-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf oberflächenemittierende Halbleiterlaser,
auf Anordnungen bzw. Arrays aus solchen oberflächenemittierenden Halbleiterlasern
sowie auf Verfahren zur Herstellung solcher oberflächenemittierender
Halbleiterlaser und Halbleiterlaser-Arrays.
-
Oberflächenemittierende
Halbleiterlaser, nachfolgend auch als Vertikallaserdioden oder VCSEL
(englisch: Vertical Cavity Surface-Emitting Lasers) bezeichnet sind
eine neue Art von Halbleiter-Laserdioden, deren Entwicklung am Institut
für Optoelektronik
der Universität
Ulm in den neunziger Jahren von Prof. K. J. Ebeling initiiert und
vorangetrieben wurde und die heute unter Leitung von Dr.-Ing. R.
Michalzik weiterhin maßgeblich mitbestimmt
wird. Seit ca. 10 Jahren werden diese Laser mit steigendem kommerziellem
Erfolg industriell in den verschiedensten Varianten gefertigt. Gerade
in den letzten drei Jahren hat sich die Nachfrage nach VCSELn mit
jährlichen
Wachstumsraten von 100 bis 200% vervielfacht. Aufgrund ihrer besonderen
Eigenschaften erschließen
sie sich dabei immerwährend
neue Anwendungsfelder. Heute werden sie von zahlreichen Firmen, darunter
auch der Ulmer Ausgründung
U-L-M photonics GmbH, jährlich
in hohen Millionen-Stückzahlen
gefertigt.
-
Die
Anwendungsgebiete beginnen beim hochspezialisierten Einsatz in parallel-optischen
Datenverbindungen, die heute das verteilte Rechnen innerhalb der
weltweit leistungsfähigsten
Supercomputer weiter beschleunigen, die bei einer Senkung der Herstellungskosten
jedoch das Potential haben, kupferbasierte Bussysteme in handelsüblicher
Rechentechnik abzulösen
und sich so den Computermassenmarkt zu erschließen. Ein weiterer riesiger,
allerdings extrem kostensensitiver Markt ist die Automobilindustrie.
Hier bieten sich für die
typischerweise im nahen Infrarotbereich emittierenden Laser in nächster Zukunft
vielfältige
Einsatzmöglichkeiten
in der Sensorik durch die immer weiter ausgebauten Fahrerassistenzsysteme,
wie Tote-Winkel-Überwachung
oder Kollisionserkennung. In der Folge werden in immer intelligenteren
Autos auch die Datenströme stark
ansteigen, wodurch die Nachfrage nach Sensorik-VCSELn schließlich auch
eine Nachfrage nach Datenübertragungs-VCSELn
im Automobil nach sich ziehen wird. Endverbraucherprodukte, wie
zum Beispiel optische Computermäuse,
stellen einen weiteren Massenmarkt für VCSEL dar, in dem wegen des
enormen Kostendrucks nur stete Produktivitätsfortschritte eines VCSEL-Herstellers
auf Dauer sein Überleben
sichern können.
-
Mit
der Diskussion zukünftiger
anspruchsvoller Massenanwendungen wird jedoch deutlich, dass die konventionellen
Herstellungsstrategien sowohl auf der Performance- als auch Kostenseite
hierfür
eine unzureichende Perspektive bieten. Neben der Reduktion des Flächenverbrauchs
wird großes
Potential in einer grundlegenden Änderung der Prozesstechnologie
hin zu einer vollständig
selbstjustierten VCSEL-Strukturierung gesehen, wie sie bei anderen
modernen Halbleiterbauelementen schon üblich ist.
-
VCSEL
sind verlustleistungsbehaftete und gleichzeitig temperaturempfindliche
Bauelemente. In vielen Anwendungen sind viele dieser Laser auf engstem
Raum untergebracht und zusätzlich
integriert mit ebenfalls Verlustleistung produzierenden Treiber-Chips.
Es existiert also ein thermisches Problem. Weiterhin erreichen die
Bauelemente die hohen geforderten Modulationsgeschwindigkeiten erst
bei hohen Pumpströmen,
also in Betriebszuständen,
in denen vergleichsweise viel Verlustwärme entsteht. Auch wegen der
komplexen Schichtstruktur der VCSEL selbst ist im Stand der Technik
eine ausreichende Wärmeabfuhr
nur unzureichend gewährleistet.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend vom Stand der
Technik, oberflächenemittierende
Halbleiterlaser bzw. Halbleiterlaserelemente und -arrays aus solchen
Halbleiterlasern zur Verfügung
zu stellen, welche eine verbesserte Wärmeableitfähigkeit zeigen, welche höhere Betriebsgeschwindigkeiten
erlauben, welche eine verbesserte Konversionseffizienz aufweisen
und welche eine längere
Lebensdauer sowie eine höhere
maximale Ausgangsleistung aufweisen, kurz, welche im Vergleich zu
den aus dem Stand der Technik bekannten Halbleiterlaserelementen
eine bessere Effizienz aufweisen. Aufgabe ist es darüber hinaus,
Herstellungsverfahren für
solche oberflächenemittierende
Halbleiterlaserelemente bzw. Halbleiterlaserarrays zur Verfügung zu
stellen.
-
Die
Aufgabe wird durch ein oberflächenemittierendes
Halbleiterlaserelement gemäß Patentanspruch 1,
durch eine Anordnung aus solchen Halbleiterlaserelementen gemäß Anspruch
22 sowie durch ein Herstellungsverfahren gemäß Anspruch 39 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungsformen ergeben sich jeweils aus den abhängigen Ansprüchen. Patentanspruch
44 beschreibt darüber
hinaus erfindungsgemäße Verwendungen.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun zunächst allgemein beschrieben.
Dem schließen
sich zwei konkrete Ausführungsbeispiele
an, welche zunächst
in ihrem strukturell-körperlichen
Aufbau beschrieben werden. Hiernach werden die beiden Ausführungsbeispiele
ausführlich
hinsichtlich der Funktionsweise des gezeigten oberflächenemittierenden
Halbleiterlaserelements, hinsichtlich der Vorteile des erfindungsgemäßen oberflächenemittierenden
Halbleiterlaserelements und hinsichtlich der Herstellung des erfindungsgemäßen oberflächenemittierenden
Halbleiterlaserelements beschrieben.
-
Die
in den einzelnen Ausführungsbeispielen
beschriebenen Aspekte der vorliegenden Erfindung können hierbei
nicht nur in der jeweils konkret beschriebenen Kombination auftreten,
sondern können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung basierend auf dem fachmännischen
Können
auch in anderen Kombinationen ausgeführt sein bzw. verwendet werden.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung wird unter einem Substrat oder Substratbasisabschnitt
ganz allgemein ein Träger,
eine Unterlage und/oder eine tragende Struktur beliebiger Form und
beliebigen Materials verstanden. So kann das Substrat als ebener
Halbleiterwafer aus Si oder aus GaAs ebenso ausgebildet sein wie
als räumlich
strukturierter Träger
aus z. B. Kunststoff.
-
Grundlegende
Idee der vorliegenden Erfindung ist es, die Mesa des oberflächenemittierenden
Halbleiterlaserelements auf eine völlig neue Art und Weise auszugestalten,
nämlich
in der Seitenflanke der Mesa eine Einschnürung oder auch mehrere Einschnürungen vorzusehen.
Unter einer Einschnürung
wird hierbei ein Bereich der Mesa verstanden, in welchem die Mesa
in Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Emissionsrichtung bzw.
im Wesentlichen parallel zur Substratebene gesehen im Vergleich
zu (in Emissionsrichtung gesehen) darüber- unter darunter liegenden
Mesabereichen eine verringerte Querschnittsfläche aufweist. Insbesondere
wird unter der Einschnürung
im engeren Sinn derjenige Abschnitt der Mesa verstanden, auf dessen Höhe die Mesa
die kleinste Flächenausdehnung
aufweist (bei einer im Querschnitt parallel zur Substratschichtebene
gesehen kreisförmigen
Mesa wäre
dies z. B. in Emissionsrichtung gesehen diejenige Höhe, auf
der die Mesa den kleinsten Durchmesser aufweist). Mit anderen Worten
wird bei der erfindungsgemäßen Mesa
des oberflächenemittierenden
Halbleiterlaserelementes ein Einschnitt bzw. eine seitliche Einätzung vorgesehen, somit
auf Höhe
der Einschnürung
die Mesa ausbildendes Material aus der Seitenflanke der Mesa entfernt.
-
Ein
weiterer wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die
auf der oben beschriebenen Einschnü rung basierende, neuartige
Ausbildung der Flip-Chip-Integration
des Halbleiterlasers bzw. die Ausbildung einer völlig neuen Art und Weise der
Einfassung des Halbleiterlasers durch ein dreidimensional strukturiertes
Substrat bzw. ein dreidimensional strukturiertes tragendes Element.
-
Diese
beiden vorgenannten wesentlichen Aspekte der vorliegenden Erfindung,
welche nachstehend noch ausführlich
anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben werden, weisen gegenüber
dem Stand der Technik die folgenden Vorteile auf:
Die erfindungsgemäßen VCSEL,
welche nachfolgend aufgrund der erfindungsgemäßen Einschnürung auch als XCSEL bezeichnet
werden (etwa X-shaped Cavity Surface-Emitting Laser oder auch eXtended-Capabilities
SEL) stellen ein neues Niveau monolithischer VCSEL-Technologie dar.
Sie bieten für
verschiedenste Anwendungen völlig
neue Ansätze
zu bisher nicht erreichbar geglaubten Produktivitätsfortschritten
in der Herstellung. Dies geschieht nicht etwa unter Inkaufnahme
von Kompromissen bei der Bauelement-Performance, sondern hat im
Gegenteil eine – teilweise
dramatische – Verbesserung
der Bauelementleistungen zur Folge. Zum Beispiel konnte in ersten
Tests von flip-chip-integrierten
XCSEL-Arrays der bisherige internationale Bestwert für den thermischen
Widerstand dieserart aufgebauter Laser um ca. 50% unterboten werden,
gegenüber
kommerziell angebotenen Lösungen
sogar um ca. 70 bis 80%. In der Konsequenz einer 50%-igen Reduktion
werden die Laser bei vergleichbaren Betriebsbedingungen nur noch
halb so warm, was umso schwerer wiegt, als sie generell in ihren
kritischen Leistungsparametern und der Lebensdauer thermisch limitiert
sind.
-
Damit
eröffnet
die vorliegende Erfindung neben drastischen Produktivitätsfortschritten
auch neue Möglichkeiten
durch überlegenes
thermisches Management. Wie am Beispiel substrat-entfernter Hochgeschwindigkeits-VCSEL
zur Datenübertragung
gezeigt, können
durch Einsatz der XCSEL die Übertragungsraten
wesentlich gesteigert werden. Die vorgestellte Technologie ist zudem
auch für
Leistungs-VCSEL wegen der besseren Kühlung interessant. Auf technologischer
Seite wird erstmals eine vollständig
selbstjustierte Herstellung der kompletten VCSEL, gegebenenfalls
sogar inklusive der p-seitigen Flip-Chip-Verbindung, möglich. Trotz
der Einführung
zusätzlicher
Elemente werden Prozessschritte gänzlich eingespart und verbliebene
rationalisiert. Die VCSEL bekommen neuartige optimierte Geometrien,
welche nicht nur die Bauelement-Eigenschaften verbessern, sondern
auch als technologische Werkzeuge in verschiedenen Varianten, insbesondere als
eingebaute Lithographie- und Schattenmasken, zur Verfügung stehen.
-
Im
Einzelnen ergeben sich insbesondere die folgenden Vorteile:
- – Die
Einschnürung
in der Mesa bzw. die diaboloartige Mesaform führt zu einer Minimierung der
Oxidationslänge
(und der damit einhergehenden Kapazitäten) bei gleichzeitige Limitierung
der Streuverluste an den Mesawänden.
- – Die
erfindungsgemäße Geometrie
erlaubt eine effiziente Seitenwand-Stromeinprägung und -Wärmeableitung direkt bei der
aktiven Zone unter bestmöglicher
Umgehung der Bragg-Spiegel. Die durch die Mesaform erreichte Präzision erlaubt
getrenn te Seitenwandmetallisierungen für die n- und die p-Seite ohne
darunterliegende Isolations- bzw. Passivierungsschichten (typ. SiNx) und damit nicht nur den ungehinderten Wärmefluss
lateral aus der aktiven Zone vom Halbleiter direkt ins Seitenwand-Metall
hoher Wärmeleitfähigkeit,
sondern gleichzeitig die direkte laterale Stromeinprägung direkt
ober- bzw. unterhalb der aktiven Zone. Daraus folgen im Vergleich
zum Stand der Technik höhere
Geschwindigkeiten, geringere Betriebstemperaturen, längere Lebensdauern,
höhere
maximale Ausgangsleistungen, verbesserte Konversionseffizienzen und
somit eine bessere Gesamteffizienz.
- – Die
unter Performance-Gesichtspunkten optimierte Geometrie der XCSEL
liefert gleichzeitig das wesentliche Werkzeug zur Herstellung der
Laser selbst. Es ergibt sich folglich ein stark reduzierter Herstellungsaufwand
und eine bessere Ausbeute: Zusätzliche
Elemente und komplexere Geometrien liefern erweiterte Funktionalitäten und
bessere Leistungswerte bei vereinfachter Herstellung.
- – XCSEL-Formgebung
in nur einem, den gesamten Schichtenaufbau umfassenden Ätzschritt
gegenüber bisher
praktizierter mehrstufiger Mesa-Ätzung.
- – Reduzierte
Zahl von Prozessschritten bzw. Prozesszeit → kürzere Durchlaufzeiten.
- – Vollständig selbstjustierte
Strukturen → erhöhte Präzision,
kürzere
Durchlaufzeiten.
- – Elimination
manueller zu Gunsten leicht automatisierbarer Prozesse.
- – Visuelle
In-situ-Verifizierbarkeit der kostengünstigeren Nassätzprozesse.
Trockenätzen
ist möglich
zur Herstellung von XCSEL, jedoch sind die Prozesse teurer und die
erreichten Mesaformen in den meisten Fällen weniger gut geeignet.
-
Werden
die erfindungsgemäßen XCSEL
flip-chip-integriert,
so ergeben sich insbesondere folgende neue Möglichkeiten bei Flip-Chip-Integration:
- – Stark
verbesserte Kühlung
der Laser im Gesamtmodul durch
- – Wärmeabtransport
direkt aus der aktiven Zone hin zur gut kühlbaren optisch angebundenen
Seite unter Umgehung der Bragg-Spiegel (dabei vollständige Umhüllung der
n-Seite mit einem Wärmeableiter,
der aus thermisch hoch-leitfähigen
Schichten aufgebaut ist und nachfolgend auch als Kühlsonde
bezeichnet wird).
