DE102008021849A1 - Elektromechanisches Lenksystem mit Anpassung des Lenkwinkels der Räder an den Handwinkel - Google Patents

Elektromechanisches Lenksystem mit Anpassung des Lenkwinkels der Räder an den Handwinkel Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein elektromechanisches Lenksystem für Fahrzeuge, mit einer Handhabe (1) zur Eingabe des Fahrerwunsches, einer Messeinrichtung (4, 5) zur Messung des Fahrerwunsches, einem Motor (9), welcher über Antriebsmittel mit den Rädern (11) verbunden ist und einer Recheneinrichtung (17), welche in Abhängigkeit von dem Fahrerwunsch und dem geltenden Lenkwinkel (LW) der Räder mittels des Motors (9) den Lenkwinkel der Räder (11) verstellt, wobei der geltende Lenkwinkel mit Hilfe von Zustandsgrößen des Motors (9) bestimmt wird. Aufgabe der Erfindung ist die Berechnung und Überwachung eines hoch aufgelösten, absoluten Lenkwinkels durch Auswertung der relativen Motorposition und eines sekundären, grob aufgelösten Drehwinkelsensor-Signals. Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Abgleicheinrichtung (18) vorgesehen ist, die unter definierten Randbedingungen den geltenden Lenkwinkel (LW) an den sich aus dem Fahrerwunsch ergebenden Handwinkel (DW) anpasst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung befassen sich mit der Festlegung der Randbedingungen, unter denen der Handwinkel durch den Lenkwinkel übernommen werden kann.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Servo-Lenksystem für Kraftfahrzeuge insbesondere elektromechanisches Servo-Lenksystem.
  • Derartige Lenksysteme umfassen gewöhnlich einen Regelkreis, dessen Regelgröße zumindest von dem Lenkradwinkel abhängig ist. Die in einem Steuergerät gespeicherten Vorgabefunktionen dienen dem Berechnen des Sollwerts des unterstützenden Moments in Abhängigkeit von Eingangsgrößen des Steuergerätes, insbesondere des Lenkradmomentes und des Lenkradwinkels.
  • In 1 ist der übliche Aufbau eines elektromechanisch arbeitenden Servo-Lenksystems eines Kraftfahrzeugs dargestellt, welches ein Lenkrad 1 aufweist, das über einen ersten Abschnitt 2 einer Lenkstange 13, mittels eines oder mehrerer Kreuzgelenke 7 fest mit einem zweiten Abschnitt 3 der Lenkstange verbunden ist. Die Lenkstange 13 überträgt das von dem Fahrer des Kraftwagens auf das Lenkrad 1 aufgebrachten Moment auf ein Ritzel 6, das in eine Zahnstange 8 eingreift, die horizontal zur Achse des Fahrzeuges zwischen zwei gelenkten Rädern 11 angeordnet ist. Das Ritzel 6 kann auch durch ein beliebiges anderes Übertragungsmittel gebildet sein, zum Beispiel eine Schneckenwelle. Jedes gelenkte Rad 11 ist in der Lage, sich bei einer linearen Bewegung der Zahnstange 8 um eine vertikale Drehachse A zu drehen, wobei das gelenkte Rad 9 über die Zahnstange 8 von einem Gestänge 10 angetrieben wird.
  • Das Servo-Lenksystem besitzt ferner eine Servo-Steuerung, die dazu dient, auf die Zahnstange 8 eine Kraft auszuüben, die in der gleichen Richtung wirkt wie die Kraft des Ritzels 6, wodurch dem Fahrer des Fahrzeugs das Drehen des Lenkrads 1 erleichtert wird. Die Servo-Steuerung umfasst einen Servomotor 9, dessen Ausgangsmoment von einem elektronischen Steuergerät 12 gesteuert wird, welches ein Sollwertsignal S des Hilfsmomentes an den Servomotor 9 liefert. Das Ausgangsmoment des Servomotors 9 wird mittels einer nicht dargestellten Antriebswelle des Servomotors 9 auf die Zahnstange 8 und damit die Räder 11 übertragen. Wegen der erheblichen zu übertragenden Kräfte wirkt die Antriebswelle des Servomotors 9 in der Regel über ein nicht näher dargestelltes Kugelgetriebe 14 auf die Zahnstange 8.
  • Die Abtriebswelle des Servomotors 9 ist somit über das Kugelgetriebe 14, die Zahnstange 8 und das Ritzel 6 mechanisch mit der Lenkstange 13 verbunden. Die mechanische Verbindung zwischen der Abtriebswelle und der Lenkstange 13 kann aber auch direkt erfolgen, indem die Abtriebswelle an der Lenkstange 13 über ein geeignetes Getriebe direkt angreift. Die Abtriebswelle des Elektromotors unterstützt dabei den Lenkeinschlag des Lenkrads 1, indem sie mittels der vorstehend genannten mechanischen Einrichtungen auf die Lenkstange 13 ein Hilfsmoment ausübt, das direkt von dem Ausgangsmoment des Servo-Motors 9 und folglich von dem Sollwertsignal S des Hilfemoments abhängt.
  • Das Steuergerät 12 ist in der Regel derart aufgebaut, dass es aufgrund der ankommenden Eingangsignale, z. B. des von dem Drehmomentsensor 4 stammenden Drehmomentes DM und/oder des von dem Drehwinkelsensor 5 stammenden Drehwinkels DW die Höhe des durch den Servo-Motor 9 auszuübenden Hilfsmomentes berechnet und den entsprechenden Sollwert S an den Servomotor 9 ausgibt. Mit Hilfe geeigneter, in dem Steuergerät 12 gespeicherter Algorithmen und Datensätze wird dabei das Hilfsmoment in der Regel derart bestimmt, dass in Abhängigkeit von der errechneten Differenz des Drehwinkels DW und einem von einem Lenkwinkelsensor 15 gemessenen Lenkwinkel LW der Räder 11 ein von dem Servo-Motor 9 aufzubringendes Hilfsmoment bestimmt wird. Dieses Hilfsmoment ist derart groß gewählt, dass hinsichtlich des insgesamt zur Betätigung der Räder aufzubringenden Momentes am Lenkrad 1 Restmoment übrig bleibt, welches von dem Fahrer gut beherrschbar ist. Damit wird in der Regel das Hilfsmoment auch von Größen abhängen, die Einfluss auf das Lenkmoment der Räder besitzen, wie beispielsweise Drehwinkel-Geschwindigkeit, Temperatur, Fahrzustand des Fahrzeugs, Straßenverhältnisse und so weiter.
