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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und System, insbesondere
ein Servo-Lenksystem für Kraftfahrzeuge.
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Derartige
Lenksysteme umfassen gewöhnlich einen Regelkreis, dessen
Regelgröße zumindest von dem Lenkradmoment abhängig
ist. Die in einem Steuergerät gespeicherten Vorgabefunktionen
dienen dem Berechnen des Sollwerts des unterstützenden
Moments in Abhängigkeit von Eingangsgrößen des
Steuergerätes, insbesondere des Lenkradmomentes.
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In 1 ist
der übliche Aufbau eines elektromechanisch arbeitenden
Servo-Lenksystems eines Kraftfahrzeugs dargestellt, welches ein
Lenkrad 1 aufweist, das über einen ersten Abschnitt 2 einer Lenkstange 13,
mittels eines oder mehrerer Kreuzgelenke 7 fest mit einem
zweiten Abschnitt 3 der Lenkstange verbunden ist. Die Lenkstange 13 überträgt das
von dem Fahrer des Kraftwagens auf das Lenkrad 2 aufgebrachten
Moment auf ein Ritzel 6, das in eine Zahnstange 8 eingreift,
die horizontal zur Achse des Fahrzeuges zwischen zwei gelenkten
Rädern 11 angeordnet ist. Das Ritzel 6 kann
auch durch ein beliebiges anderes Übertragungsmittel gebildet
sein, zum Beispiel eine Schneckenwelle. Jedes gelenkte Rad 11 ist
in der Lage, sich bei einer linearen Bewegung der Zahnstange 8 um
eine vertikale Drehachse A zu drehen, wobei das gelenkte Rad 9 über
die Zahnstange 8 von einem Gestänge 10 angetrieben wird.
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Das
Servo-Lenksystem besitzt ferner eine Servo-Steuerung, die dazu dient,
auf die Zahnstange 8 eine Kraft auszuüben, die
in der gleichen Richtung wirkt wie die Kraft des Ritzels 6,
wodurch dem Fahrer des Fahrzeugs das Drehen des Lenkrads 1 erleichtert
wird. Die Servo-Steuerung umfasst einen Servomotor 9, dessen
Ausgangsmoment von einem elektronischen Steuergerät 12 gesteuert
wird, welches ein Sollwertsignal S des Hilfsmomentes an den Servomotor 9 liefert.
Das Ausgangsmoment des Servomotors 9 wird mittels einer
nicht dargestellten Antriebswelle des Servomotors 9 auf
die Zahnstange 8 und damit die Räder 11 übertragen.
Wegen der erheblichen zu übertragenden Kräfte
wirkt die Antriebswelle des Servomotors 9 in der Regel über
ein nicht näher dargestelltes Kugelgetriebe 14 auf
die Zahnstange 8.
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Die
Abtriebswelle des Servomotors 9 ist somit über
das Kugelgetriebe 14, die Zahnstange 8 und das
Ritzel 6 mechanisch mit der Lenkstange 13 verbunden.
Die mechanische Verbindung zwischen der Abtriebswelle und der Lenkstange 13 kann
aber auch die direkt erfolgen, indem die Abtriebswelle an der Lenkstange 13 über
ein geeignetes Getriebe direkt angreift. Die Abtriebswelle des Elektromotors
unterstützt dabei den Lenkeinschlag des Lenkrads 1,
indem sie mittels der vorstehend genannten mechanischen Einrichtungen
auf die Lenkstange 13 ein Hilfsmoment ausübt,
das direkt von dem Ausgangsmoment des Servo-Motors 9 und
folglich von dem Sollwertsignal S des Hilfemoments abhängt.
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Das
Steuergerät 12 ist in der Regel derart aufgebaut,
dass es aufgrund der ankommenden Eingangsignale, z. B. des Drehmomentes
DM und/oder des Drehwinkels DW die Höhe des durch den Servo-Motor 9 auszuübenden
Hilfsmomentes berechnet und den entsprechenden Sollwert S an den
Servomotor 9 ausgibt. Mit Hilfe geeigneter, in dem Steuergerät 12 gespeicherter
Tabellen wird dabei das Hilfsmoment in der Regel derart bestimmt,
dass in Abhängigkeit von der errechneten Differenz des
Drehwinkels DW und einem von einem Lenkwinkelsensor 15 gemessenen
Lenkwinkel LW der Räder 11 ein von dem Servo-Motor 9 aufzubringende
es Hilfsmoment bestimmt wird. Dieses Hilfsmoment ist derart groß gewählt,
dass hinsichtlich des insgesamt zur Betätigung der Räder
aufzubringenden Momentes am Lenkrad 1 Restmoment übrig
bleibt, welches von dem Fahrer gut beherrschbar ist. Damit wird
in der Regel das Hilfsmoment auch von Größen abhängen, die
Einfluss auf das Lenkmoment der Räder besitzen, wie beispielsweise
Drehwinkel-Geschwindigkeit, Temperatur, Fahrzustand des Fahrzeugs,
Straßenverhältnisse und so weiter.
