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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und Anordnungen zum Überwachen
eines Sterilisationsvorgangs, insbesondere ein Verfahren, das drahtlos
versorgte und kommunizierende Sensoren (Sensor-Transponder) am Sterilisationsgut
nutzt.
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Stand der Technik
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Sterilisation, Vorschriften und Nachweis
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In
der Medizin, in der Lebensmittel- und Pharma-Industrie, in der Landwirtschaft
sowie in vielen anderen Branchen werden physikalische und chemische
Sterilisationsverfahren zum Keimfreimachen von unterschiedlichen
Gegenständen und Materialien benutzt. Das Sterilisationsgut
ist sehr vielfältig, in der Medizin gehören beispielsweise
dazu medizinische Instrumente, Verbandmaterial, Nahtmaterial, Verpackungsmaterialien,
Implantate, Untersuchungsmittel und Hygieneartikel.
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Die
Geräte oder Anlagen zur Sterilisation werden nachfolgend
zusammenfassend als Sterilisatoren bezeichnet.
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Sehr
verbreitet ist die Anwendung hoher Temperaturen zur Sterilisation.
Dies ist häufig verbunden mit der Anwendung von Wasserdampf
unter Druck. Hierzu werden Autoklav-Sterilisatoren eingesetzt. Die
Sterilisatoren sind in vielen Krankenhäusern installiert
und werden für einen Großteil des anfallenden
Sterilisationsgutes eingesetzt.
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Eine
Reihe von Normen (z. B. DIN 58900) und Vorschriften
regeln die Parameter für den Betrieb der Sterilisatoren,
diese Parameter sind im wesentlichen Temperatur, Zeitdauer oder
zeitlicher Verlauf der Temperatureinwirkung und Druck. So ist beispielsweise
für einen großen Teil des medizinischen Sterilisationsgutes
die Einwirkung von 134 Grad Celsius bei 3,029 bar gesättigtem
Dampfdruck über einen mehrfach wechselnden Temperaturzyklus
in der Gesamtlänge von 3,5 min vorgeschrieben (z. B. lt. DIN
EN 285/A1).
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Darüber
hinaus können weitere Normen für den Betrieb von
Sterilisatoren relevant sein, dazu gehören:
- – DIN
EN 285/A1, Ausgabe:2006-09
Sterilisation – Dampf-Sterilisatoren – Groß-Sterilisatoren;
Deutsche Fassung EN 85:2006/prA1:2006
- – DIN EN 556-1 Berichtigung 1, Ausgabe:2006-12
Sterilisation
von Medizinprodukten – Anforderungen an Medizinprodukte,
die als ”STERIL” gekennzeichnet werden – Teil
1: Anforderungen an Medizinprodukte, die in der Endpackung sterilisiert
wurden; Deutsche Fassung EN 556-1:2001, Berichtigungen zu DIN
EN 556-1:2002-03; Deutsche Fassung EN 556-1:2001/AC:2006.
- – DIN 58946-1, Ausgabe:1987-03
Sterilisation;
Dampf-Sterilisatoren für medizinische Sterilisiergüter;
Begriffe
- – DIN 58946-7, Ausgabe:2004-09
Sterilisation – Dampf-Sterilisatoren – Teil
7: Bauliche Anforderungen und Anforderungen an Betriebsmittel
- – DIN 58948-16, Ausgabe:2002-06
Sterilisation – Niedertemperatur-Sterilisatoren – Teil 16:
Betrieb von Niedertemperatur-Dampf-Formaldehyd-Sterilisatoren.
- – DIN 58950-1, Ausgabe:2003-04
Sterilisation – Dampf-Sterilisatoren
für pharmazeutische Sterilisiergüter – Teil
1: Begriffe
- – DIN 58950-2, Ausgabe:2003-04
Sterilisation – Dampf-Sterilisatoren
für pharmazeutische Sterilisiergüter – Teil
2: Geräteanforderungen
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Über
die Durchführung der Sterilisation ist meist ein besonderer
Nachweis zu führen. Dazu sind vom Bedienpersonal die notwendigen
Arbeitsschritte systematisch zu kontrollieren und schriftlich zu
protokollieren. Ziel des Nachweises ist die Vermeidung von betrieblichen
Fehlern sowie eine Klarstellung der Verantwortlichkeiten. Diese
Nachweisführung ist infolge ihrer manuellen Ausführung
als Routineprozess gegen Arbeitsfehler nicht hochgradig sicher.
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Für
die strenge Einhaltung der vorgeschriebenen Abläufe (u.
a. gemäß der o. g. Normen) ist vor allem die Sorgfalt
des Bedienpersonals maßgeblich. Es ist anstrebenswert,
diese verantwortungsvolle Arbeit durch technische Kontrollverfahren
zu unterstützen.
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Zudem
ist es meist wirtschaftlich effektiver, die wertvollen Personalressourcen
eines Krankenhauses in anderen Aufgaben einzusetzen, als sie für heute
weitgehend automatisierbaren Routinearbeiten in der Nachweisführung
und Qualitätskontrolle zu verwenden.
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RFID für die Kontroll-
und Logistikfunktion in der Sterilisation
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Für
die Verbesserung und Automatisierung der Kontrolle und Protokollierung
bietet sich heute die Benutzung von drahtlos versorgten und kommunizierenden
Datenträgern dem Radiofrequency Identication Transpondern
(kurz RFID Transponder oder RFID Tags) an. Sie würden in
Verbindung mit speziellen Datenbank- oder Logistiksystemen zum Einsatz kommen.
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Erste
Versuchsinstallationen für diese Systeme sind erfolgt.
Für diesen Zweck vorgesehene RFID-Systeme werden bereits
erprobt oder kommerziell angeboten.
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Ohne
Anspruch auf Vollständigkeit sollen einige Beispiele genannt
werden:
- – Das System „Sterilabel”,
welches am Universitätsklinikum Aachen 20 implementiert
wurde.
- – Die RFID-Produkte „SCI bzw. MBBS mediTAG tray”,
welche an Steri-Prozesskörben oder -Containern befestigt
werden können.
- – Das umfassende Logistiksystem „Sataya Concept” von
der Firma ODUS Technologies, welches sogar eine komplette Prozessketten-Kontrolle
von der Herstellung bis zur Zerstörung verspricht.
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Dennoch
ist gegenwärtig festzustellen, dass die Anwendung von RFID-Systemen
in der Medizintechnik noch nicht verbreitet ist. In vielen anderen Branchen
und Anwendungsfeldern werden RFID-Systeme für logistische,
erfassende und protokollierende Aufgaben bereits weitaus umfassender eingesetzt.
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Die
Erfindung befasst sich mit Lösungen, die diese technologische
Verzögerung überwinden helfen können.
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RFID-Systeme
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Zunächst
sollen einige Begriffe von RFID-Systemen und der drahtlosen Sensortechnik erläutert
werden, die in der Beschreibung der Erfindung benutzt werden.
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RFID-Systeme
besitzen Komponenten aus mindestens zwei Kategorien: den RFID-Transponder und
den RFID-Basisstationen. Hinzu können noch verschiedene
Komponenten, die den Basisstation nachgelagert sind, hinzu kommen.
Dazu gehören Netzwerk-, Computer- oder Datenbanksysteme
oder auch Zugangseinrichtungen sowie Steuerungen.
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Die
RFID-Transponder (oft auch Tags, Transpondercards oder Electronic
labels genannt) kennzeichnen die Gegenstände, an oder in
denen sie sich befinden, mit individuellen oder klassifizierenden Identifikationsdaten.
Diese Identifikationsdaten werden mit Hilfe von RFID-Basisstationen
(kurz RFID-Readern) über elektromagnetische Wechselfelder übertragen
und ausgelesen.
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Die überwiegende
Zahl der RFID-Transponder wird ohne eigene Energiequelle betrieben.
Sie werden daher als passive RFID-Transponder bezeichnet. Diese
RFID-Transponder werden über dass zur Kommunikation verwendete
elektromagnetische Wechselfeld auch mit der Energie versorgt, die sie
für den Betrieb der eigenen Schaltungen benötigen.
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Sensor-Transponder
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Durch
die Fortschritte der Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik und Halbleitertechnologie
sind heute Sensoren für Temperatur, Druck und andere physikalisch/chemische
Parameter möglich geworden, die sehr kleine, integrierte
Bauformen aufweisen und mit nur äußerst geringer
Energie (in besonderen Fällen sogar nur wenige Mikrowatt)
versorgt werden können. Verbunden mit ebenfalls hochintegrierter Auswertelektronik
und Versorgungs-, Empfangs- und Sendeschaltungen ähnlich
denen der RFID-Transponder ist es heute möglich, drahtlos
versorgte und kommunizierende Sensoren herzustellen.