  • Es sind weiterhin Sonderformen elektromechanisch arbeitender Servo-Lenksysteme bekannt geworden, bei denen die mechanische Verbindung zwischen Lenkrad 1 und Zahnstange 8 aufgetrennt ist. Bei diesen so genannten steer-by wire-Lenksystemen müssen die von dem Lenkrad 1 auf die Zahnstange 8 aufzubringenden Kräfte und Momente durch entsprechende elektrisch arbeitende Geräte nachgebildet werden, die weiter oben geschilderten grundsätzlichen Prinzipien bleiben dabei allerdings erhalten.
  • Üblicherweise ist das Lenkrad über die Lenkstange, einen Torsionsstab, mindestens ein Kreuzgelenk, das Ritzel und die Zahnstange mit dem Gestänge der Räder gekoppelt. Damit ist der von dem Lenkrad einstellbare Handwinkel eindeutig dem Lenkwinkel der Räder zugeordnet. Es lässt sich also unter Berücksichtigung der Übersetzungen der Getriebe, der Wirkung des Kreuzgelenkes und der Wirkung des Gestänges aus dem Handwinkel der Lenkwinkel der Räder eindeutig berechnen. Das gilt auch dann, wenn der Drehmomentsensor in Folge der Torsion des Torsionsstabes einen Torsionswinkel und damit ein Drehmoment misst, da der gemessene Torsionswinkel bei der Umrechnung von Handwinkel in Lenkwinkel rechnerisch berücksichtigt werden kann.
  • Für eine Reihe von Anwendungsfällen muss der Lenkwinkel der Räder allerdings in besonders feinen Stufen gemessen werden können, um hinsichtlich des Lenkrades ein gutes Fahrgefühl bewirken zu können. Dies gilt beispielsweise für den selbsttätigen Rücklauf der Räder in ihre Ausgangstellung oder Maßnahmen, die verhindern sollen, dass der Fahrer das Lenkrad mit großer Kraft gegen die äußeren Anschläge bringen kann. Hierzu ist aus der DE 102004054921 A1 bekannt geworden, die Übersetzung des Servomotors mittels dessen an der Zahnstange angreifenden Getriebes für die Unterteilung des Lenkwinkels in feine Stufen auszunutzen. Die Grundidee ist hierbei, dass die Antriebswelle des Motors über ein Kugelgetriebe mit den Rädern gekoppelt ist und dass eine Umdrehung des Motors einer bestimmten Verschiebung der Zahnstange entspricht, woraus sich dann eine entsprechende Änderung des Lenkwinkels der Räder errechnen lässt. Da eine Vielzahl von Umdrehungen des Servomotors nur einem vergleichsweise kleinen Lenkwinkel entsprechen, ist die Drehlage der Antriebswelle allerdings mehrdeutig, so dass Maßnahmen notwendig sind, um festzustellen, welchem Lenkwinkelbereich die aktuelle Drehlage der Antriebswelle zuzuordnen ist. In der genannten Anmeldung ist dieses Problem durch verschiedene Referenzeinheiten gelöst, die mit geeigneten Zählern versehen sind. In der DE10 2006037014 wurde hierzu vorgeschlagen, die Stellung der Zahnstange gegenüber dem Chassis des Fahrzeugs zur Referenzierung des beschriebenen Lenkwinkelsensors auszunutzen.
  • Ein Problem ergibt sich dadurch, dass sich trotz der Referenzierung die Zuordnung zwischen dem Drehwinkel des Lenkrades (Handwinkel) und dem Lenkwinkel der Räder ändern kann, indem beispielsweise die mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern zumindest zeitweise aufgehoben wird, etwa bei einer Reparatur des Fahrzeugs. Entsprechendes gilt bei Fehlern in der Erkennung der Drehlage der Antriebswelle oder Fehlern bei der Messung des Handwinkels am Lenkrad. In einigem Fällen ist auch nicht unabwendbar sichergestellt, dass die Drehlage der Antriebswelle sich nicht gegenüber der zugeordneten Lage der Zahnstange ändert, beispielsweise, wenn das Kugelgetriebe von der Antriebswelle über einen Riemen angetrieben wird, der möglicherweise rutscht. Bei Verwendung eines Zahnriemens kann es unter Umständen sein, dass ein oder mehrere Riemensprünge auftreten. Dabei ist zu beachten, dass die fehlerfreie Funktion von Lenksystemen für die Sicherheit eines Fahrzeugs äußerst relevant ist.
  • Die vorliegende Erfindung geht daher aus von einem Lenksystem der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden Gattung.
  • Für komplexere Lenkfunktionen mit hohen haptischen Ansprüchen (z. B. aktiver Rücklauf) wird ein hoch aufgelöstes Winkelsignal benötigt. Der in den Fahrzeugen verbaute Lenkwinkelsensor im Lenkrad (im Folgenden vielfach als Handwinkel-Sensor bezeichnet) besitzt für derart anspruchsvolle Anwendungen eine zu grobe Auflösung und eine zu geringe Abtastrate. Aus dem Motorpositionssensor, bei dem die Lage der Antriebswelle des Motors abgetastet wird, kann ein hoch aufgelöster Lenkwinkel berechnet werden, der mit dem Lenkwinkelsensor am Lenkrad synchronisiert werden kann. Es muss daher überwacht werden, ob sich das Lenksystem und speziell der Elektromotor synchron zum Lenkrad mit seinem Lenkwinkelsensor bewegt, damit ein Übersprung des Antriebsriemens oder eine Trennung zwischen Lenksystem und Lenkwinkelsensor erkannt werden kann.
  • Aufgabe der Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Lenkungssystem die Berechnung und Überwachung eines hoch aufgelösten, absoluten Lenkwinkels in elektromechanischen Lenksystemen mit achsparallelem Antrieb durch Auswertung der relativen Motorposition und eines sekundären, grob aufgelösten Drehwinkelsensor-Signals. Dazu gehört eine Lösung dafür anzugeben, dem Handwinkel am Lenkrad den berechneten Lenkwinkel der Räder zuzuordnen und die Zuordnung als Möglichkeit der Überwachung zu benutzen. Zusätzlich ist Aufgabe der Erfindung die Erkennung von Riemenüberspringern des Antriebsriemens der Lenkung. Hierzu soll eine geeignete Ausgestaltung des gattungsgemäßen Lenkungssystems angegebenen werden sowie ein zur Lösung der Aufgabe geeignetes Verfahren bei dem gattungsgemäßen Lenkungssystem.