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Es
sind weiterhin Sonderformen elektromechanisch arbeitender Servo-Lenksysteme
bekannt geworden, bei denen die mechanische Verbindung zwischen
Lenkrad 1 und Zahnstange 8 aufgetrennt ist. Bei
diesen so genannten steer-by wire-Lenksystemen müssen die
von dem Lenkrad 1 auf die Zahnstange 8 aufzubringenden
Kräfte und Momente durch entsprechende elektrisch arbeitende
Geräte nachgebildet werden, die weiter oben geschilderten grundsätzlichen
Prinzipien bleiben dabei allerdings erhalten.
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Bei
elektrischen Servo-Lenksystemen wird eine Motor-Regelgröße
für den Servomotor ermittelt, indem ein auf ein Lenkrad
wirkendes Drehmoment mit einem bestimmten Servo-Regelungsverstärkungsfaktor
multipliziert wird. Dieser Faktor, der auch noch von anderen Zustandsgrößen
abhängig sein kann, wird auf Grund von Tests vorbestimmt,
die auf einem Test-Fahrzeug durchgeführt werden, um eine erwünschte
Servo-Charakteristik bereitzustellen. Erwünscht ist also,
dass bei einem bestimmten Drehmoment an dem mit dem Lenkrad gekoppelten
Drehmomentsensor auf die lenkenden Räder ein definiertes
Lenkmoment ausgeübt wird.
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In
der Praxis kann allerdings das tatsächlich auf die Räder
einwirkenden Lenkmoment erheblich von dem über die Servo-Charakteristik
erwünschten Lenkmoment abweichen. Hierfür kann
es eine Reihe von Gründen geben, wie beispielsweise der Änderung
der Trägheit des Systems oder der Eigenschaften des Motors.
Ein wesentlicher Grund ist allerdings in der Regel die Reibung des
Systems. Elektromechanische Servo-Lenkungen weisen eine systemimmanente
Reibung auf, die aus der Anbindung des elektrischen Motors und eines
im Regelfall an diesen angekoppelten Untersetzungsgetriebes sowie
der Reibung des Ritzel an der Zahnstange und der Gleitlagerung der
Zahnstange selbst resultieren. Da die Reibungseffekte nicht linear
sind, ergibt sich durch diese auch eine nichtlineare Abhängigkeiten
dem Eingang schon des Motors eine Bewegung der Räder. Auch
die Größe des Einflusses der Reibung darf nicht
unterschätzt werden. So kann im ungünstigsten Fall
das Reibmoment bis zu 30% (siehe
US 2004/0138797A1 , Absatz [0029]) des von
dem Servo-Motor abgegebenen Momentes betragen. Weiterhin sind die
durch Nichtlinearitäten der Reibung bedingten Unstetigkeiten
und slip-stick-Effekte nachteilig für das Lenkgefühl.
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Eine
weitere Abweichung von der im Modell ermittelten Reibung kann sich
durch Fertigungsfehler und abweichende Betriebsdaten der verwendeten Baugruppen
ergeben. Haben derartige Baugruppen eine Reibung, die erheblich
größer ist als in das Fahrzeug gemessen und für
die Serie vorausgesetzt wurde, dann wird ein Teil der Schubkraft
des Elektromotors für die Reibung verwendet, was zu einem schwammigen
Gefühl bei der Betätigung des Lenkrades führen
kann.
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Eine
für die Serie des Lenksystems angenommene Reibung kann
sich auch wegen Montagefehlern, beispielsweise bei Reparaturarbeiten,
als unzutreffend erweisen. So umfasst beispielsweise das Untersetzungsgetriebe
einen Schneckenantrieb und ein Schneckenrad mit einem vergleichsweise
hohen Untersetzungsverhältnis. Damit das Untersetzungsgetriebe
das Rückstellen und Klappergeräusche verhindert
oder deutlich verringert, wird der Schneckenantrieb stark gegen
das Schneckenrad gedrückt. Dies führt bei Montagefehlern
zu relativ großen Änderungen der Reibung, weil
der Betrag der Reibung zwischen Schneckenantrieb und dem Schneckenrad, die
aneinander gepresst sind, groß ist und einen bedeutenden
Einfluss auf die Änderung der Servo-Charakteristik hat.
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Zusammenfassend
lässt sich also sagen, dass der Einfluss der Reibung nachteilig
für das Lenkgefühl ist, zu erheblichen Unstetigkeiten
zwischen dem geforderten Soll-Moment und dem tatsächlich
auf die Räder ausgeübten Lenk-Moment führen
kann, die Zielgenauigkeit in der Lenkung nachteilig beeinflussen
kann und eine feinfühlige Steuerung der Lenkung, wie Sie beispielsweise
beim selbsttätigen Rückführen der Räder
in die Mittellage notwendig ist, behindern kann. Hinzu kommt, dass die
Reibung sich im Laufe der Zeit durchaus ändern kann, indem
beispielsweise durch Einschleifen des Systems die Reibung sich vermindert
oder aber durch Verschmutzung sich erhöht. Auch Änderungen im
Materialzustand oder die Reparatur oder der Austausch eines Teils
des Systems können hier zu späten Änderungen
der Reibung führen.