- – Umhüllung der
p-seitigen Mesa durch gut wärmeleitfähige Metalle
der Lotverbindung (Mesa zum Teil innerhalb der Lotkugel). Damit
wurden hier zum ersten Mal Wärmeverteilschichten
(Wärmeableiter)
implementiert, welche die Wärme
direkt von der inneren Kavität
der Laser auf der Epitaxieseite abholen und sie zur optisch angebundenen
Substratseite leiten, von der aus sie großflächig frei zugänglich sind
für, zum Beispiel,
einen kühlenden
Luftstrom. Dabei stellen sie einen den subtratseitigen Bragg-Spiegelstapel (nachfolgend
auch DBR genannt von engl. „distributed
bragg reflector”) überbrückenden
Nebenschluss dar. In bisherigen flip-chip-integrierten substrat-entfernten
VCSELn aus dem Stand der Technik bleiben alle Strukturen zur Kontaktierung
auf der Epitaxieseite, auf der sich jedoch auch die selbst Wärme produzierende
Elektronik befindet, was den Wärmeabfluss
aus dem Laser aufgrund fehlender Temperaturgradienten behindert,
ja ihn sogar noch zusätzlich
erwärmen
kann. Passive optische Elemente wie Linsen oder Glasfasern produzieren
dagegen selbst keine Verlustwärme,
weshalb die Verlustwärme
vom Laser sehr gut auf die optisch angebundene Seite in Richtung
eines relativ großen
negativen Temperaturgradienten abtransportiert werden kann. Die
erfindungsgemäße Struktur
besitzt also Wärmeverteiler,
die substratseitig mit Submikrometer-Genauigkeit unmittelbar an
den aktiven Schichten beginnen und in eine große, von der Epitaxieseite aus
freiliegende Fläche übergehen.
- – Integrierte
selbstjustierte Faserführung
- – Simultane
Ausrichtung optischer Elemente (zum Beispiel Fasern eines Faserbündels oder
Mikrolinsen-Arrays) für
eine kostengünstige
Montage und reproduzierbare sowie homogene Eigenschaften der Koppelstellen.
- – Unterdrückung von
Rückreflexionen
durch Indexanpassung zur weiteren Verbesserung der Dynamik.
- – Möglichkeit
zum gezielten Einströmen
eines Kühlgases
auf die Laser aus Längsöffnungen
in Faser oder Faserbündel.
- – Effiziente
Durchkontaktierung der Emissionsseite zur elektrischen Anbindung
- – Bessere
Bondpad-Benetzung beim Aufschmelz-Lötvorgang.
- – Zusätzliche
Formschlüssigkeit
der Lotverbindung.
- – Verringerte
strukturelle Diskontinuitäten
und räumlich
ausgeglichenere Kraftflüsse.
- – Erhöhte Lebensdauer.
- – Selbst-planarisierende
Flip-Chip-Technologie zur Überbrückung der
Höhenunterschiede
des nicht-planaren
Designs.
-
Auch
bei der Flip-Chip-Integration ergibt sich somit eine verbesserte
Leistung bei verringertem Herstellungsaufwand.
-
Nachfolgend
wird nun die vorliegende Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
ausführlich beschrieben
(zunächst
erfolgt die Beschreibung der Struktur eines einzelnen erfindungsgemäßen oberflächenemittierenden
Halbleiterlasers, dem schließt
sich die Beschreibung seiner Funktionsweise an, sodann erfolgt die
Beschreibung der Struktur eines erfindungsgemäßen flip-chip-integrierten
Arrays von erfindungsgemäßen oberflächenemittierenden
Halbleiterlaserelementen und schließlich die Beschreibung der
Funktionsweise des Letzteren).
-
Es
zeigen:
-
1 oberflächenemittierende
Halbleiterlaserelemente nach dem Stand der Technik.
-
2 die
Flip-Chip-Integration eines oberflächenemittierenden Halbleiterlaserelementes
nach dem Stand der Technik.
-
3 ein
einzelnes erfindungsgemäßes oberflächenemittierendes
Halbleiterlaserelement, welches erfindungsgemäß eine Einschnürung in
seiner Mesaseitenflanke aufweist.
-
3b bis
f Varianten der Erfindung wie sie in 3a gezeigt
ist, Vergleiche der Erfindung mit dem Stand der Technik und/oder
Herstellungsschritte im Rahmen der vorliegenden Erfindung.
-
4 die
Flip-Chip-Integration von erfindungsgemäßen oberflächenemittierenden Halbleiterlaserelementen
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
4b einen
Zwischenschritt bei der Herstellung des in 4a gezeigten
Elements.
-
5 einen
Ausschnitt aus 4.
-
6 eine
Variante der Erfindung mit mehreren Einschnitten bzw. Einschnürungen.
-
1 zeigt
zwei oberflächenemittierende
Halbleiterlaserelemente, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt
sind. Wie 1(a) zeigt, ist aus dem
Stand der Technik bekannt, eine Mesa des oberflächenemittierenden Halbleiterlaserelementes
in Form von zwei übereinandergestapelten,
auf einer gemeinsamen Achse zentrierten Kegelstümpfen auszubilden. Der als
Katho de ausgebildete n-Mesabereich (welcher dem Substrat zugewandt
auf diesem angeordnet ist) weist hierbei einen größeren mittleren
Durchmesser (parallel zur Substratebene gesehen) auf, als der obere
p-Mesabereich, welcher als Anode ausgebildet ist. Hierdurch ergeben sich
zwei übereinander
angeordnete, tafelförmige
Mesabereiche mit im Vergleich zur Emissionsrichtung geneigten Seitenwänden bzw.
Seitenflanken. Ebenso ist aber auch eine n-auf-p-Ausbildung mit
vertauschter Polarität
möglich
(d. h. Dotierung der oberen Seite als n-leitend).
-
1(b) zeigt ein weiteres Beispiel: Der
n-Mesabereich ist hierbei wie beim in 1(a) gezeigten
Beispiel ausgebildet. Der sich diesem auf der substratabgewandten
Seite des n-Mesabereiches anschließende p-Mesabereich ist hier
jedoch in Form eines flachen Zylinders (also mit Seitenflanken bzw.
Seitenwänden
parallel zur Emissionsrichtung und senkrecht zur Substratschichtebene)
ausgebildet. Die Ausbildung der p-Mesa erfolgt hierbei durch Trockenätzung.
-
2 zeigt
nun, wie ein solches oberflächenemittierendes
Halbleiterlaserelement (hier am Beispiel des in 1(a) gezeigten
Elementes dargestellt) flip-chip-integriert
werden kann. Gut zu erkennen ist hier die im Falle des Standes der
Technik notwendige umfassende und aufwändige Planarisierung durch
mehrere zusätzliche
Metallisierungs- und Passivierungsebenen.
-
3 zeigt
nun im Gegensatz dazu ein erstes Beispiel für einen erfindungsgemäßen oberflächenemittierenden
Halbleiterlaser. Dieser weist auf einem hier in Form eines sehr
flachen Kegelstumpfes ausgebildeten Substratbasisabschnitt 1 (der
Abschnitt 1 kann jedoch auch eben sein) eine Mesa M auf.
Die Mesa M umfasst hierbei einen ersten, dem Substratbasisabschnitt
zugewandt angeordneten Dotierbereich 2, welcher hier als
unmittelbar auf dem Substratbasisabschnitt 1 und angrenzend
an diesen angeordneter n-dotierter
Bereich ausgebildet ist. Auf dem n-dotierten Bereich 2 und unmittelbar
angrenzend an diesen auf dessen substratbasisabgewandter Seite ist
der aktive Bereich 3 der Mesa M angeordnet. Dieser aktive
Bereich 3 weist mindestens eine aktive Schicht A mit laseremittierender
Zone, welche im Wesentlichen senkrecht zur aktiven Schicht bzw.
zur Substratschichtebene 1 emittiert (also in Vertikalrichtung
im Bild), auf. Die aktive Schicht bzw. Zone A besteht hier aus einem
bis fünf
Quantenfilmen, sie kann jedoch auch Quantendrähte oder Quantenpunkte enthalten
oder ein Volumenmaterial sein. Unmittelbar angrenzend an den aktiven
Bereich 3 ist auf dessen substratbasisabgewandter Seite
der zweite Dotierbereich 4 der Mesa M angeordnet. Dieser
ist als p-dotierter Bereich ausgebildet. Der n-dotierte Bereich 2 und
der p-dotierte Bereich 4 weist
hierbei jeweils, wie es dem Fachmann bekannt ist, einen Bragg-Spiegelstapel
auf.
-
Erfindungsgemäß weist
die Mesa M nun wie folgt eine Einschnürung E ihrer Seitenflanken
(dies sind diejenigen Abschnitte der Mesa M, welche nicht parallel
zur Substratschichtebene 1 angeordnet sind) auf: Wie nachfolgend
noch näher
beschrieben, wurde aus der Seitenflanke der Mesa M über den
gesamten Umfangsbereich der Mesa M ein Materialabschnitt so entfernt
bzw. abgetragen, dass sich im Querschnitt senkrecht zur Substratschichtebene
(und durch die Zentralachse der hier rotationssymmetrischen Mesa
M) gesehen ein V-förmiger
Einschnitt dergestalt ergibt, dass die Mesa M auf Höhe der aktiven
Schicht A des aktiven Be reiches 3 einen Bereich aufweist
(Einschnittsbereich E), in dem der Durchmesser der Mesa parallel
zur Substratschichtebene gesehen in etwa die Hälfte des mittleren Durchmessers
des n-Dotierbereiches 2 bzw. des p-Dotierbereiches 4 beträgt. Der
V-förmige
Einschnitt liegt hier auf Höhe
der aktiven Schicht, jedoch befindet sich die engste Stelle des
Einschnittes E in der ersten an den aktiven Bereich angrenzenden
Spiegelschicht des oberen DBR. Sie liegt hier also einige Epitaxieschichten
(ca. 100 bis 300 nm) oberhalb der Quantenfilme, in denen das Licht
generiert wird. Bei vertauschter Polarität der unteren und oberen Mesateile
würde die
engste Stelle dann entsprechend unterhalb der aktiven Schicht liegen.
-
Näherungsweise
lässt sich
die die Elemente 2, 3 und 4 umfassende
Mesa M somit als ein geometrischer Körper beschreiben, welcher aus
zwei Kegelstümpfen
besteht, welche zentriert mit denjenigen Deckelflächen, welche
beim jeweiligen Kegelstumpf den geringeren Durchmesser aufweisen,
aneinander angrenzend angeordnet sind. Es ergibt sich somit für die Mesa
M eine diabolo-förmige Ausgestaltung
bzw. eine Ausgestaltung, welche im Querschnitt senkrecht zur Substratschichtebene
und durch die zentrale Rotationsachse der Mesa gesehen im Wesentlichen
X-förmig
ausgebildet ist.
-
Im
Detail ist hierbei der n-dotierte Bereich 2 als Kegelstumpf
ausgebildet, der p-dotierte Bereich 4 auf seiner dem n-dotierten
Bereich 2 zugewandten Seite ebenfalls als Kegelstumpf,
dem sich auf der dem n-dotierten
Bereich 2 abgewandten Seite ein flacher Zylinder mit einem
dem Basisdurchmesser des Kegelstumpfes entsprechenden Durchmesser
anschließt.
Der Zylinder ist hierbei ebenfalls Teil des p-Bereiches. Dieser
flache Zylinder ist meist vorhanden, er muss es jedoch nicht zwingend
sein. Wird der Einschnitt tiefer geätzt, besteht der obere Teil
nur noch aus einem Kegelstumpf. In einer solchen Variante hat man
einen größeren mittleren Abstand
des optischen Feldes im Resonator von den Seitenwänden, da
auch der obere Teil der Wände
weiter nach außen
weg läuft.
-
Aufgrund
des im Bereich der Einschnürung
E (welcher den Bereich des geringsten Durchmessers der Mesa darstellt)
in etwa halbierten Mesadurchmessers ergibt sich somit auf Höhe der aktiven
Schicht A in etwa eine Viertelung der Querschnittsfläche der
Mesa M im Vergleich zur Querschnittsfläche im Bereich der beiden Bragg-Spiegelstapel 2 und 4.
-
Im
dargestellten Fall ist der Einschnitt lateral ca. 5 μm tief. Ein
bevorzugter Wertebereich geht hier von 0.5 bis 10 μm, bevorzugte
Tiefen liegen jedoch zwischen 1 und 6 μm. Die Seitenwände laufen
hier unter einem Winkel von +–30° gegen die
Horizontale vom Zentrum nach außen
weg, wobei natürlich
auch diese Winkel variierbar sind, und zwar über die Ätzratendifferentiale zwischen
den beteiligten Schichten (Ätzratenunterschied
zwischen schnell und langsam ätzenden
Schichten). Die Oxidationslänge
beträgt
nur wenige Mikrometer, typischerweise ca. 2 μm, kann aber weniger als 1 μm und sogar
0 μm betragen.
-
Allgemeiner
gilt:
Die laterale Tiefe des Einschnittes ist durch die Mesahöhe und die
maximal erreichbaren Winkel begrenzt. Die Tiefe der Oxidationsschicht
soll gerade groß genug
sein, um Streuverluste am Mesaeinschnitt ausreichend zu reduzieren.
Beide Elemente sollen das optische Feld ausreichend fern von den
metallisierten Seitenwänden halten,
da es dort andernfalls nicht nur durch Streuung, sondern auch durch
induzierte Ströme
zu erhöhten Verlusten
käme. Die
lateralen Ausdehnungen dieser Elemente werden demnach in erster
Linie bestimmt vom erforderlichen Abstand zu den Seitenwänden. Hingegen
sind der aktive Durchmesser und damit der Durchmesser der engsten
Stelle des Einschnittes weitgehend frei wählbar. Sie sind theoretisch
nur durch den Waferdurchmesser begrenzt, variieren aber auch praktisch
je nach Anwendung sehr stark, wobei der Gesamtbereich etwa Werte
zwischen 1 μm
und 1 mm umfasst, häufiger
vorkommende aktive Durchmesser jedoch zwischen 2 und 50 μm liegen.
-
Auf
Höhe der
aktiven Schicht A ist im gezeigten Fall im aktiven Bereich 3 darüber hinaus
eine ringförmige,
hochohmige oder elektrisch sperrende Stromeinschnürschicht 5 (hier
durch eine entsprechende Oxidationsschicht, wie sie dem Fachmann
bekannt ist) ausgebildet. Alternativ kann diese Stromeinschnürungsschicht 5 jedoch
auch entfallen (es liegt dann nur eine geometrische Einschnürung E vor).
Da die Stromeinschnürschicht 5 auf
Höhe der
Einschnürung
E ausgebildet ist, ergibt sich für
diese Stromeinschnürschicht 5 eine
im Vergleich zum Stand der Technik deutlich reduzierte Oxidationslänge. Im
gezeigten Beispiel weisen die durch die Entfernung des Materials
bzw. die Ausbildung des Einschnittes E ausgebildeten Seitenflanken
des n-dotierten Bereiches 2 und des unteren p-dotierten
Bereiches 4 der Mesa M einen Winkel α von etwa 60° in Bezug auf die Rotationssymmetrieachse
der Mesa M (welche der Emissionsrichtung des Halbleiterlasers entspricht)
auf. In Bezug auf die Substratschichtebene 1 gesehen ergibt
sich somit ein vergleichsweise flacher Verlauf dieser Seitenflanken.
