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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Steuerschaltung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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In
der
EP 1 413 810 A1 ist
eine Stelleinrichtung für ein Turbinenventil zur Steuerung
der Gas- oder Dampfzufuhr einer Turbine oder eine Prozessarmatur
zur Steuerung eines Fluids, eine Pitch-Verstellung eines Windrades
oder dergleichen offenbart. Derartige Stelleinrichtungen haben üblicherweise
einen Stellantrieb, der beim Gegenstand der
EP 1 413 810 A1 als elektrischer
Spindeltrieb ausgeführt ist. Bei einer Gasturbine lässt
sich mittels einer derartigen Stelleinrichtung beispielsweise ein Öffnungsquerschnitt
einer Armatur zur Einstellung der Dampfzufuhr verstellen. In einem
Notfall, beispielsweise bei einem Stromausfall oder einer Störung
soll die Armatur – oder bei einem Windrad der Pitch-Winkel – zurückgestellt
werden, um eine Beschädigung der Anlage zu vermeiden. Dazu
ist bei der bekannten Lösung dem Spindeltrieb ein Kniehebelmechanismus zugeordnet,
der im regulären Betrieb, d. h. bei hinreichender Stromversorgung
in einer Strecklage arretiert ist, in der eine Vorspannfeder gespannt
ist. Dieser Kniehebel wirkt auf einen Ventilkörper der
Armatur (bei einer Gasturbine) oder auf den Stellmechanismus zur
Einstellung des Pitch-Winkels bei einem Windrad. Die Verriegelung
des Kniehebels erfolgt nur bei hinreichender Stromversorgung; bei
einem Stromausfall gibt der Verriegelungsmechanismus den Kniehebel
frei, so dass er über die Vorspannfeder aus seiner Streckstellung
in seine Knickstellung verstellt wird, und entsprechend dieses Verstellweges
das Ventilglied bzw. der Pitch-Winkel-Einstellmechanismus in seine
vorbestimmte Grundposition zurückverstellt wird.
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Nachteilig
bei dieser Lösung ist, dass der Kniehebelmechanismus recht
komplex im Aufbau ist und einen erheblichen Bauraum erfordert, so
dass der vorrichtungstechnische Aufwand erheblich ist.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde eine Steuerschaltung für
eine Stelleinrichtung zu schaffen, die eine Notfallbetätigung mit
geringem vorrichtungstechnischem Aufwand bei hoher Betriebssicherheit
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine hydraulische Steuerschaltung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß hat
eine insbesondere für Windkraftanlagen eingesetzte hydraulische
Steuerschaltung einen Zylinder mit einem Kolben, der den Zylinder
in einen ersten und zweiten Druckraum unterteilt. Der Zylinder ist über
ein elektrisch betätigbares Wegeventil ansteuerbar. Für
eine Notfallbetätigung ist ein Ventilschieber des Wegeventils
in Richtung einer Fail-Safe-Stellung federbeaufschlagt. In dieser
Stellung ist zum Verfahren des Kolbens in eine Fail-Safe-Position
der erste Zylinderraum des Zylinders über das Wegeventil
zu einem Tank entlastet und der Kolben über den zweiten
Zylinderraum über das Wegeventil mit einem Systemdruck
beaufschlagt.
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Diese
Lösung hat den Vorteil, dass der Zylinder beispielsweise
beim Ausfall der Stromversorgung des Wegeventils durch die Fail-Safe-Stellung
in eine Fail-Safe-Position gefahren wird. Die hydraulische Steuerschaltung
weist somit eine vorrichtungstechnisch äußerst
einfach aufgebaute Notfallbetätigung auf, die vorzugsweise
bei einer Windkraftanlage zum Verstellen von Rotorblättern
in eine Fahnenstellung einsetzbar ist.
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Vorzugsweise
ist an einem Druckanschluss des Wegeventils eine Pumpenleitung mit
einem ersten Rückschlagventil angeschlossen, wobei von
der Pumpenleitung zwischen dem ersten Rückschlagventil
und dem Druckanschluss ein Hydrospeicher angeschlossen ist. Der
Hydrospeicher kann hierbei vorteilhafterweise während des
normalen Einsatzes des Steuerschaltung durch die Pumpe aufgeladen werden
und, bei beispielsweise einem Ausfall der Pumpe oder eines die Pumpe
an treibenden Motors; die Druckmittelversorgung des Zylinders zum
Verfahren in die Fail-Safe-Position gewährleisten.