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Es
ist in der Regel sinnvoll die Grundfunktion der RFID-Transponder
mit der drahtlosen Sensor-Funktion zu verbinden. Die erstere umfasst
die Lieferung von Identifikationsdaten vom Gegenstand, an oder in
dem sich die Transponder befinden. Die letztere umfasst die Erfasssung
von Messdaten vom Ort des Sensors und die Übertragung zur
einer Basisstation.
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Im
folgenden Text soll der Begriff der Basisstation von den RFID-Systemen
entlehnt werden und für Sensor-Transponder-Systeme ebenfalls
benutzt werden. Diese gleiche Begriffswahl soll nicht dahingehend
einschränken, dass – im Detail betrachtet – unterschiedliche
Dateninhalte übertragen werden ebenso wie spezielle Betriebsweisen
und Übertragungsprotokolle benutzt werden könnten.
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Zur
Unterscheidung von RFID-Transpondern sollen die mikroelektronischen
Produkte und Kleinstgeräte verschiedener Bauform, die sowohl
eine oder mehrere Sensorfunktionen als auch eine Identifikationsfunktion
einschließen und drahtlos versorgt mit einer Basisstationen
kommunizieren, Sensor-Transponder genannt werden.
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Sensor-Transponder
weisen folgende Hauptmerkmale auf:
- 1. drahtlose
Versorgung mit Energie durch das von einer Basisstation ausgesandte
Wechselfeld
- 2. drahtlose Datenübertragung ausgehend vom Sensor-Transponder
hin zur Basisstation
- 3. eine Sensorfunktion, d. h. die messtechnische Erfassung (mindestens)
einer physikalischen Größe
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Optional
kommen eines oder mehrere der folgenden Merkmale hinzu:
- 4. Identifikation, d. h. die Kennzeichnung eines bestimmten
Sensortransponders durch eine Datenkennung
- 5. drahtlose Datenübertragung ausgehend von der Basisstation
hin zum Sensor-Transponder
- 6. eine Zeitsteuerung der messtechnischen Erfassung
- 7. eine Sensor-Datenaufbereitung (z. B. Mittel- oder Spitzenwertbildung,
Filterung, Kalibrations- oder Kompensationsrechnungen)
- 8. ein Antikollisionsverfahren, zur Vermeidung von Übertragungs-Konflikten
bei mehreren Sensor-Transpondern, die gleichzeitig im Bereich einer
Basisstation wirken.
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Sensor-Transponder
können in vielseitigen Anwendungen benutzt werden. In der
Medizintechnik ist beispielsweise ein Vorhaben bekannt geworden, dass
die Zielstellung hat, die hochsichere, automatisierte Identifikation
von Spenderblut mit der Überwachung der lückenlosen
Kühlkette zu verbinden. Dieses System mit Temperatursensoren
entwickelte die Siemens AG mit dem Unternehmen Schweizer Electronic,
der Blutbank der Universitätsklinik Graz und dem Blutbeutelhersteller
MacoPharma. Möglicherweise könnten hier nicht
alle der zuvor genannten Kriterien der Sensor-Transponder zutreffen,
beispielweise stellt sich die ununterbrochene drahtlose Zuführung
von Energie als Problem dar.
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Auch
die Überwachung der Sterilisation als technische Aufgabenstellung
ist im Patentschriftum zu finden.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
10 2005 047 522 A1 , Kuepers, Verfahren und Einrichtung
zum Überwachen wenigstens eines medizinischen Instrumentes,
insbesondere eines zahnmedizinischen Instrumentes nennt u. a. RFID-Systeme
für die Sterilisation insbesondere für die Protokollfunktion,
sowie Sensormittel und auch Speichermittel für die durchgeführte
Sterilisationsbehandlung.
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Damit
im weiteren Sinne verwandte Ansätze verfolgt die Offenlegungschrift
DE 199 17 206 A1 , Hein
et al, Vorrichtung zur Identifikation von medizinischen Geräten
oder Instrumenten von einem programmgesteuerten Reinigungs- und
Desinfektionsautomaten.
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Die
zuvor genannten Schriften beschreiben jedoch keine der Erfindung
nahekommende Aufgabenstellung und Lösung. Dies gilt auch
für das folgende Patent- und Gebrauchsmusterschrifttum,
das sich auf angrenzende Anwendungsfelder oder auf technische Detailaspekte
bezieht:
- – DE 20 2005 006 352 U1 , Fresenius, Medizinischer Behälter
mit zweigeteiltem RFID-Etikett
- – DE
10 2004 014 562 A1 , Friedrich, Datenübertragungsverfahren
in RFID- und Remote-Sensor-Systemen
- – DE
10 2005 001 935 A1 , Tomonori et al., Lese-Schreib-Verarbeitungsvorrichtung
für RFID-Tag
- – DE
601 07 922 T2 , Armstrong et al. RFID Kommunikationsverfahren
und System
- – DE
103 53 613 A1 , Wennrich et al, Vorrichtung zum Einstellen
und zur Steuerung einer RFID-Antenne...
- – US 6,861,954
B2 Levin, Tracking Medical Products with Integrated Circuits
- – US 5,996,889 Fuchs
et al, Process and Device for the Monitoring and Control of the
Flow of Material in a Hospital
- – US
2002/0161460 A1 Noguchi, Automatic Washer Disinfector Apparatus
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Der
Sterilisationsvorgang und Arbeitsprozess ist als Einsatzfeld für
RFID-Systeme und viele technische Detaillösungen somit
bereits umfangreich betrachtet worden. Es finden sich auch Hinweise
darauf, dass Sensor-Transponder im vorbeschrieben Sinne – oder
diesem nahekommend – vorgeschlagen worden sind.
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Vor
diesem Stand der Technik wäre das Einbringen von geeigneten
Sensor-Transpondern an oder in das Sterilisationsgut naheliegend
und zweckmäßig, um den Sterilisationsprozess messtechnisch und
protokollierend erfassen zu können.
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Umso
erstaunlicher ist der noch geringe Verbreitungsstand derartiger
Systeme.
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Probleme auf dem Stand der Technik und
resultierende Aufgabenstellung
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Verfolgt
man das Ziel, Sensor-Transponder zum Zweck der Sterilisationsüberwachung
zu verwenden, erkennt man bei näherer Untersuchung schwerwiegende
Probleme. Die Erfindung hat die Aufgabe, einen erheblichen Teil
dieser technischen Probleme zu überwinden.
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Im
Stand der Technik gibt es für den Einsatz von Sensor-Transpondern
für die Überwachung von Sterilisationsprozessen
folgende wichtige Problemfelder.
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1) Temperaturbereich:
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Die
Temperatursterilisation erfolgt allgemein bei Temperaturen über
dem spezifizierten Betriebstemperaturbereich der meisten Halbleiterprozesse. Das gilt
für die meisten handelsüblichen Transponder-Chips
und einen erheblichen Teil der integrierten Sensoren. Beispielweise
hat die Firma Sokymat Automotive Produkte wie TagCoder- und TagCoder-Lite im
Angebot. In Folge der eingesetzten Halbleitertechnologie sind diese
nur bis 85°C Betriebstemperatur spezifiziert. Auch das
Produkt Volcano Tag 230 UNIQUE der Firma Sokymat ist nur bis 85°C
zu betreiben. Die zulässige Temperatur ohne Funktion (Storage
Temperature) ist regelmäßig viel höher
(z. B. +200°C für 5 × 35 min in der Produktlebensdauer), sie
ist jedoch nicht zu verwechseln mit der aktiven Betriebstemperatur.
Damit ist die unmittelbare Erfassung der Sterilisationstemperatur
mit Sensor-Transpondern in herkömmlicher Technologie oftmals
nicht oder zumindest nicht betriebssicher möglich.
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2) Metallische Werkstoffe im Sterilisationsgut
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Das
Sterilsationsgut umfasst häufig metallische – oft
ferromagnetische – Werkstoffen oder besteht vollständig
aus diesen. Gegenstände aus/mit diesen Werkstoffen wirken
abschirmend, dämpfend oder lokal konzentrierend auf das
Wechselfeld ein. Daher ist von einem räumlichen Feldverlauf
auszugehen, der im besonderem Maße inhomogen ist. Insbesondere
ist das Auftreten von räumlichen Bereichen unzureichender
Feldstärke recht wahrscheinlich. Diese schlecht versorgten
Bereiche werden im allgemeinen Nullstellen genannt.
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Sie
umfassen im wesentlichen Interferenzauslöschungen aber
auch andere räumliche Bereiche mit geringer Ausleuchtung
durch das elektromagnetische Wechselfeld oder Bereiche starker Abschattung
durch im Wechselfeld befindliche Gegenstände.
