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Die
Erfindung betrifft ein buchartiges Dokument sowie ein Verfahren
zu dessen Herstellung.
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Aus
der
DE 10 2005
010 364 A1 ist ein buchartiges Dokument, insbesondere Identifikationsdokument
oder Wertdokument, wie beispielsweise Pässe, buchartige
Personalausweise, Führerscheine, vorläufige Personaldokumente,
Sicherheitsdokumente, Sicherungsdokumente, Zugangsberechtigungen
oder dergleichen bekannt, die aus einem Bucheinband und darin aufgenommene
Datenseiten aus Papier und/oder Kunststoff bestehen. Die Datenseiten
werden mittels einer Naht am Vorsatz oder an einer inneren Umschlagseite
befestigt. Diese Umschlagseite beziehungsweise das Vorsatz wird
mit dem Bucheinband verbunden. Bei Identifikationsdokumenten umfassen
die Datenseiten insbesondere eine Personalisierungsdatenseite, auf
der die wichtigsten Personendaten und das Bild des Inhabers zur Identifikation
vorgesehen sind. Weitere Datenseiten können Eintragungen
des Inhabers oder freie Bereiche für spätere Eintragungen
oder zum Aufbringen von Visa oder Visasticker umfassen. Zur Erhöhung der
Fälschungssicherheit wird vorgeschlagen, dass entlang des
Nahtbereiches die zumindest eine Naht abschnittsweise mit einer
unterschiedlichen Anzahl von Schichten vernäht ist. Darüber
hinaus kann die Naht aus unterschiedlichen Fadenstärken,
Fadenfarben, Stichbreiten oder Nahtmuster bestehen.
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Des
Weiteren ist aus der
DE
20 2005 011 521.5 ein buchartiges Dokument, insbesondere
Identifikationsdokument oder Wertdokument, bekannt, bei welchem
alle Bestandteile des buchartigen Dokumentes mit zumindest einer
einheitlichen Kennzeichnung, wie beispielsweise einer Druck-, Nadel-
oder Laserperforation versehen sind. Durch diese einheitliche Kennzeichnung
soll ebenfalls die Fälschungssicherheit erhöht
werden, insbesondere beim Einbringen einer Laserperforation, da
die Lochung durch alle Bestandteile in der Gesamtheit betrachtet
konisch verläuft.
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Trotz
der vorgenannten Sicherheitsmerkmale in den Datenseiten eines solchen
buchartigen Dokumentes besteht die Gefahr der Manipulation, indem
beispielsweise einzelne Datenseiten des buchartigen Dokumentes ausgetauscht
werden oder die Laserperforation imitiert wird, ohne dass sichtbare
Spuren hinterlassen werden.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein buchartiges Dokument
sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung zu schaffen, bei welchem eine
Manipulation an zumindest einem die Naht bildenden Faden für
einen beabsichtigten Austausch von Bestandteilen des buchartigen
Dokumentes nachweisbar gemacht wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein buchartiges
Dokument gelöst, bei dem zumindest abschnittsweise zwischen
zumindest einem die Naht bildenden Faden und einer Datenseite, an
welcher der zumindest eine Faden anliegt oder zwischen zumindest
einem die Naht bildenden Faden und einem Nahtloch, welches der zumindest
eine Faden durchdringt, eine Klebeverbindung vorgesehen ist. Durch diese
erfindungsgemäße Ausgestaltung wird ermöglicht,
dass eine versuchte Manipulation am zumindest einen die Naht bildenden
Faden und/oder ein Austausch von zumindest einer Datenseite nachweisbar,
insbesondere sichtbar, wird. Bei der Manipulation entstehen unvermeidliche
Beschädigungen an der Datenseite und/oder des zumindest
einen Fadens, da die Verklebung zwischen dem zumindest einen Faden
und der benachbarten Datenseite beschädigt wird. Die Verklebung
zwischen dem zumindest einen Faden und der zumindest einen Datenseite
kann sich abschnittsweise oder vollständig entlang der
Naht erstrecken, wobei die Verklebung ausschließlich in
den Nahtlöchern oder ausschließlich in dem Bereich
vorgesehen sein kann, in welchem der Faden an einer Datenseite vorliegt.