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Mit
Vorteil ist bei der Steuerschaltung ein Druckschalter vorgesehen,
der bei einem Systemdruckabfall eine Stromversorgung des Wegeventils unterbricht,
wodurch das Wegeventil in die Fail-Safe-Stellung schaltet.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Kolben des Zylinders
mit einer Verriegelungsvorrichtung verriegelbar, um bei einem Systemdruckverlust
das Verfahren des Kolbens aus der Fail-Safe-Position zu verhindern.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Verriegelungsvorrichtung
ein hydraulisch entsperrbares Rückschlagventil. Dieses
ist im Druckmittelpfad zwischen dem zweiten Zylinderraum und einem
Arbeitsanschluss des Wegeventils angeordnet und verhindert eine
Druckentlastung des zweiten Zylinderraums bei einer Fail-Safe-Stellung
des Wegeventils zu einem Tank. Die Steuerleitung zum Entsperren
des Rückschlagventils zweigt vorteilhafterweise zwischen
dem ersten Rückschlagventil und dem Wegeventil von der
Pumpenleitung ab. Ein derartiges Rückschlagventil ist einfach
und kostengünstig in die hydraulische Steuerschaltung integrierbar.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die
Verriegelungsvorrichtung als Stangenklemmvorrichtung zur mechanischen
Klemmung einer Kolbenstange des Zylinders ausgebildet, die eine
hohe Robustheit aufweist.
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Die
Stangenklemmvorrichtung hat vorteilhafterweise eine konusförmige,
die Kolbenstange umgreifende Klemmbuchse, die wiederum von einem Ringkolben
umgriffen ist. Der Ringkolben wird dann von einer Federkraft von
Federn zum Verriegeln der Kolbenstange in Ansteigrichtung des Durchmessers der
konusförmigen Klemmbuchse und zum Entriegeln der Kolbenstange
mit einem Steuerdruck entgegen der Federkraft beaufschlagt. Der
Steuerdruck wird über eine Steuerleitung zwischen dem ersten Rückschlagventil
und dem Wegeventil von der Pumpenleitung abgegriffen.
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Das
Wegeventil kann als herkömmliches 4-Wegeventil ausgebildet
sein, das neben der Fail-Safe-Stellung zwei weitere Stellungen entgegen der
federvorge spannten Richtung des Ventilschiebers zum Ein- und Ausfahren
der Kolbenstange des Zylinders und eine Sperrstellung aufweist.
Somit kann für das Wegeventil kosteegünstig ein
Standardprodukt eingesetzt sein.
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Bevorzugter
Weise wird der Druckschalter über eine Druckleitung zwischen
dem ersten Rückschlag- und dem Wegeventil mit der Pumpenleitung verbunden,
wobei ein Kolben des Druckschalters über eine einstellbare
Feder entgegen der Druckkraft des Systemdrucks beaufschlagt ist.
Es ist somit ein herkömmlicher Druckschalter für
die Steuerschaltung einsetzbar.
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Der
Druckschalter ist von Vorteil an der Stromversorgung des Wegeventils
mit einem Steuerstromkreis angeschlossen. In dem Steuerstromkreis ist
ein Schaltrelais in Reihe zum Druckschalter angeordnet, das bei
einer Unterbrechung des Steuerstromkreises durch den Druckschalter
aufgrund eines Systemdruckabfalls die Stromversorgung des Wegeventils
unterbricht.
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Um
einen sicheren Einsatz des Hydrospeichers zu gewährleisten,
ist ein Druckbegrenzungsventil vorgesehen, das den Systemdruck in
der Pumpenleitung zwischen dem ersten Rückschlag- und dem
Wegeventil begrenzt. Des Weiteren sind zur gesteuerten Systemdruckentlastung
ein einstellbares Drosselventil und ein elektrisch betätigbares
Sperrventil vorgesehen, die jeweils parallel zum Druckbegrenzungsventil
angeordnet sind.