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Daher
sind im Vergleich zu herkömmlichen Basisstationen zur RFID-Erfassung
in anderen Anwendungen besondere Anforderungen zu erfüllen. Diese
Anforderungen betreffen zu einen die konstruktive Gestaltung des
räumlichen Bereiches, in dem über das Wechselfeld
der Basisstation drahtlos kommuniziert wird, und zu anderen die
eingesetzten Werkstoffe. Bei letzterem ist im Sterilgut wenig Einfluss
zunehmen, so dass ungünstigerweise von vielen metallischen
Gegenständen auszugehen ist.
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Die
Anforderungen betreffen ebenso die Ausgestaltung von Antennen der
Basisstation sowie der Sensor-Transponder, die Ansteuerung des Antennensystems
und die Wahl der Betriebsfrequenzen.
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3) Einbauten in den Sterilisator
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Zusammenwirkend
mit den besonderen Anforderungen an die Basisstationen erscheint
der Einbau von Basisstationsantennen in den meist fast vollständig
aus Metall bestehenden Sterilisator sehr unzweckmäßig.
Es wäre eine brauchbare Ausleuchtung des gesamten Innenraums
für die Versorgung der Sensor-Transponder sehr schwierig
oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand
erreichbar. Die in hohem Maße vollständige Ausleuchtung
wäre jedoch für eine Erfassung des gesamten Sterilisationsgutes notwendig.
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3) Medizintechnische Zulassung
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Für
den Einbau von Antennen der Basisstation wären konstruktive Änderungen
des Sterilisators notwendig, diese würden zu Ergänzungen
oder zur Erneuerung von medizintechnischen und anderen Zulassungsverfahren
führen. Eine erneute Durchführung des Konformitäts-Bewertungs-Verfahren
zur CE-Zertifizierung des Medizinproduktes Sterilisator wäre
unumgänglich und würde hohe Kosten verursachen.
Dieser Aufwand könnte zu einer Ablehnung durch die Hersteller
der Sterilisatoren führen.
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4) Nachrüstung verschiedenartiger
Geräte
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Für
eine umfassende Einführung von Sensor-Transpondern wären
konstruktive Änderungen und Umbauten von Sterilisatoren
für den Einbau von Antennen der Basisstation sehr hinderlich,
weil hierbei eine Reihe verschiedener Typen und Bauarten von Sterilisatoren
mehrerer Hersteller nachgerüstet werden müssten.
Eine nachträgliche Antennen-Ausrüstung nur der
Autoklav-Sterilisatoren wäre eine Insellösung
für die Überwachung des gesamten Arbeitsprozesses
der Sterilisationsabteilungen in Krankenhäusern und ähnlichen
Einrichtungen.
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Viele
thermolabile Instrumente müssen in Plasma- oder Gassterilisatoren
behandelt werden. Um diese nicht auch zwingend umzurüsten,
wären Basisstationen mit Antennen, welche unabhängig von
den Sterilisatoren aufgestellt werden können, sehr vorteilhaft.
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Rahmenbedingungen und Lösungsansätze
der Erfindung
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Die
Erfindung schlägt ein Verfahren vor, das die zuvor genannten
Probleme weitgehend vermeidet und dennoch den Sterilisationsvorgang
mit Hilfe von Sensor-Transpondern ausreichend sicher überwacht.
Hierzu werden im erfindungsgemäßen Verfahren folgende
Rahmenbedingungen sichergestellt:
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1) Betrieb nur im Betriebstemperaturbereich:
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Der
Sensor-Transponder wird den hohen Sterilisationstemperaturen ausgesetzt,
jedoch nicht aktiv betrieben. Der vollständige, aktive
Betrieb des Sensor-Transponders, bei dem die Versorgung und Kommunikation
mit der Basisstation erfolgt, geschieht nur in einem niedrigen betriebssicheren
Temperaturbereich.
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2) Variationen des Wechselfeldes
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Verglichen
mit anderen Transponderanwendungen wird das Sterilisationsgut mit
dem Sensor-Transponder für eine längere Zeit in
seiner räumlichen Lage ruhend (unbewegt) in den Antennenbereich
der Basisstation eingebracht. Durch eine Mehrfach-Antennenanordnung,
verbunden mit einer besonderen Betriebsart der Basisstation, die
die Antennen getrennt voneinander und zyklisch variierend ansteuert,
werden vielfältige Variationen der Richtung und Stärke
des Wechselfeldes über einen ausreichend langen Zeitraum
vorgenommen.
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Durch
die Variation des Wechselfeldes unterliegen auch die räumlichen
Lagen der Abschattungsbereiche und der Nullstellen starken Veränderungen.
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Somit
ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass jeder Sensor-Transponder
in einer der Variationsschritte außerhalb in einer Abschattungs-
oder Nullstelle liegt. Dies bezweckt, die Nichterfassung von einzelnen
Sensor-Transpondern praktisch auszuschließen.
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3) Vom Sterilisator getrennte Erfassung
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Die
Erfassung der Sensor-Transponder soll außerhalb des Innenraums
des Sterilisators in räumlich getrennten Bereichen erfolgen.
Ein Einfluss der Sterilisatorkonstruktion auf das Wechselfeld ist
damit praktisch nicht gegeben.
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4) Umrüstung und Neuzulassung
von Sterilisatoren nicht notwendig
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Die
Umrüstung der Sterilisatoren ist nicht notwendig, daher
sind die Zulassungen und Zertifizierungen dieser Geräte
nicht betroffen. Ergänzungen in nur sehr geringfügigem
Umfang, die in den Ausführungsbeispielen erwähnt
werden (z. B. Ausgabe von Signalen über den Betriebszustand
oder die Türöffnung oder die Verwendung angepasster
Behälter für das Sterilisationsgut) sind nicht
zulassungsrelevant.
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Um
diese Rahmenbedingungen zu erfüllen, wird für
das erfindungsgemäße Verfahren vorgeschlagen:
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1) Wartezeit nach Sterilisation
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Der
aktive (vollständige) Betrieb des Sensor-Transponders an
der Basisstation beginnt eine wohlbestimmte, insbesondere vorgegebene
oder vorgebbare Wartezeit nach dem Beenden des Sterilisationsvorgangs.
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Die
Wartezeit beginnt bevorzugt im einfachen Fall mit dem Öffnen
des Sterilisators nach der Sterilisation. Der Öffnungszeitpunkt
kann automatisch erfasst werden, beispielsweise durch Türkontakte
oder Steuersignale oder ähnliches. Die Wartezeit endet
nicht eher, als dass das Unterschreiten der zulässigen
Temperaturobergrenze für den Betrieb des Sensor-Transponders sichergestellt
ist. Die Wartezeit ist für verschiedene Sterilisationsprozesse
und die Art und Menge des Sterilisationsgutes bevorzugt wählbar.
Sie kann zuvor errechnet und/oder messtechnisch durch Versuche ermittelt
und kalibriert werden.
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2) Korrektur der Wartezeit
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Zur
Wartezeit zugeschlagen werden kann in einer weiteren Ausführung
darüber hinaus die Zeitspanne, in der das Sterilisationsgut
bereits vor Öffnen des Sterilisators teilweise abkühlt.
Erfolgt die Abkühlung im Sterilisator langsamer oder schneller
als außerhalb, so wird in einer bevorzugte Ausführung eine
rechnerisch korrigierte Zeitspanne für die Abkühlung
im Sterilisator zur Wartezeit addiert oder subtrahiert.
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3) Messung während Abkühlung
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Nach
der Wartezeit können mehrere Messungen der Temperatur von
jedem Sensor-Transponder vorgenommen werden. Das Ergebnis kann einzeln
oder zusammengefasst an die Basisstation weitergegeben werden. Diese
Messungen enden bevorzugt dann, wenn eine erhebliche Abkühlung
erfolgt ist, beispielsweise wenn die Raumtemperatur (z. B. 20 Grad
Celsius) nahezu erreicht ist oder zumindest eine ausreichend niedrige
Temperatur, bei der die Handhabung/der Weitertransport des Sterilisationsgutes
möglich ist.
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4) Errechnen der Sterilisationstemperatur
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Aus
dem zeitlichen Verlauf der Messwerte und unter Berücksichtigung
der Wartezeit, kann in einer bevorzugten Ausführung die
Ausgangstemperatur der Abkühlung rechnerisch ermittelt.
Es können dabei Rechenmodelle zum Einsatz kommen, die theoretisch
und/oder messtechnisch bestimmt wurden.
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Es
können auch Schätzmodelle zum Einsatz kommen,
die von Messwerten des Sensor-Transponders parameterisiert sind.
Die Modelle haben bevorzugterweise Paare aus Temperaturwert und
Zeitangabe als Eingangsparameter. Zusammen mit der bekannten Wartezeit
haben sie einen ausreichend genauen Schätzwert für
die zuvor einwirkende Sterilisationstemperatur zu liefern.