  • Die Aufgabe wird durch Merkmalkombination nach Anspruch 1 und 16 gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, einen hochaufgelösten Lenkwinkel zu berechnen und Maßnahmen vorzusehen, durch welche die Zuordnung zwischen Handwinkel und berechnetem Lenkwinkel ständig überwacht wird. Hierzu werden bestimmte, zu überwachende Randbedingungen festgelegt, bei deren Eintreten Handwinkel und Lenkwinkel neu miteinander in Beziehung gesetzt werden. Der Vorteil liegt insbesondere darin, dass auf diese Weise nicht der absolute Wert des Lenkwinkels festgestellt werden muss, so dass auf einen hoch genauen Lenkwinkelsensor verzichtet werden kann, welcher mit den Rädern oder der Zahnstange zusammenwirken müsste. Es wird betont, dass der Antrieb Mittel besitzt, durch welche es möglich ist, eine feinere Unterteilung des Handwinkels zu erreichen, wie dies beispielsweise mit einem Motorlagesensor möglich ist.
  • Wesentlich ist, dass der Antrieb Mittel besitzt, durch welche es möglich ist, eine feinere Unterteilung des Handwinkels zu erreichen. wie dies beispielsweise mit einem Drehstrommotor möglich ist, der einen Sensor zur Erkennung der Drehlage des Rotors besitzt. Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ist auch nicht darauf beschränkt, dass der Fahrerwunsch in einem durch ein Lenkrad eingestellten Handwinkel besteht. Der Handwinkel kann auch mit anderen Eingabenmitteln wie beispielsweise Steuerknüppel, digitale Eingabegeräte und ähnliches eingegeben werden, soweit nur die Möglichkeit besteht, dass der aktuelle Handwinkel durch den Lenkwinkel übernommen werden kann. So wäre der Abgleich der beiden Winkelsignale bei Steer-by-wire ebenfalls möglich, würde aber weitere Maßnahmen wie z. B. zusätzliche Sensoren erfordern, kann also nicht wie bei einer elektromechanischen Servo-Lenkung übernommen werden. Die später noch genauer beschriebenen Mechanismen der Riemensprungerkennung und Gleichlaufüberwachung können somit prinzipiell auch bei Steer-by-wire eingesetzt werden. Gemäß Anspruch 2 ist das Ziel des Abgleichs der Winkelsignale letztlich, einen hochaufgelösten Winkel befreit von Torsionseffekten zu erhalten, der statt dem (grob gerasterten) Handwinkel verwendet werden kann.
  • Nachteilig ist dabei allerdings die Möglichkeit, dass für den Fall, dass das Lenkrad über einen Torsionsstab direkt auf die Stellung der Räder einwirkt, durch eine aktuelle Torsion des Torsionsstabes an dem Lenkrad ein Handwinkel eingestellt ist, der mit dem aktuellen Lenkwinkel nicht übereinstimmt. In diesem Falle würde bei einer glatten Übernahme des Handwinkels durch den Lenkwinkel dieser Lenkwinkel dem von einem Handmoment freien Handwinkel um den Wert des Torsionswinkels voreilen beziehungsweise nacheilen. Für diese Fallgestaltung empfiehlt sich somit die Anwendung der Merkmale nach Anspruch 3, durch welche der Lenkwinkel gegenüber dem Wert des Handwinkels um den Winkel der Verdrehung des Torsionsstabes korrigiert wird. Auf diese Weise ist es möglich in jeder Fahrsituation den Lenkwinkel auf einen korrekten Handwinkel auch dann einzustellen, wenn der Fahrer zum Steuern des Fahrzeugs ein Drehmoment auf das Lenkrad aufbringt.
  • Um Fehler auszuschließen, die durch dynamische Größen wie Trägheit oder Elastizität des Systems eingebracht werden könnten, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Anwendung der Merkmalkombination nach Anspruch 4. Diese Merkmale gehen von der Überlegung aus, dass der Torsionswinkel eine hinreichend lange Zeit unter einer maximalen Obergrenze geblieben ist und die möglicherweise Fehler verursachenden dynamischen Effekte abgeklungen sind.
  • Die oben beschriebenen Maßnahmen sind hervorragend geeignet, um eine schnelle Anpassung und damit Korrektur des Lenkwinkels an den Handwinkel zu erreichen, da sie jederzeit und in jedem Fahrzustand des Fahrzeugs durchgeführt werden können. Hinsichtlich der für die Korrektur benötigten Zeit ist nur die Ausgabezeit der benötigten Informationen und die Rechenzeit in der Abgleicheinrichtung erheblich. Die genannten Maßnahmen wird man daher, gestaffelt nach der gewünschten Genauigkeit und der gewünschten Korrekturzeit anwenden.
  • Um sicherzustellen, dass durch die Abgleicheinrichtung in dem Lenksystem der geltende Torsionswinkel des Torsionsstabes berücksichtigt wird, empfiehlt es sich in Weiterbildung der Erfindung entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 5 vorzugehen. Praktisch heißt dies, dass bei der Berechnung des auszugebenden Lenkwinkels dem bisher gültigen Lenkwinkel einen Korrekturwert in Form eines offset-Winkels oder Versatzes hinzugefügt wird. Dieser Versatz kann je nach Drehrichtung des Lenkrades und damit Richtung des Drehmomentes positiv oder negativ sein. Im Folgenden wird diese Maßnahme als erste Stufe einer 2-Stufen-Synchronisation bezeichnet. Dabei werden bevorzugt die Maßnahmen nach Anspruch 3 oder 4 angewendet.
  • Die zweite Stufe dieser 2-Stufen-Synchronisation wird gemäß Anspruch 6 erst eingeleitet, wenn hinreichend sicher ist, dass nicht auf Torsion oder Trägheit beruhende Effekte das Ergebnis verfälschen können. Dies ist regelmäßig dann der Fall, wenn die im Zusammenhang mit Anspruch 4 oder 5 angegebenen Randbedingungen erfüllt sind.
  • Um sicher zu gehen, dass nicht alle Maßnahmen zum Nachführen des Lenkwinkels an den Handwinkel ständig vorgenommenen werden, auch wenn die beiden Winkel miteinander synchron laufen, werden in Weiterbildung der Erfindung die Maßnahmen gemäß Anspruch 7 vorgeschlagen. Hierzu ist eine Überwachungsschaltung vorgesehen, die innerhalb der Abgleicheinrichtung angeordnet sein kann, welche ständig den Lenkwinkel und den Handwinkel auf mögliche Abweichungen überwacht. Abhängig von den festgestellten Abweichungen kann durch die Überwachungsschaltung die Anpassung des Lenkwinkels an den Handwinkel entsprechend den weiter oben beschriebenen Maßnahmen veranlasst werden oder aber auch eine genauere Bestimmung des Handwinkels durch den Lenkwinkel unterbunden werden. Die Steuerung der Antriebsmittel geschieht letzten Falls nur noch in Abhängigkeit von dem am Lenkrad eingestellten Handwinkel.