Unmittelbar angrenzend an und auf der Substratbasis 1 und
der Oberfläche
des ersten Dotierbereiches 2 ist nun, konzentrisch über den
gesamten Umfang der Mesa M im Bereich 2 ausgebildet, ein
erster Seitenwandmetallkontakt 6a angeordnet. Dieser bedeckt
nicht nur die Oberfläche
des ersten Dotierbereiches 2 auf der Seitenflanke der Mesa
M vollständig,
sondern ist zusätzlich
auch auf dem dem ersten Dotierbereich 2 zugewandten Oberflächenabschnitt
des aktiven Bereiches 3 angeordnet und zieht sich somit bis
auf wenige Mikrometer an die aktive Schicht A heran. Auf diesem
ersten Seitenwandmetallkontakt 6a und angrenzend an ihn
ist ein erster Seitenwandwärmeableiter 7a,
hier aus Gold ausgebildet, angeordnet. Dieser bedeckt praktisch
die gesamte den Elementen 1, 2 und 3 abgewandte
Oberflächenseite
des ersten Seitenwandmetallkontaktes 6a und sorgt somit
durch diese Ausbildung für
eine optimale Wärmeableitung
der vom Halbleiterlaser produzierten Wärme.
-
Die
der Substratbasis 1 abgewandte Oberfläche des p-dotierten Bereiches 4 sowie
die Seitenflanken des vorbeschriebenen Zylinderabschnittes dieses
Dotierbereiches tragen einen zweiten Seitenwandmetallkontakt 6b.
Dessen dem p-dotierten Bereich abgewandte Oberfläche wird von einem zweiten
Seitenwandwärmeableiter 7b umschlossen.
-
Wie
gezeigt ergeben sich durch die beschriebene Geometrie somit eine
stark reduzierte Oxidationslänge
und ein aktiver Durchmesser (siehe Figur), welcher sich über etwa
ein Drittel des mittleren Querschnittsdurchmessers des p-Dotierbereiches
bzw. des n-Dotierbereiches erstreckt.
-
3 zeigt
somit eine völlig
neuartige und in mehrerlei Hinsicht überlegene Formgebung monolithischer
VCSEL, die in der Herstellung erreicht wird durch ei nen technologischen
Paradigmenwechsel. Die neue Form an sich verbessert sowohl die Bauelementeigenschaften
als auch die Effizienz der Bauelementherstellung. Darüber hinaus
ermöglicht
sie erstmals eine direkte Stromeinprägung in – und Wärmeableitung aus – unmittelbarer
Umgebung der aktiven Zone A der Laser, und zwar unter bestmöglicher
Umgehung der relativ schlecht elektrisch und thermisch leitfähigen Heteroübergänge in den
Bragg-Spiegeln 2, 4. Den Wärmefluss (und auch den Stromfluss)
blockierende Passivierungsschichten zwischen Halbleiter und Metall,
wie sie bisher bei zur Kühlung
gedachten Seitenwandbeschichtungen eingesetzt wurden, sind nicht
mehr notwendig.
-
In
nahezu allen heute kommerziell eingesetzten VCSELn basierend auf
dem InAlGaAs-Materialsystem befindet sich eine dünne hoch aluminiumhaltige Schicht
innerhalb der epitaktischen Struktur, die im Stand der Technik bislang
zur lateralen Stromeinschnürung
durch selektive Oxidation Verwendung findet. In der vorliegenden
Erfindung wird erstmals das laterale Ätzraten-Differential zwischen dieser Oxidationsschicht
(oder auch einer weiteren, speziell dafür vorgesehenen Schicht) und
den sonstigen Schichten einer VCSEL-Struktur ausgenutzt zur erfindungsgemäßen Konturierung
der Mesen. Diese Formgebung erfolgt in nur einem einzigen nasschemischen Ätzschritt,
der die Gesamtheit der epitaktischen Schichten des VCSELs umfasst.
Im Gegensatz dazu erfolgte in der seit vielen Jahren aus dem Stand
der Technik bekannten Zweischritt-Ätzung
eine getrennte Strukturierung der p- und n-leitfähigen Epitaxieschichten in
separaten und meist auch nicht direkt aufeinanderfolgenden Ätzungsschritten.
-
Unter
lateralem Ätzraten-Differential
wird dabei der Unterschied in den Ätzraten zwischen den einzelnen
Epitaxie-Schichten verstanden, was beim Ätzen zur Ausbildung der geometrisch
eingeschnürten
XCSEL-Profile führt.
-
Die
XCSEL bestehen aus einem Stapel sehr dünner Halbleiterschichten mit
variierenden Materialzusammensetzungen. Je nach Schichtzusammensetzung
können
die Halbleitergitter verschieden schnell von Ätzlösungen aufgelöst werden.
In vertikaler Richtung sind die einzelnen Schichten jeweils nur
sehr gering ausgedehnt, wodurch die Unterschiede in den Ätzraten
nicht zum Tragen kommen und nur eine mittlere Rate beobachtet wird,
mit der die Ätzlösung vertikal
vordringt. In lateraler Richtung dagegen sind die Schichten weit ausgedehnt
und die Ätzratenunterschiede
können
lange Zeit wirken, wodurch sich je nach Kombination schnell und
langsam ätzender
Schichten verschiedene Seitenwand-Profile ausbilden lassen. Beim Ätzvorgang
ist für das
einzelne Bauelement ein begrenzter Bereich der Waferoberfläche von
einer Ätzmaske
(zum Beispiel Photolack) bedeckt. In den freiliegenden Bereichen
werden die Schichten beim Ätzen
vertikal zur Waferoberfläche eine
nach der anderen abgetragen, wodurch an der Maskenkante mit Voranschreiten
des Ätzprozesses
die Stirnseiten immer tiefer liegender Schichten der Ätzlösung ausgesetzt
sind. Sobald eine Schicht zum Vorschein kommt, wird sie auch in
lateraler Richtung von ihrer Stirnseite her angegriffen. Sobald
eine schnell ätzende
Schicht freigelegt wird, schreitet dort der Auflösungsprozess parallel zur Waferoberfläche schneller
voran als oberhalb und unterhalb davon, was zur Ausbildung einer
Kerbe bzw. der erfindungsgemäßen Einschnürung führt. Mit
dem Entstehen einer Kerbe werden dann die nach oben/unten angrenzenden
Schichten nicht mehr nur von deren Stirnseite aus angegriffen, sondern
auch von unten/oben her (siehe 3b). Je
nachdem, wie stark verschieden die Ätzraten sind und wie lange
nach dem Erscheinen der schnell ätzenden
Schicht(en) noch weitergeätzt
wird, bilden sich mehr oder weniger stark ausgeprägte Kerben
oder Einschnürungen
mit verschiedenen Tiefen und Flankenwinkeln aus.
-
So
lassen sich im Prinzip eine Vielzahl von Grundformen bzw. Seitenwandprofile
schon in die epitaktische Schichtstruktur „einprogrammieren”. Diese
epitaxiegesteuerte Erzeugung der XCSEL-Profile erfolgt effizient
in nur einem einzigen nass- oder trocken-chemischen Ätzschritt,
der alle Teile des Lasers (beide Spiegel und die dazwischenliegende
aktive Zone) automatisch zueinander zentriert.
-
Unter
anderem sind auch perfekt senkrechte Wände bzw. Wandabschnitte durch
Nassätzen
erzeugbar, indem die Ätzrate
der Schichten nach unten hin genau im richtigen Maße zunimmt,
so dass diejenigen Schichten, welche erst später am Ätzprozess teilnehmen zu den
schon länger
geätzten
Schichten bis zum Ende des Ätzprozesses
gerade aufschließen
können.
Ebenso sind auch Kombinationen aus mehreren Kerben/Einschnürungen bzw.
mehreren Überhänge im Seitenwandprofil
(Abschnitte mit negativem Winkel der Seitenwand zwischen 0 und 90°) realisierbar,
die im XCSEL zum Beispiel zur noch stärkeren lateralen Wellenführung beitragen,
womit sich das Modenvolumen weiter verringern lässt, um die Laser wiederum
schneller zu machen.
-
Die Ätzrate der
epitaktischen Schichten ist steuerbar durch ihre Zusammensetzung,
also die Konzentrationen chemischer Elemente im Verbindungshalbleiter,
die gerade beim epitaktischen Wachstum sehr genau kontrolliert werden
können.
Dies schließt
sowohl die Elemente des Verbindungshalbleiters, wie zum Beispiel
Al im AlGaAs, als auch die zugesetzten Dotierstoffe, wie zum Beispiel
Si oder C ein. Im transportbegrenzten Fall beeinflusst dagegen auch
die Dicke der Schichten die Rate mit der sie lateral abgetragen
werden. Daneben ist jegliches Ätzverhalten
natürlich
von der verwendeten Ätze
bestimmt, die im AlGaAs Materialsystem zum Beispiel eine Mischung
aus H2SO4, H2O2 und H2O ist.
-
In
konventionellen mesaisolierten Bauelementen aus dem Stand der Technik
stellen die Seitenwände eine
potentielle Quelle für
Teilchenverluste dar, die sie bei Kontakt mit den entsprechenden
optischen bzw. elektrischen Teilchen vor allem durch Streuung und
Oberflächenströme bzw.
-rekombination verursachen. Daher wird ihr Einfluss durch lateral
ausgedehnte dünne
isolierende Blenden (zum Beispiel aus Luft oder Oxid bestehend)
eliminiert, die jedoch mit nicht vernachlässigbaren Kapazitäten behaftet
sind und den Wärmefluss behindern.
-
Erfindungsgemäße XCSELs
beinhalten dagegen eine neuartige Funktionalisierung der Seitenwände. Im
Gegensatz zum konventionellen Schema werden die Seitenwände hier
nicht passiviert und ihr Einfluss damit weitestgehend eliminiert,
sondern sie werden speziell ausgeformt und übernehmen eine neue, aktive
Rolle. 3c zeigt diesen Unterschied
genauer (links: konventioneller Air post VCSEL, Mitte: konventioneller Oxid-/Luftblenden-VCSEL,
rechts: erfindungsgemäßer XCSEL;
Da ist jeweils der aktive Durchmesser).
-
Nachteile im Stand der Technik:
-
- • Air
post VCSEL: harte Führung
und große
optische und elektrische Verluste durch geätzte Seitenwände als
Begrenzung der aktiven Zone und des Resonators.
- • Oxid-/Luftblenden
VCSEL: Es wird eine dünne,
lateral ausgedehnte Blende aus isolierendem Material (zum Beispiel
ein Oxid oder Nitrid des Materials oder auch Luft, kurz ”Oxid-Einschnürung” bzw. ”Oxidblende”) erzeugt.
Stromeinschnürung
und Wellenführung
erfolgen am Innenrand dieser Blende, wodurch die aktive Zone so
weit von den Seitenwänden
entfernt wird, dass ihr Einfluss weitgehend eliminiert ist. Die
Teilchenverluste werden gegenüber
air post VCSELn stark reduziert, indem sowohl die freien Ladungsträger als
auch die Lasermoden von den Seitenwänden ferngehalten werden. Diese
Laser sind daher deutlich effizienter als air post VCSEL. Allerdings
behindern die lateral ausgedehnten, dünnen Blenden aus isolierendem
Material den Wärmeabfluss
aus der Struktur und bringen obendrein eine nicht vernachlässigbare
parasitäre
Kapazität
mit sich.
- • In
beiden Fällen
sind die Seitenwände
nicht direkt und strukturiert mit Leitungsstrukturen beschichtet,
noch liegt eine Einschnürung
vor.
-
Demgegenüber gilt
für die
vorliegende Erfindung:
- • Neuartige, hybride Indexführung durch
Kombination einer geometrischen (bevorzugt keilförmig ausgebildeten) Einschnürung mit
einer Oxid-Einschnürung.
Eine sehr kurze Oxidblende sorgt, vorzugsweise als direkter Fortsatz
der geometrischen Einschnürung
ausgeführt,
für eine
Verringerung der Streuverluste und Passivierung der Oberfläche des
geometrischen „Führungskeils”.
- • Die
geometrische Einschnürung
stellt durch ihren großen
Brechzahlsprung (z. B. HL-Luft bzw. HL-Polymer; HL = Halbleiter)
und ihre Form eine starke Wellenführung bereit, wobei deren relative
Stärke
durch die Tiefe der Oxidblende steuerbar ist. Die Geometrie ist
bevorzugt keilförmig
und unterscheidet sich sowohl von den (mehr oder weniger) geraden
Wänden
der air post VCSEL als auch von denen der Oxid-/Luftblenden-VCSEL. Das optische
Feld wird bei den erfindungsgemäßen XCSELn
auf einem scharf definierten Abstand zu den Seitenwänden gehalten.
- • Gleichzeitig
entsteht ein Seitenwandprofil mit Überhängen, das sich selbstjustiert
direkt beschichten lässt und
bei gerichteter Abscheidung leitfähiger Materialien automatisch
für eine
Strukturierung in Form einer Unterbrechung unmittelbar an den aktiven
Schichten sorgt, also Kurzschlüsse
von p-n Übergängen sicher verhindert.
- • Da
ein solches Seitenwandprofil wie beschrieben durch die epitaktische
Schichtstruktur selbst vordefiniert wird, dringt die Präzision der
Strukturdefinition der Seitenwandbeschichtung in ähnliche
Größenordnungen vor,
wie sie typische Strukturgrößen der
epitaktischen Schichtstruktur aufweisen. Dabei weist die Fertigung hohe
Effizienz und geringe Komplexität
auf.
- • In
der Konsequenz wird die Seitenwandbeschichtung befähigt, in
geringstem Abstand um das optische Feld herumzugreifen und mit dem
Ende bis zur zentralen Kavität
zu reichen, um dort direkt durch die Seitenwände Strom zu- und Wärme abzuführen. Die
beschriebene hybride Indexführung
erlaubt einerseits das nahe Heranreichen der Seitenwandmetallisierung
an die aktiven Gebiete unter Umgehung der schlecht leitfähigen Heteroübergänge, während andererseits
eine ausreichend starke Führung
des Feldes in der engsten Stelle durch Einschnürung und Oxidschicht das optische
Feld auf ausreichendem Abstand von eben diesen Metallflächen hält, die
ansonsten nicht nur durch Streuung sondern auch durch induzierte
Ströme zu
starken Verlusten führen
würden.
-
Die 3d stellt
wesentliche Aspekte der erfindungsgemäßen XCSEL Seitenwandgeometrie
anhand einer Beispielkonfiguration dar. Gezeigt ist ungefähr der in 3c rechts
im XCSEL markierte Ausschnitt (punktierte Linie dort):
- (a) keilförmiger ”Abstandshalter”;
- (b) strukturelle Kante erlaubt in Verbindung mit gerichteter
Abscheidung, dass leitfähige
Materialien in geringem Abstand um das optische Feld herum separat
von oben und unten in die unmittelbare Umgebung der aktiven Zone
geführt
werden;
- (c) kurzer Oxidfortsatz bewirkt eine der stärkeren geometrischen Führung vorgelagerte
schwächere
Führung,
wodurch sich die Streuverluste reduzieren sowie der Anteil der geometrischen
Führung
an der Gesamtführung
einstellbar wird (M: Seitenwandmetallisierung(en), A: aktive Schichten,
Skizzen nicht maßstabsgerecht).
