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Die
Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für einen Spindeltrieb
einer Spritzgießmaschine, umfassend eine mit Schmierfett
geschmierte Spindel und eine Spindelabdeckung.
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Bekannt
sind bereits Schmiervorrichtungen für Spindeltriebe, die
mittels Fettschmierung arbeiten. Diese Schmiervorrichtungen haben
allerdings einen hohen Wartungsaufwand und können nicht
immer einen durchgehenden Schmiermittelfilm an der Spindel gewährleisten,
da keine die Spindel umgebende Spindelabdeckung vorgesehen ist.
Bei herkömmlichen Spindeltrieben mit Fettschmierung werden
aufgrund dieses Fehlens einer Abdeckung des Spindeltriebs wichtige
Teile der Spritzgussmaschine mit Fett bespritzt, wodurch sehr unsaubere
Arbeitsbedingungen herrschen und häufig nachgeschmiert werden
muss.
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Schmiervorrichtungen,
wie aus der
DE
10 2004 042 75 A1 bekannt, bieten durch ihre Schmierung
mittels Schmieröl zwar bezüglich des Einsatzes bei
hohen Drehgeschwindigkeiten einen Vorteil gegenüber der
Fettschmierung, jedoch verbunden mit erheblichen Aufwand. Bei einer
Schmierung mit Schmieröl müssen beispielsweise
die gesamten Ölzulaufleitungen und Ölaggregate
direkt in oder am Spindeltrieb eingebaut werden. Des Weiteren muss die
Abdeckung bzw. der Bereich um die Spindel komplett hermetisch abgedichtet
werden. Eine Ölschmierung für einen Spindeltrieb
ist deshalb viel aufwändiger und kostenintensiver in der
Herstellung als eine Fettschmierung.
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Aus
der
JP 2003 011 196
A ist eine Abdeckung für eine Spindel bekannt,
wobei abtropfendes Schmierfett unterhalb aufgefangen werden kann. Auch
die
JP 101 56 913 A und
die
DE 103 19 631
A1 zeigen in mehr oder weniger ähnlicher Weise Schmierungen
für bewegbare Maschinenteile bei Spritzgießmaschinen.
Diese Ausführungen sind jedoch nicht für Spindeln
geeignet, bei denen durch die Spindel bzw. die Spindelmutter eine
translatorische Bewegung von Teilen der Spritzgießmaschine
von- und zueinander durchgeführt werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es nun, die vorbeschriebenen Nachteile
zu vermeiden und eine möglichst billige, einfache, saubere
und eine für langsam drehende Spindeltriebe ausreichende
Schmiervorrichtung mittels Fettschmierung bereitzustellen. Weiters
soll auch gewährleistet werden, dass die Spindelabdeckung
zwischen zu- und voneinander bewegbaren Bereichen einer Spritzgießmaschine einsetzbar
ist, ohne den Bereich um die Spindel und andere wichtige Teile der
Spritzgießmaschine stark mit Schmierfett zu verschmutzen.
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Dies
wird bei der erfindungsgemäßen Schmiervorrichtung
dadurch gelöst, dass die Spindelabdeckung unterhalb der
Spindel zumindest eine Öffnung aufweist und die Spindelabdeckung
teleskopartig ausgeführt ist.
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Das
bietet zum einen den großen Vorteil, dass überschüssiges
Fett durch diese Öffnung nach unten abtropfen bzw. abrinnen
kann und ein Umherschleudern des Fetts im Bereich der gesamten Spritzgießmaschine
verhindert wird. Durch die spezielle Ausführungsweise wird
auch verhindert, dass sehr häufig nachgeschmiert werden
muss. In Betrieb sollte die erfindungsgemäße Schmiervorrichtung
ca. alle 6 Monate nachgeschmiert werden müssen.
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Durch
die teleskopartige Ausführung der Spindelabdeckung bietet
das zum anderen den Vorteil, dass der gesamte Verlauf zumindest
oberhalb und seitlich der Spindel zwischen Spindelmutter und Formaufspannplatte
abgedeckt ist. Da sich der Spindeltrieb und die durchgehende Spindelabdeckung zwischen
Abstützplatte und Formaufspannplatte befindet, wird sichergestellt,
dass eine ständige Relativbewegung (Stauchungs- und Dehnungsbewegung) der
Spritzgießmaschine möglich ist, ohne starke Verschmutzung
zu verursachen. Eine mögliche Ausführungsform
sieht dazu vor, dass die Spindelabdeckung auch als eine Art Faltenbalg
ausgeführt werden könnte.
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Ein
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht vor,
dass die Spindel zum Großteil durch eine Spindelabdeckung
umgeben ist, wobei die Spindelabdeckung zumindest zu einem symmetrisch
ausgerichteten, beiderseitigen Polarwinkel von 90° die
Spindel umgibt. Vorzugsweise sollte dieser symmetrisch ausgerichtete
Polarwinkel mindestens 135° betragen. Dies führt
dazu, dass ein Abschleudern des Fetts nach oben und Großteils
zur Seite unterbunden wird und das Schmierfett zum größten
Teil zwischen Spindelabdeckung und Spindel verbleibt.
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Wenn,
wie eben erwähnt, die Spindelabdeckung nur einen Teil der
Spindel umgibt, verbleibt erfindungsgemäß eine
durchgehende Öffnung an der Unterseite der Spindelabdeckung.