  • Während die Abtastung des den Handwinkel messenden Sensors im wesentlichen konstant und langsam ist, kann sich der Motor der Antriebsmittel in Abhängigkeit von der Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrades schneller oder langsamer drehen und dadurch kommen größere Differenzen zwischen dem berechneten Lenkwinkel aus der Motorpositionssensorik und dem Handwinkel zustande. Um sicherzustellen, dass unter diesen Umständen die Überwachungsschaltung besonders sinnvolle Entscheidungen trifft, wird in Weiterbildung der Erfindung die Anwendung der Merkmale nach Anspruch 8 vorgeschlagen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass zwischen zwei Abtastungen des Drehwinkelsensors der in dieser Zeit zurückgelegte Positionswinkel des Motors je nach seiner Geschwindigkeit größer oder kleiner sein kann. Dementsprechend empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung bei der Bestimmung der Toleranzen entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 9 vorzugehen.
  • Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass je nach Zuordnung der Drehrichtung von Handwinkel beziehungsweise bereinigten Handwinkel gegenüber der Drehrichtung des Lenkwinkels unterschiedliche Effekte auftreten können. Dies resultiert daraus, dass unter Umständen trotz eines erheblichen Drehmomentes an dem Lenkrad der Lenkwinkel sich nur geringfügig geändert, weil beispielsweise das Lenkgetriebe radseitig gegen einen Anschlag läuft, der auch durch Softwaremaßnahmen vorgesehen sein kann. Wenn in diesem Fall ein hohes Drehmoment am Lenkrad aufgebracht wird, dann folgt der Handwinkel dem Drehmoment über das normale Maß hinaus, ohne dass sich der berechnete Lenkwinkel der Räder ändert, da die Mechanik radseitig blockiert ist (Anspruch 10).
  • Die vorliegende Erfindung ist hervorragend geeignet auch dann den Lenkwinkel an den Handwinkel anzupassen, wenn zu berücksichtigen ist, dass die Zuordnung zwischen der Lage der Antriebswelle des Motors gegenüber der Stellung der Räder sich ändern kann. Dies ist z. B. bei einem Lenkungssystem der Fall, dessen Merkmale in Anspruch 11 aufgeführt sind. Wird nämlich das an der Zahnstange angreifenden Kugelgetriebe durch einen Treibriemen von der Antriebswelle des Motors angetrieben, so kann es durchaus sein, dass der Riemen verrutscht oder Schlupf hat. Selbst bei Verwendung eines Zahnriemens kann es auch geschehen, dass bei entsprechenden Kräften und einem möglichen Verschleiß des Riemens es zu einem so genannten Riemensprung kommt, bei dem die Zähne des Zahnriemens von einer Lücke des Zahnrades in die jeweils nachfolgende Lücke springen. Mit den weiter oben geschilderten Überwachungsmaßnahmen ist es aber bei dem erfindungsgemäßen Lenksystem ohne weiteres möglich, die notwendige Zuordnung zwischen der Lage der Antriebswelle des Motors und den Drehwinkel des Lenkrades wieder herzustellen. Hierzu ist das erfindungsgemäße Lenksystem entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 11 mit einer Riemensprung-Erkennungseinrichtung versehen, die in der Abgleicheinrichtung vorgesehen sein kann und welche anhand zweckmäßiger Randbedingungen entscheidet, ob ein Riemensprung vorliegt oder nicht.
  • Entsprechend der Merkmalkombination nach Anspruch 12 kann ein derartiger Riemensprung dann erkannt werden, wenn ein hinreichend großes, auf das Lenkrad einwirkendes Handmoment erkannt wird und wenn gleichzeitig eine hinreichend große Abweichung zwischen dem bereinigten Handwinkel und dem geltenden Lenkwinkel besteht, wobei der Lenkwinkel in Drehrichtung des Lenkrades dem bereinigten Handwinkel in der gleichen Richtung voraus eilt. Ist nämlich ein Riemensprung eines Zahnriemens oder ein Schlupf eines Riemens aufgetreten, so hat sich die Antriebswelle in Antriebsrichtung ein Stück voran bewegt und zeigt einen in dieser Richtung vergrößerten Lenkwinkel an. Da aber aufgrund des Riemensprungs des Kugelgetriebes beziehungsweise die Zahnstange dieser Bewegung der Antriebswelle nicht gefolgt ist, zeigt die Drehlage der Antriebswelle einen größeren Lenkwinkel an als er tatsächlich hinsichtlich der Stellung der Räder besteht.
  • Da die Abweichung zwischen Handwinkel und Lenkwinkel infolge eines Riemensprungs immer nur in einer Richtung größer werden kann empfiehlt es sich, für ein frühzeitiges Erkennen eines Riemensprungs die Merkmale nach Anspruch 13 in Weiterbildung der Erfindung anzuwenden. Um Fehlerkennung zu vermeiden muss ebenfalls eine Rückentprellung der auslösenden Bedingung vorgesehen werden.
  • Um hier eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Merkmale nach Anspruch 14 anzuwenden. Im Prinzip wird dabei derart vorgegangen, dass die nacheinander erfolgenden Änderungen in der Differenz zwischen Handwinkel und Lenkwinkel zahlenmäßig bewertet werden, wobei den einzelnen Änderungen entsprechende Zahlen zugeordnet werden. Geben sich in einer ersten Richtung große Änderungen so wird dem eine große positive Zahl zugeordnet. Ergibt sich nachfolgend eine kleine Abschwächung der Abweichung zu wird dieser eine kleine negativen Zahl zugeordnet und so weiter. Die einzelnen Zahlen werden nacheinander summiert, so dass festgestellt werden kann ob es sich nur allein um eine Schwankung oder zusätzlich noch um eine in einer bestimmten Richtung verlaufende stetige Änderung handelt. Ist diese Änderung in ihrer Summe groß genug, wird schließlich auf einen Riemensprung erkannt und es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Lenksystem ist es auch möglich, entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 15, nachträglich einen Riemensprung zu erkennen. Dies geschieht dadurch, dass die Erkennungseinrichtung die Abweichungen zwischen Handwinkel und Lenkwinkel zu Zeiten, die sich durch die momentane Lenkposition ergeben, untersucht, in denen aufgrund des gemessenen Handmomentes keine Torsionswinkel oberhalb einer berechenbaren Obergrenze vorliegen können. Ergibt sich aber gleichwohl eine gleich bleibende und in entsprechende Richtung weisende Differenz, so wird hier auf einen Riemensprung geschlossen und es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen.