Des Weiteren kann auch eine Kombination vorgesehen sein, so dass
die ganze Naht durch eine Verklebung abgedeckt oder geschützt
ist. Der Faden kann auch mit sich selbst verklebt sein, wodurch
eine Manipulation am Faden weiter erschwert wird. Zumindest eine
Datenseite des Buchblocks kann auch als Personalisierdatenseite
oder als Vorsatz ausgebildet sein. Die Verklebung der Naht mit den
weiteren Bestandteilen des Buchblockes kann sowohl auf einer Falzinnen-
als auch Falzaußenseite oder auf beiden Falzseiten vorgesehen
sein.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird des Weiteren durch
ein buchartiges Dokument mit zumindest einem die Naht zumindest
abschnittsweise bildenden Faden gelöst, der zumindest eine
elektrisch leitfähige Faser aufweist. Bei einer Manipulation
erfolgt eine Auftrennung des zumindest einen Fadens oder ein Austausch
des zumindest einen Fadens. Dies bewirkt eine Veränderung
der Leitfähigkeit des eingebrachten Fadens, welche in einfacher
Weise nachprüfbar ist, so dass die Manipulation wiederum in
einfacher Weise nachweisbar ist.
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Der
Einsatz von zumindest einem Faden mit wenigstens einer elektrisch
leitfähigen Faser und die zumindest teilweise Verklebung
des zumindest einen Fadens mit einer daran anliegenden Datenseite
kann auch miteinander kombiniert werden. Durch die Überlagerung
dieser Sicherheitsmerkmale kann eine Erhöhung der Fälschungssicherheit
erzielt werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
ein aus mehreren Fasern bestehender Faden zur Bildung einer Naht
vorgesehen ist, bei dem ein Teil der Fasern bzw. zumindest eine
Faser aus einem Material mit einer hohen Schmelztemperatur und ein
weiterer Teil der Fasern bzw. zumindest eine weitere Faser aus einem
Material mit einem gegenüber dem ersten Teil der Fasern bzw.
der zumindest einen ersten Faser niedrigeren Schmelztemperatur ausgebildet
ist. Dadurch wird nach der Herstellung der Naht ermöglicht,
dass durch Einbringen von Wärme der Teil der Fasern mit
einer niedrigeren Schmelztemperatur eine Klebeverbindung zwischen
dem zumindest einen Faden und der daran angrenzenden Datenseite
und/oder dem Nahtloch bildet, so dass eine Verklebung ermöglicht
ist, ohne dass zusätzliche Stoffe hinzugefügt
werden. Alternativ kann der Faden noch einen weiteren Teil an Fasern
aufweisen, die elektrisch leitfähig sind, um die Fälschungssicherheit
zu erhöhen. Darüber hinaus kann auch der Teil
der Fasern mit einer hohen Schmelztemperatur leitfähig
ausgebildet sein.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die zumindest eine Faser mit einer hohen Schmelztemperatur aus Naturfasern,
wie beispielsweise Baumwolle, oder aus Kunststofffasern, wie beispielsweise
aus PA6, PA66 oder PET, ausgebildet ist. Diese insbesondere unschmelzbaren
Naturfasern oder hochtemperaturstabile Kunststofffasern ermöglichen
eine kostengünstige Herstellung für Fäden,
die trotz Einwirkung einer höheren Temperatur die Stabilität
und Festigkeit der Naht aufrechterhalten.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die zumindest eine Faser eines Fadens aus einem Kunststofffasermaterial
mit einer niedrigeren Schmelztemperatur besteht, die aufgrund eines
geringen Molekulargewichtes oder eines geringeren Kristallisationsgrades
einen niedrigen Schmelzbereich aufweisen. Alternativ zu solchen
Fasern können auch bei niedrigen Temperaturen schmelzende
Thermoplaste, wie beispielsweise Polyolefine, vorgesehen sein.