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Die
hydraulische Steuerschaltung wird beispielsweise in Windkraftanlagen
eingesetzt, wobei der Zylinder zur hydraulischen Verstellung von
Rotorblättern der Windkraftanlage dienen kann.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Hydraulikschaltplan einer hydraulischen Steuerschaltung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel; und
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2 einen
Hydraulikschaltplan der hydraulischen Steuerschaltung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
einen Hydraulikschaltplan mit einer hydraulischen Steuerschaltung 1 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel. Die Steuerschaltung 1 dient
zum Ansteuern einer Stelleinrichtung in Form eines Stellzylinders
bzw. Zylinders 2. Eine derartige Steuerschaltung 1 wird
beispielsweise zur hydraulischen Blattverstellung von Rotorblättern
in einer Windkraftanlage eingesetzt. Bei Windkraftanlagen wird die
Strömungsenergie des Windes in nutzbare Rotationsenergie
umgesetzt. Der Anstellwinkel (Pitch-Winkel) der Rotorblätter
wird in Abhängigkeit von der Windstärke zum Wind über
den Zylinder 2 der Steuerschaltung 1 eingestellt,
um die Windkraft optimal auszunutzen. Bei einem Defekt der Steuerschaltung 1,
beispielsweise durch Unterbrechung einer Stromversorgung oder durch
den Ausfall einer hydraulischen Pumpe, ist es zum sicheren Betrieb der
Windkraftanlage erforderlich, dass die Rotorblätter in
ihre Fahnenstellung, bei der die Anlage aerodynamisch abgebremst
wird, verstellt werden. Der Zylinder 2 wird hierbei in
eine Fail-Safe-Position verfahren. Die Steuerschaltung 1 weist
dafür eine Notfallbetätigung bzw. eine Fail-Safe-Funktion
auf, bei der unabhängig von beispielsweise der Stromversorgung oder
der Pumpe der Zylinder 2 und somit die Rotorblätter
in die Fail-Safe-Position bzw. Fahnenstellung bewegt werden können.
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Die
Steuerschaltung 1 hat in 1 einen
mit einer Pumpe verbundenen Pumpenanschluss P und einen mit einem
Tank verbundenen Tankanschluss T. Der Pumpenanschluss P ist über
eine Pumpenleitung 3 mit einem Druckanschluss PW, und der
Tankanschluss T ist über eine Tankleitung 4 mit
einem Tankanschluss TW eines elektrisch betätigbaren 4-Wegeventils 6 in
Druckmittelverbindung.
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An
zwei Arbeitsanschlüssen A und B des Wegeventils 6 ist
jeweils eine mit dem Zylinder 2 verbundene erste und zweite
Arbeitsleitung 16 bzw. 18 angeschlossen. Ein Kolben 19 mit
einer Kolbenstange 20 unterteilt den Zylinder 2 in
einen kolbenstangenseitigen ersten Druckraum bzw. Ringraum 21 und einen
bodenseitigen zwei ten Druckraum bzw. Zylinderraum 22, wobei
an dem Ringraum 21 die erste und an dem Zylinderraum 22 die
zweite Arbeitsleitung 16 bzw. 18 angeschlossen
ist.
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Bei
dem Wegeventil 6 handelt es sich um ein herkömmliches
4-Wegeventil, das beispielsweise aus dem Datenblatt RD 29035 der
Anmelderin bekannt ist. Dieses ist ein stetig verstellbares Wegeventil
mit vier Stellungen c, a, 0 und b, wobei die Schaltstellung c eine
Grundstellung ist, in die ein durch eine Feder 26 mit einer
Federkraft beaufschlagter Ventilschieber vorgespannt ist. Die Grundstellung
dient als Fail-Safe-Stellung des Wegeventils 6, bei der
die Pumpenleitung 3 mit dem Zylinderraum 22 und
die Tankleitung 4 mit dem Ringraum 20 des Zylinders 2 in
Druckmittelverbindung sind und der Kolben 19 des Zylinder 2 nach
links in der 1 verfahren wird. Bei der eingangs
beschriebenen Windkraftanlage wird damit die Fahnenstellung der
Rotorblätter angefahren. Entgegen der Wirkrichtung der
Federkraft der Feder 26 ist der Ventilschieber des Wegeventils 6 stetig
in Richtung der Stellungen a, 0 und b über einen Elektro-Magneten 28 verschiebbar.