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5) Temperaturkennung der sterilisierten
Gegenstände
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Die
Sensor-Transponder geben nicht nur den individuellen Temperaturwert,
sondern damit verbunden auch eine individuelle Kennung der sterilisierten
Gegenstände an die Basisstation und angeschlossene System
weiter. Damit kann eine erweiterte automatisierte Protokollierung
und logistische Überwachung erfolgen, die in einer Weiterbildung auch
die errechnete Sterilisationstemperatur als Wert mit aufzeichnet.
Es kann alternativ auch eine datentechnische Kennung über
das Einhalten der Vorschrift hinsichtlich des Parameters Sterilisationstemperatur
gespeichert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann durch folgende
Schritte jeweils alleine oder in beliebigen Kombinationen vorteilhaft
ergänzt werden:
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6) zusätzlicher Betrieb vor der
Sterilisation
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Kurze
Zeit vor dem Sterilisationsprozess wird der Sensor-Transponder zusätzlich
an einer Basisstation betrieben. Diese Station kann eine andere Basisstation
als die Basisstation sein, die nach der Sterilisation Verwendung
findet. Es kann auch dieselbe Basissation sein, welche dann jedoch
vorteilhaft mit einer zweiten Antennenanordnung ausgestattet sein
kann. Geeignet für deren Aufstellung ist der räumliche
Bereich, in dem noch unsteriles Sterilsationsgut vorbereitet und
bereitgestellt wird.
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7) Kennung vor der Sterilisation
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Während
des aktiven Betriebs vor der Sterilisation kann die individuelle
Kennung der anschließend zu sterilisierenden Gegenstände
ermittelt und gespeichert werden, damit sie mit der Kennung nach dem
Sterilisationsvorgang verglichen werden kann.
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8) Kondensatorladung vor der Sterilisation
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Während
des aktiven Betriebs vor der Sterilisation ist es möglich,
einen oder mehrere Kondensatoren aufzuladen, die über ein
oder mehrere passives elektrisches Bauelemente oder über
einfache Halbleiterkomponenten nur sehr schwach entladen werden.
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9) Kondensatorentladung durch die Sterilisationstemperatur
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Die
Schaltung des Sensor-Transponders kann so entworfen sein, dass die
Entladung von zumindest einem der vorgenannten Kondensatoren in stärkerem
Maß von der Temperatur abhängt, als bei zumindest
einem anderen Kondensator. Maßgeblich ist dabei der Bereich
der Sterilisationstemperatur. Eine besonders ausgeprägte
Temperaturabhändigkeit ist beispielsweise beim Reverse-Strom
(auch leakage current) von geeigneten Siliziumdioden gegeben, wobei
dieser Strom in Sperrrichtung der Diode zur Entladung des einen
Kondensators maßgeblich beitragen soll. Die im Sensor-Transponder
dafür eingesetzen Bauelemente (Dioden, Kondensatoren) sind
so auszuwählen, dass sie für den Betrieb im Bereich
der Sterilisationstemperatur uneingeschränkt geeignet sind.
Im Gegensatz zu den Betriebstemperatureinschränkungen der
komplexen analogen und digitalen Schaltungen des Sensor-Transponders
ist von der Verfügbarkeit von Dioden und Kondensatoren
in einem erweiterten Betriebstemperaturbereich auszugehen.
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10) Eingeschränkter Sensorbetrieb
mit der Kondensatorladung
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Während
der Sterilisationsphase im Sterilisator ist ein eingeschränkter
Sensor-Transponder-Betrieb in der Art möglich, dass dieser
mittels der gemäß Absatz 8) geladenen Kondensatoren
kurzzeitig ohne Basisstation in ausreichend niedrigen Temperaturphasen
betrieben werden kann, um äquivalent zu den Absätzen
3) und 4) zu verfahren. Niedrige Temperaturphasen sind in vielen
Normen für den Sterilisationsbetrieb vorgesehen. Dabei
ist es in einigen Fällen möglich, während
dieser niedertemperierten Prozessphasen der Sterilisation den Temperatur- und
Zeitverlauf sensorisch zu messen und zusätzlich die Verläufe
nicht messbarer Hochtemperaturphasen rechnerisch aus den gewonnenen
Werten zu bestätigen.
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11) Prüfung der Restladung nach
der Sterilisation
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In
der aktiven Betriebsphase nach der Sterilisation kann der Sensor-Transponder
die verbleibende Spannung zumindest eines temperaturabhängig entladenden
Kondensators bestimmen. Der/die verbleibende Spannungswert(e) nach
der Entladung durch die Temperatureinwirkung der Sterilisation können
als Kriterium für einen Nachweis der erreichten Sterilisationstemperatur
und -zeitdauer verwendet werden.
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12) Vergleich der Restladung nach der
Sterilisation
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Besonders
vorteilhaft ist es, die Entladespannung von zumindest zwei Kondensatoren
zu vergleichen, die unterschiedlich stark temperaturabhängig
entladen wurden. Das Ergebnis des Vergleiches der Entladung kann
als Kriterium für einen Nachweis der Sterilisation und
für die zuvor erfolgte Aufladung (entsprechend einer Erfassung
in der vorgelagerten Basisstation) verwendet werden.
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13) kombinierte Verwendung von Prüfkriterien
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Das
Kriterium lt. den Absätzen 10) und 11) kann aber als Ergänzung
oder zur Plausibilitätsabsicherung des Verfahrens gemäß Absatz
1–3) eingesetzt werden.
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Als
weitere vorteilhafte alleinige oder beliebig kombinierbare Ausgestaltungen
und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden vorgeschlagen:
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14) Variation der Antennenansteuerung über
eine längere Zeit
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Der
räumliche Bereich, in dem der aktive Betrieb der Sensor-Transponder
erfolgt, wird durch mehrere Antennen stark verschiedener Ausrichtung ausgeleuchtet.
Jede der Antennen wird mit jeweils verschiedenartig variierenden
Sendesignalen (Amplitude oder Phase) versorgt. Damit wird die räumliche Richtung
des Wechselfeldes, durch die Überlagerung der Beiträge
der Antennen variierend geändert. Neben der generellen
Richtungsänderung wird auch die Geometrie der Feldlinie
in inhomogener Weise variiert, wenn eine Ursache von Inhomogenität
(z. B. metallische Körper im Feld oder Randlagen) geben
ist. Für den Durchlauf zahlreicher Variationen steht aufgrund
der vergleichsweise längeren Dauer der Abkühlphase
ausreichend Zeit zur Verfügung.
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15) Kommunikation in einer ausreichend
versorgten Phase
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Mit
diesen Variationen der Richtung des Wechselfeldes soll erreicht
werden, dass die Lage der Abschattungen und Nullstellen instationär
wird. Das bedeutet, dass zumindest in einer der Variationen jeder
Sensor-Transponder sich sicher außerhalb einer Abschattung
bzw. Nullstelle befindet. Über die längere Zeit
der Abkühlung betrachtet, kommt das ständige Verlagern
der Nullstellen im zeitlichen Mittel einer „Nullstellenfreien” Ausleuchtung
im Effekt nahe.
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Die
zyklischen Variationen bewirken, dass jeder Sensor-Transponder hinreichend
oft ausreichend versorgt wird, um dabei zu messen und/oder mit der Basisstation
zu kommunizieren.
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Für
die weitere Ausgestaltung und als vorteilhafte weitere auch kombinierbare
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden vorgeschlagen:
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16) Fortlaufender Abgleich auf Resonanz
bei wechselnder Antennenansteuerung
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Die
Variationsdurchläufe des Basisstationssystems sind dahingehend
erweiterbar, dass ein automatisches Suchen und ein fortlaufender
Abgleich des Antennensystems auf Resonanz erfolgt. Damit soll die
Beeinflussung der Resonanzfrequenz durch unterschiedliches oder
unterschiedlich gepacktes Sterilisationsgut berücksichtigt
werden. Es wird damit die Möglichkeit eröffnet,
die schwer abschätzbaren und mit der Art, Anordnung und
Menge des Sterilisationsguts schwankenden Einflüsse durch
eine automatische Nachführung der Antennenabstimmung teilweise
auszugleichen.
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17) Richtungsabhängige Kompensation
der Verstimmung durch Sterilisationsgut
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Der
Einfluss des Sterilisationsguts auf die Resonanz ist allgemein von
der Richtung des Wechselfeldes abhängig. Daher ist fortlaufender
Abgleich des Antennensystems gekoppelt mit der Abfolge der Variationen
der Ansteuerspannungen vorteilhaft. Auch hierdurch sind die Einflüsse
durch das Sterilisationsguts teilweise ausgleichbar.
