungsgemäß funktioniert.
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Um
einen Teilhubtest durchzuführen, steuert der Testgenerator 40 über
Steuerleitungen 40.3, 40.5 zwei weitere Steuerventile
in Form von 4/2-Magnetwegeventilen 8, 9 derart
an, dass, ausgehend von der in 1 dargestellten
Betriebsstellung, die Steuerventile 8,9 der Prüf-Steuerventilanordnung
gleichzeitig umgeschaltet werden und den Arbeitsraum 2.3 über
die Passagen 3, 3.2 (i. e. unter Umgehung des Entlastungsventils 4), 3.21,
ein Rückschlagventil 11, eine einstellbare Drossel 13,
die nun stromführend geschalteten Steuerventile 8, 9 und
die Passagen 15, 15.2, 15.22 mit dem
Tank 16 verbindet. Entsprechend der Ansteuerung des ersten
und zweiten Steuerventils 8, 9 bzw. der Einstellung
der Drossel 13 reduziert sich so der Hydraulikdruck im
Arbeitsraum 2.3, der Arbeitskolben 2.1 führt
einen Teilhub aus (nach unten in 1), der
von Sensoren 40.1, 40.2 erfasst und an den Testgenerator übermittelt
wird.
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Nach
Erreichen des gewünschten Teilhubes, der die Funktionsfähigkeit
des Schnellschlussventils 2 zeigt bzw. durch Aufbrechung
von Verzunderungen oder dergleichen wieder herstellt oder verbessert, werden
das erste Steuerventil 8 und das zweite Steuerventil 9 der
Prüf-Steuerventilanordnung wieder in die in 1 dargestellte
Betriebsstellung geschaltet, so dass die Druckquelle P über
Passagen 7, 7.1, eine einstellbare Drossel 14,
das erste und zweite Steuerventil 8, 9, ein Rückschlagventil 12 und
die Passagen 3.22, 3.2, 3 mit dem Arbeitsraum 2.3 verbunden
ist, so dass sich der Hydraulikdruck in diesem erhöht, den
Arbeitskolben 2.1 gegen die Vorspannung der Tellerfeder 2.2 treibt
und so das Schnellschlussventil wieder öffnet, bis der
Testgenerator 40 über die Sensoren 40.1, 40.2,
fest stellt, dass der Teilhub rückgängig gemacht
wurde. Auch die Endlagen des ersten Steuerventils 8 und
des zweiten Steuerventils 9 werden über Endlagensensoren überwacht
und über Informationsleitungen 40.4, 40.6 an
den Testgenerator gemeldet.
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Die
Entlastungsventil-Steuerventilanordnung 6 und die Prüf-Steuerventilanordnung 8, 9 sind als
bauliche Einheit in einem kompakten Block zusammengefasst. Dabei
sind das erste Steuerventil 8 und das zweite Steuerventil 9 mit
der vorgeschalteten einstellbaren Drossel 13 in der in 1 gezeigten Weise
in Reihe geschaltet. Sie werden in vorgegebenen Zeitabständen
vom Testgenerator 40 zur Durchführung eines Teilhubtestes
angesteuert, wie vorstehend beschrieben. Der 2v3-Ventilblock 6, 8, 9 kann auch
in Ex-Schutz-Ausführung ausgebildet sein.
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Beide
Teileinheiten Entlastungsventil-Steuerventilanordnung 6 und
Prüf-Steuerventilanordnung 8, 9 werden
von den Drehzahlerfassungseinheiten 10, 20, 30 bzw.
dem Testgenerator 40 angesteuert, die zu einem Überdrehzahlerfassungssystem 50 zusammengefasst
sein können.
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Das Überdrehzahlerfassungssystem 50 kann
weitere Relaisbaugruppen (nicht dargestellt), insbesondere zur Realisierung
von Doppelstromkreisen in 2v3-Aufbau zum Abschalten weiterer Verbraucher
aufweisen.