Durch diese Öffnung kann das überschüssige
Fett abtropfen.
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Eine
weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Spindelabdeckung
an der Unterseite mehrere, voneinander unabhängige, Öffnungen
aufweist. Durch diese Ausführungsform kann ein stabilerer Aufbau
der Spindelabdeckung oder auch gezielteres Abtropfen bzw. Abrinnen
des Fetts erreicht werden.
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Weiters
sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, dass die
Spindelabdeckung mindestens zweiteilig ausgeführt ist,
wobei ein Teil der Spindelabdeckung den zweiten Teil zumindest teilweise überlappt.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen sehen vor, dass die zweiteilige, teleskopartige
Spindelabdeckung c-förmig, dachförmig, röhrenförmig
oder auch u-förmig ausgeführt sein kann. Die jeweilige
Ausführungsform soll der Ausgestaltung des gesamten Spindeltriebs
bzw. der gesamten Spritzgussmaschine bestmöglich angepasst
sein.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass unterhalb
der Öffnung der Spindelabdeckung eine Auffangtasse für
Schmierfett angeordnet ist. In diese Auffangtasse kann das gesamte
Schmierfett aus dem Spindeltrieb abtropfen und somit darin gesammelt
werden.
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Eine
andere Ausführungsform sieht vor, dass unterhalb jeder Öffnung
der Spindelabdeckung eine Auffangtasse für Schmierfett
angeordnet ist.
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Des
Weiteren sieht eine Ausführungsform vor, dass die Auffangtasse/n
lösbar an der Spindelabdeckung befestigt ist/sind. In diesem
Fall kann die Auffangtasse direkt mit der Spindelabdeckung verbunden
sein, wobei allerdings darauf zu achten ist, dass die Auffangtasse/n
der teleskopartigen Bewegung der Spindelabdeckung nicht hinderlich
ist/sind.
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Schutz
wird auch begehrt für einen Spindeltrieb einer Spritzgießmaschine,
wobei der Spindeltrieb eine Schmiervorrichtung nach einem der vorher genannten
Ausführungsbeispiele aufweist. Eine weitere Ausführungsform
sieht für einen solchen Spindeltrieb vor, dass der Spindeltrieb
eine Schmiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
11 aufweist. Hierzu ist zu erwähnen, dass Spindeltriebe
mit Fettschmierung keine so hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten der
Spindel in der Spindelmutter erlauben, wie Spindeltriebe mit Ölschmierung.
Erfahrungsgemäß liegt die Maximalumdrehungsgeschwindigkeit einer
Fettschmierung ca. 15 bis 30% unterhalb der eines Spindeltriebs
mit Ölschmierung. Konkret kann eine Spindel bei Fettschmierung
eine Maximalumdrehungsgeschwindigkeit von 26,5 m/sek und bei einer Ölschmierung
von 33,7 m/sek. erreichen. Die 26,5 m/sek. Maximalumdrehungsgeschwindigkeit gelten
bei einer Ausführung der Spindel als Kugelumlaufspindel.
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Schutz
wird darüber hinaus auch für eine Spritzgießmaschine
begehrt, welche eine Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele aufweist.
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Des
Weiteren wird auch Schutz für eine Spritzgießmaschine
begehrt, die einen Spindeltrieb nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen aufweist.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand
der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher
erläutert. Darin zeigen:
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1 einen
vertikalen Schnitt durch den Spindeltrieb einer Spritzgießmaschine
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2 einen
Schnitt (A-A) durch die Spindel samt Spindelabdeckung.
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1 zeigt
die teleskopartige zweiteilige Spindelabdeckung 4, bestehend
aus sich überlappenden Spindelabdeckungsteilen 4a und 4b,
die zwischen der Formaufspannplatte 11 und der Spindelmutter 13 angebracht
sind. In den Bereich innerhalb bzw. unterhalb der Spindelabdeckung 4 stößt
die Spindel 5 beim Ausführen der Relativbewegung
vor, wobei das Schmierfett 6 vor allem im Bereich zwischen
Spindel 5 und Spindelmutter 13 der Schmierung
dient. In der Unterseite 9 der Spindelabdeckung 4 ist
eine hier nicht ersichtliche aber durch einen gestrichelten Pfeil
angedeutet (Längs)-Öffnung 7 ausgelassen.
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2 zeigt
den Schnitt A-A, der durch die Überlappung der beiden Spindelabdeckungsteile 4a und 4b führt.
Darin ist eine bevorzugte Ausführungsform der Schmiervorrichtung 1 ersichtlich,
wobei in diesem Fall die zweiteilige Spindelabdeckung 4 U-förmig
ausgeführt ist. Bei diesem Schnitt ist die Öffnung 7 auf
der Unterseite 9 der Schmiervorrichtung 1 ersichtlich.
Bei diesem Beispiel der erfindungsgemäßen Schmiervorrichtung
beträgt der beiderseitige Polarwinkel 147°.
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Unterhalb
des Spindeltriebs ist eine Auffangtasse 10 angeordnet,
die sowohl in 1 als auch in 2 skizzenhaft
dargestellt ist.
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Auf
die Darstellung von für den Fachmann selbstverständlichen
Details wurde in den Figuren verzichtet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10200404275
A1 [0003]
- - JP 2003011196 A [0004]
- - JP 10156913 A [0004]
- - DE 10319631 A1 [0004]