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Nach
einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der zumindest eine Faden zur Bildung der Naht aus einem Kern mit
einer hohen Schmelztemperatur ausgebildet ist und der Kern von zumindest
einer Beschichtung zumindest teilweise umgeben ist, die aus einem
Klebemittel mit einem gegenüber dem Kern niedrigeren Schmelztemperatur
besteht. Ein solcher Faden kann in einfacher Weise beispielsweise
durch Koextruktion hergestellt werden. Die Beschichtung kann aber auch
durch Eintauchen des Fadens in ein Tauchbad enthaltend das Klebemittel
erfolgen. Bei einer Erwärmung eines solchen Fadens kann
eine Klebeverbindung sowohl im Nahtloch als auch in den an den Faden
angrenzenden Bereichen der zumindest einen Datenseite erzielt werden.
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Die
zumindest eine Beschichtung eines Fadens aus einem Kern mit einer
hohen Schmelztemperatur ist bevorzugt aus einem wärmeaktivierbaren Klebemittel
oder aus einem reaktiven Klebemittel ausgebildet. Insbesondere sind
die reaktiven Klebemittel beziehungsweise Klebesysteme auf der Basis von
PUR, EVAc, Polyolefinen oder vernetzenden Acrylaten oder Epoxidharzen
aufgebaut. Die Materialen von Kern und Mantel weisen zueinander
bevorzugt unterschiedliche Molekulargewichte oder Kristallisationsgrade
auf.
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Nach
einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass auf zumindest einer Seite der Naht ein Klebemittel aufbringbar ist,
welches sich zumindest abschnittsweise entlang der Naht erstreckt.
Bei dieser Ausführungsform können die bislang
eingesetzten Fadenmaterialien weiterhin Anwendung finden und gleichzeitig
die Kenntlichmachung der Manipulation ermöglicht werden,
indem der Faden mit der Datenseite, auf welcher der Faden zumindest
abschnittsweise aufliegt, oder mit dem Nahtloch, das der zumindest
eine Faden durchdringt, verklebt wird.
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Das
aufbringbare Klebemittel ist bevorzugt als flüssiges Klebemittel
ausgebildet. Dadurch ist ein einfacher Auftrag oder ein einfaches
Aufsprühen ermöglicht. Darüber hinaus
kann das Klebemittel selbstständig in die Nahtlöcher
eindringen. Solche flüssigen Klebemittel können
ebenfalls als reaktive Klebemittel ausgebildet sein, welches auf
der Basis von PUR oder vernetzenden Acrylaten oder Epoxidharzen
besteht. Ebenso können elastische Lacke, zum Beispiel auf
der Basis von PUR oder vernetzenden Acrylaten oder Epoxidharzen,
vorgesehen sein. Alternativ kann auch ein streifen- bzw. bandförmiges Klebemittel
zum Auftragen vorgesehen sein, welches insbesondere als Schmelzklebemittel
ausgebildet ist.
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Zur
Ausbildung des Fadens mit zumindest einer elektrisch leitfähigen
Faser ist bevorzugt vorgesehen, dass in dem Faden zumindest eine
Drahtlitze eingearbeitet oder ein elektrisch leitfähiger
Kern oder eine elektrisch leitfähige Umhüllung
vorgesehen ist. Ebenfalls denkbar sind Kohlefasern oder intrinsisch leitfähige
Polymere. Die einzelnen Ausgestaltungsmöglichkeiten können
auch miteinander kombiniert werden, wobei zumindest erforderlich
ist, dass eine bestimmte Leitfähigkeit über eine
Länge der Naht eingestellt werden kann, welche als Referenzgröße zur Überprüfung
einer möglichen Manipulation abfragbar ist.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Faden mit zumindest
einer elektrisch leitfähigen Faser durch eine Anordnung
gebildet ist, welche eine Vielzahl von leitfähigen Partikeln
oder Füllstoffe umfasst, die die leitfähige Faser
ausbilden. Dadurch kann durch den Einsatz solcher Materialien selbst
bereits ein Sicherheitsmerkmal gegeben sein, da dessen Herstellung
kostenintensiv ist.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das buchartige Dokument zumindest eine Personalisierungsdatenseite
oder einen Bucheinband mit zumindest einer Transpondereinheit aufweist.