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Es
ist in 3-kanaliger Redundanz aufgebaut. Trip- bzw. Schnellschlussmeldungen
bzw. -befehle werden in einer 2v3-Auswahl verglichen und die mehrheitlich
anstehende Meldung wird dreifach in einer ausfallsicheren Relaisschaltung
mit zwangsgeführten Kontakten ausgegeben (nicht dargestellt).
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Für
die Auslösung eines Trips bzw. Schnellschlusses stehen
nach außen drei 2v3-Stromkreise zur Verfügung,
die bei der Auflösung öffnen. Zusätzlich
stehen die vorgenannten weiteren Doppelstromkreise zur Verfügung.
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Bevorzugt
weisen ein oder mehrere der Drehzahlerfassungseinheiten 10, 20, 30 eine
Geber-Stromkreis-Überwachung, eine Geber-Signal-Überwachung,
eine Gebersignal-Weiterkopplung, einen Überdrehzahl-Grenzwert,
einen Unterdrehzahl-Grenzwert, eine Nulldrehzahlmeldung mit Relaisausgang,
Steuereingänge für externe Trip-Auslösung,
eine Trip-Line Überwachung bzw. 2v3- Magnetventilüberwachung,
eine Störungsmeldung und/oder eine Drehrichtungserkennung
auf.
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An
der Gerätefront einer oder mehrerer Drehzahlerfassungseinheiten 10, 20, 30 befindet
sich ein Tastenfeld (nicht dargestellt) zur Bedienung und Parametrierung,
ein fünfstelliges Display zur Anzeige der aktuellen Drehzahl
und zur Fehlermeldungsanzeige und vier LEDs zur Statusanzeige. Zum
Datenaustausch mit einem Profibus-Master verfügt jede Drehzahlerfassungseinheit 10, 20, 30 über
eine frontseitige Profibus-DP-Schnittstelle (nicht dargestellt).
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Der
Testgenerator 40 ist mit automatischen, zyklischen Prüfroutinen
für Überdrehzahl, 2v3-Logik des 2v3-Ventilblocks
sowie den Teilhubtest ausgestattet. Auf der Gehäusefront
des Generators befindet sich ein Tastenfeld zur Parametrierung,
ein Display zur Anzeige der Testdrehzahl, LEDs zur Anzeige des Status
und eine Profibus-Schnittstelle zum Daten Austausch mit einem Profibus-Master
(nicht dargestellt).
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In
nicht näher dargestellter Weise kann ein Trip- oder Schnellschluss
in einer fehlersicheren Steuerung gespeichert werden. Ein Trip-Reset
kann in dieser fehlersicheren Steuerung realisiert sein. Das System
geht vorzugsweise automatisch in den GUT-Zustand, wenn keine interne
oder externe Tripbedingung ansteht. Für die Ausführung
des Überdrehzahlschutzes ist eine fehlersichere Steuerung vorteilhaft.
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- 1
- Dampfturbinenläufer
- 2
- Schnellschlussventil
- 2.1
- Arbeitszylinder
- 2.2
- Tellerfeder
- 2.3
- Arbeitsraum
- 3,
3.1, 3.2
- Hydraulikfluidpassage
- 4
- Entlastungsventil
- 5
- Hydraulikfluidpassage
- 6
- Entlastungsventil-Steuerventilanordnung
- 7,
7.1, 7.2
- Hydraulikfluidpassage
- 8
- erstes
Steuerventil
- 9
- zweites
Steuerventil
- 10,
20, 30
- Drehzahlerfassungseinheit
- 10.1,
20.1, 30.1
- Informationsleitung
- 10.2,
20.2, 30.2
- Steuerleitung
- 11,
12
- Rückschlagventil
- 13,
14
- einstellbare
Drossel
- 15,
15.1, 15.2, 15.21, 15.22
- Hydraulikfluidpassage
- 16
- Drucksenke
(Tank)
- 17.1,
17.2, 17.3
- Drehzahlerfassungseinrichtung
- 40
- Testgenerator
- 40.1,
40.2
- Hubsensor
- 40.3,
40.5
- Steuerleitung
- 40.4,
40.6
- Informationsleitung
- 50
- Überdrehzahlerfassungssystem
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004042891
B3 [0002, 0004, 0030]
- - DE 2254250 A [0005]