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Es
hat daher Bemühungen gegeben, den Einfluss der Reibung
während der Betriebszeit des Lenksystems zu kompensieren
oder doch diesen Einfluss wenigstens zu mindern. So ist es beispielsweise
aus der
DE 199 20
975 A1 bekannt, bei einer elektromechanischen Servo-Lenkung
die Haftreibung zu schätzen und auf Grundlage der Schätzung eine
Kompensation der Haftreibung vorzunehmen. Zudem deutet die genannte
Literaturstelle die Möglichkeit an, die dynamische Reibung
auf Grundlage der Winkelgeschwindigkeiten oder der Winkelbeschleunigung
des elektrischen Motors oder der Lenkung zu kompensieren. Allerdings
wird in dieser Schrift nicht gesagt wie dies konkret erfolgen könnte.
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Weiterhin
offenbart die
DE 100
25 481 A1 eine elektromechanische Lenkung, bei der der
elektrische Servo-Motor stets mit einem Strom beaufschlagt wird,
dessen Niveau geringfügig kleiner ist als für
die Überwindung der Reibung und Trägheit des Elektromotors
nötig. Hierdurch soll ein promptes Ansprechverhalten der
Lenkung auf einen Lenkungswunsch des Fahrers erreicht werden. Die
dort beschriebenen Maßnahmen kompensieren nicht die sich ändernde
Reibung und es gehen auch nicht auf spezifische Eigenheiten des
entsprechenden Lenkungsmuster ein, sondern orientieren sich nur
an der Serie”!
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In
der
US 2004/0138797
A1 werden für eine Servolenkung des Typs steer
by wire eine große Anzahl unterschiedlicher Reibmodelle
angedeutet, die recht kompliziert aufgebaut sind und deren Bedeutung
für die Praxis schwer abgeschätzt werden kann. Aufgrund
der vielen, ineinander verschachtelten Regelungsschleifen bestehen
aber Bedenken, ob die vorgestellten Modelle aufgrund ihrer umfangreichen, nacheinander
erfolgenden Berechnungen die gewünschten Steuersignal mit
der für die Praxis notwendigen Geschwindigkeit zur Verfügung
stellen können.
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Die
oben beschriebenen Überlegungen gelten nicht nur speziell
für Servo-Lenksysteme sondern analog für alle
mit Reibung behafteten Systeme. Die vorliegende Erfindung geht daher
aus von einem Verfahren der sich aus Anspruchs 1 ergebenden Gattung
und von einem System der sich aus Anspruch 5 ergebenden Gattung.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem derartigen Verfahren beziehungsweise System
eine Möglichkeit zu beschreiben, durch die in einfacher
Weise nicht nur die Charakteristik der Reibung an den tatsächlichen
Betrieb des jeweiligen Systems angepasst werden kann, sondern zusätzlich auch
noch die Änderung der Reibung infolge der Alterung des
Systems mit berücksichtigt werden kann.
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Die
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die sich aus dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ergebende Merkmalkombination
gelöst und hinsichtlich des Systems durch die sich aus
dem kennzeichnenden Teil nach Anspruch 5 ergebenden Merkmalkombination
gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, dass
vorab, beispielsweise im Labor, ein Reibungsmodell angefertigt wird,
indem, von der Geschwindigkeit abhängig, die Reibung gemessen
wird, welche für die Bewegung der beweglichen Teile des
Systems bei der jeweiligen Geschwindigkeit benötigt wird.
Der prinzipielle Verlauf einer derartigen Abhängigkeit
ist unter dem Namen Stribeck-Kurve an sich bekannt. Die tatsächlichen
Werte der Stribeck-Kurve für das jeweilige System ergeben sich
aus den bei den einzelnen Geschwindigkeiten gemessenen Kraftwerten
beziehungsweise Reibwerten.
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Das
so gewonnene Reib-Modell wird in den Systemen gespeichert und beschreibt
somit das Reibverhalten eines Systems der Serie in seinem Anfangszustand.
Wie weiter oben schon ausführlich geschildert wurde, kann
aber das tatsächliche Reibverhalten eines bestimmten Systems
der Serie aus vielen Gründen von dem durchschnittlichen
Reibverhalten der einzelnen Systeme dieser Serie erheblich abweichen.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass das Reibverhalten
des Systems sich zusätzlich noch im Laufe der Zeit ändern
kann. Um diese Einflussgrößen zu berücksichtigen
wird wie folgt vorgegangen. Es wird das tatsächliche Reibverhalten
des Systems bei einer bestimmten Geschwindigkeit gemessen und/oder
berechnet. Die so bestimmte tatsächliche Reibung bei der
definierten Geschwindigkeit wird mit der von dem Modell bei dieser
Geschwindigkeit angezeigten Reibung verglichen. Die Differenz zeigt
an, um welchen Betrag oder welchen Prozentsatz die tatsächliche
Reibung im Augenblick besser oder schlechter als bei dem Modell
ist.