-
Die
aktive Zone kann sich dabei sowohl oberhalb als auch unterhalb der
engsten Stelle befinden.
-
Zusammenfassend
offenbart die Erfindung eine neue Art, gerichtet abscheidbare Materialien
seitlich bis unmittelbar an die aktive Zone heranzuführen, mit
bevorzugt:
- – Abstandshalter: geometrischer
Keil mit optionalem Fortsatz aus isolierender Blende und
- – Seitenwandprofilen
mit Überhängen, die
selbstjustiert beschichtbar sind und in geringem, präzise definierten
Abstand um das optische Feld im Resonator herumgreifen und wiederum
genau steuerbar in unmittelbarer Nähe der aktiven Schichten enden.
-
Die
resultierende erfindungsgemäße X-förmige bzw.
diabolo-förmige
Kontur der Laser, wie sie in 3 im Vergleich
zu den konventionellen Formen in 1 dargestellt
ist, kombiniert eine starke Einschnürung E der Mesa M selbst, und
zwar unmittelbar auf Höhe
der aktiven Schichten A, mit einer weiterhin möglichen zusätzlichen Stromeinschnürung 5 und
Wellenführung
durch eine laterale Oxidation. Die Mesa-Einschnürung erlaubt eine Minimierung
der Oxidationslänge
und der damit verbundenen intrinsischen parasitären Kapazitäten bei gleichzeitiger Limitierung
der Streuverluste durch einen ausreichend großen mittleren Abstand der extrem
schräg
verlaufenden Mesawände
(ca. α =
60° gegen
die Vertikale) vom optischen Feld im Resonator. Mithin verbessert
die erfindungsgemäße Form
sowohl die potentielle Modulationsgeschwindigkeit der VCSEL durch
Reduktion von Parasitäten
als auch den Verlustwärme-Abfluss
innerhalb der Struktur, für
den die Oxidschicht 5 ein Hemmnis darstellt. Ein besserer
Abtransport von Wärme
hält die
Betriebstemperatur auf niedrigerem Niveau, was wiederum unmittelbar
rückwirkt
auf die erreichbaren Modulationsgeschwindigkeiten. Kühlere Laser
sind jedoch nicht nur schneller, sie haben unter anderem auch längere Lebensdauern
und zeigen höhere
Ausgangsleistungen.
-
Zudem
bereitet die erfindungsgemäße Form
auch einer wesentlich fortschrittlicheren Technologie den Weg. Neben
reinen Rationalisierungsvorteilen in der Herstellung ermöglicht sie
sowohl die Integration von bisher nicht sinnvoll machbaren, ggf.
optionalen zusätzlichen
Elementen als auch eine gesteigerte Präzision. Beides bewirkt nochmals
substantielle Leis tungssteigerungen der Bauelemente, insbesondere
was das thermische Management und aller damit verbundenen Leistungsparameter
dieser allgemein thermisch limitierten und Verlustleistung erzeugenden
Laser angeht.
-
Die
zusätzlichen
Elemente sind bei dem in 3a gezeigten
solitären,
erfindungsgemäßen XCSEL sowohl
die elektrischen als auch die thermischen Seitenwand-Kontakte und -Wärmeableiter,
die, präzise
strukturiert, jeweils unmittelbar bis an die aktiven Schichten innerhalb
der Kavität
heranreichen können
und – ohne passivierende,
den Wärmefluss
blockierende Zwischenschicht – in
direktem Kontakt zu den „Stirnseiten” der Epitaxieschichten
auf den Seitenwänden
angebracht sein können.
Diese Elemente haben keine Entsprechung in den herkömmlichen
VCSELn nach 1 und die Seitenwandprofile
der XCSEL werden zu ihrer Herstellung als Schattenmaske (bei Vakuumabscheidung
durch Verdampfen oder Sputtern) bzw. als Lithographiemaske (bei
galvanischer Abscheidung) herangezogen.
-
Im
Einzelnen können
sowohl der p-Kontakt 6b als auch der n-Kontakt 6a unter
Nutzung der Mesa-Überhänge als
Schattenmasken mit hoher Präzision
vollständig
selbstjustiert hergestellt werden, ohne dass ein einziger Lithographieschritt
hierfür
notwendig ist. Der n-Kontakt 6a wird hierbei, als weiteres
erfindungsgemäßes Merkmal,
auch (oder ausschließlich)
auf den Mesaflanken gebildet. Er kann auf der Seitenwand bis hin zur
inneren Kavität
E reichen, wodurch die relativ hochohmigen Hetero-Übergänge des
Bragg-Spiegels 2 umgangen
werden und die Strominjektion effizient auf den Seitenwänden in
unmittelbarer Nähe
der aktiven Zone A erfolgen kann (engl. etwa „intracavity sidewall injection”). Besonders
attraktiv ist dieser Ansatz bei Verwendung von VCSELn mit verlängerter
innerer Kavität,
bei denen mehr Kontaktfläche
auf Halbleiterschichten mit kleinerer Bandlücke für einen guten ohmschen Kontakt
zur Verfügung
steht. In Gebieten geringer Feldintensität können diese Schichten partiell
hochdotiert sein. Außerdem
bewirkt das Einlegieren des n-Kontakt-Materials eine entartete Dotierung
der Seitenwände.
In der Konsequenz lassen sich die Bragg-Spiegel 2, 4 beim
epitaktischen Wachstum dann sogar im Hinblick auf reduzierte freie
Ladungsträgerstreuung
und erhöhte
Reflektivitäten
optimieren, da sie nicht mehr unbedingt und in vollem Umfang für die Ladungsträgerinjektion
benötigt werden.
Eine dann mögliche
Verkürzung
der Bragg-Spiegel verbessert abermals die Kühlung der aktiven Schichten.
-
Die
Herstellung des p-Kontaktes 6b und des n-Kontaktes 6a kann
dabei wie folgt erfolgen (siehe auch 3e):
- 1. Senkrechtes Abscheiden des für die Polarität des oberen,
vom Substrat abgewandten XCSEL-Teils passenden Metallsystems (hier:
Metallisierungsfolge für
p-Kontakte, bspw. Ti:Pt:Au).
- 2. Schräges
Abscheiden unter Rotation des für
die Polarität
des unteren, substratseitigen XCSEL-Teils passenden Metallsystems (hier:
Metallisierungsfolge für
n-Kontakte, bspw. Ge:Au:Ni:Au).
-
Beispiel
A (A in 3e): Ohne flachen Zylinder im
oberen Teil und demzufolge mit nur einer ganz oben gelegenen Kante
zur Definition des unteren Kontakts.
-
Beispiel
B (B in 3e): Mit kurzer geometrischer
Einschnürung
und nahezu vollständig
beschichteten Seitenwänden
auch im oberen Teil, der leicht negativ geneigte Seitenwände aufweist.
In diesem Fall wird die untere der beiden Kanten des oberen XCSEL-Teils
zur Definition des an der aktiven Zone gelegenen Kontakt-Endes wirksam.
-
Beispiel
C (C in 3e): Der obere Teil weist leicht
positiv geneigte Seitenwände
auf, wodurch auch auf ihnen ohmsche Kontakte zur lateralen Strominjektion
entstehen.
-
Entscheidend
ist, dass die gewünschte
Metall-Sorte auf einer ausreichenden Kontaktfläche der jeweiligen Polarität zu liegen
kommt. Die Überhänge bzw.
Einschnürungen
in den XCSEL-Profilen ermöglichen
dies, ohne dass die aktiven Bereiche und Flächen der jeweils anderen Polarität durch
Lithographieschritte mit Photolack abzudecken wären. Je nachdem, welche Metalle
auf den p- bzw. n-dotierten Bereichen abgeschieden werden, entstehen
ohmsche oder sperrende Seitenwandkontakte.
-
Der
Wafer wird bei Vakuumabscheidung der Kontaktmetalle auf eine Kippvorrichtung
montiert, die eine Einstellung des Winkels, mit dem die Waferoberfläche zur
Quelle orientiert ist und auch seine Rotation ermöglicht.
Ist der obere Teil zum Beispiel p-dotiert, werden in einem ersten
Schritt die Metalle eines p-Kontaktes
abgeschieden, während
die Waferebene unter einem 90°-Winkel
zur Quelle zeigt, die Metalle also genau senkrecht auf die Waferoberfläche auftreffen.
Dies beschichtet alle von oben sichtbaren Flächen mit p-Metall. Die unten
auf dem Substrat liegende Metallschicht hat eine Öffnung,
die genau lotrecht unterhalb der am weitesten außen liegenden überstehenden
Kante des XCSEL-Profils beginnt. Für die Beschichtung mit dem
n-Metall zur niederohmigen Kontaktierung des unteren, dem Substrat
zugewandten n-Mesateils wird der Wafer nun genau so verkippt, dass
die innere Kan te dieser n-Metallschichten unmittelbar an der aktiven
Zone entsteht. Die Position der inneren Kante ergibt sich aus der
Projektion einer der überstehenden
Kanten des XCSEL-Profils unter dem gewählten Winkel auf die untere
Seitenwand.
-
Der
obere, dem Substrat abgewandte XCSEL-Teil kann je nach Ausgestaltung
den vorbeschriebenen flachen Zylinder enthalten oder nicht. So ergeben
sich entweder nur eine (vgl. Beispiel A) oder auch mehrere (Beispiele
B, C) Kanten, die unter verschiedenen Kippwinkeln als Schattenmasken
zur Kontaktkanten-Definition
herangezogen werden können.
Das n-Metall kommt außerdem
oben auf den XCSELs und unten auf dem Substrat auf dem dort schon
abgeschiedenen p-Metall zu liegen, ist in diesen Bereichen also
nicht im Kontakt mit dem Halbleiter und daher elektrisch unwirksam.
-
Ist
der obere Teil so ausgebildet, dass seine Flanken wie in Beispiel
B einen leicht negativen Winkel aufweisen, so wird bei schräger Beschichtung
das n-Metall auf
den Flanken des p-Teils abgeschieden, was zu einem elektrisch sperrenden
Kontakt führt, über den
Wärme abfließen kann.
Durch die Ausbildung einer Raumladungszone unterhalb der Kontaktfläche erfolgt
hier zusätzlich
eine feldbedingte Stromeinschnürung
der in diesem Fall durch die Mesaoberseite injizierten Ladungsträger (hier:
Löcher).
-
In
Beispiel C hat der obere Teil leicht positiv geneigte Flanken, die
dann bei der ersten, senkrechten Beschichtung mit demjenigen Metall
bedeckt werden, welches mit der Polarität des oberen Mesateils einen ohmschen
Kontakt bilden. Damit besteht bei dieser Ausführungsform die Möglichkeit zur
kavitätsnahen
lateralen Strominjektion durch die Seitenwände für beide Ladungsträgersorten.
-
Dieses
Verfahren funktioniert in der Praxis zuverlässig. Es sind jedoch auch Prozess-Sequenzen
möglich,
bei denen noch vor jeglicher Ätzung
ein Metallkontakt mittels normalem Liftoff-Verfahren für die obere Mesa
hergestellt wird. Dann lässt
sich neben den Seitenwänden
auch die gesamte Substratoberfläche
mit demjenigen Metall beschichten, was zum Substrat einen ohmschen
Kontakt herstellt. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das
Substrat nachfolgend nicht entfernt wird und zusätzlich für eine Strominjektion herangezogen
werden soll.
-
Die
vorstehend ebenfalls erwähnte,
mögliche
Verkürzung
der Bragg-Spiegel kann wie folgt realisiert werden:
- • Die
Bragg-Spiegel bestehen aus ca. 25 bis 40 Paaren von Halbleiterschichten
oberhalb und unterhalb der aktiven Zone bzw. der Kavität und sind
jeweils insgesamt einige Mikrometer (ca. 3 bis 6 μm) dick.
So viele Schichtenpaare sind in der Regel erforderlich, um die gewünschte hohe
Gesamtreflektivität
aus den Einzelreflektivitäten
zwischen den Schichten zu bekommen. Die große Gesamtdicke dieser Schichtenstapel
und insbesondere die Vielzahl von Grenzflächen zwischen den Schichten
behindern jedoch den Strom- und Wärmefluss. Durch graduelle Übergänge zwischen
den Schichten und partiell hohe Dotierung werden die Gesamtstapel
ausreichend niederohmig.
- • Diese
Maßnahmen
verringern jedoch die Einzelreflektivitäten zwischen den Schichten
und erhöhen
die Absorption, also die optischen Verluste im Spiegel. Insgesamt
sind so für
das Erreichen einer geforderten Gesamtreflektivität in der
Regel eine höhere
Zahl Spiegelpaare erforderlich, als es in einem Schichtenstapel
der Fall ist, in den der Strom seitlich injiziert wird und dann
vorwiegend lateral in nur wenigen kavitätsnahen Schichten fließt, der
also keine Niederohmigkeit für
senkrechten Stromfluß zu
gewährleisten
hat. Ein solcher Bragg-Spiegel kann weitestgehend undotiert sein,
was die Effizienz des Lasers aufgrund geringerer Absorption steigert.
Weiterhin sind statt fließender Übergänge zwischen
den Schichten nun abrupte Grenzen möglich.
- • Der
Indexkontrast zwischen den Spiegelschichten lässt sich erhöhen, da
keine Rücksicht
mehr auf Banddiskontinuitäten
zu nehmen ist, solange das Material noch transparent für die Betriebswellenlänge ist.
Das ist im AlGaAs Materialsystem gleichbedeutend mit stärkeren binären Anteilen
der Schichten, was die thermische Leitfähigkeit des Materials stark
verbessert, denn sie sinkt deutlich mit steigendem ternären Charakter.
So betragen die thermischen Leitfähigkeiten ca.: 0.5 W/cm/K für GaAs und
0.8 W/cm/K für
AlAs, jedoch nur 0.1 W/cm/K für
Al0.5Ga0.5As.
- • Letztendlich
bewirken geringere Absorption und höhere Einzelreflektivitäten neben
einer gesteigerten Effizienz, dass die Bragg-Spiegel schon mit weniger
Spiegelpaaren, d. h. bei geringerer Gesamtdicke, die geforderte
hohe Gesamtreflektivität
erreichen. Mit einer geringeren „Bauhöhe” der beiden Spiegel ist auch
der Weg für
den Wärmeabfluss
in vertikaler Richtung kürzer
und die Kühlung
der aktiven Schichten weiter verbessert.
- • Ein
weiterer Aspekt ist ein in longitudinaler (vertikaler) Richtung
damit auch verringertes Modenvolumen. Damit verkürzt sich die Umlaufzeit im Resonator
was ebenfalls zu höheren
Modulationsgeschwindigkeiten beiträgt.