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18) Speicherung günstiger Abgleichparameter
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Der
in der zuvor stehenden Abschnitten erwähnten Resonanzabgleich,
kann ein automatisches Suchen und einen fortlaufenden Abgleich des
Antennensystems umfassen. Es können aber in einem ersten
Durchlauf eines Variationszyklus die Resonanz gesucht und die Werte
für die Beeinflussung gespeichert werden, bei späteren
Durchläufen kann zeitsparend auf die gespeicherten Werte
zurückgegriffen werden.
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Erläuterndes Ausführungsbeispiel
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Als
Ausführungsbeispiel der Lösungen gemäß der
Absätze 16) bis 18) wird eine Anordnung von drei Paare
von Rahmenantennen mit einer für metallische Gegenstände
günstig niedrigen Betriebsfrequenz (z. B. 125 kHz) vorgeschlagen,
deren Spulenachsen, wie Achsen eines kartesischen Koordinatensystems
jeweils orthogonal aufeinander stehen.
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Die
Anordnung kann als entfernte Abwandlung einer dreidimensionalen
Helmholtzspule verstanden werden, wobei an Stelle der einfachen
Spulenpaare der Helmholzspule jeweils eine angesteuerte Schwingkreisanordnung
tritt.
-
Wird
das Signal der Antennen nach einem vorgegebenen Zeitschema einzeln
in der Amplitude variiert, werden viele räumliche Richtungen
des Gesamtfeldes eingestellt. Mit jeder räumlichen Richtung sind
verschiedene räumliche Lagen der Nullstellen gegeben. Mit
der Drehung der Feldrichtung im Raum bewegen sich die „Schatten” der
Ausleuchtung, die durch beeinflussendes Sterilisationsgut im Raum entstehen,
ebenso wie die vorhandenen Nullstellen.
-
Es
ist zunächst ungünstigerweise anzunehmen, dass
auch die Resonanzeigenschaften (Resonanzfrequenz und Güte)
des Antennensystems von der eingestellten Richtung des Wechselfeldes
beeinflusst werden, sodass zunächst jede Variation eine Verstimmung
des Antennensystem bewirkt. Durch den automatischen Abgleich der
Antennen auf Resonanz ist auch dieser Einfluss im erheblichem Maß zu kompensieren.
-
Mit
dieser Maßnahme wird zugleich der Einfluss des in das Antennensystem
eingebrachten Sterilisationsgutes zumindest teilweise kompensiert.
Der Abgleich des Schwingkreises kann beispielsweise durch eine von
der Basisstation geschaltete Kondensatorbank und/oder durch eine
Kapazitätsdiode erfolgen. Denkbar ist auch eine geringfügige
Veränderung der Betriebsfrequenz in den Variationsschritten, sofern
dies durch die Frequenznutzungsregularien zulässig ist
und die Antennensysteme der Sensor-Transponder hinreichend breitbandig
auslegbar sind.
-
Es
werden außerdem als weitere auch kombinierbare Ausgestaltungen
der Erfindung vorgeschlagen:
-
19) Stufenweise Parameteränderung
der Antennenansteuerung
-
Die
Variationen und Abgleichschritte sollen in Stufen mit kurzzeitig
konstanten Einstellungen der Parameter des Antennensignals vorgenommen
werden, welche erheblich länger als einzelne Kommunikationsprotokolle
zwischen Sensor-Transponder und Basisstation andauern. Durch diese
konstanten Stufen sind Veränderungen der Versorgungsbedingungen
für den aktiven Sensor-Transponder nicht oder nur selten
während der Messung und Datenübertragung gegeben.
Eine solche Veränderung der Versorgungsbedingungen würde
im ungünstigen Fall zum Abbruch des aktiven Betriebes führen.
Das tritt durch das stufenweise kurzzeitige Konstanthalten der Parameter
nicht mehr störend häufig auf.
-
Die
Verlängerung der gesamten Kommunikationszeit zwischen Basisstation
und Sensor-Transponder durch diesen stufenweisen Betrieb erscheint aufgrund
der ohnehin langen Verweilzeit im Basisstationsbereich unproblematisch.
-
20) Mehrfache zyklische Durchläufe
der Ansteuerung
-
Ein
mehrfaches, zyklisches Durchlaufen der zuvor genannten Stufen der
Ansteuerung und des Abgleichens ist ebenfalls zweckmäßig,
um zufällig auftretende Übertragungsstörungen
und die verbleibende Übertragungsabrüche an Stufenwechseln durch
erneutes Erfassen auszugleichen.
-
Weitere
auch kombinierbare Ausgestaltungen der Erfindung können
folgende Lösungen umfassen:
-
21) Verlängerung günstiger
Parameterstufen
-
Es
ist vorteilhaft eine oder einige Stufen mit erfahrungsgemäß vielen
erfolgreichen Kommunikationen mit den Sensor-Transpondern zeitlich
länger als andere Variationsstufen auszudehnen. In dieser Stufe
wird in der Regel für viele Transponder eine günstige
Versorgung vorliegen.
-
22) Ausdehnung einer Variationsstufe bis
zur Erfassung der versorgbaren Sensor-Transponder
-
Eine
besonders günstig versorgende Stufen kann solange ausdehnt
werden, bis sämtliche versorgbaren Sensor-Transponder mit
hoher Wahrscheinlichkeit zur Kommunikation gelangt sind. Dazu wird
vorgeschlagen, die in der verlängerten Variationsstufe
versorgten Kennungen der Sensor-Transponder kurzzeitig zwischenzuspeichern.
Der Betrieb auf dieser Variationsstufe kann solange fortgesetzt werden,
bis nach in einer wählbar langen Zeit keine neuen Kennungen
zu den zwischengespeicherten Kennungen hinzukommen.
-
In
einer weitergehenden Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsbeispiele
wird vorgeschlagen:
-
23) Bevorzugung günstiger Parameterstufen
in der Reihenfolge
-
Die
Einstellungen der Parameter der Antennenansteuerung und des automatischen
Abgleiches werden in einem ersten Durchlauf der variierenden Ansteuerung
abgespeichert. Die Abgleichseinstellungen werden bei späteren
Durchläufen unmittelbar ohne erneuten Abgleich benutzt.
Sie können aber auch bei fortgesetztem automatischen Abgleich
nur als Anfangseinstellungen voreingestellt werden.
-
Für
die Ansteuerungsvariationen und Abgleichsparameter werden die zugehörigen
Parameter zum Zeitpunkt von erfolgreichen Kommunikationen mit jedem
Sensor-Transponder in der Basisstation abgespeichert. Diese gespeicherten
Parameter mit erfolgreichen erhalten Priorität in nachfolgend Durchläufen.
-
24) Abbruch eines Variationszyklus nach
vollständiger Erfassung
-
Der
Zyklus eines Variationsdurchlaufs und/der der automatische Abgleich
kann dann vorzeitig abgebrochen werden, wenn sämtliche
Sensor-Transponder in diesem Zyklus erfasst sind. Nach dem Abbruch
kann unmittelbar ein neuer Zyklus beginnen.
-
Die
resultierende Zeiteinsparung der vorgenannten Verbesserungen der
Antennen-ansteuerung (Absätze 21–24) ist möglichweise
aufgrund der langen Abkühlzeit nicht zwingend erforderlich.
Die Beschleunigung der Erfassung ist jedoch allgemein vorteilhaft.
Sie kann beispielsweise für eine zeitlich dichtere und
häufigere Erfassung von Messwerten genutzt werden, welche
sicherlich der Ergebnisqualität der Schätzung
der Sterilisationstemperatur und der Zuverlässigkeit des
Verfahrens insgesamt zugute kommt.
-
In
der weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird folgendes vorgeschlagen:
-
25) Speicherung einer Zeitangabe und einer
Nachweiskennung
-
Im
Sensor-Transponder und/oder in einem an die Basisstation angeschlossenen
Computersystem wird eine Zeitangabe (Datum, Uhrzeit) für
die Messungen gespeichert. Diese Angaben werden durch eine Nachweiskennung
darüber ergänzt, ob plausible Kriterien für
einen vorschriftsmäßigen Sterilisationprozess
vorlagen. Hierzu gehören das Erreichen der Sterilisationstemperatur,
plausible Zeitdifferenzen der Messungen und anderes.
-
26) Sicherung der Nachweisdaten
-
Diese
Nachweisangaben können mit aus der RFID-Technologie bekannten
Verschlüsselungsverfahren (z. B. kryptierte Speicherung)
und/oder mit Mitteln der Schaltungstechnik (z. B. One-Time-Programble-Bits)
und/oder durch die Übermittlung an vertrauenswürdige
Dritte (z. B. Trustcenter) so geschützt werden, dass sie
später als Beweismittel für eine vorschriftsmäßige
Sterilisation geeignet sind.