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Für
die vorliegende Erfindung wesentlich ist nun die Erkenntnis, dass
die Stribeck-Kurve sich im Verlauf der Zeit zwar verschieben kann,
wobei sich aber nicht der Verlauf der Kurve ändert sondern
diese nur parallel zur Achse der Geschwindigkeit verschoben wird.
Versuche haben gezeigt, dass mit der Annahme, dass sich die Stribeck
Kurve infolge der Alterung des Systems nur parallel verschiebt aber
nicht ihren grundsätzlichen Verlauf ändert, in
der Praxis Messergebnisse erzielt werden, die mit dem tatsächlichen
Reibverhalten eines Systems gut übereinstimmen.
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Es
zeigt sich somit, dass mit einer einzigen Messung der aktuellen
Reibung bei einer definierten Geschwindigkeit das aktuelle Reibverhalten
eines Systems über den gesamten Geschwindigkeitsbereich
in einfacher Weise dadurch bestimmt werden kann, dass man die Werte
aus der um die Differenz des aktuellen Messwertes gegenüber
dem entsprechenden Modellwert (bei gleicher definierter Geschwindigkeit)
verschobenen Stribeck-Kurve bei den jeweiligen Geschwindigkeiten
ausliest. Mit anderen Worten, die Differenz bildet einen Offset
zu der Stribeck Kurve des Reibmodells.
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Eine
Schwierigkeit kann dabei darin bestehen, dass die Messung der aktuellen
Reibung bei einer beliebigen definierten Geschwindigkeit nicht mit der
gebotenen Genauigkeit durchgeführt werden kann, sondern
man hier auch auf Schätzungen angewiesen ist. Hierzu empfiehlt
sich in Weiterbildung der Erfindung gemäß den
Merkmalen nach Anspruch 2 die aktuelle Haftreibung des Systems zu
bestimmen. Die Haftreibung tritt nämlich gerade dann (noch)
auf, wenn die beweglichen Teile des Systems sich gerade in Bewegung
setzen. Dieser Zeitpunkt ist aber vergleichsweise einfach feststellbar,
da sich in diesem Fall sowohl der mit dem Lenkrad gekoppelte Drehwinkelsensor
als auch Rotor des Motors in Bewegung setzen müssen. Stellt
man zu diesem Zeitpunkt die auf die Zahnstange insgesamt ausgeübte
Kraft fest, so kennt man mit großer Genauigkeit die aktuelle
Haftreibung des Systems. Da aber auch aus dem Reibungsmodell die
Haftreibung ausgelesen werden kann ist auch die Differenz zwischen
beiden Größen bekannt, die dann den Offset für
die Stribeck-Kurve des Modells bildet.
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An
dieser Stelle soll nochmals betont werden, dass das beschriebene
Verfahren nicht nur auf ein Lenksystem oder Servo-Lenksystem anwendbar ist
sondern auf alle mit Reibung behafteten Systeme, bei denen in einfacher
Weise die aktuelle Reibung bestimmt werden soll. Gemäß der
Merkmalkombination nach Anspruch 6 bildet ein Servo-Lenksystem nur
einen Sonderfall eines beschriebenen, mit Reibung behafteten Systems.
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Um
den Zeitpunkt festzulegen, bei dem die aktuelle Haftreibung des
Systems beziehungsweise Servo-Lenksystems gemessen werden, kann
empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Anwendung der
Merkmalkombination nach Anspruch 6. Dabei kann die beginnende Bewegung
der Zahnstange oder eines unmittelbar mit der Zahnstange verbundenen
beweglichen Bauteils, wie beispielsweise die beginnende Bewegung
des Ritzels oder des Rotors vom Motor, den Messzeitpunkt festlegen.
Die beginnende Bewegung lässt sich mittels des Drehwinkelsensors
oder des Drehlagen-Sensors des Rotors feststellen.
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Um
abzusichern, dass bei der Messung der beginnenden Bewegung tatsächlich
nur die Haftreibung gemessen wurde, sind in Weiterbildung der Erfindung
gemäß den Merkmalen nach Anspruch 7 eine Reihe
von Möglichkeiten auszuschließen, die das Messergebnisse
verfälschen können. So sollte zum einen die Geschwindigkeit
des Fahrzeugs unterhalb eines gewissen Höchstwertes liegen,
da bei hohen Geschwindigkeiten die Coriolis-Kraft der Räder und
die Querbeschleunigung gegenüber der Reibungskraft zu groß wird
und das Ergebnis verfälscht.