- • Hat
man in (nahezu) binären
DBRs hohe Al-Anteile in den Schichten, werden diese gegebenenfalls
lateral mitoxidiert, wodurch sich ein durch mehrere gestapelte Oxidblenden
gegebener Trichter wie in 3f, links ausbildet.
So können
die weiter entfernt von der Kavität in die Seitenwände injizierten
Ladungsträger
ebenfalls trichterförmig
zur aktiven Zone fließen,
was zu einer gleichmäßigeren
lateralen Stromverteilung auf Höhe
der aktiven Schichten beiträgt,
somit Stromüberhöhungen am
Aperturrand entgegenwirkt und vor allem bei höheren Strömen ein gleichmäßigeres
Pumpen der aktiven Fläche
ermöglicht.
Diese Ausbildung der XCSEL-Form toleriert durch die seitlich weglaufenden
Seitenwände
auch Oxidationstiefen in den DBR-Schichten, die lateral weiter ausgedehnt
sind als die Oxidblende auf Höhe
der aktiven Schichten.
- • Andererseits
lässt sich
die Oxidation von kavitätsfernen
Spiegelschichten auch verhindern, indem ihre Stirnseiten wie in 3f rechts
vor dem Oxidationsprozes durch eine Metallisierung verschlossen
werden.
-
Die
erfindungsgemäßen XCSEL
ermöglichen
eine laterale Strominjektion über
Abschnitte der Seitenwände,
ohne dabei auf dünne,
lateral ausgedehnte Stromzufuhrschichten angewiesen zu sein. Das
sich zur aktiven Zone hin verjüngende
Profil zusammen mit einer Platzierung der Kontakte auf den Seitenwänden verkürzt die
Stromflusspfade gegenüber
bisherigen Lösungen
für Intrakavitätskontakte
deutlich.
-
Gleichzeitig
kann durch das Einlegieren der Kontakte eine sehr hohe Dotierung
der Seitenwände
erfolgen, die sich auf kavitätsnahen
Abschnitten so nah am Rand der Stromapertur befinden können, dass
die Eindringtiefe der Kontakte den verbleibenden Anstand praktisch überbrücken kann,
was für
geringe Serienwiderstände
sorgt.
-
Im
Gegensatz zu lateral durchgehenden hochdotierten Gebieten führt sie
jedoch nicht zu erhöhter
Absorption, da die Dotierung dort wieder absinkt, wo das optische
Feld im Resonator geführt
wird. Die Eindringtiefe des Legierkontaktes ist so zu bemessen,
dass innerhalb des aktiven Durchmessers die periodische Struktur
des Schichtenaufbaus nicht zerstört
wird.
-
Dieser
Vorgang entspricht einer nachträglichen
Dotierung von Gebieten unterhalb der Seitenwandoberfläche, wodurch
zusätzlich
zum longitudinal variierenden, epitaktischen Dotierprofil durch
die nachfolgende Prozessierung auch ein lateral variierendes Dotierprofil
entsteht. Alternativ bieten die erfindungsgemäßen XCSEL auch die Möglichkeit,
ein lateral variierendes Dotierprofil durch Überwachsen in einem zweitem MBE-Schritt zu erzeugen,
bei dem hochdotiertes Halbleitermaterial gezielt auf den Seitenwänden abgeschieden
wird.
-
Somit
können
optischer Pfad und Strompfad zumindest in Teilen getrennt verlaufen,
was nachteilige Effekte wie freie Ladungsträgerabsorption und Linienverbreiterung
durch Modulation verringert.
-
Die
erfindungsgemäß drastisch
erhöhte
Präzision
der Strukturdefinition ohne manuelle Justageschritte rationalisiert
die Herstellung durch Ausschluss von Fehlerquellen und ebnet den
Weg für
eine weitere Miniaturisierung der Bauelemente zur Steigerung der
Modulationsraten und Integrationsdichten. Mit der er findungsgemäßen Struktur
lassen sich ganze Prozessschritte einsparen bzw. durch solche ersetzen,
die sich in einem Produktionsumfeld leicht automatisieren lassen.
Insbesondere die weitgehende Eliminierung zeitraubender (meist manueller)
Kontaktlithographie verkürzt
die Durchlaufzeiten der Wafer erheblich, spart Personal und schont
das teure VCSEL-Wafermaterial, da in der Herstellung weniger mit
ihm hantiert wird.
-
Zum
Beispiel ist im konventionellen VCSEL-Design für jedes einzelne Strukturelement
ein Lithographieschritt zur Definition der Geometrien erforderlich.
Beim erfindungsgemäßen XCSEL
lassen sich dagegen in einer geeigneten Produktionsanlage (nach
Einbau fernbedienbarer Kippversteller) beide elektrischen Kontakte
6a,
6b (p-
und n-seitig) sowie auch aufgedampfte n-seitige Wärmesenken
7a,
7b sequentiell
ohne Vakuumunterbrechung, also praktisch in einem Schritt, herstellen.
Die damit einhergehende Verkürzung
von Entwicklungszeiten ist relevant speziell für die zunehmend wichtige Fähigkeit
zur schnellen Anpassung bestehender Grunddesigns an spezifische
Kundenwünsche.
Weiterhin stellt die Kontaktlithographie, bei der die Wafer-Oberfläche gegen
eine Glasscheibe gepresst wird, eine erhebliche Belastung speziell
für VCSEL-Wafer wegen
ihrer ausgeprägten
Oberflächentopographie
dar. Eine weitgehende Eliminierung solcher belastender Prozesse
wird daher auch die Ausbeute erhöhen – also den
Anteil vorgeschädigter
Bauelemente verringern, die durch Burn-in-Tests aussortiert werden
müssen. Grober
beispielhafter Vergleich der Prozesszeiten (lithography, evaporation,
evacuation, LO = lift-off): VCSEL:
p-Kontakt: | litho.
1 h; evap. 4 .. 6 evac. + 0.5 h process; LO 0.5 h |
n-Kontakt: | litho.
1 h; evap. 4 .. 6 evac. + 0.5 h process; LO 0.5 h |
[aufgedampfte
Wärmesenke: | litho.
1 h; evap. 4 .. 6 h evac. + 0.5 h process; LO 0.5 h] |
→ aber
diese Wärmesenke
ist hypothetisch, da praktisch unwirksam, weil viel zu weit weg
von aktiver Zone
Summe = 18 .. 24 h [12 .. 16 h ohne Wärmesenke] Erfindungsgemäßer XCSEL:
p-Kontakt: | evap.
4 .. 6 h evac. + 0.5 h process; |
n-Kontakt: | +
0.5 h process; |
aufgedampfte
Wärmesenke: | +
0.5 h process |
Summe: 5.5 .. 7.5 h [5 .. 7 h ohne Wärmesenke]
→ Selbst
ohne Wärmesenke
7a,
7b,
die beim erfindungsgemäßen XCSEL
im Gegensatz zum VCSEL extrem effektiv ist, wird über die
Hälfe der
Prozesszeit eingespart, beim Vergleich mit Wärmesenke
7a,
7b über zwei Drittel.
Natürlich
sinkt auch der Energieaufwand entsprechend.
-
Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen XCSEL ist die präzise Kenntnis
der Oxidationslänge.
Bei konventionellen nassgeätzten
VCSELn (1(a)) liegt der Starpunkt
der Oxidation in der Krümmung
der flach auslaufenden p-Mesa. Wegen des Oberflächengradienten in diesem Bereich
wirken sich schon geringe Schwankungen in der Ätztiefe drastisch auf den Außendurchmesser
der Oxidationsschicht und damit die für einen bestimmten Zieldurchmesser
der Stromapertur notwendige Oxidationslänge aus. Für viele moderne Anwendungen
muss der aktive Durchmesser der Laser jedoch mit ei ner Genauigkeit
im Sub-Mikrometer-Bereich bekannt sein. Wird er beim Oxidationsprozess
nicht mit ausreichender Genauigkeit getroffen droht der Verlust ganzer
Wafer, da keine nachträgliche
Korrektur einer einmal erfolgten Oxidation möglich ist. Auch eine In-situ-Kontrolle in
der mit Wasserdampf durchströmten
Oxidationskammer wird in Produktionsanlagen, soweit bekannt, nicht
eingesetzt, vor allem wohl wegen einer Störung des laminaren Gasflusses
und der Temperaturverteilung durch die Optiken, welche die Homogenität der Oxidationsrate über die
Waferoberfläche
beeinträchtigen
würde.
Weiterhin ist wegen des flachen Auslaufens der Mesa der Außendurchmesser
der Oxidationsschicht auch messtechnisch nicht zerstörungsfrei
und hinreichend genau zu ermitteln. Eine heute verbreitete Lösung dieses
generellen Problems besteht darin, die p-seitige Mesa durch einen
Trockenätzprozess
zu realisieren, was in Strukturen wie in 1(b) dargestellt
resultiert. Ein genau eingestellter Trockenätzprozess hinterlässt senkrechte
Mesawände,
wodurch der Außendurchmesser
gut bekannt ist. Allerdings ist der apparative Aufwand um ein Vielfaches
höher als
beim Nassätzen,
und die Halbleiteroberfläche
wird durch auftreffende Ionen geschädigt.
-
Beim
erfindungsgemäßen XCSEL
(3) startet die Oxidation genau in der engsten
Stelle E der Mesa. Der Startdurchmesser ist trotz Einsatzes eines
kostengünstigen
Nassätzprozesses
scharf definiert. Er ergibt sich aus den vertikalen und lateralen Ätzraten
der epitaktischen Schichten und ihrer individuellen Lage im vertikalen
Schichtenaufbau. Im einfachsten Falle ist das Nassätzen, genau
wie das Trockenätzen,
ein zeitgestoppter Prozess. Beim Trockenätzen ist die Ätzrate durch
die von vornherein wesentlich aufwändigere Apparatur jedoch unter
Laborbedingungen meist besser kontrolliert. Unter Produktionsbedingungen
lässt sich
jedoch auch das Nassätzen
genau kontrollieren (Zusammensetzung, Temperatur, Agitation, Alter
der Ätze
usw.), ohne dass es seinen Kostenvorteil gegenüber dem Trockenätzen einbüßt. Im Gegensatz
zum Trockenätzen, bei
dem sich die Ätztiefe
nur über
aufwändige
Laseroptiken in situ beobachten lässt, besteht beim Nassätzen sogar
die Möglichkeit
einer visuellen In-situ-Kontrolle mittels geeigneter Objektive,
welche wegen der erfindungsgemäßen Geometrie
im Falle der XCSEL schon genaue Rückschlüsse auf den Startdurchmesser
der Oxidation zulässt,
wobei sich hier wie beschrieben geringe Variationen in der Ätztiefe
auch vergleichsweise wenig auf den Startdurchmesser auswirken. Da
beim erfindungsgemäßen XCSEL
die Oxidationsschicht 5 genau in der engsten Stelle der
Mesa liegt, lässt
sich der Startdurchmesser vor der Oxidation nochmals genau verifizieren.
Nach erfolgter Oxidation sind dann sowohl Start- als auch Endpunkt
des oxidierten Bereiches leicht durch Abbildung auf eine CCD-Kamera
erkennbar, da sie in der Draufsicht mit keiner anderen Kante der Struktur
zusammenfallen, wie es hingegen für trockengeätzte Mesen der Fall ist.
-
Wie
ebenfalls aus 3 ersichtlich, bietet die erfindungsgemäße Kontur
der XCSEL weiterhin die Möglichkeit,
dicke physikalisch (Aufdampfen) und/oder galvanisch aufgebrachte
Wärmeableiter 7a, 7b mit
solcher Präzision
zu positionieren, dass sie, ähnlich
wie auch der n-Kontakt 6a, ohne darunterliegende, den Wärmefluss
blockierende Passivierungsschicht bis in die unmittelbare Umgebung
der aktiven Zone A reichen können.
Hierfür
findet die spezielle Lasergeometrie als eingebaute Lithographiemaske
Verwendung, um die freiliegenden aktiven Schichten mit einer Manschette aus
geeignetem Photolack schützend
zu umschließen.
Die Lackmanschetten-Form lässt
sich sehr genau durch Anpassen der X-Mesa-Form, also durch die Wahl
des Verhältnisses
von schräg
und vertikal verlaufenden Anteilen der Mesawand (vgl. hierzu die
p-Mesa in 3: im gezeigten Beispiel verlaufen
ca. die unteren zwei Drittel der p-Mesa-Wand schräg, das obere
Drittel vertikal), sowie über
Lackdicke und Belichtungsdosis einstellen. Dabei wird keine externe
Lithographiemaske benötigt. Auch
dieser Prozess geschieht also selbstjustiert sowie „berührungsfrei”, was,
wie dargelegt, das Material schont.
-
Die
so implementierten Wärmeableiter 7a, 7b kühlen den
aktiven Bereich A mit bisher unerreichter Wirksamkeit, da sie die
Wärme in
Inneren des Resonators unmittelbar dort abholen, wo eine Kühlung direkt die
intrinsischen, die Dynamik bestimmenden Größen beeinflusst. Die Wärme fließt innerhalb
der Kavität
E größtenteils
lateral in Richtung erhöhter
Wärmeleitfähigkeit
der epitaktischen Schichtstruktur zur Spitze der metallenen Wärmeableiter.
Der Weg dorthin kann aufgrund der besonderen Mesaform in Verbindung
mit stark reduzierten Oxidationslängen extrem kurz sein und muss
nicht erst in vertikaler Richtung über Heterobarrieren mit ihrer
reduzierten Wärmeleitfähigkeit
führen.
Je nach XCSEL-Dimensionierung kann die Spitze dieser „Kühlsonden” bis auf
die Seitenwand der inneren Kavität
reichen und damit nur wenige einzelne Mikrometer vom Rand der Stromapertur
entfernt sein. Dennoch befindet sich das Metall ohne blockierende
Passivierungs-Zwischenschichten auf den Seitenwänden in direktem Kontakt zum
Halbleiter, was den Wärmeaustausch über diese
Grenzfläche
hinweg stark erhöht.
-
Zum
Beispiel erreichen Datenübertragungs-VCSEL
die gewünschten
hohen Modulationsgeschwindigkeiten sowie flachen Verläufe der Übertragungsfunktionen
bei ausreichendem Signalhub generell erst bei hohen Pumpströmen verbunden
mit guter Abfuhr der Verlustwärme.
Wie erwähnt
verringert eine direkte Ableitung der Verlustwärme aus der aktiven Zone die
Betriebstemperatur unmittelbar dort, wo temperaturabhängige Größen direkten
Einfluss auf die dynamischen Eigenschaften der Laser haben. Die
erfindungsgemäße Technologie
erlaubt hierbei ausreichend dicke, extrem nah an die aktive Zone
herangeführte
Wärmeableiter 7,
ohne dass diese im Gegenzug jedoch dominierende parasitäre Kapazitäten erzeugen
würden,
die den durch eine direkte Kühlung
der inneren elektro-optischen Prozesse erzielten dynamischen Vorteil
durch das zusätzliche Einbringen
parasitärer
extrinsischer Kapazitäten
wieder zunichtemachen würden:
In konventioneller Technologie beinhalteten ausreichend dicke Metallschichten,
die sich nah genug an der aktiven Zone befinden, um thermisch wirksam
zu sein, immer den Einbau großer
geometrischer Kapazitäten,
die die Hochfrequenz-Modulierbarkeit
der Laser stark beeinträchtigen.