In den Stellungen a wird der Ringraum 21 des Zylinders 2 über die
Arbeitsleitung 16 mit der Tankleitung 4 und der Zylinderraum 22 über
die Arbeitsleitung 18 mit der Pumpenleitung 3 verbunden,
wodurch der Kolben 19 vom Zylinderraum 22 mit
Arbeitsdruck beaufschlagt ist und in der 1 nach links
verschoben wird. In den Stellungen b des Wegeventils 6 ist
wiederum der Zylinderraum 22 über das Wegeventil 6 zum
Tank entlastet und der Ringraum 21 mit der Pumpenleitung 3 in
Druckmittelverbindung, wodurch der Arbeitsdruck auf den Kolben 19 vom
Ringraum her wirkt und dieser in der 1 nach rechts
bewegt wird. Die Stellung 0 ist eine Sperrstellung, bei der die
Verbindung zwischen den Arbeitsanschlüsse 16, 18 und
der Pumpen- und Tankleitung 3, 4 gesperrt ist.
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Der
Elektro-Magnet 28 wird über eine Ansteuerelektronik 30 gesteuert.
Diese weist eine Stromversorgung 32, 34 auf, an
die ein Steuerstromkreis 36 eines Druckschalters 37 angeschlossen
ist. In dem Steuerstromkreis 36 ist ein Schaltrelais 38 in Reihe
zum Druckschalter 37 angeordnet, das bei einer Unterbrechung
des Steuerstromkreises 36 durch den Druckschalter 37 die
Stromversorgung 32 des Wegeventils 6 unterbricht,
was mit einem Schaltsymbol in der Stromversorgung 32, 34 gekennzeichnet ist.
Der Druckschalter 37 ist über eine Druckleitung 40 mit
der Pumpenleitung 3 in Druckmittelverbindung. Ein Kolben
des Druckschalters 37 ist über eine einstellbare
Feder 42 entgegen einer Druckkraft des Systemdrucks mit
einer Federkraft beaufschlagt, wobei der Druckschalter 37 bei
einer federvorgespannte Grundposition des Kolbens den Steuerstromkreis 36 unterbricht.
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Stromaufwärts
vom Abzweigpunkt der Druckleitung 40 von der Pumpenleitung 3 ist
ein Rückschlagventil 44 angeordnet, das beispielsweise beim
Ausfall der Pumpe einen Druckmittelrückfluss zur Pumpe
verhindert.
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An
der Pumpenleitung 3 ist zwischen dem Rückschlagventil 44 und
dem Druckanschluss P des Wegeventils 6 ein Hydrospeicher 45 angeschlossen, der
als Blasenspeicher ausgebildet sein kann. Dieser wird von der Pumpe über
die Pumpenleitung 3 aufgeladen.
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Zur
Druckbegrenzung des Systemdrucks in der Pumpenleitung 3 ist
ein Druckbegrenzungsventil 46 vorgesehen, das zwischen
der Pumpenleitung 3 und der Tankleitung 4 angeordnet
ist. Parallel zum Druckbegrenzungsventil 46 sind ein einstellbares Drosselventil 48 und
ein Sperrventil 50 vorgesehen, die beispielsweise bei Wartungsarbeiten
zur von außen gesteuerten Systemdruckentlastung der Steueranordnung 1 dienen
können.
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In
der zweiten Arbeitsleitung 18 zum Zylinderraum 22 des
Zylinders 2 ist ein hydraulisch entsperrbares Rückschlagventil 52 angeordnet.
Dieses verhindert eine Druckentlastung des Zylinderraums 22 bei
einer Fail-Safe-Stellung des Wegeventils 6, was weiter
unten näher erläutert ist. Eine Steuerleitung 54 zum
Entsperren des Rückschlagventils 52 zweigt zwischen
dem Rückschlagventil 44 und dem Wegeventil 6 von
der Pumpenleitung 3 ab.
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Im
Folgenden wird die Funktionsweise der hydraulischen Steuerschaltung 1 erläutert.