In dieser Transpondereinheit können unter anderem bei der
Verwendung von einem Faden mit einer elektrischen Leitfähigkeit die
zur Prüfung notwendigen Kenndaten abgespeichert werden.
Darüber hinaus können weitere die Klebeverbindung
bestimmende Daten hinterlegt werden, um eine Manipulation nachprüfbar
zu gestalten.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Buchblock einen Vorsatz umfasst von dem Einbandmaterial
aufgenommen ist. Dadurch kann der Buchblock in einfacher Weise durch
Verklebung des Vorsatzes mit dem Einbandmaterial in den Bucheinband
eingehängt werden.
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Zur
Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß ein
Verfahren zur Herstellung eines Buchdokumentes vorgesehen, bei dem
mehrere Datenseiten mit zumindest einem Faden unter Bildung einer
zumindest abschnittsweisen Naht zu einem Buchblock vernäht
werden und bei dem der Buchblock in den Bucheinband eingebracht
wird, wobei nach dem Verbinden der Datenseiten zur Herstellung des
Buchblockes ein Nahtbereich des Buchblockes mit einer Strahlungsquelle
wie eine UV-, IR- oder Wärmequelle zum Einbringen von Energie
bestrahlt wird und der zumindest eine Faden zumindest abschnittsweise mit
einer daran angrenzenden Datenseite oder zumindest einem Nahtloch
der Naht verklebt wird. Dadurch kann in einem Arbeitsschritt, der
beispielsweise in einen bestehenden Herstellungsprozess in einfacher
Weise integriert werden kann, eine Verklebung des zumindest einen
Fadens mit der zumindest einen Datenseite erzielt werden und in
einfacher Weise eine Erhöhung der Fälschungssicherheit
ermöglicht ist.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der zumindest eine Faden unmittelbar nach dem Vernähen
der Datenseiten beispielsweise in einer Bügelstation erwärmt wird.
Des Weiteren kann alternativ vorgesehen sein, dass die Einbringung
von Energie, wie Wärmeenergie, zum Verkleben des zumindest
einen Fadens mit der zumindest einen Datenseite beim Kaschieren
eines Einbandmaterials erfolgt. Dadurch kann eine Kombination eines
bestehenden Arbeitsschrittes mit dem neuen Arbeitsschritt zum Verkleben
der Naht ermöglicht werden, ohne dass ein zusätzlicher
maschineller Aufwand im Falle der Einbringung von Wärme entsteht.
Des Weiteren kann alternativ vorgesehen sein, dass beim Falzen des
buchartigen Dokumentes durch Einbringung von Wärme auf
den zumindest einen Faden eingewirkt wird, um eine Verklebung zu erzielen.
Bei diesen einzelnen Verfahrensschritten wird bevorzugt ein Faden
eingesetzt, der beispielsweise aus einem Teil von Fasern mit einer
hohen Schmelztemperatur und einem weiteren Teil von Fasern mit einer
niedrigeren Schmelztemperatur besteht als der andere Teil der Fasern.
Des Weiteren können bevorzugt Fäden eingesetzt
werden, die einen Kern aus einem Material mit einer hohen Schmelztemperatur
und zumindest eine Beschichtung mit einer niedrigen Schmelztemperatur
aufweisen.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass
ein flüssiges Klebemittel durch ein Auftragsverfahren in
einem Druckprozess oder durch ein Sprühverfahren aufgebracht wird.
Alternativ kann in einem Druckverfahren auch ein Klebemittelstreifen
zumindest abschnittsweise entlang der Naht aufgebracht werden.
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Die
Aktivierung der Klebemittel für eine Vernetzungsreaktion
kann Lichtbestrahlung, vorzugsweise mit UV oder IR-Licht erfolgen.