Die erfindungsgemäßen XCSEL
erlauben hingegen die Implementierung von Kühlstrukturen, welche keine
der Modulierbarkeit zuwiderlaufenden Kapazitäten hervorrufen, was in Datenübertragungstests
bestätigt
wurde.
-
Im
Einzelnen ergibt sich somit für
die erfindungsgemäßen oberflächenemittierenden
Halbleiterlaser im Vergleich zum Stand der Technik Folgendes:
- 1) Konventionelle nasschemische geätzte VCSEL
nach dem Stand der Technik (1(a)):
- – Mittlerer
Herstellungsaufwand, schlechteste Leistung.
- – Lange
Prozesszeiten und viele Prozessschritte.
- – Jedes
Element muss einzeln manuell justiert werden, nötige Toleranzen verhindern
eine effiziente Miniaturisierung.
- – Große und schlecht
definierte Oxidationslängen;
schlecht reproduzierbare aktive Durchmesser; große parasitäre Kapazitäten und geringe Modulationsgeschwindigkeiten.
- – Keine
einfach integrierbaren und effizienten Kühlstrukturen.
- 2) Konventionelle trocken-geätzte
VCSEL (vgl. 1(b)):
- – Hohe
Kosten, verbesserte Leistung gegenüber 1).
- – Teures
Trockenätzen,
daher etwas kürzere
und besser definierte Oxidationslänge.
- – Bestenfalls
ist nur der p-Kontakt selbstjustiert zur p-Mesa mit aktiver Zone.
- – Sonstige
Nachteile, wie unter 1) aufgeführt.
- 3) Erfindungsgemäße XCSEL
(3):
- – Geringste
Kosten.
- – Beste
Leistung.
- – Vollständig selbstjustiert
und nur nasschemisch geätzt.
- – Reduzierte
parasitäre
Kapazitäten,
verringerte Streuverluste und überlegenes
thermisches Management.
-
4 zeigt
nun einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Anordnung einer Vielzahl
von oberflächenemittierenden
Halbleiterlasern, welche wie vorbe schrieben erfindungsgemäß ausgebildet
sind. Die einzelnen Halbleiterlaser (hier ist lediglich einer davon
gezeigt) sind dabei in Form einer zweidimensionalen Matrix auf bzw.
an einer Substratbasis angeordnet, welche eine Vielzahl von (den
einzelnen Lasern zugeordneten) Substratbasisabschnitten 1 aufweist,
welche jeweils eine dreidimensionale Formgestaltung, wie sie in 4 gezeigt
ist, aufweisen.
-
Die
grundlegende Ausgestaltung des in 4 gezeigten
einzelnen oberflächenemittierenden
Halbleiterlasers (mit den Elementen 1 bis 7) ist
wie diejenige zu 3 beschriebene. Im vorliegenden
Fall ist jedoch der Träger 1 bzw.
der Substratbasisabschnitt 1 in Form einer hier passivierenden
Polymerschicht (wie z. B. Polyimid oder BCB) dergestalt räumlich ausgebildet,
dass die Mesa M des gezeigten Halbleiterlasers im Bereich ihrer
Einschnürung
E formschlüssig
vom gezeigten Substratbasisabschnitt 1 eingefasst ist.
Dieser (tragende) Substratbasisabschnitt ist nicht mit dem (siehe
nachfolgend zu 4b) hier bis auf ggf. noch vorhandene
Reststrukturen 13a, 13b entfernten Halbleitersubstrat
zu verwechseln. Es ergibt sich somit eine Fassung, bei dem das gezeigte
Halbleiterlaserelement freischwebend eingefasst ist, ohne dass auf
dessen Ober- oder Unterseite (also den dem aktiven Bereich 3 abgewandten
Oberflächen
des ersten und des zweiten Dotierbereiches 2, 4)
unterstützende
Substratabschnitte bzw. -strukturen notwendig wären. Es ist jedoch auch möglich (hier
in zwei Variationen 13a, 13b gestrichelt eingezeichnet)
beispielsweise auf der dem aktiven Bereich 3 abgewandten
Außenseite
des n-dotierten Bereiches 2 entsprechende Stützstrukturen 13a, 13b aus
einem weiteren Substratmaterial (hier: Halbleitermaterial wie z.
B. Si) vorzusehen bzw. die besagte Oberfläche in Teilbereichen mittels übrig gebliebener
Substratabschnitten aus einem Halbleitermaterial entsprechend zu
unterstützen.
Eine detailliertere Analyse des gezeigten Falles zeigt, dass im
vorliegenden Beispiel der Substratbasisabschnitt 1 zusammen
mit dem ersten Seitenwandwärmeableiter 7a und
zusammen mit dem ersten Seitenwandmetallkontakt 6a so ausgeformt
ist, dass die beschriebene formschlüssige Einfassung des Halbleiterlaserelementes
bzw. dessen Mesa M auf Höhe
der Einschnürung
E erfolgt.
-
Erfindungsgemäß sind jedoch
der Substratbasisabschnitt 1 und der Seitenwandmetallkontakt/Seitenwandwärmeableiter 6a, 7a nicht
nur zur Einfassung des Halbleiterlasers ausgeformt, sondern bilden
im Bereich der Einfassung des Halbleiterlaserelementes bzw. konzentrisch
drumherum zusätzlich
durch ihre gezeigte Ausformung eine mechanische Führungsstruktur
F aus: Diese Führungsstruktur
wird dadurch ausgebildet, dass um die Lasereinfassung herum eine
badewannenförmige
Vertiefung der Elemente 1, 6, 7 ausgebildet
ist. Diese Vertiefung ist so ausgebildet, dass ein optisches Element,
hier eine Faser 8 eines Glasfaserbündels, selbstzentrierend bzw.
selbstzentriert (in Bezug auf den Laser gesehen) in die mechanische
Führungsstruktur F
einführbar
und dort (beispielsweise mit einer entsprechenden transparenten
Kleberschicht) fixierbar ist. Nach Fixierung der Faser 8 ist
diese Faser in Bezug auf den Laser nicht nur zentriert, sondern
mit seiner dem Laser zugewandten, stirnseitigen Endfläche auch
beabstandet von der Emissionsseite des Lasers (Oberfläche des n-dotierten
Abschnittes, hier gekennzeichnet durch die Photonenstrahlungsenergie
h·ν) angeordnet.
Die scheinbar mögliche
Verkippung der Faser in der Führungsstruktur
(Winkelfehler) wird verhindert, indem es sich ja eigentlich um eine Matrix
solcher Elemente handelt, die ausreichend starr miteinander verbunden
sind. Damit steht das Array optischer Elemente sozusagen auf vielen
Beinen und kann nicht verkippen. Die Faserführung kann jedoch auch andere
Geometrien aufweisen, insbesondere auch steile Wände so ähnlich wie die Durchkontaktierungsmesa
(sie kann auch trockengeätzt
sein, obwohl nasschemisch aus Kostengründen vorzuziehen ist). Weiterhin
lässt sich
die flache Unterseite eines optischen Elements auch flach aufsetzen
und so gleichzeitig zur Ausrichtung in der Ebene (xy-Ebene bzw.
senkrecht zur Papierebene und zur Laseremissionsrichtung) auch ein
Winkelfehler (eine Verkippung) schon bei einem Einzelbauelement
vermeiden.
-
Durch
die mechanische Führungsstruktur
F ergibt sich somit zwischen dem Halbleiterlaser bzw. dessen Mesa
M und dem stirnseitigen Ende des optischen Elementes 8 ein
Zwischenraum Z. Dieser Zwischenraum kann zur optischen Ankopplung
mit einem transparenten Material gefüllt werden. Es ist alternativ
jedoch auch möglich,
die Führungsstruktur
F (beispielsweise durch geeignete Zu- und Abflusselemente) so auszugestalten,
dass durch den Zwischenbereich Z ein transparentes, gasförmiges oder
flüssiges
Medium (im einfachsten Falle N oder deionisiertes Wasser) hindurchleitbar
ist, welches für
einen Abtransport der erzeugten Wärme und für eine entsprechende optische
Ankopplung sorgt.
-
Alternativ
oder kumulativ hierzu ist es ebenso möglich, dass in dem optischen
Element (hier in der Faser 8) Kanäle 14 vorgesehen werden, über die
gezielt das Einströmen
eines Kühlmediums
(Kühlflüssigkeit oder
-gas) in den Zwischenraum Z möglich
ist (die in die Faser 8 eingebrachten Kanäle verlaufen
hier pa rallel zu deren Symmetrieachse bzw. Längsachse, jedoch können dies
genauso auch längs
zwischen den einzelnen Multimode-Fasern im Faserbündel verlaufende
Kanäle
sein. Das kühlende
Medium trifft dann mit einem lateralen Versatz zu den Lasern auf,
der für
die beschriebene Brechungsindex-Anpassung Platz lässt. Weiterhin lässt sich
auch ein Kreislauf erzeugen, also verschiedene Teilmengen der Kanäle als Zu-
bzw. Abflüsse
betreiben).
-
Eingefasst
wird der erfindungsgemäße XCSEL
der 4 somit nur von den Metallschichten des substratseitigen
Seitenwand-Kontaktes und -Wärmeableiters
(Bezugszeichen 7a) und einer Polymerschicht wie Polyimide
oder BCB (Bezugszeichen 1). Wie 4b noch
erläutert,
liegt das Halbleitersubstrat 13 (was dem Substrat 1 der 3 entspricht)
vor seiner Entfernung im Falle der Flip-Chip Integration in 4 oben
(siehe Reste 13a, 13b). Der XCSEL aus 3 steht
in 4 also auf dem Kopf. Die Polymerschicht 1 in 4 ist dagegen
in 3 nicht vorhanden, da hier nur die eigentlichen
Laser gezeigt sind, noch bevor jegliches Packaging stattfindet.
-
Weiterhin
wurde das Halbleitersubstrat 13 in 4 (bis auf
die optionalen Reste 13a, 13b) entfernt, und zwar
zur Freilegung der mechanischen Führungen F für optische Elemente und auch
weil es für
häufig verwendete
Wellenlängen
gar nicht transparent ist. Nach der Substratentfernung bleibt wie
in 4 dargestellt eine freistehende Struktur 1, 7a zurück, die
so ausreichend stabil ist. Bei industriellen Anwendungen wird der Zwischenraum
für zusätzliche
Stabilität
meist durch einen Underfill UD gefüllt.
-
4b zeigt
einen Zwischenschritt, der die Entste hung des XCSEL von 4 verdeutlicht.
Dargestellt ist in 4b, wie die Waferoberfläche über den
eigentlichen XCSEL in 3 hinausgehend weiter ausgeformt wird
zur Erzeugung zusätzlicher
Profile, die dann von den nachfolgend aufgebrachten Schichten (Seitenwandkontakt,
-wärmeableiter
und nachfolgend auch der hier noch nicht gezeigten Polymerschicht)
abgeformt werden. Nach der Flip-Chip-Lötung zeigt das Substrat 13 nach
oben und wird entfernt, wodurch nun in diesen Schichten jeweils
die Gegenstücke
der zuerst ins Substrat geätzten
Profile zum Vorschein kommen. Im Falle der mechanischen Führung für die optische
Ankopplung entsteht so erst die gewünschte Form, nämlich gewissermaßen das
Negativ der ursprünglichen
Erhebung im Substrat. Dagegen wird bei der Durchkontaktierungsmesa
die entstandene Form in den aufgebrachten Schichten zwar ebenfalls
bei der Substratentfernung ausgehölt (ganz oder teilweise), jedoch
spielt dies funktionell keine Rolle.
-
Die
Vorgehensweise lässt
sich folgendermaßen
grob gliedern:
- 1. Erzeugung dreidimensionaler
Profile in der Waferoberfläche 13
- 2. Beschichtung/Abformung dieser Profile
- 3. (Flip-Chip)-Lötung
mit der beschichteten Epitaxieseite kopfüber auf ein Trägersubstrat
- 4. Entfernung des XCSEL-Substrats 13 und damit Freilegung
der Führungsstrukturen
(Eine
mechanische Stabilisierung der ansonsten freistehenden Schichten
kann wie üblich
durch Füllung
des Freiraumes zwischen den Lötverbindungen
mit einem Underfill UD erfolgen.)
-
Wie
im linken unteren Bildbereich der 4 gezeigt,
ist der Halbleiterlaser bzw. dessen Mesa M (über den p-seitigen Seitenwandmetallkontakt 6b und
den darauf angeordneten Seitenwandwärmeableiter 7b) durch
Einbettung in eine Lotverbindung oder Lotkugel 9 (nachfolgend
alternativ auch als Bondpad 9 bezeichnet) mit einem Flip-Chip-Träger 12 mit
elektrischen Zuleitungen und ggf. integrierter Elektronik (hier
z. B. ein CMOS-Chip) kontaktiert. Dies ist hier dadurch realisiert,
dass die näherungsweise
ellipsoidförmige
Lotverbindung 9 die Elemente 4, 6b und 7b umschließt.
-
Wie 4 weiter
zeigt, ist seitlich beabstandet von dem Einfassungsbereich E für den Laser
bzw. der mechanischen Führungsstruktur
F für das
Glasfaserbündel 8 eine
elektrische Durchkontaktierung 10 in dem gezeigten Substratbasisabschnitt 1 ausgebildet.
Wie nachfolgend noch näher
beschrieben wird, ist diese Durchkontaktierung 10 hier
in Form einer Durchkontaktierungsmesa, also einer Auswölbung des
n-seiten Seitenwandmetallkontaktes 6a, des zugehörigen Seitenwandwärmeableiters 7a sowie
des Substratbasisabschnittes 1 hin zum CMOS-Chip 12 ausgebildet.
Die Durchkontaktierungsmesa ist hierbei mit dem Bezugszeichen DM
versehen. Wie nachfolgend ebenfalls noch näher beschrieben wird, ist der
Auswölbungsabschnitt bzw.
der hervorstehende Abschnitt der Durchkontaktierungsmesa DM in eine
im Wesentlichen ellipsoidförmige Durchkontaktierungslotverbindung 11 (nachfolgend
auch als Durchgangskontaktierungsbondpad 11 bezeichnet)
integriert bzw. wird von Letzterer umschlossen (diese ist wie die
Verbindung 9 aus einem Lötmaterial ausgebildet). Wie 4 zeigt,
ist die Durchkontaktierungslotverbindung 11 dann mit dem
CMOS-Chip 12 kontaktiert.
-
Nach
der oben beschriebenen Ausprozessierung weist die elektrische Durchkontaktierung 10 somit von
Rich tung der Emissionsseite (n-Seite) hin zur p-Seite gesehen die
folgende Schichtenfolge, bei der die einzelnen Schichten jeweils
in Form von übereinander
und angrenzend aneinander angeordneten Aussackungen bzw. Auswölbungen
(zur p-Seite hin) ausgebildet sind, auf: Metallisierungskontaktschicht 6a', Wärmeableitungsschicht 7a' und mit dem
Bondpad 11 unmittelbar in Kontakt stehende Wärmeableitung 7b'. Im Flankenbereich
der Auswölbung
ist hierbei zwischen der Schicht 7a' und der Schicht 7b' der stabilisierende
Substratabschnitt 1' ausgebildet.