Zum Verfahren der Kolbenstange 20 in der 1 nach
links, um beispielsweise die Rotorblätter der Windkraftanlage
in die Fahnenstellung zu bringen, wird das Wegeventil 6,
wie vorstehend bereits beschrieben, in die Stellungen a entgegen
der Federkraft der Feder 26 geschaltet. Eine Pumpe fördert
Druckmittel über das Rückschlagventil 44,
die Pumpenleitung 3 und die zweite Arbeitsleitung 18 mit
dem hydraulisch über die Steuerleitung 54 entsperrten
Rückschlagventil 52 zum Zylinder raum 22 des
Zylinders 2. Der Kolben 19 ist dabei von dem Zylinderraum 22 mit
einem Arbeitsdruck beaufschlagt und verschiebt die Kolbenstange 20 nach
links, wobei Druckmittel aus dem Ringraum 20 über
die erste Arbeitsleitung 16, das Wegeventil 6 und
die Tankleitung 4 zu dem Tankanschluss T verdrängt
wird. Der Hydrospeicher 45 ist dabei mit dem herrschenden
Systemdruck in der Pumpenleitung 3 aufgeladen, und der
Kolben des Druckschalters 37 wird mit dem Systemdruck aus
der Pumpenleitung 3 beaufschlagt, wobei der Steuerstromkreis 36 geschlossen
ist.
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Zum
Verfahren der Kolbenstange 20 in der 1 nach
rechts wird das Wegeventil 6 in die Stellungen b geschaltet.
Hierbei wird der Kolben 19 des Zylinders 2 über
den Ringraum 21 mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt und verschiebt
die Kolbenstange 20 nach rechts, wobei Druckmittel aus
dem zweiten Druckraum 22 über das mit Systemdruck
aus der Pumpenleitung 3 entsperrte Rückschlagventil 52, über
das Wegeventil 6 und die Tankleitung 4 zu dem Tankanschluss
T. Zur Positionshalterung der Kolbenstange 20 wird das
Wegeventil 6 in die Sperrstellung 0 geschaltet.
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Tritt
ein Defekt an der Steuerschaltung 1 auf, beispielsweise
durch eine ausgefallene Pumpe oder eines die Pumpe antreibenden
Motors, so wird die Kolbenstange 20 in eine Fail-Safe-Position
verfahren, d. h. die Rotorblätter werden in die Fahnenstellung
verstellt. Beim Ausfall der Pumpe versorgt der Hydrospeicher 45 die
Steuerschaltung 1 mit Druckmittel, wobei der Systemdruck
in der Pumpenleitung 3 kontinuierlich fällt. Ab
einem bestimmten Systemdruck in der Pumpenleitung 3 unterbricht
der Druckschalter 37 den Steuerstromkreis 36.
Somit wird das Schaltrelais 38 nicht mehr bestromt und
unterbricht die Stromversorgung 32, 34 des Wegeventils 6,
wodurch der Ventilschieber des Wegeventils 6 über
die Federkraft der Feder 26 in die Fail-Safe-Stellung c verschoben
wird. In dieser Stellung wird der Kolben 19 des Zylinders 2 mit
dem Systemdruck des Hydrospeichers 45 über das
Wegeventil 6 und das entsperrbare Rückschlagventil 52 beaufschlagt,
wodurch die Kolbenstange 20 die Rotorblätter in
die Fahnenstellung verschiebt. Wirken beispielsweise durch die Rotorblätter übertragene
Windkräfte auf die Kolbenstange 20, so ist eine
Druckmittelverdrängung aus dem Zylinderraum 22 durch
den Kolben 19 aufgrund des durch einen verminderten Steuerdruck
in der Steuerleitung 54 gesperrten Rückschlagventils 52 in
der Arbeitsleitung 18 nicht möglich. Eine Verschiebung
der Rotorblätter aus der Fahnenstellung ist somit durch
das Rückschlagventil 52 verhindert.
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Eine
Fail-Safe-Betätigung bzw. Notbetätigung der Steuerschaltung 1 erfolgt
auch, falls die elektrische Versorgung unterbrochen ist. In diesem Fall
wird das Wegeventil 6 ebenfalls in die Fail-Safe-Stellung
c durch die Federkraft der Feder 26 geschaltet und der
Zylinder 2 mit einem Systemdruck aus dem Hydrospeicher 45 versorgt.
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Die 2 offenbart
ein zweites Ausführungsbeispiel der Steuerschaltung 1.
