DE102008022112A1

DE102008022112A1 - Zerstäuberelement für Gase und Flüssigkeiten

Info

Publication number: DE102008022112A1
Application number: DE102008022112A
Authority: DE
Inventors: Walter Frenkel; Dominik Seifried
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-05-05
Filing date: 2008-05-05
Publication date: 2009-11-12
Also published as: DE102008025335A1

Abstract

Das Zerstäuberelement besteht aus einer einlagigen, netzartigen, feinmaschigen Geflechtstruktur, vorzugsweise aus Polyamid gefertigt, an dessen Oberfläche Mikroorganismen schlecht haften. Es wird in der Weise eingesetzt, dass es von der einen Seite mit unter Druck stehenden Medien, z. B. Gas oder Flüssigkeit, beaufschlagt wird, welches sie dann durch seine Netzstruktur fein dispers zerlegt, z. B. in Form eines Luftbläschen-Nebels im Wasser oder eines feinen Aerosols in der Luft. Wenn die Fasern der Netzstruktur leicht dehnbar sind, ergibt sich eine über das Elastizitätsmodul voreinstellbare druckabhängige Zerstäuberqualität mit sehr feiner Zerstäubung bei geringem Druck (eng gestelltes Fasernetz) und deutlich gröberer Zerstäubung bei hohem Druck (Fasernetz aufgedehnt). Mit einer Düse können damit, abhängig vom Druck, ganz unterschiedliche Zerstäubungsspektren erzielt werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Zerstäuberelement für Gase und Flüssigkeiten, das im technischen und medizinischen Bereich universell dort einsetzbar ist, wo es auf eine feine Dispersion von Gasen in Flüssigkeiten oder umgekehrt ankommt.
Aus dem balneologischen Bereich sind Lösungen bekannt, die eine feine Verteilung von Luft im Badewasser bewirken können, so z. B. ein dehnbares Faservlies, das in der DE 195 18 920.5 offenbart worden ist. Es wird in Plaketten auf handelsüblichen Whirlmatten gehaltert und erzeugt, abhängig vom Matteninnendruck, eine sehr feine Perlung oder eine grobe Massagesprudelung.
Ähnlich in Aufgabenstellung und -lösung ist die Sintermaterial-Plakettendüse der DE GBM 202 02 716 , wobei das starre gesinterte Material keine druckabhängige Änderung der Sprudelqualität zulässt.
Nachteil beider Lösungen ist, abgesehen von ihrem relativ hohen Preis, der labyrinthartige Aufbau mit vielen kleinen und kleinsten Hohlräumen, in denen nach der Anwendung Reste des Mediums zurückbleiben. Handelt es sich um Wasser, ist das Wachstum von Algen, Bakterien und Pilzen vorprogrammiert, die nicht nur die für die Zerstäubung essentiellen Hohlräume verstopfen, sondern ein nicht unerhebliches Gefährdungspotential für den Nutzer darstellen können; man denke nur an Schimmelpilzsporen.
Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung des Zerstäubermaterials in Richtung auf eine selbstreinigende Struktur, die rasch austrocknet und an deren Oberfläche Algen, Bakterien, Pilze und deren Sporen kaum haften können, wobei, wie beim o. erwähnten Faservlies, eine druckabhängige Veränderung der Zerstäuberleistung möglich sein sollte.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs aufgeführten Merkmale gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen widergegeben.
Grundgedanke der Erfindung ist die Reduktion der druckabhängigen Zerstäuberfunktion auf das absolut Notwendige, nämlich eine einlagige, netzartige, feinmaschige Geflechtstruktur, ähnlich einem feinen Sieb, vorzugsweise aus Kunststofffasern gefertigt, idealerweise aus Polyamid. An einer Polyamidoberfläche können Mikroorganismen besonders schlecht haften, weil sie sehr glatt ist.
Unterstützen kann man diesen Effekt durch eine antibakterielle Beschichtung, z. B. mit einem Silberionen freisetzenden Material.
Die Zerstäuberelemente werden in der Weise eingesetzt, dass sie von der einen Seite mit unter Druck stehendem Medium, z. B. Gas oder Flüssigkeit, beaufschlagt werden, welches sie dann durch ihre Netzstruktur fein dispers zerlegen, etwa in Form eines Luftbläschen-Nebels im Wasser oder aber in Form eines feinen Aerosols in Luft. Es ist also erforderlich, die Zerstäuberelemente an ihrem Rand zu haltern und mit einem Druckraum, der das Medium enthält, in dicht-schlüssige Verbindung zu bringen.
Gemäß der Aufgabe sind die Kunststofffasern, ähnlich wie bei einem Damenstrumpf, leicht dehnbar. Der Grad der Dehnbarkeit kann über das Elastizitätsmodul voreingestellt werden, so dass die druckabhängige Zerstäuberqualität auf die jeweiligen Gegebenheiten und Erfordernisse angepasst werden kann. Bei geringer Druckbeaufschlagung ist das Fasernetz eng gestellt, bei höherem Druck dehnen sich die Fasern und lassen entsprechend größere Fraktionen des Mediums passieren. Mit ein- und derselben Düse können beim Hochregeln des Drucks ganz unterschiedliche Zerstäubungsspektren von Wasser in Luft oder Luft in Wasser erzielt werden, vom staubfeinen Nebel bis zu „prasselndem Regen” im einen Fall bzw. von einem feinsten Bläschenschwarm bis zu groben, kräftig massierenden Großblasen im anderen Fall.
Damit sind auch schon die Anwendungsbereiche umrissen, nämlich die (anatomische) Anordnung auf einem Duschpaneel resp. eine ebensolche Anordnung auf einer in die Badewanne einlegbaren Whirlmatte.
Zu den Vorteilen der Erfindung: Das als Zerstäuberelement vorgesehene Gewebe ist ein kostengünstiges Massenprodukt und kann durch Ausstanzen, Verkleben, Verschweißen und Umspritzen sehr leicht für den gedachten Zweck bearbeitet werden.
Dabei ist es hoch reissfest und thermisch hoch belastbar, trotz seines einlagigen Aufbaus. Gerade dieser garantiert die guten hygienischen Eigenschaften, verglichen mit einem Faservlies oder Sintermaterial, besonders dann, wenn als Werkstoff Polyamid mit einer Silberionenbeschichtung verwendet wird oder beispielsweise ein Spezial-ABS, welches galvanisch behandelt werden kann, auch mit einer Silberauflage, zu 100% antibakteriell, vor allem für den medizinisch-balneologischen Bereich.
Abschließend soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert werden, und zwar ein als Plakette auf einer Whirlmatte ausgebildetes Zerstäuberelement.
Die Whirlmatte besteht aus einer oberen Folie 4 und einer unteren Folie (nicht dargestellt), welche den Druckraum umschließen. Auf die ausgestanzte Öffnung 4a wird mittels Flansch 2a die Fassung 2 zum Beispiel aufgeschweißt. Auf diese wird das Zerstäuberelement 1 mit seiner Maschenstruktur 1a oder einer zusätzlichen Mikroperforation 1b aufgelegt und dann vom Haltering 3 auf der Fassung 2 festgeklemmt.