  • Geeignete Maßnahmen für diesen Fall ergeben sich aus der Merkmalkombination nach Anspruch 16. Wichtig hierbei ist, dass nicht ohne weiteres die Servo-Unterstützung des Antriebsmittels komplett abgeschaltet wird sondern, dass das Hilfsmoment sofort soweit abgesenkt wird, dass ein stattfindender Riemensprung gestoppt wird. Da nach einem detektierten Riemensprung der Riemen als vorgeschädigt betrachtet werden muss und mit vermehrtem Auftreten von Riemensprüngen gerechnet werden muss, empfiehlt es sich, die Lenkunterstützung so weit abzusenken, dass ein erneuter Riemensprung unwahrscheinlich wird.
  • Die erwähnten Ansprüche 1 bis 16 befassen sich mit dem Aufbau des erfindungsgemäßen Lenksystems in Form von Sachansprüchen. Diese Sachansprüche umfassen zum Teil neuartige Einrichtungen, die durch ihre Funktionen und ablaufenden Prozesse beschrieben werden. Durch Anspruch 17 wird deutlich gemacht, dass die Anmelderin auch Schutz für die durch Zusammenwirken der einzelnen Einrichtungen sich ergebenden Verfahren beansprucht.
  • Nach allem werden mit der vorliegenden Erfindung folgende Vorteile erreicht:
    • 1.) Kostenreduktion durch Lösung nur innerhalb der Software ohne Hardwareteile
    • 2.) Die 2-Stufen-Synchronisation ist schneller und genauer als sofortige Synchronisation, was haptische Vorteile während der Synchronisation und ein stabileres Systemverhalten nach der Synchronisation mit sich führt.
    • 3.) Die Gleichlaufüberwachung kann mit einer sehr geringen Toleranz betrieben werden, da eine dynamische Anpassung erfolgt, woraus sich eine schnellere Erkennung von Asynchronitäten ergibt.
    • 4.) Die Riemenübersprungerkennung während des Übersprungs ist sehr robust ausgelegt durch eine Abfrage auf Vorbedingungen (Vermeidung von Fehlerkennungen), aber gleichzeitig sehr schnell durch die dynamische Entprellung. Bei einem Nichterkennen während des Übersprungs greift eine nachträgliche Erkennung durch Offsetüberwachung. Hieraus ergibt sich einem doppelte Riemensprungüberwachung.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
  • 1 in skizzierter Darstellung einen an sich bekannten und gebräuchlichen Aufbau eines elektromechanischen Lenksystems,
  • 2 in aufgebrochener und perspektivischer Darstellung einen wesentlichen Ausschnitt eines elektromechanischen Lenksystems,
  • 3 den Signalfluss innerhalb der Recheneinheit des erfindungsgemäßen elektromechanischen Lenksystems,
  • 4 einzelne Signale verarbeitende Einrichtungen innerhalb der Recheneinrichtung des erfindungsgemäßen Lenksystems.
  • In 2 ist eine praktische Ausführung eines wesentlichen Teils des erfindungsgemäßen Lenksystems in teilweise aufgebrochener Form dargestellt. Dabei wurden die Bezugszeichen von 1 für die einander entsprechenden Bauteile beibehalten. In 2 ist ein Teil des Kreuzgelenkes 7 zu erkennen, an das sich der zweite Abschnitt 3 der Lenkstange 13 anschließt. Dieser zweite Abschnitt der Lenkstange weist in Richtung der Zahnstange 8, an dem der zweite Abschnitt 3 über einen Torsionsstab und ein Ritzel angreift. In Höhe des Torsionsstabes sind ein Drehwinkelsensor 5 und mindestens ein Drehmomentsensor 4 angeordnet. Die beiden zuletzt genannten Sensoren sind gemeinsam in einem Gehäuse angeordnet, so dass Einzelheiten hierzu in 2 nicht erkennbar sind. Rechts in 2 ist in aufgeschnittener Form ein Motor 9 zu erkennen, dessen Antriebswelle über ein Zahnrad und einen Treibriemen 16 ein Kugelgetriebe 14 antreibt. Die Zahnstange 8 ist axial verschiebbar aber drehfest gelagert und wird mittels des die Zahnstange 8 umfassende Getriebes 14 durch dessen konzentrische Drehbewegung nach rechts oder links bewegt. Der Servo-Motor 9 ist mit einer Motor-Positionssensorik (15) versehen, die analog dem Lenkwinkelsensor 15 nach 1 wirkt.
  • Dargestellt ist somit in 2 ist ein elektromechanisches Lenksystem mit den wesentlichen Systemkomponenten für die Lenkwinkelberechnung. Das elektronische Steuergerät 12 (siehe 1) ist in 2 zur Ansteuerung des Antriebsmotors 9 und zur Auswertung der Sensordaten ist in das Lenkgetriebegehäuse integriert. Auf dem Steuergerät werden komplexe Lenkfunktionen gerechnet, um die Ansteuerung des Antriebsmotors 9 fahrsituationsabhängig zu gestalten. Manche der komplexen Lenkfunktionen haben einen hohen haptischen Anspruch (z. B. aktiver Rücklauf) und benötigen dafür ein hoch aufgelöstes Lenkwinkelsignal, das mit einer hohen Abtastrate bereitgestellt werden muss.)
  • Aus 2 ist deutlich zu erkennen, dass bei einem Durchrutschen des Treibriemens 16 der Lenkwinkelsensor 15 zwar betätigt aber die Zahnstange 8 nicht in axialer Richtung bewegt wird. Hierdurch kommt es zu einer Verschiebung des durch den Lenkwinkelsensor 15 festgestellten Lenkwinkels gegenüber dem, durch die Lage der Zahnstange 8 festgelegten, tatsächlichen Lenkwinkel der Räder.
  • In 3 sind das Steuergerät (insbesondere die ECU) und der Aufbau der Software dargestellt. 3 stellt in skizzierter Form den Informationsfluss innerhalb des Steuergerätes 12 dar. Die Eingänge des Steuergerätes 12 werden durch digitale Signale, analoge Signale und durch Signale auf dem CAN-Bus beaufschlagt. Bei den durch den Lenkwinkelsensor 15 abgegebenen Signalen (LW-Nachricht) kann es sich, je nach Aufbau dieses Sensors, um analoge oder digitale Signale handeln. Weiter oben war schon erläutert worden, dass dieser Sensor die Winkellage der Antriebswelle des Motors 9 abtastet und so eine Information zur Verfügung stellt, die als lineare Unterteilung der von dem Drehwinkelsensor 5 grob angegebenen Drehwinkel-Werte aufgefasst werden kann. Wegen der großen Übersetzung des Kugelgetriebes 14 fallen auf einen vergleichsweise kleinen Drehwinkelbereich eine größere Anzahl von Umdrehungen der Antriebswelle des Motors 9 an, so dass das Ausgangssignal dieses Sensors mehrdeutig ist und referenziert und plausibel gemacht werden muss. Dies kann in einer Vorverarbeitung in dem Lenkwinkelsensor 15 selbst oder aber, wie im Zusammenhang mit 3 ersichtlich, in dem Steuergerät 12 geschehen, wie dies in dem Block ”Lenkwinkel-Berechnung” angedeutet ist. In diesem Block werden daher die mehrdeutigen Lenkwinkel-Nachrichten über die Motorpositionen durch entsprechende Speicher und rechnerische Behandlung in Lenkwinkel umgerechnet. Die berechneten Lenkwinkel sowie hieraus resultierende Ersatzmaßnahmen gelangen von dem Block ”Lenkwinkel-Berechnung” zu einem Software-Block ”Lenkfunktionen”, in dem die eingehenden Informationen zu einem Sollwert-Signal S verarbeitet werden, durch welches u. a. der Servomotor 9 angesteuert wird. Von den Steuergeräten 12 werden wiederum digitale Ausgangssignale, analoge Ausgangssignale und für den CAN-Bus bestimmte Signale ausgegeben.