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Zur
Einbringung der Wärmeenergie ist bevorzugt vorgesehen,
dass eine UV-Bestrahlungseinrichtung eingesetzt wird, durch welche
das aufgebrachte Klebemittel beziehungsweise ein niedrigtemperaturschmelzendes
Material des Fadens eine Schmelzklebeverbindung bildet.
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Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in
den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen
zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder
zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines buchartigen Identifikationsdokumentes,
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2 eine
schematische Schnittdarstellung des Dokumentes gemäß 1,
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3 eine
schematisch vergrößerte Schnittdarstellung entlang
einer Naht des buchartigen Dokumentes und
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4 eine
schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausgestaltung
zu 2.
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In 1 ist
ein buchartiges Dokument 11 dargestellt. Bei diesem Dokument 11 handelt
es sich beispielsweise um ein Identifikationsdokument wie ein Reisepass
oder ein Personalausweis. Das Dokument 11 umfasst einen
Bucheinband 12. Auf einer Innenseite des Bucheinbandes 12 ist
ein Vorsatz 14 vorgesehen, das an dem Bucheinband 12 befestigt, insbesondere
verklebt, ist. Über eine gemeinsame Naht 16 ist
eine Personalisierungsdatenseite 17 mit weiteren Datenseiten 18 und
dem Vorsatz 14 verbunden und bilden einen Buchblock 19.
Der Buchblock 19 kann auch nur aus Datenseiten 18 bestehen.
Die Personalisierungsdatenseite 17 ist beispielsweise gemäß ICAO-Standard
ausgebildet und umfasst ein Bild 21 des Dokumenteninhabers,
eine OCR-maschinenlesbare Zeile 22 sowie weitere Personalisierdaten 23.
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Die
Personalisierungsdatenseite 17 kann des Weiteren eine Transpondereinheit 24 umfassen, in
der die Daten des Dokumenteninhabers und weitere Sicherheitsmerkmale
abgespeichert sein können. Die Personalisierungsdatenseite 17 ist
beispielsweise als Einlegeblatt ausgebildet und kann gemäß dem Ausführungsbeispiel
eine Lasche 26 umfassen, die sich über einen Nahtbereich 27 hinaus
erstreckt. Alternativ kann anstelle der Lasche 26 eine
vollständige Personalisierungs- oder Datenseite vorgesehen sein.
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In 2 ist
eine schematische Schnittdarstellung des buchartigen Dokumentes 11 gemäß 1 dargestellt.
Der darin aufgeführte Aufbau des Buchblockes 19 sowie
des Bucheinbandes 12 ist nur beispielhaft. Nachdem durch
die Naht 16 die Personalisierungsdatenseite 17,
die Datenseiten 18 und das Vorsatz 14 zu einem
Buchblock 19 vernäht wurden, wird das Vorsatz 14 auf
den Bucheinband 12 aufgelegt und mit diesem verklebt. Alternativ
kann vorgesehen sein, dass der Bucheinband 12 aus einer Buchdeckeneinlage
und einem Buchdeckeneinband besteht. In diesem Fall wird das Vorsatz 14 auf
die Buchdeckeneinlage aufgelegt und kann durch eine Verklebung miteinander
verbunden werden. Im Anschluss daran wird der Buchdeckeneinband
im Randbereich umgeschlagen, so dass der Randbereich des Vorsatzes 14 beispielsweise
von dem Buchdeckeneinband überdeckt ist.
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In 3 ist
eine schematisch vergrößerte Schnittdarstellung
des Nahtbereiches 27 entlang der Naht 16 dargestellt.
Beispielsweise sind drei übereinander liegende Datenseiten 18 gezeigt,
welche durch einen ers ten und einen zweiten Faden 29 vernäht sind.
Ebenso kann eine der außenliegenden Schichten ein Vorsatz 14 und/oder
eine Personalisierdatenseite 17 sein. Die Datenseiten 18 umfassen
ein gemeinsames Nahtloch 31, welches bevorzugt in regelmäßigen
Abständen zur Bildung einer Naht 16 vorgesehen
ist. Der erste und zweite Faden 29 durchqueren gegenläufig
das Nahtloch 31, um die Datenseiten 18 miteinander
zu verbinden. Diese Anordnung ist nur beispielhaft. Weitere Nahtmuster
können ebenfalls vorgesehen sein. Darüber hinaus
können auch nur einer oder mehrere Fäden 29 mit
gleichen oder verschiedenen Materialien zur Bildung der Naht 16 eingesetzt
werden.