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Anderseits
sollte die Geschwindigkeit aber auch oberhalb eines bestimmten Minimalwertes
liegen, da andernfalls die Haftreibung der Reifen auf der Fahrbahn
gegenüber der Haftreibung des Lenksystems einen zu großen
Einfluss hat. Entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 10 wird empfohlen, dass
die Geschwindigkeit zwischen 50 km/h und fünf km/h liegt.
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Weiterhin
sollte der Drehwinkel während der Messzeit möglichst
klein sein und sich nur innerhalb eines kleinen, symmetrisch zur
Nulllage des Lenkrades liegenden Drehwinkelbereich befinden, damit nicht
die Kräfte der Querbeschleunigung in das Messergebnis eingehen.
Gemäß den Merkmalen nach Anspruch 9 wird vorgeschlagen,
dass eine Messung nur dann vorgenommen wird, wenn der Drehwinkel zwischen –10° und
+10° liegt. Weiter oben war schon erläutert worden,
dass die Messung beim Übergang der Lenkung von einem bewegungslosen
Zustand in eine Bewegung vorgenommen werden soll. Um sicher zu gehen,
dass die ineinander greifenden, beweglichen Teile der Lenkung sich
auch im Haftzustand befinden, sollen der Drehmomentsensor und/oder
der Drehwinkelsensor wenigstens 0,25 Sekunden den Wert 0 messen.
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Weiterhin
ist entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 11 auszuschließen,
dass eine Behinderung der Bewegung des beweglichen Teiles des Lenksystems
das Ergebnis verfälscht, welche keine Haftreibung ist.
So darf beispielsweise nicht eine Blockade durch Vereisung, Rost
oder festgefressene oder verklemmte Teile die Messung verfälschen.
(Dagegen ist ”leichtes” Vereisen oder ”normales” Rosten, der
Grund warum durch die vorliegende Erfindung die Reibung nachgeführt
wird. Mit anderen Worten, die erfindungsgemäße
Reibwerterkennung berücksichtigt u. a. die Alterung (durch
z. B. Rost). Entsprechendes gilt, wenn die Lenkung gegen einen Anschlag
arbeitet, beispielsweise an den Anschlägen der Lenkung.
Dies lässt sich dadurch erreichen, dass für die
Messung nur ein bestimmter Lenkwinkel-Bereich zugelassen wird und
eine Messung nur zulässig ist, wenn sich innerhalb einer
vorgegebenen Zeit zuvor die zueinander beweglichen Teile sich auch
hinreichend zueinander bewegt haben. Im übrigen besteht
entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 12 die Möglichkeit,
keine Messwerte als gültig zuzulassen, die nicht innerhalb
eines bestimmten Messbereiches liegen.
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Mit
Vorteil lassen sich die gemessenen Reibwerte entsprechend den Merkmalen
nach Anspruch 12 absichern. Dabei wird über mehrere nacheinander zu
geeigneten Zeitpunkten gemessene Reibwerte der Mittelwert gebildet,
damit sich mögliche zufällige Abweichungen gegeneinander
aufheben können. Besonders günstig ist es, hier
einen gleitenden Mittelwert einzusetzen. Damit ist gemeint, dass
aus der Gruppe der gemessenen und gemittelten Werte der jeweils
zuerst gemessene Wert gegen den neu hinzugekommenen letzten Messwert
ersetzt wird. Der gemessenen Mittelwert wird in den Lenksystem gespeichert
und der gespeicherte Wert wird auch dann beibehalten, falls das
Fahrzeug einige Zeit geparkt oder abgestellt beziehungsweise der
Motor abgeschaltet wird.
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Die
vorliegende Erfindung schafft nicht nur die Möglichkeit,
bei Vorliegen der entsprechenden Randbedingungen jederzeit die aktuelle
Reibung zu bestimmen. Die vorliegende Erfindung schafft auch die
Optionen für ein erfindungsgemäßes Lenksystem,
bei welchem die gemessene Reibung mittels einer geeigneten Kompensationsschaltung
kompensiert werden kann. Entsprechend den Merkmalen nach Anspruch
14 wird bei dem erfindungsgemäßen Lenksystem aus
dem Soll-Moment, welches von dem Fahrer über den Drehmomentsensor
eingegeben wird, in dem Steuergerät ein Steuersignal für
den Motor als Stellenaggregat berechnet. Durch das erfindungsgemäße,
eingangs beschriebene Verfahren ist es möglich, die augenblicklich
gültige Reibung beziehungsweise Reibkraft zu bestimmen. Über
eine Kompensationsschaltung wird dann ein der augenblicklich gültigen
Reibung entsprechendes Kompensationssignal derart auf das Steuersignal
aufgeschaltet, dass es der Reibkraft entgegenwirkt und diese im
wesentlichen aufhebt, wie dies im Zusammenhang mit den Merkmalen
nach Anspruch 15 beschrieben ist.