Das Element 7b' ist
hier in erster Linie ein nicht-ebenes Bondpad, das natürlich auch mit
zur Wärmeableitung
beiträgt,
jedoch nicht mehr so stark, da es durch eine größere gekühlte Fläche vom Laser getrennt ist.
-
4 zeigt
somit als schematischen Querschnitt eine einzelne Zelle eines flip-chip-integrierten
XCSEL-Arrays gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einer Umhüllung 7b der
Anodenseite (p-Seite) durch wärmeableitendes
Metall, welches direkt in die Lotverbindung 9 übergeht,
mit einem kavitätsnahen
(im Bereich E angeordneten) und auf der optisch angebundenen Seite
herausgeführten
Seitenwandwärmeableiter 7a,
mit einer integrierten Faserführung
F mit optionaler Einleitung und/oder Ausleitung (z. B. auch in Form
eines Kreislaufs) 14 von Kühlgas und, wie nachfolgend
beschrieben, mit einer Brechungsindexanpassung im Zwischenraum Z
sowie mit einer erfindungsgemäßen Durchkontaktierung 10,
DM für
das Kathodenpotential (n-Seite).
-
5 zeigt
eine Vergrößerung aus 4:
Diese dient der Darstellung der im flip-chip-integrierten erfindungsgemäßen XCSEL-Design
bereitgestellten Wärmeflusspfade
(gestrichelt eingezeichnet). Wie zu sehen ist, erfolgt ein Wärmeabfluss
der vom Halbleiter laserelement erzeugten Wärme sowohl über die Lotverbindung 9 als
auch über
die im Einschnittsbereich E ausgebildete Tragestruktur 1, 6a, 7a,
welche den Seitenwandwärmeableiter 7a aufweist.
Besonders wirksam ist hier der extrem kurze Pfad vom Stromapertur-Rand
im aktiven Bereich 3 in die Spitze der n-seitigen Kühlsonden
bzw. Seitenwandwärmeableiter 7a und
dann weiter auf die optische Seite.
-
4 zeigt
somit, wie für
den speziellen Anwendungsfall der Flip-Chip-Integration von VCSEL-Arrays mit
Treiberelektronik die erfindungsgemäße Struktur der XCSEL erfindungsgemäß weiter
ausgebaut wurde. Der schon dargelegte Paradigmenwechsel in der Bauelement-Herstellung führt hier
zu einer Reihe weiterer wesentlicher Neuerungen. In der seit über zehn
Jahren etablierten konventionellen Herangehensweise wurden die stark
ausgeprägten
vertikalen Profile auf der Waferoberfläche, wie sie solchen VCSELn
eigen sind (1), als notwendiges Übel betrachtet
und dementsprechend angestrebt, sie möglichst klein zu halten sowie
die unvermeidlichen verbleibenden Topographien nach ihrer Entstehung
wieder zu planarisieren. Ein Beispiel einer solchen konventionellen
umfassenden Planarisierung durch mehrere zusätzliche Metallisierungs- und
Passivierungsebenen ist in 2 dargestellt.
Planarisierung und Einbettung in flip-chip-kontaktierbare Strukturen erfordern
hier im Vergleich zur Herstellung des eigentlichen Lasers überproportional
hohen Prozessieraufwand. Hierbei ist etwa jede organische Schicht
einzeln für
mehrere Stunden bei Temperaturen bis zu 350°C auszubacken. Außerdem ist
die verwendete Technologie anfällig
gegenüber
Prozessschwankungen und der Justagesorgfalt des Personals, so dass
sie wenig geeignet für
ein Produktionsumfeld ist.
-
Die
den erfindungsgemäßen XCSELn
zugrunde liegende Technologie folgt einem anderen Denkmuster, indem
sie sich einer bewussten Modellierung der Wafertopographie bedient.
Die Prozessierung beginnt hier mit der dreidimensionalen Ausformung
der Wafer-Oberfläche
durch eine Folge von Nassätzprozessen.
So werden zu Beginn der Prozessierung stark ausgeprägte vertikale
Profile komplexer Struktur im Wafermaterial gebildet, wovon Teile
später
formgebend sind für
neue Elemente, die bisher nicht sonnvoll realisierbar waren. Die
in der Flip-Chip-Integration von VCSEL-Arrays mit Elektronik aufgrund
existierender Standards dominierende Technik substratseitig emittierender
und substrat-entfernter VCSEL bekommt durch die Einführung der XCSEL
einen wesentlichen Enwicklungsschub. Damit wird es erstmals möglich, die
Verlustwärme,
die wie beschrieben durch die Seitenwand-Wärmeableiter 7 aus
der unmittelbaren Umgebung der aktiven Zone extrahiert wird, wie
aus 4 ersichtlich unter thermischer Überbrückung des
kathodenseitigen Bragg-Spiegels 2 direkt
auf die optisch angebundene Rückseite
der Laser zu leiten. Diese Seite ist besonders gut kühlbar, da sei
von der elektrisch angebundenen Seite abgewandt ist, welche zusätzlich durch
die wärmeproduzierende Treiberelektronik
aufgeheizt wird.
-
Möglich wird
dies durch Eliminierung durchgehender Epitaxieschichten, die bisher
emmissionsseitig für
den lateralen Stromtransport zwischen seitlich versetztem Lötkontakt
und dem VCSEL sorgte und als Teil des optischen Pfades (vgl. 2),
die bisher als kathodenseitige Kontaktschicht für den lateralen Stromtransport
sorgte und als Teil des optischen Pfades auch für zusätzliche Absorptionsverluste
verantwortlich war. Beim erfindungsgemäßen XCSEL geschieht die kathodenseitige
elektrische Kontaktierung – genau
wie auch die thermische Kontaktierung – in erster Linie auf den schräg verlaufenden
Flanken der Laser, wodurch keine lateral über den größten Durchmesser der VCSEL-Mesa
hinausgehenden Stromzufuhrschichten erforderlich sind, die den Wärmefluss
hin zur optisch angebunden Seite behindern würden.
-
Als
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
lassen sich die neuen Wärmeableiter 7 gleich
zu integrierten mechanischen Führungen
F für die
selbstjustierte optische Anbindung an Glasfasern oder Mikrolinsen-Arrays auf
der Rückseite
ausformen. Die Herstellung dieser Führungen ist in der neuen Technologie
ebenfalls selbstjustiert möglich,
ohne dass hierfür
etwa manuell justierte Durchlicht-Lithographie erforderlich wäre. Die
Strukturierung der Faserführungen
F geschieht auf Waferebene schon von der Wafervorderseite aus in
Kombination mit den ohnehin durchgeführten Oberflächenätzungen
für die
Laser. Sie hat also nur sehr geringen Mehraufwand zur Folge. Die
Führungen
werden beim Entfernen des Substrats von der Rückseite (Emissionsseite) aus freigelegt
und garantieren dann ein problemloses und beispielsweise für jede einzelne
Faser eines passenden Faserbündels
individuell genau justiertes Andocken an die Laser. Das aufgelötete XCSEL-Array ist hierzu
wie üblich
erst mechanisch durch Unterfütterung
mit einem geeigneten Underfill zu stabilisieren. Der Vorteil dieser Faserführungen
für das
gesamte System der parallel-optischen Datenverbindung besteht in
reproduzierbaren und gleichmäßigen Koppeleffizienzen
für alle
Laser-Glasfaser/Linsen-Paare.
-
Weiterhin
werden teure externe Justagestrukturen wie extra gefertigte passgenaue
Pins auf den Ansteuerplatinen sowie personal- und zeitintensives
Ausrichten der Systemkomponenten zueinander überflüssig. Bei einem akzeptablen
lateralen Versatz von höchstens ±15 μm bei Einkopplung
in Multimode-Fasern mit 50 μm
Kerndurchmesser würden
die Anforderungen an die Maßhaltigkeit
externer Justagestrukturen die normalen Fertigungstoleranzen von
Leiterplatten in der Größenordnung
von ±50
... 100 μm
bei weitem übersteigen und
deshalb die Kosten in die Höhe
treiben. Damit ist es nun möglich,
nicht nur wie in herkömmlichen
Sendemodulen die Faserbündel
oder Mikrolinsen-Arrays in ihrer Gesamtheit global zum VCSEL-Array
zu justieren, sondern individuell die paarweise Ausrichtung jedes
Lasers eines VCSEL-Arrays zum korrespondierenden Element eines Arrays
aus beispielsweise Fasern oder Linsen simultan zu bewältigen,
ganz ähnlich
wie auch auf der elektrisch angebundenen Seite alle Kontakte in
einem einzigen Aufschmelz-Lötvorgang
simultan hergestellt und durch automatisches Einschwimmen ausgerichtet
werden. Die in 4 gezeigte Ausführungsform der
XCSEL bringen in jedes einzelne Bauelement direkt integrierte Justageeinrichtungen
F mit, die eine simultane Prozessierung identischer Elemente als
Vorteil der Array Technik auch auf die individuelle Ausrichtung und
Ankopplung optischer Elemente an die Laser ausdehnt.
-
Die
integrierten Führungsstrukturen
F bewirken einen sehr genau bekannten und vor allem auch stabilen
vertikalen (axialen) Abstand zwischen Laser-Auskoppelfacette und Faserendfläche. Der
in 4 erkennbare Zwischenraum Z zwischen VCSEL und
Faser lässt
sich nun mit Material zur Brechungsindexanpassung füllen. Dies
kann gleichzeitig ein die Fasern fixierender, für die Betriebswellenlänge transparenter
Kleber sein. Im Idealfall ist sein Brechungsindex an die Breite
des Zwischenraums angepasst. Rückrefle xionen
von der Faserendfläche
in den Laser hinein, die das dynamische Verhalten der Bauelemente
empfindlich beeinträchtigen können, werden
somit im Wesentlichen unterbunden. In einer anderen Ausführungsform
wird der Kleber hingegen nur lokal an den Auflagepunkten der Fasern 8 angebracht.
Die nun verbleibende Kavität
Z kann dann zur weiteren Kühlung
der VCSEL ausgenutzt werden. Es ist sogar denkbar, statt zweidimensionaler
Bündel aus
regulären
Multimodefasern hierfür
Bündel
aus geeigneten Photonischen-Kristall-Fasern (Photonic Crystal Fibers, Holey
Fibers) zu verwenden, wobei sich die längs durchgehenden Öffnungen
in solchen Fasern bei ausreichender Größe für das gezielte Einströmen eines
gasförmigen
Kühlmediums,
zum Beispiel gekühltes
N2, einsetzen lassen. In einem einfacheren
und womöglich
kostengünstigeren
Fall können
längs zwischen
den einzelnen Multimodefasern im Faserbündel verlaufende Öffnungen 14 für das Einströmen genutzt
werden. Das kühlende
Medium wird dann mit einem leichten lateralen Versatz zu den aktiven
Bauelementen auftreffen, der für
die beschriebene Brechungsindex-Anpassung Platz lässt.
-
Ebenfalls
im Zuge der anfänglichen
dreidimensionalen Formung der Waferoberfläche durch nasschemisches Ätzen werden, ähnlich effizient
wie die Faserführungen,
gleich auch Mesen DM zur kathodenseitigen Durchkontaktierung 10 des
Flip-Chip-Kontaktes aus Metall gebildet. Diese ersetzen die bisher
allgemein angewandte – aber
stark problembehaftete – Technik
der Polymer-Sackloch-Galvanisierung. Diese herkömmliche Technik erfordert mehrere
Kontaktlithographieschritte. Genau so erfordert auch die alternative
Verwendung von Dummy-VCSEL-Mesen deren gesonderte Behandlung bei
Abscheideprozessen, was mehrere zusätzliche Kontaktlithographieschritte
nach sich zieht. Außerdem
ver hindern häufig
schon geringste Lithographieprobleme sowie auch während der
zwingenden Hochtemperaturbehandlung des Polymers stattfindende Diffusionsprozesse
in der Metallisierung mit anschließender Oxidation unbekannter
Spezies an der freiliegenden Oberfläche ein homogenes und reproduzierbares
Galvanisieren in allen, über
den gesamten Wafer verteilten Polymer-Öffnungen.
Prinzipiell ist auch ein Polymer-Sackloch eine schlecht durch Galvanik
abzudichtende Geometrie. Da die Galvanik nicht auf dem inerten Polymer
abscheiden kann, entsteht generell keine innige Verbindung der Metallsäule mit
den aus Polymer bestehenden, mehrere μm hohen Flanken der Öffnung. Nach
ihrer Füllung
mit Metall bleibt daher auch kein wirklich ebener Abschluss zurück, sondern
eher eine zerklüftete
Oberfläche.
Gerade für
eine Aufschmelzlötung,
wie sie beim Flip-Chip-Bonden eingesetzt wird, sind gut abgedichtete Übergänge zwischen
den Metallisierungsebenen jedoch sehr wünschenswert.
-
Dagegen
hat die erfindungsgemäße, auf
der bewussten Waferoberflächen-Modellierung
basierende Technologie wiederum sowohl herstellungsspezifische Vorteile
als auch eine den eben beschriebenen konventionellen Strukturen überlegene
Funktion. Eine im Zuge der anfänglichen
Waferoberflächen-Modellierung
geätzte
Säule 1' im Halbleitermaterial 1 (ca.
20 μm hoch
mit 5 μm
breitem Plateau, vgl. auch 4b) wird
im weiteren Verlauf der Prozessierung bei jedem Metallisierungsprozess
einfach gleichmäßig mitbeschichtet
(Abschnitte 6a', 7a' der Elemente 6a, 7a).
Hierfür
sind keine weiteren Vorkehrungen notwendig, die gewollten Strukturen 6a', 7a' entstehen durch
die bloße
Existenz der Säulen 1' selbst. Nachdem
die XCSEL fertig prozessiert sind, werden sie zusammen mit den nun
mehrfach metallisierten Säulen 1', 6a', 7a' in eine einzige Schicht
unstrukturierten Polymers (Element 1 in 4)
eingegossen. Das anschließende
Ausbacken erfolgt unter vollständigem
Luftabschluss der Waferoberfläche
durch das Polymer. Abschließend
wird die Polymerschicht in einem kurzen Plasmaschritt gleichmäßig rückgeätzt. Danach
liegen sowohl die mit Metall umhüllten Anoden 4 der
erfindungsgemäßen XCSEL
als auch die Durchkontaktierungen 10 der Kathodenseite
frei, wobei sich durch die Konturen auf der Waferoberfläche sowie
das Fließverhalten
des aufgeschleuderten Polymers die in 4 angedeuteten
Oberflächenprofile
ausgebildet haben. Die ursprünglich
für die
Durchkontaktierung formgebende Mesa aus Halbleitermaterial wird
beim abschließenden
Entfernen des Substrats in flip-chip-gelötetem Zustand aus der durch
die Metallschichten gebildeten Vertiefung herausgeätzt.