-
Hinweise zur technischen Umsetzung
-
Geeignete
Schritte des vorgeschlagenen Verfahrens können mittels
eines Prozessors, Mikrocontrollers, Signalprozessors oder durch
programmierbare oder synthetisierte Hardwaremodule ausgeführt
werden. Auch kann eine erfindungsgemäße Anordnung
einen Prozessor oder mehrere Prozessoren aufweisen, welcher oder
welche derart eingerichtet sind, dass zumindest teilweise eine Steuerung des
Verfahrens durchführbar ist.
-
Insbesondere
die zeitliche Steuerung des Verfahrens, die Erfassung, die Auswertung,
die Speicherung oder die Anzeige von Zwischenwerten und Ergebnissen
sowie die Bedienung der Anordnungen können teilweise oder
vollständig als Programm auf einer Datenverarbeitungsanlage
implementiert sein.
-
Das
Programm, die Konfiguration oder die Hardwarebeschreibung können
in einem Festwertspeicher oder auf einem Datenträger gespeichert sein.
Das Programm kann auf einem Prozessor, Mikrocontroller oder Signalprozessor
ausgeführt werden. Die Konfiguration oder Hardwarebeschreibung kann
eine programmierbare oder synthetisierte Hardware festlegen.
-
Darüber
hinaus kann das Programm auf der Basis anderer Programme mit weitergehend
allgemein anwendbarer Funktion (z. B. Compiler, Interpreter, Betriebssystem)
oder mit Hilfe von für diese Anwendung spezifisch vorgefertigten
Programmteilen (z. B. Bibliotheken, Userinterfaces oder Softwareteile mit
Protokoll- oder Netzwerkfunktionen) erstellt oder angepasst worden
sein.
-
Formalsprachliche Hinweise
-
Ergänzend
ist darauf hinzuweisen, dass die Wortwahl „aufweist” und „umfassend” keine
anderen Elemente oder Schritte ausschließt und das Attribut „eine” oder „ein” keine
Vielzahl ausschließen soll, ebenso wie die nur einmalige
oder in der Anzahl beschränkte Darstellung auf der Zeichnung.
-
Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis
auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer
oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht
als Einschränkung anzusehen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Von
einer verbesserten, automatischen Überwachung des Sterilisationvorganges
werden Vorteile erwartet. Insbesondere für den Einsatz
von Sensor-Transpondern zu diesem Zweck müssen eine Reihe
von Hemmnissen überwunden werden. Aufgabe der Erfindung
ist, Lösungen für einen wichtigen Teil der technischen
Probleme vorzuschlagen.
-
Durch
die erfindungsgemäße Lösung wird sichergestellt:
- • dass der aktive Betrieb der komplexen,
digitalen Schaltungen des Sensor-Transponder nur in einem zulässigen
Temperaturbereich erfolgt.
- • dass dennoch die Sterilisationstemperatur bestimmt
werden kann, insbesondere mit Hilfe eines durch Messwerte parameterisierten
Schätzmodells während der Abkühlphase.
- • dass kein konstruktiver Eingriff im Sterilisator zum
Einbringen von Basisstationsantenne erfolgen muss, weil der aktive
Betrieb des Sensor-Transponders nach dem und einigen Ausführungsbeispielen
zusätzlich vor dem Sterilisationsprozess erfolgt, und folglich
die Antennen der Basisstation(en) sich außerhalb des Sterilisators
befinden können.
- • dass dadurch für das Antennensystem der
Basisstationen hinreichend Freiheit in der Auslegung gewonnen, um
den erhöhten Anforderungen beim metallischen Sterilisationsgut
zu genügen.
- • dass durch den Betrieb der Sensor-Transponder außerhalb
des Sterilisators ausreichend Zeit zur Verfügung steht,
um durch variierende Ansteuerung des Antennensystems die Sensor-Transponder
am Sterilisationsgut besonders sicher zu erfassen.
- • dass ebenfalls aus gleichem Grunde ausreichend Zeit
zur Verfügung steht, um durch ungünstige Beeinflussungen
der Antennensysteme das Sterilisationsgut, insbesondere durch metallische Werkstoffe,
durch Nachsteuerung der Resonanzeigenschaften, in erheblichem Umfang
zu kompensieren.
-
Darüber
hinaus werden als mehrere Ausgestaltungs- und Ausführungsbeispiele
die Benutzung von Mehrfach-Antennensystemen der Basisstation(en)
mit unterschiedlicher räumlicher Anordnung der Antennen
und die variierende Ansteuerung vorgeschlagen.
-
Es
wird außerdem als ergänzende Ausgestaltung vorgeschlagen,
die Sterilisationstemperatur- und/oder -dauer durch die Bestimmung
der Entladungen oder den Vergleich der unterschiedlich temperaturabhängigen
Entladung von Kondensatoren nachträglich zu ermitteln.
Dazu soll der oder die Kondensatoren durch eine Phase des aktiven
Betriebes, die vor der Sterilisation erfolgt, geladen werden.
-
Er
wird außerdem als ergänzendes Ausführungsbeispiel
vorgeschlagen, bei aktiven Betrieb des Sensor-Transponders die Kennungen
des Sterilisationsgutes und für Bewertungsergebnisse von
Kriterien für den vorschriftsmäßigen
Sterilisationsprozess zu speichern. Diese Speicherung kann durch
weitere Maßnahmen der Authentisierung zu schützen
sein, um damit ein besonders vertrauenswürdiges Nachweismittel
zu gewinnen.
-
Weitere
Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und den Merkmalen
der abhängigen Patentansprüche.
-
Ein
erfinderischer Grundgedanke kann darin gesehen werden, den Sterilisationsvorgang
und den Betrieb der Sensor-Transponder an der Basissation zeitlich
und räumlich zu trennen.
-
Die
Kombination dieses Grundgedankes mit einer Messwerterfassung durch
vollständigen, aktiven Betrieb der Sensor-Transponder während
der Sterilisation wäre zukünftig möglich,
falls durch weiteren technischen Fortschritt die damit verbundenen Probleme
gelöst werden sollten. Dann könnten sich die bisher
nicht praktisch umsetzbare Betriebsart und die erfindungsgemäßen
Lösungen in vorteilhafter Weise ergänzen.
-
Kurzbeschreibung der Abbildungen
-
Einige
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es
zeigen:
-
1 als
Skizze die Bereiche für den Sterilisator und den gesonderten
Bereich für den aktiven Betrieb der Sensor-Transponder
nach der Sterilisation.
-
2 als
Skizze die Bereiche für den Sterilisator und für
die gesonderten Bereiche für den aktiven Betrieb der Sensor-Transponder
vor und nach der Sterilisation.
-
3 als
schematische Kennlinien für die Erfassung der Messwerte
durch den Sensor-Transponder und die Schätzung der Sterilisationstemperatur
mit Hilfe eines Rechenmodells.
-
4 eine
Schaltungsanordnung im Sensor-Transponder mit temperaturabhängig
verschieden entladenen Kondensatoren
-
5 verschiedene
schematische Anordnungen von Antennenspulen der Basisstation gemäß Ausführungsbeispielen
der Erfindung
-
6 einen
schematisch dargestellten Verlauf der Antennenansteuerung bei einer
Antennenanordnung gemäß 6
-
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Figuren und die Bezugszeichen näher
beschrieben:
Die Skizze in 1 zeigt
den räumlichen Bereich des Sterilisators (1) und
den Bereich für den aktiven Betrieb der Sensor-Transponder
nach der Sterilisation (2).
-
Letzterer
ist der Bereich in dem das Sterilisationsgut auf Raumtemperatur
abkühlt. Dort befindet sich ein Antennensystem (6),
das von einer Basisstation (4) angesteuert wird. In der
Basisstation (4) wird das Protokoll erzeugt und wesentliche
Teile der Steuerung des beschriebenen Verfahrens umgesetzt. Hierzu
wird vom Sterilisator ein Signal (7) für den Beginn
und das Ende des Sterilisationsvorgangs, optional auch verbunden
mit einem weiteren Signal für die Erkennung des Öffnens
des Sterilisators zugeleitet.
-
Das
Signal (7) kann der Sterilisatorsteuerung entnommen werden
oder von der Stromaufnahme des Sterilisators abgeleitet werden,
daher ist kein konstruktiver Eingriff notwendig.
-
In
genannten Bereich (2) werden Behälter (3) (z.
B. Schalen, Körbe oder Wannen) mit Sterilisationsgut (5)
eingebracht, zur Aufnahme der Behälter (3) können
Regale oder Transportwagen benutzt werden.
-
Die
Behälter (3) und/oder die Gegenstände des
Sterilisationsgutes (5) sind mit Sensor-Transpondern ausgerüstet.