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Zum
Nachweis einer Manipulation beziehungsweise zur einfachen Erkennung
einer Manipulation wird in einer ersten Ausführungsform
der Erfindung eine Naht 16 ausgebildet, bei der ein Klebemittel
auf den Nahtbereich 27 aufgebracht wird, um den beziehungsweise
die Fäden 29 mit den Datenseiten 18 zu
verkleben. Das Klebemittel kann vor oder nach dem Vernähen
auf den Nahtbereich 27 aufgebracht werden, insbesondere,
wenn als Klebemittel ein wärmeaktives Klebemittel eingesetzt
wird. In Abhängigkeit der Art der Aufbringung des Klebemittels
kann beispielsweise ein auf der Datenseite 18 aufliegender
Abschnitt 33 des Fadens 29 mit der Datenseite 18 verklebt
werden. Des Weiteren kann in Abhängigkeit der Aufbringung
vorgesehen sein, dass nur der das Nahtloch 31 durchdringende
Abschnitt des Fadens 29 mit dem Nahtloch 31 verklebt
wird. Darüber hinaus ist auch eine Kombination möglich.
Die Verklebung kann sich abschnittsweise entlang des Nahtbereiches 27 erstrecken.
Bevorzugt ist eine durchgehende Verklebung auf einer Falzinnenseite
des Buchblockes 19 vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform
können bislang verwendete Fäden 29 eingesetzt
werden.
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Die
Herstellung einer solchen Verklebung erfolgt beispielsweise durch
ein Auftragsverfahren in Form eines Druckprozesses, bei dem das
flüssige oder streifen- beziehungsweise bandförmig
ausgebildete Klebemittel aufgebracht wird. Bevorzugt werden reaktive
Klebemittel, wie beispielsweise PUR oder vernetzende Acrylate oder
Epoxidharze als auch elastische Lacke, eingesetzt, die insbesondere
unter Einleitung von Wärme und UV schnell reagieren. Durch
die flüssige Ausgestaltung solcher Kle bemittel kann das
Klebemittel auch in den bzw. die Fäden 29 und/oder
die Nahtlöcher 31 eindringen und somit eine feste
Verbindung schaffen, die bei einer Manipulation eine unvermeidliche
Beschädigung an der zumindest einen Datenseite 18 und/oder
des Fadens 29 bewirkt. Zur weiteren Erhöhung der
Manipulation kann bei einem solchen Druckprozess vorgesehen sein,
dass die Naht 16 beziehungsweise der Nahtbereich 27 mit
weiteren Sicherheitspigmenten oder graphischen Elementen versehen
wird.
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Bei
der vorstehend beschriebenen Herstellung eines erfindungsgemäßen
buchartigen Dokumentes kann des Weiteren auch ein Faden 29 eingesetzt
werden, der elektrisch leitfähig ist. Die elektrische Leitfähigkeit
des Fadens 29 kann beispielsweise durch zumindest eine
elektrisch leitfähige Faser ausgebildet werden. Eine solche
elektrisch leitfähige Faser kann beispielsweise als Drahtlitze,
als elektrisch leitfähiger Kern oder elektrisch leitfähige
Beschichtung ausgebildet sein. Der für die Naht 16 verwendete
Faden 29 weist eine definierte Größe
der elektrischen Leitfähigkeit auf, welche eine Grundlage für
die Überprüfung einer Manipulation bildet.
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Der
Einsatz eines elektrisch leitfähigen Fadens kann auch unabhängig
von der vorbeschriebenen Verklebung des Fadens 29 mit zumindest
einer Datenseite 18 vorgesehen sein.