  • Das oben beschriebene Softwaremodul Lenkwinkelberechnung stellt den Lenkfunktionen einen berechneten Lenkwinkel über eine Softwareschnittstelle bereit, den sie ständig überwacht und auf Plausibilität prüft. Die Überwachung umfasst ebenfalls die Detektion von Riemenüberspringern. Riemenüberspringer können auftreten, wenn das Motormoment sehr hoch ist, sich die Lenkung aber nicht oder nur sehr langsam bewegt, da dadurch hohe Umfangskräfte am Riemenrad entstehen. Auch die Einleitung etwaiger Ersatzmaßnahmen gehört dabei zu den Aufgaben.
  • Dem Software-Block ”Lenkfunktionen” werden zusätzlich weitere Kenngrößen zugeführt, welche Einfluss auf die in diesen Block festgelegten Lenkfunktionen haben. Dies können beispielsweise Informationen über den Fahrzustand des Fahrzeugs wie Radgeschwindigkeit, Temperaturen, Querbeschleunigung des Fahrzeugs und Ähnliches sein.
  • In 4 ist das Steuergerät 12 in Blöcken nach Aufgaben aufgeteilt wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung durch die zu dem Steuergerät 12 gehörenden Recheneinrichtung 17 durchgeführt werden. Die Recheneinrichtung 17 ist mit einer Abgleicheinrichtung 18 versehen, zu der eine Überwachungsschaltung 19 und einer Riemensprung-Erkennung 20 gehören.
  • Nachfolgend wird die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Lenksystems näher erläutert. Als Grundlage der Berechnung stehen dem Modul ”Lenkwinkelberechnung” in 3 die Motorpositionsdaten zur Verfügung (Motorwinkel und Drehzahl). Die absolute Lenkwinkelposition wird von einer zweiten externen Quelle mit geringer Auflösung eingelesen, nämlich dem Drehwinkelsensor 5 (1). Zusätzlich kann das Modul auf intern berechnete Größen, wie das Fahrerhandmoment (siehe Drehmomentsensor 4 in 1) und das Motorsollmoment S zugreifen.
  • Zusammenfassend lässt sich die Erfindung kurz wie folgt beschreiben. Der Zusammenhang zwischen Lenkwinkel und Motorposition kann über die verschiedenen Übersetzungsverhältnisse in der Antriebseinheit des Lenksystems abgeleitet werden, die durch ihre mechanischen Eigenschaften vorgegeben sind. Durch die räumliche Trennung von externem Lenkwinkelsensor, der sich z. B. im Lenkrad befinden kann und der Motorpositionssensorik im Lenksystem (siehe 2), muss eine mögliche Asynchronität der beiden Informationen zueinander berücksichtigt werden. Diese kann einerseits durch eine Trennung der beiden Komponenten bei Reparaturarbeiten in der Werkstatt geschehen. Da von einer elektromechanischen Lenkung mit achsparallelem Antrieb ausgegangen wird, kann dies andererseits auch durch ein Überspringen des Riemens in der Antriebseinheit 9 ausgelöst werden. Weitere Asynchronitäten, z. B. durch extreme Torsionen der Lenkstange müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Lenkwinkelberechnung: Mittels eines Umdrehungszählers wird aus den Motorpositionsinformationen unter Kenntnis des Übersetzungsverhältnisses, zwischen Lenkritzel und Motorwelle ein Lenkwinkel mit der feinen Auflösung des Motorwinkels berechnet. Der absolute Lenkwinkel wird durch Addition eines Offsets, der mit der 2-Stufen-Synchronisation festgelegt wird, berechnet.
  • 2-Stufen-Synchronisation: Bei der Initialisierung der Software wird sofort das grob aufgelöste Signal vom externen Lenkwinkelsensor eingelesen. Die Differenz zwischen externem Lenkwinkel und interner Lenkwinkelberechnung ohne Offsetaddition wird als Offset für die absolute Lenkwinkelberechnung übernommen, eine handmomentenbedingte Torsion der Lenkstange 13 muss dabei ausgerechnet werden. Durch die sofortige Übernahme (Stufe 1) kann sogleich ein absoluter, korrekter Lenkwinkel berechnet werden, in dem der übernommene Ausgangswert vom derzeitig berechneten Winkel abgezogen wird und die Differenz als dauerhafter Offset in die Berechnung einfließt: Durch die schnelle erste Stufe kann den Lenkfunktionen sofort ein fein aufgelöster Lenkwinkel bereitgestellt werden.
  • Da diese schnelle Synchronisation noch nicht genau genug ist, muss in einer zweiten Stufe die Synchronisation verbessert werden. Wenn abhängig vom Handmoment, von der momentanen Umdrehungszahl des Motors und vom Empfang neuer Winkelwerte davon ausgegangen werden kann, dass das externe Lenkwinkelsignal des Drehmomentsensors 5 durch keine Torsions- oder Trägheitseffekte verfälscht ist, wird es in der zweiten Stufe zur neuen Offsetberechnung übernommen. Der Vorteil der 2-Stufen-Synchronisation ist dabei ein sehr schneller und letztlich sehr genauer Abgleich der Lenkwinkel, um den hohen haptischen Ansprüchen während der Synchronisation zu genügen und ein konstanteres Systemverhalten nach der Synchronisation zu gewährleisten.