-
Die
Skizze in 2 zeigt den räumlichen
Bereich des Sterilisators (1) und die beiden Bereiche für den
aktiven Betrieb der Sensor-Transponder nach der Sterilisation (2)
und vor der Sterilisation (8). Die Bezugszeichen (2)
bis (6) sind bereits zu 1 erläutert
worden.
-
Der
vorgelagerte Bereich ist mit einen Antennensystem (9) ausgerüstet,
das von einer Basisstation (12) angesteuert wird. Es wird
vom Sterilisator ein Signal (15) für den Beginn
und das Ende des Sterilisationsvorgangs zugeleitet, optional verbunden
mit einem Signal für die Erkennung des Öffnens
des Sterilisators und der Kennzeichnung der Betriebsart des Sterilisators.
Von der Basisstation aus gehen die Ansteuerungssignale der Antennen
für den vorgelagerten Bereich (13) und Ansteuerungssignale
der Antennen für den nachgelagerten Bereich (14).
-
In
den vorgelagerten Bereich (8) werden Behälter
(10) mit noch nicht sterilen, aber zur Sterilisation vorbereiteten,
Sterilisationgut eingebracht. Die Behälter und/oder die
Gegenstände des Sterilisationsgutes (11) sind
mit Sensor-Transpondern ausgerüstet, die an dieser Stelle
zusätzlich vor der Sterilisation betrieben werden.
-
3 zeigt
als Beispiel in schrittweisen Diagrammdarstellungen die Erfassung
der Messwerte durch den Sensor-Transponder und die Ermittlung der
Sterilisationstemperatur mit Hilfe eines Schätzmodells.
-
Dabei
ist im Diagramm in 3a der wahre Temperaturverlauf
in der Abkühlphase aufgezeigt. Im Diagramm in 3b werden die wahren Werte des Temperaturverlaufs
zu den Zeitpunkten nach der Wartezeit gezeigt, in den der Sensor-Transponder Messwerte
aktiv ermittelt.
-
Das
Diagramm in 3c zeigt die fehlerbehafteten
Messwerte als Eingangsparameter des Schätzmodells.
-
Das
Schätzmodell beinhaltet hier zur Veranschaulichung vereinfacht
nur das Newtonsche Abkühlungsmodell (exponentielle Abkühlung
mit einem konstanten Abkühlungskoeffizienten von einer
Starttemperatur bis zur Raumtemperatur). Dieses vereinfachte Modell
kann verbessert werden, in dem weitere Einflüsse überlagernd
berücksichtigt werden. Diese Einflüsse sind in
der Regel experimentell oder durch Simulation zu bestimmen.
-
Um
die Schätzung der Starttemperatur vorzunehmen, werden die
Parameter des Abkühlungsmodells (hier Starttemperatur und
Abkühlungskoeffizient) solange suchend variiert, bis die
Summe aus den quadrierten (also vorzeichenlosen) Differenzen zwischen
den Temperaturwerten nach dem Abkühlungsmodell und den
Messwerten minimal wird. Die Differenzen werden für alle
vorliegenden Messzeitpunkte des Sensor-Transponder bestimmt. Diese
Suche kann als einfacher Gradientenabstieg oder sicherer gegen zufällige
Messabweichungen in mehrstufig verkleinerten Suchbereichen erfolgen.
Die Parameter für die minimale Summe der quadrierten Abweichung
von Modellwerten und Messwerten werden als „beste angenommene
Parameter” in das Schätzmodell übernommen.
-
Das
Diagramm in 3d zeigt den Temperaturverlauf
laut Schätzmodell mit den „besten angenommenen
Parametern” (geschlossene Line = Temp. est.) im Vergleich
zu dem tatsächlichen Temperaturverlauf (unterbrochene Line
= Temp. real). Dem Temperaturverlauf dieses „besten” Schätzmodells
kann die Anfangstemperatur der Abkühlung mit einem verbleibenden
Fehler entnommen werden.
-
Dieser
Fehler ist überwiegend statischer Natur, er kann durch
die Anzahl und Dichte der Messwerte in der Abkühlphase
verkleinert werden. Der verbleibende systematische Fehleranteil
kann verkleinert werden, in dem eine kurze Wartezeit bis zur ersten
Messung mit noch hoher – aber für den Sensor-Transponder
zulässiger -Abkühltemperatur verbunden mit einem
Fortsetzen der Messungen bis zu einer erheblich niedrigen Temperatur
gewählt werden.
-
Für
die Ermittlung des maximal auftretenden Fehlers werden neben theoretischen
Untersuchungen und Simulationen, insbesondere statistische Erhebungen
aus Versuchen vorgeschlagen.
-
Die
Blockschaltung in 4 zeigt einen Sensor-Transponder
mit temperaturabhängig verschieden entladenen Kondensatoren
gemäß eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung. Links sind schematisch drei Basisstationsantennen (17, 18, 19)
gezeichnet, die jeweils eine andere Ausrichtung besitzen. Beispielsweise
könnte eine die x-Komponente (17) eine andere
y-Komponente (18) und eine dritte die z-Komponente (19)
des Wechselfeldes bewirken. Bei niedrigeren Frequenz bis zu einigen
100 kHz liefert das Transformatormodell zwischen Basisstations-
und Sensor-Transponderantennen brauchbare Näherungen.
-
Die
transformatorischen Kopplungsaktoren der drei Antennen zur Sensor-Transponderantenne (kx,
ky, kz) sind durch verschieden große Doppelpfeile symbolisch
dargestellt. Antennenspule im Sensor-Transponder (20) bildet
mit einem Serien oder Parallelkondensator (21) den Eingangschwingkreis des
Sensor-Transponders.
-
Die
Front-End-Schaltung (22) des Sensor-Transponder (Gleichrichtung,
ggfs. Spannungsdopplung oder -vervielfachung, ein Modulator und optional
ein Demodulator) ist nur als Block dargestellt. Hier sind Schaltungsprinzipien
der RFID-Transponder anwendbar. Die Front-End-Schaltung (22)
liefert die Versorgungsspannung Vdd (23). Sie wird den weiteren
Baugruppen des Sensor-Transponder zugeführt.
-
Die
Frontendschaltung besitzt einen Eingang (25) für
zu modulierende Sendesignale (Vmod). Sie enthält die Sendedaten
des Sensor-Transponder, meist direkt als digitale Spannungswerte
angeliefert. Wegen der einfachen Realisierbarkeit wird eine Lastmodulation
bevorzugt gewählt, d. h. eine unterschiedliche Energieaufnahme
des Sensor-Transponders aus dem Feld wird aufmoduliert. Die ist
an der Basisstation als schwache Amplitudenmodulation erkennbar
und zu demodulieren.
-
Die
Frontendschaltung besitzt außerdem einen Ausgang (24)
für die demodulierten Empfangssignalspannungen (Vdemod).
Hier werden die Empfangsdaten des Sensor-Transponder geliefert.
Auch wird in der Regel die Amplitudenmodulation in der Regel bevorzugt.
-
Die
Versorgungsspannung Vdd (23) wird einem hochisolierenden
elektronischer Schalter (26) zugeführt. Ist er
geschlossen, wird das Kondensatorpaar (31, 32)
aufgeladen. Der Schalter (26) wird in der Betriebsphase
vor der Sterilisation durch ein digitales Steuersignal (27)
betätigt. Dieses Signal wird beispielsweise durch eine
bestimmte Datenaussendung der Basisstation angefordert.
-
Für
den Test der verbleibenden Spannung an den Kondensatoren nach der
Sterilisation gibt es zwei weitere hochisolierende elektronischer
Schalter (28 und 29). Die Schalter werden an ein
weiteres Steuersignal (30) geschlossen. Dieses Steuersignal (30)
wird nach der Sterilisation erzeugt, es wird beispielsweise ebenfalls
durch eine bestimmte Datenaussendung der Basisstation angefordert.
Jeder Kondensator des Kondensatorpaares (31 und 32)
mit je einem Entladebauelement (33 und 34) mit
einem Temperatur abhängigen Strom betrieben.
-
Dieser
Strom ist im einfachen Fall von einen Temperaturkoeffizienten Tc1
für das eine Entladebauelement und von einen Temperaturkoeffizienten Tc2
für das andere Entladebauelement abhängig. Dabei
sollten Tc1 deutlich ungleich Tc2 im Bereich der Sterilisationstemperatur
ausfallen. Darunter, insbesondere bei Raumtemperatur, sollten nur
geringe Ströme etwa gleicher Größe die
Kondensatoren entladen.
-
Es
kann auch in zumindest einem der Entladebauelemente ein hochgradig
nichtlinearer Zusammenhang zwischen Strom und Temperatur bestehen (z.