-
Diese
Art der Durchkontaktierung 10 verzichtet völlig auf
eine separate metallische Füllung.
Die Übergänge zwischen
den beteiligten Strukturelementen sind geometrisch fließend, ohne
scharfe Winkel wie die konventionelle Sacklochstruktur aufzuweisen.
Zudem haften alle verwendeten Materialien innig aufeinander. Im
Ergebnis entsteht also eine von einem Bondpad einfach zu versiegelnde
glatte Oberfläche.
Im Gegensatz zu den ebenen Bondpads, wie sie sonst allgemein üblich sind,
bildet diese Durchkontaktierung eine Erhebung DM, die von der Lotkugel 11 umschlossen
wird, was der Stabilität
der Lotverbindung zugute kommt.
-
Auch
hier sind die strukturellen Diskontinuitäten im Vergleich zur herkömmlichen
Verbindung nach dem Stand der Technik verringert, da die ansteigenden
Flanken der Lotbrücke
(vgl. Element 11 in 4) auf ebenfalls
ansteigende Flanken des Bondpads treffen können (nicht explizit aus 4 ersichtlich).
Das führt
zu vergleichsweise räumlich
ausgeglichenen Kraftflüssen
innerhalb der Struktur ohne wesentliche lokale Überhöhungen und plötzliche
Richtungswechsel angreifender Kräfte.
In der Folge verlängert
dies die Modul-Lebensdauern,
da sich Stellen mit solchen strukturellen Diskontinuitäten in Lebensdauertests
(wiederholtes Durchlaufen von Temperaturzyklen) typischerweise als
Ausgangspunkt für
die Entstehung von Rissen erweisen. Weiterhin hat, zusätzlich zum üblichen
Kontakt durch Interdiffusion der Materialien beim Löten, die
so entstehende Lotverbindung auch eine formschlüssige Komponente, da die Lotkugel
den Bondpad-Höcker umschließt. Dies macht
die entstehende Lotverbindung nochmals stabiler als im herkömmlichen
Fall, in dem die Lotkugel nur flach auf einem ebenen Bondpad aufliegt.
-
Gleichermaßen wird
auch der anodenseitige Bragg-Spiegel 4 des
XCSEL selbst von der entsprechenden Lotkugel 9 umschlossen.
Bei geringem Wärmeeintrag
durch die Elektronik kann demnach ein substantieller Teil der Abwärme wie
in 5 angedeutet auch über diesen Kanal fließen.
-
Nachdem
das erfindungsgemäße Design
also keine plane Oberfläche
besitzt, findet obendrein eine selbstplanarisierende Flip-Chip-Technologie
Verwendung, bei der variierende Lotkugelgrößen die Überbrückung aller Höhenunterschiede übernehmen.
-
Beim
Flip-Chip XCSEL nach 4 bietet die neue Herangehensweise,
bei der die Waferoberfläche ohnehin
schon speziell dreidimensional ausgeformt wird, zusätzlich die
Möglichkeit,
auch Mesen für
die Durchkontaktierungen (10 in 4) und zur
Formung von mechanischen Faserführungen
(F in 4) ohne wesentlichen Mehraufwand gleich mit herzustellen.
Das sind Elemente, die nicht direkt auf die X-Form als Werkzeug zur
Herstellung zurückgreifen,
die sich aber elegant aus dem neuen Prozessablauf ergeben, wie er
durch die X-Form ermöglicht
wird.
-
6 zeigt
ein weiteres Beispiel (Ausschnitt) für einen erfindungsgemäßen oberflächenemittierenden Halbleiterlaser.
Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass seine Mesa in ihrer Seitenflanke
nicht nur eine Einschnürung
E aufweist, sondern in diesem Fall zwei Einschnürungen E1 und E2. Die beiden
Einschnürungen E1
und E2 sind dabei senkrecht zur Substratbasisebene 1 gesehen
(bzw. in Emissionsrichtung gesehen) übereinander angeordnet.
-
Auf
dem Substrat 1 (Halbleitersubstrat) sind hier in dieser
Reihenfolge gesehen angeordnet: Zunächst ein erster Dotierbereich
(n-dotierter Bereich) 2, auf diesem der aktive Bereich 3 und
auf dem aktiven Bereich 3 der zweite Dotierbereich 4 (dieser
ist hier ebenfalls n-dotiert; dies liegt an dem nachfolgend noch
beschriebenen Aufbau des aktiven Bereichs 3).
-
Ganz
analog wie bereits für
das oberflächenemittierende
Halbleiterlaserelement der 3 beschrieben,
sind im Bereich der Elemente 1 und 2 ein erster
Seitenwandmetallkontakt 6a und ein erster Seitenwandwärmeableiter 7a,
sowie im Bereich des Elements 4 ein zweiter Seitenwandmetallkontakt 6b und
ein zweiter Seitenwandwärmeableiter 7b angeordnet.
-
Im
Unterschied zum in 3 gezeigten Element ist der
aktive Bereich 3 jedoch wie folgt aufgebaut: Von der der
Substratbasis 1 zugewandten Seite in Richtung der Substratbasis
abgewandten Seite weist der aktive Bereich 3 zunächst einen
ersten aktiven Subbereich 3-1 auf, in dem eine erste aktive
Schicht A1 mittig angeordnet ist. Auf diesem ersten Subbereich 3-1 ist
ein Dotierbereich (p-dotierter Bereich) 15 angeordnet. Dieser
Dotierbereich trägt
dann den zweiten aktiven Subbereich 3-2 mit der in diesem
Subbereich 3-2 mittig angeordneten aktiven Schicht (zweite
aktive Schicht A2).
-
Knapp
unterhalb der ersten aktiven Schicht A1 weist die Mesa des gezeigten
Halbleiterlaserelements einen ersten Einschnittbereich bzw. eine
erste Einschnürung
E1 auf, die ganz analog zu dem in 3 gezeigten
Fall im Wesentlichen V-förmig
ausgebildet ist. Im oberen Abschnitt des p-dotierten Bereichs 15 und
im Bereich unterhalb der zweiten aktiven Schicht A2 weist das Halbleiterelement
die zweite Einschnürung
E2 auf, die ebenfalls im Wesentlichen V-förmig ausgebildet ist, wobei
der Winkel der beiden V-Schenkel in diesem Falle etwa das 1,5-fache
des Winkels bei der ersten Einschnürung E1 beträgt. Im Bereich
des dem Substrat 1 zugewandten, unteren V-Schenkels der
zweiten Einschnürung
E2 trägt
die Mesaseitenwand nun in analoger Ausbildung zu den Elementen 6a, 7a und 6b, 7b einen
dritten Seitenwandmetallkontakt 6c und einen dritten Seitenwandwärmeableiter 7c, über die
die p-dotierte Zone 15 elektrisch
kontaktiert ist. Dies ist im vorliegenden Fall so realisiert, dass
oberhalb der auf der Substratbasis 1 aufliegenden Elemente 6a, 7a und
die erste Einschnürung
E1 vollständig
ausfüllend
eine Polymerschicht 16 (rückgeätzte Polymerschicht) vorgesehen
ist, welche in ihrer Höhe
bis knapp unterhalb des p-dotierten Bereichs reicht. Auf dieser
Polymerschicht 16 sind dann die nicht an die Mesaseitenwand
(im Bereich 15) angrenzenden Abschnitte des dritten Seitenwandmetallkontakts 6c und
des dritten Seitenwandwärmeableiters 7c angeordnet.
-
Erfindungsgemäß lassen
sich somit auch mehrere Einschnürungen
(bevorzugt senkrecht übereinander
bzw. in Richtung der Emission gesehen übereinander gestapelt) realisieren.
Dies dient insbesondere dazu, durch stärkere Führung das Modenvolumen zu verringern
und die Geometrie der Stromzufuhr bzw. der Wärmeabfuhr an spezielle Anforderungen
anzupassen. Die Erfindung lässt
sich somit auch im Bereich drei- oder mehrterminalartiger Bauelemente
(VCSEL bzw. XCSEL mit mehreren kaskadierten aktiven Bereichen und/oder
VCSEL bzw. XCSEL mit integrierter Photodetektorschicht) ohne weiteres
realisieren.
-
Die
vorgestellten erfindungsgemäßen flip-chip-gelöteten XCSEL-Arrays
wurden schon vollständig
als Prototypen hergestellt. Dabei wurden sie anstatt mit CMOS-Chips
zu Testzwecken mit silizium-basierten Trägern integriert, die zur Hochfrequenz-Charakterisierung
koplanare Ansteuerleitungen enthalten. Die Bauelemente wurden in
flip-chip-gelötetem
Zustand umfassend charakterisiert und zeigen gegenüber herkömmlichen Bauelementen
stark verbesserte thermische und dynamische Eigenschaften.
-
Wie
in 4 gestrichelt (Elemente 13a, 13b)
angedeutet, können
auch Teile des Substrats 13 (HL-Substrat) auf der emittierenden Oberfläche des
dotierten Bereiches 2 (n-Bragg-Stapel) verbleiben, um eine
zentralere Stromeinprägung
zu ermöglichen.
Dies kann erreicht werden, indem beim Substratätzen die entsprechenden Bereiche
stehen gelassen werden.
-
Mit
der vorgestellten Technologie konnte schon in ersten Versuchen der
thermische Widerstand gegenüber
den bislang international besten Werten halbiert werden. Vorläufige Steigerungen
der Grenzfrequenzen um bislang ebenfalls ca. 50% auf 17 GHz für flip-chip-integrierte Substrat-entfernte
Laser zeigen, dass die thermischen Verbesserungen wie beschrieben
nicht auf Kosten der Dynamik erreicht werden, sondern ihr im Gegenteil
durch geringere interne Temperaturen bei Vermeidung zusätzlicher
extrinsischer Parasitäten
zugute kommen. Weiterhin wurden erste Datenübertragungsexperimente bei
der maximalen mit dem vorhandenen Equipment erreichbaren Datenrate
von 12.5 Gbit/s durchgeführt
und somit die Tauglichkeit der Technologie für solche Anwendungen demonstriert.
-
Die
vorgestellte Erfindung zeigt wie vorbeschrieben im aktiven Bereich 3 die
Ausbildung einer hochohmigen oder elektrisch sperrenden Stromeinschnürschicht 5 mit
einer reduzierten Oxidationslänge.
Alternativ hierzu ist es jedoch nicht nur möglich, die Oxidationslänge (durch
einen entsprechend gering ausgedehnten ringförmigen Oxidationsbereich 5)
zu minimieren, sondern sogar eine Eliminierung der Oxidationslänge vorzunehmen.
Es ist somit nicht notwendig, einen entsprechenden Einschnürbereich 5 auszubilden:
Die geometrische Einschnürung
wurde hier mit der Einschnürung
durch eine ringförmige
Isolationsschicht kombiniert, lässt sich
aber auch allein, also ohne zusätzliche
laterale Oxidationsschicht (isolierende Blende) einsetzen.
-
Die
ersten Prototypen des erfindungsgemäßen XCSEL zeigten keine besonderen
Anfälligkeiten
im rauen Laboralltag und ließen
eine extensive Charakterisierung über einen längeren Zeitraum ohne besondere Vorkehrungen
problemlos zu.
-
Alternativ
zu den oben beschriebenen Ausführungsformen
können
im Rahmen der Erfindung auch die folgenden Varianten realisiert
werden:
- • Auch
nicht-runde Grundflächen
der Mesen sind möglich
(z. B. elliptische oder vieleckige Grundflächen).
- • Auch
andere Beschichtungen als die typischen Metalle sind z. B. als Seitenwandwärmeableiter
möglich:
Da
die MBE auch eine gerichtete Abscheidung macht, ist es auch denkbar,
nach der Profilätzung
die Flanken in einem zweiten MBE-Wachstumsschritt zu überwachsen
(z. B. für
gute Kontakte und lateral variierende Dotierprofile). Dies ist insbesondere
dadurch möglich,
dass die XCSEL-Profile selbst die Masken für eine strukturierte Abscheidung
darstellen und somit keine temperaturempfindlichen Materialien wie
Photolacke erforderlich sind, welche die Temperaturen in der MBE
nicht überstehen
würden.
- • Auch
teilweise dielektrische DBR sind möglich: Gerade die beschriebene
seitliche Kontaktierung lässt
sich vorteilhaft mit DBRs kombinieren, die zum Teil aus dielektrischen
Schichten wie SiO2, TiO2,
Al2O3, o. ä. bestehen,
solange ein laterales Ätzratendifferential
existiert.
- • Die
Erfindung ist in verschiedenen Materialsystemen und damit für verschiedene
Wellenlängenbereiche realisierbar:
Da
die Profilsteuerung über
die epitaktische Schichtstruktur nicht die Wahl der Wellenlängen einschränkt, ist
das Design nicht auf einen bestimmten Wellenlängenbereich festgelegt, sondern unterstützt zum
Beispiel neben den kürzeren
Wellenlängen
im sichtbaren Bereich (380 bis 780 nm) über die Datenkommunikation
(780 bis 1000 nm) auch die längerwelligen
Bereiche von 1000 bis 1650 nm. Gerade in anderen Materialsystemen
(z. B. InGaAsP/InP), in denen eine selektive laterale Oxidation
nur unbefriedigend funktioniert (zu geringe Oxidationsraten bzw.
geringe Selektivität),
kann der Einschnitt im Profil die Oxidationsweite stark reduzieren
und im Extremfall ganz eliminieren. Ätzratendifferentiale zwischen
Spiegelschichten sind in vielfältigen
Materialsystemen und mit großen
Zahl verfügbarer Ätzen einfacher
darzustellen und an die jeweiligen Ansprüche anzupassen als die im AlGaAs
bewährte
selektive laterale Oxidation aluminiumreicher Schichten.
- • Das
Substrat des in 4 gezeigten FC-XCSEL (Flip-Chip
XCSEL) ist entfernt, um substratseitige Emission bei 850 nm zu ermöglichen.
Bei anderen Wellenlängen,
für die
das Substrat transparent ist (zum Beispiel 980 nm), kann man es
auch beibehalten.
- • FC-XCSEL:
Die Durchkontaktierungsmesa (Element 10 in 4)
kann auch anders realisiert werden (mit/ohne Dreicksfuß, pyramidenförmig, breiter/dünner, höher/tiefer
usw.).
- • FC-XCSEL:
Die Faserführung
kann auch eine andere Geometrie aufweisen, insbesondere auch steile Wände ähnlich der
Durchkontaktierungsmesa. Dann lässt
sich die flache Unterseite eines optischen Elements flach ”auf Stoß” aufsetzen
und so gleichzeitig zur Ausrichtung in der Ebene (xy-Ebene) auch
ein Winkelfehler schon bei einem Einzelbauelement vermeiden. Dagegen
wird ein Winkelfehler beim Array durch Aufsetzen vieler gleicher
Elemente vermieden.
- • FC-XCSEL:
Die gezeigte Löt-Konfiguration
kann neben 2D Arrays auch auf einzelne oberflächengelötete Bauelemente oder 1D Arrays
angewendet werden.