  • Gleichlaufüberwachung: Während der Lenkwinkelberechnung soll ständig überwacht werden, ob der berechnete Lenkwinkel mit dem Winkel vom Drehwinkelsensor 5 synchron läuft. Da der Drehwinkelsensor 5 eine geringe Abtastrate und eine grobe Auflösung hat, muss dafür eine Toleranz vorgesehen werden. Die Toleranz wird dynamisch in Abhängigkeit von der Drehzahl des Motors angepasst. Torsionseffekte in der Lenkstange 13 werden dabei besonders berücksichtigt durch ein Herausrechnen der Torsion des Drehstabs bedingt durch das Handmoments und eine Toleranzerhöhung durch eine Vorzeichenprüfung von Handmoment und Gleichlaufdifferenz. D. h. bei einer Verdrehung des Lenkstabs in Richtung des Handmoments und einer daraus resultierenden Gleichlaufdifferenz muss die Toleranz erhöht werden, da Torsionseffekte durch eine blockierte Lenkung (z. B. im Endanschlag) entstehen. Sind die Vorzeichen verschiedenen, ist eine kleine Toleranz zu wählen, da in diesem Fall Riemenüberspringer möglich sind und Torsionseffekte ausgeschlossen werden können. Wird durch die Gleichlaufüberwachung eine Asynchronität festgestellt, die nicht auf einen Riemensprung zurückzuführen ist, wird die Lenkwinkelberechnung abgebrochen. Dies kann z. B. im Werkstattfall oder bei einem defekten Lenkwinkelsensor möglich sein.
  • Riemensprungerkennungen im Moment des Übersprungs: Zunächst wird geprüft, ob die Randbedingungen für einen Riemensprung vorhanden sind. Die Randbedingungen umfassen, dass ein Handmoment oberhalb einer Minimalgrenze vorhanden sein muss, dass eine Abweichung zwischen berechnetem Lenkwinkel und externem Lenkwinkel vorhanden sein muss und dass das Handmoment in Richtung der Abweichung vorhanden ist, d. h. dass das berechnete Signal trotz Torsionseffekt in Richtung des Handmoments vorauseilt.
  • Sind die Randbedingungen erfüllt, wird das Anwachsen der Abweichung geprüft, wobei eine dynamische Entprellung verwendet wird. Je größer der Anstieg der Abweichung pro Rechenschritt ist, desto höher wird ein Entprellzähler gezählt. Bei einer kleiner werdenden Abweichung wird der Entprellzähler zurückgezählt. Ist eine obere Grenze des Entprellzählers erreicht und ist die Abweichung inzwischen größer als ein Minimalwert, gilt ein Riemensprung als erkannt. Die dynamische Entprellung bietet sowohl eine sehr robuste wie auch äußerst schnelle Erkennung von Riemenüberspringern.
  • Nachträgliche Riemensprungerkennung: Sollte ein Riemensprung nicht im Moment des Übersprungs erkannt werden, findet eine Offsetüberwachung statt. Die Offsetüberwachung prüft, ob eine konstante Abweichung zwischen intern berechnetem und externem Lenkwinkelsignal vorhanden ist. Die Abweichung muss während des Lenkens über einen gewissen Lenkbereich vorhanden sein, wobei auch das Handmoment auf eine Maximalgrenze geprüft wird, um extreme Torsionseffekte auszuschließen. Zur Offsetüberwachung werden sowohl die momentane Abweichung der Winkel wie auch eine geeignet gefilterte Abweichung benutzt, damit sowohl kurzzeitige Sprünge wie auch Trägheitseffekte zu keiner Fehlerkennung führen.
  • Ist über einen größeren Lenkwinkelbereich ein Offset oberhalb einer Minimalgrenze festgestellt, gilt ein Riemensprung als erkannt. Eine immer größer werdende Abweichung würde entweder durch die aktive Erkennung erkannt werden, wenn ein Riemensprung vorliegt oder durch die Gleichlaufüberwachung, wenn ein sonstiger Ausnahmezustand vorliegt. Durch diese doppelte Riemensprungerkennung ist eine hohe Erkennungsrate ohne Fehlerkennung realisiert.
  • Einleitung von Ersatzmaßnahmen: Zur Vermeidung kritischer Fahrsituationen und eines fortgesetzten Riemensprungs muss das Motormoment reduziert werden. Dazu wird das Niveau der Lenkunterstützungskraft schlagartig abgesenkt. Diese Maßnahme soll dazu dienen, den weiteren Sprung zu stoppen, da die Umfangskraft am Riemen abnimmt. Außerdem wird ein Übersteuern oder Leichtsteuern vermieden, wenn der Riemen wieder greift und (da der Fahrer inzwischen das Handmoment erhöht hat), um eine mögliche Kurvenfahrt während des Übersprungs beizubehalten.
  • Damit kein weiterer Riemensprung auftritt, was als wahrscheinlich gilt, wenn der Riemen erst einmal vorgeschädigt ist, muss das Unterstützungsniveau dauerhaft gesenkt werden, so dass keine hohen Umfangskräfte am Riemen mehr möglich sind, die ein Überspringen begünstigen könnten.
  • Gemäß dem oben Gesagten bietet die vorliegende Erfindung Lösungen an für folgende Probleme:
    • 1. Berechnung eines hoch aufgelösten Lenkwinkels aus der relativen Motorposition
    • 2. Schnelle Synchronisation des berechneten Lenkwinkels mit dem Lenkwinkel vom externen Lenkwinkelsensor unter Berücksichtigung der aktuellen Bewegung und des Lenkmoments zur Bestimmung der absoluten Lenkwinkelposition
    • 3. Gleichlaufüberwachung der Lenkwinkelsignale während der Berechnung mit dynamischer Toleranzanpassung und Berücksichtigung von Torsionseffekten in der Lenkstange durch hohe Lenkmomente zur Erkennung einer Trennung des Lenksystems vom Lenkwinkelsensor
    • 4. Erkennung von Überspringern des Antriebsriemens ausgelöst durch bestimmte Lenksituationen mit einer dynamischen Entprellung im Moment des Übersprungs und nach erfolgtem Riemensprung durch Offsetüberwachung
    • 5. Einleitung von Ersatzreaktionen nach Riemenübersprung zur Vermeidung weiterer Überspringer in der Zukunft und kritischer Fahrsituationen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102004054921 A1 [0009]
    • - DE 102006037014 [0009]

Claims (17)

  1. Elektromechanisches Lenksystem für Fahrzeuge, mit einer Handhabe (1) zur Eingabe des Fahrerwunsches, einer Messeinrichtung (4, 5) zur Messung des Fahrerwunsches, einem Motor (9), welcher über Antriebsmittel mit den Rädern (11) verbunden ist und einer Recheneinrichtung (17), welche in Abhängigkeit von dem Fahrerwunsch und dem geltenden Lenkwinkel (LW) der Räder mittels des Motors (9) den Lenkwinkel der Räder (11) verstellt, wobei der geltende Lenkwinkel mit Hilfe von Zustandsgrößen des Motors (9) bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abgleicheinrichtung (18) vorgesehen ist, die unter definierten Randbedingungen den geltenden Lenkwinkel an den sich aus dem Fahrerwunsch ergebenden Handwinkel (DW) anpasst.