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Eine
Klebeverbindung zwischen dem zumindest einen Faden 19 und
der zumindest einen Datenseite 18 einer Personalisierungsdatenseite 17 und/oder
dem Vorsatz 14 kann des Weiteren durch den Einsatz von
Fäden 29 ermöglicht werden, bei denen
ein Teil der Fasern aus einem niedrigschmelzenden Material ausgebildet
ist und ein Teil der Fasern aus einem hochschmelzenden beziehungsweise
unschmelzbarem Material ausgebildet ist. Dabei können unschmelzbare
Naturfasern, wie beispielsweise Baumwolle, oder hochschmelzende
Kunststoffe, wie beispielsweise PA, PA66 oder PET, eingesetzt werden.
Die Kunststoffmaterialien mit einer niedrigen Schmelztemperatur
umfassen beispielsweise ein geringeres Molekulargewicht oder einen
geringeren Kristallisationsgrad. Beispielsweise können
Thermoplaste mit niedrigen Schmelztemperaturen, wie beispielsweise
Polyolefine, eingesetzt werden. Die einzelnen Teile der Fasern können
miteinander vermischt oder als einzelne Stränge ausgebildet
sein, so dass der Faden 29 aus einem Bündel von
Fasern mit hohen und demgegenüber niedrigeren Schmelztemperaturen
ausgebildet ist.
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Alternativ
kann der Faden 29 aus einem Kern mit einer unschmelzbaren
Naturfaser oder einer hohen Schmelztemperatur bestehenden Kunststofffaser
ausgebildet sein, die durch zumindest eine Beschichtung mit einer
niedrigen Schmelztemperatur beschichtet ist. Des Weiteren kann auch
ein wärmeaktivierbares, insbesondere reaktives Klebemittel, auf
einen hochtemperaturstabilen Kern oder unschmelzbaren Kern aufgesprüht
werden.
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Durch
Einwirkung von Wärme werden die vorbeschriebenen Fäden 29 bezüglich
deren Fasern mit niedriger Schmelztemperatur erwärmt oder
aufgeschoben, um eine Schmelzklebeverbindung zu bilden.
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In 4 ist
eine alternative Ausführungsform eines buchartigen Dokumentes 11 in
einer Schnittdarstellung gezeigt. Beispielsweise ist die Personalisierungsdatenseite 17 mit
einer Transpondereinheit Teil eines Bucheinbandes 12. Auf
der Personalisierungsdatenseite 17 ist ein Vorsatz 14 aufgebracht. Die
Personalisierungsdatenseite 17, das Vorsatz 14 und
die Datenseiten 18 sind wiederum miteinander zu einem Buchblock 19 vernäht
und mit dem Bucheinband 12 verklebt.
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Weitere
alternative Anordnungen und Aufbau eines Buchblockes 19 und
des Bucheinbandes 12 sind ebenso möglich. Die
Verklebung der Naht 16, also zwischen dem Faden 29 und
der daran angrenzenden Datenseite 18, der Personalisierungsdatenseite 17 oder
des Vorsatzes 14 kann sowohl auf der Falzinnenseite, der
Falzaußenseite oder auf beiden Seiten des Falzes des Buchblockes 19 erfolgen.
Darüber hinaus kann auch eine Verklebung vorgesehen sein,
die nur abschnittsweise vorgesehen ist. Beim Auftragen von Klebemittel
können unterschiedliche Längen der Naht 16 verklebt
werden. Des Weiteren können beispielsweise nur die Nahtlöcher 31 oder nur
die Abschnitte der Fäden 29 mit einer daran an grenzenden
Datenseite 18, Personalisierungsdatenseite 17 und/oder
dem Vorsatz 16 verklebt werden. Beliebige Kombinationen
hiervon können ebenso vorgesehen sein.
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Bei
der Verwendung von zumindest einem Faden 29, der ein niedrigschmelzendes
Material umfasst, kann durch eine gezielte bereichsweise Wärmeeinbringung
und/oder durch eine zeitliche Beschränkung der Wärmeeinbringung
ein spezifisches Verklebungsmuster geschaffen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005010364
A1 [0002]
- - DE 202005011521 [0003]