Der Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel aus 1 liegt
in der Verriegelungsvorrichtung, die hier als Stangenklemmvorrichtung 56 zur
mechanischen Klemmung der Kolbenstange 20 des Zylinders 2 ausgebildet
ist. Das Rückschlagventil 52 mit der Steuerleitung 54 aus 1 ist
in der Steuerschaltung 1 nicht mehr ausgebildet. Die Stangenklemmvorrichtung 56 weist
eine konusförmige, die Kolbenstange 20 umgreifende
Klemmbuchse 58 auf. Die Klemmbuchse 58 wird wiederum
von einem Ringkolben 60 umgriffen. Zum Verriegeln der Kolbenstange 20 wird der
Ringkolben 60 mit einer Federkraft eines Federpakets 62 in
Ansteigrichtung des Durchmessers der konusförmigen Klemmbuchse 58 verschoben.
Zum Entriegeln ist der Ringkolben 60 mit einem Steuerdruck
entgegen der Federkraft beaufschlagbar, wobei der Steuerdruck über
eine Steuerleitung 64 zwischen dem Rückschlagventil 44 und
dem Wegeventil 6 von der Pumpenleitung 3 abgegriffen
ist.
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Bei
beispielsweise einem Defekt der Pumpe wird die Steuerschaltung 1 über
den von der Pumpe geladenen Hydrospeicher 45 mit einem
kontinuierlich fallenden Systemdruck versorgt, bis der Druckschalter 37 die
Stromversorgung 32, 34 des Wegeventils 6 unterbricht.
Der Kolben 19 mit der Kolbenstange 20 des Zylinders 2 wird
dann aufgrund der Fail-Safe-Stellung c des Wegeventils 6 in
die Fail-Safe-Position nach links in 2 verschoben. Bei
einem Abfallen des Systemdrucks sinkt auch der an dem Ringkolben 60 der
Stangenklemmvorrichtung 56 wirkende Steuerdruck. Überwiegen
die Federkräfte des Federpakets 62 auf dem Ringkolben 60 über
den Druckkräften des Steuerdrucks, so wird dieser verschoben
und die Kolbenstange 20 über die Klemmbuchse 58 mechanisch
geklemmt. Somit ist der Zylinder 2 in der Fail-Safe-Position
fest gehaltert.
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Alternativ
könnte die Steuerschaltung derart ausgebildet sein, dass
die Fail-Safe-Position des Zylinders 2 die eingefahrene
Position der Kolbenstange 20 ist.
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Offenbart
ist eine hydraulische Steuerschaltung mit einem Zylinder, der einen
Kolben hat, der den Zylinder in einen Ring und einen Zylinderraum unterteilt.
Der Kolben ist über ein elektrisch betätigbares
Wegeventil durch eine Vielzahl von Stellungen steuerbar, wobei ein
Ventilschieber des Wegeventils in Richtung einer Fail-Safe-Stellung
federbeaufschlagt ist. In der Fail-Safe-Stellung wird zum Verfahren
des Kolbens in eine Fail-Safe-Position der erste Druckraum des Zylinders über
das Wegeventil zu einem Tank entlastet und der Kolben über
dem zweiten Druckraum über das Wegeventil mit einem Systemdruck
beaufschlagt.
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- 1
- Steuerschaltung
- 2
- Zylinder
- 3
- Pumpenleitung
- 4
- Tankleitung
- 6
- Wegeventil
- 16
- Arbeitsleitung
- 18
- Arbeitsleitung
- 19
- Kolben
- 20
- Kolbenstange
- 21
- erster
Druckraum bzw. Ringraum
- 22
- zweiter
Druckraum bzw. Zylinderraum
- 26
- Feder
- 28
- Elektro-Magnet
- 30
- Ansteuerelektronik
- 32
- Stromversorgung
- 34
- Stromversorgung
- 36
- Steuerstromkreis
- 37
- Druckschalter
- 38
- Schaltrelais
- 40
- Druckleitung
- 42
- Feder
- 44
- Rückschlagventil
- 45
- Hydrospeicher
- 46
- Druckbegrenzungsventil
- 48
- Drosselventil
- 50
- Sperrventil
- 52
- Rückschlagventil
- 54
- Steuerleitung
- 56
- Stangenklemmvorrichtung
- 58
- Klemmbuchse
- 60
- Ringkolben
- 62
- Federpaket
- 64
- Steuerleitung
- T
- Tankanschluss
- P
- Pumpenanschluss
- TW
- Tankanschluss
- A,
B
- Arbeitsanschluss
- PW
- Druckanschluss
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1413810
A1 [0002, 0002]