B. der Reverse Current einer Diode). An die Stelle eines der Entladebauelemente
kann auch der ohnehin vorhandene Leckstrom der Kondensatoren treten.
Die Entladebaulemente führen dazu, dass bei der Sterilisation
durch Einwirkung von hoher Temperatur über eine bestimmte
Zeitdauer unterschiedliche Restspannungen auf den Kondensatoren
verbleiben. Bei nicht ausreichender Sterilisation mit geringerer Temperatur
sind eher geringere Unterschiede vorhanden.
-
Zum
Test der Restspannungsdifferenzen werden über die zwei
hochisolierenden elektronischen Schalter (28 und 29)
die Restpannungen der Kondensatoren an die Eingänge des
Komparators (35) zugeführt. Dieser gibt als Ausgangsspannung das
Ergebnis des Spannungsvergleiches (36) an das digitale
Back-End, (37) des Sensor-Transponders weiter. Dort wird
es als Kriterium zur Feststellung der erfolgreichen, vorschriftsmäßigen
Sterilisation genutzt.
-
In
verbesserten Varianten dieses Prinzips kann die Analog-Digital-Umsetzung
der Restspannungen mit nachfolgender digitaler Auswertung in mehreren
Entscheidungsstufen an die Stelle des einfachen Komparators treten.
-
Die
Abbildung 5 zeigt ein Beispiel für
die Anordnungen der Mehrfach-Antennen der Basisstation. Hierbei
wird der räumliche Bereich mit dem Sterilisationsgut und
den Sensor-Transponder (44) kastenförmig durch
rahmenförmige Antennenspulen umgeben. Ein Spulenpaar (38 und 39)
prägt die x-Komponente des Wechselfeldes aus.
-
Eine
weiteres Paar (40 und 41) erzeugt die y-Komponente.
Die oben und unten angeordneten Rahmenspulen (42 und 43)
erzeugen die z-Komponente. Durch getrennte Ansteuerung der Spulenpaare
lassen sich die drei Vektorkomponenten elektronisch einstellen und
damit das resultierende Feld in beliebige Richtung drehen.
-
Damit
sind die Nullstellen und Abschattungsbereiche räumlich
verschieblich. Es ist darüber hinaus möglich auch
einzelne Spulen anzusteuern und die gegenüberliegenden
als Empfangsantennen zu benutzen.
-
Durch
räumliche Trennung von Sende- und Empfangsantennen der
Basisstation kann oftmals das Verhältnis zwischen Sendesignal-
und Empfangssignalleistung verbessert werden. Das kann sehr vorteilhaft
wirken, weil damit geringere Anforderung an Übersteuerungsfestigkeit
des Empfängers gestellt werden. Zudem ist die Möglichkeit,
größere Sendeleistung zur Überwindung
von stärken Feldstärkereduzierungen durch metallischen
Werkstoffen einzusetzen, weniger von dem maximalen Empfängersignal
limitiert.
-
Die
Abbildung 6 zeigt schematisch den Verlauf
eines Beispiels der Antennenansteuerung bei einer Antennenanordnung
gemäß 5.
-
Das
Beispiel zeigt neun aufeinanderfolgende Variationsstufen der Antennenspannungen
Ux, Uy, Uz mit jeweils 100 Sekunden Dauer. Diese Antennenspannungen
regen die Antennenspulen in x-, y- und z-Richtungen einer kastenförmigen
Spulenanordnung ähnlich der Abbildung 5 an.
Die Spannungen sind im zeitlichen Verlauf dargestellt, wobei aus
zeichnerischen Gründen eine erheblich niedrigere als die
praktisch nutzbare Anregungsfrequenz dargestellt wurde.
-
Ebenfalls
vereinfachend wurde angenommen, dass die Phasenlage der Antennenspannungen gleich
ist, jedoch die Kombinationen der drei Amplituden von Ux, Uy, Uz
für jeder Stufe variieren. Während der Zeitdauer
jeder Stufe werden die Amplituden jedoch konstant gehalten, damit
die Übertragung vom und zum Transponder unbeeinflusst ist.
-
Über
den Verlaufsdiagrammen ist für jede Stufe der resultierende
Richtungsvektor des Wechselfeldes in einer Dreiachsendarstellung
symbolisch dargestellt.
-
- 1
- Bereich
des Sterilisators
- 2
- nachgelagerter
Bereich für den aktiven Betriebs der Sensor-Transponder
mit einer Basisstation (auch Abkühlbereich)
- 3
- Behälter
für Sterilisationsgut
- 4
- Basisstation,
Antennensteuerung, Zeitsteuerung
- 5
- Sterilisationsgut
mit Sensor-Transpondern
- 6
- Antennensystem
der Basisstation
- 7
- Signal
für den Beginn und das Ende des Sterilisationsvorgangs,
optional auch damit verbunden ein Signal für die Erkennung
des Öffnens des Sterilisators
- 8
- vorgelagerter
Bereich für den aktiven Betrieb der Sensor-Transponder
mit dem Sterilisator mit einer Basisstation (auch Vorbereitungsbereich)
- 9
- Antennensystem
der Basisstation
- 10
- Behälter
für Sterilisationsgut
- 11
- Sterilisationsgut
mit Sensor-Transpondern
- 12
- Basisstation,
Antennensteuerung, Zeitsteuerung, Protokolliereinheit
- 13
- Ansteuerungssignale
der Antennen für den vorgelagerten Bereich
- 14
- Ansteuerungssignale
der Antennen für den nachgelagerten Bereich
- 15
- Signal
für den Beginn und das Ende des Sterilisationsvorgangs,
optional auch 20 verbunden mit einem Signal für
die Erkennung des Öffnens des Sterilisators
- 16
- entfällt
- 17
- Basisstationsantenne
in einer Ausrichtung (z. B. für x-Komponente)
- 18
- Basisstationsantenne
in einer zweiten Ausrichtung (z. B. für y-Komponente)
- 19
- Basisstationsantenne
in einer dritten Ausrichtung (z. B. für z-Komponente)
- 20
- Antennenspule
im Sensor-Transponder
- 21
- Kondensator
der mit 20. den Eingangschwingkreis des Sensor-Transponder
bildet
- 22
- Frontendschaltung
des Sensor-Transponder
- 23
- von
der Frontendschaltung gelieferte Versorgungspannung (Vdd)
- 24
- von
der Frontendschaltung demodulierte Empfangsdaten
- 25
- von
der Frontendschaltung zu modulierende Sendedaten
- 26
- hochisolierender
elektronischer Schalter zum Aufladen des Kondensatorpaares vor der
Sterilisation
- 27
- Steuerleitung
für die Aufladung
- 28
- hochisolierender
elektronischer Schalter zum Test der einen verbleibenden Kondensatorspannung
- 29
- hochisolierender
elektronischer Schalter zum Test der anderen verbleibenden Kondensatorspannung
- 30
- Steuerleitung
für das Einschalten von 28 und 29
- 31
- erster
Kondensator des Kondensatorpaares
- 32
- zweiter
Kondensator des Kondensatorpaares
- 33
- Entladebauelement
des ersten Kondensators mit einem Temperatur abhängigen
Strom beschrieben durch einen Temperaturkoeffienten Tc1
- 34
- Entladebauelement
des zweiten Kondensators mit einem Temperatur abhängigen
Strom beschrieben durch einen Temperaturkoeffienten Tc2, wobei Tc1
deutlich ungleich Tc1 im Bereich der Sterilisationstemperatur ist
- 35
- Komparator
mit hohem Eingangswiderstand, zum vergleichenden Test der beiden
verbleibenden Kondensatorspannung
- 36
- Ausgangspannung
des Komparators
- 37
- Digitale
Back-Endschaltung zur Steuerung des Sensor-Transponder
- 38
- seitliche
Rahmenspule für die x-Komponente des Feldes
- 39
- weitere
seitliche Rahmenspule für die x-Komponente
- 40
- seitliche
Rahmenspule für die y-Komponente des Feldes
- 41
- weitere
seitliche Rahmenspule für die y-Komponente
- 42
- obere
Rahmenspule für die y-Komponente des Feldes
- 43
- untere
Rahmenspule für die y-Komponente
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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- - US 2002/0161460 A1 [0029]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 58900 [0005]
- - DIN EN 285/A1 [0005]
- - DIN EN 285/A1, Ausgabe:2006-09 [0006]
- - EN 85:2006/prA1:2006 [0006]
- - DIN EN 556-1 Berichtigung 1, Ausgabe:2006-12 [0006]
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- - DIN 58948-16, Ausgabe:2002-06 [0006]
- - DIN 58950-1, Ausgabe:2003-04 [0006]
- - DIN 58950-2, Ausgabe:2003-04 [0006]