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Die
Erfindung ist somit in der Lage jederzeit eine Aussage über
den augenblicklich gültigen Wert der Reibung zu machen.
Diese Aussage berücksichtigt sowohl die augenblickliche
Geschwindigkeit des beweglichen Teils als auch die Alterung des
Systems und die aktuelle Temperatur des Systems. Dies ergibt sich
daraus, dass sich der jeweilige Offset an den augenblicklichen Zustand
des Systems anpasst, da ja immer der aktuelle Wert der Reibung berücksichtigt wird,
der sich mit der Temperatur und der Alterung ändern kann.
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Es
muss betont werden, dass die mit der beschriebenen Kompensation
versehene Servolenkung nicht eine elektromechanische Servo-Lenkung
sein muss. Es ist also nicht zwingend notwendig, dass die Lenkung
mit einem Elektromotor als Stellaggregat versehen ist. Wesentlich
ist nur, dass die betroffene Lenkung mit Mitteln versehen ist, über
welche man durch geeignete Signale die Steuerung des, gegebenenfalls
hydraulisch arbeitenden Stellaggregates durch das Kompensationssignal
beeinflussen kann. Auch für Servo-Lenkungen des Typs steer
by wire ist die Erfindung gut geeignet.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigen:
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1 in
skizzierter Form einen gebräuchlichen Aufbau eines Servo-Lenksystems,
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2 den
typischen Verlauf einer Stribeck-Kurve,
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3 das
erfindungsgemäße Prinzip der Verschiebung der
Stribeck-Kurve um einen Offset und
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4 eine
erfindungsgemäße Schaltung zur Berücksichtigung
der aktuellen Reibung hinsichtlich des Steuersignals des Stellaggregates.
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Die
in 2 gezeigte Stribeckkurve beschreibt den Verlauf
der Reibkraft FR in Abhängigkeit von der Reibgeschwindigkeit
v im Falle hydrodynamischer Reibung. Der Verlauf der Kurve lässt
sich einteilen in Haftreibung I, Grenzreibung II, Mischreibung III
und Flüssigkeitsreibung IV. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
ist auf der Abszisse die Geschwindigkeit nicht linear aufgetragen.
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Findet
keine Relativbewegung statt, so herrscht Haftreibung FH im Geschwindigkeitsabschnitt
I. Sobald eine Kraft angreift, die größer als
die Haftreibungskraft FH ist, beginnt die Relativbewegung (Geschwindigkeitsabschnitte
II bis IV). Zunächst trennen nur einige Moleküle
des Schmierstoffs teilweise den Grundkörper vom Gegenkörper, es
herrscht Grenzreibung (Geschwindigkeitsabschnitt II). Sobald sich
ein dünner Schmierfilm bildet und nur noch einige Rauheitshügel
von Grund- und Gegenkörper ohne Trennung durch den Schmierstoff aufeinander
abgleiten, liegt Mischreibung (Geschwindigkeit abschnitt III) vor.
Der Übergang von der Mischreibung zur Flüssigkeitsreibung
(hydrodynamische bzw. elasto-hydrodynamische Reibung, Geschwindigkeit
abschnitt IV), bei der Grund- und Gegenkörper vollständig
durch den Schmierstoff getrennt sind, wird als Ausklinkpunkt bezeichnet.
Da mit zunehmender Geschwindigkeit immer mehr Schichten des Schmierstoffs
aufeinander abgleiten, steigt die Reibkraft im Bereich der Flüssigkeitsreibung
wieder an.
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Für
die Erfindung wesentlich ist die Erkenntnis, dass sich z. B. durch
Alterung, Temperatur und so weiter, die Höhe der der Reibung
zwar ändern kann nicht aber ihr Verlauf. Dies ist in 3 verdeutlicht.
Die Kurve Ru zeigte den ursprünglichen Verlauf der Reibung,
wie er in einem Test-System gemessen und in einem Reib- Modell des
Systems niedergelegt ist. Aus Ru ergibt sich nicht nur der Verlauf
der Reibung FR des Test-Systems über der Geschwindigkeit v,
sondern auch die Haftreibung FHu des Testsystems, bei der sich das
bewegliche Teil des Systems (z. B. Zahnstange, Drehmomentsensor,
Drehwinkelsensor oder Rotor des Motors) in Bewegung setzt.
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Um
nun die aktuelle Reibung des Systems trotz Alterung, geänderter
Betriebstemperatur und so weiter zu bestimmen ist es nur notwendig,
die augenblickliche Haftreibung FHn zu messen. Die Haftreibung legt
am System gerade dann (noch) an, wenn das bewegliche Teil aus seiner
statischen Lage sich in Bewegung setzt. Dieser Zeitpunkt ist aber über
zumindest eine der genannten Sensoren ohne Schwierigkeiten bestimmbar.
Zu diesem Zeitpunkt wird dann die auf die Zahnstange insgesamt ausgeübte
Kraft gemessen. Das ist die Kraft, die insgesamt über das Lenkrad
und den Motor auf die Zahnstange ausgeübt wird.