  2. Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe ein Lenkrad (1) ist und der am Lenkrad eingestellte Handwinkel (DW) als geltender Lenkwinkel (LW) übernommen wird.
  3. Lenksystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe ein mit dem Antriebsmittel (9) über einen Torsionsstab gekoppeltes Lenkrad (1) ist und der Handwinkel (DW) derart übernommen wird, dass er um den aktuellen Torsionswinkel des Torsionsstabes bereinigt ist.
  4. Lenksystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Handwinkel (DW) in jeder Fahrsituation erst dann übernommen wird, wenn der Torsionswinkel des Torsionsstabes und die Änderungsgeschwindigkeit des Handwinkels hinreichend lang unter einer maximalen Obergrenze geblieben ist.
  5. Lenksystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine grobe erste Anpassung des Lenkwinkels an den Handwinkel derart geschieht, dass in der Abgleicheinrichtung (18) dem bisher geltenden Lenkwinkel (LW) ein bis zur nächsten Anpassung geltender Offset-Winkel hinzugefügt wird, welcher sich aus der Differenz des um den Torsionswinkel der Lenkstange bereinigten Handwinkels (DW) und dem bisher geltenden Lenkwinkel (LW) ergibt.
  6. Lenksystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine genauere zweite Anpassung des Lenkwinkels (LW) an den Handwinkel (DW) derart geschieht, dass zu einem Zeitpunkt, bei dem der Handwinkel (DW) nicht durch Torsion oder Trägheitswirkungen beeinflusst ist, der augenblickliche Handwinkel als geltender Lenkwinkel (LW) durch die Abgleicheinrichtung (18) übernommen wird.
  7. Lenksystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwachungsschaltung (11) vorgesehen ist, die den synchronen Verlauf von dem um den Torsionswinkel bereinigten Handwinkel (DW) und dem Lenkwinkel (LW) überprüft und bei Feststellung einer hinreichend großen Abweichung der beiden Verläufe eine Anpassung des Lenkwinkels (LW) an den bereinigten Handwinkel durch die Abgleicheinrichtung (18) veranlasst oder die Berechnung des Lenkwinkels (LW) abschaltet.
  8. Lenksystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Überwachungsschaltung (19) vorzugsweise vom Fahrzustand des Fahrzeugs abhängige Toleranzen vorgesehen sind, innerhalb derer eine Abweichung der beiden Verläufe zulässig ist ohne dass die Überwachungsschaltung (19) die Anpassung des Lenkwinkels (LW) veranlasst beziehungsweise die Berechnung des Lenkwinkels (LW) abschaltet.
  9. Lenksystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Toleranzen in der Überwachungsschaltung von der Drehzahl des Elektromotors (9) abhängen, wobei bei höherer Drehzahl auch die Toleranzen höher sind.
  10. Lenksystem nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der zulässigen Toleranz von der Richtung des bereinigten Handwinkels (DW) beziehungsweise der Abweichung der Verläufe des bereinigten Handwinkels und des Lenkwinkels (LW) abhängig ist, wobei bei gleichgerichteter Änderung von bereinigtem Handwinkel und Abweichung eine vergrößerte Toleranz festgelegt ist und umgekehrt.
  11. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel (9) mit einem Treibriemen (16) vorzugsweise Zahnriemen versehen sind, durch welchen der Motor (9) über ein Getriebe (14), vorzugsweise Kugelgetriebe den Lenkwinkel (LW) der Räder (11) verstellt und dass eine Riemensprung-Erkennungseinrichtung (20) vorgesehen ist, die unter vorgegebenen Randbedingungen das Auftreten eines Riemensprungs erkennt.
  12. Lenksystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Randbedingungen der Riemensprung-Erkennungseinrichtung (20) darin bestehen, dass der Torsionswinkel des Torsionsstabes beziehungsweise das Handmoment (DW) oberhalb eines vorgegebenen Minimalwertes liegt, dass eine hinreichend große Abweichung zwischen dem bereinigten Handwinkel (DW) und dem geltenden Lenkwinkel (LW) besteht und dass der Lenkwinkel (LW) in Drehrichtung der Handhabe (1) dem bereinigten Handwinkel (DW) voraus eilt.
  13. Lenksystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Abgleicheinrichtung (18) ein Riemensprung erkannt wird, wenn die Abweichung zwischen bereinigten Handwinkel (DW) und dem Lenkwinkel (LW) gleichsinnig ständig anwächst
  14. Lenksystem nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen der Randbedingungen die Riemensprung-Erkennungseinrichtung (20) die Höhe der Abweichung in zeitlichen Abständen auf ein weiteres Anwachsen überprüft, wobei die jeweilige Höhe des Anwachsens oder der Verkleinerung der Abweichung durch eine entsprechende positive oder negative Kennzahl bewertet wird, dass die Kennzahlen der einzelnen Überprüfungen summiert werden und dass ein Riemensprung erkannt wird, wenn die Summe der Kennzahlen einen Grenzwert überschreiten.
  15. Lenksystem nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemensprung-Erkennungseinrichtung (20) zur nachträglichen Ermittlung eines Riemensprungs während das Handmoment (DM) unterhalb eines definierten Maximal-Bereichs liegt in zeitlichen Abständen die Abweichung zwischen bereinigten Handwinkel (DW) und geltendem Lenkwinkel (LW) auf von dem Lenkwinkel unabhängige Konstanz überprüft und dass die Riemensprung-Erkennungseinrichtung (20) nach Feststellung einer hinreichend konstanten Abweichung einen Riemensprung erkennt.
  16. Lenksystem nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erkennung eines Riemensprungs durch die Abgleicheinrichtung (18) und/oder die Riemensprung-Erkennungseinrichtung (20) durch die Recheneinrichtung (17) die Lenkungs-Unterstützung schlagartig und vorzugsweise dauerhaft abgesenkt wird.
  17. Verfahren für ein elektromechanisches Lenksystem für Fahrzeuge, mit einer Handhabe (1) zur Eingabe des Fahrerwunsches, einer Messeinrichtung (4, 5) zur Messung des Fahrerwunsches, einem Motor (9), welcher über Antriebsmittel mit den Rädern (11) verbunden ist und einer Recheneinrichtung (17), welche in Abhängigkeit von dem Fahrerwunsch und dem geltenden Lenkwinkel (LW) der Räder mittels des Motors (9) den Lenkwinkel der Räder (11) verstellt, wobei der geltende Lenkwinkel mit Hilfe von Zustandsgrößen des Motors (9) bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte jeweils derart gewählt sind, dass sie der Arbeitsweise des Lenksystems nach einem der Ansprüche 1 bis 16 entsprechen.
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