1: Zerstäuberelement
1a: Maschenstruktur
1b: Mikroperforationen
2: Fassung
2a: Flansch
3: Haltering
4: Folie
4a: Öffnung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 19518920 [0002]
- DE 20202716 [0003]

Claims

Zerstäuberelement für Gase und Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem netzartigen, feinmaschigen, einlagigen Geflecht dehnbarer Fasern besteht.
Zerstäuberelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus schweißbarem synthetischem Material bestehen, die an den Kreuzungsstellen des Geflechts unlösbar miteinander verbunden sind.
Zerstäuberelement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus Polyamid bestehen.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern antibakteriell beschichtet sind.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus hochthermisch belastbarem Kunststoff bestehen.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass es, als Ronde ausgebildet, in einer Plakettenfassung mittels von oben übergestülpter Klemmrosette mit Hinterschnitt gehaltert ist.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ronde gemäß dem vorhergehenden Anspruch randseits stabilisiert und verstärkt ist.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ronde gemäß den beiden vorhergehenden Ansprüchen in einem durch Umspritzen gefertigten randseitigen Ring gehaltert ist.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–8, dadurch gekennzeichnet, dass es als Luftzerstäuberelement in Plakettenform auf einer Whirlmatte gemäß den anatomischen Gegebenheiten des menschlichen Körpers angeordnet ist.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–8, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wasserzerstäubungselement in einem Duschpaneel der menschlichen Anatomie entsprechend angeordnet ist.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–10, dadurch gekennzeichnet, dass es vorzugsweise aus elastischem Drahtgewebe/NiRo-Edelmetall besteht.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–10, dadurch gekennzeichnet, dass es aus dünnen, elastischen Membranen, vorzugsweise aus NiRo-Edelstahl oder Spezial-ABS, besteht.
Zerstäuberelement nach einem der Ansprüche 1–11 dadurch gekennzeichnet, dass es unlösbar, vorzugsweise durch Schweißen, mit der Folie verbunden ist.