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Für
die Erfindung wichtig ist die Erkenntnis, dass die Differenz zwischen
FHn und FHn als Offset für die Stribeck-Kurve gesehen werden
kann. Verschiebt man also man also die ursprüngliche Stribeck-Kurve
Ru parallel derart, dass sie durch FHn geht, so kann man die aktuell
bei jeder Geschwindigkeit wirksame Reibung aus der durch die Verschiebung
gebildeten Kurve Rn ablesen. In 3 ist noch ein
Mittelwertbilder 39 angedeutet, der eine Anzahl von Messungen
der Differenzen der Haftreibung (FHn – FHu) mittelt. Das
kann bevorzugt durch eine gleitende Mittelwertbildung geschehen,
bei der jeweils der älteste des Kollektivs der gemittelten
Messwerte durch den jeweils jüngsten Messwert ersetzt wird.
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In 4 ist
die Kompensation der Reibung zu einem aktuellen Zeitpunkt in einem
Servo-Lenksystem in Form eines Blockschaltbildes angedeutet. Es
wird wiederum davon ausgegangen, dass durch eine Verschiebung der
Stribeck Kurve um einen geeigneten Offset ein Kurvenverlauf Rn vorliegt,
aus dem die Reibung bei der aktuellen Geschwindigkeit entnommen
werden kann. Eine geeignete Umsetzung dieser physikalische Gesetzmäßigkeit
zu Kompensation der Reibungseffekte kann derart geschehen, dass
die Lenkwinkelgeschwindigkeit φ'L eines Drehwinkelsensors
für die Geschwindigkeit des reibungsbehafteten Objektes
(Zahnstange) angenommen wird.
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Zur
Kompensation wird zunächst die reale Zahnstangenkraft FZSist
berechnet, indem von der Zahnstangensollkraft FZSsoll der aktuellen
Reibungsanteil FR(φL) eines Reibungsrechners 41 in
einem ersten Subtrahierer 42 abgezogen wird. Der aktuelle
Reibungsanteil wird, wie weiter oben schon eingehend beschrieben,
in dem Reibungsrechner 41 nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren berechnet. Sofern die reale Zahnstangenkraft positiv ist,
also die Reibung entgegen der Sollkraft wirkt, ergibt sich die notwendige
Kompensationskraft |FZSkomp| aus der Differenz eines zweiten Subtahierers 43 zwischen der
Sollkraft FZSsoll und der realen Zahnstangenkraft FZSist. Die Kompensationskraft
muss dann zu der berechneten Zahnstangensollkraft FZSsoll in geeigneter
Weise derart zugefügt werden, dass der Reibung entgegengewirkt
wird.
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In 4 ist
noch ein Entscheider 40 angedeutet, der die berechneten
Werte der realen Zahnstangenkraft FZSist nur dann als gültig
für die weitere Berechnung zulässt, wenn diese
innerhalb eines bestimmten Wertebereiches liegen. Damit soll verhindert
werden, dass unzulässige Reibwerte der Berechnung der Kompensationskraft
zu Grunde gelegt werden können. Eine derartige Begrenzung
scheint schon deshalb notwendig, weil bei einer krassen Fehlberechnung
des Reibungswertes andernfalls eine viel zu hohe Kompensation |FZSkomp|
berechnet werden könnte, die zu einem stark geänderten Lenkgefühl
und im schlimmsten Fall zu einer Instabilität der Lenkung
führen könnte.
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Die
Kennlinie FR(φL). ist die Darstellung der aktuellen Stribeckkurve
Rn für das entsprechende Lenksystem. Idealerweise wird
die Sollkraft FZSsoll über alle Teilsollkräfte
gebildet, die den Fahrerwunsch und Regelungs- und Steuereingriffe
betreffen. Haptische Vorteile erhält man zudem, wenn die Zugabe
der Reibkraft nur in Richtung des Fahrerwunschs bzw. in Richtung
der Regelung- und Steuereingriffe erfolgt. So erreicht man eine
auf den Fahrerwunsch adaptierte Kompensation der Reibung im Lenksystem.
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Zusammenfassend
lässt sich die Erfindung kurz wie folgt beschreiben. Elektromechanische Lenksysteme
sind aufbaubedingt reibungsbehaftet. Bislang werden entweder keine
oder statische (statisch bedeutet in diesem Fall, dass die Reibungskompensation
nur einen festen unveränderlichen Reibungsanteil kompensiert
(z. B. ausschließlich Haftreibung)) Reibungskompensationen
eingesetzt, aber ohne dass sich diese über die Zeit an
die sich ändernden Reibungsverhältnisse anpasst.
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Dabei
besteht folgendes Problem. Durch Korrosion oder Verschleiß können
sich die Reibungsverhältnisse in Lenksystemen verändern.
Werden entsprechende Kompensationsalgorithmen nicht mit Reibungsverhältnissen
zu dem aktuellen Zeitpunkt abgeglichen, kann sich dies zu Lasten
der Haptik negativ auswirken.
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Als
Lösung des Problems wird folgendes vorgeschlagen. Wird
als Basis der Reibung der Haftreibungsanteil (siehe 1)
verwendet, so kann über die oben vorgesellte Methode die
in 1 dargestellt Stribeckkurve nachgeführt
werden. Wechselt das Lenksystem den Zustand vom Stillstand (Lenkwinkelgeschwindigkeit φ'L
= 0 in Bewegung (Lenkwinkelgeschwindigkeit |φ'L| > φ'L,grenz),
so muss das Kraftniveau (Fgrez) beim Bewegungsstart detektiert werden.
Dieses Kraftniveau stellt im Grenzfall genau die Haftreibung dar.
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Ein
Lernalgorithmus sollte die folgenden Bedingungen enthalten, um die
Kraftniveaus sicher erfassen zu können:
- • Wenn
das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit fährt, ist Sorge
zu tragen, dass Bewegungen vom Fahrweg nicht zu Fehldetektionen
führen.
- • Wenn das Fahrzeug mit niedriger Geschwindigkeit fährt,
ist Sorge zu tragen, dass keine Reifenreibung oder -verspannungen
zu Fehldetektionen führen.
- • Das Lenksystem muss sich außerhalb der Anschläge
befinden, damit ein Halten im Anschlag nicht als Stillstand detektiert
wird.
- • Idealerweise sollten nur Lenkbewegungen um den Mitten-Bereich
zu Detektion herangezogen werden.
- • Das Lenksystem darf nicht anderweitig blockiert sein
(Frost, Kurzschlüsse, etc.), damit dieses nicht als Stillstand
detektiert wird.
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Aus
den derart erfassten Fgrenz Kraftniveaus kann mittels eines gleitenden
Mittelwertes die Haftreibung (FR(φL = 0)) berechnet werden.
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Wenn
die Haftreibung detektiert wurde können, wie in 3 dargestellt,
die gesamten Reibungsverhältnisse im Lenksystem nachgeführt
werden.
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Die
Reibung in elektromechanischen Lenksystemen (die Probleme gelten
in gleicher Weise auch für hydraulische Lenksysteme, nur
muss die Anwendung dieser Methode angepasst werden) führt zum
einen zu haptischen Defiziten. Das Anlenken bedarf relativ viel
Kraft und kann nach Überwinden der Haftreibung sich „unstetig” anfühlen.
Wird zum anderen das elektromechanische Lenksystem in Regelschleifen
oder Steuerketten eingesetzt, führt die Reibung, durch
dessen stark nicht linearen Einfluss, zu Verschlechterung der Regelgüte
oder zu starken Abweichungen zwischen Soll- und Istwert der Steuerung.
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Um
dem bei elektromechanischen Servo-Lenksystemen abzuhelfen wird folgendes
vorgeschlagen. Wird zur Darstellung der Reibung ein detaillierteres,
an die Physik angelehntes, Modell verwendet, lässt sich
eine Reibungskompensation sehr hoher Güte erzeugen. Als
Grundlage dient der Zusammenhang von der Geschwindigkeit eines reibungsbehafteten
Objekts und dessen Reibung. Dieser Zusammenhang, auch bekannt als „Stribeckkurve”,
ist in 2 dargestellt.
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Eine
geeignete Umsetzung dieser physikalische Gesetzmäßigkeit
zu Kompensation der Reibungseffekte kann derart geschehen, dass
die Lenkwinkelgeschwindigkeit φ'L für die Geschwindigkeit des
reibungsbehafteten Objektes angenommen wird. Die Kompensation erfolgt
dadurch, dass zunächst die reale Zahnstangenkraft FZSist
aus der Zahnstangensollkraft FZSsoll reduziert um den Reibungsanteil FR(φL)
berechnet wird. Sofern die reale Zahnstangenkraft positiv ist, also
die Reibung entgegen der Sollkraft wirkt, ergibt sich die Kompensationskraft |FZSkomp|
aus dessen Differenz mit der Sollkraft (siehe 3):
Die
Kennlinie FR(φL). ist die Darstellung der Stribeckkurve
für das entsprechende Lenksystem. Idealerweise wird die
Sollkraft über alle Teilsollkräfte gebildet, die
den Fahrerwunsch und Regelungs- und Steuereingriffe betreffen. Haptische
Vorteile erhält man zudem, wenn die Zugabe der Reibkraft
nur in Richtung des Fahrerwunschs bzw. in Richtung der Regelung-
und Steuereingriffe erfolgt. So erreicht man eine auf den Fahrerwunsch
adaptierte Kompensation der Reibung im Lenksystem.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2004/0138797
A1 [0009, 0015]
- - DE 19920975 A1 [0013]
- - DE 10025481 A1 [0014]